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Erfolg Magazin Ausgabe 01-2022

MATTHIAS SCHWEIGHÖFER: Der Kumpel von nebenan – Michael Jagersbacher Ziele setzen – Jochen Mai Sei dein eigenes Vorbild – Auszug aus dem neuen Buch von Felix Thönnessen Erfolg ist Kopfsache – Prof. Dr. Volker Busch Deutschlands größte Rockband – Auszug aus dem neuen Buch von Michael »Curse« Kurth Erfolg im Vertrieb DR. DR. RAINER ZITELMANN – im Interview Mach mal Buddha! – Ava Hauser Aufmerksamkeit bündeln wie einen Laser – Auszug aus dem Buch von Thorsten Havener »Wusste oft nicht, in welcher Zeitzone ich war.« »Eigenlob stinkt« – Auszug aus dem Buch »Bullshit Rules« von Julien Backhaus Brainset: Menschen menschlich aktivieren – Karsten Brocke Selbsterkenntnis: Der erste Schritt auf dem Weg zur Potenzialentfaltung – Benjamin Berg Zen Style – Stephan Kunze NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt BEST OF WEB: Schauen Sie doch mal online rein ERFOLG Magazin Top Experten ERFOLG Magazin Brand Ambassadors

MATTHIAS SCHWEIGHÖFER: Der Kumpel von nebenan – Michael Jagersbacher
Ziele setzen – Jochen Mai
Sei dein eigenes Vorbild – Auszug aus dem neuen Buch von Felix Thönnessen
Erfolg ist Kopfsache – Prof. Dr. Volker Busch
Deutschlands größte Rockband – Auszug aus dem neuen Buch von Michael »Curse« Kurth
Erfolg im Vertrieb
DR. DR. RAINER ZITELMANN – im Interview
Mach mal Buddha! – Ava Hauser
Aufmerksamkeit bündeln wie einen Laser – Auszug aus dem Buch von Thorsten Havener
»Wusste oft nicht, in welcher Zeitzone ich war.«
»Eigenlob stinkt« – Auszug aus dem Buch »Bullshit Rules« von Julien Backhaus
Brainset: Menschen menschlich aktivieren – Karsten Brocke
Selbsterkenntnis: Der erste Schritt auf dem Weg zur Potenzialentfaltung – Benjamin Berg
Zen Style – Stephan Kunze
NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt
BEST OF WEB: Schauen Sie doch mal online rein
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MICHAEL »CURSE« KURTH: DIE GRÖSSTE ROCKBAND DEUTSCHLANDS<br />

1/ <strong>2022</strong><br />

ZEN<br />

STYLE<br />

SO FINDEN<br />

WIR ZURÜCK<br />

ZU UNS<br />

Verleger<br />

Julien Backhaus<br />

über Ziele für das<br />

neue Jahr<br />

ZIELE<br />

SETZEN<br />

DER SCHLÜSSEL<br />

ZUM ERFOLG<br />

RAINER<br />

ZITELMANN<br />

IM INTERVIEW<br />

ÜBER BUCHERFOLG<br />

UND KAPITALISMUS<br />

BACKHAUS VERLAG 5 €<br />

ÖSTERREICH 5,60 € |SCHWEIZ 8,00 CHF<br />

MATTHIAS<br />

SCHWEIGHÖFER<br />

MICHAEL JAGERSBACHER BLICKT AUF DIE KARRIERE<br />

DES ERFOLGREICHEN SCHAUSPIELERS<br />

Bilder: IMAGO / Michael Handelmann, Oliver Reetz


Editorial<br />

Bild: Oliver Reetz<br />

Julien Backhaus<br />

Verleger und<br />

Herausgeber<br />

Noch mehr<br />

<strong>Erfolg</strong> für Sie!<br />

Das nächste Heft<br />

erscheint am<br />

24. Februar <strong>2022</strong><br />

ZIELE FÜR DAS NEUE JAHR<br />

MIT BLICK VON AUSSEN NACH INNEN<br />

Im Jahr zwei der Pandemie wurde vielen bewusst, dass das Setzen von<br />

Zielen derzeit unter schwierigen Umständen stattfindet. Am Anfang<br />

hieß es von Seiten der Bundesregierung: Bitte tun Sie nichts. Ab auf die<br />

Couch und still halten. Spätestens im Jahr darauf wurde vielen klar:<br />

Das führt ins Abseits. Denn wir mussten und müssen nun lernen,<br />

Ziele unter neuen Voraussetzungen zu setzen. Und scheinbar stellt sich<br />

auch nicht die Frage »wann ist das alles vorbei?«, sondern: »Wie leben<br />

wir künftig mit den diversen globalen Herausforderungen und berücksichtigen<br />

diese Unwägbarkeiten generell in unserer Planung?«<br />

Sie dürfen nicht auf den Fehler hereinfallen, Ziele nur unter Optimalbedingungen<br />

zu planen. Denn auch vor Corona gab es niemals Optimalbedingungen.<br />

Worst-Case-Szenarien gehören zum professionellen<br />

Planen dazu. Und wir können uns einig sein, dass diese künftig weiter<br />

zunehmen werden. Wir müssen unsere Ziele also grundsätzlich unter<br />

erschwerten Bedingungen planen. Dazu gehört übrigens nicht nur die<br />

Zeitkomponente. Denn auch Geduld gehört künftig zu den wertvollen<br />

Eigenschaften, die <strong>Erfolg</strong>smenschen brauchen, um voranzukommen.<br />

Auch darum geht es in dieser <strong>Ausgabe</strong>. Denn Geduld und Ruhe lässt<br />

sich lernen und trainieren. Der »Zen-Style« hilft uns dabei, alles in der<br />

richtigen Relation zu betrachten. Denn eine Sache gilt bei all dem<br />

Zielesetzen: Verlieren Sie sich nicht selbst in dem Prozess. Die Betrachtung<br />

muss von außen nach innen wandern, um eine Zentrierung<br />

zu schaffen. Wir selbst spielen in der Gleichung eine wichtige Rolle, die<br />

schnell übersehen wird. Auch unser Cover-Star Matthias Schweighöfer<br />

ist dafür ein Beispiel – denn er schafft es, sich in seinen Rollen sehr<br />

treu zu bleiben und auch den international großen <strong>Erfolg</strong> in die richtige<br />

Relation zu setzen.<br />

Für das neue Jahr, mit all seinen Herausforderungen und Chancen,<br />

wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute und maximale <strong>Erfolg</strong>e. Setzen<br />

Sie die richtigen Ziele. Und setzen Sie sie richtig.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen,<br />

Ihr Julien Backhaus<br />

Impressum<br />

Folgen Sie uns auch auf<br />

<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> ISSN 25057342<br />

Verlag Backhaus Verlag GmbH ist ein Unternehmen<br />

der Backhaus Mediengruppe Holding GmbH,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter Julien Backhaus<br />

Redaktion/Grafik <strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Julien D. Backhaus<br />

Redaktionsleitung: Johanna Schmidt<br />

Redaktion: Katrin Beißner<br />

E-Mail: redaktion@backhausverlag.de<br />

Layout und Gestaltung: Johanna Schmidt, Judith Iben,<br />

Jasmin Päper<br />

E-Mail: magazine@backhausverlag.de<br />

Herausgeber, Verleger: Julien D. Backhaus<br />

Anschrift: Zum Flugplatz 44, 27356 Rotenburg<br />

Telefon: (0 42 68) 9 53 04 91<br />

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Internet: www.backhausverlag.de<br />

Onlineredaktion<br />

E-Mail: info@backhausverlag.de<br />

Lektorat<br />

Ole Jürgens Onlineservices<br />

Dr. Ole Jürgens<br />

Jägerhöhe 36,<br />

27356 Rotenburg<br />

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BerlinDruck GmbH + Co KG<br />

Oskar-Schulze-Str. 12, 28832 Achim<br />

Telefon: (04 21) 4 38 710<br />

Telefax: (04 21) 4 38 7133<br />

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Vertrieb<br />

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Neuer Höltigbaum 2<br />

22143 Hamburg<br />

www.press-impact.de<br />

Verkauf/Abo:<br />

Jahresabo Print Deutschland<br />

bei 6 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr EUR 36,00*<br />

Einzelheft Deutschland<br />

EUR 5,00* + EUR 1,90 Versand<br />

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Einzelheft Ausland EUR 5,00*<br />

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*Preise inkl. 7 % MwSt.<br />

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Autoren (Verantwortliche i.S.d.P)<br />

Die Autoren der Artikel und Kommentare im<br />

<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> sind im Sinne des Presserechts<br />

selbst verantwortlich. Die Meinung des Autoren<br />

spiegelt nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wider. Trotz sorgfältiger Prüfung durch<br />

die Redaktion wird in keiner Weise Haftung für<br />

Richtigkeit geschweige denn für Empfehlungen<br />

übernommen. Für den Inhalt der Anzeigen sind<br />

die Unter nehmen verantwortlich.<br />

Vervielfältigung oder Verbreitung nicht ohne<br />

Genehmigung.<br />

Alle Rechte vorbehalten.


INHALT 1/<strong>2022</strong><br />

14<br />

Matthias<br />

Schweighöfer<br />

<strong>Erfolg</strong><br />

Matthias Schweighöfer –<br />

Der Kumpel von nebenan<br />

Michael Jagersbacher................................... 14<br />

Die größte Rockband Deutschlands – ein<br />

Auszug aus dem Buch »199 Fragen an dich<br />

selbst« von Michael »Curse« Kurth.............. 22<br />

Story<br />

<strong>Erfolg</strong> im Vertrieb......................................... 25<br />

»Wusste oft nicht, in welcher Zeitzone<br />

ich war.«...................................................... 38<br />

Einstellung<br />

Sei dein eigenes Vorbild – ein Auszug aus<br />

dem Buch »Der Taschenmentor« von<br />

Felix Thönnessen.......................................... 12<br />

Das Geheimnis weltweiten Bucherfolgs –<br />

Rainer Zitelmann im Interview...................... 26<br />

Selbsterkenntnis – der erste Schritt auf dem<br />

Weg zur Potenzialentfaltung<br />

Benjamin Berg.............................................. 45<br />

34<br />

Aufmerksamkeit<br />

bündeln<br />

Thorsten Havener<br />

»WENN EIN MÄDCHEN IN SCHWEDEN NICHT<br />

ZUR SCHULE GEHT, UM AUF DIE DROHENDE<br />

KLIMAKATASTROPHE HINZUWEISEN, DANN<br />

INTERESSIERT DAS KAUM EINEN MENSCHEN.<br />

WENN ABER GANZ VIELE JUGENDLICHE IHRE<br />

KONZENTRATION IN DIESELBE RICHTUNG<br />

LENKEN, DANN ENTSTEHT EINE BEWEGUNG.«<br />

Bilder: IMAGO / Michael Handelmann / ZUMA Press / imagechina, Thomas Schweigert<br />

4 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


ERFOLG<br />

D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E magazin<br />

Leben<br />

Aufmerksamkeit bündeln wie einen Laser –<br />

Auszug aus dem Buch »Mach doch, was<br />

ich will« von Thorsten Havener .................... 34<br />

»Eigenlob stinkt« – Auszug aus dem Buch<br />

»Bullshit Rules« von Verleger<br />

Julien Backhaus...........................................41<br />

Zen Style<br />

Stephan Kunze............................................46<br />

Wissen<br />

Ziele setzen<br />

Jochen Mai..................................................... 8<br />

<strong>Erfolg</strong> ist Kopfsache<br />

Prof. Dr. Volker Busch.................................. 21<br />

Mach mal Buddha!<br />

Ava Hauser................................................... 32<br />

Brainset: Menschen menschlich aktivieren<br />

Karsten Brocke............................................. 42<br />

Sonstiges<br />

News: Aktuelle News aus der <strong>Erfolg</strong>swelt....... 6<br />

Best of Web:<br />

Schauen Sie doch mal online rein................. 48<br />

Die <strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Top Experten................. 49<br />

Die <strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Brand Ambassadors....... 50<br />

42<br />

Menschen menschlich aktivieren<br />

26<br />

Rainer Zitelmann<br />

im Interview<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

5


News<br />

NEWS<br />

Berliner Cannabis-Start-up bekommt<br />

Millionen von Snoop Dogg<br />

Anfang November hat der für seinen Cannabiskonsum bekannte<br />

US-Rapper Snoop Dogg mit seinem Investmentfonds Casa Verde<br />

Capital in das Berliner Health- und Life-Science-Unternehmen<br />

Sanity Group investiert. Mit drei Millionen Euro (etwa 3,38 Millionen<br />

US-Dollar) investiert Casa Verde laut »Business Insider« damit<br />

erstmals in Deutschland. In einer unternehmenseigenen Mitteilung<br />

sagte Finn Hänsel, Gründer der Sanity Group: »Der Einstieg<br />

von Casa Verde ist dabei auch ein wichtiges Zeichen für den europäischen<br />

Markt und bestätigt uns darüber hinaus in unserem bisherigen<br />

Weg.« Man sei sehr stolz, dass der größte Cannabis-VC-<br />

Fonds der USA jetzt das erste Mal in Deutschland investiert habe.<br />

Die Sanity Group hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gemacht,<br />

die »Vorteile von Cannabis für die Gesundheit und das<br />

Wohlbefinden freizulegen«. Hatte das Unternehmen bereits mit<br />

Rapper Will.i.am, Schauspielerin Alyssa Milano und Fußballer Mario<br />

Götze bekannte Gesichter als Investoren, so gesellte sich nun<br />

der als »Cannabis-Godfather« bekannte Rapper Snoop Dogg hinzu.<br />

Doch um den Rausch, der beim Hanfkonsum entsteht, geht es<br />

dem Start-up nicht. Denn Cannabidiol (CBD) kann als entkrampfendes<br />

und entzündungshemmendes Mittel eingesetzt werden.<br />

Daher verwundert auch die Unterstützung des Start-ups durch<br />

Mario Götze nicht, der bereits im Dezember 2020 neben anderen<br />

Prominenten zum Gesellschafter wurde. Mit der kürzlich erworbenen<br />

Finanzspritze will die Sanity Group nun die medizinische<br />

Cannabisforschung vorantreiben.<br />

ERFOLGSZITAT<br />

Gary Vaynerchuk<br />

Jeden Tag neu auf Instagram<br />

bei @erfolgmagazin<br />

»Ich schaue immer<br />

nach vorn. Ich verbringe<br />

sehr wenig Zeit damit,<br />

zurückzuschauen.«<br />

6 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


News<br />

Aktuelle News aus der <strong>Erfolg</strong>swelt<br />

Jung und erfolgreich:<br />

Die jüngsten Milliardäre der Forbes 400<br />

»Forbes« veröffentlichte mit seiner Forbes-400-Liste für das Jahr<br />

2021 die Namen der 15 jüngsten amerikanischen Milliardäre<br />

mit einem Alter unter 40 Jahren. Das Geschäft mit Kryptowährungen<br />

oder Gründungs-Beteiligungen an Social-Media-Apps<br />

wie Snapchat oder Pinterest sind nur einige Faktoren, aufgrund<br />

derer sich etliche Millenials an der Spitze der Reichsten wiederfinden.<br />

Dabei sticht der Jungunternehmer Sam Bankman-Fried mit nur<br />

29 Jahren hervor. Er ist Mitbegründer der Kryptowährungsbörse<br />

FTX. Diese bietet unter anderem Derivate und tokenisierte<br />

Aktien für Händler und soll laut Bankman-Fried als »vertrauenswürdige<br />

und innovative Börse« etabliert werden. Im April 2021<br />

ging das konkurrierende Unternehmen Coinbase Global an die<br />

Börse und sorgte für ertragreiche Gewinne für die Mitbegründer<br />

Fred Ehrsam (33) und Brian Armstrong (38), die ebenfalls zu<br />

den 15 jüngsten Milliardären zählen. Generell gilt das Jahr 2021<br />

bislang als relativ erfolgreich für den Bitcoin, auch wenn starke<br />

Kursschwankungen zu verzeichnen waren.<br />

Neben Neugründern erfasste die Liste auch Firmenerben: Die<br />

Weiterführung des Fastfood-Unternehmens In-N-Out Burger<br />

obliegt Lynsi Snyder (39); sie ist gleichzeitig die einzig gelistete<br />

Frau. Lukas Walton (35) erbte ein Drittel des Vermögens seines<br />

Vaters John Walton. Sein Großvater war Sam Walton, Gründer<br />

der Walmart-Kette. Scott Duncan (38) und seine Geschwister<br />

erhielten nach dem Tod ihres Vaters Dan Duncan jeweils einen<br />

Anteil am Pipeline-Unternehmen Enterprise Products Partners.<br />

Zusätzlich umfasst die Liste folgende Mitglieder: Evan Spiegel<br />

(33), Bobby Murphy (33), Baiju Bhatt (36), Mark Zuckerberg<br />

(37), Dustin Moskovitz (37), Nathan Blecharczyk (38), RJ Scaringe<br />

(38), Ernest Garcia III (39) sowie Ben Silbermann (39).<br />

Bilder: IMAGO / MediaPunch / ZUMA Wire / Xinhua, Depositphotos / yakub88<br />

Ed Sheeran verdient über 50.000 Euro am Tag<br />

Nicht alle Künstler leiden unter den Maßnahmen zur Eindämmung<br />

der Coronapandemie. Der Sänger und Produzent Ed Sheeran<br />

hat alleine im vergangenen Jahr sein Vermögen um rund 30<br />

Millionen Pfund vermehrt. Sein Hit »Shape of you« gilt als die<br />

meistgestreamte Single aller Zeiten und seine »Divide Tour« dazu<br />

noch als die umsatzstärkste Tournee, die es jemals gab. Mit einem<br />

Einkommen von insgesamt fast 280 Millionen Euro steht Ed<br />

Sheeran damit auf Platz eins der reichsten Briten unter 30 Jahren<br />

und ist zum dritten Mal in Folge dabei. Er zahlte sich nicht nur<br />

selbst 2020 als Geschäftsführer seines Unternehmens Ed Sheeran<br />

Limited ein Jahresgehalt von 25 Millionen Euro aus. Das meiste<br />

Geld brachten dem eher introvertierten und frei von allen Skandalen<br />

auftretenden Sänger Lizenzgebühren und die 258 Konzerte<br />

seiner Tour ein. Dabei erkrankte Sheeran zwischenzeitlich<br />

selbst an Corona, trat aber kurz danach wieder auf.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

