Erfolg Magazin Ausgabe 01-2022
MATTHIAS SCHWEIGHÖFER: Der Kumpel von nebenan – Michael Jagersbacher Ziele setzen – Jochen Mai Sei dein eigenes Vorbild – Auszug aus dem neuen Buch von Felix Thönnessen Erfolg ist Kopfsache – Prof. Dr. Volker Busch Deutschlands größte Rockband – Auszug aus dem neuen Buch von Michael »Curse« Kurth Erfolg im Vertrieb DR. DR. RAINER ZITELMANN – im Interview Mach mal Buddha! – Ava Hauser Aufmerksamkeit bündeln wie einen Laser – Auszug aus dem Buch von Thorsten Havener »Wusste oft nicht, in welcher Zeitzone ich war.« »Eigenlob stinkt« – Auszug aus dem Buch »Bullshit Rules« von Julien Backhaus Brainset: Menschen menschlich aktivieren – Karsten Brocke Selbsterkenntnis: Der erste Schritt auf dem Weg zur Potenzialentfaltung – Benjamin Berg Zen Style – Stephan Kunze NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt BEST OF WEB: Schauen Sie doch mal online rein ERFOLG Magazin Top Experten ERFOLG Magazin Brand Ambassadors
MATTHIAS SCHWEIGHÖFER: Der Kumpel von nebenan – Michael Jagersbacher
Ziele setzen – Jochen Mai
Sei dein eigenes Vorbild – Auszug aus dem neuen Buch von Felix Thönnessen
Erfolg ist Kopfsache – Prof. Dr. Volker Busch
Deutschlands größte Rockband – Auszug aus dem neuen Buch von Michael »Curse« Kurth
Erfolg im Vertrieb
DR. DR. RAINER ZITELMANN – im Interview
Mach mal Buddha! – Ava Hauser
Aufmerksamkeit bündeln wie einen Laser – Auszug aus dem Buch von Thorsten Havener
»Wusste oft nicht, in welcher Zeitzone ich war.«
»Eigenlob stinkt« – Auszug aus dem Buch »Bullshit Rules« von Julien Backhaus
Brainset: Menschen menschlich aktivieren – Karsten Brocke
Selbsterkenntnis: Der erste Schritt auf dem Weg zur Potenzialentfaltung – Benjamin Berg
Zen Style – Stephan Kunze
NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt
BEST OF WEB: Schauen Sie doch mal online rein
ERFOLG Magazin Top Experten
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MICHAEL »CURSE« KURTH: DIE GRÖSSTE ROCKBAND DEUTSCHLANDS<br />
1/ <strong>2022</strong><br />
ZEN<br />
STYLE<br />
SO FINDEN<br />
WIR ZURÜCK<br />
ZU UNS<br />
Verleger<br />
Julien Backhaus<br />
über Ziele für das<br />
neue Jahr<br />
ZIELE<br />
SETZEN<br />
DER SCHLÜSSEL<br />
ZUM ERFOLG<br />
RAINER<br />
ZITELMANN<br />
IM INTERVIEW<br />
ÜBER BUCHERFOLG<br />
UND KAPITALISMUS<br />
BACKHAUS VERLAG 5 €<br />
ÖSTERREICH 5,60 € |SCHWEIZ 8,00 CHF<br />
MATTHIAS<br />
SCHWEIGHÖFER<br />
MICHAEL JAGERSBACHER BLICKT AUF DIE KARRIERE<br />
DES ERFOLGREICHEN SCHAUSPIELERS<br />
Bilder: IMAGO / Michael Handelmann, Oliver Reetz
Editorial<br />
Bild: Oliver Reetz<br />
Julien Backhaus<br />
Verleger und<br />
Herausgeber<br />
Noch mehr<br />
<strong>Erfolg</strong> für Sie!<br />
Das nächste Heft<br />
erscheint am<br />
24. Februar <strong>2022</strong><br />
ZIELE FÜR DAS NEUE JAHR<br />
MIT BLICK VON AUSSEN NACH INNEN<br />
Im Jahr zwei der Pandemie wurde vielen bewusst, dass das Setzen von<br />
Zielen derzeit unter schwierigen Umständen stattfindet. Am Anfang<br />
hieß es von Seiten der Bundesregierung: Bitte tun Sie nichts. Ab auf die<br />
Couch und still halten. Spätestens im Jahr darauf wurde vielen klar:<br />
Das führt ins Abseits. Denn wir mussten und müssen nun lernen,<br />
Ziele unter neuen Voraussetzungen zu setzen. Und scheinbar stellt sich<br />
auch nicht die Frage »wann ist das alles vorbei?«, sondern: »Wie leben<br />
wir künftig mit den diversen globalen Herausforderungen und berücksichtigen<br />
diese Unwägbarkeiten generell in unserer Planung?«<br />
Sie dürfen nicht auf den Fehler hereinfallen, Ziele nur unter Optimalbedingungen<br />
zu planen. Denn auch vor Corona gab es niemals Optimalbedingungen.<br />
Worst-Case-Szenarien gehören zum professionellen<br />
Planen dazu. Und wir können uns einig sein, dass diese künftig weiter<br />
zunehmen werden. Wir müssen unsere Ziele also grundsätzlich unter<br />
erschwerten Bedingungen planen. Dazu gehört übrigens nicht nur die<br />
Zeitkomponente. Denn auch Geduld gehört künftig zu den wertvollen<br />
Eigenschaften, die <strong>Erfolg</strong>smenschen brauchen, um voranzukommen.<br />
Auch darum geht es in dieser <strong>Ausgabe</strong>. Denn Geduld und Ruhe lässt<br />
sich lernen und trainieren. Der »Zen-Style« hilft uns dabei, alles in der<br />
richtigen Relation zu betrachten. Denn eine Sache gilt bei all dem<br />
Zielesetzen: Verlieren Sie sich nicht selbst in dem Prozess. Die Betrachtung<br />
muss von außen nach innen wandern, um eine Zentrierung<br />
zu schaffen. Wir selbst spielen in der Gleichung eine wichtige Rolle, die<br />
schnell übersehen wird. Auch unser Cover-Star Matthias Schweighöfer<br />
ist dafür ein Beispiel – denn er schafft es, sich in seinen Rollen sehr<br />
treu zu bleiben und auch den international großen <strong>Erfolg</strong> in die richtige<br />
Relation zu setzen.<br />
Für das neue Jahr, mit all seinen Herausforderungen und Chancen,<br />
wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute und maximale <strong>Erfolg</strong>e. Setzen<br />
Sie die richtigen Ziele. Und setzen Sie sie richtig.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen,<br />
Ihr Julien Backhaus<br />
Impressum<br />
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<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> ISSN 25057342<br />
Verlag Backhaus Verlag GmbH ist ein Unternehmen<br />
der Backhaus Mediengruppe Holding GmbH,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter Julien Backhaus<br />
Redaktion/Grafik <strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Julien D. Backhaus<br />
Redaktionsleitung: Johanna Schmidt<br />
Redaktion: Katrin Beißner<br />
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Layout und Gestaltung: Johanna Schmidt, Judith Iben,<br />
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Herausgeber, Verleger: Julien D. Backhaus<br />
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INHALT 1/<strong>2022</strong><br />
14<br />
Matthias<br />
Schweighöfer<br />
<strong>Erfolg</strong><br />
Matthias Schweighöfer –<br />
Der Kumpel von nebenan<br />
Michael Jagersbacher................................... 14<br />
Die größte Rockband Deutschlands – ein<br />
Auszug aus dem Buch »199 Fragen an dich<br />
selbst« von Michael »Curse« Kurth.............. 22<br />
Story<br />
<strong>Erfolg</strong> im Vertrieb......................................... 25<br />
»Wusste oft nicht, in welcher Zeitzone<br />
ich war.«...................................................... 38<br />
Einstellung<br />
Sei dein eigenes Vorbild – ein Auszug aus<br />
dem Buch »Der Taschenmentor« von<br />
Felix Thönnessen.......................................... 12<br />
Das Geheimnis weltweiten Bucherfolgs –<br />
Rainer Zitelmann im Interview...................... 26<br />
Selbsterkenntnis – der erste Schritt auf dem<br />
Weg zur Potenzialentfaltung<br />
Benjamin Berg.............................................. 45<br />
34<br />
Aufmerksamkeit<br />
bündeln<br />
Thorsten Havener<br />
»WENN EIN MÄDCHEN IN SCHWEDEN NICHT<br />
ZUR SCHULE GEHT, UM AUF DIE DROHENDE<br />
KLIMAKATASTROPHE HINZUWEISEN, DANN<br />
INTERESSIERT DAS KAUM EINEN MENSCHEN.<br />
WENN ABER GANZ VIELE JUGENDLICHE IHRE<br />
KONZENTRATION IN DIESELBE RICHTUNG<br />
LENKEN, DANN ENTSTEHT EINE BEWEGUNG.«<br />
Bilder: IMAGO / Michael Handelmann / ZUMA Press / imagechina, Thomas Schweigert<br />
4 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
ERFOLG<br />
D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E magazin<br />
Leben<br />
Aufmerksamkeit bündeln wie einen Laser –<br />
Auszug aus dem Buch »Mach doch, was<br />
ich will« von Thorsten Havener .................... 34<br />
»Eigenlob stinkt« – Auszug aus dem Buch<br />
»Bullshit Rules« von Verleger<br />
Julien Backhaus...........................................41<br />
Zen Style<br />
Stephan Kunze............................................46<br />
Wissen<br />
Ziele setzen<br />
Jochen Mai..................................................... 8<br />
<strong>Erfolg</strong> ist Kopfsache<br />
Prof. Dr. Volker Busch.................................. 21<br />
Mach mal Buddha!<br />
Ava Hauser................................................... 32<br />
Brainset: Menschen menschlich aktivieren<br />
Karsten Brocke............................................. 42<br />
Sonstiges<br />
News: Aktuelle News aus der <strong>Erfolg</strong>swelt....... 6<br />
Best of Web:<br />
Schauen Sie doch mal online rein................. 48<br />
Die <strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Top Experten................. 49<br />
Die <strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Brand Ambassadors....... 50<br />
42<br />
Menschen menschlich aktivieren<br />
26<br />
Rainer Zitelmann<br />
im Interview<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
5
News<br />
NEWS<br />
Berliner Cannabis-Start-up bekommt<br />
Millionen von Snoop Dogg<br />
Anfang November hat der für seinen Cannabiskonsum bekannte<br />
US-Rapper Snoop Dogg mit seinem Investmentfonds Casa Verde<br />
Capital in das Berliner Health- und Life-Science-Unternehmen<br />
Sanity Group investiert. Mit drei Millionen Euro (etwa 3,38 Millionen<br />
US-Dollar) investiert Casa Verde laut »Business Insider« damit<br />
erstmals in Deutschland. In einer unternehmenseigenen Mitteilung<br />
sagte Finn Hänsel, Gründer der Sanity Group: »Der Einstieg<br />
von Casa Verde ist dabei auch ein wichtiges Zeichen für den europäischen<br />
Markt und bestätigt uns darüber hinaus in unserem bisherigen<br />
Weg.« Man sei sehr stolz, dass der größte Cannabis-VC-<br />
Fonds der USA jetzt das erste Mal in Deutschland investiert habe.<br />
Die Sanity Group hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gemacht,<br />
die »Vorteile von Cannabis für die Gesundheit und das<br />
Wohlbefinden freizulegen«. Hatte das Unternehmen bereits mit<br />
Rapper Will.i.am, Schauspielerin Alyssa Milano und Fußballer Mario<br />
Götze bekannte Gesichter als Investoren, so gesellte sich nun<br />
der als »Cannabis-Godfather« bekannte Rapper Snoop Dogg hinzu.<br />
Doch um den Rausch, der beim Hanfkonsum entsteht, geht es<br />
dem Start-up nicht. Denn Cannabidiol (CBD) kann als entkrampfendes<br />
und entzündungshemmendes Mittel eingesetzt werden.<br />
Daher verwundert auch die Unterstützung des Start-ups durch<br />
Mario Götze nicht, der bereits im Dezember 2020 neben anderen<br />
Prominenten zum Gesellschafter wurde. Mit der kürzlich erworbenen<br />
Finanzspritze will die Sanity Group nun die medizinische<br />
Cannabisforschung vorantreiben.<br />
ERFOLGSZITAT<br />
Gary Vaynerchuk<br />
Jeden Tag neu auf Instagram<br />
bei @erfolgmagazin<br />
»Ich schaue immer<br />
nach vorn. Ich verbringe<br />
sehr wenig Zeit damit,<br />
zurückzuschauen.«<br />
6 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
News<br />
Aktuelle News aus der <strong>Erfolg</strong>swelt<br />
Jung und erfolgreich:<br />
Die jüngsten Milliardäre der Forbes 400<br />
»Forbes« veröffentlichte mit seiner Forbes-400-Liste für das Jahr<br />
2021 die Namen der 15 jüngsten amerikanischen Milliardäre<br />
mit einem Alter unter 40 Jahren. Das Geschäft mit Kryptowährungen<br />
oder Gründungs-Beteiligungen an Social-Media-Apps<br />
wie Snapchat oder Pinterest sind nur einige Faktoren, aufgrund<br />
derer sich etliche Millenials an der Spitze der Reichsten wiederfinden.<br />
Dabei sticht der Jungunternehmer Sam Bankman-Fried mit nur<br />
29 Jahren hervor. Er ist Mitbegründer der Kryptowährungsbörse<br />
FTX. Diese bietet unter anderem Derivate und tokenisierte<br />
Aktien für Händler und soll laut Bankman-Fried als »vertrauenswürdige<br />
und innovative Börse« etabliert werden. Im April 2021<br />
ging das konkurrierende Unternehmen Coinbase Global an die<br />
Börse und sorgte für ertragreiche Gewinne für die Mitbegründer<br />
Fred Ehrsam (33) und Brian Armstrong (38), die ebenfalls zu<br />
den 15 jüngsten Milliardären zählen. Generell gilt das Jahr 2021<br />
bislang als relativ erfolgreich für den Bitcoin, auch wenn starke<br />
Kursschwankungen zu verzeichnen waren.<br />
Neben Neugründern erfasste die Liste auch Firmenerben: Die<br />
Weiterführung des Fastfood-Unternehmens In-N-Out Burger<br />
obliegt Lynsi Snyder (39); sie ist gleichzeitig die einzig gelistete<br />
Frau. Lukas Walton (35) erbte ein Drittel des Vermögens seines<br />
Vaters John Walton. Sein Großvater war Sam Walton, Gründer<br />
der Walmart-Kette. Scott Duncan (38) und seine Geschwister<br />
erhielten nach dem Tod ihres Vaters Dan Duncan jeweils einen<br />
Anteil am Pipeline-Unternehmen Enterprise Products Partners.<br />
Zusätzlich umfasst die Liste folgende Mitglieder: Evan Spiegel<br />
(33), Bobby Murphy (33), Baiju Bhatt (36), Mark Zuckerberg<br />
(37), Dustin Moskovitz (37), Nathan Blecharczyk (38), RJ Scaringe<br />
(38), Ernest Garcia III (39) sowie Ben Silbermann (39).<br />
Bilder: IMAGO / MediaPunch / ZUMA Wire / Xinhua, Depositphotos / yakub88<br />
Ed Sheeran verdient über 50.000 Euro am Tag<br />
Nicht alle Künstler leiden unter den Maßnahmen zur Eindämmung<br />
der Coronapandemie. Der Sänger und Produzent Ed Sheeran<br />
hat alleine im vergangenen Jahr sein Vermögen um rund 30<br />
Millionen Pfund vermehrt. Sein Hit »Shape of you« gilt als die<br />
meistgestreamte Single aller Zeiten und seine »Divide Tour« dazu<br />
noch als die umsatzstärkste Tournee, die es jemals gab. Mit einem<br />
Einkommen von insgesamt fast 280 Millionen Euro steht Ed<br />
Sheeran damit auf Platz eins der reichsten Briten unter 30 Jahren<br />
und ist zum dritten Mal in Folge dabei. Er zahlte sich nicht nur<br />
selbst 2020 als Geschäftsführer seines Unternehmens Ed Sheeran<br />
Limited ein Jahresgehalt von 25 Millionen Euro aus. Das meiste<br />
Geld brachten dem eher introvertierten und frei von allen Skandalen<br />
auftretenden Sänger Lizenzgebühren und die 258 Konzerte<br />
seiner Tour ein. Dabei erkrankte Sheeran zwischenzeitlich<br />
selbst an Corona, trat aber kurz danach wieder auf.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
7
Wissen<br />
Jim Carrey verdankt seine<br />
erste 10-Millionen-Gage<br />
dem schriftlichen Festhalten<br />
seines Ziels.<br />
Ziele setzen<br />
TIPPS VON JOCHEN MAI, DEM GRÜNDER DER KARRIEREBIEBEL<br />
KARRIEREBIBEL<br />
8 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
Wissen<br />
Wer etwas erreichen will,<br />
muss sich Ziele setzen.<br />
Nur träumen und hoffen<br />
reicht nicht. Um<br />
Ziele zu setzen und zu<br />
erreichen, müssen diese allerdings ebenso<br />
konkret wie realistisch oder umsetzbar<br />
sein. Das Problem sind häufig nicht fehlende,<br />
sondern falsch gesetzte Ziele! Wir<br />
zeigen Ihnen Beispiele, Tipps und Methoden,<br />
die auch funktionieren, wenn Sie Ziele<br />
setzen und erreichen wollen.<br />
Ziele setzen allein reicht nicht<br />
Ein Ziel ist ein Zustand, Ereignis oder Ort,<br />
den wir erreichen möchten. Und wer <strong>Erfolg</strong><br />
haben will, muss sich Ziele setzen. Das<br />
stimmt – reicht aber nicht. Eine wesentliche<br />
Definition von <strong>Erfolg</strong> ist die Art und<br />
der Grad der Zielerreichung. Heißt: Ziele<br />
setzen ist nur der Anfang. Danach müssen<br />
Sie diese auch umsetzen, Fortschritte machen<br />
und das Ziel im vorgegebenen Zeitrahmen<br />
erreichen – möglichst mit legalen<br />
und legitimen Methoden und Mitteln.<br />
Die meisten scheitern nicht mal an fehlender<br />
Disziplin oder Motivation. Sie scheitern<br />
an falschen oder falsch gesetzten Zielen.<br />
Wer <strong>Erfolg</strong> haben will, muss sich daher<br />
seine Ziele richtig setzen. Erst so kommen<br />
Sie diesen wirklich näher und können<br />
diese auch erreichen.<br />
Merkmale von Zielen<br />
Ziele sind nicht einfach nur To-Dos,<br />
Träume oder Visionen. Wesentlich an ihnen<br />
ist:<br />
• Ziele sind nicht Wünsche, sondern<br />
feste Absichten.<br />
• Ziele sind keine spontanen Gedanken,<br />
sondern ein konkretes Betreben.<br />
• Ziele erfüllen keine Erwartung, sondern<br />
sind Überzeugungen.<br />
• Ziele basieren nicht auf rationaler Erkenntnis<br />
allein, sondern sind vor allem<br />
eine Sache des Herzens.<br />
Wer seine eigenen Ziele finden und setzen<br />
will, für den gibt es eine einfache Formel<br />
und Frage, die sich unterschiedlich betonen<br />
lässt:<br />
Will ich das?<br />
Wollen Sie es wirklich –<br />
mit allen Konsequenzen?<br />
Will ich das?<br />
Ist es wirklich Ihr Ziel<br />
oder erfüllen Sie Erwartungen?<br />
Will ich das?<br />
Ist es genau das?<br />
Wie konkret kennen Sie Ihr Ziel?<br />
