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Das Gebet - Ellen G. White

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Am Tage arbeitete er mit allem Eifer, um anderen Menschen

Gutes zu tun und sie vor dem Verderben zu bewahren. Er heilte die

Kranken, tröstete die Betrübten, brachte den Verzagten Frohsinn

und Hoffnung und rief Tote ins Leben zurück. Nachdem sein

Tagewerk beendet war, kehrte er Abend für Abend dem städtischen

Treiben den Rücken und beugte seine Gestalt in einem abgelegenen

Hain in demütigem Gebet vor seinem Vater. Zuweilen ließ der

Mond seinen glänzenden Lichtschein auf die gebeugte Gestalt Jesu

fallen, bis schließlich Wolken und Finsternis alles Licht wieder

vertrieben. Während er in der Haltung eines Bittstellers verweilte,

legten sich Tau und Reif auf sein Haupt und seinen Bart. Oftmals

betete er die ganze Nacht hindurch. Er ist unser Vorbild. Wenn wir

uns dessen erinnerten und ihm nacheiferten, würden wir durch Gott

viel stärker sein. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 201f.

Der Sohn Gottes betete oft, als er auf der Erde war. Er

identifizierte sich mit unseren Bedürfnissen und Schwächen und

wurde selbst ein Bittsteller: Er erbat von seinem Vater neue Kraft

und Stärke, um für seine Aufgaben und die Versuchungen Satans

gerüstet zu sein. Auch darin ist er uns ein Beispiel und Vorbild. Der

Sohn Gottes wurde unser Bruder mit den Schwächen des

Menschseins. Er ist "versucht worden in allem wie wir". Hebräer

4,15. Doch als der Sündlose schreckte seine Natur vor dem Bösen

zurück -- anders als wir. Er ertrug Kämpfe und Seelenqualen in

einer sündigen Welt. Seine menschliche Natur machte das Gebet zu

einer Notwendigkeit -- und einem Vorrecht. In dieser Gemeinschaft

mit dem Vater empfing er Kraft, Trost und Freude.

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