7


Wissen<br />

Jim Carrey verdankt seine<br />

erste 10-Millionen-Gage<br />

dem schriftlichen Festhalten<br />

seines Ziels.<br />

Ziele setzen<br />

TIPPS VON JOCHEN MAI, DEM GRÜNDER DER KARRIEREBIEBEL<br />

KARRIEREBIBEL<br />

8 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


Wissen<br />

Wer etwas erreichen will,<br />

muss sich Ziele setzen.<br />

Nur träumen und hoffen<br />

reicht nicht. Um<br />

Ziele zu setzen und zu<br />

erreichen, müssen diese allerdings ebenso<br />

konkret wie realistisch oder umsetzbar<br />

sein. Das Problem sind häufig nicht fehlende,<br />

sondern falsch gesetzte Ziele! Wir<br />

zeigen Ihnen Beispiele, Tipps und Methoden,<br />

die auch funktionieren, wenn Sie Ziele<br />

setzen und erreichen wollen.<br />

Ziele setzen allein reicht nicht<br />

Ein Ziel ist ein Zustand, Ereignis oder Ort,<br />

den wir erreichen möchten. Und wer <strong>Erfolg</strong><br />

haben will, muss sich Ziele setzen. Das<br />

stimmt – reicht aber nicht. Eine wesentliche<br />

Definition von <strong>Erfolg</strong> ist die Art und<br />

der Grad der Zielerreichung. Heißt: Ziele<br />

setzen ist nur der Anfang. Danach müssen<br />

Sie diese auch umsetzen, Fortschritte machen<br />

und das Ziel im vorgegebenen Zeitrahmen<br />

erreichen – möglichst mit legalen<br />

und legitimen Methoden und Mitteln.<br />

Die meisten scheitern nicht mal an fehlender<br />

Disziplin oder Motivation. Sie scheitern<br />

an falschen oder falsch gesetzten Zielen.<br />

Wer <strong>Erfolg</strong> haben will, muss sich daher<br />

seine Ziele richtig setzen. Erst so kommen<br />

Sie diesen wirklich näher und können<br />

diese auch erreichen.<br />

Merkmale von Zielen<br />

Ziele sind nicht einfach nur To-Dos,<br />

Träume oder Visionen. Wesentlich an ihnen<br />

ist:<br />

• Ziele sind nicht Wünsche, sondern<br />

feste Absichten.<br />

• Ziele sind keine spontanen Gedanken,<br />

sondern ein konkretes Betreben.<br />

• Ziele erfüllen keine Erwartung, sondern<br />

sind Überzeugungen.<br />

• Ziele basieren nicht auf rationaler Erkenntnis<br />

allein, sondern sind vor allem<br />

eine Sache des Herzens.<br />

Wer seine eigenen Ziele finden und setzen<br />

will, für den gibt es eine einfache Formel<br />

und Frage, die sich unterschiedlich betonen<br />

lässt:<br />

Will ich das?<br />

Wollen Sie es wirklich –<br />

mit allen Konsequenzen?<br />

Will ich das?<br />

Ist es wirklich Ihr Ziel<br />

oder erfüllen Sie Erwartungen?<br />

Will ich das?<br />

Ist es genau das?<br />

Wie konkret kennen Sie Ihr Ziel?<br />

Bilder: IMAGO / ZUMA Wire, Unsplash / Eila Lifflander / Tyler Nix<br />

Ziele aufschreiben steigert<br />

<strong>Erfolg</strong>schancen auf 76 Prozent<br />

Man kann sich viel vornehmen und doch<br />

nichts erreichen. Wer aber seine Ziele aufschreibt,<br />

steigert seine <strong>Erfolg</strong>schancen<br />

enorm. Das ist das Ergebnis einer Studie<br />

der Psychologin Gail Matthews an der Dominican<br />

University in San Rafael, Kalifornien.<br />

Wer seine Ziele nur mündlich formulierte,<br />

erreichte diese nur zu 43 Prozent,<br />

das ist nicht mal die Hälfte. Wer seine Ziele<br />

aber aufschrieb und die Fortschritte zusätzlich<br />

festhielt, kam auf ganze 76 Prozent<br />

Zielerreichung.<br />

Die Erklärung der Wissenschaftlerin: Wer<br />

nur an die Ziele denkt, nutzt allein seine<br />

Vorstellungskraft. Wer hingegen Ziele notiert,<br />

sorgt für eine Art inneres Commitment:<br />

»Ich will das und ich meine es ernst<br />

damit!« Motto: Was geschrieben steht, ist<br />

ein Fakt. Beides zusammen sendet unablässig<br />

Signale an unser Unterbewusstsein,<br />

an dem Ziel zu arbeiten. Erst recht, wenn<br />

wir den Zettel mit unseren Zielen oder das<br />

<strong>Erfolg</strong>sjournal erneut lesen und daran erinnert<br />

werden.<br />

Dass das Aufschreiben von Fortschritten<br />

und <strong>Erfolg</strong>en wirkt, bestätigen auch Studien<br />

um Harvard-Psychologin Teresa<br />

Amabile. In ihren Studien waren die Autoren<br />

eines <strong>Erfolg</strong>stagebuchs deutlich motivierter,<br />

glücklicher und langfristig erfolgreicher.<br />

Egal, wie klein die Errungenschaften<br />

auch waren. Jeder <strong>Erfolg</strong>, selbst<br />

ein Mini-<strong>Erfolg</strong>, aktiviert das Belohnungszentrum<br />

im Gehirn. Sich diese bewusst zu<br />

machen, steigert das Selbstbewusstsein,<br />

gibt uns Kraft und führt uns vor Augen,<br />

was wir geschafft haben und künftig schaffen<br />

können.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

9


Wissen<br />

ZIELE SETZEN: SIEBEN TIPPS<br />

Wie Sie richtig Ziele setzen, können Sie lernen.<br />

Dazu haben wir einige Tipps zusammengestellt,<br />

mit denen Sie sich besser und<br />

erfolgreicher Ziele setzen können.<br />

1. Setzen Sie konkrete Ziele<br />

Wenn Sie Ziele setzen, müssen diese möglichst<br />

konkret sein. Es reicht nicht, wenn Sie<br />

sich vornehmen »Ich möchte erfolgreicher<br />

sein.« Gehen Sie ins Detail, benennen Sie<br />

für sich selbst genau, wie dieser <strong>Erfolg</strong> aussieht<br />

und was Sie erreichen wollen. Erst<br />

wenn Sie sich konkrete Ziele setzen, wissen<br />

Sie, worauf Sie hinarbeiten – und können<br />

Schritte identifizieren, die dazu notwendig<br />

sind.<br />

2. Bleiben Sie realistisch<br />

Es ist verlockend, möglichst große Ziele zu<br />

setzen. Sie wollen schließlich viel erreichen.<br />

Das kann auf der einen Seite anspornen.<br />

Wenn Sie aber unrealistische Ziele setzen,<br />

verkehrt sich der Effekt ins Gegenteil: Weil<br />

Sie nichts davon erreichen, steigen Frustration<br />

und Selbstzweifel. Dies gilt sowohl für<br />

das angestrebte Ergebnis als auch für die<br />

Zeit, in der Sie ein Ziel erreichen wollen.<br />

3. Haben Sie einen guten Grund<br />

Um ein Ziel zu setzen, das Sie wirklich erreichen<br />

wollen, sollten Sie sich den Grund<br />

dafür bewusst machen: Warum genau wollen<br />

Sie dieses Ziel setzen und erreichen? Ist<br />

es Ihre intrinsische Motivation, also Ihr<br />

eigener Antrieb, um dran zu bleiben?<br />

4. Machen Sie Ihre Ziele öffentlich<br />

Ein gesetztes Ziel öffentlich zu machen, steigert<br />

die Wahrscheinlichkeit, es auch zu erreichen.<br />

Erzählen Sie Ihrer Familie, Freunden<br />

oder Kollegen davon. Dies erzeugt<br />

Verbindlichkeit und erhöht die Motivation,<br />

weil Sie es den anderen beweisen wollen.<br />

5. Nutzen Sie kurz- und langfristige Ziele<br />

Ziele setzen sollte unterschiedliche Zeitspannen<br />

beinhalten. Auf der einen Seite<br />

brauchen Sie kurzfristige Ziele, die Sie in<br />

nächster Zeit erreichen und umsetzen können.<br />

Gleichzeitig sollten Sie langfristige<br />

Ziele setzen, die eine grundsätzliche Richtung<br />

vorgeben.<br />

6. Formulieren Sie Ziele positiv<br />

Profis unterscheiden zwischen »Weg-von«<br />

und »Hin-zu«-Zielen. Letztere motivieren<br />

uns wesentlich mehr und langfristiger.<br />

Auch, weil sie positiv formuliert sind. Wer<br />

beispielsweise »weg von« seinen vielen Kilos<br />

will, scheitert leichter, als jemand, der »hin<br />

zu« einer gesunden Ernährung und einem<br />

besseren Body-Mass-Index steuert.<br />

7. Bleiben Sie flexibel<br />

Bei allen Zielen, die Sie setzen, braucht es<br />

immer noch genug Flexibilität. Mal müssen<br />

Sie den Weg zum Ziel anpassen, mal ändert<br />

sich mit der Zeit das Ziel selbst. Formulieren<br />

Sie Ihre Ziele daher dynamisch, nicht statisch.<br />

Lassen Sie sich Raum zur Korrektur.<br />

Aber senken Sie dabei NIE Ihr Ziel, solange<br />

es für Sie wichtig und realistisch ist. Nur<br />

eben nicht versteifen, wenn Sie sich Ziele<br />

setzen.<br />

Bonus:<br />

Von Vera F. Birkenbihl stammt der Tipp,<br />

seine Ziele in Gegenwartsform zu formulieren.<br />

Nicht: »Ich will 60 Kilo wiegen.« – Wollen<br />

können Sie ein Leben lang und nichts<br />

davon erreichen. Wer dagegen sein Ziel in<br />

Gegenwartsform beschreibt (»Ich wiege 60<br />

Kilo.«), der visualisiert es bereits. Und genau<br />

dieses Bild von uns im Kopf (hier: wie wir<br />

schlank aussehen), sei der Schlüssel zur<br />

wahren Motivation.<br />

Der Autor<br />

Jochen Mai ist Gründer der Karrierebibel, Hochschuldozent,<br />

Autor mehrerer Bestseller und Keynote-Speaker.<br />

Davor arbeitete unter anderem als<br />

freier Journalist und Ressortleiter bei der »WiWo«.<br />

Bilder: Unsplash / Eila Lifflander, Jürgen Silius<br />

10 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


<strong>Erfolg</strong><br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

11


Einstellung<br />

SEI DEIN<br />

EIGENES<br />

VORBILD<br />

AUSZUG AUS DEM NEUEN BUCH VON FELIX THÖNNESSEN<br />

Hast du Vorbilder? Damit<br />

meine ich keine Superhelden,<br />

sondern Menschen, die für<br />

dich ein Vorbild sind? Die etwas<br />

getan oder geschaffen haben,<br />

das du bewunderst? Die entscheidende<br />

Frage ist, was diese Menschen zu deinem<br />

Vorbild macht. Denk mal kurz darüber<br />

nach. Was zeichnet diese Menschen aus? Für<br />

mich gibt es neben meinem Großvater noch<br />

andere, die ich bewundere. Das Interessante<br />

daran ist – ich bewundere sie aus völlig<br />

unterschiedlichen Gründen. Was macht<br />

dein Vorbild zum Vorbild? Übrigens eine<br />

gute Stelle, um die Namen deiner Vorbilder<br />

einfach hier ins Buch zu schreiben.<br />

Wie das Wort schon sagt, ist es ein Vor-Bild,<br />

ein Bild, das du dir vorhältst und dem du<br />

positiv nacheiferst und nicht nachneidest.<br />

Wir wissen nicht, was diese Person getan<br />

hat, um dorthin zu kommen, wo sie nun<br />

steht. Finde die Punkte, die sie für dich zum<br />

Vorbild macht, und eifere diesen nach.<br />

Nicht ihr Name sollte dein Ansporn sein,<br />

sondern das, wofür sie steht oder was sie<br />

bereits erreicht hat. Diese Betrachtungsweise<br />

wird dich weiterbringen. Aber auch,<br />

wenn du darüber nachdenkst, wie diese<br />

Person dorthin gekommen ist, kannst du<br />

eine Menge lernen. Wie sah ihr Weg bis<br />

dorthin aus? Wo ist sie gestartet? Was<br />

spricht für dich dagegen, sich auf denselben<br />

12 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


Einstellung<br />

Schlachtplan zurechtlegen, der dir hilft, sie<br />

zu besiegen.<br />

Bilder: IMAGO / Kyodo News, Depositphotos / zeynurbabayev / alexey_boldin, WhatsApp, Cover: FinanzBuch Verlag<br />

Startpunkt zu stellen und ebenfalls dort zu<br />

starten?<br />

Oft sprechen wir in diesem Zusammenhang<br />

von Neid. Wir sind neidisch auf das, was<br />

jemand anderes hat, das wir ebenfalls gerne<br />

hätten. Eine solche Betrachtungsweise wird<br />

dich nie weiterbringen. Im Gegenteil: Neid<br />

lähmt und bringt nicht voran. Denk in diesem<br />

Zusammenhang darüber nach, was die<br />

Person dorthin gebracht hat und was du von<br />

diesem Weg für dich lernen kannst.<br />

Wir wünschen uns oft, mit jemandem zu<br />

tauschen. Wären wir denn auch bereit gewesen,<br />

seinen Weg zu gehen? Hierzu habe<br />

ich eine kleine Geschichte für dich:<br />

Twocolors – Lovefool<br />

Zwei Männer bewerben sich bei einem<br />

Unternehmen, einem großen Unternehmen<br />

– bei Facebook. Voller Tatendrang, mit<br />

einem exzellenten Lebenslauf und viel Erfahrung<br />

bekommen beide ein Vorstellungsgespräch.<br />

Das klingt wie der Beginn einer<br />

traumhaften Karriere. Aber beide wurden<br />

abgelehnt. Das war im Jahr 2007. Einer der<br />

beiden kaufte sich im Jahr 2009 ein iPhone.<br />

Es war Jan Koum. Als er es nutzte, fiel ihm<br />

auf, dass ein guter Messenger fehlt. Er hatte<br />

eine zündende Idee und gründete das<br />

Unternehmen Whats App, das dir sicher ein<br />

Begriff ist. Anfänglich konnte die App nicht<br />

viel, außer den eigenen Status anzuzeigen.<br />

Die Messenger-Funktion kam erst später<br />

hinzu.<br />

Klar, 19 Milliarden sind ein guter Grund für<br />

einen Verkauf, aber dennoch glaube ich,<br />

viele hätten sich aus Stolz, Trotz oder Ähnlichem<br />

dagegen entschieden. Oder wären<br />

sogar einen ganz anderen Weg gegangen<br />

und hätten sich nach dem erfolglosen Vorstellungsgespräch<br />

eine andere Branche gesucht.<br />

Wie so oft sehen wir nur die Spitze<br />

des Eisbergs und nicht, wie viel Arbeit ein<br />

Weg nach oben tatsächlich erfordert und<br />

wie viel Schweiß, Mühen und Ängste er mit<br />

sich gebracht hat. All dies wird dir auf deinem<br />

Weg auch begegnen, aber ich verspreche<br />

dir, dass wir uns mit diesen Widrigkeiten<br />

auseinandersetzen und dir einen<br />

Dieses interessante Detail kennen viele<br />

nicht: Koum wollte bereits Anfang 2009<br />

nach dem Aufbau von WhatsApp aufgeben.<br />

Und wann hat sich sein <strong>Erfolg</strong> eingestellt?<br />

Ende des Jahres 2009! Auch hier hätten<br />

wahrscheinlich viele von uns bereits vorher<br />

die Flinte ins Korn geworfen, oder? <strong>Erfolg</strong><br />

kommt nicht über Nacht und in der Regel<br />

auch nicht nach Wochen. Bei mir hat es<br />

lange gedauert, bis ich mich beruflich als<br />

erfolgreich bezeichnen konnte. Das lässt<br />

sich auch auf private Ziele und <strong>Erfolg</strong>e übertragen.<br />

Einen Waschbrettbauch bekommst<br />

du nicht nach einmaligem Trainieren und<br />

eine neue Freundin lässt sich auch selten<br />

sofort herbeizaubern.<br />

Eine Frage, die ich meinen Mentees dann<br />

immer stelle, lautet:<br />

Wie sehr willst du es?<br />

Bist du bereit, dafür zu schwitzen, zu weinen,<br />

schlaflose Nächte durchzustehen? Die<br />

Frage kannst du leicht mit Ja beantworten,<br />

aber bist du auch wirklich dazu bereit?<br />

Im Jahr 2<strong>01</strong>4 erfolgte dann die überraschende<br />

Wende. WhatsApp hatte bereits<br />

Millionen von Nutzern und ging auf Wachstumskurs.<br />

Da meldete sich ein großes<br />

Unternehmen und kaufte den Dienst für 19<br />

Milliarden Dollar. Es war Facebook – dasselbe<br />

Unternehmen, das die beiden Gründer<br />

nicht einstellen wollte. Interessante Entwicklung,<br />

oder?<br />

Wärst du diesen Weg auch gegangen? Hättest<br />

du dein Start-up an den Konzern verkauft,<br />

der dich zuvor nicht haben wollte?<br />

»Der Taschenmentor «<br />

von Felix Thönnessen<br />

256 Seiten<br />

Erschienen: Oktober 2021<br />

FinanzBuch Verlag<br />

ISBN: 978-3-95972-441-8<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

13


<strong>Erfolg</strong><br />

14<br />

www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


<strong>Erfolg</strong><br />

MATTHIAS<br />

SCHWEIGHÖFER<br />

DER KUMPEL VON NEBENAN<br />

Bild: IMAGO / Michael Handelmann<br />

Matthias Schweighöfer ist<br />

ein deutscher Schauspieler,<br />

Synchronsprecher,<br />

Regisseur und<br />

Filmproduzent. Neben<br />

Til Schweiger ist Schweighöfer wohl derjenige,<br />

der den deutschen Film seit der<br />

Jahrhundertwende maßgeblich mitbeeinflusste.<br />

Insgesamt war er bis dato, in der<br />

einen oder anderen Form, an über 44 (!)<br />

Filmen beteiligt. Obgleich er schon jahrzehntelang<br />

erfolgreich ist, sucht man vergeblich<br />

nach Skandalen um seine Person.<br />

Anlässlich seines 40. Geburtstags untersuche<br />

ich <strong>Erfolg</strong>sgeheimnisse des zweifachen<br />

Vaters und wie wir von ihm lernen<br />

können.<br />

Beginn und Deutscher Fernsehpreis<br />

Bereits mit 16 Jahren stand Schweighöfer<br />

als Sohn einer Schauspielfamilie das erste<br />

Mal vor der Kamera. Von 1997 bis 1999<br />

folgten weitere Auftritte in deutschen<br />

Formaten wie »Spuk aus der Gruft« oder<br />

»Dr. Stefan Frank – der Arzt, dem die<br />

Frauen vertrauen«. In dieser Zeit absolvierte<br />

er auch sein Abitur und begann ein<br />

Studium an der Hochschule für Schauspielkunst<br />

in Berlin, brach es aber nach<br />

einem Jahr wieder ab. Schweighöfer ist<br />

wohl ein gutes Beispiel dafür, dass es<br />

nicht unbedingt einen akademischen Abschluss<br />

benötigt, um nachhaltig erfolgreich<br />

zu sein.<br />

20<strong>01</strong> bekam er für seinen Auftritt in<br />

»Verbotenes Verlangen – Ich liebe meinen<br />

Schüler« den Deutschen Fernsehpreis<br />

als bester Nachwuchsdarsteller. Das<br />

Fundament für eine grandiose Filmkarriere<br />

war somit gelegt. 20<strong>01</strong> war dann<br />

auch das Jahr, in welchem man Schweighöfer<br />

das erste Mal auf der Kinoleinwand<br />

erleben durfte und zwar im Jugendfilm<br />

»Herz im Kopf«.<br />

Karriere nimmt Fahrt auf<br />

Weitere Kinoauftritte folgten. Vor allem<br />

»Filmduette« mit Til Schweiger scheinen<br />

besonders gut zu funktionieren. In den<br />

Liebeskomödien »Keinohrhasen« (2007)<br />

und »Zweiohrküken« (2009) war er in der<br />

Rolle des Moritz zu sehen. 2<strong>01</strong>3 spielte er<br />

in »Kokowääh 2« sich selbst. Es handelte<br />

sich bei allen genannten Filmen um absolute<br />

Kassenschlager, die Schweighöfer<br />

endgültig im Olymp des Deutschen Kinofilms<br />

ankommen ließen. Doch dort<br />

machte er noch lange nicht halt.<br />

2008 durfte er im Film »Operation Walküre<br />

– Das Stauffenberg-Attentat« an der<br />

Seite von Tom Cruise Hollywoodluft<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