Bilder: IMAGO / ZUMA Wire, Unsplash / Eila Lifflander / Tyler Nix<br />
Ziele aufschreiben steigert<br />
<strong>Erfolg</strong>schancen auf 76 Prozent<br />
Man kann sich viel vornehmen und doch<br />
nichts erreichen. Wer aber seine Ziele aufschreibt,<br />
steigert seine <strong>Erfolg</strong>schancen<br />
enorm. Das ist das Ergebnis einer Studie<br />
der Psychologin Gail Matthews an der Dominican<br />
University in San Rafael, Kalifornien.<br />
Wer seine Ziele nur mündlich formulierte,<br />
erreichte diese nur zu 43 Prozent,<br />
das ist nicht mal die Hälfte. Wer seine Ziele<br />
aber aufschrieb und die Fortschritte zusätzlich<br />
festhielt, kam auf ganze 76 Prozent<br />
Zielerreichung.<br />
Die Erklärung der Wissenschaftlerin: Wer<br />
nur an die Ziele denkt, nutzt allein seine<br />
Vorstellungskraft. Wer hingegen Ziele notiert,<br />
sorgt für eine Art inneres Commitment:<br />
»Ich will das und ich meine es ernst<br />
damit!« Motto: Was geschrieben steht, ist<br />
ein Fakt. Beides zusammen sendet unablässig<br />
Signale an unser Unterbewusstsein,<br />
an dem Ziel zu arbeiten. Erst recht, wenn<br />
wir den Zettel mit unseren Zielen oder das<br />
<strong>Erfolg</strong>sjournal erneut lesen und daran erinnert<br />
werden.<br />
Dass das Aufschreiben von Fortschritten<br />
und <strong>Erfolg</strong>en wirkt, bestätigen auch Studien<br />
um Harvard-Psychologin Teresa<br />
Amabile. In ihren Studien waren die Autoren<br />
eines <strong>Erfolg</strong>stagebuchs deutlich motivierter,<br />
glücklicher und langfristig erfolgreicher.<br />
Egal, wie klein die Errungenschaften<br />
auch waren. Jeder <strong>Erfolg</strong>, selbst<br />
ein Mini-<strong>Erfolg</strong>, aktiviert das Belohnungszentrum<br />
im Gehirn. Sich diese bewusst zu<br />
machen, steigert das Selbstbewusstsein,<br />
gibt uns Kraft und führt uns vor Augen,<br />
was wir geschafft haben und künftig schaffen<br />
können.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
9
Wissen<br />
ZIELE SETZEN: SIEBEN TIPPS<br />
Wie Sie richtig Ziele setzen, können Sie lernen.<br />
Dazu haben wir einige Tipps zusammengestellt,<br />
mit denen Sie sich besser und<br />
erfolgreicher Ziele setzen können.<br />
1. Setzen Sie konkrete Ziele<br />
Wenn Sie Ziele setzen, müssen diese möglichst<br />
konkret sein. Es reicht nicht, wenn Sie<br />
sich vornehmen »Ich möchte erfolgreicher<br />
sein.« Gehen Sie ins Detail, benennen Sie<br />
für sich selbst genau, wie dieser <strong>Erfolg</strong> aussieht<br />
und was Sie erreichen wollen. Erst<br />
wenn Sie sich konkrete Ziele setzen, wissen<br />
Sie, worauf Sie hinarbeiten – und können<br />
Schritte identifizieren, die dazu notwendig<br />
sind.<br />
2. Bleiben Sie realistisch<br />
Es ist verlockend, möglichst große Ziele zu<br />
setzen. Sie wollen schließlich viel erreichen.<br />
Das kann auf der einen Seite anspornen.<br />
Wenn Sie aber unrealistische Ziele setzen,<br />
verkehrt sich der Effekt ins Gegenteil: Weil<br />
Sie nichts davon erreichen, steigen Frustration<br />
und Selbstzweifel. Dies gilt sowohl für<br />
das angestrebte Ergebnis als auch für die<br />
Zeit, in der Sie ein Ziel erreichen wollen.<br />
3. Haben Sie einen guten Grund<br />
Um ein Ziel zu setzen, das Sie wirklich erreichen<br />
wollen, sollten Sie sich den Grund<br />
dafür bewusst machen: Warum genau wollen<br />
Sie dieses Ziel setzen und erreichen? Ist<br />
es Ihre intrinsische Motivation, also Ihr<br />
eigener Antrieb, um dran zu bleiben?<br />
4. Machen Sie Ihre Ziele öffentlich<br />
Ein gesetztes Ziel öffentlich zu machen, steigert<br />
die Wahrscheinlichkeit, es auch zu erreichen.<br />
Erzählen Sie Ihrer Familie, Freunden<br />
oder Kollegen davon. Dies erzeugt<br />
Verbindlichkeit und erhöht die Motivation,<br />
weil Sie es den anderen beweisen wollen.<br />
5. Nutzen Sie kurz- und langfristige Ziele<br />
Ziele setzen sollte unterschiedliche Zeitspannen<br />
beinhalten. Auf der einen Seite<br />
brauchen Sie kurzfristige Ziele, die Sie in<br />
nächster Zeit erreichen und umsetzen können.<br />
Gleichzeitig sollten Sie langfristige<br />
Ziele setzen, die eine grundsätzliche Richtung<br />
vorgeben.<br />
6. Formulieren Sie Ziele positiv<br />
Profis unterscheiden zwischen »Weg-von«<br />
und »Hin-zu«-Zielen. Letztere motivieren<br />
uns wesentlich mehr und langfristiger.<br />
Auch, weil sie positiv formuliert sind. Wer<br />
beispielsweise »weg von« seinen vielen Kilos<br />
will, scheitert leichter, als jemand, der »hin<br />
zu« einer gesunden Ernährung und einem<br />
besseren Body-Mass-Index steuert.<br />
7. Bleiben Sie flexibel<br />
Bei allen Zielen, die Sie setzen, braucht es<br />
immer noch genug Flexibilität. Mal müssen<br />
Sie den Weg zum Ziel anpassen, mal ändert<br />
sich mit der Zeit das Ziel selbst. Formulieren<br />
Sie Ihre Ziele daher dynamisch, nicht statisch.<br />
Lassen Sie sich Raum zur Korrektur.<br />
Aber senken Sie dabei NIE Ihr Ziel, solange<br />
es für Sie wichtig und realistisch ist. Nur<br />
eben nicht versteifen, wenn Sie sich Ziele<br />
setzen.<br />
Bonus:<br />
Von Vera F. Birkenbihl stammt der Tipp,<br />
seine Ziele in Gegenwartsform zu formulieren.<br />
Nicht: »Ich will 60 Kilo wiegen.« – Wollen<br />
können Sie ein Leben lang und nichts<br />
davon erreichen. Wer dagegen sein Ziel in<br />
Gegenwartsform beschreibt (»Ich wiege 60<br />
Kilo.«), der visualisiert es bereits. Und genau<br />
dieses Bild von uns im Kopf (hier: wie wir<br />
schlank aussehen), sei der Schlüssel zur<br />
wahren Motivation.<br />
Der Autor<br />
Jochen Mai ist Gründer der Karrierebibel, Hochschuldozent,<br />
Autor mehrerer Bestseller und Keynote-Speaker.<br />
Davor arbeitete unter anderem als<br />
freier Journalist und Ressortleiter bei der »WiWo«.<br />
Bilder: Unsplash / Eila Lifflander, Jürgen Silius<br />
10 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
11
Einstellung<br />
SEI DEIN<br />
EIGENES<br />
VORBILD<br />
AUSZUG AUS DEM NEUEN BUCH VON FELIX THÖNNESSEN<br />
Hast du Vorbilder? Damit<br />
meine ich keine Superhelden,<br />
sondern Menschen, die für<br />
dich ein Vorbild sind? Die etwas<br />
getan oder geschaffen haben,<br />
das du bewunderst? Die entscheidende<br />
Frage ist, was diese Menschen zu deinem<br />
Vorbild macht. Denk mal kurz darüber<br />
nach. Was zeichnet diese Menschen aus? Für<br />
mich gibt es neben meinem Großvater noch<br />
andere, die ich bewundere. Das Interessante<br />
daran ist – ich bewundere sie aus völlig<br />
unterschiedlichen Gründen. Was macht<br />
dein Vorbild zum Vorbild? Übrigens eine<br />
gute Stelle, um die Namen deiner Vorbilder<br />
einfach hier ins Buch zu schreiben.<br />
Wie das Wort schon sagt, ist es ein Vor-Bild,<br />
ein Bild, das du dir vorhältst und dem du<br />
positiv nacheiferst und nicht nachneidest.<br />
Wir wissen nicht, was diese Person getan<br />
hat, um dorthin zu kommen, wo sie nun<br />
steht. Finde die Punkte, die sie für dich zum<br />
Vorbild macht, und eifere diesen nach.<br />
Nicht ihr Name sollte dein Ansporn sein,<br />
sondern das, wofür sie steht oder was sie<br />
bereits erreicht hat. Diese Betrachtungsweise<br />
wird dich weiterbringen. Aber auch,<br />
wenn du darüber nachdenkst, wie diese<br />
Person dorthin gekommen ist, kannst du<br />
eine Menge lernen. Wie sah ihr Weg bis<br />
dorthin aus? Wo ist sie gestartet? Was<br />
spricht für dich dagegen, sich auf denselben<br />
12 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
Schlachtplan zurechtlegen, der dir hilft, sie<br />
zu besiegen.<br />
Bilder: IMAGO / Kyodo News, Depositphotos / zeynurbabayev / alexey_boldin, WhatsApp, Cover: FinanzBuch Verlag<br />
Startpunkt zu stellen und ebenfalls dort zu<br />
starten?<br />
Oft sprechen wir in diesem Zusammenhang<br />
von Neid. Wir sind neidisch auf das, was<br />
jemand anderes hat, das wir ebenfalls gerne<br />
hätten. Eine solche Betrachtungsweise wird<br />
dich nie weiterbringen. Im Gegenteil: Neid<br />
lähmt und bringt nicht voran. Denk in diesem<br />
Zusammenhang darüber nach, was die<br />
Person dorthin gebracht hat und was du von<br />
diesem Weg für dich lernen kannst.<br />
Wir wünschen uns oft, mit jemandem zu<br />
tauschen. Wären wir denn auch bereit gewesen,<br />
seinen Weg zu gehen? Hierzu habe<br />
ich eine kleine Geschichte für dich:<br />
Twocolors – Lovefool<br />
Zwei Männer bewerben sich bei einem<br />
Unternehmen, einem großen Unternehmen<br />
– bei Facebook. Voller Tatendrang, mit<br />
einem exzellenten Lebenslauf und viel Erfahrung<br />
bekommen beide ein Vorstellungsgespräch.<br />
Das klingt wie der Beginn einer<br />
traumhaften Karriere. Aber beide wurden<br />
abgelehnt. Das war im Jahr 2007. Einer der<br />
beiden kaufte sich im Jahr 2009 ein iPhone.<br />
Es war Jan Koum. Als er es nutzte, fiel ihm<br />
auf, dass ein guter Messenger fehlt. Er hatte<br />
eine zündende Idee und gründete das<br />
Unternehmen Whats App, das dir sicher ein<br />
Begriff ist. Anfänglich konnte die App nicht<br />
viel, außer den eigenen Status anzuzeigen.<br />
Die Messenger-Funktion kam erst später<br />
hinzu.<br />
Klar, 19 Milliarden sind ein guter Grund für<br />
einen Verkauf, aber dennoch glaube ich,<br />
viele hätten sich aus Stolz, Trotz oder Ähnlichem<br />
dagegen entschieden. Oder wären<br />
sogar einen ganz anderen Weg gegangen<br />
und hätten sich nach dem erfolglosen Vorstellungsgespräch<br />
eine andere Branche gesucht.<br />
Wie so oft sehen wir nur die Spitze<br />
des Eisbergs und nicht, wie viel Arbeit ein<br />
Weg nach oben tatsächlich erfordert und<br />
wie viel Schweiß, Mühen und Ängste er mit<br />
sich gebracht hat. All dies wird dir auf deinem<br />
Weg auch begegnen, aber ich verspreche<br />
dir, dass wir uns mit diesen Widrigkeiten<br />
auseinandersetzen und dir einen<br />
Dieses interessante Detail kennen viele<br />
nicht: Koum wollte bereits Anfang 2009<br />
nach dem Aufbau von WhatsApp aufgeben.<br />
Und wann hat sich sein <strong>Erfolg</strong> eingestellt?<br />
Ende des Jahres 2009! Auch hier hätten<br />
wahrscheinlich viele von uns bereits vorher<br />
die Flinte ins Korn geworfen, oder? <strong>Erfolg</strong><br />
kommt nicht über Nacht und in der Regel<br />
auch nicht nach Wochen. Bei mir hat es<br />
lange gedauert, bis ich mich beruflich als<br />
erfolgreich bezeichnen konnte. Das lässt<br />
sich auch auf private Ziele und <strong>Erfolg</strong>e übertragen.<br />
Einen Waschbrettbauch bekommst<br />
du nicht nach einmaligem Trainieren und<br />
eine neue Freundin lässt sich auch selten<br />
sofort herbeizaubern.<br />
Eine Frage, die ich meinen Mentees dann<br />
immer stelle, lautet:<br />
Wie sehr willst du es?<br />
Bist du bereit, dafür zu schwitzen, zu weinen,<br />
schlaflose Nächte durchzustehen? Die<br />
Frage kannst du leicht mit Ja beantworten,<br />
aber bist du auch wirklich dazu bereit?<br />
Im Jahr 2<strong>01</strong>4 erfolgte dann die überraschende<br />
Wende. WhatsApp hatte bereits<br />
Millionen von Nutzern und ging auf Wachstumskurs.<br />
Da meldete sich ein großes<br />
Unternehmen und kaufte den Dienst für 19<br />
Milliarden Dollar. Es war Facebook – dasselbe<br />
Unternehmen, das die beiden Gründer<br />
nicht einstellen wollte. Interessante Entwicklung,<br />
oder?<br />
Wärst du diesen Weg auch gegangen? Hättest<br />
du dein Start-up an den Konzern verkauft,<br />
der dich zuvor nicht haben wollte?<br />
»Der Taschenmentor «<br />
von Felix Thönnessen<br />
256 Seiten<br />
Erschienen: Oktober 2021<br />
FinanzBuch Verlag<br />
ISBN: 978-3-95972-441-8<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
13
<strong>Erfolg</strong><br />
14<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
MATTHIAS<br />
SCHWEIGHÖFER<br />
DER KUMPEL VON NEBENAN<br />
Bild: IMAGO / Michael Handelmann<br />
Matthias Schweighöfer ist<br />
ein deutscher Schauspieler,<br />
Synchronsprecher,<br />
Regisseur und<br />
Filmproduzent. Neben<br />
Til Schweiger ist Schweighöfer wohl derjenige,<br />
der den deutschen Film seit der<br />
Jahrhundertwende maßgeblich mitbeeinflusste.<br />
Insgesamt war er bis dato, in der<br />
einen oder anderen Form, an über 44 (!)<br />
Filmen beteiligt. Obgleich er schon jahrzehntelang<br />
erfolgreich ist, sucht man vergeblich<br />
nach Skandalen um seine Person.<br />
Anlässlich seines 40. Geburtstags untersuche<br />
ich <strong>Erfolg</strong>sgeheimnisse des zweifachen<br />
Vaters und wie wir von ihm lernen<br />
können.<br />
Beginn und Deutscher Fernsehpreis<br />
Bereits mit 16 Jahren stand Schweighöfer<br />
als Sohn einer Schauspielfamilie das erste<br />
Mal vor der Kamera. Von 1997 bis 1999<br />
folgten weitere Auftritte in deutschen<br />
Formaten wie »Spuk aus der Gruft« oder<br />
»Dr. Stefan Frank – der Arzt, dem die<br />
Frauen vertrauen«. In dieser Zeit absolvierte<br />
er auch sein Abitur und begann ein<br />
Studium an der Hochschule für Schauspielkunst<br />
in Berlin, brach es aber nach<br />
einem Jahr wieder ab. Schweighöfer ist<br />
wohl ein gutes Beispiel dafür, dass es<br />
nicht unbedingt einen akademischen Abschluss<br />
benötigt, um nachhaltig erfolgreich<br />
zu sein.<br />
20<strong>01</strong> bekam er für seinen Auftritt in<br />
»Verbotenes Verlangen – Ich liebe meinen<br />
Schüler« den Deutschen Fernsehpreis<br />
als bester Nachwuchsdarsteller. Das<br />
Fundament für eine grandiose Filmkarriere<br />
war somit gelegt. 20<strong>01</strong> war dann<br />
auch das Jahr, in welchem man Schweighöfer<br />
das erste Mal auf der Kinoleinwand<br />
erleben durfte und zwar im Jugendfilm<br />
»Herz im Kopf«.<br />
Karriere nimmt Fahrt auf<br />
Weitere Kinoauftritte folgten. Vor allem<br />
»Filmduette« mit Til Schweiger scheinen<br />
besonders gut zu funktionieren. In den<br />
Liebeskomödien »Keinohrhasen« (2007)<br />
und »Zweiohrküken« (2009) war er in der<br />
Rolle des Moritz zu sehen. 2<strong>01</strong>3 spielte er<br />
in »Kokowääh 2« sich selbst. Es handelte<br />
sich bei allen genannten Filmen um absolute<br />
Kassenschlager, die Schweighöfer<br />
endgültig im Olymp des Deutschen Kinofilms<br />
ankommen ließen. Doch dort<br />
machte er noch lange nicht halt.<br />
2008 durfte er im Film »Operation Walküre<br />
– Das Stauffenberg-Attentat« an der<br />
Seite von Tom Cruise Hollywoodluft<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
15
<strong>Erfolg</strong><br />
schnuppern. Innerhalb von sieben Jahren<br />
gelang ihm das, was sich die allermeisten<br />
Schauspieler wünschen. Doch viel interessanter<br />
als sein Karriereweg ist, was diese<br />
<strong>Erfolg</strong>e mit ihm als Menschen gemacht<br />
haben.<br />
Aller Anfang ist schwer<br />
Egal, welche Medien man konsumiert, es<br />
sind keine Skandale von Matthias Schweighöfer<br />
zu finden. Er scheint tatsächlich so<br />
etwas wie »Everybody’s Darling« zu sein.<br />
Er hat, neben seinem schauspielerischen<br />
Talent, vor allem ein Talent dafür, vielen<br />
Menschen gleichzeitig zu gefallen, ohne in<br />
Trivialität oder Anbiederung abzugleiten.<br />
Er macht keinen abgehobenen Eindruck,<br />
sondern wirkt immer noch wie der junge<br />
Mann von nebenan, mit dem »Mann und<br />
auch Frau« gerne ein Bier trinken gehen<br />
würden. Diesen Eindruck vermitteln wohl<br />
die wenigsten Superstars. Man kann dies<br />
also durchaus als spezielle Fähigkeit bezeichnen.<br />
Vielleicht verfügt er über diese<br />
Fähigkeit, weil er weiß, wie es ist, unerfolgreich<br />
und unbeliebt zu sein.<br />
Die heutige Sportskanone war als Kind<br />
sehr dick. Er sei in der Schule immer der<br />
»Kreis mit Locken« gewesen. Nachdem<br />
ihn der eigene Vater als »fette Sau« bezeichnet<br />
hatte, nahm Matthias ab. Bis<br />
heute läuft und schwimmt er regelmäßig,<br />
um neben Job und Familie einen Ausgleich<br />
zu haben.<br />
Matthias Schweighöfer und Til Schweiger<br />
2<strong>01</strong>5 auf einer Pressekonferenz zu der Neuverfilmung<br />
von »Vier gegen die Bank«<br />
Vor allem »Filmduette«<br />
mit Til Schweiger<br />
scheinen besonders gut<br />
zu funktionieren.<br />
Matthias Schweighöfer und seine<br />
Verlobte Ruby O. Fee bei der Panta<br />
Berlinale Party im Februar 2020.<br />
Bilder: IMAGO / POP-EYE / APRESS / Michael Handelmann<br />
16 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
»Xxx«<br />
– Xxx<br />
Umgang mit Kritik<br />
Auch wenn es so scheint, nicht immer<br />
gab es Jubelstürme für all seine Filme.<br />
Zum Umgang mit Filmkritik sagt er:<br />
»War gut so, ich habe Lehrgeld bezahlt.<br />
