Tagungsband Wald im Klimawandel - Dynamische Waldtypisierung
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Nährstoffe als Grundlage für das Baumwachstum<br />
Michael Englisch (1) und David Keßler (2)<br />
(1,2) Abteilung für Standort und Vegetation, Institut für <strong>Wald</strong>ökologie und Boden, Bundesforschungs-<br />
und Ausbildungszentrum für <strong>Wald</strong>, Naturgefahren und Landschaft, Wien (michael.englisch@bfw.gv.at,<br />
david.kessler@bfw.gv.at)<br />
Einleitung<br />
Eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen ist für gutes Wachstum, aber auch die Resilienz von<br />
Bäumen unabdingbar.<br />
Die Versorgung von Bäumen mit Nährstoffen wird maßgeblich von der Kationenbelegung am Bodenaustauscherkomplex<br />
beeinflusst. Ein hoher Anteil der basischen Kationen Calcium (Ca), Magnesium<br />
(Mg) und Kalium (K) in der Bodenlösung ist als günstig zu bewerten, während ein hoher Anteil an sauer<br />
wirkenden Kationen wie Aluminium (Al), Eisen (Fe) und Mangan (Mn) als ungünstig zu beurteilen ist.<br />
Hohe Aluminiumbelegungen am Austauscher können <strong>im</strong> Extremfall sogar zu toxischen Erscheinungen<br />
führen. Ein wichtiger Weiserwert ist daher die Basensättigung, die den Prozentanteil der pflanzenverfügbaren<br />
basischen Kationen am gesamten Austauscherkomplex angibt. Da die Basensättigung mit<br />
anderen bodenchemischen Kenngrößen (bspw. pH-Wert, Kationenaustauschkapazität) korreliert (vgl.<br />
Abb.1), wurde <strong>im</strong> Rahmen des FORSITE-Projekts der Nährstoffhaushalt bzw. die Nährstoffachse über<br />
den Tiefenverlauf der Basensättigung – der Summe der basischen Kationen am Bodenaustauscherkomplex<br />
über die Bodentiefe – mittels sogenannten Basenklassen definiert.<br />
Abbildung 1: Zusammenhang zwischen Basenklassen und pH-Wert (CaCl2)<br />
sowie Basenklassen und Kationenaustauschkapazität<br />
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