15


<strong>Erfolg</strong><br />

schnuppern. Innerhalb von sieben Jahren<br />

gelang ihm das, was sich die allermeisten<br />

Schauspieler wünschen. Doch viel interessanter<br />

als sein Karriereweg ist, was diese<br />

<strong>Erfolg</strong>e mit ihm als Menschen gemacht<br />

haben.<br />

Aller Anfang ist schwer<br />

Egal, welche Medien man konsumiert, es<br />

sind keine Skandale von Matthias Schweighöfer<br />

zu finden. Er scheint tatsächlich so<br />

etwas wie »Everybody’s Darling« zu sein.<br />

Er hat, neben seinem schauspielerischen<br />

Talent, vor allem ein Talent dafür, vielen<br />

Menschen gleichzeitig zu gefallen, ohne in<br />

Trivialität oder Anbiederung abzugleiten.<br />

Er macht keinen abgehobenen Eindruck,<br />

sondern wirkt immer noch wie der junge<br />

Mann von nebenan, mit dem »Mann und<br />

auch Frau« gerne ein Bier trinken gehen<br />

würden. Diesen Eindruck vermitteln wohl<br />

die wenigsten Superstars. Man kann dies<br />

also durchaus als spezielle Fähigkeit bezeichnen.<br />

Vielleicht verfügt er über diese<br />

Fähigkeit, weil er weiß, wie es ist, unerfolgreich<br />

und unbeliebt zu sein.<br />

Die heutige Sportskanone war als Kind<br />

sehr dick. Er sei in der Schule immer der<br />

»Kreis mit Locken« gewesen. Nachdem<br />

ihn der eigene Vater als »fette Sau« bezeichnet<br />

hatte, nahm Matthias ab. Bis<br />

heute läuft und schwimmt er regelmäßig,<br />

um neben Job und Familie einen Ausgleich<br />

zu haben.<br />

Matthias Schweighöfer und Til Schweiger<br />

2<strong>01</strong>5 auf einer Pressekonferenz zu der Neuverfilmung<br />

von »Vier gegen die Bank«<br />

Vor allem »Filmduette«<br />

mit Til Schweiger<br />

scheinen besonders gut<br />

zu funktionieren.<br />

Matthias Schweighöfer und seine<br />

Verlobte Ruby O. Fee bei der Panta<br />

Berlinale Party im Februar 2020.<br />

Bilder: IMAGO / POP-EYE / APRESS / Michael Handelmann<br />

16 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


<strong>Erfolg</strong><br />

»Xxx«<br />

– Xxx<br />

Umgang mit Kritik<br />

Auch wenn es so scheint, nicht immer<br />

gab es Jubelstürme für all seine Filme.<br />

Zum Umgang mit Filmkritik sagt er:<br />

»War gut so, ich habe Lehrgeld bezahlt.<br />

Und es ist auch immer mal gut, auf die<br />

Fresse zu fliegen.« Auch für solch einen<br />

erfolgreichen Mann gibt es nicht immer<br />

nur neue Höhepunkte in der Karriere. So<br />

mancher Tiefpunkt schlich sich ebenfalls<br />

ein. Obwohl er mit Preisen wie dem<br />

Bambi, dem Curd-Jürgens-Gedächtnispreis<br />

und dem Deutschen Fernsehpreis<br />

geschmückt wurde, kennt er andere Zeiten:<br />

Vor »Keinohrhase« mit Til Schweiger<br />

und Nora Tschirner im Jahr 2007 hatte er<br />

15 Monate lang kein einziges schauspielerisches<br />

Engagement. In dieser Zeit hat<br />

Schweighöfer die andere Seite des Berufs<br />

kennengelernt: keine Arbeit, kein Geld –<br />

so einfach und schmerzhaft ist dies.<br />

Schweighöfer stellte für sich Folgendes<br />

fest: »In diesem Job kann ganz schnell der<br />

Wandel kommen.« Seit dieser Erfahrung<br />

stellte er sein Business auf ein breiteres<br />

Fundament, indem er eine eigene Kleidermarke<br />

kreierte und eine Filmproduktion<br />

gründete.<br />

Einstellung zu Leben, Familie und Beruf<br />

Die wenigsten wissen, dass Schweighöfer<br />

unter enormer Flugangst leidet. Für einen<br />

international tätigen Schauspieler, Regisseur<br />

und Produzenten ist dies mehr als<br />

suboptimal. Deshalb nutzte er so manches<br />

Filmprojekt, in welchem er fliegen<br />

musste, als Selbsttherapieanlass. Dieses<br />

Beispiel zeigt sehr schön seine Einstellung<br />

zum Leben – geht nicht, gibt’s nicht:<br />

»Ich glaube daran, dass man mit ganz viel<br />

Kraft ganz viel schaffen kann. Ich glaube,<br />

man kann Glück auch erzwingen. Ich<br />

gebe auch Vorstellungen, wenn ich 39<br />

Grad Fieber habe. Ich bin so, das ist mein<br />

Naturell.«<br />

Auch die Corona-Krise nahm er als Anlass,<br />

eine neue Perspektive auf Familie<br />

und Beruf einzunehmen. Er hätte nun<br />

mehr Zeit für seine Familie, seine Kin-<br />

»Ich glaube<br />

daran, dass<br />

man mit<br />

ganz viel<br />

Kraft ganz<br />

viel schaffen<br />

kann.«<br />

- Matthias<br />

Schweighöfer<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

17


<strong>Erfolg</strong><br />

Matthias Schweighöfer in seiner<br />

Rolle als Ludwig Dieter an der Seite<br />

von Omari Hardwick am Set von<br />

»Army of the Dead«<br />

Insider munkeln, dass er mit<br />

diesem Projekt endgültig<br />

in Hollywood angekommen<br />

sei und entsprechend große<br />

Folgeprojekte nur mehr eine<br />

Frage der Zeit sein werden.<br />

der. Außerdem sei er ruhiger und gelassener<br />

geworden. Davor sei er immer von<br />

Termin zu Termin gerast. Jetzt habe er<br />

aber gelernt, dass das manchmal gar nicht<br />

nötig war, dass es Wichtigeres im Leben<br />

gibt. Wie recht er doch hat…<br />

Wenn Träume in Erfüllung gehen<br />

Natürlich ist Matthias Schweighöfer mit<br />

seinen 40 Jahren noch lange nicht am<br />

Ende seiner Karriere angelangt. Ganz im<br />

Gegenteil: Gerade erst geht einer seiner<br />

lang gehegten Lebensträume in Erfüllung:<br />

Gemeinsam mit seinem Schauspielkollegen<br />

Omari Hardwick ist Matthias<br />

Schweighöfer 2021 auf Netflix zu sehen.<br />

Dabei handelt es sich um die Neuverfilmung<br />

des Action-Thrillers »Army of the<br />

Dead«. Im Film jagt er Zombies, also<br />

eben die Armee der Toten, wie der Titel<br />

schon verrät. Insider munkeln, dass er<br />

mit diesem Projekt endgültig in Hollywood<br />

angekommen sei und entsprechend<br />

große Folgeprojekte nur mehr eine Frage<br />

der Zeit sein werden. Ein Anzeichen dafür<br />

ist jedenfalls die starke internationale<br />

Resonanz auf die rasch darauf gefolgte<br />

Verfilmung der Prequel »Army of<br />

Thieves«, in der Schweighöfer nicht nur<br />

als Protagonist Ludwig Dieter vor der Kamera,<br />

sondern auch als Co-Produzent<br />

und Regisseur hinter der Kamera tätig<br />

wurde.<br />

Zu seinem 40. Geburtstag wünschen wir<br />

vom <strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> ganz viele spannende<br />

Rollen in »good old Hollywood«<br />

und dass er weiter der »Junge von<br />

nebenan« bleibt, mit dem man gerne auf<br />

das eine oder andere Getränk gehen<br />

würde.<br />

In der Prequel »Army of Thieves« steht er<br />

gemeinsam mit »Game of Thrones«-Star<br />

Nathalie Emmanuel vor der Kamera.<br />

Der Autor<br />

Michael Jagersbacher ist Kommunikationstrainer,<br />

Unternehmer und Buchautor. Auf seinem Blog<br />

www.michael-jagersbacher.at gibt er Tipps, wie<br />

man sympathischer wird und mehr Profil erhält.<br />

Bilder: IMAGO / ZUMA Press / Prod.DB / Michael Handelmann, Karin Bergmann<br />

18 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


<strong>Erfolg</strong><br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de 19


<strong>Erfolg</strong><br />

20 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


Wissen<br />

ERFOLG<br />

IST KOPFSACHE<br />

Die US-amerikanische<br />

Turnerin Simone Biles ist<br />

mit ihren 25 Weltmeisterschafts-<br />

und sieben<br />

Olympiamedaillen eine<br />

wahre Meisterin darin,<br />

sich allen Störfaktoren<br />

zum Trotz zu konzentrieren,<br />

wenn es darauf<br />

ankommt. Doch sie<br />

weiß auch, wann es zu<br />

viel wird und sie eine<br />

Pause braucht.<br />

Bilder: IMAGO / PanoramiC, Oliver Betke, Cover: Droemer HC<br />

<strong>Erfolg</strong> ergibt sich aus klugem und<br />

konsequentem Handeln. Er<br />

hängt dabei weit weniger von<br />

der Persönlichkeit oder der Intelligenz<br />

ab als von der eigenen<br />

Umsetzungsdisziplin. <strong>Erfolg</strong>reich ist, wer<br />

seine Ziele im Blick hält, einen Plan auf<br />

dem Weg dorthin verfolgt und ablenkende<br />

Impulse wirksam kontrolliert: Bei einer<br />

Diät sind wir erfolgreich, wenn wir uns an<br />

den Ernährungsplan halten, statt bei jedem<br />

herumliegenden Schokoriegel schwach zu<br />

werden. Beim Sport verbessern wir uns,<br />

wenn wir unseren Trainingsplan einhalten,<br />

statt abends auf der Couch dem verführerischen<br />

TV-Programm zu erliegen. Und bei<br />

der Arbeit am Schreibtisch oder beim Lernen<br />

für eine Prüfung sind wir ebenfalls erfolgreicher,<br />

wenn wir dem Impuls ständiger<br />

Ablenkungen beispielsweise in Form von<br />

Medienkonsum standhalten und uns auf<br />

das konzentrieren, was gerade wichtig ist.<br />

Der Autor<br />

Prof. Dr. Volker Busch ist Arzt, Neurowissenschaftler,<br />

Bestsellerautor und Keynote-Speaker.<br />

Als Speaker und Trainer verhilft er Mitarbeitern<br />

und Führungskräften zu mehr Leistung.<br />

»Kopf frei!«<br />

von Volker Busch<br />

288 Seiten<br />

Erschienen: September 2021<br />

Droemer HC<br />

ISBN: 978-3-426-27865-9<br />

Im digitalen Arbeitsalltag führen verschiedene<br />

Störfaktoren zu einer Beeinträchtigung<br />

dieser kognitiven Steuerungsfähigkeit.<br />

Eine der stärksten »Interferenzen« für<br />

unser Gehirn ist die Menge an Informationen,<br />

die uns heute rund um die Uhr erreicht<br />

und häufig zu einer regelrechten<br />

Überladung führt (information overload).<br />

Die Ablenkungsdichte sorgt für ständige<br />

Unterbrechungen und ein permanentes<br />

Umschalten der Aufmerksamkeit. Mit der<br />

Folge, dass wir oberflächlicher denken,<br />

weniger nachhaltig lernen und fehlerbehafteter<br />

arbeiten. Der Stress durch den<br />

ständigen Aufmerksamkeitswechsel verschlechtert<br />

zudem unsere Impulskontrolle.<br />

Abends sind wir erschöpfter, naschen<br />

mehr und geben online mehr Geld aus,<br />

wie eine Studie unlängst belegen konnte.<br />

Der Durchbruch solcher Impulse kann die<br />

allgemeine Zielerreichung gefährden.<br />

Um die kognitive Steuerfähigkeit zu<br />

schützen und zu bewahren, sind heute<br />

daher ein gutes Informationsmanagement<br />

und eine wirksame Störungskontrolle<br />

essenziell:<br />

1) Wählen Sie gut aus, womit Sie sich überhaupt<br />

befassen möchten. Das hilft Ihrem<br />

Gehirn, den Blick auf Ihr Ziel zu behalten<br />

und sich nicht in virtuellen Nebensächlichkeiten<br />

zu verlieren.<br />

2) Richten Sie Fokuszeiten ein, in denen Sie<br />

sich auf eine wichtige Aufgabe konzentrieren<br />

können, ohne dabei unterbrochen zu<br />

werden. Die volle Aufmerksamkeit auf eine<br />

Sache erhöht die geistige Verarbeitungstiefe<br />

und verbessert nachweislich Ihr präzises<br />

Denken, Ihr logisches Schlussfolgern<br />

und Ihre Gedächtnisleistung.<br />

Wer <strong>Erfolg</strong> im Job und im Privatleben erreichen<br />

möchte, sollte den Effekt von klugem<br />

Selbstmanagement nicht unterschätzen.<br />

In einer immer komplexer werdenden<br />

und sich zunehmend schneller drehenden<br />

Welt müssen wir uns selbst effektiv steuern,<br />

um unsere Ziele zu erreichen.<br />

Die gute Nachricht lautet: Ihr Gehirn<br />

bringt bereits alle Voraussetzungen mit,<br />

um erfolgreich zu sein – wenn Sie es richtig<br />

einsetzen.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

21


<strong>Erfolg</strong><br />

AUSZUG AUS DEM NEUEN BUCH VON MICHAEL »CURSE« KURTH<br />

DIE GRÖSSTE ROCKBAND<br />

DEUTSCHLANDS<br />

Autor Michael »Curse« Kurth 2008<br />

gemeinsam auf der Bühne mit<br />

Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß.<br />

Bild: IMAGO / Eventpress, Cover: Rohwolt Taschenbuch<br />

MIT DEN RICHTIGEN FRAGEN<br />

ZUM ERFOLG<br />

Ein Münchener Brauhaus und<br />

eine zünftige Runde Brezen und<br />

Weißbier: Das sind hervorragende<br />

Bedingungen für ein Gespräch<br />

über die Zukunft. Vor allem,<br />

wenn es sich dabei um die Zukunft<br />

einer jungen Rockband handelt. Ich hatte<br />

mit dieser speziellen Band, mit der ich jetzt<br />

mittags zusammensaß, bereits im Studio<br />

zusammengearbeitet. Wir hatten an neuen<br />

Songs geschrieben und uns über Ideen,<br />

Geschichten und Pläne ausgetauscht. Nach<br />

ein paar musikalischen Begegnungen bat<br />

mich die Band mit ihrem Management und<br />

ihrer Konzertagentur um ein informelles<br />

Coaching in lockerer Runde. Es sollte darum<br />

gehen, wie die Beteiligten sich die gemeinsame<br />

Zukunft vorstellten und wie<br />

Band und Team besser miteinander kommunizieren<br />

und dieses Ziel optimal umsetzen<br />

könnten. Wir sprachen zuerst entspannt,<br />

aber sehr fokussiert darüber, was<br />

dieses Ziel sein könnte – und zu meiner<br />

Überraschung waren sich alle Beteiligten<br />

sehr schnell einig: Sie wollten die größte<br />

Rockband Deutschlands werden. Normalerweise<br />

könnte man an diesem Punkt applaudieren<br />

und sagen »Super! Jetzt lasst uns<br />

darüber besprechen, mit welchen Schritten<br />

wir das am schnellsten und besten erreichen.«<br />

Doch ein Bauchgefühl, das zum<br />

Glück weder vom Weißbier noch von den<br />

Brezeln kam, führte mich zu einer anderen<br />

22 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


<strong>Erfolg</strong><br />

Frage, und sie schien mir viel wichtiger als<br />

ein »Wie«. Ich bat alle am Tisch Sitzenden<br />

darum, sich ein Blatt Papier und einen Stift<br />

zu nehmen und für zehn Minuten still über<br />

folgende Frage nachzudenken: »Wenn du<br />

in einem Jahr morgens aufwachst, und ihr<br />

seid die größte Rockband Deutschlands –<br />

woran genau würdest du das erkennen?«<br />

Das Gespräch am Tisch verstummte und<br />

das Hintergrundrauschen des Brauhauses<br />

übernahm. Die Mitglieder der Band, die<br />

Vertreter von Management und Konzertagentur<br />

saßen über ihren Blättern, überlegten<br />

und notierten. Als die zehn Minuten<br />

um waren, bat ich darum, dass jede Person<br />

der Reihe nach ihre Antwort vorlesen<br />

sollte.<br />

WAS HINTER UNSEREN ZIELEN STECKT<br />

An diesem Punkt wurde es interessant. Das<br />

erste Bandmitglied sagte, dass es beim Aufwachen<br />

in einem Jahr zu Hause in seinem<br />

Bett liegen würde, entspannt und umgeben<br />

von goldenen Schallplatten für kommerzielle<br />

<strong>Erfolg</strong>e – und es dabei im Radio seine<br />

Musik hören würde. Die Radiomoderatorin<br />

kommentierte in seiner Vorstellung den<br />

Song mit den Worten: »Und hier ist der<br />

nächste Nummer-1-Hit dieser Band, und<br />

wir spielen ihn rauf und runter«. Diese<br />

Vorstellung war für Bandmitglied Nummer<br />

1 die Definition dessen, die größte Rockband<br />

Deutschlands zu sein.<br />

Das zweite Bandmitglied übernahm und<br />

sagte, dass es an diesem Morgen erwachen<br />

würde und ganz woanders wäre – nämlich<br />

in einem Tourbus auf einem Festivalgelände.<br />

Die Band wäre ständig auf Tour,<br />

würde ein Konzert nach dem anderen spielen<br />

und es würde sein Zuhause kaum sehen.<br />

Sein <strong>Erfolg</strong> bestand im Unterwegssein<br />

und Livespielen. Das dritte Bandmitglied<br />

sprach weder von vielen Konzerten noch<br />

von einem kommerziellen Radioerfolg,<br />

sondern davon, dass ihm Komplimente<br />

und Zuspruch von Kritikern und seinen<br />

Lieblingsmusikern zeigen würden, dass sie<br />

selbst es als Band endlich geschafft hätten.<br />

Der positive Zuspruch von geschätzten<br />

Kolleginnen und Kollegen war seine Messlatte<br />

dafür, was es bedeutete, die größte<br />

Rockband Deutschlands zu sein.<br />

Vielleicht erscheint es auf den ersten Blick<br />

nicht so, doch diese drei Szenarien unterscheiden<br />

sich grundlegend voneinander!<br />

Im Radio zu laufen bedeutet in der Musikwelt<br />

zum Beispiel nämlich nicht per se,<br />

dass man auch von den kritischen Kollegen<br />

geschätzt wird. Im Gegenteil, eine als kommerziell<br />

geltende Band könnte tendenziell<br />

von Kolleginnen und Kollegen eher skeptisch<br />

beurteilt werden. Und viele Konzerte<br />

zu spielen, hat meist weder etwas mit<br />

einem Radioerfolg noch mit dem Ansehen<br />

bei den Kritikern zu tun, sondern vielmehr<br />

mit einer klaren Fokussierung auf das Livegeschäft<br />

und den damit einhergehenden<br />

Aufgaben.<br />

Die Vertreter des Managements und der<br />

Konzertagentur hatten nochmal ganz andere<br />

Parameter als die Band, u. a. gut bezahlte<br />

Konzerte und eine große Medienpräsenz,<br />

an denen sie erkennen würden,<br />

dass sie das Ziel, die größte Rockband<br />

Deutschlands zu werden, erreicht hätten.<br />

UMSTÄNDE UND GEFÜHLE<br />

Alle am Tisch sitzenden Menschen hatten<br />

also vermeintlich dasselbe Ziel, doch jeder<br />

verstand darunter etwas ganz anderes.<br />

Wenn wir also in unserem Leben sagen,<br />

dass wir in Beruf, Partnerschaft oder Familienleben<br />

das Gleiche wollen wie unsere<br />

Freundinnen, Partner oder Mitarbeitenden,<br />

sollten wir uns trotzdem nicht darüber<br />

wundern, dass es bei Kommunikation<br />

und Umsetzung immer wieder hakt. Denn<br />

haben wir jemals gefragt, was dieses Ziel<br />

für alle Beteiligten wirklich bedeutet?<br />

Durch die richtigen Fragen kannst du herausfinden,<br />

was hinter den Worten steckt,<br />

die wir für Ideen, Ziele und Wünsche haben.<br />

In Wirklichkeit geht es immer um ein<br />

Gefühl, das wir zu erlangen hoffen. Das<br />

Erreichen des Ziels ist nur ein Vehikel, um<br />

den Wunsch nach einem bestimmten Zustand<br />

oder einem bestimmten Erlebnis zu<br />

erfüllen. Du magst an der Oberfläche das<br />

gleiche Ziel haben wie dein Kollege oder<br />

deine Partnerin, doch das Gefühl, das du<br />

damit suchst, kann ein ganz anderes sein.<br />

Und auch das, woran du merken würdest,<br />

dass du das Ziel erreicht hast, kann sich<br />

von dem deines Partners grundlegend<br />

unterscheiden. Also tun wir oft völlig<br />

unterschiedliche Dinge, obwohl wir glauben,<br />

das gleiche Ziel zu verfolgen!<br />

In der Geschichte der jungen Band war<br />

dieser Moment übrigens nicht die Lösung<br />

aller Probleme. Aber ihr wurde endlich<br />

klar, woher die Probleme in ihrer Kommunikation<br />

und daher auch in der Umsetzung<br />

»199 Fragen an dich selbst «<br />

von Michael »Curse« Kurth<br />

208 Seiten<br />

Erschienen: Dezember 2021<br />

FinanzBuch Verlag<br />

ISBN: 978-3-499-00241-0<br />

DURCH DIE RICH-<br />

TIGEN FRAGEN<br />

KANNST DU HER-<br />

AUSFINDEN, WAS<br />

HINTER DEN<br />

WORTEN STECKT,<br />

DIE WIR FÜR<br />

IDEEN, ZIELE<br />

UND WÜNSCHE<br />

HABEN.<br />

ihrer Ziele stammten. Mit diesem Wissen<br />

konnten sie beginnen, die wichtigen Fragen<br />

zu stellen: »Was meinst du, wenn du<br />

›<strong>Erfolg</strong>‹ sagst? Meinen wir wirklich das<br />

Gleiche? Wie erfüllen wir die Bedürfnisse<br />

aller – oder finden einen Kompromiss?«<br />

Frage dich also immer, was hinter deinen<br />

Antworten liegt. Vielleicht entdeckst du,<br />

dass es um ein Gefühl geht und nicht um<br />

äußere Umstände. Oder ist es umgekehrt?<br />

Dir selbst solche Fragen zu stellen und zu<br />

erforschen, welches tiefere Bedürfnis hinter<br />

deinen offensichtlichen persönlichen<br />

oder beruflichen Zielen liegt, eröffnet dir<br />

die Möglichkeit, dich selbst besser kennenzulernen.<br />

Nutze diese Möglichkeit.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

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<strong>Erfolg</strong><br />