Und es ist auch immer mal gut, auf die<br />
Fresse zu fliegen.« Auch für solch einen<br />
erfolgreichen Mann gibt es nicht immer<br />
nur neue Höhepunkte in der Karriere. So<br />
mancher Tiefpunkt schlich sich ebenfalls<br />
ein. Obwohl er mit Preisen wie dem<br />
Bambi, dem Curd-Jürgens-Gedächtnispreis<br />
und dem Deutschen Fernsehpreis<br />
geschmückt wurde, kennt er andere Zeiten:<br />
Vor »Keinohrhase« mit Til Schweiger<br />
und Nora Tschirner im Jahr 2007 hatte er<br />
15 Monate lang kein einziges schauspielerisches<br />
Engagement. In dieser Zeit hat<br />
Schweighöfer die andere Seite des Berufs<br />
kennengelernt: keine Arbeit, kein Geld –<br />
so einfach und schmerzhaft ist dies.<br />
Schweighöfer stellte für sich Folgendes<br />
fest: »In diesem Job kann ganz schnell der<br />
Wandel kommen.« Seit dieser Erfahrung<br />
stellte er sein Business auf ein breiteres<br />
Fundament, indem er eine eigene Kleidermarke<br />
kreierte und eine Filmproduktion<br />
gründete.<br />
Einstellung zu Leben, Familie und Beruf<br />
Die wenigsten wissen, dass Schweighöfer<br />
unter enormer Flugangst leidet. Für einen<br />
international tätigen Schauspieler, Regisseur<br />
und Produzenten ist dies mehr als<br />
suboptimal. Deshalb nutzte er so manches<br />
Filmprojekt, in welchem er fliegen<br />
musste, als Selbsttherapieanlass. Dieses<br />
Beispiel zeigt sehr schön seine Einstellung<br />
zum Leben – geht nicht, gibt’s nicht:<br />
»Ich glaube daran, dass man mit ganz viel<br />
Kraft ganz viel schaffen kann. Ich glaube,<br />
man kann Glück auch erzwingen. Ich<br />
gebe auch Vorstellungen, wenn ich 39<br />
Grad Fieber habe. Ich bin so, das ist mein<br />
Naturell.«<br />
Auch die Corona-Krise nahm er als Anlass,<br />
eine neue Perspektive auf Familie<br />
und Beruf einzunehmen. Er hätte nun<br />
mehr Zeit für seine Familie, seine Kin-<br />
»Ich glaube<br />
daran, dass<br />
man mit<br />
ganz viel<br />
Kraft ganz<br />
viel schaffen<br />
kann.«<br />
- Matthias<br />
Schweighöfer<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
17
<strong>Erfolg</strong><br />
Matthias Schweighöfer in seiner<br />
Rolle als Ludwig Dieter an der Seite<br />
von Omari Hardwick am Set von<br />
»Army of the Dead«<br />
Insider munkeln, dass er mit<br />
diesem Projekt endgültig<br />
in Hollywood angekommen<br />
sei und entsprechend große<br />
Folgeprojekte nur mehr eine<br />
Frage der Zeit sein werden.<br />
der. Außerdem sei er ruhiger und gelassener<br />
geworden. Davor sei er immer von<br />
Termin zu Termin gerast. Jetzt habe er<br />
aber gelernt, dass das manchmal gar nicht<br />
nötig war, dass es Wichtigeres im Leben<br />
gibt. Wie recht er doch hat…<br />
Wenn Träume in Erfüllung gehen<br />
Natürlich ist Matthias Schweighöfer mit<br />
seinen 40 Jahren noch lange nicht am<br />
Ende seiner Karriere angelangt. Ganz im<br />
Gegenteil: Gerade erst geht einer seiner<br />
lang gehegten Lebensträume in Erfüllung:<br />
Gemeinsam mit seinem Schauspielkollegen<br />
Omari Hardwick ist Matthias<br />
Schweighöfer 2021 auf Netflix zu sehen.<br />
Dabei handelt es sich um die Neuverfilmung<br />
des Action-Thrillers »Army of the<br />
Dead«. Im Film jagt er Zombies, also<br />
eben die Armee der Toten, wie der Titel<br />
schon verrät. Insider munkeln, dass er<br />
mit diesem Projekt endgültig in Hollywood<br />
angekommen sei und entsprechend<br />
große Folgeprojekte nur mehr eine Frage<br />
der Zeit sein werden. Ein Anzeichen dafür<br />
ist jedenfalls die starke internationale<br />
Resonanz auf die rasch darauf gefolgte<br />
Verfilmung der Prequel »Army of<br />
Thieves«, in der Schweighöfer nicht nur<br />
als Protagonist Ludwig Dieter vor der Kamera,<br />
sondern auch als Co-Produzent<br />
und Regisseur hinter der Kamera tätig<br />
wurde.<br />
Zu seinem 40. Geburtstag wünschen wir<br />
vom <strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> ganz viele spannende<br />
Rollen in »good old Hollywood«<br />
und dass er weiter der »Junge von<br />
nebenan« bleibt, mit dem man gerne auf<br />
das eine oder andere Getränk gehen<br />
würde.<br />
In der Prequel »Army of Thieves« steht er<br />
gemeinsam mit »Game of Thrones«-Star<br />
Nathalie Emmanuel vor der Kamera.<br />
Der Autor<br />
Michael Jagersbacher ist Kommunikationstrainer,<br />
Unternehmer und Buchautor. Auf seinem Blog<br />
www.michael-jagersbacher.at gibt er Tipps, wie<br />
man sympathischer wird und mehr Profil erhält.<br />
Bilder: IMAGO / ZUMA Press / Prod.DB / Michael Handelmann, Karin Bergmann<br />
18 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de 19
<strong>Erfolg</strong><br />
20 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
Wissen<br />
ERFOLG<br />
IST KOPFSACHE<br />
Die US-amerikanische<br />
Turnerin Simone Biles ist<br />
mit ihren 25 Weltmeisterschafts-<br />
und sieben<br />
Olympiamedaillen eine<br />
wahre Meisterin darin,<br />
sich allen Störfaktoren<br />
zum Trotz zu konzentrieren,<br />
wenn es darauf<br />
ankommt. Doch sie<br />
weiß auch, wann es zu<br />
viel wird und sie eine<br />
Pause braucht.<br />
Bilder: IMAGO / PanoramiC, Oliver Betke, Cover: Droemer HC<br />
<strong>Erfolg</strong> ergibt sich aus klugem und<br />
konsequentem Handeln. Er<br />
hängt dabei weit weniger von<br />
der Persönlichkeit oder der Intelligenz<br />
ab als von der eigenen<br />
Umsetzungsdisziplin. <strong>Erfolg</strong>reich ist, wer<br />
seine Ziele im Blick hält, einen Plan auf<br />
dem Weg dorthin verfolgt und ablenkende<br />
Impulse wirksam kontrolliert: Bei einer<br />
Diät sind wir erfolgreich, wenn wir uns an<br />
den Ernährungsplan halten, statt bei jedem<br />
herumliegenden Schokoriegel schwach zu<br />
werden. Beim Sport verbessern wir uns,<br />
wenn wir unseren Trainingsplan einhalten,<br />
statt abends auf der Couch dem verführerischen<br />
TV-Programm zu erliegen. Und bei<br />
der Arbeit am Schreibtisch oder beim Lernen<br />
für eine Prüfung sind wir ebenfalls erfolgreicher,<br />
wenn wir dem Impuls ständiger<br />
Ablenkungen beispielsweise in Form von<br />
Medienkonsum standhalten und uns auf<br />
das konzentrieren, was gerade wichtig ist.<br />
Der Autor<br />
Prof. Dr. Volker Busch ist Arzt, Neurowissenschaftler,<br />
Bestsellerautor und Keynote-Speaker.<br />
Als Speaker und Trainer verhilft er Mitarbeitern<br />
und Führungskräften zu mehr Leistung.<br />
»Kopf frei!«<br />
von Volker Busch<br />
288 Seiten<br />
Erschienen: September 2021<br />
Droemer HC<br />
ISBN: 978-3-426-27865-9<br />
Im digitalen Arbeitsalltag führen verschiedene<br />
Störfaktoren zu einer Beeinträchtigung<br />
dieser kognitiven Steuerungsfähigkeit.<br />
Eine der stärksten »Interferenzen« für<br />
unser Gehirn ist die Menge an Informationen,<br />
die uns heute rund um die Uhr erreicht<br />
und häufig zu einer regelrechten<br />
Überladung führt (information overload).<br />
Die Ablenkungsdichte sorgt für ständige<br />
Unterbrechungen und ein permanentes<br />
Umschalten der Aufmerksamkeit. Mit der<br />
Folge, dass wir oberflächlicher denken,<br />
weniger nachhaltig lernen und fehlerbehafteter<br />
arbeiten. Der Stress durch den<br />
ständigen Aufmerksamkeitswechsel verschlechtert<br />
zudem unsere Impulskontrolle.<br />
Abends sind wir erschöpfter, naschen<br />
mehr und geben online mehr Geld aus,<br />
wie eine Studie unlängst belegen konnte.<br />
Der Durchbruch solcher Impulse kann die<br />
allgemeine Zielerreichung gefährden.<br />
Um die kognitive Steuerfähigkeit zu<br />
schützen und zu bewahren, sind heute<br />
daher ein gutes Informationsmanagement<br />
und eine wirksame Störungskontrolle<br />
essenziell:<br />
1) Wählen Sie gut aus, womit Sie sich überhaupt<br />
befassen möchten. Das hilft Ihrem<br />
Gehirn, den Blick auf Ihr Ziel zu behalten<br />
und sich nicht in virtuellen Nebensächlichkeiten<br />
zu verlieren.<br />
2) Richten Sie Fokuszeiten ein, in denen Sie<br />
sich auf eine wichtige Aufgabe konzentrieren<br />
können, ohne dabei unterbrochen zu<br />
werden. Die volle Aufmerksamkeit auf eine<br />
Sache erhöht die geistige Verarbeitungstiefe<br />
und verbessert nachweislich Ihr präzises<br />
Denken, Ihr logisches Schlussfolgern<br />
und Ihre Gedächtnisleistung.<br />
Wer <strong>Erfolg</strong> im Job und im Privatleben erreichen<br />
möchte, sollte den Effekt von klugem<br />
Selbstmanagement nicht unterschätzen.<br />
In einer immer komplexer werdenden<br />
und sich zunehmend schneller drehenden<br />
Welt müssen wir uns selbst effektiv steuern,<br />
um unsere Ziele zu erreichen.<br />
Die gute Nachricht lautet: Ihr Gehirn<br />
bringt bereits alle Voraussetzungen mit,<br />
um erfolgreich zu sein – wenn Sie es richtig<br />
einsetzen.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
21
<strong>Erfolg</strong><br />
AUSZUG AUS DEM NEUEN BUCH VON MICHAEL »CURSE« KURTH<br />
DIE GRÖSSTE ROCKBAND<br />
DEUTSCHLANDS<br />
Autor Michael »Curse« Kurth 2008<br />
gemeinsam auf der Bühne mit<br />
Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß.<br />
Bild: IMAGO / Eventpress, Cover: Rohwolt Taschenbuch<br />
MIT DEN RICHTIGEN FRAGEN<br />
ZUM ERFOLG<br />
Ein Münchener Brauhaus und<br />
eine zünftige Runde Brezen und<br />
Weißbier: Das sind hervorragende<br />
Bedingungen für ein Gespräch<br />
über die Zukunft. Vor allem,<br />
wenn es sich dabei um die Zukunft<br />
einer jungen Rockband handelt. Ich hatte<br />
mit dieser speziellen Band, mit der ich jetzt<br />
mittags zusammensaß, bereits im Studio<br />
zusammengearbeitet. Wir hatten an neuen<br />
Songs geschrieben und uns über Ideen,<br />
Geschichten und Pläne ausgetauscht. Nach<br />
ein paar musikalischen Begegnungen bat<br />
mich die Band mit ihrem Management und<br />
ihrer Konzertagentur um ein informelles<br />
Coaching in lockerer Runde. Es sollte darum<br />
gehen, wie die Beteiligten sich die gemeinsame<br />
Zukunft vorstellten und wie<br />
Band und Team besser miteinander kommunizieren<br />
und dieses Ziel optimal umsetzen<br />
könnten. Wir sprachen zuerst entspannt,<br />
aber sehr fokussiert darüber, was<br />
dieses Ziel sein könnte – und zu meiner<br />
Überraschung waren sich alle Beteiligten<br />
sehr schnell einig: Sie wollten die größte<br />
Rockband Deutschlands werden. Normalerweise<br />
könnte man an diesem Punkt applaudieren<br />
und sagen »Super! Jetzt lasst uns<br />
darüber besprechen, mit welchen Schritten<br />
wir das am schnellsten und besten erreichen.«<br />
Doch ein Bauchgefühl, das zum<br />
Glück weder vom Weißbier noch von den<br />
Brezeln kam, führte mich zu einer anderen<br />
22 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Frage, und sie schien mir viel wichtiger als<br />
ein »Wie«. Ich bat alle am Tisch Sitzenden<br />
darum, sich ein Blatt Papier und einen Stift<br />
zu nehmen und für zehn Minuten still über<br />
folgende Frage nachzudenken: »Wenn du<br />
in einem Jahr morgens aufwachst, und ihr<br />
seid die größte Rockband Deutschlands –<br />
woran genau würdest du das erkennen?«<br />
Das Gespräch am Tisch verstummte und<br />
das Hintergrundrauschen des Brauhauses<br />
übernahm. Die Mitglieder der Band, die<br />
Vertreter von Management und Konzertagentur<br />
saßen über ihren Blättern, überlegten<br />
und notierten. Als die zehn Minuten<br />
um waren, bat ich darum, dass jede Person<br />
der Reihe nach ihre Antwort vorlesen<br />
sollte.<br />
WAS HINTER UNSEREN ZIELEN STECKT<br />
An diesem Punkt wurde es interessant. Das<br />
erste Bandmitglied sagte, dass es beim Aufwachen<br />
in einem Jahr zu Hause in seinem<br />
Bett liegen würde, entspannt und umgeben<br />
von goldenen Schallplatten für kommerzielle<br />
<strong>Erfolg</strong>e – und es dabei im Radio seine<br />
Musik hören würde. Die Radiomoderatorin<br />
kommentierte in seiner Vorstellung den<br />
Song mit den Worten: »Und hier ist der<br />
nächste Nummer-1-Hit dieser Band, und<br />
wir spielen ihn rauf und runter«. Diese<br />
Vorstellung war für Bandmitglied Nummer<br />
1 die Definition dessen, die größte Rockband<br />
Deutschlands zu sein.<br />
Das zweite Bandmitglied übernahm und<br />
sagte, dass es an diesem Morgen erwachen<br />
würde und ganz woanders wäre – nämlich<br />
in einem Tourbus auf einem Festivalgelände.<br />
Die Band wäre ständig auf Tour,<br />
würde ein Konzert nach dem anderen spielen<br />
und es würde sein Zuhause kaum sehen.<br />
Sein <strong>Erfolg</strong> bestand im Unterwegssein<br />
und Livespielen. Das dritte Bandmitglied<br />
sprach weder von vielen Konzerten noch<br />
von einem kommerziellen Radioerfolg,<br />
sondern davon, dass ihm Komplimente<br />
und Zuspruch von Kritikern und seinen<br />
Lieblingsmusikern zeigen würden, dass sie<br />
selbst es als Band endlich geschafft hätten.<br />
Der positive Zuspruch von geschätzten<br />
Kolleginnen und Kollegen war seine Messlatte<br />
dafür, was es bedeutete, die größte<br />
Rockband Deutschlands zu sein.<br />
Vielleicht erscheint es auf den ersten Blick<br />
nicht so, doch diese drei Szenarien unterscheiden<br />
sich grundlegend voneinander!<br />
Im Radio zu laufen bedeutet in der Musikwelt<br />
zum Beispiel nämlich nicht per se,<br />
dass man auch von den kritischen Kollegen<br />
geschätzt wird. Im Gegenteil, eine als kommerziell<br />
geltende Band könnte tendenziell<br />
von Kolleginnen und Kollegen eher skeptisch<br />
beurteilt werden. Und viele Konzerte<br />
zu spielen, hat meist weder etwas mit<br />
einem Radioerfolg noch mit dem Ansehen<br />
bei den Kritikern zu tun, sondern vielmehr<br />
mit einer klaren Fokussierung auf das Livegeschäft<br />
und den damit einhergehenden<br />
Aufgaben.<br />
Die Vertreter des Managements und der<br />
Konzertagentur hatten nochmal ganz andere<br />
Parameter als die Band, u. a. gut bezahlte<br />
Konzerte und eine große Medienpräsenz,<br />
an denen sie erkennen würden,<br />
dass sie das Ziel, die größte Rockband<br />
Deutschlands zu werden, erreicht hätten.<br />
UMSTÄNDE UND GEFÜHLE<br />
Alle am Tisch sitzenden Menschen hatten<br />
also vermeintlich dasselbe Ziel, doch jeder<br />
verstand darunter etwas ganz anderes.<br />
Wenn wir also in unserem Leben sagen,<br />
dass wir in Beruf, Partnerschaft oder Familienleben<br />
das Gleiche wollen wie unsere<br />
Freundinnen, Partner oder Mitarbeitenden,<br />
sollten wir uns trotzdem nicht darüber<br />
wundern, dass es bei Kommunikation<br />
und Umsetzung immer wieder hakt. Denn<br />
haben wir jemals gefragt, was dieses Ziel<br />
für alle Beteiligten wirklich bedeutet?<br />
Durch die richtigen Fragen kannst du herausfinden,<br />
was hinter den Worten steckt,<br />
die wir für Ideen, Ziele und Wünsche haben.<br />
In Wirklichkeit geht es immer um ein<br />
Gefühl, das wir zu erlangen hoffen. Das<br />
Erreichen des Ziels ist nur ein Vehikel, um<br />
den Wunsch nach einem bestimmten Zustand<br />
oder einem bestimmten Erlebnis zu<br />
erfüllen. Du magst an der Oberfläche das<br />
gleiche Ziel haben wie dein Kollege oder<br />
deine Partnerin, doch das Gefühl, das du<br />
damit suchst, kann ein ganz anderes sein.<br />
Und auch das, woran du merken würdest,<br />
dass du das Ziel erreicht hast, kann sich<br />
von dem deines Partners grundlegend<br />
unterscheiden. Also tun wir oft völlig<br />
unterschiedliche Dinge, obwohl wir glauben,<br />
das gleiche Ziel zu verfolgen!<br />
In der Geschichte der jungen Band war<br />
dieser Moment übrigens nicht die Lösung<br />
aller Probleme. Aber ihr wurde endlich<br />
klar, woher die Probleme in ihrer Kommunikation<br />
und daher auch in der Umsetzung<br />
»199 Fragen an dich selbst «<br />
von Michael »Curse« Kurth<br />
208 Seiten<br />
Erschienen: Dezember 2021<br />
FinanzBuch Verlag<br />
ISBN: 978-3-499-00241-0<br />
DURCH DIE RICH-<br />
TIGEN FRAGEN<br />
KANNST DU HER-<br />
AUSFINDEN, WAS<br />
HINTER DEN<br />
WORTEN STECKT,<br />
DIE WIR FÜR<br />
IDEEN, ZIELE<br />
UND WÜNSCHE<br />
HABEN.<br />
ihrer Ziele stammten. Mit diesem Wissen<br />
konnten sie beginnen, die wichtigen Fragen<br />
zu stellen: »Was meinst du, wenn du<br />
›<strong>Erfolg</strong>‹ sagst? Meinen wir wirklich das<br />
Gleiche? Wie erfüllen wir die Bedürfnisse<br />
aller – oder finden einen Kompromiss?«<br />
Frage dich also immer, was hinter deinen<br />
Antworten liegt. Vielleicht entdeckst du,<br />
dass es um ein Gefühl geht und nicht um<br />
äußere Umstände. Oder ist es umgekehrt?<br />
Dir selbst solche Fragen zu stellen und zu<br />
erforschen, welches tiefere Bedürfnis hinter<br />
deinen offensichtlichen persönlichen<br />
oder beruflichen Zielen liegt, eröffnet dir<br />
