Die Kraft des Evangeliums 4/2021
- Gottes Volk soll ein heiliges Volk sein! (Niko Derksen) - Der Glaube an die Verheißungen (Niko Derksen) - Mit Versuchungen fertigwerden (John MacArthur) - Charles Haddon Spurgeon – Eine Biografie (Teil 1) - Wie bekommt man ein reines Herz? (Charles H. Spurgeon) - Ein Mann des Gebets (Donald S. Whitney) - Mit der Bibel beten (Buchempfehlung von Yvonne Thomas) - Die Entstehung und Entwicklung der ERB Frankfurt: Ein Portrait - Die göttliche Inspiration der Bibel (Arthur W. Pink)
- Gottes Volk soll ein heiliges Volk sein! (Niko Derksen)
- Der Glaube an die Verheißungen (Niko Derksen)
- Mit Versuchungen fertigwerden (John MacArthur)
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zuführen. Den Geist zu beruhigen, still zu sein vor<br />
dem Herrn, in heiliger Geduld die Zeit abzuwarten,<br />
in der die Schwierigkeiten der Vorsehung geklärt<br />
werden – das ist es, was je<strong>des</strong> gläubige Herz<br />
anstreben sollte.« Auf den Herrn zu warten ist<br />
schwierig, aber es ist das Anzeichen eines weisen<br />
und gläubigen Herzens, das einem allmächtigen<br />
und gnädigen Gott vertraut. Spurgeon schließt<br />
mit den Worten: »Zeit ist nichts für Ihn, lass sie<br />
auch nichts für dich sein. Gott ist es wert, auf Ihn<br />
zu warten ... Warte im Gehorsam als <strong>Die</strong>ner, in<br />
der Hoffnung als Erbe, in der Erwartung als Gläubiger.«<br />
Auf den Herrn zu warten bedeutet, sich auf<br />
Ihn zu verlassen; es bedeutet, Seine Eigenschaften<br />
zu studieren und Ihm zu vertrauen. Es bedeutet<br />
zum Beispiel, zu wissen, dass Er treu ist – oft<br />
auf eine Art und Weise, die wir nie in Betracht<br />
gezogen hätten. Es bedeutet, sich Seiner Macht,<br />
Seiner Güte und Seiner Weisheit anzuvertrauen,<br />
da all diese sich vereinen, um die Angelegenheiten<br />
unseres Lebens zu leiten, nicht nach unserem,<br />
sondern nach Seinem Plan. Das sind die Dinge,<br />
von denen die Psalmen sprechen, wenn sie uns ermahnen,<br />
auf den Herrn zu warten. Psalm 27 zum<br />
Beispiel beginnt mit Worten <strong>des</strong> Trostes, die darauf<br />
basieren, wer und was Gott für die Gläubigen<br />
ist: »Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem<br />
sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens<br />
<strong>Kraft</strong>, vor wem sollte mir grauen?« (V. 1).<br />
ABRAHAMS GLAUBE<br />
Trotz <strong>des</strong> Strauchelns in Unglauben und Sünde ist<br />
Abraham ein großes Vorbild für das Warten auf<br />
den Herrn im Glauben. Hebräer 11,11 verbindet<br />
Abrahams Glauben zu Recht mit dem von Sarah<br />
und sagt: »Durch Glauben erhielt auch Sarah selbst die<br />
<strong>Kraft</strong>, schwanger zu werden, und sie gebar, obwohl sie<br />
über das geeignete Alter hinaus war, weil sie Den für treu<br />
achtete, der es verheißen hatte.«<br />
Wir stellen die Frage: »Wie kam es, dass Abraham<br />
noch in einem Alter, in dem man eigentlich<br />
nicht mehr Vater werden kann, die <strong>Kraft</strong> erhielt,<br />
mit seiner Frau Sarah, die selbst unfruchtbar war,<br />
ein Kind zu zeugen? <strong>Die</strong> Antwort ist: Das bewirkte<br />
der Glaube. Abraham war überzeugt, dass Der,<br />
der ihm »einen Sohn« versprochen hatte, vertrauenswürdig<br />
ist.<br />
Römer 4,20-21 gibt eine weitere klassische Beschreibung<br />
von Abrahams ausharrendem Glauben.<br />
Über Abraham schreibt Paulus: »Er zweifelte<br />
nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern<br />
wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die<br />
Ehre gab und völlig überzeugt war, dass Er das, was Er<br />
verheißen hat, auch zu tun vermag.«<br />
Der Segen, den Gott Abraham verheißen hatte,<br />
konnte nur zustande kommen, wenn eine unfruchtbare<br />
und alte Frau schwanger werden und<br />
gebären würde. Wenn es um Christus geht, stellen<br />
wir fest, dass es nur dann eine Erlösung von<br />
unseren Sünden geben konnte, wenn mit einem<br />
jungfräulichen Mädchen das Gleiche geschehen<br />
würde.<br />
Dass Sarah schwanger wurde und gebar, und<br />
dass es sich mit Maria ebenso verhielt, sagt uns,<br />
dass die Rettung, auf die wir vertrauen, von Anfang<br />
bis zum Ende von Gott kommt, zur Ehre Seines<br />
Namens allein. Darum wollen wir uns diesem<br />
Gott anvertrauen, der den Toten das Leben gibt<br />
und aus dem unfruchtbaren Schoß Segen hervorbringt,<br />
ja sogar das Heil durch den jungfräulichen<br />
Leib, der unseren Herrn Jesus Christus geboren<br />
hat.<br />
Das ruft uns dazu auf, uns mit unserer ganzen<br />
Not und mit all unseren Sehnsüchten an Gott zu<br />
wenden, auf Seine Macht zu vertrauen und auf<br />
all die kostbaren Verheißungen zu warten, die wir<br />
in der Heiligen Schrift vorfinden. Jeremiah Burroughs<br />
ermahnt uns: »Je<strong>des</strong> Mal, wenn ein gottesfürchtiger<br />
Mensch die Heilige Schrift liest ...<br />
und dort auf eine Verheißung stößt, sollte er seine<br />
Hand darauf legen und sagen: Das ist ein Teil meines<br />
Erbes; es ist mein, und ich soll davon leben.«<br />
Dann lasst uns auch erkennen, dass unser<br />
größtes Erbe Gott Selbst ist; Seine größte Verheißung<br />
ist: »Ich will … euer Gott sein, und ihr sollt Mein<br />
Volk sein« (3.Mo. 26,12). Es ist Gott Selbst, den wir<br />
als Erbe empfangen, wenn wir Seinen Verheißungen<br />
vertrauen. Und es sind unsere Herzen, die<br />
Er durch dieses lange und manchmal schwierige<br />
Leben <strong>des</strong> Glaubens sucht, wenn Er uns aufruft,<br />
auf Ihn zu warten. Durch den Glauben Abrahams<br />
können auch wir die Worte <strong>des</strong> Segens empfangen:<br />
»Fürchte dich nicht ... Ich bin dein Schild und dein<br />
sehr großer Lohn!« (1.Mo. 15,1).<br />
8 | <strong>Die</strong> <strong>Kraft</strong> <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong> 4/<strong>2021</strong>