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Bildbeschreibungen zu den Konfbildern aus dem Verlag SVKK

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ssung, die am Ostermorgen <strong>zu</strong>r Erfüllung gelangt, eröffnet der ganzen Menschheit einen neuen Weg der<br />

Hoffnung. Aus Dingen und Umstän<strong>den</strong>, die bereits ersterben und der Zerstörung anheim gefallen sind und an<br />

<strong>den</strong>en der Zahn der Zeit seine Spuren hinterlassen hat, lässt Gott eine völlig neue Hoffnung hervorsprudeln:<br />

«Christus ist auferstan<strong>den</strong>! Er ist wahrhaftig auferstan<strong>den</strong>!»<br />

Mitten <strong>aus</strong> einem zerklüfteten Stumpf, der <strong>zu</strong> nichts mehr nütze ist, wächst ein junger, kräftiger Baum. Handelt<br />

es sich hier nicht um ein gerade<strong>zu</strong> einzigartiges Abbild der Auferstehung, die <strong>zu</strong>allererst Jesus <strong>zu</strong>teil gewor<strong>den</strong><br />

ist? Sehen wir hier nicht die Verheissung erfüllt, dass Gott <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Alten Neues aufwachsen lassen kann? Das<br />

Bild des «neuen Zweiges» bildet <strong>den</strong> Kern der gesamten biblischen Hoffnungsbotschaft. Die ersten Christen<br />

behielten das Alte Testament als heilige Schrift bei, weil es die Geschichte der Stammväter enthält – <strong>den</strong> Mutterbo<strong>den</strong>,<br />

in <strong>dem</strong> der Zweig des neuen Lebens in Christus verwurzelt ist.<br />

Das Bild des Baumes spielt in der ganzen Bibel eine wichtige Rolle. Bei der Schöpfung setzte Gott <strong>den</strong> Mann<br />

und die Frau in einen Garten, in <strong>dem</strong> er Bäume mit verschie<strong>den</strong>en Früchten gepflanzt hatte (1. Mose 1 und 2),<br />

und vor <strong>dem</strong> Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen wird <strong>dem</strong> Menschen klar, wie er vor Gott dasteht (1.<br />

Mose 3, 1-7). Auch die Propheten nehmen das Bild des Baumes <strong>zu</strong>r Hilfe, um die Gläubigen auf<strong>zu</strong>fordern, sich<br />

von Gott die Kraft schenken <strong>zu</strong> lassen, die sie <strong>zu</strong>m Wachstum benötigen (Hes. 17, 24; Jer.17, 7-8). Hiob drückt<br />

es mit folgen<strong>den</strong> Worten <strong>aus</strong>: «Denn ein Baum hat Hoffnung, auch wenn er abgehauen ist; er kann wieder<br />

<strong>aus</strong>schlagen, und seine Schösslinge bleiben nicht <strong>aus</strong>. Ob seine Wurzel in der Erde alt wird und sein Stumpf im<br />

Bo<strong>den</strong> erstirbt, so grünt er doch wieder vom Geruch des Wassers und treibt Zweige wie eine junge Pflanze»<br />

(Hiob 14, 7-9). Und schliesslich begegnet uns der Baum des Lebens im neuen Jerusalem (Offb. 22, 2), der das<br />

ganze Jahr über Früchte trägt; Gottes Verheissung, uns am Ende der Zeiten neues Leben <strong>zu</strong> schenken, erscheint<br />

hier in einer neuen, umfassen<strong>den</strong> Dimension.<br />

Das Bild des Baumes ist der Natur entnommen und von daher für jedermann verständlich. Es hilft uns, unsere<br />

Resignation angesichts des Todes und des Bösen, von <strong>dem</strong> die Welt durchdrungen ist, hinter uns <strong>zu</strong> lassen,<br />

verhärtete Fronten im Generationenkonflikt <strong>zu</strong> überwin<strong>den</strong> und uns <strong>zu</strong> öffnen für eine Zukunft, in der Gott<br />

Überraschungen für uns bereithält… neues Leben!<br />

«Aus <strong>dem</strong> alten Stamme Isais… spriesst ein neuer Zweig hervor.»<br />

Der Sämann<br />

Erste Eindrücke<br />

Die ungeheuer intensiven Farben sind wohl das Erste, was<br />

einem Betrachter dieses Gemäldes auffällt. Mit schwarzer<br />

Farbe eingefasste Konturen teilen das Bild klar und grosszügig<br />

in einfache Flächen ein. Dann sind es aber wahrscheinlich<br />

drei Dinge, welche wie lebendige Wesen <strong>den</strong><br />

Beschauer packen: Die Sonne, der Sämann und der Baum.<br />

Die gelbe, untergehende Herbstsonne überstrahlt <strong>den</strong> ganzen<br />

Himmel, der ihre Farbe annimmt. Der erdverbun<strong>den</strong>e<br />

Mensch ist ganz <strong>dem</strong> Säen hingegeben. Dunkel hebt er sich<br />

im Gegenlicht vom Hintergrund ab und lässt die Saatkörner<br />

auf Hoffnung hin in die brachliegen<strong>den</strong> Ackerfurchen fallen.<br />

Noch dunkler steht der Baum da. Der immerwährende Wind<br />

des südlichen Frankreich, der Mistral hat ihn im Laufe seines<br />

Lebens gebeugt. Ein Ast wurde abgesägt, ein paar welke<br />

Herbstblätter sind noch da. Kahle junge Triebe reckt er in<br />

die klare Luft, in allem Gebeugtsein ungebrochen <strong>dem</strong> Licht entgegenwachsend.<br />

Am fernen Horizont verschmelzen Himmel und Erde. Ein Bild voller Gegensätze (helldunkel/gelber Himmel<br />

— blaue Erde) und <strong>den</strong>noch in starker Intensität von einer Vision <strong>zu</strong>sammengehalten, die mächtig auf uns<br />

eindringt.<br />

Der Künstler<br />

«Wenn man getreulich fortfährt, lieb <strong>zu</strong> haben was wahrlich der Liebe würdig ist, und wenn man seine Liebe<br />

nicht verschwendet an unbedeutende, nichtige und feigherzige Dinge, dann wird man nach und nach stets<br />

mehr Liebe empfangen und stärker wer<strong>den</strong>.» (Brief des Fünfundzwanzigjährigen an seinen Bruder Theo, 3.<br />

April 1878) — «Du weisst wohl, dass eine der Wurzeln oder Grundwahrheiten nicht allein des Evangeliums,<br />

sondern sogar der ganzen Bibel dies ist: Licht, welches in der Finsternis aufgeht. Durch Finsternis <strong>zu</strong>m Licht.»<br />

(Brief an Theo vom 15. November 1878.)<br />

Die brennende Liebe <strong>zu</strong> allen Mitgeschöpfen und die verzehrende Suche nach <strong>dem</strong> stärksten und höchsten<br />

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