die Möglichkeit, dich selbst besser kennenzulernen.<br />
Nutze diese Möglichkeit.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
23
<strong>Erfolg</strong><br />
Dieser Hund hat<br />
einen Beruf<br />
Benno ist ein Therapiehund<br />
Wenn Benno zur Tür ins Krankenzimmer hereinkommt, vergisst der zehnjährige<br />
Jakob für eine ganze Weile, dass er Knockenkrebs hat. Benno weiß, wie das<br />
geht. Denn er wurde über Jahre darin ausgebildet, Menschen in schwierigen<br />
Lebenssituationen beizustehen.<br />
Ihre Spende verändert Leben.<br />
www.backhaus-stiftung.de<br />
24 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
Story<br />
ERFOLG IM VERTRIEB:<br />
»MAN MUSS WISSEN, WIE MAN MIT EINEM NEIN UMGEHT.«<br />
Bilder: Linus Schneider<br />
Anfang 2020, in einer Ein-Zimmer-Dachgeschosswohnung<br />
in der Nähe von Leipzig: Die<br />
Kinder der Nachbarn haben<br />
schon lange aufgehört zu<br />
schreien und selbst der BWL-Student von<br />
nebenan hat seinem täglichen Netflix-Binge<br />
für heute wieder mal ein Ende gesetzt – oder<br />
andersherum. Nur im Wohn- und Schlafzimmer<br />
von Maximilian Arndt flimmert noch<br />
ein bisschen Leben. Der Bildschirm seines<br />
Laptops erhellt das Gesicht des 21-Jährigen<br />
in einem blauen Schimmer. Maximilians<br />
Karriere im Leistungssport liegt mittlerweile<br />
hinter ihm und durch erste gescheiterte<br />
unternehmerische Versuche ist er zu diesem<br />
Zeitpunkt bereits hoch verschuldet. Tagsüber<br />
arbeitet er als angestellter Vertriebler für<br />
einen Finanzdienstleister. Nachts schmiedet<br />
er Pläne für seinen nächsten Vorstoß in das<br />
Reich des Unternehmertums. Ebenso wie<br />
gestern, vorgestern und die Nächte davor verbringt<br />
er auch diese frühen Morgenstunden<br />
damit, alle Inhalte, die er zum Thema Photovoltaik<br />
im Internet ausfindig machen kann,<br />
wissbegierig in sich aufzusaugen.<br />
Was ihn auf einmal so an Solarenergie fasziniert?<br />
Neben den Einsparungen an Stromkosten<br />
und Steuern für Kunden und den<br />
Vertriebseinnahmen durch den Verkauf<br />
hochpreisiger Produkte – Maximilian zufolge<br />
eine klare »Win-win-Situation« – interessiert<br />
ihn vor allen Dingen der Weitblick:<br />
»Die Nachfrage ist immens groß und die<br />
Flexibilität für Erweiterungen in der Zukunft<br />
ist gegeben«, lautet sein Gedankengang. Dabei<br />
spielt ihm auch die Politik in die Hände.<br />
Mit den zu dieser Zeit angelegten Klimazielen<br />
bis 2050 freut er sich auf ein blühendes<br />
Geschäft in den kommenden 20 Jahren.<br />
Wenige Tage später finden er und seine Mentoren:<br />
Maximilian ist bereit! Hals über Kopf<br />
kündigt er seinen Job und steigt in den Solarvertrieb<br />
ein. Etwas waghalsig? Vielleicht.<br />
Doch Maximilian ist davon überzeugt, dass<br />
Er träumte von einem High-<br />
Life, wie er es auf den Instagram-Accounts<br />
zahlreicher<br />
erfolgreicher Unternehmer<br />
mitverfolgen konnte.<br />
er alles hat, was er braucht. Dabei denkt er<br />
nicht unbedingt an sein frisch angeeignetes<br />
Wissen über Photovoltaik-Anlagen oder<br />
seine bereits gesammelten Erfahrungen im<br />
Strukturvertrieb, im Network-Marketing<br />
und in Tele-Sales. Vor allen Dingen hat er die<br />
nötige Motivation: Der Schuldenberg wird<br />
sich schließlich nicht durch ein langsam<br />
tröpfelndes Monatseinkommen wegspülen<br />
lassen. »Das war mein Hauptschmerzpunkt,<br />
weshalb ich mit dem Solarvertrieb unbedingt<br />
erfolgreich werden musste«, erklärt<br />
Maximilian heute rückblickend.<br />
Doch schon zu diesem Zeitpunkt dachte er<br />
gleich mehrere Schritte weiter. Er träumte<br />
bereits von einem High-Life, wie er es auf<br />
den Instagram-Accounts zahlreicher erfolgreicher<br />
Unternehmer mitverfolgen konnte.<br />
Mit diesem Ziel vor Augen wusste der ehemalige<br />
Profisportler genau, was er zu tun<br />
hatte: Er musste alles geben. Lange Tage,<br />
kurze Nächte und 8.000 gefahrene Kilometer<br />
jeden Monat brachten den 21 Jahre jungen<br />
Schuldner schließlich genau dahin, wo<br />
er immer sein wollte: auf den Fahrersitz<br />
seines neuen 5er BMWs. Abwechselnd mit<br />
dem seines Audi R8 V10, natürlich. Es soll<br />
sich schließlich keine der beiden Luxuskarosserien<br />
vernachlässigt fühlen. So fahren<br />
sich die langen Strecken auch gleich viel<br />
angenehmer.<br />
Neben dem eigenen Ehrgeiz identifiziert Maximilian<br />
zwei weitere, handfestere Komponenten,<br />
die zu seinem raschen <strong>Erfolg</strong> beigetragen<br />
haben: Zum einen sind das die USPs,<br />
also die »Unique Selling Propositions«, mithilfe<br />
derer er sich von der Konkurrenz abhebt.<br />
Dazu zählt er zum einen, dass er seinen<br />
Kunden als »Full-Service-Anbieter« alle<br />
Sorgen und Probleme, die aufkommen<br />
könnten, vom Hals hält. Noch stolzer ist er<br />
jedoch auf die Eigenständigkeit seines Vertriebs.<br />
»Eines unserer größten USPs ist die<br />
größtmögliche Versorgung durch die eigene<br />
Anlage, einen Stromspeicher und eine<br />
Stromcloud.«<br />
Zum anderen führt er den <strong>Erfolg</strong> des Solarvertriebs<br />
auf sein Team zurück, das doch<br />
mehr ist als »nur« ein Team: »Grundsätzlich<br />
sind alle meine Partner mit zu meinen besten<br />
Freunden geworden.« Und dieser Freundeskreis<br />
soll noch wachsen: Nächstes Jahr will<br />
Maximilian weiteren 500 Leuten eine Chance<br />
geben. Und diese werden allemal mit günstigeren<br />
Voraussetzungen starten als er selbst.<br />
Denn im Gegensatz zu seinem selbst erarbeiteten<br />
Werdegang hat er für seine neuen Partner<br />
bereits alle Werkzeuge vorbereitet, die sie<br />
brauchen, um loszulegen. Dazu gehören<br />
unter anderem Videoschulungen, Offline-<br />
Coachings und Zoom-Calls. Bei der Auswahl<br />
seiner Partner legt er zwar großen Wert<br />
auf bereits vorhandene Erfahrung im Vertrieb,<br />
mehr jedoch auf Motivation und<br />
Eigeninitiative. Dabei gehe es ihm nicht primär<br />
darum, dass bereits <strong>Erfolg</strong>e vorgewiesen<br />
werden können, sondern dass überhaupt<br />
versucht wurde, etwas auf die Beine zu stellen.<br />
»Vertrieb ist größtenteils Kopfsache. Vor<br />
allem muss man wissen, wie man mit einem<br />
Nein umgeht.« Das mag zunächst paradox<br />
klingen, ist schlussendlich aber eine Erkenntnis,<br />
die ihm niemand widerlegen wird – immerhin<br />
ist er der lebende Beweis für deren<br />
Gültigkeit.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
25
Einstellung<br />
Herr Dr. Zitelmann, Sie haben<br />
über 25 Bücher geschrieben.<br />
Einige davon<br />
wurden Weltbestseller.<br />
Wie schreibt man ein gutes<br />
Buch? Und ist das Thema egal?<br />
Ganz grundsätzlich gilt: Nicht jedes Buch<br />
verkauft sich gut und nicht jedes Buch,<br />
das sich gut verkauft, ist ein gutes Buch.<br />
Natürlich hofft man als Autor stets, dass<br />
viele Menschen ein Buch lesen – und<br />
kaufen. Aber z. B. mein Buch »Die Gesellschaft<br />
und ihre Reichen« ist eines meiner<br />
wichtigsten. Es ist weltweit das erste Standardwerk<br />
zu Vorurteilen über reiche<br />
Menschen und ich bin sicher, noch in 100<br />
Jahren werden Wissenschaftler, die zu<br />
diesem Thema schreiben, sich auf dieses<br />
Buch beziehen. Aber es ist bei Weitem<br />
kein Bestseller! Das kann man bei einem<br />
solchen Buch auch nicht erwarten. In<br />
Deutschland hat es sich nicht besonders<br />
verkauft, obwohl der »Spiegel« einen<br />
positiven Vier-Seiten-Artikel dazu gebracht<br />
hatte und auch die »Welt«, die<br />
»FAZ«, die »Neue Zürcher Zeitung« und<br />
andere Medien positiv berichtet haben.<br />
Aber es ist in Deutsch, Englisch, Schwedisch<br />
und Italienisch erschienen und<br />
kommt demnächst auch in Spanisch, Chinesisch<br />
und Vietnamesisch. Sogar »Le<br />
Monde« hat ein ganzseitiges Interview<br />
mit mir dazu gebracht, obwohl das Buch<br />
in Frankreich gar nicht erschienen ist.<br />
Und in Großbritannien war es sogar auf<br />
Seite eins der »TIMES«. In Vietnam hat<br />
es eine Universität inspiriert, eigene Forschungen<br />
zu diesem Thema zu initiieren.<br />
Ich habe mich also durch dieses Buch<br />
international als Experte für diese Themen<br />
positioniert, obwohl es sich nicht<br />
gut verkauft hat.<br />
Lässt sich schon beim Buchkonzept planen,<br />
es auch tauglich für die internationale<br />
Bühne zu machen?<br />
Es ist wichtig, von vornherein, also bereits<br />
beim Schreiben, ein weltweites Publikum<br />
im Kopf zu haben. Mein nächstes<br />
Buch handelt von den Irrtümern der<br />
Antikapitalisten, es erscheint Ende Februar.<br />
Ich habe dafür eine Umfrage machen<br />
lassen, aber nicht nur in Deutschland,<br />
sondern in 14 Ländern. Das hat<br />
mich insgesamt circa 200.000 Euro gekostet.<br />
Aber so kann ich individualisierte<br />
<strong>Ausgabe</strong>n für verschiedene Länder anbieten:<br />
In Deutschland etwa gibt es ein ausführliches<br />
Kapitel über Deutschland, in<br />
der englischen <strong>Ausgabe</strong> eines über die<br />
USA und Großbritannien und auch für<br />
Schweden, Korea oder Italien biete ich<br />
entsprechende <strong>Ausgabe</strong>n an.<br />
Und ich vermeide es – was viele Autoren<br />
machen –, im Buch zu viele Beispiele aus<br />
Deutschland zu bringen. Man muss beim<br />
Schreiben stets im Kopf haben: Wen interessiert<br />
das in anderen Ländern? Hätte<br />
ich das Buch nur für Deutschland geschrieben,<br />
dann hätte ich mich z. B. intensiver<br />
mit Sahra Wagenknechts Kapitalismuskritik<br />
auseinandergesetzt. Aber<br />
Bild: Thomas Schweigert<br />
26 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
DAS GEHEIMNIS<br />
WELTWEITEN<br />
BUCHERFOLGS<br />
AUTOR DR. DR. RAINER ZITELMANN IM INTERVIEW<br />
ÜBER DAS SCHREIBEN, SEINEN INTERNATIONALEN<br />
BUCHERFOLG UND DEN KAPITALISMUS<br />
»Es ist<br />
wichtig,<br />
bereits beim<br />
Schreiben ein<br />
weltweites<br />
Publikum<br />
im Kopf zu<br />
haben.«<br />
wer in den USA oder Schweden oder<br />
Brasilien kennt Wagenknecht? Andererseits:<br />
Mit den Thesen eines weltweit bekannten<br />
Autors wie etwa Thomas Piketty<br />
kann man sich auseinandersetzen.<br />
Oder nehmen Sie mein Buch »Ich will«<br />
über erfolgreiche Menschen mit Behinderung:<br />
Hätte ich das Buch nur für Deutschland<br />
geschrieben, dann wäre die Auswahl<br />
der dort porträtierten Personen eine andere<br />
gewesen. Aber ich habe immer<br />
meine weltweite Leserschaft im Kopf.<br />
Was sind neben einem guten Buch<br />
die wichtigsten Faktoren für den<br />
Buch erfolg?<br />
Manches bleibt rätselhaft, wie auch in der<br />
Musik: Niemand kann vorher genau kalkulieren<br />
und vorhersagen, was ein Hit<br />
wird und was nicht. Es bleibt immer<br />
spannend und voller Überraschungen.<br />
Wichtig ist aber auf jeden Fall PR, weltweit.<br />
Ich erzähle einfach mal, was ich<br />
heute, an einem Montag, schon gemacht<br />
habe: Ich habe heute einen ganzseitigen<br />
Artikel über mein Buch im »Corriere<br />
della Sera« bekommen, der führenden<br />
italienischen Tageszeitung. Mein italienischer<br />
Verlag macht sehr gute PR und hat<br />
mir sogar eine wöchentliche Kolumne in<br />
einer italienischen Zeitung vermittelt.<br />
Das gilt auch in Schweden, wo ich in den<br />
führenden Zeitungen war. Aber es ist<br />
nicht überall so: Mein russischer Verlag<br />
etwa ist nicht gut in der PR. Da habe ich<br />
eine PR-Agentur engagieren müssen und<br />
mich heute Vormittag mit denen ausgetauscht<br />
über die nächsten Schritte. Da<br />
soll im Januar ein großer Artikel in der<br />
russischen »Cosmopolitan« kommen.<br />
Und heute ganz früh, 7.30 Uhr, direkt<br />
nach meinem Training, hatte ich einen<br />
Zoom-Call mit Vietnam, wo vor einigen<br />
Monaten mein Buch »Setze dir größere<br />
Ziele« erschienen ist und nächstes Jahr<br />
drei weitere erscheinen werden. Ich mache<br />
gerade einen Pitch für drei verschiedene<br />
vietnamesische Agenturen und<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
27
Einstellung<br />
hoffe, dort endlich den richtigen Partner<br />
zu finden. In Deutschland und der<br />
Schweiz brauche ich keine PR-Agentur,<br />
das kann ich alles selbst. Aber für andere<br />
Länder brauche ich manchmal PR-Unterstützung,<br />
weil die Verlage nichts oder zu<br />
wenig tun. Leider sind auch 90 Prozent<br />
der PR-Agenturen unfähig.<br />
Wie erwähnt, erschienen viele Ihrer Bücher<br />
in mehreren Ländern. In Asien gelten<br />
Sie beinahe als Rockstar. Wie machen<br />
Sie ausländische Verlage auf Ihre<br />
Bücher aufmerksam?<br />
Ich arbeite mit einer Agentin zusammen,<br />
die z. B. die Lizenzen für Indien, China<br />
und Korea verkauft hat. Kürzlich habe ich<br />
einen Vertrag für drei meiner Bücher in<br />
Saudi-Arabien unterschrieben, das hat sie<br />
auch gemacht. Es gibt aber andere Länder,<br />
wo ich durch mein eigenes Netzwerk die<br />
Verlage finde. Das war beispielsweise so in<br />
Schweden, Brasilien und Polen. Ich reise<br />
auch viel. Vor Corona war ich auf Vortragstour<br />
in vielen chinesischen Städten<br />
und in Südkorea. Aber natürlich auch oft<br />
in Großbritannien oder den USA. Dann<br />
war Corona-Pause, aber diesen Monat<br />
war ich wieder in Stockholm, morgen geht<br />
es nach Warschau (in Polen kommen in<br />
den nächsten Monaten die ersten beiden<br />
Bücher von mir) und am 1. Dezember<br />
nach Mailand. Manches geht international<br />
noch nicht: Eine Konferenz in Japan findet<br />
jetzt per Zoom statt und in Vietnam<br />
kommt man auch noch nicht rein. Ich<br />
freue mich schon auf eine Südamerika-<br />
Tour nächstes Jahr: Da hat sogar der Bewerber<br />
für das Präsidentenamt in Argentinien<br />
neulich mein Buch »Kapitalismus<br />
ist nicht das Problem, sondern die Lösung«<br />
empfohlen.<br />
Sie müssen also viel selbst in die Hand<br />
nehmen?<br />
Ich delegiere viel, aber natürlich muss<br />
man sich selbst kümmern. Viele Autoren<br />
machen den Fehler, dass sie denken, wenn<br />
»Ich will: Was wir von<br />
erfolgreichen Menschen mit<br />
Behinderung lernen können«<br />
von Rainer Zitelmann<br />
384 Seiten<br />
Erscheint: Juni 2021<br />
FinanzBuch Verlag<br />
ISBN: 978-3-95972-469-2<br />
»Viele Autoren<br />
machen den<br />
Fehler, dass sie<br />
denken, wenn<br />
das Manuskript<br />
beim Verlag<br />
abgegeben ist,<br />
sei ihre Arbeit<br />
getan.«<br />
das Manuskript beim Verlag abgegeben<br />
ist, sei ihre Arbeit getan. Für mich ist<br />
dann erst die Hälfte abgeschlossen und es<br />
beginnt der zweite Teil, also die Suche<br />
nach internationalen Partnern sowie die<br />
PR für das Buch. Auch hier ist Arnold<br />
Schwarzenegger mein Vorbild. In seiner<br />
Autobiografie schreibt er: »Wenn ich<br />
einen Film abgedreht hatte, war für mich<br />
die Arbeit erst zur Hälfte erledigt… Man<br />
kann den besten Film der Welt machen,<br />
aber wenn er nicht den Weg in die Kinos<br />
findet und wenn die Leute nichts davon<br />
erfahren, dann nützt das alles nichts. Dasselbe<br />
gilt für Literatur, Malerei, oder auch<br />
Erfindungen.« Viele große Künstler, so<br />
schreibt Schwarzenegger, seien wirtschaftlich<br />
gescheitert, weil sie sich darüber<br />
nicht bewusst gewesen seien und<br />
keine guten Verkäufer waren. Picasso<br />
habe gegen eine Mahlzeit im Restaurant<br />
eine Zeichnung angefertigt oder einen<br />
Teller bemalt, heute seien diese Arbeiten<br />
Millionen von Dollar wert. »So etwas<br />
sollte mit meinen Filmen nicht passieren.<br />
Im Bodybuilding und in der Politik hielt<br />
ich es nicht anders. Egal, was ich im Leben<br />
tat: Mir war klar, dass man es verkaufen<br />
musste.« Genauso sehe ich das auch.<br />
Ich muss jedoch hinzufügen, dass ich den<br />
ganzen Aufwand auch deshalb betreiben<br />
kann, weil ich als Unternehmer und Investor<br />
vermögend geworden bin. Ich habe<br />
daher den ganzen Tag Zeit, um für meine<br />
Bücher zu recherchieren und zu lesen, um<br />
zu schreiben und mich um die PR zu<br />
kümmern. Mit Büchern kann man kaum<br />
Geld verdienen, es sei denn, man hat<br />
Harry Potter geschrieben. Aber für mich<br />
steht heute das Geldverdienen auch nicht<br />
mehr im Vordergrund.<br />
Sie sind eine Art Kapitalismus-Aktivist.<br />
Im Fernsehstudio oder auf der Bühne<br />
tragen Sie gerne ein »I love capitalism«-<br />
Shirt. Was ist für Sie das Beste am<br />
Kapitalismus?<br />
Bevor der Kapitalismus entstand, lebten<br />
