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Bildbeschreibungen zu den Konfbildern aus dem Verlag SVKK

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Fahrzeug nicht erweichen. Es macht keinen Kompromiss,<br />

es fährt keinen Meter mehr. Ich selber und andere haben<br />

da schon ihre Erfahrungen gemacht. Darum sieht man sich<br />

lieber vor, bevor es <strong>zu</strong> spät ist. Tut man das auch gegenüber<br />

<strong>dem</strong> eigenen, inneren Durst? Als die Reformatoren die<br />

Konfirmation erfan<strong>den</strong>, dachten sie auch an eine Tankstelle<br />

(obschon Luther und Zwingli noch mit Pferdekutschen<br />

fuhren): Es sollte doch etwas geben, das <strong>den</strong> Tank füllt,<br />

bevor die Leute ins Lehrlings- und Berufsleben einsteigen!<br />

Die ganze Konfirmationsvorbereitung ist der Versuch der<br />

Verantwortlichen, <strong>den</strong> Liebestank der Jugendlichen mit<br />

Annahme, Verständnis und Wertschät<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> füllen. Aber<br />

schon in Reformationszeiten galt die Meinung, dass so ein<br />

Konf-Tank nicht bis ans Lebensende <strong>aus</strong>reicht. Nochmals ein Blick auf unser Bild: Die Tankstelle ist ein Sinnbild<br />

für wiederkehrende Benüt<strong>zu</strong>ng. Der Kirchensprit hat einen Namen: «JESUS SAVES» — Jesus rettet. Steht man<br />

auf <strong>dem</strong> Pannenstreifen der Lebensbahn und fühlt sich allein, stehen gelassen, verraten, <strong>aus</strong>gepumpt oder als<br />

Versager, so ist diese Liebe von Gott die wirkliche Rettung. Jesus hat sie sichtbar gemacht. Er kommt, kümmert<br />

sich, füllt ein, auch wenn wir an <strong>den</strong> letzten Tankstellen vorbeigefahren sind: Schon vor <strong>den</strong> Problemen wäre<br />

Gott da gewesen, und man hätte von ihm die Kraft erhalten, die weit trägt. Das Bild spricht davon, nicht an<br />

Jesus Christus vorbei<strong>zu</strong>s<strong>aus</strong>en. Aber es spricht auch davon, dass wie <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Nichts eine Hilfe kommt, wenn<br />

wir seinen Namen in Not anrufen.<br />

«This little Iight of mine – I'm gonna let it shine»<br />

Judith Müller<br />

Der alte Gospelsong kommt mir in <strong>den</strong> Sinn, <strong>zu</strong> Deutsch: «Dies kleine Licht<br />

von mir, hell soll es leuchten dir». Und tatsächlich: Das Auge wird sofort<br />

auf <strong>den</strong> hellsten Punkt im Bild gelenkt: die Flamme. Die Wirkung eines so<br />

kleinen weissen Fleckens ist eigentlich erstaunlich. Denn er macht nur ein<br />

Promille der Gesamtfläche des Bildes <strong>aus</strong>. Ein Promille Alkohol im Blut ist<br />

schon über<strong>aus</strong> schlecht, aber ein Promille Licht im Raum ist schon über<strong>aus</strong><br />

gut. So wirkt auch das simpelste Kerzlein: Es vertreibt das T<strong>aus</strong>endfache an<br />

Finsternis. Der Flamme ist es dabei «wurst», ob unten eine teure Boutique-<br />

Kerze steht oder das billigste Warenh<strong>aus</strong>-Lichtlein. Feuer ist Feuer, und<br />

Licht ist Licht. Sobald es einmal entzündet ist, wiederholt sich das, was wir<br />

schon anfangs im Schöpfungsbericht lesen: «Gott sprach: Es werde Licht,<br />

und es ward Licht». Vielleicht fühlst du dich nicht gerade als Edelkerze mit<br />

seltenem Design. Möglicherweise siehst du dich selber als ganz normales<br />

Kerzlein. Vergiss Design und sei Licht!<br />

Gott sprach also damals, und es wurde Licht. Und auch heute, wenn es<br />

irgendwo wirklich hell wird und wenn wieder einmal so ein Promille-<br />

Flämmlein eine ganze Menge von Finsternis vertreibt, dann geht dies<br />

auf Gott <strong>zu</strong>rück, der sprach: «Es werde Licht». Er sprach, und es wurde<br />

Weihnacht. Er sprach, und es wurde Ostern. Von daher kommt das Licht in unserer Welt. Jesus gibt sein Licht<br />

weiter, am liebsten an normale Durchschnittsmenschen. Ein ganz normales Leben soll ein Licht wer<strong>den</strong>. Deshalb<br />

gab es ganze Konfirmationsvorbereitungen und verschie<strong>den</strong>ste Einführungen in unseren christlichen Glauben.<br />

Dort konnte man hören, was Jesus getan hat, und man konnte sehen, was er noch heute tut. Und jedes konnte<br />

Jesus Christus seinen eigenen Docht entgegenstrecken: «Da, zünde an, ich bin es.»<br />

Sehr gut, es hat Feuer gefangen, das kleine Kerzlein. Aber damit ist noch nicht alles getan. Schliesslich gibt<br />

es dr<strong>aus</strong>sen im Leben Wind. Der kann die Flamme <strong>aus</strong>pusten. Doch gerade das sollte nicht geschehen. Licht<br />

braucht eben einen Schutz. Schau also, dass die Kerze der Hoffnung, die Gott in dir angezündet hat, auch in<br />

einem netten und nützlichen Gefäss weiter brennen kann. Gute Beziehungen bieten einen solchen Schutz.<br />

Man kann dort ehrlich über Glaubensfragen re<strong>den</strong>, ohne <strong>aus</strong>gelacht <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>. Und auch ruhige Momente<br />

mit Gott allein, wo kein fremder Wind droht, schützen dein kleines Licht — es ist übrigens heller als du <strong>den</strong>kst.<br />

Das alles ist gut und recht, aber was, wenn…? Was, wenn das Schicksal <strong>zu</strong>schlägt? Was, wenn deine Pläne nicht<br />

<strong>zu</strong>stande kommen? Wenn ein Sturm die Kerze samt Gefäss weg<strong>zu</strong>pusten droht? Hast du es gesehen? Unser Bild<br />

zeigt noch eine andere Dimension: du bist nicht allein. Gott hat diese Flamme nicht nur angezündet, sondern<br />

er hält auch seine Hände um «dies kleine Licht von dir».<br />

Paul Veraguth, Pfarrer<br />

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