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Sagen aus ÖSTERREICH<br />
aus dem BUNDESLAND Niederösterreich<br />
Der vierblättrige Glücksklee<br />
SAGEN<br />
Scannen!<br />
<strong>Blick</strong> über Baden von den nordöstlich gelegenen Weinbergen aus.<br />
Fotos: wikimedia.org / CC-BY-SA: Andreas J. Resch, freepik<br />
Im 14. Jahrhundert lebte in Baden bei Wien<br />
(in Niederösterreich) ein recht wohlhabender<br />
Mann. Er war hart, aber gerecht und brach<br />
nie ein einmal gegebenes Versprechen. Dieser<br />
Mann hatte einen einzigen Sohn. Eines Tages<br />
verliebte sich sein Sohn unsterblich in ein sehr<br />
armes Mädchen. Dem reichen Vater gefiel<br />
diese Verbindung ganz und gar nicht und<br />
er verbot es seinem Sohn, dieses Mädchen<br />
weiterhin zu treffen. Da der Junge und das<br />
Mädchen sich jedoch innig liebten, wollten<br />
und konnten sie einfach nicht ohne einander<br />
sein. So trafen sie sich auch weiterhin, aber<br />
ganz heimlich, ohne dass der Vater davon<br />
wusste. Als der<br />
Vater eines Tages<br />
das junge Paar an<br />
einem Kleeacker<br />
erwischte, schimpfte<br />
er so erbost (wütend)<br />
und lautstark mit<br />
ihnen, dass sogar<br />
Nachbarn herbeieilten, um den wütenden<br />
Vater zu beruhigen. Der Vater ließ sich durch<br />
nichts umstimmen, doch er versprach, der<br />
Hochzeit der beiden nicht mehr im Weg zu<br />
stehen, wenn es dem Mädchen gelänge,<br />
ein Kleeblatt mit vier Herzchen (also ein<br />
vierblättriges Kleeblatt) in diesem Kleefeld<br />
zu finden. Das Mädchen hatte große Angst<br />
vor dem wütenden Mann und begab sich<br />
sogleich auf die Suche. Doch so sehr sie sich<br />
auch bemühte und so viel sie auch umherlief,<br />
sie sah nur Kleeblätter mit drei Herzchen.<br />
Trotzdem vertraute sie fest auf ihr Glück<br />
und bat Gott <strong>ins</strong>tändig, er möge ihr doch<br />
helfen. Der liebe Gott erhörte ihr Gebet. Er<br />
ließ das Mädchen ein vierblättriges Kleeblatt<br />
finden und die Liebenden durften schließlich<br />
heiraten. Seither gilt ein vierblättriges Kleeblatt<br />
als Glücksbringer und noch immer freuen wir<br />
uns darüber, wenn wir zufällig eines davon<br />
entdecken.<br />
Quelle: Calliano, Carl (1926): Niederösterreichischer Sagenschatz<br />
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