tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die Seen - Ausgabe Januar/Februar 2022
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Ausgabe 40
Januar / Februar 2022
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Das Magazin rund um Weilheim und die Seen
Eine Produktion von
Titelbild: Wolfilser, Adobe Stock
Mesnerhauskapelle Aidling am Riegsee
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate
originelles heiraten
Die bayerische Bauernhochzeit
auf der roten Couch
Landtagsabgeordneter Andreas Krahl
Lebensrettende Träume
Weil er sieben Jahre lang in
Pähl gelebt und in Seeshaupt
gearbeitet hat, ist
sein Freundes-, Bekannten-
und Fankreis auch im
Tassiloland kein kleiner: Die
Rede ist von David Gramberg,
Vollblutmusiker,
der inzwischen wieder
in seinen Heimatort
Schwabsoien
gezogen
ist, sich seither jedoch noch
intensiver mit Texten und
Komponieren von Songs
befasst. Der begnadete
Sänger, Gitarrist, Pianist
und Schlagzeuger hat vor wenigen
Wochen seine erste Single als Solokünstler auf den
Markt gebracht. „Raise My Bet“ hat verdammt hohes
Ohrwurmpotential. Vor allem aber ist es ein lebensbejahender
Gute-Laune-Song, der seinen Hörern im
neuerlichen Corona-Wahnsinn Mut, Kraft und Freude
gibt. Alles andere als neu ist das seit Jahren taunasse
Weihnachtswetter im bayerischen Oberland. In unserer
großen Wettergeschichte dröseln wir auf, warum
gewisse Phänomene zur kalten Jahreszeit keine
Zufälle sind. Dass die Winter der vergangenen Jahre
immer seltener langanhaltendende Kälteperioden
mit sich bringen, ist kein regionales Phänomen, sondern
die offensichtliche Folge der Klimaerwärmung.
Umso erstaunlicher, dass im ohnehin schneearmen
Weilheim trotzdem ein Loipenspurer im Einsatz ist.
Zumindest dann, wenn dort tatsächlich mal das weiße
Gold vom Himmel fällt und liegen bleibt. Zeit für
Sport hat Andreas Krahl seit Herbst 2018 selten. Wir
durften den „Mann der Praxis“ vor und im Maximilianeum
treffen, fotografieren und interviewen. Und
sind noch immer begeistert von diesem bodenständigen,
ehrlichen und aufrichtigen Grünen-Politiker, der
nach Niederbayern und München in Murnau seine
neue Heimat gefunden hat. Warum er nicht wieder
zurück in die Landeshauptstadt zieht, welchen Einfluss
er als Oppositioneller hat und warum er nach
wie vor als Rettungssanitäter und Intensivpfleger arbeitet,
um unter anderem schwer an Corona erkrankte
Menschen vor dem Tod zu retten? Die ungeschönten
Antworten darauf finden Sie, liebe Leser, ab Seite 9
in dieser pandemiebedingt sehr dünnen Ausgabe.
Dazu passend, jedoch einige Seiten weiter: Ein Erklärungsstück
zum Bayerischen Landtag, in dem eine
außergewöhnliche Ess-Tradition für die dort arbeitenden
Politiker vorherrscht. Dass in einem dieser
historisch wertvollen Säle des Maximilianeums im
Grunde jeder in Bayern lebende Bürger zu günstigen
Konditionen Hochzeit feiern könnte, wird darin nicht
erwähnt. Allein deshalb, weil aufgrund der hohen Inzidenzen
an eine große Feier derzeit nicht zu denken
ist. Dafür haben die jungen, heiratswilligen Paare der
Region umso mehr Zeit, sich Gedanken zu machen,
wie sie denn ihren „schönsten Tag“ erleben möchten,
sobald es denn wieder erlaubt ist. Einen absoluten
Traumtag traditioneller Natur durfte ein Paar aus
Riegsee erleben. Hochzeitstauglich wären an dieser
Stelle auch die neuen Rezeptvorschläge der Hauswirtschafterei
— diesmal zum Brunchen zu Neujahr.
Apropos: Einen gesunden, guten und im Umgangston
respektvollen Start ins neue Jahr wünscht Ihnen allen
an dieser Stelle,
Ihr Johannes schelle
> > > aus DeM InhalT
Seite 4
„raise My Bet“ von David
gramberg — Vollblutmusiker
startet solokarriere mit
mutmachender Debüt-single
Seite 6
Typische Phänomene wie
taunasse weihnachten:
Das winterwetter im
Tassiloland
Seite 9
ein Mann der Praxis im großen
Interview auf der roten Couch:
landtagsabgeordneter
andreas krahl
Seite 15
In vier Minuten zum
weltrekord: Junge Frau
aus Polling gewinnt einen
renommierten rednerpreis
Seite 16
Trotz geringer schneelage?
hans Vollmayr spurt seit
mehr als zehn Jahren das
weilheimer loipennetz
Seite 18
zensus 2022:
Freiwillige für Volkszählung
gesucht
Seite 20
Der Bayerische landtag:
ein geschichtsträchtiger
rundgang durchs ehrwürdige
Maximilianeum
Seite 22
Fördergeld, Festivial,
gewinner und ein echtes
Vorbild — allerlei
aus dem Tassiloland
Seite 24
selbstgemachter Drei-königkuchen
zum gemütlichen
Feiertagsbrunch: rezepte der
hauswirtschafterei
Seite 26
künstlich angelegter
wasserspeicher für den
ernstfall — das heimaträtsel mit
herzhaftem gewinn
Seite 28
geschichtsträchtiges wissen
aus dem bayerischen oberland:
Das neue heimatkundliche
Jahrbuch „lech-Isar-land“
Seite 30
als anregung für
heiratswillige: Die
bayerische Bauernhochzeit
januar / februar 2022 | 3
Debüt-Single von David Gramberg macht Laune
Vollblutmusiker
startet Solokarriere
schwabsoien | „Ein hochmotivierender
Song. Ein Ausruf, keine
Angst zu haben. Ein lebensbejahendes
Nach-Vorne-Schauen.“
Mit diesen Worten beschreibt David
Gramberg seine Debüt-Single
„Raise My Bet“, die seit November
auf allen bekannten Musikportalen
sowie auf YouTube zu hören
und sehen ist. Dahinter steckt ein
Plan, den der Schwabsoier Vollblutmusiker
bereits vor eineinhalb
Jahren geschmiedet hat. Hintergrund:
Seine eigentliche Band,
Mary Lou, bestehend aus seinem
Bruder Daniel Gramberg sowie
seinen Sandkastenfreunden Jakob
Pröbstl und Andreas Gast macht
eine Pause auf unbestimmte Zeit.
Und das aus gutem Grund: Denn
bis auf David Gramberg sind alle
anderen Mary-Lou-Mitglieder nahezu
zeitgleich Vater geworden,
haben demnach ihre Prioritäten
verschoben, kümmern sich jetzt
neben ihren Hauptberufen voll
und ganz um ihre Familien. „Wir
werden sicherlich mal wieder gemeinsam
auf der Bühne stehen,
das steht außer Frage“, sagt David
Gramberg. Die Frage ist nur wann,
wo und zu welchem Anlass? Ein
anderer Grund der Mary-Lou-Pause
auf unbestimmte Zeit: Corona.
Aufgrund der Pandemie mussten
die Jungs alle geplanten Live-Auftritte,
unter anderem auf namhaften
Festivals, ersatzlos streichen.
Und das ausgerechnet nach dem
wohl erfolgreichsten Jahr ihrer
Bandgeschichte – 2019 standen
sie unter anderem gemeinsam mit
Starmusiker Joris auf der Bühne
4 | tassilo
David gramberg möchte mit seiner Musik die seele der Menschen berühren.
sein erster solo-song heißt „raise My Bet“.
und wurden von tausenden Fans
frenetisch gefeiert für ihre Live-
Auftritte, die sprichwörtlich unter
die Haut gingen. Insofern kam mit
Papa-Werden, Corona und der damit
verbundenen Absagen-Welle
eines zum anderen. Doch ein Leben
so ganz ohne Musik? „Ist für
mich unvorstellbar und definitiv
keine Option“, betont David Gramberg,
der während der konzertfreien
Zeit einfach weitergemacht
hat. Für sich. Dabei überlegte er,
was in Zukunft am meisten Sinn
mache. „So ist letztlich der Gedanke
gereift, ein komplett neues Projekt
zu starten.“ Ein Solo-Projekt,
unabhängig von der altbekannten
Vierer-Konstellation. Heißt: Alles,
was David Gramberg seit November
2021 auf den Markt bringt,
ist zu 100 Prozent seine eigene,
handgemachte Musik – er komponiert
Melodien, schreibt dazu
passende Songtexte, spielt Gitarre
und Klavier, singt und arrangiert
die einzelnen Musikbausteine
dann zu einem klangvollen Gesamtkunstwerk
zusammen. Ähnlich
wie bei seiner Debüt-Single
„Raise My Bet“, in der mindestens
ein halbes Jahr harte Arbeit steckt.
Das Team hinter
dem „solo“
So ganz ohne Hilfe ist eine Solo-
Karriere allerdings dann doch
nicht aus dem Boden zu stampfen.
„Raise My Bet“ wurde nicht nur in
Davids Home-Studio in Schwabsoien
aufgenommen, sondern
auch im Proberaum der örtlichen
Blaskapelle sowie im Bougalou
Studio in Utting am Ammersee.
Hinter letzterem stehen wiederum
Korbinian Steiger und Stefan Bernau,
mit denen David Gramberg
seit Jahren zusammenarbeitet,
super gut befreundet ist, sogar
die Dreier-WG im Mühlendorf
an der Schönach teilt
und ohne die er sein
Solo-Projekt sicher
nicht starten hätte
können. Denn neben
Songwriting
und Songaufnahme
das mit wichtigste:
Marketing und PR.
Es braucht professionelle
Fotos, Pressetexte
und eine eigene Internetseite.
Regelmäßige Aktivitäten auf
Social Media wie beispielsweise
Facebook und Instagram.
Jemanden, der sich ums Booking
kümmert, der Kontakte zu
namhaften Radio- und TV-Sendern
pflegt. Und nicht zuletzt
jemanden, der dafür sorgt,
dass „Raise My Bet“ und alles,
was noch kommt, auf allen bekannten
Online-Musik-Portalen zu
hören ist: allen voran auf Spotify,
iTunes und Amazon Music. Darüber
hinaus baut David Gramberg
in seinen Songs auch immer wieder
Euphorie-entfachende Hintergrundgesänge
und Melodien ein.
Meistens stammen diese von ihm
selbst, bei „Raise My Bet“ wirkte
jedoch eine Gospel-Sängerin mit.
„Das ist der große Vorteil eines
Solo-Künstlers – ich bin unabhän-
gig, kann je nach Anlass, Lust und
Laune mit ganz unterschiedlichen
Musikern und Sängern ins Tonstudio
und auf die Bühne gehen“.
Hinter dem „Solo“ steckt also auch
ein Team, das je nach Lust, Laune,
Idee und Bedarf sehr facettenreich,
aber auch total einfach und
kleingehalten sein kann.
erstes live-konzert
im kuhstall?
Schwer ist es für Musiker wie David
Gramberg nach wie vor, davon
leben zu können. Live-Konzerte
finden keine statt. Und Musikhören
über Streamingdienste
„ist ein Tropfen auf den heißen
Stein“. Der rund drei Jahre alte
Mary-Lou-Song „Autumn Comes“
geht inzwischen bei Instagram
sprichwörtlich durch die Decke,
wird von gefühlt jedem zweiten
User in Storys verwendet, auch
von Stars aus Kunst, Kultur und
Sport, die zum Teil mehrere Tausend,
ja sogar Millionen Follower
haben. Das wiederum könnte sich
sehr wohl positiv auf die Musik
von David Gramberg – der auch
„Autumn Comes“ geschrieben
hat – auswirken. „Das macht
Hoffnung, dass die Leute da
draußen diese Art von Musik
auch mal live hören möchten.“
Immerhin deuten
optimistische Pandemie-
Prognosen darauf hin,
dass im Sommer 2022 Corona
überwunden sein
könnte, folglich wieder
uneingeschränkt Konzertauftritte
möglich
wären – und somit
auch Musiker, durch
die Einnahme von
verkauften Tickets,
Geld
Erste
verdienen.
Auftritte
von David Gramberg sind bereits
fix eingeplant für das kommende
Jahr: Zum Beispiel beim WOOD-
STOCKENWEILER Festival in Hergensweiler
bei Lindau am Bodensee,
wo unter anderem auch die
bekannte Erfolgsband Django3000
auftreten wird. Oder beim Funky
Forest Festival in Langenneufnach,
südwestlich von Augsburg. Ausgeschlossen
sind auch Radio- und
TV-Auftritte von David Gramberg
nicht, außerdem möchte er auf jeden
Fall ein „intimes“ Konzert für
seine treuen Fans aus der unmittelbaren
Heimat organisieren. „Ich
habe viele schöne Erinnerungen
an die Konzertabende im Kuhstall
beim Schäferwirt in Schwabbruck
und hätte große Lust, dort erstmals
mit meinem neuen Projekt
auf der Bühne zu stehen.“ Dann
mit weiteren, neuen Songs im Gepäck?
„Auf jeden Fall!“ Im Laufe
des Jahres 2022 sind einige weitere
Veröffentlichungen geplant.
Wann genau, und aus welcher
Musikrichtung, möchte David
Gramberg allerdings noch nicht
zu genau verraten. Von ruhig und
balladig, über groß und pompös,
bis hin zu bluesig und rockig sei
alles dabei. Nur so viel: „Sie sind
grob betrachtet alle in die Indie-
Alternative-Schiene einzuordnen,
stehen quasi auf einem ähnlichen
Fundament, klingen im Detail allerdings
dann doch total unterschiedlich.
Ein Radio Moderator
hat ‚Raise My Bet‘ vor kurzem als
‚Gospel Pop’ bezeichnet. Diese
Beschreibung hat mir ziemlich
gut gefallen.“ Insofern dürfen sich
David-Gramberg-Fans und alle,
die es noch werden, definitiv freuen
auf das, was kommt – und bis
dahin jede Menge Kraft, Mut und
Motivation aus „Raise My Bet“
ziehen: Ein genialer Song mit sehenswertem
Musikvideo. js
live-auftritte vor emotionalem Publikum vermisst David gramberg am
allermeisten. er hofft, dass im sommer 2022 wieder was geht.
januar / februar 2022 | 5
Typische Winterwetter-Phänomene im Pfaffenwinkel
Warmer Fallwind
„schleckt“ den Schnee
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Schleich Johann, Am Weidenbach 5c, 82362 Weilheim
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25
Jahre
25
Jahre
Jahre
25
Jahre
25
Jahre
Tassiloland | Die letzten wirklich
weißen Weihnachten hat es
im Pfaffenwinkel 2010 gegeben.
Damals lagen in Peißenberg auf
knapp 600 Metern Höhe elf Zentimeter
an Heiligabend, am ersten
und zweiten Weihnachtsfeiertag
sogar 16 Zentimeter Schnee. Auch
in Wielenbach, einem der niedrigsten
und am flachsten gelegenen
Orte in der Region, lagen
damals sechs bis neun Zentimeter.
Die meisten Weihnachtsfeiertage
in den letzten 15 Jahren aber blieb
es grün oder bestenfalls angezuckert
in den hiesigen Städten
und Gemeinden. Schuld ist das so
genannte Weihnachtstauwetter,
eine meteorologische Singularität.
„Singularitäten sind Wetterlagen,
die jedes Jahr um eine gewisse
Zeit mit überdurchschnittlich hoher
Wahrscheinlichkeit eintreten“,
weiß der Peißenberger Stefan
Schwarzer, der beim Deutschen
Wetterdienst arbeitet. „Das Weihnachtstauwetter
tritt im Mittel in
sieben von zehn Jahren in Mitteleuropa
ein, in der Zeit zwischen
24. und 29. Dezember.“ 2010 aber
ist schon elf Jahre her. Sollte es an
Weihnachten 2021 also im Pfaffenwinkel
nicht endlich mal wieder
weiß sein? Schwarzer, der vor der
Automatisierung der Messstationen
über 20 Jahre lang Wetterbeobachter
auf der Zugspitze und auf
dem Hohen Peißenberg war, winkt
ab: „Selbst mit den leistungsstärksten
Computern ist eine verlässliche
Wettervorhersage heute
für maximal fünf bis sieben Tage
möglich, eine Tendenz bestenfalls
für 14 Tage.“ Wer also im Herbst
behauptet, das kommende Weihnachts-
und Winterwetter genau
vorhersagen zu können, ist definitiv
ein Scharlatan. Die 70 Prozent
beim Weihnachtstauwetter sind,
genau wie die 60 bis 70 Prozent
beim Siebenschläfer in der ersten
Juliwoche, ein statistischer Wert
aus vielen Jahrzehnten. „Wenn
Weihnachten 2021 wieder grün
bleibt, kann es vielleicht 2022 wieder
weiß werden, oder auch erst
2025, und dann vielleicht dreimal
hintereinander“, sagt Schwarzer.