Dieser Hund hat<br />

einen Beruf<br />

Benno ist ein Therapiehund<br />

Wenn Benno zur Tür ins Krankenzimmer hereinkommt, vergisst der zehnjährige<br />

Jakob für eine ganze Weile, dass er Knockenkrebs hat. Benno weiß, wie das<br />

geht. Denn er wurde über Jahre darin ausgebildet, Menschen in schwierigen<br />

Lebenssituationen beizustehen.<br />

Ihre Spende verändert Leben.<br />

www.backhaus-stiftung.de<br />

24 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


Story<br />

ERFOLG IM VERTRIEB:<br />

»MAN MUSS WISSEN, WIE MAN MIT EINEM NEIN UMGEHT.«<br />

Bilder: Linus Schneider<br />

Anfang 2020, in einer Ein-Zimmer-Dachgeschosswohnung<br />

in der Nähe von Leipzig: Die<br />

Kinder der Nachbarn haben<br />

schon lange aufgehört zu<br />

schreien und selbst der BWL-Student von<br />

nebenan hat seinem täglichen Netflix-Binge<br />

für heute wieder mal ein Ende gesetzt – oder<br />

andersherum. Nur im Wohn- und Schlafzimmer<br />

von Maximilian Arndt flimmert noch<br />

ein bisschen Leben. Der Bildschirm seines<br />

Laptops erhellt das Gesicht des 21-Jährigen<br />

in einem blauen Schimmer. Maximilians<br />

Karriere im Leistungssport liegt mittlerweile<br />

hinter ihm und durch erste gescheiterte<br />

unternehmerische Versuche ist er zu diesem<br />

Zeitpunkt bereits hoch verschuldet. Tagsüber<br />

arbeitet er als angestellter Vertriebler für<br />

einen Finanzdienstleister. Nachts schmiedet<br />

er Pläne für seinen nächsten Vorstoß in das<br />

Reich des Unternehmertums. Ebenso wie<br />

gestern, vorgestern und die Nächte davor verbringt<br />

er auch diese frühen Morgenstunden<br />

damit, alle Inhalte, die er zum Thema Photovoltaik<br />

im Internet ausfindig machen kann,<br />

wissbegierig in sich aufzusaugen.<br />

Was ihn auf einmal so an Solarenergie fasziniert?<br />

Neben den Einsparungen an Stromkosten<br />

und Steuern für Kunden und den<br />

Vertriebseinnahmen durch den Verkauf<br />

hochpreisiger Produkte – Maximilian zufolge<br />

eine klare »Win-win-Situation« – interessiert<br />

ihn vor allen Dingen der Weitblick:<br />

»Die Nachfrage ist immens groß und die<br />

Flexibilität für Erweiterungen in der Zukunft<br />

ist gegeben«, lautet sein Gedankengang. Dabei<br />

spielt ihm auch die Politik in die Hände.<br />

Mit den zu dieser Zeit angelegten Klimazielen<br />

bis 2050 freut er sich auf ein blühendes<br />

Geschäft in den kommenden 20 Jahren.<br />

Wenige Tage später finden er und seine Mentoren:<br />

Maximilian ist bereit! Hals über Kopf<br />

kündigt er seinen Job und steigt in den Solarvertrieb<br />

ein. Etwas waghalsig? Vielleicht.<br />

Doch Maximilian ist davon überzeugt, dass<br />

Er träumte von einem High-<br />

Life, wie er es auf den Instagram-Accounts<br />

zahlreicher<br />

erfolgreicher Unternehmer<br />

mitverfolgen konnte.<br />

er alles hat, was er braucht. Dabei denkt er<br />

nicht unbedingt an sein frisch angeeignetes<br />

Wissen über Photovoltaik-Anlagen oder<br />

seine bereits gesammelten Erfahrungen im<br />

Strukturvertrieb, im Network-Marketing<br />

und in Tele-Sales. Vor allen Dingen hat er die<br />

nötige Motivation: Der Schuldenberg wird<br />

sich schließlich nicht durch ein langsam<br />

tröpfelndes Monatseinkommen wegspülen<br />

lassen. »Das war mein Hauptschmerzpunkt,<br />

weshalb ich mit dem Solarvertrieb unbedingt<br />

erfolgreich werden musste«, erklärt<br />

Maximilian heute rückblickend.<br />

Doch schon zu diesem Zeitpunkt dachte er<br />

gleich mehrere Schritte weiter. Er träumte<br />

bereits von einem High-Life, wie er es auf<br />

den Instagram-Accounts zahlreicher erfolgreicher<br />

Unternehmer mitverfolgen konnte.<br />

Mit diesem Ziel vor Augen wusste der ehemalige<br />

Profisportler genau, was er zu tun<br />

hatte: Er musste alles geben. Lange Tage,<br />

kurze Nächte und 8.000 gefahrene Kilometer<br />

jeden Monat brachten den 21 Jahre jungen<br />

Schuldner schließlich genau dahin, wo<br />

er immer sein wollte: auf den Fahrersitz<br />

seines neuen 5er BMWs. Abwechselnd mit<br />

dem seines Audi R8 V10, natürlich. Es soll<br />

sich schließlich keine der beiden Luxuskarosserien<br />

vernachlässigt fühlen. So fahren<br />

sich die langen Strecken auch gleich viel<br />

angenehmer.<br />

Neben dem eigenen Ehrgeiz identifiziert Maximilian<br />

zwei weitere, handfestere Komponenten,<br />

die zu seinem raschen <strong>Erfolg</strong> beigetragen<br />

haben: Zum einen sind das die USPs,<br />

also die »Unique Selling Propositions«, mithilfe<br />

derer er sich von der Konkurrenz abhebt.<br />

Dazu zählt er zum einen, dass er seinen<br />

Kunden als »Full-Service-Anbieter« alle<br />

Sorgen und Probleme, die aufkommen<br />

könnten, vom Hals hält. Noch stolzer ist er<br />

jedoch auf die Eigenständigkeit seines Vertriebs.<br />

»Eines unserer größten USPs ist die<br />

größtmögliche Versorgung durch die eigene<br />

Anlage, einen Stromspeicher und eine<br />

Stromcloud.«<br />

Zum anderen führt er den <strong>Erfolg</strong> des Solarvertriebs<br />

auf sein Team zurück, das doch<br />

mehr ist als »nur« ein Team: »Grundsätzlich<br />

sind alle meine Partner mit zu meinen besten<br />

Freunden geworden.« Und dieser Freundeskreis<br />

soll noch wachsen: Nächstes Jahr will<br />

Maximilian weiteren 500 Leuten eine Chance<br />

geben. Und diese werden allemal mit günstigeren<br />

Voraussetzungen starten als er selbst.<br />

Denn im Gegensatz zu seinem selbst erarbeiteten<br />

Werdegang hat er für seine neuen Partner<br />

bereits alle Werkzeuge vorbereitet, die sie<br />

brauchen, um loszulegen. Dazu gehören<br />

unter anderem Videoschulungen, Offline-<br />

Coachings und Zoom-Calls. Bei der Auswahl<br />

seiner Partner legt er zwar großen Wert<br />

auf bereits vorhandene Erfahrung im Vertrieb,<br />

mehr jedoch auf Motivation und<br />

Eigeninitiative. Dabei gehe es ihm nicht primär<br />

darum, dass bereits <strong>Erfolg</strong>e vorgewiesen<br />

werden können, sondern dass überhaupt<br />

versucht wurde, etwas auf die Beine zu stellen.<br />

»Vertrieb ist größtenteils Kopfsache. Vor<br />

allem muss man wissen, wie man mit einem<br />

Nein umgeht.« Das mag zunächst paradox<br />

klingen, ist schlussendlich aber eine Erkenntnis,<br />

die ihm niemand widerlegen wird – immerhin<br />

ist er der lebende Beweis für deren<br />

Gültigkeit.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

25


Einstellung<br />

Herr Dr. Zitelmann, Sie haben<br />

über 25 Bücher geschrieben.<br />

Einige davon<br />

wurden Weltbestseller.<br />

Wie schreibt man ein gutes<br />

Buch? Und ist das Thema egal?<br />

Ganz grundsätzlich gilt: Nicht jedes Buch<br />

verkauft sich gut und nicht jedes Buch,<br />

das sich gut verkauft, ist ein gutes Buch.<br />

Natürlich hofft man als Autor stets, dass<br />

viele Menschen ein Buch lesen – und<br />

kaufen. Aber z. B. mein Buch »Die Gesellschaft<br />

und ihre Reichen« ist eines meiner<br />

wichtigsten. Es ist weltweit das erste Standardwerk<br />

zu Vorurteilen über reiche<br />

Menschen und ich bin sicher, noch in 100<br />

Jahren werden Wissenschaftler, die zu<br />

diesem Thema schreiben, sich auf dieses<br />

Buch beziehen. Aber es ist bei Weitem<br />

kein Bestseller! Das kann man bei einem<br />

solchen Buch auch nicht erwarten. In<br />

Deutschland hat es sich nicht besonders<br />

verkauft, obwohl der »Spiegel« einen<br />

positiven Vier-Seiten-Artikel dazu gebracht<br />

hatte und auch die »Welt«, die<br />

»FAZ«, die »Neue Zürcher Zeitung« und<br />

andere Medien positiv berichtet haben.<br />

Aber es ist in Deutsch, Englisch, Schwedisch<br />

und Italienisch erschienen und<br />

kommt demnächst auch in Spanisch, Chinesisch<br />

und Vietnamesisch. Sogar »Le<br />

Monde« hat ein ganzseitiges Interview<br />

mit mir dazu gebracht, obwohl das Buch<br />

in Frankreich gar nicht erschienen ist.<br />

Und in Großbritannien war es sogar auf<br />

Seite eins der »TIMES«. In Vietnam hat<br />

es eine Universität inspiriert, eigene Forschungen<br />

zu diesem Thema zu initiieren.<br />

Ich habe mich also durch dieses Buch<br />

international als Experte für diese Themen<br />

positioniert, obwohl es sich nicht<br />

gut verkauft hat.<br />

Lässt sich schon beim Buchkonzept planen,<br />

es auch tauglich für die internationale<br />

Bühne zu machen?<br />

Es ist wichtig, von vornherein, also bereits<br />

beim Schreiben, ein weltweites Publikum<br />

im Kopf zu haben. Mein nächstes<br />

Buch handelt von den Irrtümern der<br />

Antikapitalisten, es erscheint Ende Februar.<br />

Ich habe dafür eine Umfrage machen<br />

lassen, aber nicht nur in Deutschland,<br />

sondern in 14 Ländern. Das hat<br />

mich insgesamt circa 200.000 Euro gekostet.<br />

Aber so kann ich individualisierte<br />

<strong>Ausgabe</strong>n für verschiedene Länder anbieten:<br />

In Deutschland etwa gibt es ein ausführliches<br />

Kapitel über Deutschland, in<br />

der englischen <strong>Ausgabe</strong> eines über die<br />

USA und Großbritannien und auch für<br />

Schweden, Korea oder Italien biete ich<br />

entsprechende <strong>Ausgabe</strong>n an.<br />

Und ich vermeide es – was viele Autoren<br />

machen –, im Buch zu viele Beispiele aus<br />

Deutschland zu bringen. Man muss beim<br />

Schreiben stets im Kopf haben: Wen interessiert<br />

das in anderen Ländern? Hätte<br />

ich das Buch nur für Deutschland geschrieben,<br />

dann hätte ich mich z. B. intensiver<br />

mit Sahra Wagenknechts Kapitalismuskritik<br />

auseinandergesetzt. Aber<br />

Bild: Thomas Schweigert<br />

26 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


Einstellung<br />

DAS GEHEIMNIS<br />

WELTWEITEN<br />

BUCHERFOLGS<br />

AUTOR DR. DR. RAINER ZITELMANN IM INTERVIEW<br />

ÜBER DAS SCHREIBEN, SEINEN INTERNATIONALEN<br />

BUCHERFOLG UND DEN KAPITALISMUS<br />

»Es ist<br />

wichtig,<br />

bereits beim<br />

Schreiben ein<br />

weltweites<br />

Publikum<br />

im Kopf zu<br />

haben.«<br />

wer in den USA oder Schweden oder<br />

Brasilien kennt Wagenknecht? Andererseits:<br />

Mit den Thesen eines weltweit bekannten<br />

Autors wie etwa Thomas Piketty<br />

kann man sich auseinandersetzen.<br />

Oder nehmen Sie mein Buch »Ich will«<br />

über erfolgreiche Menschen mit Behinderung:<br />

Hätte ich das Buch nur für Deutschland<br />

geschrieben, dann wäre die Auswahl<br />

der dort porträtierten Personen eine andere<br />

gewesen. Aber ich habe immer<br />

meine weltweite Leserschaft im Kopf.<br />

Was sind neben einem guten Buch<br />

die wichtigsten Faktoren für den<br />

Buch erfolg?<br />

Manches bleibt rätselhaft, wie auch in der<br />

Musik: Niemand kann vorher genau kalkulieren<br />

und vorhersagen, was ein Hit<br />

wird und was nicht. Es bleibt immer<br />

spannend und voller Überraschungen.<br />

Wichtig ist aber auf jeden Fall PR, weltweit.<br />

Ich erzähle einfach mal, was ich<br />

heute, an einem Montag, schon gemacht<br />

habe: Ich habe heute einen ganzseitigen<br />

Artikel über mein Buch im »Corriere<br />

della Sera« bekommen, der führenden<br />

italienischen Tageszeitung. Mein italienischer<br />

Verlag macht sehr gute PR und hat<br />

mir sogar eine wöchentliche Kolumne in<br />

einer italienischen Zeitung vermittelt.<br />

Das gilt auch in Schweden, wo ich in den<br />

führenden Zeitungen war. Aber es ist<br />

nicht überall so: Mein russischer Verlag<br />

etwa ist nicht gut in der PR. Da habe ich<br />

eine PR-Agentur engagieren müssen und<br />

mich heute Vormittag mit denen ausgetauscht<br />

über die nächsten Schritte. Da<br />

soll im Januar ein großer Artikel in der<br />

russischen »Cosmopolitan« kommen.<br />

Und heute ganz früh, 7.30 Uhr, direkt<br />

nach meinem Training, hatte ich einen<br />

Zoom-Call mit Vietnam, wo vor einigen<br />

Monaten mein Buch »Setze dir größere<br />

Ziele« erschienen ist und nächstes Jahr<br />

drei weitere erscheinen werden. Ich mache<br />

gerade einen Pitch für drei verschiedene<br />

vietnamesische Agenturen und<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

