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BOLD THE MAGAZINE No.56

EXKLUSIV IM INTERVIEW: ADRIEN BRODY | WIE EIN PHÖNIX AUS DER ASCHE: SINGER-SONGWRITERIN NATALIE IMBRUGLIA | MEGATREND INDIVIDUALISIERUNG | DISPLACED: OLIVIER C. MÉRIEL | LAND ROVER DESIGN DIREKTOR ANDY WHEEL IM GESPRÄCH | „THE PORSCHE JUMP“

EXKLUSIV IM INTERVIEW: ADRIEN BRODY | WIE EIN PHÖNIX AUS DER ASCHE: SINGER-SONGWRITERIN NATALIE IMBRUGLIA | MEGATREND INDIVIDUALISIERUNG | DISPLACED: OLIVIER C. MÉRIEL | LAND ROVER DESIGN DIREKTOR ANDY WHEEL IM GESPRÄCH | „THE PORSCHE JUMP“

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10 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / ADRIEN BRODY<br />

Bloom“ von Rian Johnson fanden ihr<br />

Publikum nicht. Und manche große Rolle,<br />

für die Brody im Rennen war – vom Joker<br />

in „The Dark Knight“ bis hin zu Spock in<br />

„Star Trek“ – bekam er am Ende doch nicht.<br />

Viel beschäftigt ist Brody, der früher mit<br />

Kollegin Elsa Pataky (heute verheiratet mit<br />

Chris Hemsworth) liiert war und seit 2020<br />

mit der britischen Modedesignerin (und<br />

Exfrau von Harvey Weinstein) Georgina<br />

Chapman zusammen ist, bis heute. Immer<br />

wieder allerdings spielt er dabei Rollen in<br />

zweitklassigen Filmen, die Titel wie „Bullet<br />

Head“, „American Heist“ oder „Air Strike“<br />

tragen und statt im Kino direkt auf DVD<br />

und Blu-ray erscheinen.<br />

Ausnahmen bestätigen die Regeln allerdings,<br />

und für die ist – neben einer Rolle<br />

in der vierten Staffel der Serie „Peaky Blinders“<br />

– vor allem Wes Anderson zuständig.<br />

Der Regisseur gab Brody 2007 eine Rolle<br />

in „Darjeeling Limited“, seither sind die<br />

beiden befreundet und arbeiten immer<br />

wieder zusammen. Nach „Der fantastische<br />

Mr. Fox“ oder „Grand Budapest Hotel“ hat<br />

Brody nun auch wieder einen Auftritt in<br />

„The French Dispatch“ (seit Oktober in den<br />

deutschen Kinos), als wunderbar zwielichtiger<br />

Kunsthändler. Und damit nicht genug:<br />

In den USA ist bereits die auf einer Kurzgeschichte<br />

von Stephen King basierende Serie<br />

„Chaplewaite“ angelaufen, in der Brody<br />

die Hauptrolle spielt, in der dritten Staffel<br />

von „Succession“ (ab Dezember auch in<br />

Deutschland) ist er ebenfalls zu sehen, und<br />

kommendes Jahr ist er in der Romanverfilmung<br />

„Blonde“ über Marilyn Monroe<br />

mit von der Partie. Vom richtigen Weg<br />

abbringen lässt sich Adrien Brody eben<br />

auch als Erwachsener nicht so leicht.<br />

Mr. Brody, erinnern Sie sich noch daran,<br />

wann Sie Wes Anderson das erste Mal<br />

begegnet sind?<br />

Klar, das war, als er darüber nachdachte,<br />

mir eine Rolle in „Darjeeling Limited“ zu<br />

geben. Da war ich längst Fan seiner Arbeit<br />

und entsprechend aufgeregt, als er mich<br />

in ein kleines italienisches Restaurant in<br />

New York einlud. Er erzählte mir, dass er<br />

meine Arbeit schon seit dem Film „König<br />

der Murmelspieler“ von 1993 verfolgte, was<br />

mir natürlich enorm schmeichelte. Aber<br />

ganz unabhängig davon verstanden wir<br />

uns einfach gut. Wir sind ähnlich alt und<br />

hatten sofort eine Wellenlänge. Was nicht<br />

schwer ist mit Wes, denn er ist einfach ein<br />

wundervoller, liebenswerter Mensch. Die<br />

gemeinsame Arbeit mit ihm in Indien war<br />

eine einzigartige Erfahrung, eine der besten<br />

in meiner Karriere. Und seither bin ich mit<br />

ihm, aber auch mit Owen Wilson, immer<br />

noch befreundet.<br />

Liebenswert und reizend – ist das unter<br />

Ausnahmekünstlern sonst eher eine<br />

Ausnahme?<br />

Lustige Frage. Sagen wir es mal so: Genie<br />

und Nettigkeit gehen nicht immer unbedingt<br />

Hand in Hand. Was auch vollkommen<br />

in Ordnung ist, schließlich ist jede<br />

Form von Kunst nicht zuletzt auch ein Weg,<br />

seine eigenen Traumata und Erfahrungen,<br />

Verluste und Ängste, Sorgen und Tragödien<br />

zu verarbeiten und rauszulassen. Da<br />

kann man, wenn man sich der Sache mit<br />

Herzblut verschrieben hat, nicht immer<br />

unkompliziert und umgänglich sein. Ich<br />

bin deswegen großherzig und nicht nachtragend,<br />

was Fehler in der Kommunikation<br />

etwa bei Dreharbeiten angeht. Zumindest<br />

solange ich weiß, dass alle aufrichtig und<br />

mit Hingabe daran interessiert sind, eine<br />

spannende Geschichte so gut wie möglich<br />

zu erzählen. Aber natürlich hilft es, wenn<br />

man miteinander befreundet sein kann<br />

und Vertrauen und Intimität zwischen mir<br />

und dem Regisseur herrscht. Mit Wes, aber<br />

zum Glück auch vielen anderen, war und<br />

ist das bei mit der Fall.<br />

Was für ein Verhältnis haben Sie zu<br />

Ihren Eltern?<br />

Ein sehr enges Verhältnis, sie haben mich<br />

immer unterstützt. Meine Mutter hatte<br />

auch die Intuition, dass es sich für mich<br />

lohnen würde, mit dem Schauspiel anzufangen.<br />

Das ist besser als mit den Jungs in<br />

der Nachbarschaft irgendwelche Dinger zu<br />

drehen, wird sie sich wohl gedacht haben.<br />

In „The French Dispatch“ spielen Sie<br />

einen Kunstsammler, und Sie kommen<br />

auch aus einem künstlerischen Elternhaus.<br />

Welchen Bezug haben Sie zur<br />

Kunst, jenseits des Filmemachens?<br />

Meine Eltern haben mich da in der Tat sehr<br />

geprägt. Mein Vater ist ein sehr versierter<br />

Maler und meine Mutter eine bemerkenswerte<br />

Fotografin, die ihr Handwerk<br />

an einer Kunsthochschule gelernt hat.

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