„Keiner weiß es vorher.“
Tiefdruckgebiete bringen
den schnee
Verursacht wird das Weihnachtstauwetter
einerseits von der eiskalten
Luft über dem schon stockdunklen
Polarkreis nördlich des
Pfaffenwinkels. Diese Luft gelangt
in der ersten Dezemberhälfte immer
wieder mal in die Region und
bringt zumeist den ersten Schnee.
Stößt diese eiskalte Luft parallel
auf die mildere Luft über dem
noch vergleichsweise warmen Atlantik
im Westen, bilden sich dort
Tiefdruckgebiete. Und die kommen
früher oder später, meistens
zu Weihnachten, zu uns und bringen
vom Ozean nasses und relativ
mildes Wetter mit. In der Folge,
spätestens Anfang Januar, steigt
dann wieder die Wahrscheinlichkeit,
dass kältere Luft aus dem
Norden oder Osten zu uns vordringt.
Letzteres ist der Fall, wenn
ein großes Hoch oder eine Hochdruckbrücke
über Mitteleuropa
liegt und durch ihre Drehrichtung
im Uhrzeigersinn Luft aus dem
nördlichen Russland hierher befördert.
Diese kontinentale Luft ist
besonders kalt, gleichzeitig aber
auch trocken und niederschlagsunten
grün, oben weiß: nach Föhnlage ist der schnee in wildsteig
geschmolzen, während er in den Bergen noch meterhoch liegt.
Blick vom hohen Peißenberg auf ein von nebel überzogenes kältebecken um und über der ammer.
arm. Mit viel Schnee ist dann nicht
zu rechnen, dafür aber mit Dauerfrost.
Bei einer solchen Wetterlage
maß Stefan Schwarzer am Morgen
des 7. Januar 2017 in Peißenberg
minus 21,3 Grad und auch tagsüber
wurde es nicht viel wärmer.
„Wer Schnee will, muss auf Tiefdruckgebiete
hoffen, die von Nordwesten
oder Norden her gegen die
Alpen ziehen.“ Diese Tiefs konnten
sich über dem Atlantik mit Feuchtigkeit
vollsaugen und führen kühle,
wenn auch nicht eisig kalte Luft
heran. Im Alpenvorland ist es auf
über 600 Metern Höhe dann gerade
kalt genug, um bei null oder
knapp über null Grad für – oftmals
nassen – Neuschnee zu sorgen.
Eine solche Wetterlage brachte im
Januar 2019 viele Schneefälle. In
mehreren Alpenlandkreisen wurde
der Katastrophenalarm ausgelöst,
Dächer freigeschaufelt. Und
auch im Pfaffenwinkel, wo sich die
Schneefälle nicht so stauen wie am
unmittelbaren Alpenrand, wurde
es dick weiß. In Peißenberg maß
Stefan Schwarzer am 10. Januar
2019 44 Zentimeter, im 150 Meter
höher gelegenen Altenstadt waren
es sogar 60 Zentimeter. Eine weitere
Wetterlage für Schneeliebhaber
sind die Vb-Tiefdruckgebiete,
ausgesprochen: „Fünf b.“ Sie
ziehen vom auch im Winter recht
warmen Mittelmeer, über dem
sie besonders viel Feuchtigkeit
aufnehmen, nordwärts über Österreich
und Ungarn und drehen
sich dann west- und südwestwärts
über Tschechien nach Bayern hinein.
Dort stauen sie sich gegen die
Alpen und schneien ab. Im Januar
2006 brachte ein Vb-Tief solche
Schneelasten, dass in Bad Reichenhall
das Dach der Eissporthalle
einstürzte. Und eine ähnliche
Wetterlage brachte am 22.
Mai 1999 das Pfingsthochwasser,
in vielen Gemeinden hierzulande
wurden Straßen überflutet. Auf
der Zugspitze schneite es binnen
eines Tages fast einen Meter. Das
brachte auf Deutschlands höchstem
Berg am 23. Mai eine seither
kaum mehr erreichte Gesamtschneehöhe
von sechs Metern.
entstehung und
auswirkung von Föhn
Das Wetter im Pfaffenwinkel lebt
also von den Großwetterlagen
über Mitteleuropa. Doch es gibt
bei uns und im benachbarten Alpenvorland
auch regionale Wettereffekte.
Allen voran den Föhn.
Dabei ziehen Tiefdruckgebiete von
Südwesten oder Süden gegen die
Alpen. „Stauen sich die Wolken
von Südtirol her an dem über 3 000
Meter hohen Alpenhauptkamm,
steigt die Luft auf, wird kälter und
regnet oder schneit kräftig ab“,
erklärt Stefan Schwarzer. „Strömt
die Luft dann über den Berg nach
Norden, ist sie abgetrocknet und
erwärmt sich beim Absinken in die
Täler nördlich der Alpen deutlich.“
Bläst dieser „warme Fallwind“
über Tage, können die Temperaturen
auch im Hochwinter zweistellige
Tageshöchstwerte erreichen
und selbst eine ordentliche
Schneedecke rasch „wegschlecken“.
Manches Weihnachtstauwetter
wird so vom Föhn erzeugt,
wenn atlantische Tiefdruckgebiete
sich erstmal nicht mit Regen über
uns wegbewegen, sondern an den
Alpen von Südwesten her gestaut
werden. Föhn ist aber nicht gleich
Föhn. Je nachdem wie stark der
Niederschlag im Süden und die
genaue Strömungsrichtung des
Tiefs ist, kann ein starker Föhn im
ganzen Alpenvorland blauen Himmel
– von dünnen fischförmigen
Föhnwolken abgesehen – bis über
München hinausbringen. Manchmal
ist es aber auch nur im Osten
jenseits von Bad Tölz oder dem
Tegernsee blau. Weiter westlich ist
das schlechte Wetter schon über
die Schweiz und die Ammergauer
Alpen in das Ostallgäu und den
Pfaffenwinkel geschwappt und
bringt hier nur mehr milchigen
Himmel oder gar schon ersten Regen
oder Schnee.
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Berge und hügel
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Abgesehen vom Föhn, lenken Berge
und Hügel generell das Wetter.
So kann es in Rottenbuch und
Schongau durch eine winterliche
Warmfront von Westen her
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von der Früh weg regnen oder auf
dem noch kalten Boden eisregnen,
während sich im Graswangtal oder
im Garmischer Becken, geschützt
durch die Berge, noch kalte Luft
hält. Bis Mittag schneit es dort
noch nass und schwer, ehe auch
dort die Schneefallgrenze deutlich
ansteigt. Beim sommerlichen Extremwetter
im Juni 2021 beobachtete
Stefan Schwarzer von seinem
Homeoffice in Peißenberg aus, wie
sich die Hagelgewitter von Tirol
aus am Westrand der Ammergauer
Alpen nach Norden schoben. Wo
das Gebirge mit Trauchbergen und
Hoher Bleick endet und zugleich
weiter nördlich der Hohe Peißenberg
blockiert, war für die Gewitterzellen
der Weg frei nach Osten
und sie schoben sich über Wildsteig
hinüber nach Huglfing und
Eglfing, wo es zu großen Schäden
kam. „In Peißenberg waren wir
hingegen kaum betroffen“, erinnert
sich Schwarzer. Von solchen
kleinräumigen Wettereffekten
gibt es noch weitere, wenn auch
nicht mit großen Auswirkungen.
So können über dem Ammersee
und Starnberger See kleine „Lake
effects“ auftreten, die, durch Aufnahme
von Feuchtigkeit über dem
Wasser, Regen- oder Schneeschauer
verstärken. Auf den Höhenrücken
weiter östlich, über die
auch die A95 verläuft, kann man
das merken. Freilich nur ein klein
wenig und nicht zu vergleichen
mit „Lake effects“ über den großen
Seen Amerikas.
Temperaturen auf
den kopf gestellt
Tief mit wolkensturm nähert sich: Im Tal scheint noch die sonne, um die
hohe Bleick bilden sich bereits erste, dichte schneeschauer.
Blick vom heimgarten auf den staffelsee: Durch Föhnlagen blieb es
Mitte Dezember 2006 selbst in hohen lagen schneefrei.
Bei winterlichen Hochdrucklagen
und klarem Himmel, wenn die
Luft über dem Boden ungehindert
auskühlen kann und in den
Tälern klirrenden Frost hinterlässt,
steigt Stefan Schwarzer manchmal
vom Peißenberger Stadtrand hinauf
zum Weinbauer am Osthang
des Hohen Peißenbergs. Obwohl
nur rund 150 Meter höher, kann
es dort am Morgen fünf oder gar
zehn Grad wärmer sein. „Inversion“
nennt man eine solche Wetterlage,
die die üblichen Temperaturverhältnisse
auf den Kopf stellt.
Wird es normalerweise nach oben
hin kälter, rund 0,7 Grad im Schnitt
pro 100 Höhenmeter, ist es nun
umgekehrt: Auf den Bergen ist es
mild, in den Tälern kalt. Kommt
dann noch Ostwind dazu, kann der
Pfaffenwinkel tagelang unter einer
Hochnebeldecke verschwinden.
Denn der Ostwind, die Schweizer
nennen ihn „Bise“, treibt Feuchtigkeitsreste
gegen die Alpen. Und
da die kalte Luft über dem Tal wenig
Feuchtigkeit aufnehmen kann,
kondensiert sie zu einer nebelartigen
hohen Wolkenschicht. Die
wärmere Luft drückt von oben auf
diese Schicht und die schwache
Wintersonne schafft es bei anhaltender
Inversion nicht, den Hochnebel
aufzulösen. Manchmal muss
man dann bis auf das Hörnle oder
den Heimgarten steigen um in der
Sonne zu sein, manchmal reicht
eine Fahrt in die Alpentäler hinter
Oberammergau oder Eschenlohe.
Und wie wird die Klimaerwärmung
unsere Winter künftig beeinflussen?
„Schnee wird hier
auch in zehn und zwanzig Jahren
noch fallen, doch je tiefer man
sich befindet, desto seltener werden
solche Ereignisse werden“,
bekräftigt Stefan Schwarzer. Aber
auch dort kann es nach wie vor
starke, zeitlich begrenzte Schneefallereignisse
geben. „Und seien
wir ehrlich: Wer will schon drei
oder vier Monate lang durchgehend
Kälte und Schnee?“ cr
8 | tassilo
auf der roten Couch
ein lebensretter
im Bayerischen landtag
Von wegen anzug und krawatte. grünen-Politiker
andreas krahl zeigte beim Fotoshooting auf der
roten Couch einmal mehr, dass er ein Mann der Praxis
ist. Hier im Arbeitsgewand des Intensivpflegers.
Im hintergrund: Das imposante Maximilianeum.
Foto: Felix Baab
januar / februar 2022 | 9
München | Jung, kein Akademiker
und im Dialekt sprechend: Andreas
Krahl, 32, ist ein Mann der Praxis.
Geboren und aufgewachsen im
niederbayerischen Freyung, meistert
er als Sohn eines Landwirts
„brav“ das Abitur und absolviert
auf Mamas Wunsch „eine anständige“
Ausbildung – die zum Bankkaufmann.
Was aber nix für ihn ist.
Die Lösung: Eine Zweitausbildung
zum Gesundheits- und Krankenpfleger,
die ihn über München bis
nach Murnau führt. Gefühlt angekommen,
stellt sich im Herbst 2018
sein ohnehin schon aufregendes
Leben erneut auf den Kopf: Bei der
Landtagswahl bekommt er 18 000
Erststimmen, 9 500 Zweitstimmen
und zieht als aktiver Anhänger der
Grünen ins Maximilianeum ein. Mit
erst 28! „Eine immer noch surreale
Welt“, sagt er. Aber eine, in der er
was bewegen will. Im großen Interview
auf der Roten Couch spricht
der Abgeordnete des Bayerischen
Landtags (MdL) über seinen prägendsten
Fall im UKM, wie der
bundesweite Pflegenotstand in den
Griff zu bekommen ist und warum
er sitzungsfreie Zeiten bevorzugt
auf Seerettungsschiff und Covid-
Stationen verbringt.
Herr Krahl, Politik ist für die meisten
Kinder und Jugendlichen ein Erwachsenen-Ding,
total uncool. Warum
waren Sie in der Jungen Union?
In meiner Familie war ich schon
immer Außenseiter – man musste
mich nie zur Tagesschau im Ersten
zwingen, weil mich Politik bereits
als junger Schüler brennend interessiert
hat. Allen voran der Machtwechsel
von Schröder zu Merkel.
So richtig los ging’s dann mit 16
Jahren, als mir klar wurde: Eine
Gesellschaft zum Positiven verändern
kann man nur durch aktives,
politisches Engagement.
Im Nachwuchs der CSU?
Wo ich herkomme, im tiefsten
Bayerischen Wald, konntest du
so intensiv und lange nach politischen
Jugendorganisationen suchen
wie du willst – es gab dort
weit und breit nur eine: Die der
CSU. In meinem Falle zwei Straßen
weiter. Die Themen damals waren
Studiengebühren und das tschechische
Kernkraftwerk in Temelin.
Letztlich sind bei den Treffen verschiedenste
Weltanschauungen
aufeinandergeprallt, über die man
nicht nur diskutiert, sondern richtig
gestritten hat – weil die Ansichten
historisch wertvolle gemälde mit geschichtsträchtigen Motiven und in
der größe eines Fußballtors: Das Maximilianeum von innen.
10 | tassilo
der meisten so gar nicht mit meinen
vereinbar waren, bin ich nach
zweieinhalb Jahren wieder ausgetreten.
Nach dem Abi ging’s für Sie nach
Passau und München – Ausbildung
zum Bankkaufmann. Warum setzten
Sie eine Zweitausbildung zum
Gesundheits- und Krankenpfleger
obendrauf?
Die Affinität zu kranken Menschen
ist bei mir immer schon dagewesen
– parallel zur Banklehre habe
ich bereits eine Ausbildung zum
Rettungsassistenten absolviert. Als
ich nach Abschluss meiner Banklehre
noch drei Monate in München
am Schalter gestanden bin
war für mich endgültig klar: Dieser
Beruf geht überhaupt nicht für
mich! Also habe ich mich für eine
Zweitausbildung im Gesundheitswesen
entschlossen. Allerdings
nicht wie bei der Bankausbildung
über das erstbeste Stellenangebot –
diesmal habe ich mich ganz bewusst
für eine Ausbildung bei der
Schwesternschaft des Roten Kreuzes
in München entschieden. Deren
Ruf als Ausbildungsstätte mit „Zuckerbrot
und Peitsche“ hat sich in
den drei Jahren Lehrzeit bestätigt.
Während dieser beruflichen Neuausrichtung
haben Sie sich auch politisch
wieder engagiert. Allerdings
für die Grünen.
Ausschlaggebend für den Parteieintritt
war damals weder der
Kampf gegen die dritte Startbahn
noch das Thema Umweltschutz.
Ich habe den Grünen meine Probleme
in der Pflege geschildert und
dabei festgestellt: Deren Ansichten
und Programminhalte sind meinen
Standpunkten sehr ähnlich.
Den Grünen sind Sie seither treu
geblieben, der Landeshauptstadt
allerdings nicht.
Nach rund vier Jahren in München
wollte ich zurück aufs Land. Allerdings
unter zwei Gesichtspunkten:
Trotzdem auf medizinisch hohem
rustikaler gang, von der Tiefgarage in richtung eingangshalle: andreas
krahl (rechts) und „tassilo“-redakteur Johannes schelle.