die meisten Menschen auf der Welt in extremer<br />
Armut – 1820 betrug die Quote<br />
noch 90 Prozent. Heute ist sie unter 10<br />
Prozent gesunken. Das Bemerkenswerte:<br />
In den letzten Jahrzehnten, seit dem Ende<br />
der sozialistischen Planwirtschaft in<br />
China und anderen Ländern, hat sich der<br />
Rückgang der Armut so stark beschleunigt<br />
wie in keiner Phase der Menschheitsgeschichte<br />
zuvor. 1981 lag die Quote noch<br />
bei 42,7 Prozent, im Jahr 2000 war sie bereits<br />
auf 27,8 Prozent gesunken und 2021<br />
lag sie unter 10 Prozent. Ist das nicht<br />
großartig? Ist nicht schon allein dies ein<br />
Grund zu sagen: »I love Capitalism«?#<br />
Überall auf der Welt – auch in Europa<br />
und Deutschland – sehen wir Tendenzen<br />
zum Sozialismus. Offensichtlich wollen<br />
ihn viele Bürger. Warum hat der Sozialismus<br />
so ein romantisches Image und<br />
der Kapitalismus so einen schlechten<br />
Ruf?<br />
Antikapitalismus ist eine politische Religion.<br />
Politische Religionen befriedigen<br />
menschliche Sehnsüchte und Bedürfnisse,<br />
die früher von Religionen bedient wurden.<br />
In klassischen Religionen steht der<br />
Teufel für das allgemein Böse in der Welt.<br />
In der politischen Religion des Antikapitalismus<br />
wird der Kapitalismus zur Inkarnation<br />
des Bösen. Dementsprechend ist<br />
der Kapitalismus für alle Übel der Gesellschaft<br />
und auch für alle persönlichen Pro-<br />
Bild: Thomas Schweigert, Cover: FinanzBuch Verlag<br />
28 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
bleme verantwortlich. Kapitalismus ist<br />
dann schuld an Hunger, Armut, Ungleichheit,<br />
Klimawandel, Umweltverschmutzung,<br />
Krieg, Entfremdung, Faschismus,<br />
Rassismus, Unterdrückung der Frau, Sklaverei,<br />
Kolonialismus, Korruption, Kriminalität,<br />
Ängsten, am kulturellen Verfall,<br />
Neurosen und anderen psychischen<br />
Krankheiten. Sogar am Nichtfunktionieren<br />
sozialistischer Systeme ist der Kapitalismus<br />
schuld, weil der Wirtschaftsboykott<br />
der »US-Imperialisten« dazu führe,<br />
dass die Menschen beispielsweise in Kuba<br />
oder Venezuela trotz Sozialismus kein<br />
besseres Leben haben. Da Religionen im<br />
Gefühl und im Glauben und nicht in der<br />
Ratio und im Wissen begründet sind, ist<br />
es schwer, mit Argumenten gegen die<br />
Antikapitalisten anzukommen. Ich werde<br />
es trotzdem tun, und zwar in meinem<br />
nächsten Buch, in dem ich gründlich alle<br />
gegen den Kapitalismus vorgetragenen<br />
Argumente auseinandernehme.<br />
Sie sprechen mit vielen Menschen über<br />
das Thema. Kann man Kapitalismus lernen?<br />
Oder sich darin verlieben?<br />
In Asien haben die Menschen vor allem<br />
einen positiveren Bezug zu Themen wie<br />
<strong>Erfolg</strong> und Reichtum, also Themen, die ja<br />
auch im Mittelpunkt Ihres <strong>Magazin</strong>s stehen,<br />
Herr Backhaus. In Deutschland sind<br />
Menschen wie Sie und ich Außenseiter,<br />
aber in Vietnam oder Südkorea oder<br />
China gibt es viel mehr Menschen, die<br />
hungrig sind nach <strong>Erfolg</strong>, die weiterkommen<br />
wollen, die mit einer Durchschnittsexistenz<br />
nicht zufrieden sind. Zwar hat<br />
»In der politischen<br />
Religion<br />
des Antikapitalismus<br />
wird der Kapitalismus<br />
zur<br />
Inkarnation<br />
des Bösen.«<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
29
Einstellung<br />
»Das Beste<br />
für die Wirtschaft<br />
wäre,<br />
wenn die Regierung<br />
einfach<br />
faulenzt<br />
und nichts<br />
macht.«<br />
Bild: IMAGO / Horst Galuschka<br />
auch dort der Kapitalismus Imageprobleme,<br />
aber z. B. in Südkorea haben die<br />
Menschen noch den Vergleich zu Nordkorea,<br />
so wie wir früher den Vergleich zur<br />
DDR hatten. Und manche haben nicht<br />
vergessen, dass in den 60er-Jahren Südund<br />
Nordkorea sehr arm waren – so arm<br />
wie heute die ärmsten afrikanischen Ländern.<br />
Im Norden gab es dann die sozialistische<br />
Planwirtschaft und im Süden den<br />
Kapitalismus. Im Norden hungern die<br />
Menschen immer noch, sobald eine Ernte<br />
mal schlecht ausfällt; im Süden sind viele<br />
Menschen zu Wohlstand gekommen.<br />
Oder nehmen Sie China: Da lebten noch<br />
1981 88 Prozent in extremer Armut. Heute<br />
ist es – dank Privateigentum und Marktwirtschaft<br />
– weniger als ein Prozent. Zwar<br />
darf man in Vietnam und China nicht<br />
positiv über Kapitalismus reden, aber<br />
wenn man stattdessen einfach »Marktwirtschaft«<br />
sagt, ist es okay. Ich habe gerade<br />
einen Aufsatz von meinem Freund<br />
Professor Weiying Zhang (Peking-Universität)<br />
über »Marktwirtschaft und allgemeinen<br />
Wohlstand« gelesen. Ich war begeistert!<br />
Nie hat jemand so klar und einfach<br />
den Kapitalismus und seine Vorteile erklärt.<br />
Ich werde den Aufsatz als Anhang zu<br />
meinem nächsten Buch bringen.<br />
Die Deutschen sind gründungsfaul. Woran<br />
liegt das Ihrer Meinung nach?<br />
Die Deutschen sind Sicherheitsfanatiker.<br />
Das sehen Sie auch in der Art, wie sie ihr<br />
Geld anlegen. Aber ich bin optimistisch,<br />
dass unter den Jüngeren eine andere Kultur<br />
entsteht, wo Leute Lust haben auf<br />
Unternehmertum, auf Start-ups, auf Aktien.<br />
Man müsste eigentlich Ihr <strong>Magazin</strong><br />
an allen Schulen verteilen und die Leute,<br />
die bei Ihnen interviewt werden, müssten<br />
dort Vorträge halten. Denn die Lehrer<br />
bringen die jungen Leute bestimmt nicht<br />
auf die Idee, zu gründen. Was hat denn ein<br />
Lehrer gemacht? Der war in der Schule, ist<br />
dann einige Jahre an die Uni und dann<br />
wieder zurück in die Schule. Der hat doch<br />
nicht die geringste Beziehung zum<br />
Unternehmertum.<br />
Was müsste die neue Bundesregierung<br />
beherzigen, um wirtschaftlich<br />
wie der aufzuschließen im globalen<br />
Wettbewerb?<br />
Das Beste für die Wirtschaft wäre, wenn<br />
die Regierung einfach faulenzt und nichts<br />
macht. Oder sich stattdessen mal auf ihre<br />
eigentlichen Aufgaben konzentriert, also<br />
z. B. äußere und innere Sicherheit, Infrastruktur<br />
usw. Die Probleme kommen doch<br />
vor allem von der Einmischung des Staates<br />
in die Wirtschaft. Der Staat ist überall sehr<br />
stark, wo er schwach sein sollte und überall<br />
schwach, wo er stark sein sollte. Früher<br />
haben die Autohersteller entschieden, welche<br />
Autos sie produzieren (nämlich die,<br />
die Kunden wollten), heute entscheiden<br />
Politiker und Bürokraten in Brüssel über<br />
sogenannte Flottenziele. Überall wird<br />
doch die deutsche Wirtschaft in eine Planwirtschaft<br />
verwandelt.<br />
Das müsste gestoppt werden. Hier mal einige<br />
Punkte: sofortige Beendigung der<br />
Merkelschen »Energiewende«, stattdessen<br />
neue Chancen für moderne Kernkraftwerke.<br />
Zudem brauchen wir viel schnellere<br />
Genehmigungsverfahren. In Berlin<br />
dauert es z. B. oft zwölf Jahre lang, einen<br />
Bebauungsplan aufzustellen! Viele beklagen<br />
das, aber ich bin skeptisch, ob sich<br />
radikal etwas ändert. Denn diese ganze<br />
Bürokratie hat viel mit grünem und sozialistischem<br />
Denken zu tun, wonach der<br />
Staat besser weiß, was für die Menschen<br />
gut ist, als die Menschen selbst. Solange<br />
sich dieses Denken nicht ändert, werden<br />
sich auch Politik und Verwaltung nicht<br />
ändern.<br />
Was macht eigentlich ein Kapitalist wie<br />
Sie mit seinem Geld? Und was geschieht<br />
damit, wenn Sie sterben? Kinder haben<br />
Sie keine.<br />
Ich habe ein Testament. Neben meiner<br />
Schwester und meinen Eltern sind darin<br />
vor allem einige ehemalige Freundinnen<br />
bedacht. Es könnte aber auch sein, dass ich<br />
– wenn ich älter bin – mal eine Stiftung<br />
namens »I love Capitalism« oder so etwas<br />
ins Leben rufe. Ich habe vor, noch mehrere<br />
Jahrzehnte zu leben, also hoffe ich, dass<br />
sich die Frage, wer erbt, nicht so bald<br />
stellt. Und wer weiß, vielleicht werde ich<br />
später noch Kinder haben. Meine Freundinnen<br />
sind ja in dem Alter, wo sie sich<br />
Kinder wünschen, ich müsste mich nur<br />
mal für eine entscheiden.<br />
30 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
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Schneller-Weiter«. Stress erscheint wie ein<br />
Statussymbol.<br />
Diese Adrenalin-Junkies sind eine aussterbende<br />
Spezies.<br />
Ein erfolgreicher CEO eines internationalen<br />
Konzerns sagte einmal relativierend:<br />
»Meine Kollegen koksen alle.« Seine Jungmanager<br />
hat er ausgelacht, wenn sie über<br />
späte Meetings klagten: »Weicheier! Jetzt<br />
geht der Tag erst richtig los.« Dann fuhr er<br />
mit Vollgas gegen die Bremsbake. Ein<br />
»Stress, Stress, Stress, heutzutage<br />
redet jeder von Stress. Das<br />
ist alles Einbildung. Wir hatten<br />
keine Zeit für Stress, wir haben<br />
einfach gemacht!«<br />
Schlaganfall kickte ihn rüde aus dem Spiel<br />
und er kam zu mir, um sein Leben zu<br />
ändern.<br />
32 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
Wissen<br />
Über die chemische Rückkoppelung mit<br />
dem Gehirn wird registriert, wann der<br />
Peptidspiegel sinkt, und dieser wiederaufgefüllt.<br />
Der Körper übernimmt mit der<br />
Zeit die Kontrolle und zwingt stetig zurück<br />
in das vertraute biochemische Muster.<br />
So werden wir süchtig nach dem biochemischen<br />
Cocktail in der Blutbahn, weil wir<br />
uns damit wacher und lebendiger fühlen.<br />
Stress kostet Lebensjahre<br />
Die Telomere – schützende Kappen auf den<br />
Chromosomensträngen – sind ein Parameter<br />
für die Lebenserwartung. Sind sie<br />
aufgebraucht, ist das zelluläre Leben zu<br />
Ende. Man hat gemessen, dass chronisch<br />
gestresste Mütter deutlich schneller altern.<br />
Gewisse Meditationsformen reduzieren<br />
kognitiven Stress, was sich gut auf die Telomere<br />
auswirkt.<br />
Bilder: Christina Pörsch, Depositphotos / kohanova1991 / Anna_Om<br />
Schockierend? Stress hat viele Gesichter.<br />
Ein über achtzigjähriger, altgedienter Manager<br />
eines deutschen Automobilkonzerns<br />
Der Buddha steckt in jedem<br />
von uns. Wir müssen uns nur<br />
entscheiden: Liefern wir uns<br />
den Stresshormonen aus oder<br />
übernehmen wir selbst die<br />
Kontrolle über die Biochemie.<br />
lästerte: »Stress, Stress, Stress, heutzutage<br />
redet jeder von Stress. Das ist alles Einbildung.<br />
Wir hatten keine Zeit für Stress, wir<br />
haben einfach gemacht!« Stimmt nicht. Er<br />
begegnete seinem Stress mit natürlicher<br />
Resilienz. Und dem Vorteil einer Ära frei<br />
von Stresstreibern wie Internet, ständiger<br />
Erreichbarkeit, Globalisierung, Digitalisierung<br />
etc.<br />
Machen wir einen Streifzug durch die<br />
Neuroforschung.<br />
Stress macht dick und dumm<br />
Dieser provokante Satz bringt die drei Phasen<br />
des hormonellen Stoffwechsels auf den<br />
Punkt: Zuerst behindert Adrenalin die Verdauung.<br />
Dann kreiert Cortisol Heißhunger<br />
auf Süßes, Muskelabbau und unterdrückt<br />
das Immunsystem. Als Drittes laugt Cortisol<br />
bei anhaltendem Stress die Nebennieren<br />
aus, bis hin zum Burnout. Muskelsteifheit<br />
am Morgen ist ein Warnzeichen.<br />
Langfristig stört Cortisol die Sexualhormone<br />
(Potenz- und Libidoprobleme) und<br />
die Melatonin-/Serotoninachse (Schlafprobleme<br />
und Stimmungsschwankungen).<br />
Messungen zeigen, dass chronisch gestresste<br />
Patienten einen schnelleren Abbau<br />
des Gehirns erleiden.<br />
Stress macht süchtig<br />
Neuroforscher fanden heraus, dass Stress<br />
technisch gesehen süchtig macht: Emotionen<br />
wie Ärger, Frust, Scham schütten Peptide<br />
ins Blut. Ist der Peptidspiegel über<br />
Jahre hoch, bilden die Zellen Rezeptoren<br />
dafür. Man kann sich das vorstellen wie<br />
einen Airport, der für eine neue Destination<br />
zusätzliche Gates bereitstellt.<br />
Stress Relax Response trainieren!<br />
Entscheidend ist die Stress Relax Response<br />
– die Fähigkeit, von Stress auf Entspannung<br />
umzuschalten. Hier zwei<br />
Tools zum Einstieg.<br />
Akupressur<br />
Aus der von dem Psychotherapeuten<br />
Roger J. Callahan entwickelten mentalen<br />
Kurzzeittherapie stammt dieses<br />
Tool: mit dem Finger den Stresspunkt<br />
(Grube zwischen Nase und Oberlippe)<br />
klopfen und dabei tief und bewusst<br />
Stress ausatmen.<br />
Kleine Stresstrigger, alles bis 3 auf einer<br />
Skala von 1–10, erzeugen ein Grundrauschen.<br />
Am Ende kosten sie Lebensjahre,<br />
wenn man sie ignoriert.<br />
Legales Hirndoping<br />
Chemisches Doping ist gefährlich und<br />
unnötig, lieber sollte man die körpereigene<br />
Biochemie nutzen. Keine Sorge, es<br />
ist nicht nötig, frühmorgens stundenlang<br />
auf dem Meditationsschemel den Steiß<br />
und die Geduld zu quälen. Inzwischen<br />
gibt es spezielle Neurotechniken, die das<br />
Gehirn dauerhaft auf die Ausschüttung<br />
von Glücksmolekülen und Flow umstellen,<br />
dafür reichen 20 Minuten täglich.<br />
Der Buddha steckt in jedem von uns. Wir<br />
müssen uns nur entscheiden: Liefern wir<br />
uns den Stresshormonen aus oder übernehmen<br />
wir selbst die Kontrolle über die<br />
Biochemie.<br />
Herzatmung<br />
Eine einfache Atemübung erzeugt<br />
stressabbauende und angstreduzierende<br />
Herzfrequenzen: Hier die Audio-Anleitung:<br />
https://rebrand.ly/stressraus.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
33
Leben<br />
Pamela Reif agiert mit 8,2 Millionen Abonnenten<br />
auf Instagram international als Influencerin und bewegt<br />
und beeinflusst so weltweit Menschen.<br />
AUSZUG AUS DEM NEUEN BUCH VON THORSTEN HAVENER<br />
Aufmerksamkeit<br />
bündeln wie einen Laser<br />
DIE MANIPULIERENDE KRAFT DER KONZENTRATION<br />
Meines Erachtens ist die<br />
Konzentration neben<br />
unserer Vorstellungskraft<br />
das wichtigste Werkzeug<br />
unseres Geistes.<br />
Im Bereich der Hypnose und Suggestion –<br />
und auch in vielen Bereichen der Manipulation<br />
– spielt es eine sehr große Rolle, dass<br />
unsere Aufmerksamkeit und unsere Vorstellungskraft<br />
so stark auf einen Punkt<br />
konzentriert werden, dass ein messerscharf<br />
gebündelter Fokus entsteht. Um uns herum<br />
gibt es in jedem Moment unzählig viele<br />
Reize, die sich auf unsere Sinne auswirken.<br />
Die Reize, auf die wir uns konzentrieren,<br />
haben Kraft. Und je stärker die Konzentration,<br />
desto stärker die Kraft, die von diesen<br />
Reizen ausgeht. Vielleicht waren Sie bis zu<br />
diesem Moment so stark in dieses Buch<br />
vertieft, dass Sie alles andere um sich herum<br />
komplett ausgeblendet haben, bis ich<br />
Sie mit diesen Worten wieder daran erinnert<br />
habe: die Temperatur um Sie herum,<br />
die Farben, die Geräusche, das Gefühl des<br />
Stoffs Ihrer Kleidung auf Ihrer Haut. Sobald<br />
Sie Ihre Aufmerksamkeit darauf richten,<br />
wird es spürbar, davor wahrscheinlich<br />
nicht. Achten Sie doch einmal, während Sie<br />
diese Zeilen lesen, auf Ihre Atmung und<br />
erlauben Sie sich, regelmäßig und ruhig zu<br />
atmen und angenehm zu entspannen. Mit<br />
jedem Wort, das Sie lesen, können Sie tiefer<br />
und tiefer entspannen. Und jetzt konzentrieren<br />
Sie sich einmal nur auf Ihre<br />
linke Hand. Und während Sie jetzt tief einatmen,<br />
erlauben Sie sich, diese Konzentration<br />
auf Ihre linke Hand auszuweiten und<br />
zu vertiefen. Spüren Sie einmal, wie sich<br />
Ihre linke Hand jetzt anfühlt. Fühlen Sie<br />
die Temperatur und die Fläche, auf der Ihre<br />
Hand aufliegt. Spüren Sie einfach jede<br />
Empfindung in der linken Hand.<br />
Atmen Sie weiterhin ruhig und entspannt<br />
und achten auf Ihre linke Hand.<br />
Achten Sie weiter auf Ihre linke Hand und<br />
jede Empfindung, die Sie dort spüren. Achten<br />
Sie einmal auf den Pulsschlag, den Sie<br />
in Ihrer linken Hand spüren. Und während<br />
Sie den Puls fühlen, bemerken Sie, wie<br />
gleichmäßig und rhythmisch er schlägt.<br />
Richten Sie Ihre Konzentration jetzt auf<br />
34 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
Leben<br />
Ihre Fingerspitzen. Spüren Sie den Puls<br />
jetzt in Ihren Fingerspitzen.<br />
Als Nächstes konzentrieren Sie sich bitte<br />
stark auf die Fingerkuppe Ihres Zeigefingers.<br />
Fühlen Sie den Puls jetzt ganz deutlich<br />
in der Kuppe Ihres Zeigefingers. Erlauben<br />
Sie sich, das genau zu fühlen.<br />
Sehr schön. Als Nächstes stellen Sie sich<br />
vor, wie der Puls zum Mittelfinger wandert.<br />
