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Bildbeschreibungen zu den Konfbildern aus dem Verlag SVKK

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Gipfelkreuz<br />

Franz Kühni<br />

Der Geist Gottes schwebte über <strong>dem</strong> Wasser. Und Gott<br />

sprach: «Es werde Licht!» Und es ward Licht. (1. Mose 1,2f).<br />

So könnte es <strong>aus</strong>gesehen haben, damals, ganz am Anfang,<br />

als der Schöpfer das Urlicht <strong>aus</strong> der Finsternis hervorrief und<br />

Sein Geist über <strong>dem</strong> Wasser schwebte. Eine Stimmung voller<br />

Harmonie und Frie<strong>den</strong> muss geherrscht haben, nach<strong>dem</strong> der<br />

Ewige sich ent schloss, seine Ewigkeit und Allgegenwart ein<br />

Stück weit <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>nehmen, um seiner Schöpfung Zeit und<br />

Raum <strong>zu</strong> schenken. In seiner unendlichen Liebe hat Er sich<br />

in der Schöpfung ein Gegenüber geschaffen, das ein Abbild<br />

seiner Liebe und Harmonie, seiner Voll kommenheit und<br />

Herrlichkeit sein sollte. Wie das Licht der Sonne <strong>den</strong> Himmel<br />

gol<strong>den</strong> und rötlich färbt, über <strong>dem</strong> Nebelmeer schwebt und<br />

es sanft berührt, so sollte fortan Sein Geist alles Geschöpfliche<br />

durchwirken und in Beziehung <strong>zu</strong> Ihm halten. Als alles vollendet war, schaute Er sich seine Schöpfung an und<br />

sah: «Es war sehr gut!» (1. Mose 1,31).<br />

Wer diese Spuren des Schöpfers in der ungetrübten Pracht der Natur betrachten will, steige an einem nebligen<br />

Tag von Eriz (BE) <strong>aus</strong> auf <strong>den</strong> Westgipfel des Hohgants (2062 m ü. M). Der Wanderer wird inner halb von<br />

zweieinhalb Stun<strong>den</strong> alles Neblige und Kalte, alles Undurchsichtige und Trübe hinter sich im Tal <strong>zu</strong>rücklassen<br />

und mit je<strong>dem</strong> Schritt ein Stück näher der Klarheit im Licht entgegengehen. Zuoberst, auf <strong>dem</strong> Gipfel, wird<br />

er sich dann im Schatten des Kreuzes <strong>aus</strong>ruhen und mit der glühen<strong>den</strong> Abendstimmung voller Frie<strong>den</strong> und<br />

Harmonie eins wer<strong>den</strong>.<br />

Im Schatten des Kreuzes dürfen wir <strong>aus</strong>ruhen von aller Mühseligkeit des Alltags. Das glühende Licht der Sonne<br />

hinter <strong>dem</strong> Kreuz steht symbolisch für das himmlische Licht, welches unaufhörlich durch alle persönlichen Kreuze<br />

hindurch scheint. Hinter all un seren Kreuzen, die wir selbst verschul<strong>den</strong>, unverschul det <strong>zu</strong> tragen haben und<br />

nicht selten anderen aufbür <strong>den</strong>, steht das eine Kreuz Christi, das der Ewige selbst in unserer Welt aufgerichtet<br />

hat — damals, vor 2000 Jahren, auf <strong>dem</strong> Felsen Golgatha. Dieses Kreuz er möglicht einen Frie<strong>den</strong>, wie ihn die<br />

Welt nicht geben kann.<br />

Wer im Schutze dieses Kreuzes ruht, fühlt sich wie die Bergdohle, die ihre Flügel <strong>aus</strong>breitet und in unendli cher<br />

Freiheit <strong>dem</strong> ewigen Licht entgegen schwebt.<br />

The whole world<br />

Frank Baumann<br />

Auf dass sie alle eins seien.<br />

«Auf dass sie alle eins seien gleich wie du, Vater, in mir und ich in dir»<br />

(Johannes 17,21).<br />

Aus der Welt eine einzige Familie machen. Das ist der Traum des Vaters.<br />

Das ist das Gebet, das der Mensch gewor<strong>den</strong>e Sohn sprach, bevor er<br />

sein Leben hingab, um alle Menschen <strong>zu</strong> sich <strong>zu</strong> ziehen. Das ist auch der<br />

entschei<strong>den</strong>de Wunsch im Leben eines je<strong>den</strong> Menschen. Ein Wunsch,<br />

<strong>den</strong> Gott uns allen ins Herz gelegt hat und der nur noch brennender wird<br />

durch alle Widerstände: Zurückgezogenheit, Verachtung, Gewalt. Die<br />

Men schen sind mit ihren so verschie<strong>den</strong>en Gesichtern und Kulturen nicht<br />

<strong>zu</strong>r Zwietracht geschaffen, sondern <strong>zu</strong>r gemeinsamen Bereicherung der<br />

Schönheit und Harmonie der Schöpfung durch ihre Verschie<strong>den</strong>heit.<br />

Mir scheint, dass dieser Traum <strong>aus</strong> diesen lächeln<strong>den</strong> Gesich tern spricht.<br />

Das Lächeln ist eine spezifische Eigenschaft des Menschen. Wir sind füreinander<br />

geschaffen, als Geschenk. Dem anderen <strong>zu</strong>lächeln bedeutet,<br />

<strong>den</strong> anderen als Geschenk von Gott anerkennen, der uns nur Gutes will.<br />

Unser Lächeln ist die Antwort auf das Lächeln Gottes, der «sein Angesicht<br />

über uns leuchten lässt», um uns <strong>zu</strong> segnen (4. Mose 6,25). Ist es nicht<br />

unser höchster Ruf, <strong>dem</strong> Leben <strong>zu</strong><strong>zu</strong>lächeln, je<strong>dem</strong> Menschen, weil Gott<br />

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