Niveau arbeiten. Und näher an den
Bergen sein. Insofern kamen nur
zwei Standorte in Frage: Innsbruck
und Murnau. Da ich Bayern letztlich
doch nicht verlassen wollte,
habe ich mich fürs Oberland entschieden
und im Unfallklinikum als
Intensivpfleger für Rückenmarksund
Brandverletzte angefangen.
Wie sah Ihr Arbeitsalltag im UKM
aus?
Grundsätzlich ist man als Pflegekraft
auf Intensivstation dafür
verantwortlich, dass eine vital gefährdende
Situation behoben wird,
oder gar nicht erst eintritt. Auf gut
Bayerisch gesagt: Wir sorgen dafür,
dass der Patient nicht stirbt.
Ihr prägendstes Erlebnis als Intensivpfleger?
Eine Verbrennung beider Beine
bis hoch zur Hüfte, was fachlich
betrachtet bei weitem nicht der
schlimmste Fall war. Aber: Zugezogen
hatte sich der Patient diese
Verletzung, weil er, nachdem er
seine Frau erstochen und seine
Wohnung angezündet hatte, sich
eine Kohlen-Monoxid-Vergiftung
einhandelte, bewusstlos wurde
und deshalb nicht mehr rechtzeitig
aus der brennenden Wohnung fliehen
konnte. Wir als Intensivpfleger
wussten von diesem Mord, allein
deshalb, weil Tag und Nacht ein
Polizist vor der Behandlungsbox
saß und Wache hielt. Aufregend
wurde es vor allem dann, als der
Mann zunehmend zu Bewusstsein
gekommen ist, wir uns in einem
irren Spannungsfeld bewegt haben:
Einerseits arbeitest du unter
dem Motto des Bayerischen Roten
Kreuzes: „Helfen, ohne zu fragen,
wem.“ Andererseits liegt da einer,
der seine Frau umgebracht hat.
Zwischen den Schichten im UKM
haben Sie sich auch politisch immer
stärker engagiert. Nicht mehr in
München, sondern für die Ortsgruppe
der Grünen in Murnau, die Sie
plötzlich als Zugpferd in den Landtagswahlkampf
schicken wollte?
Ich habe relativ schnell guten Anschluss
bei der Grünen-Ortsgruppe
in Murnau gefunden. Einige aus
der Partei kamen rund zwei Jahre
vor der Landtagswahl 2018 auf mich
zu und sagten: Jung, kein Akademiker,
und einer, der als einziger
im Ortsverband Dialekt spricht –
die Sprache der Menschen. Nach
kurzer Überlegung bin ich zu dem
Entschluss gekommen: Warum eigentlich
nicht!?
Die intensivste Zeit Ihres Lebens?
Es war Milchbauerntag des BDM in
Peißenberg mit Robert Habeck als
Ehrengast. Ich hatte vorher zehn
Nachtschichten am Stück, nach
diesen oft nur zwei, drei Stunden
geschlafen. So auch an diesem Tag.
Am Abend aber wollte ich mich
nicht Lumpn lassn, war bei den Ehrengästen
gehockt und habe mir ein
Weißbier bestellt – während Habeck
den Leuten die Welt erklärte,
bin ich eingeschlafen. Davon gibt’s
lustige Bilder. Ein anderes Beispiel:
Ludwig Hartmann wollte mit mir
zum Thema Gletscherschmelze auf
die Zugspitze. Er kam in Grainau
an und war aufgrund viertelstündiger
Verspätung total aufgebracht,
jedoch noch entsetzter, als er auch
mich nicht gesehen hat. Meine Managerin
hat ihn dann beruhigt und
verraten, dass ich bereits da bin –
hinten am Bahnsteig der Zahnradbahn,
auf einer Bank liegend, wo
ich einen Powernap gemacht habe.
Kurzum: Viel älter hätte ich nicht
sein dürfen, um diese Doppelbelastung
aus Wahlkampf und Intensivpflege
auszuhalten.
Diese schlafarme Zeit hat sich bezahlt
gemacht. Wie sieht Ihr neues
Arbeitsleben als Abgeordneter des
Bayerischen Landtags aus?
Grundsätzlich hat ein Abgeordneter
zwei Hüte auf: Einmal den
seiner Themenbereiche, in denen
er absoluter Experte sein muss. Bei
mir sind das die Themen Gesundheit,
Pflege, Rettungsdienst und
Katastrophenschutz. Darin musst
du wirklich sattelfest sein, alle Hintergründe
kennen und absolut wissen,
von was du im Rahmen einer
Diskussion sprichst.
Und der zweite Hut?
Der im Stimmkreis – in meinem
Falle, mit Ausnahme von Bernried,
der komplette Landkreis Weilheim-
Schongau sowie der nördliche Teil
des Landkreises Garmisch-Partenkirchen.
Dort bin ich kein Fachexperte
mehr, sondern Mädchen für
alles – das Bindeglied zwischen
Landbevölkerung und Landtag.
Nur ein klassisches Beispiel, das
mir zugetragen wurde: Jemand
hat schwarz einen Carport gebaut
und möchte über eine Petition an
den Landtag erreichen, dass dieser
Schwarzbau nachträglich genehmigt
wird. Insofern ist diese zweite
Aufgabe megaspannend, weil du
dich ständig mit total unterschiedlichen
Themen beschäftigen musst.
Hinzu kommen zahlreiche Vor-Ort-
Termine mit Bürgermeistern, Landräten
und Interessensvertretern.
Außerdem nicht zu vergessen: Repräsentative
Termine – vor Corona
gab es kaum ein Wochenende, an
dem ich auf keinem Trachten-, Musik-
oder Schützenfest war.
Ist Ihr Abgeordneten-Alltag geregelter
als der des Intensivpflegers?
Definitiv ungeregelter. Mein Arbeitstag
als Politiker fängt in der
Regel um fünf Uhr in der Früh mit
klassischer Büroarbeit im Homeoffice
an – Mails beantworten und
Meldungen der Deutschen Presse
Agentur lesen, um up to date zu
sein. Dann, um 7.30 Uhr, mit dem
Zug von Murnau nach München
fahren, um pünktlich auf 9 Uhr
bei der ersten Arbeitskreis-Sitzung
im Bayerischen Landtag zu sein.
Es folgen Ausschussvorbereitung,
Ausschusssitzung und interfraktionelle
Sitzungen, was meist ohne
Pause bis 18 oder 19 Uhr der Fall ist.
Dann stehen noch häufig Abendveranstaltungen
mit Diskussionsrunden
und Vorträgen zu meinen
Fachthemen an, ehe es gegen 21
Uhr wieder heim nach Murnau
geht. Aufgrund dieser Vielschichtigkeit
gibt es in diesem Job, den
ich seit 2018 ausüben darf, keinen
geregelten Alltag.
Sie schlafen aber, trotz 80-Stunden-
Wochen, mehr als drei Stunden pro
Tag?!
Fünf bis sechs Stunden, mit denen
ich auch relativ gut auskomme.
Warum ziehen Sie nicht zurück nach
München?
Es wäre mir zwar erlaubt. Aber: In
meinem Stimmkreis haben mich
18 000 Leute gewählt – und Murnau
und Umgebung ist für mich
eine richtige Heimat geworden.
Insofern stellt sich die Frage gar
nicht, die räumliche Nähe meiner
Wähler zu verlassen.
Zumal dieser immense Aufwand
auch seine Vorzüge hat.
Als Abgeordneter des Bayerischen
Landtags bekommt man monatlich
rund 8 500 Euro brutto als sogenannte
Diät. Davon gehen weg:
Krankenversicherung, sämtliche
Sozialversicherungen, außerdem
ein Mandatsträgerbeitrag, der in
unserem Falle, bei den Grünen,
rund 1 500 Euro beträgt. On Top
gibt’s monatlich 3 500 Euro Aufwandspauschale,
steuerfrei. Mit
diesem Geld müssen wir Hotelkosten
und Ähnliches begleichen – da
ich mein Amt sehr ernst nehme,
bayernweit viel unterwegs bin,
läppert sich da schon was zusammen.
Letzteres könnte man sicherlich gerechter
lösen.
Die perfekte Röstung für besten Geschmack!
Höchste Qualität durch traditionelle Trommelröstung.
12 | tassilo
Guter Kaffee ist ein Lebensstil.
Erlesene Bohnen aus 100 % Arabica
und besondere Kaffeemischun-
gen von mild bis kräftig.
Wir rösten die Bohnen vor
Ort selbst und bieten dabei
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natürlich bei einer feinen
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Definitiv. Wer keine Termine wahrnimmt,
seine Zeit im Parlament
mehr oder weniger nur absitzt,
streicht diese 3 500 Euro vollständig
ein… Solche Abgeordneten
gibt’s leider auch.
Abgesehen davon brauchen Sie Büros,
Technik und Mitarbeiter?
Als MdL habe ich einen Anspruch
auf zwei Vollzeit-Mitarbeiter, für
die es einen Sondertopf in Höhe
von rund 130 000 Euro gibt. Ich beschäftige
eine Vollzeitmitarbeiterin
und zwei Teilzeitkräfte. Eineinhalb
arbeiten in meinem Stimmkreis-
Büro in Weilheim, die andere
halbe Kraft in ihrem Homeoffice
in Starnberg. Außerdem können
wir für technische Ausstattung
meiner Büros pro Legislatur, also
innerhalb von fünf Jahren, 12 500
Euro abrechnen. Mit dieser Summe
musst du gut haushalten, denn
in Zeiten der Digitalisierung, in der
Social Media eine zentrale Rolle
spielt, ist es mit PC, Laptop, Handy
und Tablet allein nicht getan.
Worum kümmern sich Ihre Mitarbeiter?
Um alles, wofür ich keine Zeit
habe. Zum Beispiel Terminmanagement,
Hintergrundrecherche zu
Themen außerhalb meines Spezialgebiets,
sowie Formulierungen
von Anträgen.
Das müssen absolute Vertrauenspersonen
sein.
Bei der Suche nach einem geeigneten
Team habe ich in der Tat das
Fachliche etwas hintenangestellt.
Mir war wichtig, dass ich diese
Personen schon länger kenne, dass
ich mich zu 100 Prozent auf sie verlassen
kann, mit ihnen auf einer
Wellenlänge bin und, ganz wichtig,
gut mit ihnen streiten kann.
Apropos „streiten“: Die größten
Missstände in der Pflege?
In diesem Land, egal ob Bayern
oder Deutschland, kommt es täglich,
hinter verschlossenen Türen,
in Privatwohnungen, Altenheimen
oder Kliniken, zu Menschenrechtsverletzungen,
weil eine adäquate
pflegerische Versorgung aufgrund
eines akuten Fachkräftemangels
nicht gewährleistet ist.
Wir beschweren uns völlig zurecht,
dass die Taliban auf Menschenrechte
so gar nichts geben. Dass wir
aber im Bereich der Pflege genauso
Menschenrechtsverletzungen haben,
diese aber nicht wahrnehmen
oder wahrnehmen wollen, ist ein
großes Problem bei uns.
Und eine schier unlösbare Aufgabe?
Der Karren wurde über 40 Jahre
hinweg kontinuierlich in den Dreck
geschoben. Insofern ist es Utopie,
ihn in wenigen Jahren wieder herauszuziehen.
Aber, mit kleinen
Schritten, kein Ding der Unmöglichkeit.
Zur Überbrückung einer
nachhaltigen Lösung brauchen wir
auf jeden Fall Pflegekräfte aus dem
Ausland, allerdings aus Ländern,
und die gibt’s, in denen es weniger
alte Menschen als junge gibt.
Zum Beispiel auf den Philippinen.
Viel wichtiger aber ist, dass wir im
Pflegebereich Arbeitsbedingungen
schaffen, um auf Menschen aus
dem Ausland nicht mehr angewiesen
zu sein. Wir als Mitteleuropäer
müssen selbst Lust darauf haben,
in Pflegeberufen zu arbeiten. Ein
Knackpunkt: In Deutschland geben
die Krankenkassen vor, wie viel
man für welche Leistung bezahlt
bekommt. Und genau das ist das
Problem – wenn mein Auto stehen
bleibt, kann ich es auch nicht in die
Werkstätte bringen, dem Mechaniker
200 Euro in die Hand drücken
und sagen: Bring es wieder zum
Laufen, egal was fehlt, egal wie
viel Arbeit dafür notwendig ist.
Deshalb brauchen wir ein anderes
Gesundheitssystem, müssen diese
Fallpauschalen endlich überdenken.
Auch wichtig: Prävention, um
Krankheiten und Pflegebedürftigkeiten
in Zukunft zu reduzieren,
zum Beispiel durch Seniorenfreundliche
Innenraumgestaltung.
Und: Warum nicht einen Roboter
einsetzen, der für mich kocht, weil
ich es selbst nicht mehr kann.
Und wie wäre es mit familieninterner
Eigenverantwortung – Kinder
pflegen ihre Eltern?
Stand heute werden nach wie vor
72 Prozent aller Pflegebedürftigen
von Angehörigen versorgt, was
extrem wichtig ist. Und trotzdem
dürfen wir uns auf dieses System
in Zukunft nicht verlassen. Die jungen
Menschen, so bis 35, führen
ein komplett anderes Leben als
ein, zwei Generationen vor ihnen.
Bestes Beispiel bin ich selbst: Vom
fachlichen her könnte ich locker
die Pflege meiner Eltern übernehmen,
lebe aber 350 Kilometer
von ihnen entfernt – und bin damit
kein Einzelfall in einer deutlich
mobileren, globalisierteren Welt.
Hinzu kommt: In den meisten
Fällen übernehmen die Angehörigenpflege
Frauen, die vorher ihren
sozialversicherungspflichtigen Job
bereits für die Kindererziehung
aufgegeben haben, danach direkt
die Pflege von Eltern und zum Teil
Großeltern oder Schwiegereltern
übernehmen, letztlich 55 bis 60
Jahre alt, insofern seit 30 Jahren
nicht mehr in ihrem gelernten Beruf
tätig und deshalb chancenlos
auf dem Primär-Arbeitsmarkt sind.
Kurzum: Die heute pflegende Angehörige
ist unter Umständen diejenige,
die im Alter auf Sozialhilfe
angewiesen ist. Und das darf man
nicht zulassen. Abgesehen davon
funktioniert dieses Angehörigen-
Pflege-Modell allein aufgrund des
nach wie vor immer stärker werdenden
demografischen Wandels
ohnehin nicht in Zukunft.
Themenunabhängig: Wie viel Gehör
finden die oppositionellen Grünen
(38 Abgeordnete) in einem CSUdominierten
(85 Abgeordnete) Freistaat?
In der Außenwirkung macht die
CSU mit uns, was sie will. So ehrlich
muss man sein. Selbst wenn
Bundesweit bekannt: Die „rote Treppe“ im Bayrischen landtag.
ich den Antrag „Markus Söder Bayerischer
Ministerpräsident auf Lebzeit“
stellen würde, lehnt ihn die
CSU kategorisch ab, weil auf dem
Kopf der Antragstellung „Bündnis
90/Die Grünen“ draufsteht. Das ist
nun mal das Los einer Oppositions-
Partei. Was aber nicht bedeutet,
dass CSU und Freie Wähler uns
Grünen nicht zuhören. Ein gutes
Beispiel ist der plötzliche Wandel
eines Markus Söder, gerade nach
dem Volksbegehren zur Artenvielfalt.
Und: Politik wird nicht nur im
Parlament gemacht, sondern auch
mal bei einem Kaffee, einem Bier,
einem Zwischengespräch auf dem
Gang oder draußen unter vier Augen.
Wenn es dir gelingt, Respekt
zu verschaffen, hören dir auch viele
Regierende zu.
Wie sehr profitiert unsere Heimatregion
von Ihnen als Landtagsabgeordneter?
Ich bin derjenige, der Meinungen,
Stimmungen, Sorgen, Ängste,
Wünsche und Ideen der Bürger aus
dem Oberland direkt in den Landtag
trägt. Und ich kann Akzente
setzen, Diskussionen anregen und
politische Meinungsbildung vorantreiben.
Dass wir in den Landkreisen
Garmisch-Partenkirchen und
Weilheim-Schongau eine deutlich
unterrepräsentierte AfD haben,
liegt auch daran, dass ich dahingehend
nie leise war.
Kommen Bürger ganz gezielt auf Sie
zu?
Natürlich bin ich weder Brad Pitt
noch Angela Merkel, aber ich werde
schon erkannt und angesprochen.
Speziell in Murnau sind der
immer stärkerer Tourismusverkehr
sowie bezahlbarer Wohnraum die
brennenden Themen.