Und während Sie sich das vorstellen, können<br />
Sie all Ihre Aufmerksamkeit auf den<br />
Mittelfinger richten und fühlen, wie der<br />
Puls dort schlägt.<br />
Jetzt wandert dieses Gefühl für einige Pulsschläge<br />
zum Ringfinger. Spüren Sie das Gefühl<br />
dort so stark, wie Sie wollen. Und jetzt<br />
wandert das Gefühl zum kleinen Finger.<br />
Lassen Sie es dort so lange, wie Sie möchten,<br />
und kommen zurück in den Moment.<br />
Haben Sie bemerkt, wie stark sich Ihre<br />
Konzentration auf Ihr Empfinden auswirkt?<br />
Das ist übrigens eine sehr gute<br />
Übung, um in stressigen Situationen zur<br />
Ruhe zu kommen. Je stärker die Konzentration<br />
auf einen Bereich ist, desto stärker<br />
ist die Auswirkung dieses Bereichs auf<br />
unser Empfinden.<br />
Das gilt nicht nur für unseren Körper, sondern<br />
auch für unsere Umwelt. Je stärker<br />
wir uns auf Unangenehmes und mögliches<br />
Scheitern konzentrieren, desto stärker wird<br />
dieser Fokus sich auf unsere Vorstellungskraft<br />
auswirken.<br />
Dieser Fokus kann von innen kommen,<br />
also aus unseren Gedanken und unserem<br />
Geist, oder aber auch von außen.<br />
Ständig wiederholt von außen ist die Kontrolle<br />
der Aufmerksamkeit ein wichtiges<br />
Instrument der Einflussnahme auf unsere<br />
Gedanken und unser Verhalten.<br />
Was denken Sie, warum Influencer auf Instagram<br />
täglich mehrere Storys posten? Ein<br />
wichtiger Faktor dabei ist die Wiederholung:<br />
Je öfter der User auf den Namen<br />
Die junge Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg<br />
löste durch ihren Einsatz weitverbreitete Schulstreiks<br />
aus, aus denen mittlerweile die globale<br />
Klimaschutzbewegung »Fridays for Future«<br />
entstanden ist.<br />
klickt und die Story im entsprechenden<br />
Account aufruft, desto stärker wird der<br />
Einfluss des Influencers. Die Wiederholung<br />
verstärkt den Fokus und damit die Einflussnahme.<br />
Instagram macht da keinen<br />
Hehl draus, es steckt ja sogar im Namen:<br />
Influencer.<br />
Wir halten also fest, dass in der Konzentration<br />
eine unglaubliche Kraft steckt. Ganz<br />
nebenbei: Es wäre eine echte Verschwendung,<br />
wenn wir diese Kraft nicht für uns<br />
nutzen würden, um uns selbst positiv zu<br />
beeinflussen. Und um uns selbst zu beherrschen<br />
und um auf uns selbst einzuwirken,<br />
ist die Steuerung der Aufmerksamkeit eine<br />
höchst bedeutsame Fähigkeit. Wenn wir es<br />
nämlich nicht von innen machen, dann<br />
machen es andere für uns von außen!<br />
EIN WICHTIGER FAKTOR DABEI IST DIE WIE-<br />
DERHOLUNG: JE ÖFTER DER USER AUF DEN<br />
NAMEN KLICKT UND DIE STORY IM ENTSPRE-<br />
CHENDEN ACCOUNT AUFRUFT, DESTO STÄR-<br />
KER WIRD DER EINFLUSS DES INFLUENCERS.<br />
Vertiefen wir also in diesem Kapitel<br />
unsere Konzentration ein wenig weiter.<br />
Es ist ein altes spirituelles Gesetz, dass<br />
unsere Energie, und auch die Energie<br />
unserer Mitmenschen, dorthin fließt, wohin<br />
wir unsere Aufmerksamkeit richten.<br />
Je mehr Menschen ihre Energie und Aufmerksamkeit<br />
in eine Richtung lenken,<br />
desto stärker kommen in der Richtung<br />
der Konzentration Dinge ins Rollen.<br />
Bilder: IMAGO / Future Image / ZUMA Press<br />
Je stärker wir uns auf Unangenehmes<br />
und mögliches<br />
Scheitern konzentrieren,<br />
desto stärker wird dieser<br />
Fokus sich auf unsere Vorstellungskraft<br />
auswirken.<br />
Wenn ein Mädchen in Schweden nicht<br />
zur Schule geht, um auf die drohende Klimakatastrophe<br />
(auch ein sehr geschickt<br />
gewähltes Wort übrigens, aber dazu später<br />
mehr) hinzuweisen, dann interessiert<br />
das kaum einen Menschen.<br />
Wenn aber ganz viele Jugendliche ihre<br />
Konzentration in dieselbe Richtung lenken,<br />
dann entsteht eine Bewegung.<br />
Das geht schon ganz profan mit der Konzentration<br />
auf denselben Tag und dieselbe<br />
Uhrzeit los. Wenn einfach jeder<br />
Schüler irgendwann mal nicht in die<br />
Schule ginge, wann es ihm passt, dann<br />
wäre das nichts Besonderes. Das haben<br />
schon Generationen von Schülern vorher<br />
so gemacht.<br />
Wenn aber weltweit Schüler am selben<br />
Tag um dieselbe Uhrzeit das machen<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
35
Leben<br />
und diesen Protest mit einer Aussage verknüpfen,<br />
dann bekommt der dahinterliegende<br />
Gedanke Kraft.<br />
Sobald Sie darauf achten, dass Sie Ihren<br />
Fokus über einen längeren Zeitraum auf<br />
eine Sache konzentrieren, werden Sie merken,<br />
dass sich etwas in diesem Bereich ändert.<br />
Sie entdecken zum Beispiel plötzlich<br />
Artikel oder Websites zu diesem Thema,<br />
hören etwas darüber im Radio oder treffen<br />
Menschen, die sich für dasselbe Thema interessieren.<br />
Es kann auch sein, dass Sie<br />
plötzlich Post zu diesem Thema bekommen<br />
oder Sie jemand in dieser Angelegenheit<br />
anruft. Wie treffend die Ergebnisse<br />
sind, hängt davon ab, wie hoch die Aufmerksamkeit<br />
emotional aufgeladen ist.<br />
Wir haben ja bereits den Grundsatz »Suggestion<br />
braucht Emotion« kennengelernt.<br />
Das gilt auch für unsere Konzentration.<br />
Ein schönes Beispiel sind die Hausaufgaben<br />
meines Sohnes. Hier fällt es ihm meistens<br />
sehr schwer, sich zu konzentrieren.<br />
Das liegt an der mangelnden unterstützenden<br />
Emotion. Sobald er nämlich bei You-<br />
Tube oder Twitch etwas entdeckt, das ihn<br />
interessiert, kann er sich stundenlang darauf<br />
konzentrieren und dafür begeistern.<br />
Sobald Angst, Unsicherheit, Zweifel oder<br />
Stress ins Spiel kommen, wird die Konzentration<br />
blockiert und gebremst.<br />
Nehmen wir an, Sie konzentrieren sich auf<br />
100.000 Euro. Das ist der Gegenstand Ihrer<br />
»Mach doch, was ich will«<br />
von Thorsten Havener<br />
240 Seiten<br />
Erschienen: Oktober 2021<br />
Yes Publishing<br />
ISBN: 978-3-96905-074-3<br />
Konzentration, aber in Verbindung mit<br />
Zweifel oder Angst. Dann entdecken Sie<br />
wahrscheinlich keine Möglichkeiten, an<br />
100.000 Euro zu kommen, sondern Sie bekommen<br />
statt des Geldes Berichte über<br />
andere, die diese Summe verdient oder gewonnen<br />
haben. Man nennt das auch die<br />
»nächste mögliche Entsprechung«. Die<br />
bringt uns nur meistens nicht das, was wir<br />
ursprünglich im Sinn hatten.<br />
Sie fragen sich jetzt vielleicht, was das mit<br />
Manipulation zu tun haben soll. Nun, eine<br />
ganze Menge.<br />
Denn wenn wir nicht selbst genau wissen,<br />
wie wir Herr (oder auch Frau und natürlich<br />
auch Diverse) über unseren Fokus sind,<br />
dann wird jemand anders das für uns übernehmen<br />
und über unsere Konzentration<br />
Zendaya ist einer der einflussreichsten Teen<br />
Stars und gehört mit über 110 Millionen Abonnenten<br />
auf Instagram zu den bekanntesten<br />
Influencerinnen.<br />
mit unseren Emotionen spielen, um über<br />
uns seine Ziele zu erreichen.<br />
Angst, Unsicherheit, Zweifel und Stress eignen<br />
sich nämlich hervorragend als Türöffner<br />
für die meisten Formen der Manipulation.<br />
Um uns gegen diese Einflussnahme zu wehren<br />
und nicht manipulierbar zu sein, ist<br />
daher die Kontrolle unserer Aufmerksamkeit<br />
ein sehr wichtiges Hilfsmittel. Denn:<br />
Wer innerliche Stärke hat, ist nur schwer<br />
manipulierbar.<br />
Es lohnt sich also gerade in dieser Hinsicht,<br />
sich mit dem Thema gründlich zu befassen.<br />
Dass wir dadurch, praktisch nebenbei, Methoden<br />
kennenlernen, mit denen wir leichter<br />
unsere Ziele erreichen und mentale Stärke<br />
und Klarheit erlangen, ist doch wunderbar.<br />
Die Grundlage für unsere Konzentration<br />
ist die Frage »Was willst du?«.<br />
Das ist immer auch die erste Frage, die ich<br />
einem Klienten in einer Coaching-Konsultation<br />
stelle.<br />
Die Idee, diese Frage zu stellen, ist nicht<br />
von mir, ich habe sie von Jesus geklaut. Im<br />
Konfirmandenunterricht haben wir im Lukas-Evangelium<br />
die Geschichte gelesen, in<br />
der ein Blinder zu Jesus gebracht wird. Anstatt<br />
diesen Mann ungefragt einfach so<br />
durch ein Wunder zu heilen (wer mag das<br />
schon?), hat Jesus ihm folgende Frage gestellt:<br />
»Was möchtest du von mir?«<br />
Als weiser Mann wusste Jesus, dass das Offensichtliche<br />
nicht immer mit der eigenen<br />
Weltsicht übereinstimmen muss. Er hat<br />
seine Annahmen nicht auf sein Gegenüber<br />
übertragen. Wenn wir gerade dabei sind:<br />
Das ist das Gegenteil von Manipulation.<br />
Die Antwort des Mannes lautete übrigens:<br />
»Ich möchte wieder sehen können.«<br />
Zurück zu unserer Frage. Sobald Sie wissen,<br />
was Sie wollen, können Sie Ihre Konzentration<br />
ausrichten.<br />
Erst dann.<br />
Nur wenn Sie diese scheinbar so einfache<br />
Frage klar und deutlich für sich selbst geklärt<br />
haben, können Sie Ihre Aufmerksamkeit<br />
entsprechend ausrichten.<br />
Das hört sich so einleuchtend an. Ich habe<br />
aber schon sehr viele Menschen getroffen,<br />
die mir hauptsächlich erzählen, was sie<br />
Bilder: IMAGO / ZUMA Wire, Cover: Yes Publishing<br />
36 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
Leben<br />
nicht wollen. Darin sind sie Experten. Die<br />
Idee, sich stärker auf das auszurichten, was<br />
sie wollen, kommt diesen Menschen geradezu<br />
revolutionär vor.<br />
Genau diese Idee macht aber den Unterschied.<br />
Unklare Ziele sorgen für zerstreute<br />
Gedanken und einen unruhigen Geist. Und<br />
der kann sich nicht konzentrieren. Wir<br />
brauchen Fokus, um zur Ruhe zu kommen.<br />
Glücklicherweise habe ich hier eine tolle<br />
Übung für Sie. Ich habe sie von Serge King<br />
auf Hawaii gelernt und nutze sie selbst sehr<br />
gerne.<br />
Die Übung hat zum Ziel, dass Sie sich von<br />
nun an auf alles konzentrieren, was Sie<br />
möchten. Das machen wir in vier<br />
Schritten.<br />
1. Stellen Sie sich vor, die Luft um Sie herum<br />
sei voller Energie. Stellen Sie sich vor,<br />
Sie atmen mit jedem Atemzug diese Energie<br />
ein und sie verteilt sich in Ihrem Körper.<br />
Mit jedem Atemzug gelangt mehr<br />
Energie in Ihren Körper und Sie werden<br />
kräftiger.<br />
2. Als Zweites nutzen Sie die Kraft der<br />
Worte. Sagen Sie sich laut oder auch in Gedanken<br />
Sätze wie »Ich spüre, wie ich angenehm<br />
in diesem Stuhl sitze. Ich spüre<br />
den Puls in meinen Fingern und fühle, wie<br />
meine Füße den Boden berühren«.<br />
3. Jetzt nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft.<br />
Ich schlage Ihnen hier zwei Alternativen<br />
vor. Nehmen Sie die, die Ihnen am besten<br />
gefällt. Denken Sie ganz konkret an etwas,<br />
was Sie in Ihrem Leben wollen. Eine Sache,<br />
eine Situation, eine Fertigkeit, was immer<br />
Sie möchten. Nutzen Sie alle Ihre Sinne<br />
und stellen sich das so gut wie möglich vor.<br />
Hören, sehen, schmecken, riechen und<br />
fühlen Sie das, was Sie sich vorstellen, so<br />
gut es Ihnen möglich ist. Sagen Sie dann –<br />
am besten laut: »Das will ich! Danke.«<br />
Dann kommen Sie zurück in den aktuellen<br />
Augenblick, entspannen sich tiefer und<br />
lassen den Gedanken los.<br />
Alternativ können Sie sich auch ein Symbol<br />
für das ausdenken, was Sie wollen. Wenn<br />
Sie Karriere machen wollen, dann können<br />
Sie sich eine Leiter vorstellen. Oder wenn<br />
Sie eine liebevolle Beziehung möchten,<br />
dann können Sie sich zwei Hunde vorstellen,<br />
die liebevoll miteinander toben. Wenn<br />
Sie Ihre Gesundheit festigen wollen, dann<br />
stellen Sie sich einen Baum vor, wie er gesund<br />
und fest verwurzelt in der Natur<br />
steht, oder auch ein starkes und gesunder<br />
Tier. Ihr Unterbewusstsein liebt Bilder und<br />
wird diese Bilder als den richtigen Befehl<br />
wahrnehmen und ausführen. Sagen Sie<br />
dann zu sich: »Du weißt schon, was das bedeuten<br />
soll. Genau das will ich! Danke.«<br />
4. Wenn Sie sich das intensiv vorgestellt<br />
haben, dann erhöhen Sie das damit verbundene,<br />
angenehme Gefühl, das in Ihnen<br />
aufkommen wird. Genießen Sie die Vor-<br />
Es sind übrigens<br />
nicht<br />
wir, die dafür<br />
sorgen, dass<br />
gewisse Dinge<br />
um uns herum<br />
geschehen.<br />
stellung. Dann atmen Sie tief ein, öffnen<br />
gegebenenfalls die Augen und beenden die<br />
Übung, indem Sie zum Beispiel fest in die<br />
Hände klatschen oder mit den Händen Ihr<br />
Herz berühren.<br />
Jetzt ist Ihr Fokus auf das Ziel ausgerichtet.<br />
Wichtig ist im Bereich der Konzentration,<br />
dass wir hierbei nicht verkrampfen, sondern<br />
locker bleiben. In der Hypnose sprechen<br />
wir daher auch vom Bereich der »entspannten<br />
Aufmerksamkeit«. Üben Sie also<br />
keinen Druck auf sich selbst aus.<br />
Drängen Sie sich nicht, sondern erlauben<br />
Sie sich, das Ziel entspannt und aufmerksam<br />
zu verfolgen. Denn jedes Drängen<br />
sorgt für Anspannung im Körper, und<br />
diese Anspannung sorgt zwangsläufig für<br />
Stress. Genau den wollen wir ja vermeiden,<br />
denn er verwässert langfristig unseren Fokus<br />
und öffnet die Tür zur Manipulation<br />
durch andere.<br />
Es sind übrigens nicht wir, die dafür sorgen,<br />
dass gewisse Dinge um uns herum<br />
geschehen. Darauf haben wir gewöhnlich<br />
keinen Einfluss. Das Einzige, was wir wirklich<br />
unter Kontrolle haben, sind unsere<br />
Aufmerksamkeit und Konzentration. Noch<br />
nicht einmal unsere Vorstellungskraft können<br />
wir maßgeblich kontrollieren. Versuchen<br />
Sie doch einmal, nicht an einen<br />
blauen Elefanten zu denken. Stellen Sie<br />
sich also bitte keinen blauen Elefanten vor.<br />
Sehen Sie?<br />
Aus diesem Grund habe ich am Anfang<br />
dieses Kapitels auch gesagt, dass die Konzentration<br />
noch über unserer Vorstellungskraft<br />
steht.<br />
Apropos Vorstellungskraft: Je angespannter<br />
wir sind, desto weniger Kontrolle haben<br />
wir über unsere Vorstellungskraft. Aus diesem<br />
Grund funktioniert alles, was dafür<br />
sorgt, dass wir uns stressen und anspannen,<br />
zum Beispiel Zeitdruck, auch so gut<br />
als Mittel der Beeinflussung. [...]<br />
Eine sehr gute Möglichkeit, mehr Kontrolle<br />
über unsere Vorstellungskraft zu erlangen,<br />
besteht darin, körperlich zu entspannen und<br />
den Körper entspannt zu halten.<br />
Bei dieser Form der Selbst-Suggestion und<br />
der damit verbundenen Konzentration auf<br />
ein Ziel oder einen Wunsch unterliegen wir<br />
schnell der Illusion, dass das Bild oder wir<br />
selbst etwas bewirken würden.<br />
Das ist nicht der Fall.<br />
Die Konzentration hilft lediglich, unsere<br />
Erwartung zu stärken. Und diese Erwartung<br />
lässt uns Möglichkeiten um uns herum<br />
entdecken, die wir andernfalls wahrscheinlich<br />
einfach übersehen würden.<br />
Es ist wie in unserer Übung mit dem<br />
springenden Puls in den Fingerspitzen. Er<br />
ist die ganze Zeit da, aber wir spüren ihn<br />
nur, wenn wir unsere Konzentration auf<br />
ihn richten.<br />
Aus diesem Grund muss uns auch das Universum<br />
– oder welche Energie Sie auch am<br />
liebsten anrufen, wenn Sie nicht mehr weiterwissen<br />
– nichts schenken. Nehmen wir<br />
das Lied von Janis Joplin »Oh Lord, won’t<br />
you buy me a Mercedes Benz«. Am Titel<br />
merken wir schon, dass es sich um ein älteres<br />
Lied handeln muss. Heute würde sie<br />
den lieben Gott wahrscheinlich eher um<br />
einen Tesla bitten. Ist politisch korrekter.<br />
Zurück zum Thema: Wie wir alle wissen,<br />
bekommen wir gewöhnlich nichts einfach<br />
so geschenkt. Außerdem gibt es doch schon<br />
ganz viele Mercedes Benz. Es braucht also<br />
keine höhere Kraft mehr, die uns einen<br />
schenkt. Es braucht vielmehr die Überzeugung,<br />
dass wir uns einen leisten können.<br />
Da ist sie wieder, die Überzeugung.<br />
Der bedeutende Naturwissenschaftler August<br />
Kekulé sagte einmal: »Unsere Überzeugungen<br />
sind unsere Grenzen.« Genau<br />
in ihnen liegt die Kraft und damit auch die<br />
Stärke für Manipulation oder Autosuggestion.<br />
Je nachdem, von welcher Seite die<br />
Überzeugung kommt, aus uns selbst oder<br />
von außen eingeflüstert und eingepflanzt.<br />
Denn unsere Umwelt reagiert nicht auf<br />
unsere Wünsche, sondern auf unsere Überzeugungen.<br />
Und auf die damit verbundene<br />
Konzentration unserer Aufmerksamkeit.<br />
Das ist vermutlich auch der Grund, warum<br />
Janis Joplin nie einen Mercedes Benz hatte.<br />
Sie fuhr einen 356er Porsche. Die Arme.<br />
DIE KONZENTRATION HILFT LEDIGLICH,<br />
UNSERE ERWARTUNG ZU STÄRKEN. UND<br />
