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BOLD THE MAGAZINE No.57

EXKLUSIV IM INTERVIEW: PENÉLOPE CRUZ | PLACEBO: FRONTMANN BRIAN MOLKO IM GESPRÄCH | EXPLORING ELECTRO | PORSCHE HERITAGE EXPERIENCE | PEUGEOT 9X8 HYBRID HYPERCAR | VERSTÄRKTE SUCHTGEFAHR: DIE MALEDIVEN | KURZER HALT IN MUSCAT (OMAN)

EXKLUSIV IM INTERVIEW: PENÉLOPE CRUZ | PLACEBO: FRONTMANN BRIAN MOLKO IM GESPRÄCH | EXPLORING ELECTRO | PORSCHE HERITAGE EXPERIENCE | PEUGEOT 9X8 HYBRID HYPERCAR | VERSTÄRKTE SUCHTGEFAHR: DIE MALEDIVEN | KURZER HALT IN MUSCAT (OMAN)

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58 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / PEUGEOT<br />

Fenstern“. Letzteres bedeutet für die LMH-<br />

Renner unter anderem: erlaubte Motorleistung<br />

im Rennen 500 Kilowatt, Mindestgewicht<br />

1030 Kilo. Da keine Grenzen<br />

für Design oder Geometrie vorgegeben<br />

werden, können die beteiligten Hersteller<br />

den Rennwagen jetzt endlich ihre Markenidentität<br />

aufdrücken – die LMP1-Autos<br />

sahen grob beobachtet alle ziemlich<br />

gleich aus. Starre Regeln in Sachen Aerodynamik<br />

gibt es nicht mehr, was von den<br />

Designern und Ingenieuren Kreativität und<br />

Innovationen erfordert. Technisch bleibt<br />

den Herstellern überlassen, ob sie Hybridantriebe<br />

einsetzen oder nicht und welche<br />

Achse oder Achsen sie damit antreiben.<br />

Das Design eines LMH-Autos darf fünf<br />

Jahre lang nicht verändert werden – es<br />

sei denn, dass es besondere Probleme bei<br />

der Zuverlässigkeit gibt oder eklatante<br />

Leistungsdefizite festgestellt werden. Eine<br />

„Balance of Performance“ wird durch Drehmomentsensoren<br />

zur Kontrolle der Parameter<br />

eines Antriebsstranges auf der Rennstrecke<br />

garantiert.<br />

Beim Peugeot 9x8 fällt jedem Rennsportfan<br />

ausgerechnet das zuerst auf, was fehlt: ein<br />

Heckflügel. 1967 tauchten die ersten bei<br />

Rennwagen in Le Mans auf, und schnell<br />

galten diese riesigen Aerodynamikhilfen<br />

als unersetzlich, weil sie für notwendigen<br />

Abtrieb auf die Hinterachse sorgten, also<br />

das Heck auf die Straße drückten für mehr<br />

Stabilität. Seit 1971 konnte kein Rennwagen<br />

ohne Heckflügel hier gewinnen.<br />

Dennoch will Peugeot es versuchen – mit<br />

besonderer Gestaltung des Hecks und<br />

einer leicht spitz zulaufenden Fahrerkabine.<br />

In Sachen Antrieb haben sich<br />

die Franzosen für einen Hybridantrieb<br />

entschieden – mit V10-Benziner haben sie<br />

schon zweimal gewonnen, mit V12-Diesel<br />

immerhin einmal. Olivier Jansonne, technischer<br />

Direktor, erklärt: „Der Langstrecken-<br />

Rennsport basiert auf einem Reglement,<br />

das es uns ermöglicht, die Kompetenz von<br />

Peugeot in allen elektrischen Antriebssträngen<br />

unter Beweis zu stellen.“ Der<br />

9x8 ist mit einem 2,6-Liter-V6-Biturbo-<br />

Verbrenner im Heck bestückt, der unterstützt<br />

wird von einem Elektro-Generator<br />

vorne. So treffen 680 (500 kW)-Benziner-<br />

PS auf 270 elektrische – zusammen ergibt<br />

das einen maximal 950 PS starken Allradler.<br />

Dazu Jansonne: „Mit dem Peugeot 9X8<br />

schlägt die Löwenmarke ein neues Kapitel<br />

bei den Hybrid-Sportfahrzeugen auf. Die<br />

Leistung wird elektrischer und leistungsfähiger,<br />

ohne dass wir Abstriche bei der Wettbewerbsfähigkeit<br />

machen müssen.“ Das<br />

Prinzip weist gewollte Ähnlichkeiten zu<br />

Straßenwagen auf – nicht in Sachen Leistung,<br />

aber in Sachen Technik. Zum Beispiel<br />

beim Peugeot 3008 oder 508. Optisch soll<br />

dieser technologische und strategische<br />

Wandel von der Farbgebung unterstrichen<br />

werden – mit „Kryptonitfarben“, wie<br />

Peugeot es nennt. Wer es nicht weiß: Das<br />

fiktive Mineral findet sich nur auf Supermans<br />

Heimatplaneten, und je nach Farbe<br />

und damit Art hat es unterschiedliche<br />

Auswirkungen auf den Helden ...<br />

Neben seiner Form zeichnet übrigens auch<br />

das Lichtkonzept den 9x8 aus. Denn die<br />

Rennwagen kämpfen während der rund<br />

5.400 Kilometer langen Fahrt in Le Mans<br />

viele Stunden in absoluter Dunkelheit um<br />

Zeiten und Plätze, und bislang gab es nur<br />

wenige Markierungszeichen, damit die Fans<br />

Autos problemlos identifizieren konnten.<br />

„Einige Rennwagen sind zwar am Klang<br />

ihrer Motoren zu erkennen, aber an vielen<br />

Stellen beschränkt sich die visuelle Präsenz<br />

der Fahrzeuge auf helle Linien, die in der<br />

Nacht verblassen“, weiß Peugeots Chefdesigner<br />

Matthias Hossann. „Um sicherzustellen,<br />

dass der 9X8 einzigartig ist und von<br />

jedem bei Tag und Nacht leicht erkannt<br />

werden kann, haben wir die Silhouette um<br />

leuchtende Komponenten ergänzt. Für<br />

die markeneigene Lichtsignatur war die<br />

Krallenoptik, die auf all unseren aktuellen<br />

Serienfahrzeugen zu finden ist, die naheliegende<br />

Wahl. Wir hatten keine großen<br />

Schwierigkeiten, die leuchtenden Komponenten<br />

an der Front unseres Hypercar<br />

anzubringen. Aber die Montage am Heck<br />

erforderte viel Arbeit. Wir können es kaum<br />

erwarten, ihre Wirkung auf der Rennstrecke<br />

zu sehen.“<br />

Wie auch immer das berühmte Rennen<br />

in Le Mans für Peugeot und andere am 7.<br />

Juni 2022 ausgeht – einen Sieg hat sich der<br />

9x8 schon jetzt gesichert: Er gewann beim<br />

37. Festival Automobile International den<br />

„Großen Preis für das schönste Hypercar<br />

des Jahres“.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.peugeot.de

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