Haben Sie auch mit Anfeindungen
zu kämpfen?
Shitstorms auf Social Media gibt
es leider immer wieder, was mich
ehrlich gesagt auch mehr berührt,
als mir lieb ist. Da geht’s um Dinge
weit unter der Gürtellinie, um
Androhung körperlicher Gewalt.
Meistens aus der rechten Ecke
kommend.
Vergangenen Sommer waren Sie
während der sitzungsfreien Zeit als
Einsatzkraft auf dem Seerettungsschiff
Sea Eye 4. Das emotionalste
Erlebnis in diesen viereinhalb Wochen
Mittelmeer?
Am Tag, als die von uns Geretteten
von Bord gegangen sind, habe ich
ihnen in der Früh Starter-Packages
zusammengepackt – ein Turnsackerl
mit Erdnüssen, Wasser, Bananen
und einem T-Shirt. Obwohl
ich mich bewusst nicht eng mit
den Menschen angefreundet habe,
war das in diesem Moment extrem
emotional, weil mir nochmals so
richtig bewusst wurde, dass diese
Menschen nichts haben als das,
was ich in diesen Beutel packe.
Wie viele Menschen konnten bei Ihrem
Einsatz gerettet werden?
Ein Boot mit 29 Menschen. Mein Job
am Tag der Rettung war unter anderem,
einen medizinischen Check
an den Geretteten durchzuführen.
Drei von vier hatten ausgeprägte
Foltermahle wie Striemen, Einbrennungen
ausgedrückter Zigaretten
und falsch zusammengewachsener
Unterarmbrüche – bei diesem Anblick
habe ich einen unfassbaren
Hass auf die Menschen entwickelt,
die anderen so etwas antun.
Apropos: Was erwarten Sie von der
neuen Bundesregierung?
Ich war erfreut, dass im Sondierungspapier
„Seerettung“ drinsteht,
die Bundesregierung sowas
wie humanitäre Hilfe auf dem
Schirm hat und um Lösungen bemüht
ist. Dafür bin ich vom Gesundheitsprogramm
umso enttäuschter,
lehne mich an dieser
Stelle auch gerne gegen meine
eigene Partei auf: Wenn wir den
Menschen im Mittelmeer helfen
wollen, dürfen wir die humanitäre
Katastrophe in den eigenen vier
Wänden nicht außen vor lassen!
Auch an Bord der Sea Eye 4: Volle
Gläser Ihres hauseigenen Honigs.
Wie viele Völker besitzen Sie?
Aktuell sind es 14. Ein Stand steht
am Staffelsee. Meine Wirtschaftsvölker
sind in Oderding. Und die
Ableger, die Jungvölker, in Etting.
Gibt’s den Honig auch für unsere
Leser?
Prinzipiell ja – gegen eine Spende,
die eins zu eins an soziale Projekte
geht. Heuer bin ich allerdings
gnadenlos ausverkauft, weil eines
der schlechtesten Honigjahre überhaupt
hinter mir liegt – im Frühjahr
war’s für die Bienen zu regnerisch
und im Sommer hat ein extremer
Hagelschauer Pflanzen, Blumen
und Bäume massiv zerstört.
Neben Ihrer hauptberuflichen Tätigkeit
als Politiker arbeiten Sie nach
wie vor als Rettungssanitäter und
für den Katastrophenschutz?
Letzteres ist eine große Leidenschaft
von mir. Wenn da der Piepser
klingelt, werden alle anderen
Termine rigoros abgesagt. Ich war
auch für neun Tage in Ahrtal, dort
zuständig für die Trinkwasserversorgung.
Als Rettungssanitäter arbeite
ich zwei, drei Mal im Monat,
meistens nachts. Auf 450-Euro-Basis
in München und ehrenamtlich
für die Bereitschaft in Murnau –
auch das ist eine Herzensangelegenheit
für mich. Außerdem tut es
verdammt gut, zwischendrin mit
„ganz normalen“ Menschen reden
und arbeiten zu können.
Außerdem haben Sie während des
ersten und dritten Lockdowns für
insgesamt acht Wochen auf den
Corona-Intensivstationen in den
Krankenhäusern Weilheim und
Garmisch-Partenkirchen gearbeitet,
was Sie aktuell erneut für fünf
Wochen tun. Wie gefährlich ist dieses
Virus wirklich?
So gefährlich, dass ich den Großteil
der politischen Entscheidungen
absolut mittrage. Ich habe echt
Ahnung von meinem Job, viele
nicht standardmäßige Intensivpflegefälle
erlebt, aber noch nie
welche mit solch massiven Beatmungs-Parametern.
Hintergrund:
Beatmung von Patienten in Bauchlage
ist in der Intensivpflege das allerletzte
Mittel der Wahl, um Leben
zu retten. Dabei verursacht man
brutale Nebenerkrankungen wie
Druckstellen am ganzen Körper,
angeschwollene Augen und deutlich
erhöhten Druck aufs Gehirn.
Vor Corona musste das in Murnau
einmal im Quartal gemacht
werden. Seit Corona passiert das
in nahezu allen Krankenhäusern
Deutschlands jeden zweiten Tag.
Und dass nahezu täglich ein Intensivpatient
stirbt, ist auch nicht der
Standard. Insofern: Corona ist wirklich
gefährlich!
js
januar / februar 2022 | 13
Vertrauen Sie unseren Spezialisten im
Gefäßzentrum Starnberger See!
Kontakt & Terminvereinbarung:
Tel. 08158 23-143 . gefaesszentrum-bkt@artemed.de
Tutzinger
Gesundheitsforum
online
Mich trifft der Schlag
Diagnostik und Therapie
der Halsschlagaderverengung
Mittwoch, 26. Januar 2022 um 17.00 Uhr
Referent:
Dr. Jan Kemke, Chefarzt Gefäßchirurgie
Teilnahme:
Die Teilnahme erfolgt ganz einfach online.
Für die Anmeldung schicken Sie Ihre E-Mail-Adresse an
gesundheitsforum-bkt@artemed.de, und Sie erhalten den
Teilnahmelink. Für Rückfragen: Tel. 08158 23-722
Bleiben Sie auf dem Laufenden:
www.krankenhaus-tutzing.de/gesundheitsforum
Der Schlaganfall und Carotisstenose
Möglichkeiten der Behandlung
Der Schlaganfall ist eine der häufigsten Erkrankungen
in Deutschland, die zu bleibenden
Lähmungserscheinungen führen können.
Jedes Jahr kommt es in Deutschland
zu circa 200 000 durchblutungsbedingten
Schlaganfällen, die zu ca. 20 bis 30 Prozent
durch eine Carotisstenose verursacht sind.
Das heißt, es ereignen sich pro Jahr durch
diese Erkrankung etwa 30 000 Schlaganfälle
in Deutschland. Diese Zahl kann durch
Screeninguntersuchungen mit einer nachfolgenden
Behandlung bei entsprechendem
Risikoprofil des Patienten deutlich reduziert
werden. Deshalb werden in der gefäßchirurgischen
Abteilung alle ambulanten und stationären
Patienten mit entsprechenden Grunderkrankungen
auf eine Carotisstenose und
der Plaquemorphologie untersucht.
Therapieindikation
Für die Therapieindikation muss in erster
Linie zwischen einer symptomatischen und
einer asymptomatischen Carotisstenose
unterschieden werden. Als symptomatisch
wird eine Einengung der Halsschlagader
bezeichnet, die bereits typische Symptome
wie Sprachstörungen, Sehstörungen oder
Lähmungserscheinungen hervorgerufen hat.
Eine asymptomatische Carotisstenose ist
meist ein sonographischer Zufallsbefund,
der bisher keine Symptome hervorgerufen
hat. Beide können jedoch einen Schlaganfall
verursachen. Eine symptomatische Carotisstenose
sollte in den meisten Fällen behandelt
werden. Bei einer asymptomatischen
Carotisstenose hängt die OP-Indikation von
mehreren Faktoren ab, z. B. vom Alter des
Patienten, dem Einengungsgrad und der
Plaquemorphologie.
Behandlungsmöglichkeiten
Je nach Symptomatik und Einengungsgrad
gibt es drei Therapieansätze: die medikamentöse
Therapie, die offene Operation sowie
der minimalinvasive Eingriff (Stentimplatation).
Im Rahmen der offenen Operation
wird die Verstopfung aus der Halsschlagader
ausgeschält (CEA: Carotisendarterektomie,
Ausschälplastik). Der Zugang zur Halsschlagader
erfolgt über einen später kaum
sichtbaren Schnitt an der Halsaußenseite.
Alternativ besteht die Möglichkeit, die Einengung
durch Aufdehnung und Einbringung
einer inneren Gefäßstützung
(Stentimplatation: CAS) zu therapieren.
Dabei wird die Verkalkung an der Gefäßwand
fixiert. Das Verfahren wird immer
unter der Verwendung eines Protektionssystems
als Embolieschutz durchgeführt.
Dies verhindert, dass während des Eingriffs
Gefäßablagerungen mobilisiert werden
und im schlimmsten Fall einen Schlaganfall
auslösen können.
In der Abteilung für Gefäßchirurgie im Benedictus
Krankenhaus Tutzing unter der Leitung
von Chefarzt Dr. Jan Kemke werden
beide Behandlungsverfahren aus einer Hand
angeboten. Dies hat den Vorteil, dass für
jeden Patienten individuell die optimale Therapie
durchgeführt werden kann.
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BENEDICTUS KRANKENHAUS
Tutzing
14 | tassilo
Pollingerin gewinnt renommierten Rednerpreis
In vier Minuten
zum Weltrekord
Polling | Nach New York,
Wien, Frankfurt, Hamburg,
Stuttgart, Wiesbaden und
München hat der internationale
Speaker Slam
heuer zum bereits siebten
Mal in Mastershausen,
Rheinland-Pfalz, stattgefunden.
Mit 80 Teilnehmern
und Teilnehmerinnen
aus unterschiedlichsten
Wirtschaftsbereichen und
insgesamt acht Ländern
wurde dabei erneut ein
Weltrekord aufgestellt.
Speaker – was? Der von
Top-Speaker und Autor
Hermann Scherer ins Leben
gerufene „Speaker Slam“ ist
ein Rednerwettstreit. So wie bei
den inzwischen allseits bekannten
und beliebten Poetry-Slams um
die Wette gereimt oder gerappt
wird, messen sich beim Speaker-
Slam Redner mit ihren persönlichen
Themen gegeneinander. Die
besondere Herausforderung: Der
Sprecher oder die Sprecherin haben
jeweils nur vier Minuten Zeit,
das Publikum mitzureißen und zu
begeistern.
Einen Vortrag so zu kürzen und
trotzdem alles zu sagen, was
wichtig ist, und sich dann noch
mit seinem Publikum zu verbinden
– das ist die Königsklasse im
professionellen Speaking. Nerven
wie Stahlseile brauchen die
Teilnehmer sowieso, denn nach
genau vier Minuten wird das Mikrofon
abgeschaltet. So geht schon
mal die ein oder andere Schlüssel-
Aussage verloren.
In 240 sekunden: Bianca Paulus aus Polling gewann
einen renommierten redner-wettbewerb.
Nicht jedoch bei Bianca Paulus aus
Polling. Die gebürtige Münchnerin
ist Jungunternehmerin sowie Expertin
für Mitarbeitergewinnung
und berufliche Erfüllung — und
setzte sich bei ihrem ersten Speaker
Slam in Mastershausen mit
ihrem Thema „Erfüllung im Job“
nicht nur in der Vorausscheidung
beim "Silent Speaker Battle" zwei
Tage zuvor durch.
stürmischer applaus
Sie meisterte auch das enge Zeitfenster
von 240 Sekunden beim
Speaker Slam mit Bravour und
schaffte es so, sowohl die siebenköpfige
Jury, bestehend aus Top-
Speakern sowie namhaften Personen
aus Literatur, Fernsehen und
Radio, als auch das Publikum mit
ihrer Botschaft zu begeistern. Am
Ende wurde sie für ihren Auftritt
mit stürmischem Applaus und einem
„Excellence Award“
belohnt und holte gemeinsam
mit den anderen
Finalisten und Finalistinnen
den Weltrekord
nach Oberbayern. „Am
Ende bleibt ein Gefühl
von Stolz, Dankbarkeit
und die Lust auf mehr –
trotz allen Lampenfiebers
hat es sich unglaublich
gut angefühlt, meine
Botschaft weiterzugeben!"
Für Bianca Paulus sind
Diversity, Erfüllung im Job
und nachhaltige Mitarbeitergewinnung
ein Herzensthema,
welches sie in ihren
Coachings und ihrer Tätigkeit als
Vortragsrednerin so vielen Menschen
wie möglich näherbringt.
So gründete sie parallel zu ihrem
Beruf als HR-Managerin im IT-
Bereich Anfang 2021 gemeinsam
mit ihrem Vater Robert Paulus das
Unternehmen „Forum Handwerk“.
Hier beraten und begleiten sie Unternehmer
und Unternehmerinnen
aus dem Handwerk bei der Positionierung
ihrer Unternehmen am
Markt, bei der Mitarbeitergewinnung
und in Mindset-Fragen. Ihre
persönliche Mission: Menschen,
die sich in ihrer Tätigkeit unglücklich
fühlen, zu einer besseren beruflichen
Zukunft und mehr Selbstbewusstsein
zu verhelfen und den
Unternehmen zu zeigen, wie sie
genau die Menschen als Mitarbeitende
gewinnen und weiterentwickeln,
die perfekt zu ihnen passen.
bp/js
januar / februar 2022 | 15
Hans Vollmayr und das Weilheimer Loipennetz
„Zumindest für wenige Wochen“
weilheim | Seit dem letzten Winter
hat Hans Vollmayr eine neue Funktion
an seinem Ski-Doo: Eine geriffelte
Walze, die am Motorschlitten
angehängt wird. Nach ersten Neuschneefällen
kann der Weilheimer
damit die weiße Pracht rund um
Deutenhausen und Marnbach einebnen.
Und nach dem nächsten
Schneefall mit dem Spurschlitten
die klassische Langlaufspur darauf
einprägen. Denn das Spuren
von Loipen ist eine Kunst für sich.
„Oft rufen mich die Leute an und
sagen, draußen hat‘s doch über
20 Zentimeter Pulverschnee“, erzählt
Vollmayr. „Dann fragen sie
mich, warum ich noch nicht gespurt
habe.“ Eine Antwort kann er
schnell geben: Fährt man über den
frischen Schnee, setzt er sich auf
etwa die Hälfte zusammen. Fehlt
eine eisige Grundschicht, kommt
schnell das Gras durch. Dann
pflügt der Motorschlitten eher
durch eine Mischung aus Schnee
und Erde, anstatt eine saubere
Spur zu legen.
Seit über zehn Jahren pflegt Hans
Vollmayr die klassisch gespurte
Weilheimer Hausloipe als Mitglied
des Deutschen Alpenvereins.
Sobald ausreichend Schnee vorhanden
ist, legt er, beginnend am
Wanderparkplatz südlich von Deutenhausen,
einen mehrere Kilometer
langen Rundkurs an. Nach
Westen zu werden die Wiesen
vom Gögerl überragt. „Dadurch
ist es hier recht windstill und der
Schnee fällt gut und gleichmäßig“,
weiß Vollmayr. Die rund 2,5
Kilometer lange Anschlussloipe
hinüber nach Marnbach liegt wiederum
mehr im Wind und kann so
meist nur nach weiteren Schneefällen
gespurt werden. Windgeschützter
sind dann wieder die
rund 7,5 Kilometer vom Sportplatz
Marnbach nach Eberfing. In idealen
Wintern kann Vollmayr also
eine Loipe anlegen, auf der man
rund 20 Kilometer laufen kann.
Mit dem Motorschlitten dauert das
anderthalb bis zwei Stunden.
aktiv sein, aber ohne
wettkampf
Der Abstand zu den Alpen und die
Höhenlage von nur rund 600 Metern
machen es zwar nicht leicht.