27


Einstellung<br />

hoffe, dort endlich den richtigen Partner<br />

zu finden. In Deutschland und der<br />

Schweiz brauche ich keine PR-Agentur,<br />

das kann ich alles selbst. Aber für andere<br />

Länder brauche ich manchmal PR-Unterstützung,<br />

weil die Verlage nichts oder zu<br />

wenig tun. Leider sind auch 90 Prozent<br />

der PR-Agenturen unfähig.<br />

Wie erwähnt, erschienen viele Ihrer Bücher<br />

in mehreren Ländern. In Asien gelten<br />

Sie beinahe als Rockstar. Wie machen<br />

Sie ausländische Verlage auf Ihre<br />

Bücher aufmerksam?<br />

Ich arbeite mit einer Agentin zusammen,<br />

die z. B. die Lizenzen für Indien, China<br />

und Korea verkauft hat. Kürzlich habe ich<br />

einen Vertrag für drei meiner Bücher in<br />

Saudi-Arabien unterschrieben, das hat sie<br />

auch gemacht. Es gibt aber andere Länder,<br />

wo ich durch mein eigenes Netzwerk die<br />

Verlage finde. Das war beispielsweise so in<br />

Schweden, Brasilien und Polen. Ich reise<br />

auch viel. Vor Corona war ich auf Vortragstour<br />

in vielen chinesischen Städten<br />

und in Südkorea. Aber natürlich auch oft<br />

in Großbritannien oder den USA. Dann<br />

war Corona-Pause, aber diesen Monat<br />

war ich wieder in Stockholm, morgen geht<br />

es nach Warschau (in Polen kommen in<br />

den nächsten Monaten die ersten beiden<br />

Bücher von mir) und am 1. Dezember<br />

nach Mailand. Manches geht international<br />

noch nicht: Eine Konferenz in Japan findet<br />

jetzt per Zoom statt und in Vietnam<br />

kommt man auch noch nicht rein. Ich<br />

freue mich schon auf eine Südamerika-<br />

Tour nächstes Jahr: Da hat sogar der Bewerber<br />

für das Präsidentenamt in Argentinien<br />

neulich mein Buch »Kapitalismus<br />

ist nicht das Problem, sondern die Lösung«<br />

empfohlen.<br />

Sie müssen also viel selbst in die Hand<br />

nehmen?<br />

Ich delegiere viel, aber natürlich muss<br />

man sich selbst kümmern. Viele Autoren<br />

machen den Fehler, dass sie denken, wenn<br />

»Ich will: Was wir von<br />

erfolgreichen Menschen mit<br />

Behinderung lernen können«<br />

von Rainer Zitelmann<br />

384 Seiten<br />

Erscheint: Juni 2021<br />

FinanzBuch Verlag<br />

ISBN: 978-3-95972-469-2<br />

»Viele Autoren<br />

machen den<br />

Fehler, dass sie<br />

denken, wenn<br />

das Manuskript<br />

beim Verlag<br />

abgegeben ist,<br />

sei ihre Arbeit<br />

getan.«<br />

das Manuskript beim Verlag abgegeben<br />

ist, sei ihre Arbeit getan. Für mich ist<br />

dann erst die Hälfte abgeschlossen und es<br />

beginnt der zweite Teil, also die Suche<br />

nach internationalen Partnern sowie die<br />

PR für das Buch. Auch hier ist Arnold<br />

Schwarzenegger mein Vorbild. In seiner<br />

Autobiografie schreibt er: »Wenn ich<br />

einen Film abgedreht hatte, war für mich<br />

die Arbeit erst zur Hälfte erledigt… Man<br />

kann den besten Film der Welt machen,<br />

aber wenn er nicht den Weg in die Kinos<br />

findet und wenn die Leute nichts davon<br />

erfahren, dann nützt das alles nichts. Dasselbe<br />

gilt für Literatur, Malerei, oder auch<br />

Erfindungen.« Viele große Künstler, so<br />

schreibt Schwarzenegger, seien wirtschaftlich<br />

gescheitert, weil sie sich darüber<br />

nicht bewusst gewesen seien und<br />

keine guten Verkäufer waren. Picasso<br />

habe gegen eine Mahlzeit im Restaurant<br />

eine Zeichnung angefertigt oder einen<br />

Teller bemalt, heute seien diese Arbeiten<br />

Millionen von Dollar wert. »So etwas<br />

sollte mit meinen Filmen nicht passieren.<br />

Im Bodybuilding und in der Politik hielt<br />

ich es nicht anders. Egal, was ich im Leben<br />

tat: Mir war klar, dass man es verkaufen<br />

musste.« Genauso sehe ich das auch.<br />

Ich muss jedoch hinzufügen, dass ich den<br />

ganzen Aufwand auch deshalb betreiben<br />

kann, weil ich als Unternehmer und Investor<br />

vermögend geworden bin. Ich habe<br />

daher den ganzen Tag Zeit, um für meine<br />

Bücher zu recherchieren und zu lesen, um<br />

zu schreiben und mich um die PR zu<br />

kümmern. Mit Büchern kann man kaum<br />

Geld verdienen, es sei denn, man hat<br />

Harry Potter geschrieben. Aber für mich<br />

steht heute das Geldverdienen auch nicht<br />

mehr im Vordergrund.<br />

Sie sind eine Art Kapitalismus-Aktivist.<br />

Im Fernsehstudio oder auf der Bühne<br />

tragen Sie gerne ein »I love capitalism«-<br />

Shirt. Was ist für Sie das Beste am<br />

Kapitalismus?<br />

Bevor der Kapitalismus entstand, lebten<br />

die meisten Menschen auf der Welt in extremer<br />

Armut – 1820 betrug die Quote<br />

noch 90 Prozent. Heute ist sie unter 10<br />

Prozent gesunken. Das Bemerkenswerte:<br />

In den letzten Jahrzehnten, seit dem Ende<br />

der sozialistischen Planwirtschaft in<br />

China und anderen Ländern, hat sich der<br />

Rückgang der Armut so stark beschleunigt<br />

wie in keiner Phase der Menschheitsgeschichte<br />

zuvor. 1981 lag die Quote noch<br />

bei 42,7 Prozent, im Jahr 2000 war sie bereits<br />

auf 27,8 Prozent gesunken und 2021<br />

lag sie unter 10 Prozent. Ist das nicht<br />

großartig? Ist nicht schon allein dies ein<br />

Grund zu sagen: »I love Capitalism«?#<br />

Überall auf der Welt – auch in Europa<br />

und Deutschland – sehen wir Tendenzen<br />

zum Sozialismus. Offensichtlich wollen<br />

ihn viele Bürger. Warum hat der Sozialismus<br />

so ein romantisches Image und<br />

der Kapitalismus so einen schlechten<br />

Ruf?<br />

Antikapitalismus ist eine politische Religion.<br />

Politische Religionen befriedigen<br />

menschliche Sehnsüchte und Bedürfnisse,<br />

die früher von Religionen bedient wurden.<br />

In klassischen Religionen steht der<br />

Teufel für das allgemein Böse in der Welt.<br />

In der politischen Religion des Antikapitalismus<br />

wird der Kapitalismus zur Inkarnation<br />

des Bösen. Dementsprechend ist<br />

der Kapitalismus für alle Übel der Gesellschaft<br />

und auch für alle persönlichen Pro-<br />

Bild: Thomas Schweigert, Cover: FinanzBuch Verlag<br />

28 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


Einstellung<br />

bleme verantwortlich. Kapitalismus ist<br />

dann schuld an Hunger, Armut, Ungleichheit,<br />

Klimawandel, Umweltverschmutzung,<br />

Krieg, Entfremdung, Faschismus,<br />

Rassismus, Unterdrückung der Frau, Sklaverei,<br />

Kolonialismus, Korruption, Kriminalität,<br />

Ängsten, am kulturellen Verfall,<br />

Neurosen und anderen psychischen<br />

Krankheiten. Sogar am Nichtfunktionieren<br />

sozialistischer Systeme ist der Kapitalismus<br />

schuld, weil der Wirtschaftsboykott<br />

der »US-Imperialisten« dazu führe,<br />

dass die Menschen beispielsweise in Kuba<br />

oder Venezuela trotz Sozialismus kein<br />

besseres Leben haben. Da Religionen im<br />

Gefühl und im Glauben und nicht in der<br />

Ratio und im Wissen begründet sind, ist<br />

es schwer, mit Argumenten gegen die<br />

Antikapitalisten anzukommen. Ich werde<br />

es trotzdem tun, und zwar in meinem<br />

nächsten Buch, in dem ich gründlich alle<br />

gegen den Kapitalismus vorgetragenen<br />

Argumente auseinandernehme.<br />

Sie sprechen mit vielen Menschen über<br />

das Thema. Kann man Kapitalismus lernen?<br />

Oder sich darin verlieben?<br />

In Asien haben die Menschen vor allem<br />

einen positiveren Bezug zu Themen wie<br />

<strong>Erfolg</strong> und Reichtum, also Themen, die ja<br />

auch im Mittelpunkt Ihres <strong>Magazin</strong>s stehen,<br />

Herr Backhaus. In Deutschland sind<br />

Menschen wie Sie und ich Außenseiter,<br />

aber in Vietnam oder Südkorea oder<br />

China gibt es viel mehr Menschen, die<br />

hungrig sind nach <strong>Erfolg</strong>, die weiterkommen<br />

wollen, die mit einer Durchschnittsexistenz<br />

nicht zufrieden sind. Zwar hat<br />

»In der politischen<br />

Religion<br />

des Antikapitalismus<br />

wird der Kapitalismus<br />

zur<br />

Inkarnation<br />

des Bösen.«<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

29


Einstellung<br />

»Das Beste<br />

für die Wirtschaft<br />

wäre,<br />

wenn die Regierung<br />

einfach<br />

faulenzt<br />

und nichts<br />

macht.«<br />

Bild: IMAGO / Horst Galuschka<br />

auch dort der Kapitalismus Imageprobleme,<br />

aber z. B. in Südkorea haben die<br />

Menschen noch den Vergleich zu Nordkorea,<br />

so wie wir früher den Vergleich zur<br />

DDR hatten. Und manche haben nicht<br />

vergessen, dass in den 60er-Jahren Südund<br />

Nordkorea sehr arm waren – so arm<br />

wie heute die ärmsten afrikanischen Ländern.<br />

Im Norden gab es dann die sozialistische<br />

Planwirtschaft und im Süden den<br />

Kapitalismus. Im Norden hungern die<br />

Menschen immer noch, sobald eine Ernte<br />

mal schlecht ausfällt; im Süden sind viele<br />

Menschen zu Wohlstand gekommen.<br />

Oder nehmen Sie China: Da lebten noch<br />

1981 88 Prozent in extremer Armut. Heute<br />

ist es – dank Privateigentum und Marktwirtschaft<br />

– weniger als ein Prozent. Zwar<br />

darf man in Vietnam und China nicht<br />

positiv über Kapitalismus reden, aber<br />

wenn man stattdessen einfach »Marktwirtschaft«<br />

sagt, ist es okay. Ich habe gerade<br />

einen Aufsatz von meinem Freund<br />

Professor Weiying Zhang (Peking-Universität)<br />

über »Marktwirtschaft und allgemeinen<br />

Wohlstand« gelesen. Ich war begeistert!<br />

Nie hat jemand so klar und einfach<br />

den Kapitalismus und seine Vorteile erklärt.<br />

Ich werde den Aufsatz als Anhang zu<br />

meinem nächsten Buch bringen.<br />

Die Deutschen sind gründungsfaul. Woran<br />

liegt das Ihrer Meinung nach?<br />

Die Deutschen sind Sicherheitsfanatiker.<br />

Das sehen Sie auch in der Art, wie sie ihr<br />

Geld anlegen. Aber ich bin optimistisch,<br />

dass unter den Jüngeren eine andere Kultur<br />

entsteht, wo Leute Lust haben auf<br />

Unternehmertum, auf Start-ups, auf Aktien.<br />

Man müsste eigentlich Ihr <strong>Magazin</strong><br />

an allen Schulen verteilen und die Leute,<br />

die bei Ihnen interviewt werden, müssten<br />

dort Vorträge halten. Denn die Lehrer<br />

bringen die jungen Leute bestimmt nicht<br />

auf die Idee, zu gründen. Was hat denn ein<br />

Lehrer gemacht? Der war in der Schule, ist<br />

dann einige Jahre an die Uni und dann<br />

wieder zurück in die Schule. Der hat doch<br />

nicht die geringste Beziehung zum<br />

Unternehmertum.<br />

Was müsste die neue Bundesregierung<br />

beherzigen, um wirtschaftlich<br />

wie der aufzuschließen im globalen<br />

Wettbewerb?<br />

Das Beste für die Wirtschaft wäre, wenn<br />

die Regierung einfach faulenzt und nichts<br />

macht. Oder sich stattdessen mal auf ihre<br />

eigentlichen Aufgaben konzentriert, also<br />

z. B. äußere und innere Sicherheit, Infrastruktur<br />

usw. Die Probleme kommen doch<br />

vor allem von der Einmischung des Staates<br />

in die Wirtschaft. Der Staat ist überall sehr<br />

stark, wo er schwach sein sollte und überall<br />

schwach, wo er stark sein sollte. Früher<br />

haben die Autohersteller entschieden, welche<br />

Autos sie produzieren (nämlich die,<br />

die Kunden wollten), heute entscheiden<br />

Politiker und Bürokraten in Brüssel über<br />

sogenannte Flottenziele. Überall wird<br />

doch die deutsche Wirtschaft in eine Planwirtschaft<br />

verwandelt.<br />

Das müsste gestoppt werden. Hier mal einige<br />

Punkte: sofortige Beendigung der<br />

Merkelschen »Energiewende«, stattdessen<br />

neue Chancen für moderne Kernkraftwerke.<br />

Zudem brauchen wir viel schnellere<br />

Genehmigungsverfahren. In Berlin<br />

dauert es z. B. oft zwölf Jahre lang, einen<br />

Bebauungsplan aufzustellen! Viele beklagen<br />

das, aber ich bin skeptisch, ob sich<br />

radikal etwas ändert. Denn diese ganze<br />

Bürokratie hat viel mit grünem und sozialistischem<br />

Denken zu tun, wonach der<br />

Staat besser weiß, was für die Menschen<br />

gut ist, als die Menschen selbst. Solange<br />

sich dieses Denken nicht ändert, werden<br />

sich auch Politik und Verwaltung nicht<br />

ändern.<br />

Was macht eigentlich ein Kapitalist wie<br />

Sie mit seinem Geld? Und was geschieht<br />

damit, wenn Sie sterben? Kinder haben<br />

Sie keine.<br />

Ich habe ein Testament. Neben meiner<br />

Schwester und meinen Eltern sind darin<br />

vor allem einige ehemalige Freundinnen<br />

bedacht. Es könnte aber auch sein, dass ich<br />

– wenn ich älter bin – mal eine Stiftung<br />

namens »I love Capitalism« oder so etwas<br />

ins Leben rufe. Ich habe vor, noch mehrere<br />

Jahrzehnte zu leben, also hoffe ich, dass<br />

sich die Frage, wer erbt, nicht so bald<br />

stellt. Und wer weiß, vielleicht werde ich<br />

später noch Kinder haben. Meine Freundinnen<br />

sind ja in dem Alter, wo sie sich<br />

Kinder wünschen, ich müsste mich nur<br />

mal für eine entscheiden.<br />

30 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


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Wissen<br />

Nach einer schwierigen Schwangerschaft hat<br />

sich Beyoncé ein Jahr Zeit genommen, um sich<br />

auf ihre Gesundheit zu konzentrieren.<br />

Sie verlässt sich dabei auf die Werkezeuge der<br />

Meditation und Atemtechniken.<br />

MACH MAL<br />

Buddha<br />

!<br />

VOM ENDE DER ADRENALIN-JUNKIES<br />

Die Autorin<br />

Ava Hauser ist Coach und Menschenexpertin.<br />

Sie begleitet seit drei Jahrzehnten Menschen durch<br />

Extrem- und Umbruchsituationen. Mehr auf:<br />

www.ava-hauser.com.<br />

Das hyperaktive, chemisch gedopte<br />

Alphatier, das auf der<br />

Überholspur durchs Business<br />

rast – die Langsamen bewundern<br />

nur noch den Kondensstreifen.<br />

Der Kalender ohne Verschnaufzeiten<br />

bestätigt das Credo des »Höher-<br />

Schneller-Weiter«. Stress erscheint wie ein<br />

Statussymbol.<br />

Diese Adrenalin-Junkies sind eine aussterbende<br />

Spezies.<br />

Ein erfolgreicher CEO eines internationalen<br />

Konzerns sagte einmal relativierend:<br />

»Meine Kollegen koksen alle.« Seine Jungmanager<br />

hat er ausgelacht, wenn sie über<br />

späte Meetings klagten: »Weicheier! Jetzt<br />

geht der Tag erst richtig los.« Dann fuhr er<br />

mit Vollgas gegen die Bremsbake. Ein<br />

»Stress, Stress, Stress, heutzutage<br />

redet jeder von Stress. Das<br />

ist alles Einbildung. Wir hatten<br />

keine Zeit für Stress, wir haben<br />

einfach gemacht!«<br />

Schlaganfall kickte ihn rüde aus dem Spiel<br />

und er kam zu mir, um sein Leben zu<br />

ändern.<br />

32 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


Wissen<br />

Über die chemische Rückkoppelung mit<br />

dem Gehirn wird registriert, wann der<br />

Peptidspiegel sinkt, und dieser wiederaufgefüllt.<br />

Der Körper übernimmt mit der<br />

Zeit die Kontrolle und zwingt stetig zurück<br />

in das vertraute biochemische Muster.<br />

So werden wir süchtig nach dem biochemischen<br />

Cocktail in der Blutbahn, weil wir<br />

uns damit wacher und lebendiger fühlen.<br />

Stress kostet Lebensjahre<br />

Die Telomere – schützende Kappen auf den<br />

Chromosomensträngen – sind ein Parameter<br />

für die Lebenserwartung. Sind sie<br />

aufgebraucht, ist das zelluläre Leben zu<br />

Ende. Man hat gemessen, dass chronisch<br />

gestresste Mütter deutlich schneller altern.<br />

Gewisse Meditationsformen reduzieren<br />

kognitiven Stress, was sich gut auf die Telomere<br />

auswirkt.<br />

Bilder: Christina Pörsch, Depositphotos / kohanova1991 / Anna_Om<br />

Schockierend? Stress hat viele Gesichter.<br />

Ein über achtzigjähriger, altgedienter Manager<br />

eines deutschen Automobilkonzerns<br />

Der Buddha steckt in jedem<br />

von uns. Wir müssen uns nur<br />

entscheiden: Liefern wir uns<br />

den Stresshormonen aus oder<br />

übernehmen wir selbst die<br />

Kontrolle über die Biochemie.<br />

lästerte: »Stress, Stress, Stress, heutzutage<br />

redet jeder von Stress. Das ist alles Einbildung.<br />

Wir hatten keine Zeit für Stress, wir<br />

haben einfach gemacht!« Stimmt nicht. Er<br />

begegnete seinem Stress mit natürlicher<br />

Resilienz. Und dem Vorteil einer Ära frei<br />

von Stresstreibern wie Internet, ständiger<br />

Erreichbarkeit, Globalisierung, Digitalisierung<br />

etc.<br />

Machen wir einen Streifzug durch die<br />

Neuroforschung.<br />

Stress macht dick und dumm<br />

Dieser provokante Satz bringt die drei Phasen<br />

des hormonellen Stoffwechsels auf den<br />

Punkt: Zuerst behindert Adrenalin die Verdauung.<br />

Dann kreiert Cortisol Heißhunger<br />

auf Süßes, Muskelabbau und unterdrückt<br />

das Immunsystem. Als Drittes laugt Cortisol<br />

bei anhaltendem Stress die Nebennieren<br />

aus, bis hin zum Burnout. Muskelsteifheit<br />

am Morgen ist ein Warnzeichen.<br />

Langfristig stört Cortisol die Sexualhormone<br />

(Potenz- und Libidoprobleme) und<br />

die Melatonin-/Serotoninachse (Schlafprobleme<br />

und Stimmungsschwankungen).<br />

Messungen zeigen, dass chronisch gestresste<br />

Patienten einen schnelleren Abbau<br />

des Gehirns erleiden.<br />

Stress macht süchtig<br />

Neuroforscher fanden heraus, dass Stress<br />

technisch gesehen süchtig macht: Emotionen<br />

wie Ärger, Frust, Scham schütten Peptide<br />

ins Blut. Ist der Peptidspiegel über<br />

Jahre hoch, bilden die Zellen Rezeptoren<br />

dafür. Man kann sich das vorstellen wie<br />

einen Airport, der für eine neue Destination<br />

zusätzliche Gates bereitstellt.<br />

Stress Relax Response trainieren!<br />

Entscheidend ist die Stress Relax Response<br />

– die Fähigkeit, von Stress auf Entspannung<br />

umzuschalten. Hier zwei<br />

Tools zum Einstieg.<br />

Akupressur<br />

Aus der von dem Psychotherapeuten<br />

Roger J. Callahan entwickelten mentalen<br />

Kurzzeittherapie stammt dieses<br />

Tool: mit dem Finger den Stresspunkt<br />

(Grube zwischen Nase und Oberlippe)<br />

klopfen und dabei tief und bewusst<br />

Stress ausatmen.<br />

Kleine Stresstrigger, alles bis 3 auf einer<br />

Skala von 1–10, erzeugen ein Grundrauschen.<br />

Am Ende kosten sie Lebensjahre,<br />

wenn man sie ignoriert.<br />

Legales Hirndoping<br />

Chemisches Doping ist gefährlich und<br />

unnötig, lieber sollte man die körpereigene<br />

Biochemie nutzen. Keine Sorge, es<br />

ist nicht nötig, frühmorgens stundenlang<br />

auf dem Meditationsschemel den Steiß<br />

und die Geduld zu quälen. Inzwischen<br />

gibt es spezielle Neurotechniken, die das<br />

Gehirn dauerhaft auf die Ausschüttung<br />

von Glücksmolekülen und Flow umstellen,<br />

dafür reichen 20 Minuten täglich.<br />

Der Buddha steckt in jedem von uns. Wir<br />

müssen uns nur entscheiden: Liefern wir<br />

uns den Stresshormonen aus oder übernehmen<br />

wir selbst die Kontrolle über die<br />

Biochemie.<br />

Herzatmung<br />

Eine einfache Atemübung erzeugt<br />

stressabbauende und angstreduzierende<br />

Herzfrequenzen: Hier die Audio-Anleitung:<br />

https://rebrand.ly/stressraus.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

