Die Kraft des Evangeliums 4/2021
- Gottes Volk soll ein heiliges Volk sein! (Niko Derksen) - Der Glaube an die Verheißungen (Niko Derksen) - Mit Versuchungen fertigwerden (John MacArthur) - Charles Haddon Spurgeon – Eine Biografie (Teil 1) - Wie bekommt man ein reines Herz? (Charles H. Spurgeon) - Ein Mann des Gebets (Donald S. Whitney) - Mit der Bibel beten (Buchempfehlung von Yvonne Thomas) - Die Entstehung und Entwicklung der ERB Frankfurt: Ein Portrait - Die göttliche Inspiration der Bibel (Arthur W. Pink)
- Gottes Volk soll ein heiliges Volk sein! (Niko Derksen)
- Der Glaube an die Verheißungen (Niko Derksen)
- Mit Versuchungen fertigwerden (John MacArthur)
- Charles Haddon Spurgeon – Eine Biografie (Teil 1)
- Wie bekommt man ein reines Herz? (Charles H. Spurgeon)
- Ein Mann des Gebets (Donald S. Whitney)
- Mit der Bibel beten (Buchempfehlung von Yvonne Thomas)
- Die Entstehung und Entwicklung der ERB Frankfurt: Ein Portrait
- Die göttliche Inspiration der Bibel (Arthur W. Pink)
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DIE HOCHSCHUL-FRAGE<br />
»Bald nachdem ich 1852 begonnen hatte, in Waterbeach<br />
das Wort zu verkündigen, wurde mir von<br />
meinem Vater und anderen entschieden geraten,<br />
das Baptist College von Stepney (heute Regents<br />
Park College) zu besuchen, um mich gründlicher<br />
auf das Predigtamt vorzubereiten. Davon überzeugt,<br />
dass die Wissenschaft kein Hindernis sei,<br />
sondern nur brauchbarer machen könne, war ich<br />
geneigt, mir diese Kenntnisse anzueignen, wenngleich<br />
ich glaubte, dass ich auch ohne diese Ausbildung<br />
nützlich sein könne. Ich stimmte also zu,<br />
mich durch die Ausbildung nützlicher machen<br />
zu lassen. Dr. Angus, der Vorsteher <strong>des</strong> College,<br />
kam nach Cambridge, wo ich damals wohnte, und<br />
es war vereinbart worden, dass wir uns im Haus<br />
<strong>des</strong> Verlagsbuchhändlers, Herrn Macmillan, treffen<br />
wollten. Indem ich über die Sache nachdachte<br />
und darüber betete, trat ich genau zur vereinbarten<br />
Zeit in das Haus ein und wurde in ein Zimmer<br />
gewiesen, wo ich einige Stunden geduldig wartete.<br />
Das Gefühl von meiner Niedrigkeit und der Größe<br />
<strong>des</strong> Londoner Direktors hielt mich davon ab, zu<br />
klingeln und nach der Ursache der ungewöhnlich<br />
langen Verzögerung zu fragen.<br />
Als meine Geduld endlich doch erschöpft war,<br />
klingelte ich, und als das Hausmädchen erschien,<br />
wurde dem wartenden 18-jährigen Jüngling gesagt,<br />
dass Dr. Angus lange in einem anderen Zimmer<br />
gewartet habe, dass er nicht länger habe warten<br />
können und mit dem Zug bereits nach London<br />
zurückgefahren sei. Das arglose Mädchen hatte<br />
der Herrschaft nicht mitgeteilt, dass jemand gekommen<br />
sei, den sie in das Wartezimmer geführt<br />
habe. Infolge<strong>des</strong>sen fand die Unterredung nie<br />
statt, obgleich sie von beiden Seiten beschlossen<br />
worden war. Ich fühlte mich in jenem Augenblick<br />
nicht wenig enttäuscht; aber seitdem habe ich<br />
dem Herrn wohl viele Male von Herzen für die<br />
seltsame Vorsehung gedankt, durch welche meine<br />
Schritte auf einen anderen und viel besseren Weg<br />
gelenkt wurden.«<br />
<strong>Die</strong>ser Punkt der besseren Ausbildung war sowohl<br />
von Spurgeon selbst als auch von seinen Eltern<br />
sehr sorgfältig erwogen worden, wie das aus<br />
verschiedenen Briefen aus jener Zeit hervorgeht.<br />
In einem Brief, den er im November 1852 an seine<br />
Mutter schrieb, sagt er: »Ich freue mich je länger<br />
<strong>des</strong>to mehr darüber, dass ich nicht in das College<br />
eingetreten bin«, und fügt noch hinzu: »Ich habe<br />
alles, was das Herz sich nur wünschen kann; ja,<br />
Gott gibt mehr, als ich wünsche. Unsere Gottesdienste<br />
sind so gut besucht wie nie zuvor. Solange<br />
ich in Waterbeach gewesen bin, habe ich je<strong>des</strong><br />
Haus als mein Heim betrachten dürfen. Zweiundfünfzig<br />
Familien haben mich aufgenommen, und<br />
sechs weitere Einladungen konnte ich nicht mehr<br />
annehmen.« Das alles war für den jungen 18-jährigen<br />
Mann sehr ermutigend. Aber es bahnte sich<br />
eine große Veränderung an, die für sein ganzes<br />
spätere Leben entscheidend sein sollte.<br />
Bei der Sonntagsschullehrer-Konferenz im<br />
Jahre 1853 wurde der junge Prediger aus Waterbeach<br />
aufgefordert, eine Ansprache zu halten. Unter<br />
denen, auf deren Herzen diese Ansprache einen<br />
bleibenden Eindruck machte, war Herr Gould von<br />
Loughton. <strong>Die</strong>ser begegnete bald darauf in London<br />
einem Diakon einer berühmten Baptistengemeinde<br />
in Southwark, die zurzeit keinen Prediger<br />
hatte, und sprach ihm gegenüber seine Meinung<br />
dahingehend aus, dass der junge Evangelist sehr<br />
wohl fähig sei, der Gemeinde in der New Park<br />
Street Chapel zu dienen. <strong>Die</strong>se Gemeinde existierte<br />
seit 1652, und unter ihren Predigern hatte<br />
es hervorragende Männer Gottes gegeben. Zu der<br />
Zeit aber, von welcher wir schreiben, war die Gemeinde<br />
sehr heruntergekommen; ihre Herrlichkeit<br />
schien dahin zu sein. <strong>Die</strong> Diakone erwogen<br />
alles, was Herr Gould über den jungen Prediger<br />
Spurgeon gesagt hatte, und so erging bald eine<br />
Einladung an ihn, zu kommen und in der New<br />
Park Street Chapel zu predigen.<br />
<strong>Die</strong> Fortsetzung der Biografie folgt in der nächsten Ausgabe.<br />
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