„Doch fast jeden Winter geht zumindest
mal für wenige Wochen
was.“ Auch im letzten Winter, der
insgesamt nicht gerade zu den
schneereichen zählte, war die
Loipe von Mitte bis Ende Januar
geöffnet. Im Winter 2018 / 19, als
man in Lenggries, Mittenwald und
Garmisch Hausdächer vom meterdicken
Schnee befreien musste,
ging es um Deutenhausen und
Marnbach sogar rund fünf Wochen
lang. Meistens gut war die
Schneelage in den siebziger Jahren
– damals hatte Vollmayr gemeinsam
mit anderen Mitgliedern
aus der Alpenvereinssektion Weilheim
auch die Idee für eine eigene
Loipe nahe der Kreisstadt. Die
Weilheimer baten die Eberfinger,
die schon ein Loipenspurgerät besaßen,
eine Spur nordwestwärts
zu legen. Die Loipe lief damals
schneidig über das Gögerl hinüber
zum gleichnamigen Wirtshaus am
südöstlichen Weilheimer Stadtrand.
Im Jahr 2004 finanzierte die
Alpenvereinssektion Weilheim aus
eigenen Mitteln die Anschaffung
des Ski-Doos als eigenes Spurgerät.
Die Loipe wurde nach Deutenhausen
nördlich des Gögerls
verlegt, wo es schneesicherer ist.
Zu jener Zeit fanden auch noch
Wettbewerbe auf der Weilheimer
Hausloipe statt. Und im Januar
2006 wurde sogar nochmals eine
Stadtmeisterschaft im Langlauf
mit 19 Teilnehmern ausgetragen.
Heute gibt es längst keine Rennen,
und die Alpenvereinssektion beherbergt
auch keine Skiabteilung
mehr.
„Die Menschen wollen aktiv sein,
aber keine Wettbewerbe mehr
fahren“, weiß Hans Vollmayr. Die
unsicheren Winter würden eine
Organisation auch sehr schwer
machen. So spurt der Weilheimer
einfach für Jedermann, wenn Frau
Holle es erlaubt. Und dann wird
die Weilheimer Hausloipe auch
gut angenommen. „Ich sehe an
schönen Tagen stets mindestens 15
bis 20 Autos am Parkplatz stehen.“
Überlaufen aber ist es so gut wie
nie. Auch das Miteinander mit den
Landwirten, denen die Wiesen gehören,
über denen die Loipe verläuft,
funktioniert. „Einige laufen
auch selbst“, weiß Vollmayr. Zum
Beispiel die Gutsbesitzerin von
Gossenhofen. Einmal ist Hans Voll-
16 | tassilo
mayr beim Spuren von Marnbach
nach Eberfing bei Gossenhofen
auf einem zugeschneiten Acker ins
Stocken gekommen. „Der Motorschlitten
ist in Erdschollen unter
dem Schnee steckengeblieben.
Ich musste ihn heraus ziehen und
wieder kehrt machen.“ Doch die
Bäuerin von Gossenhofen merkte
bald, dass die Loipe nicht weiterführt.
„Da wies sie ihren Mann
sofort an, den Boden einzuebnen,
der vom herbstlichen Pflügen uneben
war – Sie wollte, dass die
schöne Loipe weiterführt.“
Ein gutes Miteinander herrscht
also auf der Weilheimer Hausloipe.
Auch die Stadt beteiligt sich,
indem sie die jährlichen Betriebskosten
für Benzin und Wartung
übernimmt. Selbst mit den Wildtieren
versteht sich Hans Vollmayr
bestens. Er plädiert daher eindringlich,
nicht mehr nach Einbruch
der Dämmerung zu laufen.
Dann nämlich kommen die Rehe,
vor allem im Gebiet zwischen
Marnbach und Eberfing, aus ihrer
Deckung im Wald hinaus auf die
Wiesen. Da die Loipe am Waldrand
entlangläuft, erschrecken
abendliche Langläufer unweigerlich
die Wildtiere, die dann in die
andere Richtung, zur Staatsstraße
hin, fliehen. Und dort kann es zu
gefährlichen Kollisionen mit Autofahrern
kommen. Auch generell
verbrauchen Wildtiere bei der
Flucht überproportional viel Kraft
und Energie, die sie im Winter
nicht so schnell wieder aufbauen
können. Auch dem Fuchs, der in
der Deutenhauser Runde gerne in
der frischen Loipe läuft und dort
regelmäßig seinen Kot hinterlässt,
verzeiht Hans Vollmayr mit einem
Schmunzeln.
cr
nur bis einbruch
der Dämmerung!
Verläuft die Loipe über geräumte
Forst- und Feldwege, hält Hans
Vollmayr seinen Motorschlitten an
und wirft mit der Schaufel einige
Ladungen Schnee auf den Weg.
Die ebnet er dann zu einer kleinen
Brücke ein, so dass die Langläufer
den Weg überqueren können,
ohne abschnallen zu müssen.
„Schneit es wieder und räumt
ein Landwirt mit dem Traktor den
Weg erneut frei, so klappt der,
da wo mein Übergang ist, immer
die Schaufel nach oben, um die
Schneebrücke zu schonen“, freut
sich Vollmayr.
In diesem geräteschuppen parkt der Motorschlitten.
hans Vollmayr (links) präpariert seit mehr als zehn Jahren das mer loipennetz — vorausgesetzt natürlich, es fällt ausreichend
weilhei-
schnee.
januar / februar 2022 | 17
EU-weiter Zensus startet im Mai 2022
Freiwillige für
Volkszählung gesucht
Tassiloland | Alle zehn Jahre findet
europaweit ein sogenannter
Zensus statt, bekannter als Volkszählung.
Dabei gehen Freiwillige
von Haus zu Haus und sammeln
im Rahmen eines Kurzinterviews
Daten von Bürgern, aus denen
wiederum das Deutsche Bundesamt
neue Statistiken mit richtungsweisenden
Erkenntnissen
zu Bevölkerungsstruktur und
Existenzaufstellung erstellt. Diese
Erkenntnisse sind wiederum
eine wichtige Grundlage für politische
Entscheidungen auf Bundes-,
Landes- und Kreisebene.
Zum Beispiel bei der Festlegung
von Wahlkreisen, bei der Festlegung
der Höhe von Fördermitteln
oder für einen Finanzausgleich.
Letztlich gilt es im Rahmen einer
Volkszählung herauszufinden, wie
viele Menschen welcher Herkunft
in Deutschland leben, wo und wie
sie wohnen und in welcher Branche
sie berufstätig sind.
Da der jüngste Zensus im Jahr 2011
stattgefunden hatte, hätte es bereits
im Jahr 2021 eine neue Zählung
geben sollen. Aufgrund der
Corona-Pandemie wurde diese jedoch
auf den 15. Mai 2022 verschoben.
Von diesem Tag an haben die
Interviewer dann bis zu zwölf Wochen
Zeit, um die via Haushaltsstichprobe
ausgewählten Menschen
zu befragen. Heißt: Es wird
nicht jeder hier lebende Bürger,
auch nicht jeder hier existierende
Haushalt befragt. Und trotzdem
steht diesmal eine umfangreichere
Befragung als zuletzt bevor: 2011
wurden Bürger ausschließlich in
Ortschaften mit mindestens 10 000
Einwohnern befragt. Diesmal finden
die Befragungen jedoch in
allen Städten und Gemeinden
statt – auch in denen mit weniger
als 10 000 Einwohnern. Um
diese bundesweite Befragung im
vorgegebenen Zeitrahmen auch
umsetzen zu können, wurden die
Zuständigkeiten auf Landkreisebene
heruntergebrochen. Heißt: Die
jeweiligen Landratsämter haben
eine eigene Erhebungsstelle eingerichtet,
von wo aus die Volkszählung
2022 organisiert, betreut
und umgesetzt wird. Die wichtigste
Aufgabe der dafür Verantwortlichen
nun: Freiwillige finden, die
von Haus zu Haus gehen und die
geplanten Interviews führen.
33 000 Bürger
werden befragt
Im Landkreis Weilheim-Schongau
sollen insgesamt 33 000 Menschen
befragt werden, wofür das
zuständige Landratsamt ab sofort
260 Interviewer und Interviewerinnen
sucht. Im Landkreis
> > > Bewerbung als VolkszähLer
Garmisch-Partenkirchen werden
24000 Menschen befragt und
190 Interviewer gesucht. Und im
Landkreis Starnberg befragen 165
Interviewer 27 739 Bürger. Bewerben
dürfen sich hierfür alle, die zu
Beginn der Erhebung mindestens
18 Jahre alt sind und ihren Wohnsitz
in Deutschland haben. Weitere
Voraussetzungen: Gute Sprachkenntnisse
in Deutsch, Zuverlässigkeit,
Verantwortungs- und Verschwiegenheitsbewusstsein,
die
dafür notwendige Zeit (zwischen
Mai und August), Bereitschaft zur
Teilnahme an einer knapp eintägigen
Schulung, Grundkenntnisse im
Umgang mit Tablet und Smartphone
sowie eine positive Einstellung
gegenüber den Zielen einer Zensus-Erhebung.
Außerdem dürfen
potentielle Volkszähler keiner (!)
extremistischen Vereinigung angehören.
Die Befragung an sich läuft
in der Regel so ab: Auskunftspflichtige
Bürger erhalten bereits zwei
Wochen vorher eine schriftliche
Terminankündigung, ehe sie dann
am Tag des vereinbarten Termins
von einem Interviewer bei sich zu-
Wer ab Mai 2022 als Volkszähler arbeiten möchte, kann sich ab
sofort bei den Landratsämtern online, telefonisch oder via E-
Mail bewerben. Für Weilheim-Schongau unter www.weilheimschongau.de/zensus,
0881 / 681-1830 oder zensus@lra-wm.bayern.de.
Für Garmisch-Partenkirchen unter www.lra-gap.de/de/
zensus-2022.html, 08821 / 751-322 oder ehst@lra-gap.de. Und für
Starnberg unter www.lk-starnberg.de, 08151 / 148-69900 oder
erhebungsstelle@Zensus.LK-Starnberg.de.
18 | tassilo
leitet die erhebungsstelle für weilheim-schongau: andreas ginger.
hause besucht werden – letzterer
führt einen Ausweis mit, der die
Rechtmäßigkeit seiner Tätigkeit
bestätigt. Die Befragung an sich
erfolgt in der Regel via Online-Fragebogen
und dauert – je nach Ziel-
Vorgabe – rund fünf bis fünfzehn
Minuten. Die fünfminütige Kurzbefragung
dient im Wesentlichen zur
Ermittlung der Einwohnerzahl, die
bis zu fünfzehnminütige, die zum
Beispiel in Weilheim-Schongau an
lediglich 15 000 Menschen durchgeführt
wird, beinhaltet weitere
Fragen zu beispielsweise Wohnsituation,
Bildung und Ausbildung,
Erwerbstätigkeit, Arbeitsort, Wirtschaftszweig
und Beruf. So oder
so lohnt sich der Aufwand der
Interviewer – je nach Anzahl und
Art der Befragung bekommen sie
zwischen 600 und 1 200 Euro, und
zwar steuerfrei. Außerdem gibt’s
für eine erfolgreiche Teilnahme
an dieser eintägigen Schulung
eine Aufwandsentschädigung von
40 Euro.
Befragung auch zur Klärung möglicher
Widersprüche in Registern.
Eine weitere wichtige Frage beim
Thema Volkszählung: Ob die nach
dem Zufallsprinzip auserwählten
Bürger, die befragt werden sollen,
zur Auskunft verpflichtet sind? Die
Antwort: Ja, da die Auskunftspflicht
im Rahmen einer Volkszählung
gesetzlich verankert ist. Und auch
beim Thema „Datenschutz“ gibt es
klare Regeln. Zum Beispiel dürfen
die Mitarbeiter der Erhebungsstellen
nicht gleichzeitig in anderen
Stellen im Landratsamt eingesetzt
werden. Die Daten werden allesamt
anonymisiert ausgewertet.
Und die Erhebungsberechtigten
(Interviewer) sind schriftlich dazu
verpflichtet, die gesetzlich vorgeschriebene
Wahrung des Statistikgeheimnisses
einzuhalten. Ein
tatsächliches Problem könnte die
abermals brisante Lage der Corona-Pandemie
darstellen. „Natürlich
blicken auch wir besorgt auf
die aktuell sehr hohen Inzidenzen.
Wir sind jedoch zuversichtlich,
dass bis zum Erhebungszeitraum
ab Mitte Mai aufgrund steigender
Impf- und Genesenen-Quoten sowie
höherer Außentemperaturen
die Infektionszahlen wieder deutlich
sinken werden“, sagt Andreas
Ginger, Leiter der Zensus-Erhebungsstelle
für Weilheim-Schongau.
Sollte dies nicht der Fall sein,
greife Plan B, wonach ein Großteil
der Befragung online und telefonisch
erfolgen soll.
js
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Obwohl der Zensus in erster
Linie von Daten lebt, die ohnehin
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den in Deutschland gemeldeten
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januar / februar 2022 | 19
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20 | tassilo
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München | Im Bayerischen Landtag
sitzen derzeit 205 Abgeordnete
aus den sechs verschiedenen
Parteien CSU, Grüne, Freie
Wähler, SPD, AfD und FDP. Wobei
vier Mitglieder ein wenig aus der
sprichwörtlichen Reihe tanzen –
ein Mitglied des Landtags (MdL)
ist fraktionslos, drei sind parteilos.
Stärkste Kraft im Parlament: Die
Christlich Demokratische Union
mit 85 Sitzen, gefolgt von Bündnis
90 / Die Grünen (38 Sitze) sowie
den Freien Wählern (27 Sitze),
der Sozialdemokratischen Partei
Deutschlands (22 Sitze), der Alternative
für Deutschland (19 Sitze)
und der Freien Demokratischen
Partei (11 Sitze). Im Rahmen der
jüngsten Landtagswahl am 14. Oktober
2018 erzielte die CSU keine
absolute Mehrheit, knackte die
50-Prozent-Hürde nicht. Um trotzdem
regieren zu können, haben
sich die „Schwarzen“ mit den Freien
Wählern zusammengeschlossen,
so eine absolute Mehrheit erreicht
– und damit die Regierung
des Freistaats bilden können. Die
Kernaufgaben des Bayerischen
Landtags: Bildung der Staatsregierung,
Gesetzgebung und Kontrolle
der Staatsregierung. Darüber hinaus
wirken die Abgeordneten aktiv
in Fachausschüssen sowie diversen
Gremien mit, üben außerdem
anderweitige Wahlfunktionen aus.
Gearbeitet, diskutiert, gestritten
und abgestimmt wird im Maximilianeum.
Es handelt sich um
einen beeindruckenden Altbau
am Ostufer der Isar. Genaugenommen
an der Max-Planck-Straße 1
im Münchner Stadtteil Au-Haidhausen,
unweit des Uniklinikums
Rechts der Isar. Wobei der Bayerische
Landtag erst im Jahre 1949
in dieses altehrwürdige Gebäude
eingezogen ist – mehr oder weniger
aus einer Not heraus, da das
eigentliche Parlamentsgebäude
während des Zweiten Weltkriegs
zerstört wurde. Die Geschichte des
Maximilianeums reicht insofern
wesentlich weiter zurück. Es wurde
1847 im Auftrag des damaligen
Königs von Bayern, Maximilian II.
Joseph, errichtet.
Ein modern
denkender König
Damals wie heute unverändert:
Die hohe, teilexponierte Lage des
Gebäudes. Laut Überlieferung
„böser Zungen“ habe der Bayernkönig
es ganz bewusst erhöht
errichten lassen, um aufs Volk herabschauen
zu können. Wer aus
den Fenstern im zweiten Stock
Richtung Westen blickt, hat in der
Tat einen herrlichen Blick auf und
über die Münchner Altstadt. Dabei
war König Max II. ein erstaunlich
modern denkender und auch
handelnder Herrscher, durchaus
ausgestattet mit einer sozialen
Ader. Dem Bau des Maximilianeums
ging nämlich der Bau der
Maximilianstraße voraus, bewusst
versehen mit Geschäften und Lokalen
für das einfach-bürgerliche
Stadtvolk – dass die Straße heute
zu den teuersten Einkaufsstraßen
Deutschlands zählt, konnte er
damals nicht wissen. Jedenfalls
folgte auf den Bau der Maximilianstraße
zunächst der Bau der
Maximilianbrücke, um das bis
dato abgeschiedene Arbeiterviertel
Haidhausen mit der Münchner
Altstadt zu verbinden. Und erst
danach, sozusagen als krönender
Abschluss, der Bau des Maximilianeums
selbst. Unter anderem
mit Studentenwohnungen, die von
den damals klügsten Köpfen der
Zukunft kostenlos bezogen werden
konnten – Maximilian II. legte
großen Wert auf Bildung.
