Zdirekt! 01-2022
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AKTIV<br />
Ein Jahrzehnt Wogenglätten<br />
Unternehmen müssen mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Diesen<br />
Zeitgeist griff der iGZ bereits 2<strong>01</strong>2 auf und führte einen verpflichtenden Ethik-Kodex<br />
ein. Damit dieser auch gelebt und praktiziert wird, brauchte es zeitgleich eine neutrale<br />
und unabhängige Einrichtung außerhalb des Verbandes: die Kontakt- und Schlichtungsstelle<br />
(KuSS).<br />
Die KuSS feiert nun zehn Jahre Erfolgsgeschichte. „Mit<br />
der Kontakt- und Schlichtungsstelle haben wir einzigartige<br />
Branchenstandards zur Qualitätseinhaltung guter<br />
Zeitarbeit geschaffen und sind insoweit auch für andere<br />
Wirtschaftsbereiche ein Vorreiter.“, zieht iGZ-Hauptgeschäftsführer<br />
Werner Stolz Bilanz. Die Beschwerdestelle<br />
setzt sich aus drei Experten zusammen: Prof. Franz Josef<br />
Düwell, vorsitzender Richter am Bundesarbeitsgericht<br />
a.D., Holger Dahl von Holger Dahl Konfliktmanagement<br />
und Torsten Oelmann von Oelmann Consulting.<br />
Im Mai 2<strong>01</strong>2 nahm die Schlichtungsstelle ihre Arbeit auf –<br />
es dauerte, bis die Stelle bei den Mitgliedern Bekanntheit<br />
erlangte. Torsten Oelmann erinnert sich noch an<br />
schwierige Telefonate in der Anfangszeit. Zuerst begegneten<br />
ihm einige noch mit Skepsis und Unverständnis:<br />
„Schlichtungsstelle? Kenne ich nicht. Wir sind Ihnen keine<br />
Auskunft schuldig!“ Doch diese Zeiten seien glücklicherweise<br />
vorbei. Mittlerweile kenne ein Großteil der<br />
Mitgliedschaft die KuSS und wisse ihre Leistungen zu<br />
schätzen. Gerade bei den Arbeitnehmern brauche es<br />
manchmal einfach einen neutralen Ansprechpartner,<br />
berichtet der Schlichtungsexperte Oelmann. Dabei nehme<br />
er fast schon eine therapeutische Funktion ein: „Die<br />
Menschen sind froh und dankbar, ihren Ärger und Frust<br />
loszuwerden.“ Allein dadurch ließen sich Konflikte lösen<br />
und einfacher Kompromisse finden.<br />
In zehn Jahren konnte die KuSS bei mehr als 5.000<br />
Anfragen helfen, Konflikte zu schlichten und zu vermeiden.<br />
Dabei werden nahezu alle Beschwerden außergerichtlich<br />
beigelegt. Von rund 500 Fällen im Jahr müssen<br />
im Schnitt nur etwa sechs von einem Richter geschlichtet<br />
werden. Dabei blieb die Zahl der Anfragen im Laufe<br />
der Jahre konstant – die Dienste der Schlichtungsstelle<br />
sind auch nach einem Jahrzehnt weiterhin sehr gefragt.<br />
„So richtig lustig ist diese Arbeit nicht, aber es gibt<br />
Momente, in denen man schmunzeln kann.“ Als Bei-