DIESE ERWARTUNG LÄSST UNS MÖGLICH-<br />
KEITEN UM UNS HERUM ENTDECKEN, DIE<br />
WIR ANDERNFALLS WAHRSCHEINLICH EIN-<br />
FACH ÜBERSEHEN WÜRDEN.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
37
Story<br />
»WUSSTE<br />
OFT NICHT,<br />
IN WELCHER<br />
ZEITZONE<br />
ICH WAR.«<br />
NETWORK-MARKETING-UNTERNEHMER CARSTEN LANGE<br />
SAGT, WAS DAS BUSINESS UND 250.000 FLUGMEILEN IM<br />
JAHR AUS IHM MACHTEN.<br />
Leistung, Einsatz und Wille sind<br />
für den 1978 in der DDR geborenen<br />
Network-Marketer Carsten<br />
Lange keine leeren Worte.<br />
Die Einsatzbereitschaft, der er<br />
den Aufstieg an die Spitze seines Networks<br />
verdankt, entwickelte er bereits in jungen<br />
Jahren nach der Berufung in ein Leistungszentrum.<br />
Das harte Training fünfmal<br />
die Woche und die ständigen Leistungstests<br />
dort sieht er als Basis für seinen Ehrgeiz,<br />
Leistung und Ausdauer zu bringen.<br />
»Diese Zeit war für mich sehr förderlich«,<br />
ist sich der heutige Marketing-Profi sicher.<br />
Das Interesse an einer Auslandskarriere<br />
erbte er von seinem Vater, der auf europäischen<br />
und weltweiten Märkten tätig war.<br />
»Seinen Weg mitzuerleben hat sicher das<br />
Feuer nach mehr in mir verursacht«, sagt<br />
er rückblickend. Dieses »mehr« hat er sich<br />
als weltweit aktiver Network-Marketer mit<br />
einem sechsstelligen Monatseinkommen<br />
geholt.<br />
Geld und Network-Marketing<br />
Einst studierte Carsten Lange Jura und<br />
wollte Anwalt werden. Als seine Mutter<br />
2002 erkrankte, verfolgte die Familie jede<br />
Option mit der Chance auf Heilung. Über<br />
die im Network-Marketing typische Empfehlung<br />
durch eine Bekannte seiner Mutter<br />
erhielten Carsten Lange und seine<br />
Frau Iveta einen Tipp für ein angeblich<br />
heilsames Wellnessprodukt, zu dessen<br />
Präsentation sie eingeladen wurden.<br />
Schon kurz nach Vortragsbeginn war der<br />
damalige Student enttäuscht: »So sollte<br />
eine vernünftige Präsentation nicht aussehen.«<br />
Es sei um Heilsversprechen und<br />
Superlative gegangen. »Ich wollte da nur<br />
weg«, bekennt er.<br />
Seine Frau überredete ihn zum Bleiben.<br />
»Und das war auch gut«, stellt er fest.<br />
Denn im zweiten Teil der Präsentation<br />
38 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
Story<br />
Bilder: Iveta Lange, Diana Kopaigora<br />
»Niemand, der nur<br />
wegen Geld in dieser<br />
Branche startet, wird<br />
langfristig erfolgreich.<br />
Genauso wenig wird<br />
jemand erfolgreich, der<br />
nur eine Rolle spielt.«<br />
ging es um passives Einkommen. Carsten<br />
Lange lacht: »Passiv sein und Geld verdienen,<br />
das ist doch super, dachte ich.«<br />
Bereits wenige Monate nach seinem Einstieg<br />
sagte er dem Jurastudium ade. »Geld<br />
spielte definitiv eine Rolle bei meiner Entscheidung«,<br />
erklärt er und fügt hinzu:<br />
»Aber viel wichtiger waren mir damals<br />
Selbstständigkeit und Freiheit.« Zusammen<br />
mit seiner Frau startete er dann in<br />
der Branche durch. »Ich kann nicht oft<br />
genug betonen, welch große Rolle Iveta in<br />
meiner Karriere gespielt hat«, so der Networker.<br />
»Wir sind gemeinsam gestartet<br />
und sie war immer an meiner Seite.«<br />
Das Tagesgeschäft<br />
»Bei mir ist jeder Tag anders«, betont<br />
Carsten Lange. Die meiste Zeit telefoniert<br />
er mit seinen Partnern und Leadern aus<br />
der ganzen Welt oder mit seiner Company,<br />
um verschiedene Dinge zu besprechen,<br />
zu planen oder anliegende Probleme<br />
zu lösen. Auch Zoom-Meetings, Geschäftspräsentationen<br />
und Schulungen<br />
gehören zu seinem täglichen Business.<br />
Nach dem ersten Jahr des Geschäftsaufbaus<br />
bei Healy in 2<strong>01</strong>9 laufen viele alltägliche<br />
Dinge nun wegen der coronabedingten<br />
Umstellungen online ab. »Das erste<br />
Jahr hatte es in sich«, erinnert sich der<br />
Unternehmer. »Etwa 40 Länder haben wir<br />
bereist. Teilweise wusste ich gar nicht, in<br />
welcher Zeitzone ich mich gerade befand.«<br />
Stolze 250.000 Flugmeilen hat er<br />
damals gesammelt. Bei allem Spaß an der<br />
Arbeit sei es nicht einfach für das Familienleben<br />
gewesen, wenn man sich nur<br />
gesehen habe, um die Wäsche zu wechseln,<br />
gesteht er.<br />
Doch die harte Arbeit hat sich gelohnt:<br />
Carsten Lange steht an der Spitze seiner<br />
Network-Marketing-Struktur. Er führt<br />
dies auch auf seine Menschenkenntnis<br />
zurück. »Network-Marketing ist ein People<br />
Business«, erklärt er. »Dort, wo Menschen<br />
mit ihren Interessen, Egos und Nationalitäten<br />
aufeinandertreffen, knirscht<br />
es.« Wichtig sei, objektiv zu bleiben und<br />
sich in die Lage der Partner, aber auch der<br />
Unternehmen hineinzuversetzen.<br />
Moral und Marketing<br />
In der Öffentlichkeit besitzt Network-<br />
Marketing teilweise einen ambivalenten<br />
Ruf, der besagt, man könne viel Geld<br />
durch viele Empfehlungen machen. Carsten<br />
Lange wehrt dies ab. »Niemand, der<br />
nur wegen Geld in dieser Branche startet,<br />
wird langfristig erfolgreich«, erklärt er.<br />
»Genauso wenig wird jemand erfolgreich,<br />
der nur eine Rolle spielt.« Menschen kämen<br />
darauf, ob jemand sich verstelle.<br />
»Network-Marketing beruht auf Ehrlichkeit<br />
und Transparenz«, sagt er bestimmt.<br />
»Und Geld kommt nicht automatisch.«<br />
»Es braucht verdammt harte Arbeit für<br />
den <strong>Erfolg</strong>«, macht er deutlich. Jahrelange<br />
Aufopferung, Zeiten des Lernens, der<br />
Rückschläge und der Niederlagen gehören<br />
dazu. Dies alles fordert Carsten Lange<br />
auch von seinen Partnern. »Jeder bekommt<br />
die Chance, mir sein ernsthaftes<br />
Interesse am Network-Marketing zu zeigen.«<br />
Fast klingt es wie eine Warnung.<br />
Das Network ist eben kein Ponyhof. »Es<br />
gibt eine Hol- und keine Bringschuld«, erklärt<br />
der Experte. Nicht weniger als 100<br />
Prozent erwarte er von seinen Partnern.<br />
»Ich kann nicht oft<br />
genug betonen, welch<br />
große Rolle Iveta in<br />
meiner Karriere<br />
gespielt hat.Wir sind<br />
gemeinsam gestartet<br />
und sie war immer an<br />
meiner Seite.«<br />
»Am wichtigsten ist die Identifikation mit<br />
dem eigenen Produkt«, sagt Carsten<br />
Lange. »Dein Gegenüber merkt schnell,<br />
ob du wirklich dahinterstehst.« Entscheidend<br />
sei ein Alleinstellungsmerkmal.<br />
»Frage dich, ob du immer wieder begeistert<br />
von dem Produkt wärst.« Der Vergleich<br />
mit einer Liebesbeziehung schießt<br />
einem durch den Kopf, denn auch bei der<br />
Partnerwahl entscheiden die ersten Minuten.<br />
»Als ich mich für Healy World entschieden<br />
habe«, sagt Carsten Lange, »war<br />
mir schon nach zwei Stunden klar, dass<br />
wir etwas Einzigartiges in der Hand<br />
hatten.«<br />
Anderen helfen<br />
»Ich möchte Menschen zeigen, wie sie ihr<br />
Leben positiv verändern und ihre Lebensqualität<br />
steigern können«, sagt Carsten<br />
Lange. Daran arbeitet er täglich. Anderen<br />
Menschen zu helfen, ihre Wünsche und<br />
Träume zu realisieren und <strong>Erfolg</strong> zu haben,<br />
sei sein erklärtes Ziel. Aber Geld<br />
spielt weiterhin eine Rolle. »Geld kann<br />
ich in Projekte investieren, die mir und<br />
meiner Frau am Herzen liegen und so<br />
Menschen und Tieren helfen.« Dabei ist<br />
Carsten Lange auch dankbar für die<br />
Unterstützung seiner Partner und Mentoren.<br />
»Vor allem aber bin ich dankbar für<br />
die Unterstützung meiner Familie und<br />
ganz besonders für die meiner Frau Iveta,<br />
die immer hinter mir steht und stets hinter<br />
mir gestanden hat.«<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
39
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40 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
Leben<br />
AUSZUG AUS DEM NEUEN BUCH VON VERLEGER JULIEN BACKHAUS<br />
»EIGENLOB STINKT«<br />
JULIEN BACKHAUS HAT EIN BUCH ÜBER 50 DUMME LEBENS- UND KARRIEREREGELN<br />
GESCHRIEBEN, DIE MAN BRECHEN MUSS, UM ERFOLG ZU HABEN.<br />
Bilder: Daniela Schenk, Cover: FinanzBuch Verlag<br />
Wie selbstverständlich<br />
konsumieren wir die<br />
Werbung für Produkte,<br />
die wir kaufen sollen.<br />
Schokolade, Bier, Elektrogeräte.<br />
Sie werden in Superlativen beschrieben.<br />
Die besten, leckersten oder am<br />
höchsten entwickelten Produkte, die man<br />
kaufen kann. Innovativ ohne Ende. Eine<br />
neue Waschformel, die die Wäsche schon<br />
fast durchsichtig macht, statt nur weiß. Die<br />
Industrie lobt ihre Produkte über den grünen<br />
Klee, und wir alle kaufen sie deshalb.<br />
Nicht wegen einer objektiven, sondern wegen<br />
einer überwiegend subjektiven Entscheidung,<br />
die wir aufgrund einer Werbung<br />
fällen, die mit Superlativen und unverhohlenem<br />
Eigenlob zu uns durchgedrungen ist.<br />
Und in den meisten Fällen ist auch nichts<br />
dabei. Denn in die Massenproduktion und<br />
damit einhergehend in die Werbung schaffen<br />
es die Produkte mit dem größten Potenzial<br />
und der besten Qualität. Kein Unternehmen<br />
betreibt all diesen Aufwand für ein<br />
schlechtes Produkt, das sich kaum zwei<br />
Wochen in den Regalen halten wird.<br />
Warum fällt es uns Menschen so schwer,<br />
uns selbst zu loben? Schließlich wollen wir<br />
uns selbst in gewisser Weise auch vermarkten.<br />
Als Liebespartner, als Freund, als Mitarbeiter<br />
oder als Mitglied einer Gruppe.<br />
Ein Grund dafür könnte in den Heiligen<br />
Schriften der verschiedenen Religionen<br />
liegen, die meist Demut und Bescheidenheit<br />
von den Menschen fordern. Sich selbst<br />
zu untergraben, das galt als fromm, und<br />
noch heute halten viele Gläubige daran<br />
fest. Allerdings steht in Heiligen Schriften<br />
wie der Bibel auch, dass man Rache Auge<br />
um Auge suchen soll und Frauen dem<br />
Manne untertan seien. Man sollte also<br />
nicht alles darin für bare Münze nehmen.<br />
»Bullshit Rules:<br />
50 Regeln, die Sie brechen<br />
müssen, um <strong>Erfolg</strong> zu haben«<br />
von Julien Backhaus<br />
128 Seiten<br />
Erschienen: Juli 2021<br />
FinanzBuch Verlag<br />
ISBN: 978-3-95972-489-0<br />
Wer nicht lernt, seine eigenen Qualitäten<br />
zu loben, wird meist übergangen und übersehen.<br />
Nichts spricht dagegen, es auf elegante<br />
Weise zu tun. Aber Sie müssen sich<br />
Gehör verschaffen. Es passiert selten, dass<br />
jemand anderes diesen Job für Sie übernimmt<br />
und all Ihre Vorteile anpreist. Natürlich<br />
ist das der Königsweg im Marketing.<br />
Deshalb nutzen Firmen so gerne<br />
prominente Testimonials (Markenbotschafter),<br />
die sich für die Produkte aussprechen.<br />
Aber im Zweifel muss man sein eigener<br />
Cheerleader sein, um deutlich zu<br />
machen, was man kann und wer man ist.<br />
Das Eigenlob hat noch einen weiteren<br />
positiven Effekt: Es stärkt unser Selbstwertgefühl.<br />
Denn es tut nicht nur gut, von anderen<br />
gelobt zu werden, sondern auch,<br />
wenn man es selbst tut.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
41
Wissen<br />
Dior und Natalie Portman machen es<br />
vor: In dem neuen »Miss Dior«-Film<br />
fordert die Oskar-Preisträgerin die<br />
Zuschauer direkt auf – »Wake up!« –<br />
und nimmt sie mit auf eine wundersame<br />
Reise in das Reich der Blumen.<br />
Wer kann dazu schon Nein sagen?<br />
Brainset<br />
MENSCHEN MENSCHLICH AKTIVIEREN<br />
Menschen menschlich zu<br />
aktivieren, ist der Schlüssel<br />
zum Kaufprozess von<br />
Menschen. Der »alte« Verkauf<br />
hat ausgedient. Heute<br />
kauft ein Mensch und lässt sich nicht mehr<br />
so schnell etwas verkaufen. Er entscheidet<br />
immer mehr selbstständig, auch durch das<br />
hybride Kaufverhalten, wann, wo und wie<br />
er kaufen möchte. Deshalb entsteht die<br />
Frage: »Wie kann ich Menschen aktivieren,<br />
einen Kauf- oder Wahlprozess in Gang zu<br />
setzen?«<br />
Letztlich geht es um die Selbsterkenntnis<br />
des potenziellen Kunden. Er muss sich die<br />
Frage selbst beantworten, ob es ihm das,<br />
was er erwerben möchte, wert ist. Erst diese<br />
Selbsterkenntnis führt dazu, dass Dopamin<br />
(Neurotransmitter), der die Vorfreude verstärkt,<br />
im menschlichen Gehirn ausgeschüttet<br />
wird. Dieser Schub durch eine zukünftig<br />
zu erwartende Belohnung veranlasst Menschen<br />
dann, eine positive Entscheidung<br />
über das bewusste Handeln zu erzeugen.<br />
Der Thalamus als Schnittstelle zwischen<br />
dem limbischen System (unbewusst) und<br />
dem präfrontalen Kortex (Bewusstsein)<br />
muss so stimuliert (aktiviert) werden, dass<br />
er die Informationen in das Bewusstsein<br />
lässt und bewusst entschieden werden<br />
kann. Wenn auch alles vorbewusstlich<br />
schon gefärbt ist aus unserem Abgleich mit<br />
dem Gedächtnis, so sind wir schon in der<br />
Lage, eine Entscheidung zu treffen. Die folgende<br />
vereinfachte Grafik soll dies<br />
verdeutlichen.<br />
Alles, was Sie<br />
sagen und auch<br />
was Sie nicht<br />
sagen, löst in<br />
dem anderen<br />
Menschen eine<br />
Reaktion aus.<br />
42 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
Wissen<br />
Quelle: AFNB. 2020, zeitlicher Ablauf der Wahlentscheidungen im Gehirn in Millisekunden<br />
DAS GEHIRN IM WAHL- UND ENTSCHEIDUNGSPROZESS – ZEITLICHER ABLAUF<br />
Bilder: IMAGO / imaginechina, Unsplash / Anthony Melone, Sebastian Schwarz<br />
Wenn wir nun einen Menschen dazu aktivieren<br />
wollen, eine Entscheidung zu treffen,<br />
kommen wir an diesem schematisch<br />
dargestellten zeitlichen Ablauf nicht vorbei.<br />
Immer nur – und wirklich nur –, wenn der<br />
Thalamus die Information an das Bewusstsein<br />
»durchlässt«, wird ein Mensch sich<br />
selbstbewusst entscheiden können. Deshalb<br />
ist die Sprache von größter Bedeutung.<br />
Alles, was Sie sagen und auch was Sie<br />
nicht sagen, löst in dem anderen Menschen<br />
eine Reaktion aus. Durch Abertausende<br />
Wiederholungen während der Sozialisierungsphase<br />
ist unser Gehirn darauf programmiert<br />
worden, bei einer Frage zu<br />
antworten. Es antwortet demnach immer!<br />
Was bedeutet dies für den modernen Verkauf,<br />
also für die Aktivierung von Menschen?<br />
Hier kann mit Sicherheit festgestellt<br />
werden: Die Qualität Ihrer Fragen entscheidet<br />
über die Qualität der Antworten.<br />
Sie kennen diese blöden Kundenansprachen<br />
aus dem Kaufhaus? »Was kann ich für<br />
Sie tun?« Antwort: »Nichts, ich gucke nur!«<br />
Blöde Kundenansprache erbringt eben<br />
blöde Antworten. Wenn Sie heute einen<br />
Menschen wirklich dazu aktivieren wollen,<br />
Entscheidungen zu treffen, die ihn betreffen,<br />
dann sprechen Sie aus der Sicht des<br />
anderen. Vermeiden Sie die »Ich-Kommunikation«,<br />
denn da reden Sie ja über Ihre<br />
Ansichten. Vermeiden Sie auch die »Wir-<br />
Kommunikation«, denn wenn Sie über das<br />
Wir sprechen, weiß Ihr potenzieller Kunde<br />
auch nicht genau, wen Sie meinen.<br />
Es gibt aus neurowissenschaftlicher Sicht<br />
nur eine Art der Kommunikation, die<br />
einen Menschen wirklich dazu veranlasst,<br />
selbst zu begreifen, dass es um ihn selbst<br />
geht, und das ist die »Sie-Kommunikation«.<br />
Wenn Sie aus der Sicht des möglichen<br />
Kunden denken und kommunizieren,<br />
dann haben Sie eine Chance, dass er versteht:<br />
»Es geht hier wirklich um mich.« Um<br />
beim Beispiel zu bleiben: »Was führt Sie in<br />
das Geschäft?« wäre eine wesentlich bessere<br />
Frage. Jetzt weiß der Kunde, Sie haben<br />
wirklich Interesse an ihm und er wird mit<br />
hoher Wahrscheinlichkeit eine klarere Antwort<br />
geben, nämlich dazu, was ihn in Ihr<br />
Geschäft getrieben hat.<br />
Zusammenfassung: Heute gilt es, Menschen<br />
zu aktivieren und aufzuhören, Menschen<br />
das Gefühl zu geben, man wolle ihnen<br />
etwas verkaufen. In hybriden<br />
Kaufprozessen wird jeder Mensch selbst<br />
entscheiden wollen und sich nicht drängen<br />
lassen, denn der Kunde kann alles, zu jeder<br />
Zeit und überall bekommen. Nutzen Sie<br />
die Aktivierungfragen in der »Sie-Kommunikation«<br />
und geben Sie Ihren potenziellen<br />
Kunden das Gefühl, dass es wirklich um sie<br />
geht.<br />
Der Autor<br />
Die Qualität<br />
Ihrer Fragen<br />
entscheidet über<br />
die Qualität der<br />
Antworten.<br />
Karsten Brocke ist Experte für Brainset®,<br />
Wahl- und Kaufentscheidungen, Dozent und<br />
Mitglied der Akademie für neurowissenschaftliches<br />
Bildungsmanagement.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
43
<strong>Erfolg</strong><br />