Beim Rundgang durch das denkmalgeschützte
Gebäude heute
sticht diese Ursprünglichkeit von
damals sofort ins Auge: Meterhohe
Hallen und Säle, massive
Säulen aus Marmor und zahlreiche,
im Original erhaltene Ge-
Gähnende Leere im Plenarsaal: Während den Schulferien herrscht
sitzungsfreie Zeit. Das Foto entstand am Tag nach Allerheiligen.
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Wahnsinnsaussicht auf und über München — der Blick aus dem zweiten Stock des Maximilianeums.
mälde, teilweise fußballtorgroß.
Darauf als Motive zu sehen sind
überwiegend geschichtsträchtige
Persönlichkeiten, zum Beispiel
Buchdruck-Erfinder Johannes Guttenberg,
Dampflok-Erfinder James
Watt, Wohltäter, Hofbräuhaus-
Gründer und Bayernherzog Wilhelm
V. sowie Forscher und Entdecker
Alexander von Humboldt.
Mit Tribüne für
Presse und Zuschauer
Das heutige Herz des Maximilianeums
ist allerdings nicht der Lesesaal,
in dem für die wehrten Politiker
alle bayerischen Tages- und
Wochenzeitungen zum Informieren
aktueller Geschehnisse ausliegen.
Es ist der Plenarsaal. Darin finden
pro Jahr mehr als 30 Vollversammlungen
des Bayerischen Landtags
statt. An diesen Tagen anwesend:
Alle 205 Abgeordnete, der Bayerische
Ministerpräsident Markus
Söder, sein Vize Hubert Aiwanger
sowie Landtagspräsidentin Ilse
Aigner und ihre zehn Vizepräsidenten
und -präsidentinnen. Wichtig
zu wissen: Alle (!) Sitzungen sind
öffentlich, können unter Einhaltung
aktueller Corona-Maßnahmen von
Bürgern besucht und verfolgt werden
– und zwar auf einer Tribüne
über der Tribüne: Die Abgeordneten,
der Ministerpräsident, die Präsidentschaft
sowie zwei Stenografen,
die jeden Wortlaut inklusive
Zwischenrufe in beeindruckender
Geschwindigkeit mitschreiben, sitzen
unten. Besucher, Pressevertreter
und Ehrengäste oben. Darüber
hinaus befinden sich im Maximilianeum
zahlreiche weitere Büros
und Konferenzräume, in denen die
einzelnen Fraktionen neue Anträge
und Gesetzesvorschläge ausarbeiten.
Aber auch Räumlichkeiten, in
denen Fachausschüsse zu Staatshaushalt
und Finanzfragen, Verfassung,
Recht, Parlamentsfragen
und Integration, Kommunalen Fragen,
Innere Sicherheit und Sport,
Wirtschaft, Landesentwicklung,
Energie, Medien und Digitalisierung,
Ernährung, Landwirtschaft
und Forsten, Arbeit und Soziales,
Jugend und Familie, Wissenschaft
und Kunst, Bildung und Kultus,
Fragen des öffentlichen Lebens,
Eingaben und Beschwerden, Bundes-
und Europaangelegenheiten,
regionale Beziehungen, Umwelt
und Verbraucherschutz, Gesundheit
und Pflege, Wohnen, sowie
Bau und Verkehr tagen. Damit
diese Tagungen auch Sinn ergeben
und daraus fruchtbare Ergebnisse
resultieren, sind Landtagsabgeordnete
auf einzelne Fachbereiche
spezialisiert. Das gilt auch für Harald
Kühn (CSU) aus Murnau, seit
2013 Mitglied des Landtags, Susann
Enders (Freie Wähler) aus Weilheim,
seit 2018 Mitglied des Landtags
und Andreas Krahl (Bündnis
90 / Die Grünen) aus Murnau,
ebenfalls seit 2018 Mitglied im Bayerischen
Landtag. Kühn setzt sich
schwerpunktmäßig für den Fachbereich
Staatshaushalt und Finanzfragen
ein. Enders für Arbeit und
Soziales, Jugend und Familie sowie
Gesundheit und Pflege. Krahl ebenfalls
im Bereich Gesundheit und
Pflege (siehe Seite 9). Was jedoch
alle drei gemeinsam haben: Sie
sind die direkten Bindeglieder zwischen
den Bürgern aus dem Weilheim-Schongauer
Stimmkreis –
dazu gehört auch der nördliche
Teil des Garmisch-Partenkirchener
Landkreises – und dem Bayerischen
Landtag. Und in Zeiten der
Veganer und Vegetarier hoffentlich
nicht hungrig. Aus der Landtags-
Kantine gibt’s nämlich traditionell
„Würst“.
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halten wir Ihnen den
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januar / februar 2022 | 21
ALLERLEI IM TASSILOLAND
Fördergeld, Festival und Vorbild
Bluthochdruck, eine Volkskrankheit
Tassiloland | Im Rahmen der bundesweiten Herzwochen
(November 2021) hatte auch der Ärztliche
Kreisverband für Weilheim-Schongau auf
ein ernstzunehmendes Gesundheitsthema hingewiesen:
Die Volkskrankheit Bluthochdruck –
ein wesentlicher Faktor für die Auslösung von
Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Schlaganfall,
die wiederum zu den häufigsten Erkrankungen
mit Todesfolge zählen. Tückisch ist, dass
Bluthochdruck-Patienten nur selten unter Beschwerden
leiden, diese Krankheit somit nicht
wahrnehmen und rechtzeitig erkennen. In jedem
Falle hilfreich: Salz- und Alkoholkonsum reduzieren,
aufs Rauchen verzichten, Übergewicht
vermeiden und regelmäßig Sport treiben, oder
sich zumindest regelmäßig aktiv bewegen –
so kann Bluthochdruck gesenkt, und
das Risiko einer tödlichen krankung reduziert werden.
Herzerjs
hAMMERsound – Bewerbung für Bandcontest
Peißenberg | Die Premiere des hAMMERsound
Festivals im Jahr 2018 war ein voller
Erfolg. Für Juli 2022 ist nun das zweite
Musik-Festival auf dem Festplatz der Neuen
Berghalde in Peißenberg geplant. Schon jetzt
relevant: Vor diesem Jugendfestival findet an
drei Samstagen ein Contest mit je drei Bands
statt. Eine Jury aus Jugendlichen, Mitarbeitern
vom Kreisjugendring, den Jugendzentren,
der Kommunalen Jugendarbeit sowie
aus örtlichen Politikern, Pressevertretern und Musikern entscheidet an diesen Tagen
gemeinsam mit Publikum vor Ort, welche Musiker als Sieger hervorgehen – und somit
beim eigentlichen Festival am 29. Juli die Bühne rocken dürfen. Teilnahmeberechtigt
sind alle Bands und Solokünstler, die unter 27 Jahre alt sind und ein eigenes Musikprogramm
(keine Cover-Songs!) über 30 Minuten in Petto haben. Außerdem muss
mindestens ein Bandmitglied aus der Region im Umkreis von rund 70 Kilometern
stammen. Bewerbungen für diesen Contest nimmt das Weilheim-Schongauer
Landratsamt ab sofort per E-Mail unter koja@lra-wm.bayern.de gen. Einsendeschluss: Montag, 31. Januar 2022!
entgejs
Mehr Zeit zum Lesen und Kochen –
die Gewinner der November / Dezember-Ausgabe!
Tassiloland | Zwei Romane, Koch- und Backbuch,
Karten für Klassikkonzert und Zeitkastl:
Das gab’s im Rahmen unserer November /
Dezember-Ausgabe zu gewinnen. Auf das
Katalin-Fischer-Buch „Die Fischers, die
Hamburgers und die Bands“ durften sich
Helmut Guggenmos aus Peißenberg und
Isabel Schölderle aus Andechs freuen. Teil III
von „Die Wunder Frauen – Freiheit im Angebot“
ging an Barbara Rieger aus Wielenbach,
Frank Laue aus Pähl und Martin Fischer aus
Eberfing. Zwei Tickets für das Herbstkonzert des Weilheimer Salonorchesters gingen
an Gisela Wulff aus Weilheim. Das neue Koch- und Backbuch der Hauswirt-
schafterei an Gabriele Schwab aus Deutenhausen, Gisela Holzer aus Peißenberg
und Ruth Heckel aus Seeshaupt. Und das Zeitkastl an Markus Hell aus
Eglfing, Melanie Göbel aus Weilheim und Veronika Nagl aus Tauting.
Herzlichen Dank fürs Mitmachen!
js
Fördergelder für Sportvereine —
Anträge zeitnah einreichen!
Tassiloland | Der Freistaat Bayern gewährt auch
im Jahr 2022 rechtsfähigen Sportvereinen Fördergelder.
Das Weilheim-Schongauer Landratsamt
weist im Rahmen dessen darauf hin, dass hiesige
Sportvereine sich rechtzeitig für die Beantragung
von Zuschüssen melden sollen – alle Anträge
müssen spätestens zum 1. März 2022 eingereicht
werden. Antragsvordrucke können auf der Internetseite
des Weilheim-Schongauer Landratsamtes
ausgedruckt werden. Aber Achtung: Unbedingt die
neuen (!) Vordrucke verwenden und nicht die aus
dem Vorjahr. Darüber hinaus geben die zuständigen
Sachbearbeiterinnen unter den Rufnummern
0881 / 681-1121 (Frau Walter) und 0881 / 681-1252
(Frau Wieland) nähere Auskünfte rund
ums Zuschussverfahren für gene Sportvereine.
eingetrajs
22 | tassilo
Leistungsstarke Azubis
Weilheim-Schongau | Die Industrie- und Handelskammer für
München und Oberbayern hat 121 Azubis aus ganz Oberbayern
eine Ehrenurkunde überreicht. Der Grund: Sie schlossen ihre jeweilige
Ausbildung als Berufsbeste ab. Dazu gehören auch sieben
Absolventen und Absolventinnen aus dem Landkreis Weilheim-
Schongau: Simone Kast (Immobilienkauffrau bei Immobilien Meusel
in Schongau), Jannis Lehnhardt (Chemikant bei Roche in Penzberg),
Anna Eder (Industriekauffrau bei ept in Peiting), Franz Hähn
(Biologielaborant bei Roche in Penzberg), Eva Maier (Bankkauffrau
bei der Sparkasse Oberland in Weilheim), Jonas Frühschütz
(Industriemechaniker bei UPM in Schongau) und Margit Heiland
(Industriekauffrau bei Xylem in Weilheim). Klaus Bauer, Vorsitzender
des IHK-Regionalausschusses für Weilheim-Schongau, sagte
dazu: „Auch in diesem Jahr konnten unsere Azubis trotz Corona-
Pandemie mit ausgezeichneten Prüfungsergebnissen überzeugen.
Das unterstreicht einmal mehr, wie leistungsfähig unsere 280
Ausbildungsbetriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungen
im Landkreis sind und nicht nur in Ressourcen, sondern
auch viel Geld und Herzblut in die Ausbildung junger
Menschen investieren.“
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90-Jähriger gibt Führerschein ab – freiwillig
Böbing | Hubert Rößner,
90, aus Böbing, hat aus
freien Stücken seinen Führerschein
zurückgegeben.
Sein Beweggrund: „Dass
sich vielleicht nun ein paar
ältere Herrschaften darüber
Gedanken machen,
ob sie tatsächlich noch verkehrssicher Auto fahren.“ In der Tat
ist das Thema „Autofahren in fortgeschrittenem Alter“ ein vieldiskutiertes,
das oft auch familienintern zu Streitereien führt –
einerseits steigt die Unfallgefahr durch einen altersschwachen
Menschen, der weniger gut Hören, Sehen und schnell reagieren
kann. Andererseits ist das Auto für viele alte Menschen ein Garant
für flexible Mobilität, trägt somit zur höheren Lebensqualität
bei – insbesondere auf dem Land. Als Lohn für diesen mutigen
Schritt der Führerscheinrückgabe durfte sich Hubert Rößner nicht
nur über einen Blumenstrauß, überreicht von Sabrina Loy (links),
Leiterin der Führerscheinstelle
im Landratsamt Weilheim-
Schongau, freuen. Er bekam
auch ein für drei Jahre gül-
tiges RVO-Ticket, darf somit
nun kostenlos via
Bus von A nach B
fahren.
js
januar / februar 2022 | 23
Saisonal und regional – Rezepte der Hauswirtschafterei
Drei-König-Kuchen
zum Feiertagsbrunch
Tassiloland | Saisonal und regional
heißt nicht automatisch auch
traditionell. Die drei Damen der
Hauswirtschafterei lieben es, alte
Koch- und Backkunst mit neuen
Trends zu kombinieren. Allen voran
beim Thema „Brunch“. Der
aus dem Englischen stammende
Anglizismus (eingedeutschter Begriff)
setzt sich aus den Begriffen
Breakfast (Frühstück) und Lunch
(Mittagessen) zusammen, beginnt
meist am Vormittag, dauert an bis
in den Nachmittag und eignet sich
insofern ganz hervorragend für arbeitsfreie
Tage, an denen Familienangehörige,
Kollegen aus der Firma,
sowie Freunde oder Bekannte
Zeit haben, einfach mal nichts zu
tun. Einige Cafés, Bistros, Hotels,
Restaurants und Bäckereien laden
auch hier in der Region zum
genussvollen Brunchen ein, was
den Vorteil hat, dass die „Brunchenden“
keine Vorbereitungen
treffen müssen. Andere wiederum
bevorzugen diesen ausgiebigen
Mix aus Frühstücken und Mittagessen
im Eigenheim, kaufen hierfür
jede Menge Obst, Gemüse, Backware,
Käse, Fleisch, Fisch, Wurst,
Eier, Säfte, Qualitätskaffee und vieles
mehr bereits im Vorfeld ein –
und bereiten es gleichermaßen
schmackhaft wie dekorativ zu, um
es sich letztlich an einem Samstag,
Sonntag, Feiertag oder Ferientag
so richtig gutgehen zu lassen.
Silvia Schlögel, Bettina Eder und
Christine Schilcher empfehlen an
dieser Stelle Heilig-Drei-König-Kuchen,
Apfel-Käsesalat, Feigensenf
und Frischkäseschnitten:
24 | tassilo
Hl. Drei-König-Kuchen
ZUTATEN:
Teig:
250 g Butter
180 g Zucker
5 Eier
300 g Mehl
2 TL Backpulver
100 g geriebene Schokolade
zartbitter
150 g gemahlene Walnüsse
evtl. etwas Milch oder Amaretto
1 getrocknete Bohne oder
Kaffeebohne
Überzug:
150 g Kuvertüre Zartbitter
ZUBEREITUNG: Für den Rührteig
die Butter mit dem Zucker schaumig
rühren. Die Eier nach und
nach zugeben. Mehl, Backpulver,
Schokolade und Nüsse mischen
und bei mittlerer Stufe unterrühren.
Je nach Konsistenz
etwas Milch oder Amaretto
hinzufügen.
Den Teig in einer gefetteten,
gebröselten Kastenform verteilen,
die Bohne darin verstecken
und backen.
Backzeit: 50 bis 60 Min. bei
180 °C (160 °C Heißluft)
Die Kuvertüre klein hacken
und im Wasserbad schmelzen.
Den abgekühlten Kuchen
damit überziehen.
Wer die Bohne in seinem Kuchenstück
findet, darf über
den weiteren Tagesablauf der
Familie bestimmen.
Apfel-Käsesalat
ZUTATEN:
Dressing:
3 EL Weißweinessig
4 EL Rapsöl
1 TL Kräutersenf
Salz, Pfeffer
Petersilie
Salat:
2 - 3 Äpfel
200 g Butterkäse
Zum Anrichten:
Kürbiskerne
Petersilie
ZUBEREITUNG: Die Zutaten für das
Dressing glattrühren.
Die Äpfel waschen, vierteln, entkernen
und in dünne Scheiben
schneiden. Sofort unter das Dressing
mischen. Den Käse klein
schneiden.
Die Apfelscheiben auf einer Platte Die Senfkörner mit heißem Was-
ser übergießen und 1 Std. quellen
oder einem großen Teller auslegen.
Den Käse darüber verteilen. lassen.
Das Dressing darübergeben und Die Feigen klein schneiden und mit
mit Kürbiskernen und Petersilie dem Apfelsaft einmal aufkochen.
bestreuen.