33


Leben<br />

Pamela Reif agiert mit 8,2 Millionen Abonnenten<br />

auf Instagram international als Influencerin und bewegt<br />

und beeinflusst so weltweit Menschen.<br />

AUSZUG AUS DEM NEUEN BUCH VON THORSTEN HAVENER<br />

Aufmerksamkeit<br />

bündeln wie einen Laser<br />

DIE MANIPULIERENDE KRAFT DER KONZENTRATION<br />

Meines Erachtens ist die<br />

Konzentration neben<br />

unserer Vorstellungskraft<br />

das wichtigste Werkzeug<br />

unseres Geistes.<br />

Im Bereich der Hypnose und Suggestion –<br />

und auch in vielen Bereichen der Manipulation<br />

– spielt es eine sehr große Rolle, dass<br />

unsere Aufmerksamkeit und unsere Vorstellungskraft<br />

so stark auf einen Punkt<br />

konzentriert werden, dass ein messerscharf<br />

gebündelter Fokus entsteht. Um uns herum<br />

gibt es in jedem Moment unzählig viele<br />

Reize, die sich auf unsere Sinne auswirken.<br />

Die Reize, auf die wir uns konzentrieren,<br />

haben Kraft. Und je stärker die Konzentration,<br />

desto stärker die Kraft, die von diesen<br />

Reizen ausgeht. Vielleicht waren Sie bis zu<br />

diesem Moment so stark in dieses Buch<br />

vertieft, dass Sie alles andere um sich herum<br />

komplett ausgeblendet haben, bis ich<br />

Sie mit diesen Worten wieder daran erinnert<br />

habe: die Temperatur um Sie herum,<br />

die Farben, die Geräusche, das Gefühl des<br />

Stoffs Ihrer Kleidung auf Ihrer Haut. Sobald<br />

Sie Ihre Aufmerksamkeit darauf richten,<br />

wird es spürbar, davor wahrscheinlich<br />

nicht. Achten Sie doch einmal, während Sie<br />

diese Zeilen lesen, auf Ihre Atmung und<br />

erlauben Sie sich, regelmäßig und ruhig zu<br />

atmen und angenehm zu entspannen. Mit<br />

jedem Wort, das Sie lesen, können Sie tiefer<br />

und tiefer entspannen. Und jetzt konzentrieren<br />

Sie sich einmal nur auf Ihre<br />

linke Hand. Und während Sie jetzt tief einatmen,<br />

erlauben Sie sich, diese Konzentration<br />

auf Ihre linke Hand auszuweiten und<br />

zu vertiefen. Spüren Sie einmal, wie sich<br />

Ihre linke Hand jetzt anfühlt. Fühlen Sie<br />

die Temperatur und die Fläche, auf der Ihre<br />

Hand aufliegt. Spüren Sie einfach jede<br />

Empfindung in der linken Hand.<br />

Atmen Sie weiterhin ruhig und entspannt<br />

und achten auf Ihre linke Hand.<br />

Achten Sie weiter auf Ihre linke Hand und<br />

jede Empfindung, die Sie dort spüren. Achten<br />

Sie einmal auf den Pulsschlag, den Sie<br />

in Ihrer linken Hand spüren. Und während<br />

Sie den Puls fühlen, bemerken Sie, wie<br />

gleichmäßig und rhythmisch er schlägt.<br />

Richten Sie Ihre Konzentration jetzt auf<br />

34 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


Leben<br />

Ihre Fingerspitzen. Spüren Sie den Puls<br />

jetzt in Ihren Fingerspitzen.<br />

Als Nächstes konzentrieren Sie sich bitte<br />

stark auf die Fingerkuppe Ihres Zeigefingers.<br />

Fühlen Sie den Puls jetzt ganz deutlich<br />

in der Kuppe Ihres Zeigefingers. Erlauben<br />

Sie sich, das genau zu fühlen.<br />

Sehr schön. Als Nächstes stellen Sie sich<br />

vor, wie der Puls zum Mittelfinger wandert.<br />

Und während Sie sich das vorstellen, können<br />

Sie all Ihre Aufmerksamkeit auf den<br />

Mittelfinger richten und fühlen, wie der<br />

Puls dort schlägt.<br />

Jetzt wandert dieses Gefühl für einige Pulsschläge<br />

zum Ringfinger. Spüren Sie das Gefühl<br />

dort so stark, wie Sie wollen. Und jetzt<br />

wandert das Gefühl zum kleinen Finger.<br />

Lassen Sie es dort so lange, wie Sie möchten,<br />

und kommen zurück in den Moment.<br />

Haben Sie bemerkt, wie stark sich Ihre<br />

Konzentration auf Ihr Empfinden auswirkt?<br />

Das ist übrigens eine sehr gute<br />

Übung, um in stressigen Situationen zur<br />

Ruhe zu kommen. Je stärker die Konzentration<br />

auf einen Bereich ist, desto stärker<br />

ist die Auswirkung dieses Bereichs auf<br />

unser Empfinden.<br />

Das gilt nicht nur für unseren Körper, sondern<br />

auch für unsere Umwelt. Je stärker<br />

wir uns auf Unangenehmes und mögliches<br />

Scheitern konzentrieren, desto stärker wird<br />

dieser Fokus sich auf unsere Vorstellungskraft<br />

auswirken.<br />

Dieser Fokus kann von innen kommen,<br />

also aus unseren Gedanken und unserem<br />

Geist, oder aber auch von außen.<br />

Ständig wiederholt von außen ist die Kontrolle<br />

der Aufmerksamkeit ein wichtiges<br />

Instrument der Einflussnahme auf unsere<br />

Gedanken und unser Verhalten.<br />

Was denken Sie, warum Influencer auf Instagram<br />

täglich mehrere Storys posten? Ein<br />

wichtiger Faktor dabei ist die Wiederholung:<br />

Je öfter der User auf den Namen<br />

Die junge Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg<br />

löste durch ihren Einsatz weitverbreitete Schulstreiks<br />

aus, aus denen mittlerweile die globale<br />

Klimaschutzbewegung »Fridays for Future«<br />

entstanden ist.<br />

klickt und die Story im entsprechenden<br />

Account aufruft, desto stärker wird der<br />

Einfluss des Influencers. Die Wiederholung<br />

verstärkt den Fokus und damit die Einflussnahme.<br />

Instagram macht da keinen<br />

Hehl draus, es steckt ja sogar im Namen:<br />

Influencer.<br />

Wir halten also fest, dass in der Konzentration<br />

eine unglaubliche Kraft steckt. Ganz<br />

nebenbei: Es wäre eine echte Verschwendung,<br />

wenn wir diese Kraft nicht für uns<br />

nutzen würden, um uns selbst positiv zu<br />

beeinflussen. Und um uns selbst zu beherrschen<br />

und um auf uns selbst einzuwirken,<br />

ist die Steuerung der Aufmerksamkeit eine<br />

höchst bedeutsame Fähigkeit. Wenn wir es<br />

nämlich nicht von innen machen, dann<br />

machen es andere für uns von außen!<br />

EIN WICHTIGER FAKTOR DABEI IST DIE WIE-<br />

DERHOLUNG: JE ÖFTER DER USER AUF DEN<br />

NAMEN KLICKT UND DIE STORY IM ENTSPRE-<br />

CHENDEN ACCOUNT AUFRUFT, DESTO STÄR-<br />

KER WIRD DER EINFLUSS DES INFLUENCERS.<br />

Vertiefen wir also in diesem Kapitel<br />

unsere Konzentration ein wenig weiter.<br />

Es ist ein altes spirituelles Gesetz, dass<br />

unsere Energie, und auch die Energie<br />

unserer Mitmenschen, dorthin fließt, wohin<br />

wir unsere Aufmerksamkeit richten.<br />

Je mehr Menschen ihre Energie und Aufmerksamkeit<br />

in eine Richtung lenken,<br />

desto stärker kommen in der Richtung<br />

der Konzentration Dinge ins Rollen.<br />

Bilder: IMAGO / Future Image / ZUMA Press<br />

Je stärker wir uns auf Unangenehmes<br />

und mögliches<br />

Scheitern konzentrieren,<br />

desto stärker wird dieser<br />

Fokus sich auf unsere Vorstellungskraft<br />

auswirken.<br />

Wenn ein Mädchen in Schweden nicht<br />

zur Schule geht, um auf die drohende Klimakatastrophe<br />

(auch ein sehr geschickt<br />

gewähltes Wort übrigens, aber dazu später<br />

mehr) hinzuweisen, dann interessiert<br />

das kaum einen Menschen.<br />

Wenn aber ganz viele Jugendliche ihre<br />

Konzentration in dieselbe Richtung lenken,<br />

dann entsteht eine Bewegung.<br />

Das geht schon ganz profan mit der Konzentration<br />

auf denselben Tag und dieselbe<br />

Uhrzeit los. Wenn einfach jeder<br />

Schüler irgendwann mal nicht in die<br />

Schule ginge, wann es ihm passt, dann<br />

wäre das nichts Besonderes. Das haben<br />

schon Generationen von Schülern vorher<br />

so gemacht.<br />

Wenn aber weltweit Schüler am selben<br />

Tag um dieselbe Uhrzeit das machen<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

