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Das Gebet - Ellen G. White

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wenn ihr den Menschen ihre Vergehungen vergebt, so wird euer

himmlischer Vater auch euch vergeben; wenn ihr aber den

Menschen nicht vergebt, so wird euer Vater eure Vergehungen auch

nicht vergeben." Matthäus 6,14.15. Wer selbst nicht bereit ist zu

vergeben, schließt sich dadurch von der Gnade Gottes aus.

Wir dürfen nicht meinen, das Recht zu haben, einem Andern,

der uns Unrecht getan hat, die Vergebung so lange vorzuenthalten,

bis er sich bei uns entschuldigt hat. Zweifellos ist er aufgefordert,

seinen Fehler demütig einzugestehen und zu bereuen; aber wir

sollen eine barmherzige Einstellung gegenüber unseren Schuldnern

hegen, ob sie nun ihr falsches Verhalten bekennen oder nicht. Auch

wenn wir sehr verletzt worden sind, sollten wir keinen Groll hegen

oder uns selbst bemitleiden. So, wie wir hoffen, dass Gott uns

unsere Schuld vergibt, sollen wir auch den Menschen verzeihen, die

uns Unrecht getan haben.

Die Vergebung Gottes bedeutet aber mehr, als viele Christen

meinen. Als Gott verheißen hat, dass er "reich an Vergebung" ist,

fügte er hinzu, um zu zeigen, dass die Bedeutung dieses

Versprechens unser Begriffsvermögen übersteigt: "Denn meine

Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht

meine Wege ... Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so

sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure

Gedanken." Jesaja 55,7-9 (EB). Gottes Vergebung ist kein bloßer

Rechtsakt, durch den er uns die verdiente Strafe erlässt. Sie schließt

nicht nur Vergebung unserer Schuld, sondern auch Befreiung von

der Sünde ein. Sie ist ein Ausströmen erlösender Liebe, die unser

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