Abkühlen lassen.
Senf, Honig, Balsamico, Gelfix und
Feigensenf die abgetropften Senfkörner zu den
Feigen geben und mit einem Stabmixer
pürieren. Würzen und in ein
Schraubglas füllen.
Im Kühlschrank aufbewahrt hält
der Senf wochenlang.
ZUTATEN:
3 EL Senfkörner
250 g getrocknete Feigen
250 ml Apfelsaft
5 EL Senf mittelscharf
3 EL Honig
70 ml Balsamico weiß
1 TL Gelfix (3 : 1)
Salz, Pfeffer
TIPP: Zu verschiedenen Käsesorten,
Birnenbrot und Zeltenchips
servieren.
Frischkäseschnitten
ZUTATEN:
Quarkblätterteig:
125 g Dinkelmehl Type 630
1 Prise Backpulver
1 Prise Salz
125 g Magerquark
100 g Butter
Füllung:
3 Frühlingszwiebeln
1 EL Rapsöl
4 getrocknete Tomaten
50 g geriebener Käse
150 g Frischkäse
Salz, Pfeffer
ZUBEREITUNG: Aus den Teigzutaten
einen weichen Knetteig herstellen
und 30 Min. kühl stellen.
Für die Füllung die Frühlingszwiebeln
putzen, waschen und in
feine Ringe schneiden. Im heißen
Öl anbraten und abkühlen lassen.
Die Tomaten fein würfeln. Beides
mit dem Käse unter den Frischkäse
mischen und würzen.
Den Teig zu einem Rechteck ausrollen
und die Füllung darauf
verstreichen. Aufrollen und auf
ein mit Backpapier ausgelegtes
Backblech legen. Im Abstand von 4
cm mehrmals schräg einschneiden
und backen.
Backzeit: ca. 35 Min. bei 190° C
(160° C Heißluft)
Ihr Regionalmagazin „tassilo“
wünscht gemeinsam mit den drei
Damen der Hauswirtschafterei gutes
Gelingen beim Ausprobieren
der Brunch-Rezepte und eine erholsame,
genussvolle Zeit im Kreise
Ihrer Liebsten.
Guten Appetit!
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alte und neue Bräuche,
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Wallfahrten und Ritte,
Trachtler- und Schützenfeste
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Geschichten, Kumedispiele,
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Ausbildung 2022
(Ausbildungsstart am 01.09.2022)
Tassiloland | In der Hoffnung, dass
er nie wieder als das gebraucht
wird, wofür er deklariert worden
ist, haben wir diesmal einen Teich
fotografiert. Und zwar aus zwei
Gründen der Auffälligkeit: Erstens
ist er vollständig von einem
originellen Gartenzaun aus Holz
für Alt und Jung selbsterklärend.
Warum es diesen Teich gibt, leuchtet
bei genauerem Umherschauen
ebenfalls ein. Einige hundert Meter
nordwestlich von ihm befindet
sich nämlich ein beschaulicher
Ortsteil, der auffallend exponiert
liegt. Heißt: In unmittelbarer Nähe
der dortigen Häuser und Höfe be-
umbaut, was für einen abseits
der Zivilisation liegenden Teich
doch eher ungewöhnlich ist. Und
zweitens hängt an diesem Zaun
ein weißes Schild mit der signalroten
und schier unüberlesbaren
Aufschrift „Löschwasser Entnahmestelle“.
Was das bedeutet, ist
Wir bilden aus:
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Telefon: 08869 / 91 22-26
Fax: 08869 / 91 22-27
Mail: info@tassilo.de
Stand bei Drucklegung im Dezember 2021 – Auflage: 43000 Exemplare
Änderungen und Fehler vorbehalten.
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten Ausgabe März / April 2022:
Freitag, 25. Februar 2022 (Anzeigenschluss: 7. Februar 2022) –
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine
Erscheinungsgewähr übernommen.
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine
und weitere technische Angaben finden Sie auf www.tassilo.de
Herausgeber: Peter Ostenrieder
Redaktion: Johannes Schelle, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christian Rauch
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, M.-Moser-Straße 23, 84503 Altötting
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 Weilheim
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,
Irmgard Gruber, Jeannine Echtler, Christian Lechner
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte
rund um Weilheim und die Seen — Zahlreiche Auslegestellen im Verteilgebiet.
Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Adobe Stock, Bettina Eder, Kurt Zarbock, Christian Rauch, Schönegger Käse-Alm, Landratsamt Weilheim-Schongau,
dieExeen Media Agentur, Korbinian Steiger, Stefan Schwarzer, Dominik Pfau, Hans Vollmayr, Faschingsgesellschaft Schongau, Andreas Reßle, wikipedia.org,
Heimatverband Lech-Isar-Land e.V., Nicole Burk, Ernst Weeber
26 | tassilo
DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG
Welche Ortschaften gehören zu den fünf abgebildeten Wappen?
Das wollten wir von Ihnen, liebe Leser, im Rahmen unserer November
/ Dezember-Ausgabe wissen. Die Lösung: Huglfing, Wielenbach,
Pähl, Penzberg und Pöcking. Gewusst hat das unter
anderem Max Klier aus Polling – der glückliche Gewinner des
Spezialitätenkorbes mit Kaminwurz, Winzerglühwein, Allgäuzeller,
Almwiesenkäse und Vulkankäse. Herzlichen Glückwunsch
und maximalen Genuss bei der Verkostung!
Penzberg
Pähl
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Huglfing
finden sich weder größere Weiher
noch Seen noch wasserstarke Bäche.
Sollte es dort also tatsächlich
mal zu einem größeren Brand
kommen, bei dem Einsatzkräfte
entsprechend viel Wasser zum
Löschen des Feuers bräuchten,
kann dieser künstlich angelegte
Wielenbach
Pöcking
Löschwasser-Teich entscheidend
sein in Sachen Lebensrettung und
Schadensbegrenzung.
Im Rahmen unseres neuen Heimaträtsels
möchten wir nun von
Ihnen, liebe Leser, wissen: Für
welchen Ortsteil dient dieser von
Holzlatten umzäunte Löschwasserteich,
auf dem sich im Übrigen
auch ein hübsches Stockentenpärchen
pudelwohl fühlt?
Schicken Sie uns bis Samstag, 15.
Januar, eine Postkarte mit der Lösung
und dem Stichwort „Heimaträtsel“
an „tassilo“, Birkland 40, in
86971 Peiting. Oder eine E-Mail an
info@tassilo.de. Absenderadresse
an dieser Stelle aber nicht vergessen,
da unsere Gewinne immer
per Post an die jeweils Glücklichen
zugesandt werden.
Zu gewinnen gibt es wieder einen
leckeren Spezialitätenkorb der
Schönegger Käse-Alm. Er heißt in
diesem Falle „Feinschmecker“ und
macht dank Almblütenkäse, Gipfelstürmer,
Heumilch-Camembert,
gefüllten Kirschpaprika sowie Südtiroler
Rotwein seinem Namen alle
Ehre. Unter allen Einsendungen
mit der richtigen Lösung entscheidet
letztlich unser redaktionsinternes
Losverfahren. Der Rechtsweg
ist ausgeschlossen. Wir wünschen
viel Erfolg!
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Heimatkunde aus dem neuen „Lech-Isar-Land“
Über Weltstars und
Hexenverbrennung
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Weitere Informationen, Anfragen und Bewerbungen:
Fachakademie für Sozialpädagogik
faks-sekretariat@regens-wagner.de
Berufsfachschule für Kinderpflege
bfs-sekretariat@regens-wagner.de
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Rottenbuch, Tel: 08867-911222
www.faks-rottenbuch.de • www.regens-wagner-rottenbuch.de
Klosterhof 7-9, 82401 Rottenbuch, Tel: 08867-911222
www.faks-rottenbuch.de • www.regens-wagner-rottenbuch.de
Tassiloland | Er hat 500 Songs
geschrieben, mehr als 50 Millionen
Tonträger verkauft und
wurde mit 13 Grammy Awards
ausgezeichnet: Johnny Cash,
US-Amerikaner, der am 13.
September 2003 im Alter von
71 Jahren verstorben ist, war
einer der einflussreichsten
und erfolgreichsten Country-
Sänger und Songschreiber
aller Zeiten. Was über den
„Man in Black“, dessen Gefängnis-Konzerte
legendär
waren, jedoch die wenigsten
wissen: Er hat Zeit seines
Lebens auch vier Jahre im
unweit entfernten Penzing,
genaugenommen im dortigen
Fliegerhorst verbracht.
Wann genau er dort war?
Wie er dort hingekommen
ist? Und was er dort gemacht
hat? All diese Fragen werden unter
anderem im neuen „Lech-Isar-
Land“ beantwortet. Bereits zum
einundachtzigsten (!) Mal bringt
der gleichnamige Heimatverband
dieses heimatkundliche Jahrbuch
auf den Markt. Es umfasst 320 Seiten
mit jeder Menge Wissenswertem
aus der Region.
Zum Beispiel, welche Beziehungen
die im Pfaffenwinkel beheimateten
Klöster sowie deren dazugehörigen
Weingüter und Höfe
einst zu Südtirol hatten. Oder wie
die kleine Geschichte einer kleinbürgerlichen
Familie aus Murnau
das große Schicksal in der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts widerspiegelt.
Es geht aber auch
um eine frühere Ausbildungsstät-
Lech-Isar-Land 2022
Lech-Isar-Land
Heimatkundliches Jahrbuch
2022
te für Lehrer, niedergelassen in
Landsberg am Lech. Um den Kalvarienberg
am Starnberger See.
Und um die Nachkommen der
berühmten Brüder Dominikus und
Johann Baptist Zimmermann. Für
die Jüngeren: Dominikus Zimmermann
zählt, wie sein Bruder auch,
zu den bedeutendsten deutschen
> > > JAHRBUCH ZU GEWINNEN
Rokoko-Baumeistern.
Als Paradebeispiel ihres
Schaffens dient die
Wieskirche. Ein eher
grausamer Rückblick in
die Historie des bayerischen
Oberlands ist die
Geschichte über Hexenprozesse
im Werdenfelser
Land. Wobei im
neuen heimatkundlichen
Jahrbuch auch das Musikalische
nicht zu kurz
kommt – es wird unter
anderem vom neugeschaffenen
Volksmusiklied
mit dem lustigen Titel
„S’Klofensta“ berichtet.
Erhältlich ist das neue
Jahrbuch unter anderem
bei Buch Hansa in Landsberg
am Lech, beim Ammersee
Kurier in Dießen,
den Weilheimer Buch-
handlungen Lesbar und Thalia,
der Büchergalerie in Schongau,
bei Buch am Bach in Peiting,
Peissenbuch in Peißenberg, der
Buchhandlung Gattner in Murnau,
der Buchhandlung Gräfe & Unzer
in Garmisch-Partenkirchen sowie
beim Edeka in Rottenbuch. js
Ihr Regionalmagazin „tassilo“ verlost drei Exemplare des neuen
heimatkundlichen Jahrbuchs „Lech-Isar-Land“. Schicken Sie uns
bis 15. Januar eine Postkarte mit dem Stichwort „Johnny Cash“ an
„tassilo“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@
tassilo.de. Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Wir wünschen viel Erfolg!
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Shooting im
Stadtgetümmel
München | Erst die Straßenbahn, dann ein ultralanger Tanklastwagen,
der gleich zwei Mal ums Maximilianeum gefahren ist: Fürs Fotoshooting
mit Politiker Andreas Krahl haben Redakteur Johannes Schelle und Fotograf
Felix Baab die
Rote Couch zwischen
Bayerischem Landtag
und Maximiliansbrücke
platziert — es war
im wahrsten Sinne
kalt und stürmisch!
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braucht lokale
Werbepost.
Die Coronapandemie hat im Einzelhandel und in der Gastronomie enormen Schaden
angerichtet. Für die Gewerbe vor Ort ist lokale Werbe- und Informationspost oft die
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Wer diese nicht adressierte Werbepost nicht im Briefkasten haben möchte,
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januar / februar 2022 | 29
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Riegsee | Als Michael und Corina
Krippel Erinnerungsfotos ihrer
Hochzeit auf den Tisch legen, sind
sie den Tränen nahe. Und wissen
in diesem Moment auch nicht so
recht, was denn das Highlight
schlechthin an diesem Bilderbuchtag
im Juni 2018 war. „Weil
es wirklich von Frühmorgens bis
Mitternacht ein wunderschöner
war.“ Und einer mit Vorzeigepotential
für all diejenigen, die sich
im Rahmen einer traditionellen
bayerischen Bauernhochzeit das
kirchliche Ja-Wort geben möchten.
Für Michael Krippel, hauptberuflicher
Lederhosen-Macher, war von
vorne herein klar, dass die „Kirchliche“
ein traditioneller Festtag in
„boarischm Gwand“ werden soll.
Aber auch für Corina? Sie ist zwar
in Peißenberg, insofern auch auf
dem Land geboren, allerdings in
München, der bayerischen Landeshauptstadt
aufgewachsen, insofern
doch eigentlich prädestiniert
für eine moderne Märchenhochzeit
im reinweißen Kleid. „Wollte
ich aber nicht“, sagt sie aus voller
Überzeugung. Einerseits habe ihr
das Bayerisch-Traditionelle schon
immer gefallen. Andererseits lebt
sie schließlich mit ihrem Michi
und den gemeinsamen Töchtern
Fritzi und Vevi seit einigen Jahren
im idyllischen 400-Seelen-Dorf
Riegsee – ein Ort, in dem man
sich nicht nur kennt und freundlich
grüßt, sondern zusammenhält,
sich gegenseitig hilft. Die
Basis für dieses gute Miteinander
sind wiederum Vereine wie Feuerwehr
und Trommlerzug, in denen
auch Michael Krippel seit vielen
Jahren aktiv dabei ist. Insofern war
für beide klar, dass ihre kirchliche
Hochzeit ein traditioneller Festtag
für Familie, Freunde, Bekannte
Wie aus dem Bilderbuch: Michael und Corina Krippel mit ihren Töchtern
Fritzi und Vevi, fesch eingekleidet in historischer Tracht.
30 | tassilo
und Vereinskollegen werden soll.
Allerdings schon eine, die zu Michael
und Corina passt. Insofern
haben sich die beiden für eine traditionelle
bayerische Bauernhochzeit
mit einem Hauch Moderne
entschieden. Und somit den Kopf
des Nagels ihres beruflichen wie
privaten Lifestyles voll getroffen.
Gehrock aus der
Biedermeierzeit
Corina hat sich ein originelles,
mintgrün-graues Dirndl mit langen
Ärmeln schneidern lassen.
Dazu eine rosafarbene Schürze
mit weißem Muster. Ihr farblich
zum Dirndl passender, moderner
mittelhoher Stöckelschuh steht
dagegen exemplarisch für die Frau
mit Großstadthintergrund. Ebenso
die nach hinten gerichtete, lediglich
dezent geflochtene Steckfrisur,
frei und ohne Trachtenhut getragen.
Die traditionelle Kropfkette
um ihren Hals zeigt dagegen wiederum
das traditionell Bayerische.
Und Michael Krippel? Der hat sich
ganz bewusst gegen einen klassischen
forstgrünen Trachtenanzug
entschieden, weil er, bei aller Traditionsverbundenheit,
kein aktiver
Trachtler ist, obendrein schon immer
offen für Neues war. „Außerdem
steht mir der gerade, weite
Schnitt eines klassischen Trachtenanzugs
nicht.“ Die Lösung: Ein
von einer Herrenschneiderin maßgefertigtes
Gewand, wie es Großbauern
Ende des 18. Jahrhunderts
getragen haben und wie es Michi
Krippel beim Blick an die örtliche
Kirchendecke entdeckte. Damit gemeint:
Ein braunfarbiger Gehrock
mit Taille, angelehnt an die Stilistik
der Biedermeierzeit zwischen
1815 und 1848. Ein zu Corinas
Dirndl passendes, grünes Gilet.
Darunter ein reinweißes Hemd mit
ebenfalls grünem Plissee-Tuch als
Krawatte. Und ein trachtenähnlicher,
brauner Hut aus Hasenhaar,
handgefertigt von Hutmacher Leonhard
Wolf aus dem benachbarten
Murnau-Weindorf. Außerdem
eine schwarze, etwas weiter geschnittene
Nadelstreifenhose und
dazu schwarzlederne Haferlschuhe
mit Absatz.