35


Leben<br />

und diesen Protest mit einer Aussage verknüpfen,<br />

dann bekommt der dahinterliegende<br />

Gedanke Kraft.<br />

Sobald Sie darauf achten, dass Sie Ihren<br />

Fokus über einen längeren Zeitraum auf<br />

eine Sache konzentrieren, werden Sie merken,<br />

dass sich etwas in diesem Bereich ändert.<br />

Sie entdecken zum Beispiel plötzlich<br />

Artikel oder Websites zu diesem Thema,<br />

hören etwas darüber im Radio oder treffen<br />

Menschen, die sich für dasselbe Thema interessieren.<br />

Es kann auch sein, dass Sie<br />

plötzlich Post zu diesem Thema bekommen<br />

oder Sie jemand in dieser Angelegenheit<br />

anruft. Wie treffend die Ergebnisse<br />

sind, hängt davon ab, wie hoch die Aufmerksamkeit<br />

emotional aufgeladen ist.<br />

Wir haben ja bereits den Grundsatz »Suggestion<br />

braucht Emotion« kennengelernt.<br />

Das gilt auch für unsere Konzentration.<br />

Ein schönes Beispiel sind die Hausaufgaben<br />

meines Sohnes. Hier fällt es ihm meistens<br />

sehr schwer, sich zu konzentrieren.<br />

Das liegt an der mangelnden unterstützenden<br />

Emotion. Sobald er nämlich bei You-<br />

Tube oder Twitch etwas entdeckt, das ihn<br />

interessiert, kann er sich stundenlang darauf<br />

konzentrieren und dafür begeistern.<br />

Sobald Angst, Unsicherheit, Zweifel oder<br />

Stress ins Spiel kommen, wird die Konzentration<br />

blockiert und gebremst.<br />

Nehmen wir an, Sie konzentrieren sich auf<br />

100.000 Euro. Das ist der Gegenstand Ihrer<br />

»Mach doch, was ich will«<br />

von Thorsten Havener<br />

240 Seiten<br />

Erschienen: Oktober 2021<br />

Yes Publishing<br />

ISBN: 978-3-96905-074-3<br />

Konzentration, aber in Verbindung mit<br />

Zweifel oder Angst. Dann entdecken Sie<br />

wahrscheinlich keine Möglichkeiten, an<br />

100.000 Euro zu kommen, sondern Sie bekommen<br />

statt des Geldes Berichte über<br />

andere, die diese Summe verdient oder gewonnen<br />

haben. Man nennt das auch die<br />

»nächste mögliche Entsprechung«. Die<br />

bringt uns nur meistens nicht das, was wir<br />

ursprünglich im Sinn hatten.<br />

Sie fragen sich jetzt vielleicht, was das mit<br />

Manipulation zu tun haben soll. Nun, eine<br />

ganze Menge.<br />

Denn wenn wir nicht selbst genau wissen,<br />

wie wir Herr (oder auch Frau und natürlich<br />

auch Diverse) über unseren Fokus sind,<br />

dann wird jemand anders das für uns übernehmen<br />

und über unsere Konzentration<br />

Zendaya ist einer der einflussreichsten Teen<br />

Stars und gehört mit über 110 Millionen Abonnenten<br />

auf Instagram zu den bekanntesten<br />

Influencerinnen.<br />

mit unseren Emotionen spielen, um über<br />

uns seine Ziele zu erreichen.<br />

Angst, Unsicherheit, Zweifel und Stress eignen<br />

sich nämlich hervorragend als Türöffner<br />

für die meisten Formen der Manipulation.<br />

Um uns gegen diese Einflussnahme zu wehren<br />

und nicht manipulierbar zu sein, ist<br />

daher die Kontrolle unserer Aufmerksamkeit<br />

ein sehr wichtiges Hilfsmittel. Denn:<br />

Wer innerliche Stärke hat, ist nur schwer<br />

manipulierbar.<br />

Es lohnt sich also gerade in dieser Hinsicht,<br />

sich mit dem Thema gründlich zu befassen.<br />

Dass wir dadurch, praktisch nebenbei, Methoden<br />

kennenlernen, mit denen wir leichter<br />

unsere Ziele erreichen und mentale Stärke<br />

und Klarheit erlangen, ist doch wunderbar.<br />

Die Grundlage für unsere Konzentration<br />

ist die Frage »Was willst du?«.<br />

Das ist immer auch die erste Frage, die ich<br />

einem Klienten in einer Coaching-Konsultation<br />

stelle.<br />

Die Idee, diese Frage zu stellen, ist nicht<br />

von mir, ich habe sie von Jesus geklaut. Im<br />

Konfirmandenunterricht haben wir im Lukas-Evangelium<br />

die Geschichte gelesen, in<br />

der ein Blinder zu Jesus gebracht wird. Anstatt<br />

diesen Mann ungefragt einfach so<br />

durch ein Wunder zu heilen (wer mag das<br />

schon?), hat Jesus ihm folgende Frage gestellt:<br />

»Was möchtest du von mir?«<br />

Als weiser Mann wusste Jesus, dass das Offensichtliche<br />

nicht immer mit der eigenen<br />

Weltsicht übereinstimmen muss. Er hat<br />

seine Annahmen nicht auf sein Gegenüber<br />

übertragen. Wenn wir gerade dabei sind:<br />

Das ist das Gegenteil von Manipulation.<br />

Die Antwort des Mannes lautete übrigens:<br />

»Ich möchte wieder sehen können.«<br />

Zurück zu unserer Frage. Sobald Sie wissen,<br />

was Sie wollen, können Sie Ihre Konzentration<br />

ausrichten.<br />

Erst dann.<br />

Nur wenn Sie diese scheinbar so einfache<br />

Frage klar und deutlich für sich selbst geklärt<br />

haben, können Sie Ihre Aufmerksamkeit<br />

entsprechend ausrichten.<br />

Das hört sich so einleuchtend an. Ich habe<br />

aber schon sehr viele Menschen getroffen,<br />

die mir hauptsächlich erzählen, was sie<br />

Bilder: IMAGO / ZUMA Wire, Cover: Yes Publishing<br />

36 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


Leben<br />

nicht wollen. Darin sind sie Experten. Die<br />

Idee, sich stärker auf das auszurichten, was<br />

sie wollen, kommt diesen Menschen geradezu<br />

revolutionär vor.<br />

Genau diese Idee macht aber den Unterschied.<br />

Unklare Ziele sorgen für zerstreute<br />

Gedanken und einen unruhigen Geist. Und<br />

der kann sich nicht konzentrieren. Wir<br />

brauchen Fokus, um zur Ruhe zu kommen.<br />

Glücklicherweise habe ich hier eine tolle<br />

Übung für Sie. Ich habe sie von Serge King<br />

auf Hawaii gelernt und nutze sie selbst sehr<br />

gerne.<br />

Die Übung hat zum Ziel, dass Sie sich von<br />

nun an auf alles konzentrieren, was Sie<br />

möchten. Das machen wir in vier<br />

Schritten.<br />

1. Stellen Sie sich vor, die Luft um Sie herum<br />

sei voller Energie. Stellen Sie sich vor,<br />

Sie atmen mit jedem Atemzug diese Energie<br />

ein und sie verteilt sich in Ihrem Körper.<br />

Mit jedem Atemzug gelangt mehr<br />

Energie in Ihren Körper und Sie werden<br />

kräftiger.<br />

2. Als Zweites nutzen Sie die Kraft der<br />

Worte. Sagen Sie sich laut oder auch in Gedanken<br />

Sätze wie »Ich spüre, wie ich angenehm<br />

in diesem Stuhl sitze. Ich spüre<br />

den Puls in meinen Fingern und fühle, wie<br />

meine Füße den Boden berühren«.<br />

3. Jetzt nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft.<br />

Ich schlage Ihnen hier zwei Alternativen<br />

vor. Nehmen Sie die, die Ihnen am besten<br />

gefällt. Denken Sie ganz konkret an etwas,<br />

was Sie in Ihrem Leben wollen. Eine Sache,<br />

eine Situation, eine Fertigkeit, was immer<br />

Sie möchten. Nutzen Sie alle Ihre Sinne<br />

und stellen sich das so gut wie möglich vor.<br />

Hören, sehen, schmecken, riechen und<br />

fühlen Sie das, was Sie sich vorstellen, so<br />

gut es Ihnen möglich ist. Sagen Sie dann –<br />

am besten laut: »Das will ich! Danke.«<br />

Dann kommen Sie zurück in den aktuellen<br />

Augenblick, entspannen sich tiefer und<br />

lassen den Gedanken los.<br />

Alternativ können Sie sich auch ein Symbol<br />

für das ausdenken, was Sie wollen. Wenn<br />

Sie Karriere machen wollen, dann können<br />

Sie sich eine Leiter vorstellen. Oder wenn<br />

Sie eine liebevolle Beziehung möchten,<br />

dann können Sie sich zwei Hunde vorstellen,<br />

die liebevoll miteinander toben. Wenn<br />

Sie Ihre Gesundheit festigen wollen, dann<br />

stellen Sie sich einen Baum vor, wie er gesund<br />

und fest verwurzelt in der Natur<br />

steht, oder auch ein starkes und gesunder<br />

Tier. Ihr Unterbewusstsein liebt Bilder und<br />

wird diese Bilder als den richtigen Befehl<br />

wahrnehmen und ausführen. Sagen Sie<br />

dann zu sich: »Du weißt schon, was das bedeuten<br />

soll. Genau das will ich! Danke.«<br />

4. Wenn Sie sich das intensiv vorgestellt<br />

haben, dann erhöhen Sie das damit verbundene,<br />

angenehme Gefühl, das in Ihnen<br />

aufkommen wird. Genießen Sie die Vor-<br />

Es sind übrigens<br />

nicht<br />

wir, die dafür<br />

sorgen, dass<br />

gewisse Dinge<br />

um uns herum<br />

geschehen.<br />

stellung. Dann atmen Sie tief ein, öffnen<br />

gegebenenfalls die Augen und beenden die<br />

Übung, indem Sie zum Beispiel fest in die<br />

Hände klatschen oder mit den Händen Ihr<br />

Herz berühren.<br />

Jetzt ist Ihr Fokus auf das Ziel ausgerichtet.<br />

Wichtig ist im Bereich der Konzentration,<br />

dass wir hierbei nicht verkrampfen, sondern<br />

locker bleiben. In der Hypnose sprechen<br />

wir daher auch vom Bereich der »entspannten<br />

Aufmerksamkeit«. Üben Sie also<br />

keinen Druck auf sich selbst aus.<br />

Drängen Sie sich nicht, sondern erlauben<br />

Sie sich, das Ziel entspannt und aufmerksam<br />

zu verfolgen. Denn jedes Drängen<br />

sorgt für Anspannung im Körper, und<br />

diese Anspannung sorgt zwangsläufig für<br />

Stress. Genau den wollen wir ja vermeiden,<br />

denn er verwässert langfristig unseren Fokus<br />

und öffnet die Tür zur Manipulation<br />

durch andere.<br />

Es sind übrigens nicht wir, die dafür sorgen,<br />

dass gewisse Dinge um uns herum<br />

geschehen. Darauf haben wir gewöhnlich<br />

keinen Einfluss. Das Einzige, was wir wirklich<br />

unter Kontrolle haben, sind unsere<br />

Aufmerksamkeit und Konzentration. Noch<br />

nicht einmal unsere Vorstellungskraft können<br />

wir maßgeblich kontrollieren. Versuchen<br />

Sie doch einmal, nicht an einen<br />

blauen Elefanten zu denken. Stellen Sie<br />

sich also bitte keinen blauen Elefanten vor.<br />

Sehen Sie?<br />

Aus diesem Grund habe ich am Anfang<br />

dieses Kapitels auch gesagt, dass die Konzentration<br />

noch über unserer Vorstellungskraft<br />

steht.<br />

Apropos Vorstellungskraft: Je angespannter<br />

wir sind, desto weniger Kontrolle haben<br />

wir über unsere Vorstellungskraft. Aus diesem<br />

Grund funktioniert alles, was dafür<br />

sorgt, dass wir uns stressen und anspannen,<br />

zum Beispiel Zeitdruck, auch so gut<br />

als Mittel der Beeinflussung. [...]<br />

Eine sehr gute Möglichkeit, mehr Kontrolle<br />

über unsere Vorstellungskraft zu erlangen,<br />

besteht darin, körperlich zu entspannen und<br />

den Körper entspannt zu halten.<br />

Bei dieser Form der Selbst-Suggestion und<br />

der damit verbundenen Konzentration auf<br />

ein Ziel oder einen Wunsch unterliegen wir<br />

schnell der Illusion, dass das Bild oder wir<br />

selbst etwas bewirken würden.<br />

Das ist nicht der Fall.<br />

Die Konzentration hilft lediglich, unsere<br />

Erwartung zu stärken. Und diese Erwartung<br />

lässt uns Möglichkeiten um uns herum<br />

entdecken, die wir andernfalls wahrscheinlich<br />

einfach übersehen würden.<br />

Es ist wie in unserer Übung mit dem<br />

springenden Puls in den Fingerspitzen. Er<br />

ist die ganze Zeit da, aber wir spüren ihn<br />

nur, wenn wir unsere Konzentration auf<br />

ihn richten.<br />

Aus diesem Grund muss uns auch das Universum<br />

– oder welche Energie Sie auch am<br />

liebsten anrufen, wenn Sie nicht mehr weiterwissen<br />

– nichts schenken. Nehmen wir<br />

das Lied von Janis Joplin »Oh Lord, won’t<br />

you buy me a Mercedes Benz«. Am Titel<br />

merken wir schon, dass es sich um ein älteres<br />

Lied handeln muss. Heute würde sie<br />

den lieben Gott wahrscheinlich eher um<br />

einen Tesla bitten. Ist politisch korrekter.<br />

Zurück zum Thema: Wie wir alle wissen,<br />

bekommen wir gewöhnlich nichts einfach<br />

so geschenkt. Außerdem gibt es doch schon<br />

ganz viele Mercedes Benz. Es braucht also<br />

keine höhere Kraft mehr, die uns einen<br />

schenkt. Es braucht vielmehr die Überzeugung,<br />

dass wir uns einen leisten können.<br />

Da ist sie wieder, die Überzeugung.<br />

Der bedeutende Naturwissenschaftler August<br />

Kekulé sagte einmal: »Unsere Überzeugungen<br />

sind unsere Grenzen.« Genau<br />

in ihnen liegt die Kraft und damit auch die<br />

Stärke für Manipulation oder Autosuggestion.<br />

Je nachdem, von welcher Seite die<br />

Überzeugung kommt, aus uns selbst oder<br />

von außen eingeflüstert und eingepflanzt.<br />

Denn unsere Umwelt reagiert nicht auf<br />

unsere Wünsche, sondern auf unsere Überzeugungen.<br />

Und auf die damit verbundene<br />

Konzentration unserer Aufmerksamkeit.<br />

Das ist vermutlich auch der Grund, warum<br />

Janis Joplin nie einen Mercedes Benz hatte.<br />

Sie fuhr einen 356er Porsche. Die Arme.<br />

DIE KONZENTRATION HILFT LEDIGLICH,<br />

UNSERE ERWARTUNG ZU STÄRKEN. UND<br />

DIESE ERWARTUNG LÄSST UNS MÖGLICH-<br />

KEITEN UM UNS HERUM ENTDECKEN, DIE<br />

WIR ANDERNFALLS WAHRSCHEINLICH EIN-<br />

FACH ÜBERSEHEN WÜRDEN.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

37


Story<br />

»WUSSTE<br />

OFT NICHT,<br />

IN WELCHER<br />

ZEITZONE<br />

ICH WAR.«<br />

NETWORK-MARKETING-UNTERNEHMER CARSTEN LANGE<br />

SAGT, WAS DAS BUSINESS UND 250.000 FLUGMEILEN IM<br />

JAHR AUS IHM MACHTEN.<br />

Leistung, Einsatz und Wille sind<br />

für den 1978 in der DDR geborenen<br />

Network-Marketer Carsten<br />

Lange keine leeren Worte.<br />

Die Einsatzbereitschaft, der er<br />

den Aufstieg an die Spitze seines Networks<br />

verdankt, entwickelte er bereits in jungen<br />

Jahren nach der Berufung in ein Leistungszentrum.<br />

Das harte Training fünfmal<br />

die Woche und die ständigen Leistungstests<br />

dort sieht er als Basis für seinen Ehrgeiz,<br />

Leistung und Ausdauer zu bringen.<br />

»Diese Zeit war für mich sehr förderlich«,<br />

ist sich der heutige Marketing-Profi sicher.<br />

Das Interesse an einer Auslandskarriere<br />

erbte er von seinem Vater, der auf europäischen<br />

und weltweiten Märkten tätig war.<br />

»Seinen Weg mitzuerleben hat sicher das<br />

Feuer nach mehr in mir verursacht«, sagt<br />

er rückblickend. Dieses »mehr« hat er sich<br />

als weltweit aktiver Network-Marketer mit<br />

einem sechsstelligen Monatseinkommen<br />

geholt.<br />

Geld und Network-Marketing<br />

Einst studierte Carsten Lange Jura und<br />

wollte Anwalt werden. Als seine Mutter<br />

2002 erkrankte, verfolgte die Familie jede<br />

Option mit der Chance auf Heilung. Über<br />

die im Network-Marketing typische Empfehlung<br />

durch eine Bekannte seiner Mutter<br />

erhielten Carsten Lange und seine<br />

Frau Iveta einen Tipp für ein angeblich<br />

heilsames Wellnessprodukt, zu dessen<br />

Präsentation sie eingeladen wurden.<br />

Schon kurz nach Vortragsbeginn war der<br />

damalige Student enttäuscht: »So sollte<br />

eine vernünftige Präsentation nicht aussehen.«<br />

Es sei um Heilsversprechen und<br />

Superlative gegangen. »Ich wollte da nur<br />

weg«, bekennt er.<br />

Seine Frau überredete ihn zum Bleiben.<br />

»Und das war auch gut«, stellt er fest.<br />

Denn im zweiten Teil der Präsentation<br />

38 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


Story<br />

Bilder: Iveta Lange, Diana Kopaigora<br />

»Niemand, der nur<br />

wegen Geld in dieser<br />

Branche startet, wird<br />

langfristig erfolgreich.<br />

Genauso wenig wird<br />

jemand erfolgreich, der<br />

nur eine Rolle spielt.«<br />

ging es um passives Einkommen. Carsten<br />

Lange lacht: »Passiv sein und Geld verdienen,<br />

das ist doch super, dachte ich.«<br />

Bereits wenige Monate nach seinem Einstieg<br />

sagte er dem Jurastudium ade. »Geld<br />

spielte definitiv eine Rolle bei meiner Entscheidung«,<br />

erklärt er und fügt hinzu:<br />

»Aber viel wichtiger waren mir damals<br />

Selbstständigkeit und Freiheit.« Zusammen<br />

mit seiner Frau startete er dann in<br />

der Branche durch. »Ich kann nicht oft<br />

genug betonen, welch große Rolle Iveta in<br />

meiner Karriere gespielt hat«, so der Networker.<br />

»Wir sind gemeinsam gestartet<br />

und sie war immer an meiner Seite.«<br />

Das Tagesgeschäft<br />

»Bei mir ist jeder Tag anders«, betont<br />

Carsten Lange. Die meiste Zeit telefoniert<br />

er mit seinen Partnern und Leadern aus<br />

der ganzen Welt oder mit seiner Company,<br />

um verschiedene Dinge zu besprechen,<br />

zu planen oder anliegende Probleme<br />

zu lösen. Auch Zoom-Meetings, Geschäftspräsentationen<br />

und Schulungen<br />

gehören zu seinem täglichen Business.<br />

Nach dem ersten Jahr des Geschäftsaufbaus<br />

bei Healy in 2<strong>01</strong>9 laufen viele alltägliche<br />

Dinge nun wegen der coronabedingten<br />

Umstellungen online ab. »Das erste<br />

Jahr hatte es in sich«, erinnert sich der<br />

Unternehmer. »Etwa 40 Länder haben wir<br />

bereist. Teilweise wusste ich gar nicht, in<br />

welcher Zeitzone ich mich gerade befand.«<br />

Stolze 250.000 Flugmeilen hat er<br />

damals gesammelt. Bei allem Spaß an der<br />

Arbeit sei es nicht einfach für das Familienleben<br />

gewesen, wenn man sich nur<br />

gesehen habe, um die Wäsche zu wechseln,<br />

gesteht er.<br />

Doch die harte Arbeit hat sich gelohnt:<br />

Carsten Lange steht an der Spitze seiner<br />

Network-Marketing-Struktur. Er führt<br />

dies auch auf seine Menschenkenntnis<br />

zurück. »Network-Marketing ist ein People<br />

Business«, erklärt er. »Dort, wo Menschen<br />

mit ihren Interessen, Egos und Nationalitäten<br />

aufeinandertreffen, knirscht<br />

es.« Wichtig sei, objektiv zu bleiben und<br />

sich in die Lage der Partner, aber auch der<br />

Unternehmen hineinzuversetzen.<br />

Moral und Marketing<br />

In der Öffentlichkeit besitzt Network-<br />

Marketing teilweise einen ambivalenten<br />

Ruf, der besagt, man könne viel Geld<br />

durch viele Empfehlungen machen. Carsten<br />

Lange wehrt dies ab. »Niemand, der<br />

nur wegen Geld in dieser Branche startet,<br />

wird langfristig erfolgreich«, erklärt er.<br />

»Genauso wenig wird jemand erfolgreich,<br />

der nur eine Rolle spielt.« Menschen kämen<br />

darauf, ob jemand sich verstelle.<br />

»Network-Marketing beruht auf Ehrlichkeit<br />

und Transparenz«, sagt er bestimmt.<br />

»Und Geld kommt nicht automatisch.«<br />

»Es braucht verdammt harte Arbeit für<br />

den <strong>Erfolg</strong>«, macht er deutlich. Jahrelange<br />

Aufopferung, Zeiten des Lernens, der<br />

Rückschläge und der Niederlagen gehören<br />

dazu. Dies alles fordert Carsten Lange<br />

auch von seinen Partnern. »Jeder bekommt<br />

die Chance, mir sein ernsthaftes<br />

Interesse am Network-Marketing zu zeigen.«<br />

Fast klingt es wie eine Warnung.<br />

Das Network ist eben kein Ponyhof. »Es<br />

gibt eine Hol- und keine Bringschuld«, erklärt<br />

der Experte. Nicht weniger als 100<br />

Prozent erwarte er von seinen Partnern.<br />

»Ich kann nicht oft<br />

genug betonen, welch<br />

große Rolle Iveta in<br />

meiner Karriere<br />

gespielt hat.Wir sind<br />

gemeinsam gestartet<br />

und sie war immer an<br />

meiner Seite.«<br />

»Am wichtigsten ist die Identifikation mit<br />

dem eigenen Produkt«, sagt Carsten<br />

Lange. »Dein Gegenüber merkt schnell,<br />

ob du wirklich dahinterstehst.« Entscheidend<br />

sei ein Alleinstellungsmerkmal.<br />

»Frage dich, ob du immer wieder begeistert<br />

von dem Produkt wärst.« Der Vergleich<br />

mit einer Liebesbeziehung schießt<br />

einem durch den Kopf, denn auch bei der<br />

Partnerwahl entscheiden die ersten Minuten.<br />

»Als ich mich für Healy World entschieden<br />

habe«, sagt Carsten Lange, »war<br />

mir schon nach zwei Stunden klar, dass<br />

wir etwas Einzigartiges in der Hand<br />

hatten.«<br />

Anderen helfen<br />

»Ich möchte Menschen zeigen, wie sie ihr<br />

Leben positiv verändern und ihre Lebensqualität<br />

steigern können«, sagt Carsten<br />

Lange. Daran arbeitet er täglich. Anderen<br />

Menschen zu helfen, ihre Wünsche und<br />

Träume zu realisieren und <strong>Erfolg</strong> zu haben,<br />

sei sein erklärtes Ziel. Aber Geld<br />

spielt weiterhin eine Rolle. »Geld kann<br />

ich in Projekte investieren, die mir und<br />

meiner Frau am Herzen liegen und so<br />

Menschen und Tieren helfen.« Dabei ist<br />

Carsten Lange auch dankbar für die<br />

Unterstützung seiner Partner und Mentoren.<br />

»Vor allem aber bin ich dankbar für<br />

die Unterstützung meiner Familie und<br />

ganz besonders für die meiner Frau Iveta,<br />

die immer hinter mir steht und stets hinter<br />

mir gestanden hat.«<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

39


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40 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


Leben<br />

AUSZUG AUS DEM NEUEN BUCH VON VERLEGER JULIEN BACKHAUS<br />

»EIGENLOB STINKT«<br />

JULIEN BACKHAUS HAT EIN BUCH ÜBER 50 DUMME LEBENS- UND KARRIEREREGELN<br />

GESCHRIEBEN, DIE MAN BRECHEN MUSS, UM ERFOLG ZU HABEN.<br />

Bilder: Daniela Schenk, Cover: FinanzBuch Verlag<br />

Wie selbstverständlich<br />

konsumieren wir die<br />

Werbung für Produkte,<br />

die wir kaufen sollen.<br />

Schokolade, Bier, Elektrogeräte.<br />

Sie werden in Superlativen beschrieben.<br />

Die besten, leckersten oder am<br />

höchsten entwickelten Produkte, die man<br />

kaufen kann. Innovativ ohne Ende. Eine<br />

neue Waschformel, die die Wäsche schon<br />

fast durchsichtig macht, statt nur weiß. Die<br />

Industrie lobt ihre Produkte über den grünen<br />

Klee, und wir alle kaufen sie deshalb.<br />

Nicht wegen einer objektiven, sondern wegen<br />

einer überwiegend subjektiven Entscheidung,<br />

die wir aufgrund einer Werbung<br />

fällen, die mit Superlativen und unverhohlenem<br />

Eigenlob zu uns durchgedrungen ist.<br />

Und in den meisten Fällen ist auch nichts<br />

dabei. Denn in die Massenproduktion und<br />

damit einhergehend in die Werbung schaffen<br />

es die Produkte mit dem größten Potenzial<br />

und der besten Qualität. Kein Unternehmen<br />

betreibt all diesen Aufwand für ein<br />

schlechtes Produkt, das sich kaum zwei<br />

Wochen in den Regalen halten wird.<br />

Warum fällt es uns Menschen so schwer,<br />

uns selbst zu loben? Schließlich wollen wir<br />

uns selbst in gewisser Weise auch vermarkten.<br />

Als Liebespartner, als Freund, als Mitarbeiter<br />

oder als Mitglied einer Gruppe.<br />

Ein Grund dafür könnte in den Heiligen<br />

Schriften der verschiedenen Religionen<br />

liegen, die meist Demut und Bescheidenheit<br />

von den Menschen fordern. Sich selbst<br />

zu untergraben, das galt als fromm, und<br />

noch heute halten viele Gläubige daran<br />

fest. Allerdings steht in Heiligen Schriften<br />

wie der Bibel auch, dass man Rache Auge<br />

um Auge suchen soll und Frauen dem<br />

Manne untertan seien. Man sollte also<br />

nicht alles darin für bare Münze nehmen.<br />

»Bullshit Rules:<br />

50 Regeln, die Sie brechen<br />

müssen, um <strong>Erfolg</strong> zu haben«<br />

von Julien Backhaus<br />

128 Seiten<br />

Erschienen: Juli 2021<br />

FinanzBuch Verlag<br />

ISBN: 978-3-95972-489-0<br />

Wer nicht lernt, seine eigenen Qualitäten<br />

zu loben, wird meist übergangen und übersehen.<br />

Nichts spricht dagegen, es auf elegante<br />

Weise zu tun. Aber Sie müssen sich<br />

Gehör verschaffen. Es passiert selten, dass<br />

jemand anderes diesen Job für Sie übernimmt<br />

und all Ihre Vorteile anpreist. Natürlich<br />

ist das der Königsweg im Marketing.<br />

Deshalb nutzen Firmen so gerne<br />

prominente Testimonials (Markenbotschafter),<br />

die sich für die Produkte aussprechen.<br />

Aber im Zweifel muss man sein eigener<br />

Cheerleader sein, um deutlich zu<br />

machen, was man kann und wer man ist.<br />

Das Eigenlob hat noch einen weiteren<br />

positiven Effekt: Es stärkt unser Selbstwertgefühl.<br />

Denn es tut nicht nur gut, von anderen<br />

gelobt zu werden, sondern auch,<br />

wenn man es selbst tut.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

41


Wissen<br />

Dior und Natalie Portman machen es<br />

vor: In dem neuen »Miss Dior«-Film<br />

fordert die Oskar-Preisträgerin die<br />

Zuschauer direkt auf – »Wake up!« –<br />

und nimmt sie mit auf eine wundersame<br />

Reise in das Reich der Blumen.<br />

Wer kann dazu schon Nein sagen?<br />

Brainset<br />

MENSCHEN MENSCHLICH AKTIVIEREN<br />

Menschen menschlich zu<br />

aktivieren, ist der Schlüssel<br />

zum Kaufprozess von<br />

Menschen. Der »alte« Verkauf<br />

hat ausgedient. Heute<br />

kauft ein Mensch und lässt sich nicht mehr<br />

so schnell etwas verkaufen. Er entscheidet<br />

immer mehr selbstständig, auch durch das<br />

hybride Kaufverhalten, wann, wo und wie<br />

er kaufen möchte. Deshalb entsteht die<br />

Frage: »Wie kann ich Menschen aktivieren,<br />

einen Kauf- oder Wahlprozess in Gang zu<br />

setzen?«<br />

Letztlich geht es um die Selbsterkenntnis<br />

des potenziellen Kunden. Er muss sich die<br />

Frage selbst beantworten, ob es ihm das,<br />

was er erwerben möchte, wert ist. Erst diese<br />

Selbsterkenntnis führt dazu, dass Dopamin<br />

(Neurotransmitter), der die Vorfreude verstärkt,<br />

im menschlichen Gehirn ausgeschüttet<br />

wird. Dieser Schub durch eine zukünftig<br />

zu erwartende Belohnung veranlasst Menschen<br />

dann, eine positive Entscheidung<br />

über das bewusste Handeln zu erzeugen.<br />

Der Thalamus als Schnittstelle zwischen<br />

dem limbischen System (unbewusst) und<br />

dem präfrontalen Kortex (Bewusstsein)<br />

muss so stimuliert (aktiviert) werden, dass<br />

er die Informationen in das Bewusstsein<br />

lässt und bewusst entschieden werden<br />

kann. Wenn auch alles vorbewusstlich<br />

schon gefärbt ist aus unserem Abgleich mit<br />

dem Gedächtnis, so sind wir schon in der<br />

Lage, eine Entscheidung zu treffen. Die folgende<br />

vereinfachte Grafik soll dies<br />

verdeutlichen.<br />

Alles, was Sie<br />

sagen und auch<br />

was Sie nicht<br />

sagen, löst in<br />

dem anderen<br />

Menschen eine<br />

Reaktion aus.<br />

42 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


Wissen<br />

Quelle: AFNB. 2020, zeitlicher Ablauf der Wahlentscheidungen im Gehirn in Millisekunden<br />

DAS GEHIRN IM WAHL- UND ENTSCHEIDUNGSPROZESS – ZEITLICHER ABLAUF<br />

Bilder: IMAGO / imaginechina, Unsplash / Anthony Melone, Sebastian Schwarz<br />

Wenn wir nun einen Menschen dazu aktivieren<br />

wollen, eine Entscheidung zu treffen,<br />

kommen wir an diesem schematisch<br />

dargestellten zeitlichen Ablauf nicht vorbei.<br />

Immer nur – und wirklich nur –, wenn der<br />

Thalamus die Information an das Bewusstsein<br />

»durchlässt«, wird ein Mensch sich<br />

selbstbewusst entscheiden können. Deshalb<br />

ist die Sprache von größter Bedeutung.<br />

Alles, was Sie sagen und auch was Sie<br />

nicht sagen, löst in dem anderen Menschen<br />

eine Reaktion aus. Durch Abertausende<br />

Wiederholungen während der Sozialisierungsphase<br />

ist unser Gehirn darauf programmiert<br />

worden, bei einer Frage zu<br />

antworten. Es antwortet demnach immer!<br />

Was bedeutet dies für den modernen Verkauf,<br />

also für die Aktivierung von Menschen?<br />

Hier kann mit Sicherheit festgestellt<br />

werden: Die Qualität Ihrer Fragen entscheidet<br />

über die Qualität der Antworten.<br />

Sie kennen diese blöden Kundenansprachen<br />

aus dem Kaufhaus? »Was kann ich für<br />

Sie tun?« Antwort: »Nichts, ich gucke nur!«<br />

Blöde Kundenansprache erbringt eben<br />

blöde Antworten. Wenn Sie heute einen<br />

Menschen wirklich dazu aktivieren wollen,<br />

Entscheidungen zu treffen, die ihn betreffen,<br />

dann sprechen Sie aus der Sicht des<br />

anderen. Vermeiden Sie die »Ich-Kommunikation«,<br />

denn da reden Sie ja über Ihre<br />

Ansichten. Vermeiden Sie auch die »Wir-<br />

Kommunikation«, denn wenn Sie über das<br />

Wir sprechen, weiß Ihr potenzieller Kunde<br />

auch nicht genau, wen Sie meinen.<br />

Es gibt aus neurowissenschaftlicher Sicht<br />

nur eine Art der Kommunikation, die<br />

einen Menschen wirklich dazu veranlasst,<br />

selbst zu begreifen, dass es um ihn selbst<br />

geht, und das ist die »Sie-Kommunikation«.<br />

Wenn Sie aus der Sicht des möglichen<br />

Kunden denken und kommunizieren,<br />

dann haben Sie eine Chance, dass er versteht:<br />

»Es geht hier wirklich um mich.« Um<br />

beim Beispiel zu bleiben: »Was führt Sie in<br />

das Geschäft?« wäre eine wesentlich bessere<br />

Frage. Jetzt weiß der Kunde, Sie haben<br />

wirklich Interesse an ihm und er wird mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit eine klarere Antwort<br />

