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TRENDYone | Das Magazin – Ulm – Februar 2022

Terrorprozess gegen Mesale Tolu endet | Saftkuren auf dem Prüfstand | Attraktive Wege für mehr Radverkehr in Ulm

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M26 PRO / CONTRA<br />

VEGANE ERNÄHRUNG: TREND<br />

ARGUMENTE FÜR UND GEGEN<br />

Aus gesundheitlichen, ethischen oder ökologischen Gründen geht<br />

in den letzten Jahren der Trend immer mehr in Richtung pflanzlich<br />

betonter Kost. Die Diskussion um vegane Ernährung und ihre Pros<br />

und Contras sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auch Matthias<br />

Rohra steht als Geschäftsführer von ProVeg Deutschland auf der Pro-Seite<br />

und wird uns seinen Standpunkt in Bezug auf Veganismus genauer erklären.<br />

Ist es moralisch vertretbar, Tiere für den Genuss zu töten?<br />

<strong>Das</strong> Wohl der Tiere ist gerade unter jungen Menschen oft der Anstoß für eine<br />

pflanzliche Ernährung. Einige große Discounter haben nun gezeigt, wie gesellschaftsfähig<br />

der Blick aufs Tierwohl auch in der Breite ist: Sie wollen nur noch<br />

Fleisch höherer Haltungsklassen anbieten und verändern damit bereits unser Ernährungssystem.<br />

Wir haben uns als Gesellschaft also längst geeinigt, dem Wohl<br />

der Tiere einen höheren Stellenwert zu geben <strong>–</strong> unsere Moralvorstellungen und<br />

unsere Vorstellungen von Genuss wandeln sich. <strong>Das</strong> betrifft die gesamte industrielle<br />

Tierhaltung. Denn sie bedroht auch die Umwelt und das Klima und bietet Erregern,<br />

aus denen die nächste Pandemie erwachsen könnte, einen Hort. Tier- und<br />

Menschenwohl gehen bei der Ernährung also Hand in Hand.<br />

Name: Matthias Rohra<br />

Beruf: Geschäftsführer Deutschland bei<br />

ProVeg International<br />

Bildquelle: ProVeg<br />

Hat eine vegane Ernährung negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit?<br />

Im Gegenteil, eine ausgewogene und abwechslungsreiche pflanzliche Ernährung<br />

ist sehr gesund: Mit der Umstellung essen viele mehr Obst und Gemüse, schauen<br />

genauer auf ihre Lebensmittel und vermeiden verarbeitete Produkte mit vielen<br />

Transfetten. Die Menschen reduzieren den Konsum tierischer Produkte deshalb<br />

häufig gerade der Gesundheit zuliebe, etwa zur Prävention von Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen und Diabetes. Die Formel Kohlenhydrate + Protein + Gemüse sorgt<br />

bei genügend Abwechslung bereits für einen sehr ausgewogenen Speiseplan. Da<br />

Gemüse heute gründlich gewaschen in den Handel kommt, befindet sich auf ihm<br />

kein B 12<br />

mehr. Hier hilft schon der Gebrauch einer B 12<br />

-Zahnpasta. Pflanzliche Ernährung<br />

stärkt also tatsächlich meist die Gesundheit.<br />

Sind Klimaschutz und Fleischkonsum vereinbar?<br />

Unsere Ernährung macht beim Klimaschutz einen gewaltigen Unterschied: Rund<br />

drei Viertel unserer Treibhausgas-Emissionen aus der Landwirtschaft stammen<br />

aus der Tierhaltung. Wer sich pflanzlich ernährt, kann seine eigenen ernährungsbedingten<br />

Emissionen nahezu halbieren. Die Klimaschutzkonferenz in Glasgow<br />

hat deshalb erstmals für alle angebotenen Speisen den CO 2<br />

-Fußabdruck ausgewiesen.<br />

Raten Sie mal, wie die pflanzlichen Angebote abgeschnitten haben? Der<br />

Griff zu Fleischalternativen ist also praktisch gelebter Klimaschutz. Wir können<br />

damit einen wirklichen Unterschied machen!<br />

RO<br />

Ist die vegane Ernährung die Ernährung der Zukunft?<br />

Die pflanzliche Ernährung wird definitiv weiter an Bedeutung gewinnen. Die Menschen<br />

werden sich aber auch künftig entscheiden können, ob sie tierische Produkte<br />

essen möchten: Dank der Zellkultivierung gibt es bald Fleisch, Fisch und Milch<br />

ganz ohne Tierhaltung! In Singapur bietet ein Restaurant bereits zellkultiviertes<br />

Hühnerfleisch an, in den USA ist zellkultiviertes Speiseeis auf dem Markt. Auch<br />

in Europa wird es sicherlich bald Kombinationen geben, zum Beispiel pflanzliche<br />

Produkte mit zellkultiviertem Tierfett <strong>–</strong> für die Saftigkeit und den authentischen<br />

Fleischgeschmack. Ich bin schon sehr gespannt auf meine erste Kostprobe!

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