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2021-2_Feldkirch_aktuell

Palais Liechtenstein

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PALAIS LIECHTENSTEIN<br />

><br />

Planzeichnung des<br />

Palais Lichtenstein<br />

1912<br />

RÜCKBLICK<br />

Geschichte des Palais Liechtenstein<br />

Das Palais Liechtenstein in <strong>Feldkirch</strong><br />

weist eine lange und wechselvolle<br />

Geschichte auf. Es beherbergte<br />

unter anderem den<br />

Liechtensteiner Landvogt, ein<br />

Gasthaus, eine Bierbrauerei, eine<br />

Rotfärberei und eine Lesegesellschaft.<br />

Das Vorgängergebäude des Palais<br />

Liechtenstein befand sich<br />

einst im Besitz der angesehenen<br />

Familie Brock von Weißenberg,<br />

ab 1658 war darin<br />

das Hubamt untergebracht, eine Art Finanzbehörde.<br />

Dieses wurde beim großen<br />

Stadtbrand von 1697, dem mehr als 150<br />

Häuser zum Opfer fielen, völlig zerstört.<br />

Liechtensteinisches Amtshaus<br />

Als Fürst Hans Adam von Liechtenstein<br />

zwei Jahre darauf die Herrschaft Schellenberg<br />

von den hochverschuldeten<br />

Hohenemser Grafen käuflich erwarb,<br />

musste ein Verwaltungssitz gefunden<br />

werden. Da das heutige Liechtenstein<br />

zu dieser Zeit nur aus bäuerlichen Dörfern<br />

bestand, die nicht an die damaligen<br />

Wirtschafts- und Informationskanäle<br />

angeschlossen waren und nicht über<br />

die notwendige Infrastruktur verfügten,<br />

kaufte der Landvogt der Herrschaft<br />

Schellenberg im Namen des Fürsten in<br />

der nächstgelegenen Stadt <strong>Feldkirch</strong> die<br />

Brandruine des ehemaligen Hubamtes<br />

zum Preis von 1.150 Gulden und ließ an<br />

dieser Stelle ein Amtshaus errichten.<br />

1712 erwarb der Fürst von Liechtenstein<br />

auch die Grafschaft Vaduz von den Hohenemsern.<br />

Der entsprechende Vertrag<br />

wurde teilweise im neu erbauten <strong>Feldkirch</strong>er<br />

Amtsgebäude ausverhandelt.<br />

1719 wurden die Herrschaft Schellenberg<br />

und die Grafschaft Vaduz dann zu einem<br />

Reichsfürstentum unter dem Namen<br />

Liechtenstein erhoben. Die fürstlichen<br />

Landvögte residierten bis 1774 in dem<br />

Haus in <strong>Feldkirch</strong>. Teilweise wohnten sie<br />

ganzjährig hier, teilweise verbrachten sie<br />

die Sommermonate im Schloss Vaduz.<br />

Palais der Bürger<br />

Mit dem Verkauf an den <strong>Feldkirch</strong>er<br />

Kirchenpfleger Sebastian Längle ging<br />

das Haus wieder in stadtbürgerlichen<br />

Besitz über. Längle vererbte das Gebäude<br />

an seine Schwester Maria Anna<br />

Meusburger. 1808 ersteigerte es dann<br />

der <strong>Feldkirch</strong>er Josef Anton Häusle, der<br />

eine Brauerei und das Gasthaus Krone<br />

einrichtete. Wiederum bei einer Verstei-<br />

4<br />

FELDKIRCH AKTUELL 2/<strong>2021</strong>

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