In diesen feschen, maßgeschneiderten
Gewändern sind Michael
und Corina Krippel dann Hand in
Hand aus ihrer Wohnung hinaus
und die Straße hinab spaziert. Und
zwar gemeinsam mit ihren Töchtern,
damals vier und fünf Jahre
jung und ebenfalls in prachtvoller,
historischer Tracht gekleidet, originelle
Flechtfrisur und silberne
Miederkette inklusive.
Spalierstehen und
Münzenwerfen
Wenige Meter weiter wartete bereits
Kutscher Günter Ortner mit
Landauer und zwei prächtigen,
davor gespannten Rappen auf
das Brautpaar. „Einmal König und
Königin sein“, schwelgt Corina
Auch die Hochzeitsgäste waren nahezu ausnahmlos in Tracht gekleidet.
Hier beim Fußmarsch vom Gasthaus in Richtung Kirche.
Im Landauer — Kutsche mit vier Sitzplätzen — ging es für das Brautpaar
zum Weißwurstfrühstück im Gasthaus Westner.
Krippel, unter anderem gelernte
Pferdewirtschafts-Meisterin und
insofern ein Riesenfan von der
Kutscherkunst nach Achenbach.
Erst wurde das Brautpaar zu Michis
im Rollstuhl sitzender Großmutter
gefahren, hatten ihr damit
eine Riesenfreude bereitet. Anschließend
ging’s zum Gasthaus
Westner, Weißwurstfrühstück,
wo bereits alle 180 Hochzeitsgäste
inklusive Aidling-Riegseeer
Musikkapelle warteten, und das
Brautpaar mit einem feierlichen
Marsch in Empfang nahm. Besonders
bewegend: Als die Mütter von
Michi und Corina sie im Rahmen
einer Ansprache „freigegeben“
haben in ihr neues, eigenes Familienleben.
Nach frischgezapftem
Weißbier, Weißwurst, süßem
Senf und knuspriger Breze ging’s
erneut im Landauer weiter zur
örtlichen Sankt-Stephanus-Kirche,
in der die kirchliche Trauung der
beiden stattgefunden hat. Und
beim Zurückerinnern noch heute
Gänsehaut-Feeling erzeugt bei
den Krippels. Unter anderem dank
„boarischm Zwoagsang“, musikalisch
begleitet von Harfe und
Zither. Als die beiden nach dem
unter die Haut gehenden Gottesdienst
aus der Kirche schritten,
standen die Trommler Spalier,
sowie zahlreiche Dorfkinder im
Halbkreis, um eine Art Wegsperre
zu bilden. „Bei uns im Dorf werden
nach einer Hochzeitmesse
traditionell Münzen geworfen.“
Auch Michael und Corina kamen
um diesen alten Brauch nicht
herum, um sich den Weiterweg
mehr oder weniger freizukaufen.
Danach ging’s erneut mit Kutsche
sowie der hinterhermarschierenden
Hochzeitsgesellschaft, Blaskapelle
und dem Trommlerzug in
Richtung Haus des Gastes, in dessen
Saal im Erdgeschoss nun die
eigentliche Hochzeitsfeier Fahrt
aufnahm. Davor allerdings hatte
Michi seinen Ehering an die linke
Hand genommen, Corina ihren sogar
ab. „Ein gutgemeinter Rat
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januar / februar 2022 | 31
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82380 Peißenberg
Tel: 08803 - 74 09 749
13.00 - 18.00 Uhr
10.00 - 19.00 Uhr
10.00 - 19.00 Uhr
Montags Ruhetag
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vom Hochzeitslader.“ Hintergrund:
Bei 180 Gratulanten, darunter eine
ganze Reihe Männer mit kräftigen
Pratzen, wäre das eine schmerzhafte
Angelegenheit im Ringfinger-Bereich
geworden.
Sonderlob für
Hochzeitslader
Angefangen mit dem traditionellen
Hochzeitswalzer, gefolgt vom
Walzer mit Trauzeugen, Kranzlerpaar
(ledige Frau und lediger
Mann, die neben dem Hochzeitslader
für Stimmung und Ordnung
im Rahmen des Hochzeitstages
sorgen und den Gästen ein kleines
Gesteck an Hemd und Bluse
anbringen) und Eltern des Brautpaars,
wiederum gefolgt vom Walzertanzen
mit allen Gästen, die
Lust darauf hatten. Zu Essen gab’s,
klassisch Bayerisch: Vorspeisensalat,
Schweinsbraten mit Knödel
und Kraut sowie Rinderbraten mit
Spätzle. Nachmittags verdammt
viele, von den Hochzeitsgästen
selbstgemachte Kuchen. Darunter
auch ein Campingtisch-großer
Erdbeerkuchen in Herzform – die
Hochzeitstorte. „Brutal, wie viele
Mühe sich alle für uns gemacht
haben“, sind Michael und Corina
noch heute gleichermaßen dankbar
wie überwältigt. Wobei letzteres
auch schon vor der Hochzeit
der Fall war. „Es gab natürlich viel
zu organisieren im Vorfeld, aber
weil nahezu alle eingeladenen
Gäste von sich aus angepackt und
Dinge in die eigene Hand genommen
haben, war es für uns wesentlich
entspannter als zunächst
gedacht.“ Sonderlob müssen die
beiden an dieser Stelle nochmals
an Hochzeitslader Martin Bergmeister
aussprechen, der alle potentiellen
Unannehmlichkeiten am
Tag der Hochzeit „derart klug und
geschickt von uns weggehalten
hat, dass wir uns um wirklich gar
nichts kümmern brauchten und
den Tag voll und ganz genießen
konnten“. Selbst dann, als Tochter
Fritzi mit ihren schicken, frischpolierten
Trachten-Pumps versehentlich
in einen Hundehaufen
getreten war, was Michael Krippel
gesehen hatte, intuitiv zur Hilfe eilen
wollte, aber nicht musste, weil
ihm andere sofort zuvorgekommen
sind – und ihn davon abhielten.
Letzter Tanz im
Kerzenschein
Letztlich wurde verdammt viel geratscht,
gelacht und getanzt im gut
gefüllten Festsaal. Zumindest so
lange, bis Bräutigam Michi plötzlich
bemerkte, dass seine Braut
Corina verschwunden war. Das
„Brautverziagn“, in diesem Falle
in einen Stadel außerhalb des
Ortes, ist fester Bestandteil einer
bayerischen Bauernhochzeit. Mit
Hexenbesen und Laterne in den
Händen machte sich Michi samt
Gefolgschaft auf die Suche, um
seine Corina wieder zu finden –
mit Erfolg. Weitergefeiert bei Wein
wurde dann in einem anderen, im
Vorfeld ausgeräumten und schöndekorierten
Stadel. Nach wie vor
mit dabei: Die Aidling-Riegseer
Musikanten, die inzwischen auch
Moderneres, Fetzigeres wie „Hulapalu“
aufspielten, damit die
Stimmung zum Höhepunkt treiben
konnten. Wer danach noch stehen,
sprechen und gehen konnte, „was
erstaunlicherweise bei nahezu allen
Gästen der Fall war“, durfte
zurück ins Haus des Gastes, wo der
feierliche Hochzeitstag mit Abendbuffet
und der renommierten Musikgruppe
„Knedl & Kraut“ seinen
krönenden Abschluss fand. Wieder
mit viel Tanz, Ratsch und Lachen.
Der finalen Geschenkübergabe namens
„Weisen“, im Rahmen dessen
jeder Gast vom Kranzlerpaar
ein süßes oder salziges Gebäck
sowie ein Glaserl Wein bekommen
hatte. Einer herzergreifenden
Dankesrede vom Hochzeitslader in
Versform, vorwiegend gerichtet an
Mit Hexenbesen und Laterne in der Hand: Bräutigam Michael Krippel (re.)
auf der Suche nach seiner verzogenen Braut.
32 | tassilo
Wirt, Bedienungen, Musikanten
und Eltern des Brautpaars. Und
schließlich mit dem letzten Tanz –
ein Walzer im Antlitz zahlreich
brennender Kerzen.
Schlau wie Michi und Corina sind,
haben sie ihr massives Stallschloss
an ihrer Wohnung zuhause gut
verriegelt, den Schlüssel der Trauzeugin
anvertraut, sodass niemand
die Wohnung verwüsten
konnte – und das nun auch kirchlich
verheiratete Ehepaar eine entspannte
Hochzeitsnacht verbringen,
und den verdammt langen
Tag voller Ereignisse Revue passieren
lassen konnte. Dosenspritzen
mit dem Feuerwehrschlauch.
Salut-Schüsse der Gebirgsschützen.
Geklauter Brautstrauß, den
Corina mit dem Versprechen einer
großen Grillparty am Riegsee inklusive
Bootsfahrt auslösen musste.
Vor allem aber das harmonisch-gesellige
Miteinander unter
Alt und Jung hat die bayerische
Bauernhochzeit von Michael und
Corina Krippel zu einem wunderschönen,
unvergessenen Tag
gemacht. „Weil alles so echt, so
unverstellt war und wir ganz bei
uns sein konnten.“ Beruflich bekommen
die beiden nämlich wie
kaum ein zweiter mit, wie sehr
sich Menschen für eine Hochzeit
verbiegen, das Besondere in der
Ferne und Fremde suchen – zum
Beispiel, indem ein erfolgreicher,
in München lebender Topmanager
mit Hamburger Background in einer
handgemachten Hirschlederhose
auf einer Alm in Österreich
heiraten möchte. „Genau das, was
wir nicht wollten.“ Klar ist aber
auch: Eine so kernige, traditionelle
Bilderbuch-Bauernhochzeit mit
180 in Tracht gekleideten Gästen
funktioniert auch nur in einem
kleinen Dorf, in dem die Welt
sprichwörtlich noch in Ordnung
ist. Und der Zusammenhalt über
Feierlichkeiten hinausgeht. js
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januar / februar 2022 | 33
Veranstaltungskalender
1. Januar bis 28. Februar 2022
Stand 7.12.2021 – kurzfristige Absagen, Änderungen und Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie sind möglich!
SO 02.01.
WEILHEIM
10.00 bis 17.00 Uhr
Ausstellung „Paper Dances –
Arbeiten auf Papier“ von Maria
Beykirch im Stadtmuseum. Bis 8.1.
STARNBERG
10.00 bis 17.00 Uhr
Ausstellung „Im Schein der
Sterne“ Geschichten vom Nachthimmel
im Museum. Anmeldung
unter 08151 / 4477570. Bis 9.1.
MURNAU
10.30 bis 12.00 Uhr
Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt
am Rathaus. Anmeldung
unter www.murnau.de, Kosten: 8 €,
jeden Sonntag
BERNRIED
10.00 bis 17.00 Uhr
Ausstellung „Chinesische Bauernmalerei“
im Buchheim Museum.
Eintritt: 10 €, Infos unter www.
buchheimmuseum.de, bis 6.3.
10.00 bis 17.00 Uhr
Ausstellung „Brücke Secession“
im Buchheim Museum. Eintritt:
10 €, Infos unter www.buchheimmuseum.de,
bis 26.6.
DI 04.01.
WEILHEIM
8.00 bis 13.30 Uhr
Wochenmarkt am Kirchplatz.
Jeden Dienstag
MI 05.01.
DIESSEN
8.00 bis 14.00 Uhr
Viktualienmarkt in der
Von-Eichendorff-Straße 1.
Jeden Mittwoch
MURNAU
8.00 bis 13.00 Uhr
Wochenmarkt in der Fußgängerzone.
Jeden Mittwoch
FR 07.01.
WEILHEIM
8.00 bis 13.30 Uhr
Wochenmarkt am Marienplatz.
Jeden Freitag
FELDAFING
8.00 bis 12.30 Uhr
Wochenmarkt am Kirchplatz.
Jeden Freitag
SÖCKING
8.00 bis 13.00 Uhr
Biowochenmarkt an der Kirche
St. Ulrich. Jeden Freitag
ROTTENBUCH
11.00 bis 15.00 Uhr
Kässpatzenessen auf der Schönegger
Käse-Alm. Reservierung ab
10 Personen. Jeden Freitag
SA 08.01.
DIESSEN
8.00 bis 13.00 Uhr
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz.
Jeden Samstag
STARNBERG
8.00 bis 13.00 Uhr
Wochenmarkt am Kirchplatz.
Jeden Samstag
TUTZING
7.00 bis 13.00 Uhr
Wochenmarkt am Rathausplatz.
Jeden Samstag
ROTTENBUCH
11.00 bis 15.00 Uhr
Weißwurst- und Käswurstessen
auf der Schönegger Käse-Alm.
Reservierung ab 10 Personen unter
08867 / 489 nötig. Jeden Samstag
DO 13.01.
PEISSENBERG
7.00 bis 13.00 Uhr
Wochenmarkt am Glückauf-Platz.
Jeden Donnerstag
STARNBERG
8.00 bis 13.00 Uhr
Wochenmarkt am Kirchplatz.
Jeden Donnerstag
PENZBERG
8.00 bis 13.00 Uhr
Wochenmarkt am Stadtplatz.
Jeden Donnerstag
SA 15.01.
TUTZING
16.00 bis 18.30 Uhr
Kreativer Schreibworkshop für
Erwachsene und Jugendliche
in der Textstube. Ab 17 Jahren,
Anmeldung unter 08158 / 9643
34 | tassilo
JANUAR/
MI 26.01.
WEILHEIM
19.30 Uhr
Informationsabend für neue
Schüler in den Oberlandschulen.
Weitere Infos siehe Anzeige Seite 27
FR 28.01.
HUGLFING
14.00 Uhr
Kinderkino „Jim Knopf & Lukas
der Lokomotivführer“ im Feuerwehrhaus.
Für Kinder ab 6 Jahren
SA 29.01.
PEISSENBERG
10.00 Uhr
Kinderkino „Jim Knopf & Lukas der
Lokomotivführer“ in der Bücherei.
Für Kinder ab 6 Jahren
OBERHAUSEN
16.30 Uhr
Kinderkino „Jim Knopf & Lukas
der Lokomotivführer“ im Rathaus.
Für Kinder ab 6 Jahren
SA 05.02.
POLLING
9.00 bis 12.00 Uhr
Bauernmarkt am Kirchplatz
ANTDORF
MO 14.02.
Valentinstag
16.30 Uhr
Kinderkino „Der kleine Drache
Kokosnuss“ im Sportheim. Für
Kinder ab 6 Jahren
DI 15.02.
EBERFING
15.00 Uhr
Kinderkino „Der kleine Drache
Kokosnuss“ in der Schule
MI 16.02.
OBERSÖCHERING
15.30 Uhr
Kinderkino „Der kleine Drache
Kokosnuss“ im Pfarrheim
DO 17.02.
EGLFING
16.00 Uhr
Kinderkino „Der kleine Drache
Kokosnuss“ im Sportheim
FR 18.02.
RAISTING
17.00 Uhr
Kinderkino „Der kleine Drache
Kokosnuss“ im AWO-Haus
SA 19.02.
POLLING
15.00 Uhr
Kinderkino „Der kleine Drache
Kokosnuss“ im Feuerwehrhaus
TUTZING
16.00 bis 18.30 Uhr
Kreativer Schreibworkshop in der
Textstube. Ab 17 Jahren, Anmeldung
unter 08158 / 9643
MO 21.02.
FEBRUAR 2022
WIELENBACH
15.30 Uhr
Kinderkino „Der kleine Drache
Kokosnuss“ im Feuerwehrhaus
DI 22.02.
PÄHL
15.30 Uhr
Kinderkino „Der kleine Drache
Kokosnuss“ im Gemeindezentrum.
Für Kinder ab 6 Jahren
MI 23.02.
WEILHEIM
19.30 Uhr
Informationsabend für neue
Schüler in den Oberlandschulen.
Weitere Infos siehe Anzeige Seite 27
DO 24.02.
FORST
15.30 Uhr
Kinderkino „Der kleine Drache
Kokosnuss“ in der Grundschule
FR 25.02.
HEUTE ERSCHEINT
DER NEUE TASSILO
HUGLFING
14.00 Uhr
Kinderkino „Der kleine Drache
Kokosnuss“ im Feuerwehrhaus
SA 26.02.
PEISSENBERG
10.00 Uhr
Kinderkino „Der kleine Drache
Kokosnuss“ in der Bücherei
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