44 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
SELBST ERKENNTNIS<br />
DER ERSTE SCHRITT AUF DEM WEG DER POTENZIALENTFALTUNG<br />
Bilder: SSF | Steffi Sturm Fotografie, Unsplash / Greg Rakozy<br />
Potenzialentfaltung – das ist ein<br />
mächtiges Wort. Es klingt wie<br />
eine allumfassende Aufgabe und<br />
mit Sicherheit kann ich sagen:<br />
Das ist es auch! Das eigene<br />
Potenzial zu entfalten bedeutet, den eigenen<br />
Schatz wiederzufinden. Aber nicht nur<br />
zu finden, sondern ihn wieder ans Licht der<br />
Welt zu bringen. Unseren eigenen Schatz<br />
tragen wir in uns, doch im Prozess des Älterwerdens<br />
neigen wir dazu, diesen Schatz<br />
aus den Augen zu verlieren, etwa durch<br />
Der Autor<br />
Benjamin Berg ist Mentalcoach und hilft Menschen<br />
bei der Entfaltung ihres Potenzials. Unter<br />
dem Motto »Lebe – Liebe – Lache« hilft er Menschen,<br />
ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken.<br />
Erfahrungen oder die vermeintlich wichtigen<br />
Fragen nach einer sicheren Zukunft.<br />
Doch ist es nicht schöner, in eine Zukunft<br />
zu gehen, in der das eigene Potenzial voll<br />
entfaltet werden kann und unsere Augen<br />
wieder strahlen können?<br />
Das Potenzial, das wir alle in uns tragen, ist<br />
eine Kraft, die uns antreiben kann, wenn<br />
sich die äußeren Umstände schwierig gestalten.<br />
Jeder Mensch ist zu viel mehr in<br />
der Lage, als er sich selbst zutraut. Wir machen<br />
den Fehler, dass wir von Beginn an<br />
viel zu groß denken und glauben, dass wir<br />
durch vergangene negative Erfahrungen<br />
und daraus entstandene Selbstzweifel nicht<br />
in der Lage sind, etwas Großes zu schaffen<br />
und die Welt zu verändern. Wie großartig<br />
wäre es, wenn jeder Mensch den Mut hätte,<br />
zu sich zu stehen, mit seiner Vergangenheit<br />
abzuschließen und zu erkennen, was er in<br />
der Welt verändern kann? Schaffen wir das,<br />
dann sehen wir auch, dass jede noch so<br />
kleine Veränderung Früchte tragen kann.<br />
Das eigene Potenzial zu entfalten, bedeutet<br />
zu wissen, was wir wirklich wollen, und<br />
dem uneingeschränkt nachzugehen.<br />
Die Entfaltung des eigenen Potenzials ist<br />
ein Prozess, der einem viel abverlangen<br />
kann. Allen voran benötigt man Offenheit<br />
gegenüber sich selbst und die Bereitschaft,<br />
tief vorzudringen in die eigene Person.<br />
Denn Potenzialentfaltung beginnt immer<br />
bei uns selbst.<br />
Wie großartig wäre es,<br />
wenn jeder Mensch den<br />
Mut hätte, zu sich zu stehen,<br />
mit seiner Vergangenheit<br />
abzuschließen und zu<br />
erkennen, was er in der<br />
Welt verändern kann?<br />
Kommen wir in den Genuss der Entfaltung,<br />
fühlt es sich so an, als gäbe es für alles<br />
Lösungen. Dinge fügen sich, Ziele werden<br />
erreicht und kleine <strong>Erfolg</strong>sketten führen zu<br />
großen <strong>Erfolg</strong>en. Die Entfaltung selbst<br />
führt zu keinen Problemen, doch es könnten<br />
Probleme auftreten für diejenigen, die<br />
sie suchen. Es ist wichtig zu wissen, woher<br />
wir kommen, um festzustellen, wohin wir<br />
gehen wollen. Dieser Weg der Erkenntnis<br />
kann schwer werden und Menschen vor<br />
Probleme stellen, die ihnen bis dahin nicht<br />
bewusst waren. Schaffen wir es, hier einen<br />
klaren und ehrlichen Kopf zu wahren,<br />
dann schaffen wir es auch, unser Potenzial<br />
voller Klarheit, Ehrlichkeit und Selbstvertrauen<br />
auszuleben.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
45
Leben<br />
ZEN STYLE<br />
ODER: ALS ICH AN ALLEM ZU ZWEIFELN BEGANN<br />
In der Corona-Pandemie kam ich<br />
darauf, ein Buch zu schreiben. Ein<br />
Buch, das ich damals selbst gern<br />
gelesen hätte, als ich an allem zu<br />
zweifeln begann. In »Zen Style«<br />
zeichne ich den Weg nach, der dazu geführt<br />
hat, dass sich meine Vorstellungen<br />
von <strong>Erfolg</strong> komplett gewandelt haben.<br />
Vor 20 Jahren hatte ich eine klare Vorstellung<br />
davon, was <strong>Erfolg</strong> für mich bedeutete.<br />
Ich war Mitte 20 und wollte ins<br />
Musikgeschäft. Ich begann damit, als<br />
freier Autor für Musikzeitschriften zu<br />
arbeiten. Damals war es üblich, dass uns<br />
die großen Plattenfirmen regelmäßig<br />
nach London, New York oder Los Angeles<br />
fliegen ließen, um ihre Stars zum<br />
Interview zu treffen. Während ich in<br />
einer winzigen Studentenwohnung in<br />
einem Hamburger Wohnblock lebte,<br />
stieg ich auf diesen Trips in Fünf-Sterne-<br />
Hotels ab und stand auf den Gästelisten<br />
der angesagten Clubs. Einmal saß ich mit<br />
Pharrell Williams auf einem Balkon mit<br />
Blick auf auf den Ocean Drive in Miami<br />
Beach, wo die italienischen Sportwagen<br />
ganz selbstverständlich am Straßenrand<br />
standen; Williams trug mehrere Hunderttausend<br />
Euro um den Hals und das<br />
Handgelenk spazieren. So sah <strong>Erfolg</strong> also<br />
aus, von Nahem betrachtet.<br />
»Zen Style«<br />
von Stephan Kunze<br />
288 Seiten<br />
Erschienen: 20. Dezember 2021<br />
Arkana Verlag<br />
ISBN: 978-3-442-34288-4<br />
Zehn Jahre später arbeitete ich immer<br />
noch daran, im Musikgeschäft durchzustarten.<br />
Bis dahin war es ganz gut gelaufen,<br />
doch der Lebensstil, den ich mir<br />
wegen meiner Vorstellungen vom <strong>Erfolg</strong><br />
abverlangte, forderte seinen Tribut: Ich<br />
war 24/7 online und erreichbar, schob<br />
jede Menge Nachtschichten in der Re-<br />
46 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
Leben<br />
Der Autor<br />
Stephan Kunze schreibt seit vielen Jahren als<br />
Journalist und Autor über Musik und Kultur. Seit<br />
einigen Jahren arbeitet er in der Musikredaktion<br />
von Spotify, inzwischen als Global Editorial Lead.<br />
daktion und im Studio, trotzdem ließ ich<br />
keinen Empfang und keine Party aus –<br />
nicht selten war ich morgens der Letzte<br />
an der Bar. Manchmal verdiente ich viel<br />
Geld, hatte aber auch extrem hohe monatliche<br />
<strong>Ausgabe</strong>n. Vor allem war ich unglücklich<br />
und ausgebrannt, kämpfte mit<br />
Übergewicht und Bluthochdruck, Panikattacken<br />
und Selbstzweifeln. Je verzweifelter<br />
ich dem <strong>Erfolg</strong> hinterherjagte,<br />
desto mehr schien er sich von mir zu<br />
entfernen.<br />
Meine Überzeugung ist, dass ein solches<br />
Leben auch im 21. Jahrhundert noch<br />
möglich ist – sogar ohne komplett aus<br />
der Gesellschaft auszusteigen. Man muss<br />
lediglich die kapitalistische Indoktrination<br />
überwinden, die wir von klein auf<br />
erfahren haben. Dann steht nicht mehr<br />
das »Mithalten« mit den Nachbarn im<br />
Mittelpunkt des eigenen Strebens, weil<br />
wir erkennen, dass wahres Glück nur aus<br />
uns selbst entstehen kann. Uns wird klar,<br />
dass keine dicke Luxusuhr, kein Designer-Turnschuh,<br />
kein neuer Lebenspartner,<br />
kein weiterer Wochenend-Städtetrip<br />
und auch kein exotischer Job-Titel uns<br />
dem wahren Glück auch nur einen Millimeter<br />
näher bringen wird – weil alles,<br />
was wir brauchen, längst da ist. Mit dieser<br />
Erkenntnis schwinden materielle<br />
Wünsche und Ansprüche. Wir nutzen<br />
unsere Lebenszeit für Aktivitäten und<br />
Beziehungen, die uns guttun. Gelassenheit<br />
und Akzeptanz ergreifen Besitz von<br />
unserem Geist.<br />
Wenn wir uns auf diese Reise begeben,<br />
wird sich Entspannung breitmachen, wo<br />
vorher Getriebenheit war. Nach außen<br />
wird sich möglicherweise wenig verändern,<br />
aber die innere Einstellung ändert<br />
sich komplett. Wir arbeiten nicht mehr<br />
zweckgebunden, sondern nur noch um<br />
der Arbeit selbst willen. Und irgendwann<br />
werden wir möglicherweise auch spüren,<br />
dass sich auch eine Form des <strong>Erfolg</strong>s<br />
nach »klassischer« Definition eingestellt<br />
hat – weil wir nämlich aufgehört haben,<br />
ihm krampfhaft nachzujagen. Wer finden<br />
will, muss aufhören zu suchen, sagen die<br />
Buddhisten. Zen Style.<br />
Wenn wir<br />
uns auf diese<br />
Reise begeben,<br />
wird sich<br />
Entspannung<br />
breitmachen,<br />
wo vorher<br />
Getriebenheit<br />
war.<br />
Bilder: Unsplash / S Migaj, Depositphotos / phaendin, privat, Cover: Arkana Verlag<br />
Nachdem ich einmal eine längere Zeit im<br />
Krankenhaus verbracht hatte und ein für<br />
mich sehr wichtiger Mensch zu jung verstorben<br />
war, begann ich mich vermehrt<br />
damit zu beschäftigen, was mir eigentlich<br />
wirklich wichtig war. In diesem Rahmen<br />
befasste ich mich mit geistigen Strömungen<br />
wie Minimalismus, Taoismus und<br />
Zen-Buddhismus. Ich begann zu meditieren,<br />
meine Achtsamkeit zu trainieren<br />
und mich mit buddhistischer Psychologie<br />
auseinanderzusetzen. In jahrelangen<br />
Recherchen stieß ich auf einen wiederkehrenden<br />
Grundgedanken: Ein genügsames,<br />
naturnahes Leben in Einklang mit<br />
den eigenen Werten macht langfristig<br />
glücklicher und zufriedener als Materialismus<br />
und Konsum. Ich habe viele Menschen<br />
gefunden, die einen solchen Lebensstil<br />
leben, den ich – in Anlehnung an<br />
einen japanischen Zen-Meister – den<br />
»Zen Style« nenne.<br />
Das aktuelle Oberhaupt der<br />
Buddhisten, der Dalai Lama.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
47
Best of Web<br />
BEST OF WEB<br />
Beliebte Artikel auf www.erfolg-magazin.de<br />
Rapper Jay-Z in der Rock and Roll<br />
Hall of Fame<br />
Ein Komitee bestehend aus Musikhistorikern entscheidet seit<br />
1986 alljährlich über die Aufnahme Prominenter aus dem Musikbereich<br />
des Rock and Roll in die Rock and Roll Hall of Fame. Nun<br />
wurde für das Jahr 2021 neben Tina Turner, den FooFighters<br />
und anderen auch Solo-Rap-Künstler Jay-Z für einen Einzug in<br />
die Hall nominiert. Zwar agiert Jay-Z musikalisch nicht im Genre<br />
des Rock and Roll. Doch vor allem seine revolutionären Neuerungen<br />
bezüglich der stilistischen Verschmelzung von Pop und<br />
Hip-Hop ließen ihn zu einer extrem erfolgreichen Größe im Musikbusiness<br />
werden. In seiner Dankesrede sagte Jay-Z: »Als wir<br />
aufgewachsen sind, dachten wir niemals, dass wir in die Rock...<br />
Den Rest des Artikels lesen Sie unter<br />
www.erfolg-magazin.de<br />
Nach sechs Jahren Pause:<br />
Adeles neue Single »Easy on me«<br />
Elon Musk stößt Jeff Bezos vom<br />
»Bloomberg«-Podest<br />
Sie ist wieder da: Mit ihrer neuen Single »Easy on me« meldet<br />
sich Adele sechs Jahre nach ihrem letzten Album »25« musikalisch<br />
zurück. Lange haben die Fans auf einen neuen Song von<br />
der 33-jährigen Britin gewartet, der endlich bereits am 15. Oktober<br />
2021 veröffentlicht wurde. Das auf YouTube veröffentlichte<br />
Video landete auf dem ersten Platz der YouTube-Trending-Liste<br />
und wurde an einem Tag über 70 Millionen Mal aufgerufen...<br />
Den Rest des Artikels lesen Sie unter<br />
www.erfolg-magazin.de<br />
Momentan führt Tesla-CEO Elon Musk die Milliardärs-Liste von<br />
»Bloomberg« mit einem Vermögen von 249 Milliarden US-Dollar<br />
an. Damit ist er gut 50 Milliarden US-Dollar reicher als der zuletzt<br />
auf dem ersten Platz rangierende Amazon-Gründer Jeff Bezos,<br />
der jetzt mit einem Vermögen von 198 Milliarden US-Dollar auf<br />
dem zweiten Platz campiert. Der von Musk gegründete E-Autobauer<br />
Tesla hat jüngst seinen aktuellen Quartalsbericht ...<br />
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Bilder: IMAGO / i Images / UPI Photo / Future Image / IP3press<br />
48 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Top Experten<br />
Elon Musk stößt Jeff Bezos vom<br />
»Bloomberg«-Podest<br />
TOP<br />
EXPERTEN<br />
Vor kurzem hat die »New York Times« zusammen mit der<br />
Beratungsfirma Equilar die Top 10 der weltweit bestbezahlten<br />
CEOs aufgestellt. Festgestellt wurde, dass die Corona-Pandemie<br />
keinerlei Auswirkungen auf die Vergütungen der Führungskräfte<br />
hatte. Auf den Spitzenrängen tummeln sich die führenden Köpfe<br />
der anerkanntesten Unternehmen. Umso interessanter ist, dass<br />
weder Tesla-CEO Elon Musk noch der ehemalige Amazon-CEO<br />
Jeff Bezos mit von der Partie sind.<br />
1. Alexander Karp: 1.098.513.297 US-Dollar<br />
Der 53-jährige Mitbegründer des US-Software-Anbieters Palantir<br />
Technologies hatte bereits ein Jahr nach der Gründung im Jahr<br />
2004 mit der Nachrichtendienstgemeinschaft der Vereinigten<br />
Staaten (USIC) einen renommierten Kunden an der Hand. Besonders<br />
bekannt ist das Softwareprojekt Palantir Gotham, das<br />
Anti-Terror-Analysten in den USIC-Behörden und dem US-Verteidigungsministerium<br />
verwenden.<br />
2. Tony Xu: 413.660.920 US-Dollar<br />
Mit 36 Jahren ist der Gründer und CEO von DoorDash, einem<br />
On-Demand-Lieferservice, der zweitbestbezahlte Geschäftsführer<br />
der Welt. Die als Dasher bezeichneten Fahrer des Unternehmens<br />
erhalten pro Essenslieferung eine Provision, nutzen für die<br />
Lieferung aber ihre eigenen Fahrzeuge, was DoorDash jegliche<br />
Wartungskosten erspart und sich scheinbar auf die großzügige<br />
CEO-Vergütung auswirkt.<br />
3. Eric Wu: 370.240.992 US-Dollar<br />
Der aus Taiwan stammende CEO von Opendoor Technologies,<br />
auf deren digitaler Plattform Verbraucher Immobilien kaufen...<br />
Den Rest des Artikels lesen Sie unter<br />
www.erfolg-magazin.de<br />
Julian Buchmann<br />
Markenaufbau und Premium-Marketing<br />
für Immobilienmakler<br />
Deutschland<br />
Hierbei handelt es sich um die<br />
neu aufgenommenen Top-Experten.<br />
Die gesamte Liste finden Sie unter<br />
www.erfolg-magazin.de/top-experten/<br />
Bei der Benennung von »Top Experten« handelt es sich um eine redaktionelle<br />
Entscheidung des ERFOLG <strong>Magazin</strong>s. Die Redaktion sichtet regelmäßig<br />
Profile von Marktteilnehmern und prüft die Personen unter Zuhilfenahme<br />
öffentlich einsehbarer Informationen hinsichtlich fachlicher Qualifikation,<br />
Veröffentlichungen, Kundenbewertungen und Dauer der Tätigkeit. Nur<br />
natürliche Personen können als »Top Experten« benannt werden.<br />
Bild: Depositphotos/depositedhar<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
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<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Brand Ambassadors<br />
ERFOLG<br />
D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E magazin<br />
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Leitsatz richten wir uns an jeden, der etwas in<br />
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<strong>Erfolg</strong>sblatt<br />
Mr.Rhetorik<br />
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habe ich es mir zum Ziel gesetzt, eben diese<br />
Menschen bestmöglich auf ihrer Reise zu begleiten.<br />
»Kommunikation ist meine Passion!« – Florian<br />
Heyer, der unter dem Pseudonym Mr.Rhetorik<br />
bekannt ist, gibt Menschen die Möglichkeit,<br />
durch seine Tipps ihr volles kommunikatives<br />
Potenzial zu entfalten. Mit seinem Instagram-<br />
Profil erreicht er monatlich Millionen von Menschen<br />
mit einer Mission: »Menschen durch<br />
starke Kommunikation für sich zu gewinnen!«<br />
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Jammer nicht, lebe!<br />
BMotivation<br />
myMTVTN<br />
Schon Einstein sagte, es gäbe viele Wege zum<br />
Glück und einer davon sei, aufzuhören zu jammern.<br />
Ich hab mir das nach einem Schicksalsschlag<br />
zum Lebensmotto gemacht. Mein Blog<br />
soll Dir eine Quelle der Inspiration und Motivation<br />
sein. Es lohnt sich, seinen Träumen zu folgen und<br />
nie aufzugeben. Ich gehe leben! Kommst Du mit?<br />
@jammer_nicht_lebe<br />
Unser Motto »Spreading the good vibes« richtet<br />
sich an Menschen, die einen Traum haben,<br />
jedoch noch nicht das richtige Mindset besitzen,<br />
um diesen zu verwirklichen. Wenn Du Dich<br />
für Persönlichkeitsentwicklung interessierst,<br />
dann schaue gerne bei uns vorbei.<br />
Maciej und Benny<br />
@bmotivation_de<br />
Unser <strong>Erfolg</strong>srezept? DSG! Und nein, es handelt<br />
sich hierbei nicht um ein Getriebe, sondern um<br />
Disziplin, Spaß und Geduld! Wir bei myMTVTN<br />
haben gelernt, dass diese drei Faktoren unerlässlich<br />
für Deine Zielerreichung sind! Wann<br />
schaltest Du einen Gang höher und arbeitest<br />
endlich an Deinen Träumen?!<br />
@mymtvtn<br />
Bilder: privat<br />
50 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . ERFOLG magazin
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
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