geben, nämlich dazu, was ihn in Ihr<br />

Geschäft getrieben hat.<br />

Zusammenfassung: Heute gilt es, Menschen<br />

zu aktivieren und aufzuhören, Menschen<br />

das Gefühl zu geben, man wolle ihnen<br />

etwas verkaufen. In hybriden<br />

Kaufprozessen wird jeder Mensch selbst<br />

entscheiden wollen und sich nicht drängen<br />

lassen, denn der Kunde kann alles, zu jeder<br />

Zeit und überall bekommen. Nutzen Sie<br />

die Aktivierungfragen in der »Sie-Kommunikation«<br />

und geben Sie Ihren potenziellen<br />

Kunden das Gefühl, dass es wirklich um sie<br />

geht.<br />

Der Autor<br />

Die Qualität<br />

Ihrer Fragen<br />

entscheidet über<br />

die Qualität der<br />

Antworten.<br />

Karsten Brocke ist Experte für Brainset®,<br />

Wahl- und Kaufentscheidungen, Dozent und<br />

Mitglied der Akademie für neurowissenschaftliches<br />

Bildungsmanagement.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

43


<strong>Erfolg</strong><br />

44 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


Einstellung<br />

SELBST ERKENNTNIS<br />

DER ERSTE SCHRITT AUF DEM WEG DER POTENZIALENTFALTUNG<br />

Bilder: SSF | Steffi Sturm Fotografie, Unsplash / Greg Rakozy<br />

Potenzialentfaltung – das ist ein<br />

mächtiges Wort. Es klingt wie<br />

eine allumfassende Aufgabe und<br />

mit Sicherheit kann ich sagen:<br />

Das ist es auch! Das eigene<br />

Potenzial zu entfalten bedeutet, den eigenen<br />

Schatz wiederzufinden. Aber nicht nur<br />

zu finden, sondern ihn wieder ans Licht der<br />

Welt zu bringen. Unseren eigenen Schatz<br />

tragen wir in uns, doch im Prozess des Älterwerdens<br />

neigen wir dazu, diesen Schatz<br />

aus den Augen zu verlieren, etwa durch<br />

Der Autor<br />

Benjamin Berg ist Mentalcoach und hilft Menschen<br />

bei der Entfaltung ihres Potenzials. Unter<br />

dem Motto »Lebe – Liebe – Lache« hilft er Menschen,<br />

ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken.<br />

Erfahrungen oder die vermeintlich wichtigen<br />

Fragen nach einer sicheren Zukunft.<br />

Doch ist es nicht schöner, in eine Zukunft<br />

zu gehen, in der das eigene Potenzial voll<br />

entfaltet werden kann und unsere Augen<br />

wieder strahlen können?<br />

Das Potenzial, das wir alle in uns tragen, ist<br />

eine Kraft, die uns antreiben kann, wenn<br />

sich die äußeren Umstände schwierig gestalten.<br />

Jeder Mensch ist zu viel mehr in<br />

der Lage, als er sich selbst zutraut. Wir machen<br />

den Fehler, dass wir von Beginn an<br />

viel zu groß denken und glauben, dass wir<br />

durch vergangene negative Erfahrungen<br />

und daraus entstandene Selbstzweifel nicht<br />

in der Lage sind, etwas Großes zu schaffen<br />

und die Welt zu verändern. Wie großartig<br />

wäre es, wenn jeder Mensch den Mut hätte,<br />

zu sich zu stehen, mit seiner Vergangenheit<br />

abzuschließen und zu erkennen, was er in<br />

der Welt verändern kann? Schaffen wir das,<br />

dann sehen wir auch, dass jede noch so<br />

kleine Veränderung Früchte tragen kann.<br />

Das eigene Potenzial zu entfalten, bedeutet<br />

zu wissen, was wir wirklich wollen, und<br />

dem uneingeschränkt nachzugehen.<br />

Die Entfaltung des eigenen Potenzials ist<br />

ein Prozess, der einem viel abverlangen<br />

kann. Allen voran benötigt man Offenheit<br />

gegenüber sich selbst und die Bereitschaft,<br />

tief vorzudringen in die eigene Person.<br />

Denn Potenzialentfaltung beginnt immer<br />

bei uns selbst.<br />

Wie großartig wäre es,<br />

wenn jeder Mensch den<br />

Mut hätte, zu sich zu stehen,<br />

mit seiner Vergangenheit<br />

abzuschließen und zu<br />

erkennen, was er in der<br />

Welt verändern kann?<br />

Kommen wir in den Genuss der Entfaltung,<br />

fühlt es sich so an, als gäbe es für alles<br />

Lösungen. Dinge fügen sich, Ziele werden<br />

erreicht und kleine <strong>Erfolg</strong>sketten führen zu<br />

großen <strong>Erfolg</strong>en. Die Entfaltung selbst<br />

führt zu keinen Problemen, doch es könnten<br />

Probleme auftreten für diejenigen, die<br />

sie suchen. Es ist wichtig zu wissen, woher<br />

wir kommen, um festzustellen, wohin wir<br />

gehen wollen. Dieser Weg der Erkenntnis<br />

kann schwer werden und Menschen vor<br />

Probleme stellen, die ihnen bis dahin nicht<br />

bewusst waren. Schaffen wir es, hier einen<br />

klaren und ehrlichen Kopf zu wahren,<br />

dann schaffen wir es auch, unser Potenzial<br />

voller Klarheit, Ehrlichkeit und Selbstvertrauen<br />

auszuleben.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

45


Leben<br />

ZEN STYLE<br />

ODER: ALS ICH AN ALLEM ZU ZWEIFELN BEGANN<br />

In der Corona-Pandemie kam ich<br />

darauf, ein Buch zu schreiben. Ein<br />

Buch, das ich damals selbst gern<br />

gelesen hätte, als ich an allem zu<br />

zweifeln begann. In »Zen Style«<br />

zeichne ich den Weg nach, der dazu geführt<br />

hat, dass sich meine Vorstellungen<br />

von <strong>Erfolg</strong> komplett gewandelt haben.<br />

Vor 20 Jahren hatte ich eine klare Vorstellung<br />

davon, was <strong>Erfolg</strong> für mich bedeutete.<br />

Ich war Mitte 20 und wollte ins<br />

Musikgeschäft. Ich begann damit, als<br />

freier Autor für Musikzeitschriften zu<br />

arbeiten. Damals war es üblich, dass uns<br />

die großen Plattenfirmen regelmäßig<br />

nach London, New York oder Los Angeles<br />

fliegen ließen, um ihre Stars zum<br />

Interview zu treffen. Während ich in<br />

einer winzigen Studentenwohnung in<br />

einem Hamburger Wohnblock lebte,<br />

stieg ich auf diesen Trips in Fünf-Sterne-<br />

Hotels ab und stand auf den Gästelisten<br />

der angesagten Clubs. Einmal saß ich mit<br />

Pharrell Williams auf einem Balkon mit<br />

Blick auf auf den Ocean Drive in Miami<br />

Beach, wo die italienischen Sportwagen<br />

ganz selbstverständlich am Straßenrand<br />

standen; Williams trug mehrere Hunderttausend<br />

Euro um den Hals und das<br />

Handgelenk spazieren. So sah <strong>Erfolg</strong> also<br />

aus, von Nahem betrachtet.<br />

»Zen Style«<br />

von Stephan Kunze<br />

288 Seiten<br />

Erschienen: 20. Dezember 2021<br />

Arkana Verlag<br />

ISBN: 978-3-442-34288-4<br />

Zehn Jahre später arbeitete ich immer<br />

noch daran, im Musikgeschäft durchzustarten.<br />

Bis dahin war es ganz gut gelaufen,<br />

doch der Lebensstil, den ich mir<br />

wegen meiner Vorstellungen vom <strong>Erfolg</strong><br />

abverlangte, forderte seinen Tribut: Ich<br />

war 24/7 online und erreichbar, schob<br />

jede Menge Nachtschichten in der Re-<br />

46 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


Leben<br />

Der Autor<br />

Stephan Kunze schreibt seit vielen Jahren als<br />

Journalist und Autor über Musik und Kultur. Seit<br />

einigen Jahren arbeitet er in der Musikredaktion<br />

von Spotify, inzwischen als Global Editorial Lead.<br />

daktion und im Studio, trotzdem ließ ich<br />

keinen Empfang und keine Party aus –<br />

nicht selten war ich morgens der Letzte<br />

an der Bar. Manchmal verdiente ich viel<br />

Geld, hatte aber auch extrem hohe monatliche<br />

<strong>Ausgabe</strong>n. Vor allem war ich unglücklich<br />

und ausgebrannt, kämpfte mit<br />

Übergewicht und Bluthochdruck, Panikattacken<br />

und Selbstzweifeln. Je verzweifelter<br />

ich dem <strong>Erfolg</strong> hinterherjagte,<br />

desto mehr schien er sich von mir zu<br />

entfernen.<br />

Meine Überzeugung ist, dass ein solches<br />

Leben auch im 21. Jahrhundert noch<br />

möglich ist – sogar ohne komplett aus<br />

der Gesellschaft auszusteigen. Man muss<br />

lediglich die kapitalistische Indoktrination<br />

überwinden, die wir von klein auf<br />

erfahren haben. Dann steht nicht mehr<br />

das »Mithalten« mit den Nachbarn im<br />

Mittelpunkt des eigenen Strebens, weil<br />

wir erkennen, dass wahres Glück nur aus<br />

uns selbst entstehen kann. Uns wird klar,<br />

dass keine dicke Luxusuhr, kein Designer-Turnschuh,<br />

kein neuer Lebenspartner,<br />

kein weiterer Wochenend-Städtetrip<br />

und auch kein exotischer Job-Titel uns<br />

dem wahren Glück auch nur einen Millimeter<br />

näher bringen wird – weil alles,<br />

was wir brauchen, längst da ist. Mit dieser<br />

Erkenntnis schwinden materielle<br />

Wünsche und Ansprüche. Wir nutzen<br />

unsere Lebenszeit für Aktivitäten und<br />

Beziehungen, die uns guttun. Gelassenheit<br />

und Akzeptanz ergreifen Besitz von<br />

unserem Geist.<br />

Wenn wir uns auf diese Reise begeben,<br />

wird sich Entspannung breitmachen, wo<br />

vorher Getriebenheit war. Nach außen<br />

wird sich möglicherweise wenig verändern,<br />

aber die innere Einstellung ändert<br />

sich komplett. Wir arbeiten nicht mehr<br />

zweckgebunden, sondern nur noch um<br />

der Arbeit selbst willen. Und irgendwann<br />

werden wir möglicherweise auch spüren,<br />

dass sich auch eine Form des <strong>Erfolg</strong>s<br />

nach »klassischer« Definition eingestellt<br />

hat – weil wir nämlich aufgehört haben,<br />

ihm krampfhaft nachzujagen. Wer finden<br />

will, muss aufhören zu suchen, sagen die<br />

Buddhisten. Zen Style.<br />

Wenn wir<br />

uns auf diese<br />

Reise begeben,<br />

wird sich<br />

Entspannung<br />

breitmachen,<br />

wo vorher<br />

Getriebenheit<br />

war.<br />

Bilder: Unsplash / S Migaj, Depositphotos / phaendin, privat, Cover: Arkana Verlag<br />

Nachdem ich einmal eine längere Zeit im<br />

Krankenhaus verbracht hatte und ein für<br />

mich sehr wichtiger Mensch zu jung verstorben<br />

war, begann ich mich vermehrt<br />

damit zu beschäftigen, was mir eigentlich<br />

wirklich wichtig war. In diesem Rahmen<br />

befasste ich mich mit geistigen Strömungen<br />

wie Minimalismus, Taoismus und<br />

Zen-Buddhismus. Ich begann zu meditieren,<br />

meine Achtsamkeit zu trainieren<br />

und mich mit buddhistischer Psychologie<br />

auseinanderzusetzen. In jahrelangen<br />

Recherchen stieß ich auf einen wiederkehrenden<br />

Grundgedanken: Ein genügsames,<br />

naturnahes Leben in Einklang mit<br />

den eigenen Werten macht langfristig<br />

glücklicher und zufriedener als Materialismus<br />

und Konsum. Ich habe viele Menschen<br />

gefunden, die einen solchen Lebensstil<br />

leben, den ich – in Anlehnung an<br />

einen japanischen Zen-Meister – den<br />

»Zen Style« nenne.<br />

Das aktuelle Oberhaupt der<br />

Buddhisten, der Dalai Lama.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

47


Best of Web<br />

BEST OF WEB<br />

Beliebte Artikel auf www.erfolg-magazin.de<br />

Rapper Jay-Z in der Rock and Roll<br />

Hall of Fame<br />

Ein Komitee bestehend aus Musikhistorikern entscheidet seit<br />

1986 alljährlich über die Aufnahme Prominenter aus dem Musikbereich<br />

des Rock and Roll in die Rock and Roll Hall of Fame. Nun<br />

wurde für das Jahr 2021 neben Tina Turner, den FooFighters<br />

und anderen auch Solo-Rap-Künstler Jay-Z für einen Einzug in<br />

die Hall nominiert. Zwar agiert Jay-Z musikalisch nicht im Genre<br />

des Rock and Roll. Doch vor allem seine revolutionären Neuerungen<br />

bezüglich der stilistischen Verschmelzung von Pop und<br />

Hip-Hop ließen ihn zu einer extrem erfolgreichen Größe im Musikbusiness<br />

werden. In seiner Dankesrede sagte Jay-Z: »Als wir<br />

aufgewachsen sind, dachten wir niemals, dass wir in die Rock...<br />

Den Rest des Artikels lesen Sie unter<br />

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Nach sechs Jahren Pause:<br />

Adeles neue Single »Easy on me«<br />

Elon Musk stößt Jeff Bezos vom<br />

»Bloomberg«-Podest<br />

Sie ist wieder da: Mit ihrer neuen Single »Easy on me« meldet<br />

sich Adele sechs Jahre nach ihrem letzten Album »25« musikalisch<br />

zurück. Lange haben die Fans auf einen neuen Song von<br />

der 33-jährigen Britin gewartet, der endlich bereits am 15. Oktober<br />

2021 veröffentlicht wurde. Das auf YouTube veröffentlichte<br />

Video landete auf dem ersten Platz der YouTube-Trending-Liste<br />

und wurde an einem Tag über 70 Millionen Mal aufgerufen...<br />

Den Rest des Artikels lesen Sie unter<br />

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Momentan führt Tesla-CEO Elon Musk die Milliardärs-Liste von<br />

»Bloomberg« mit einem Vermögen von 249 Milliarden US-Dollar<br />

an. Damit ist er gut 50 Milliarden US-Dollar reicher als der zuletzt<br />

auf dem ersten Platz rangierende Amazon-Gründer Jeff Bezos,<br />

der jetzt mit einem Vermögen von 198 Milliarden US-Dollar auf<br />

dem zweiten Platz campiert. Der von Musk gegründete E-Autobauer<br />

Tesla hat jüngst seinen aktuellen Quartalsbericht ...<br />

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Bilder: IMAGO / i Images / UPI Photo / Future Image / IP3press<br />

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<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Top Experten<br />

Elon Musk stößt Jeff Bezos vom<br />

»Bloomberg«-Podest<br />

TOP<br />

EXPERTEN<br />

Vor kurzem hat die »New York Times« zusammen mit der<br />

Beratungsfirma Equilar die Top 10 der weltweit bestbezahlten<br />

CEOs aufgestellt. Festgestellt wurde, dass die Corona-Pandemie<br />

keinerlei Auswirkungen auf die Vergütungen der Führungskräfte<br />

hatte. Auf den Spitzenrängen tummeln sich die führenden Köpfe<br />

der anerkanntesten Unternehmen. Umso interessanter ist, dass<br />

weder Tesla-CEO Elon Musk noch der ehemalige Amazon-CEO<br />

Jeff Bezos mit von der Partie sind.<br />

1. Alexander Karp: 1.098.513.297 US-Dollar<br />

Der 53-jährige Mitbegründer des US-Software-Anbieters Palantir<br />

Technologies hatte bereits ein Jahr nach der Gründung im Jahr<br />

2004 mit der Nachrichtendienstgemeinschaft der Vereinigten<br />

Staaten (USIC) einen renommierten Kunden an der Hand. Besonders<br />

bekannt ist das Softwareprojekt Palantir Gotham, das<br />

Anti-Terror-Analysten in den USIC-Behörden und dem US-Verteidigungsministerium<br />

verwenden.<br />

2. Tony Xu: 413.660.920 US-Dollar<br />

Mit 36 Jahren ist der Gründer und CEO von DoorDash, einem<br />

On-Demand-Lieferservice, der zweitbestbezahlte Geschäftsführer<br />

der Welt. Die als Dasher bezeichneten Fahrer des Unternehmens<br />

erhalten pro Essenslieferung eine Provision, nutzen für die<br />

Lieferung aber ihre eigenen Fahrzeuge, was DoorDash jegliche<br />

Wartungskosten erspart und sich scheinbar auf die großzügige<br />

CEO-Vergütung auswirkt.<br />

3. Eric Wu: 370.240.992 US-Dollar<br />

Der aus Taiwan stammende CEO von Opendoor Technologies,<br />

auf deren digitaler Plattform Verbraucher Immobilien kaufen...<br />

Den Rest des Artikels lesen Sie unter<br />

www.erfolg-magazin.de<br />

Julian Buchmann<br />

Markenaufbau und Premium-Marketing<br />

für Immobilienmakler<br />

Deutschland<br />

Hierbei handelt es sich um die<br />

neu aufgenommenen Top-Experten.<br />

Die gesamte Liste finden Sie unter<br />

www.erfolg-magazin.de/top-experten/<br />

Bei der Benennung von »Top Experten« handelt es sich um eine redaktionelle<br />

Entscheidung des ERFOLG <strong>Magazin</strong>s. Die Redaktion sichtet regelmäßig<br />

Profile von Marktteilnehmern und prüft die Personen unter Zuhilfenahme<br />

öffentlich einsehbarer Informationen hinsichtlich fachlicher Qualifikation,<br />

Veröffentlichungen, Kundenbewertungen und Dauer der Tätigkeit. Nur<br />

natürliche Personen können als »Top Experten« benannt werden.<br />

Bild: Depositphotos/depositedhar<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

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<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Brand Ambassadors<br />

ERFOLG<br />

D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E magazin<br />

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BRAND AMBASSADORS<br />

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Genialreich ist eine Instagramseite für finanzielle<br />

& persönliche Weiterbildung. Wir glauben<br />

daran, dass jeder aus seinen Fähigkeiten ein<br />

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Genialreich. Bei Anfrage helfen wir Angestellten,<br />

möglichst einfach in die Selbstständigkeit<br />

zu starten. Meld dich gerne bei unserem Team<br />

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Meine 15 Jahre Selbständigkeit geben dir das<br />

Wissen, das du in 2021 brauchst, um komplett<br />

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»Wer etwas will findet Wege!« –mit diesem<br />

Leitsatz richten wir uns an jeden, der etwas in<br />

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Themen Mindset, Motivation und <strong>Erfolg</strong> für dein<br />

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richtigesmindset<br />

<strong>Erfolg</strong>sblatt<br />

Mr.Rhetorik<br />

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Dann bist du bei mir genau richtig!<br />

Ich motiviere dich und gebe dir täglich Denkanstöße.<br />

In meinen Stories bekommst du praxisnahe<br />

Tipps für deinen <strong>Erfolg</strong> und einen regelmäßigen<br />

Communityaustausch! Mach den<br />

ersten Schritt, komm in die RM-Community.<br />

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Menschen bestmöglich auf ihrer Reise zu begleiten.<br />

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Heyer, der unter dem Pseudonym Mr.Rhetorik<br />

bekannt ist, gibt Menschen die Möglichkeit,<br />

durch seine Tipps ihr volles kommunikatives<br />

Potenzial zu entfalten. Mit seinem Instagram-<br />

Profil erreicht er monatlich Millionen von Menschen<br />

mit einer Mission: »Menschen durch<br />

starke Kommunikation für sich zu gewinnen!«<br />

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Jammer nicht, lebe!<br />

BMotivation<br />

myMTVTN<br />

Schon Einstein sagte, es gäbe viele Wege zum<br />

Glück und einer davon sei, aufzuhören zu jammern.<br />

Ich hab mir das nach einem Schicksalsschlag<br />

zum Lebensmotto gemacht. Mein Blog<br />

soll Dir eine Quelle der Inspiration und Motivation<br />

sein. Es lohnt sich, seinen Träumen zu folgen und<br />

nie aufzugeben. Ich gehe leben! Kommst Du mit?<br />

@jammer_nicht_lebe<br />

Unser Motto »Spreading the good vibes« richtet<br />

sich an Menschen, die einen Traum haben,<br />

jedoch noch nicht das richtige Mindset besitzen,<br />

um diesen zu verwirklichen. Wenn Du Dich<br />

für Persönlichkeitsentwicklung interessierst,<br />

dann schaue gerne bei uns vorbei.<br />

Maciej und Benny<br />

@bmotivation_de<br />

Unser <strong>Erfolg</strong>srezept? DSG! Und nein, es handelt<br />

sich hierbei nicht um ein Getriebe, sondern um<br />

Disziplin, Spaß und Geduld! Wir bei myMTVTN<br />

haben gelernt, dass diese drei Faktoren unerlässlich<br />

für Deine Zielerreichung sind! Wann<br />

schaltest Du einen Gang höher und arbeitest<br />

endlich an Deinen Träumen?!<br />

@mymtvtn<br />

Bilder: privat<br />

50 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin


ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

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