WeinGuide - April 2022
WeinGuide - Entlang Mosel, Saar und Ruwer! - Ausgabe vom 06.04.2022
WeinGuide - Entlang Mosel, Saar und Ruwer! - Ausgabe vom 06.04.2022
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Wein<br />
Sonderveröffentlichung | <strong>April</strong> <strong>2022</strong><br />
GUIDE<br />
ENTLANG MOSEL, SAAR UND RUWER!
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03<br />
Die Mosel in Pfirsichfarben<br />
Einmal im Jahr leuchten die Moselhänge von altrosa bis pink. Ein changierendes<br />
Farbenspiel, für das rund 15 000 Pfirsichbäume verantwortlich sind.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.rlp-tourismus.de/mosel und<br />
www.tourenplaner-rheinland-pfalz.de/<br />
de/tour/fernwanderweg/moselsteiggesamtstrecke-.-dein-weg-mehr-zuerleben/10142775/<br />
Die kleinen Bäume des Roten Mosel-Weinbergpfirsichs wachsen in<br />
unseren Breiten fast ausschließlich an der Mosel. Im Frühjahr<br />
zieren ihre rosafarbenen Blüten die noch kahlen Weinhänge und<br />
verwandeln das Flusstal in ein schiefergraues Meer mit blassrosa<br />
Tupfen. Verarbeitet werden die Früchte zu einer Vielfalt an<br />
Pfirsich-Produkten, wie zum Beispiel Tee, Brotaufstriche, Liköre,<br />
Pralinen und andere Leckereien.<br />
Foto: Christiane Heinen, Mosellandtouristik GmbH<br />
IMPRESSUM<br />
Sonderveröffentlichung<br />
der Trierischer Volksfreund<br />
Medienhaus GmbH<br />
vom 6. <strong>April</strong> <strong>2022</strong><br />
Redaktion<br />
PR-Redaktion TMVG<br />
Layout und Produktion<br />
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Titelfoto:<br />
stock.adobe.com<br />
Druck<br />
Saarbrücker Zeitung<br />
Medienhaus GmbH,<br />
66103 Saarbrücken<br />
Verantwortlich<br />
für Anzeigen<br />
Rüdiger Kruppa, Verlagsleiter<br />
Schon von Weitem sind die<br />
zierlichen Gewächse zu sehen,<br />
deren Frühjahrsblüten sich vom<br />
schiefergrauen Boden der Moselweinhänge<br />
abheben. Je nach<br />
Wetterlage beginnt die Blüte des<br />
Roten Moselweinbergpfirsichs<br />
bereits Anfang März, Mitte <strong>April</strong><br />
erreicht sie ihren Höhenpunkt.<br />
Mediterranes Klima<br />
an der Mosel<br />
Es waren die Römer, die einst<br />
den roten Pfirsich von Persien<br />
nach Italien, nach Südfrankreich<br />
und schließlich auch an die<br />
Mosel brachten. „Perserapfel“<br />
wurde er damals genannt,<br />
sein heutiger Name leitet sich<br />
davon ab. Er gedeiht in dem fast<br />
mediterranen Klima der Mosel<br />
prächtig, wurde aber im Zuge der<br />
Flurbereinigung immer weiter<br />
zurückgedrängt.<br />
Seitdem Mitte der 90er-Jahre ein<br />
Umdenken stattgefunden hat,<br />
wurden die Pfirsichbäume wieder<br />
großflächig gepflanzt, sodass<br />
heute Tausende von Bäume entlang<br />
der Steilhänge verwurzelt<br />
sind. „De rude Peesch“, wie der<br />
rubinrote Moselpfirsich bei den<br />
Einheimischen auch genannt<br />
wird, ist wieder eine gefragte<br />
Frucht. Er lässt sich als Delikatesse<br />
verarbeiten, sei es in Form von<br />
Marmeladen, als süße Beilage<br />
oder als Kuchenzutat. Überdies<br />
gibt es ihn auch in flüssiger Form<br />
– verarbeitet zu einem Brand,<br />
Likör oder einem Pfirsecco wird<br />
er auch so zum Genuss.<br />
Wanderung durch<br />
die Pfirsichplantagen<br />
Die schönste Art, die Pfirsichblüte<br />
an der Mosel zu erleben,<br />
ist eine Wanderung durch die<br />
Weinberge. Besonders intensiv<br />
ist das Feuerwerk der Farben<br />
rund um den Ort Cochem. Die<br />
drei Moselsteig-Etappen 16,<br />
17 und 18 zwischen Cochem<br />
und Neef führen an blühenden<br />
Pfirsichbaum-Plantagen<br />
vorbei. Die Cochemer feiern die<br />
Frühlingsboten zudem mit einem<br />
Blütenmarkt am 23. und 24. <strong>April</strong><br />
<strong>2022</strong>. Dort hat man die Möglichkeit,<br />
zahlreiche verschiedene<br />
Pfirsichprodukte zu kosten und<br />
erhält darüber hinaus Tipps für<br />
den eigenen Anbau von Pfirsichbäumen.<br />
Der Moselort Ernst widmet der<br />
roten Frucht Anfang <strong>April</strong> zwei<br />
kulinarische Wochenenden, bei<br />
denen auch geführte Spaziergänge<br />
durch die Pfirsichplantagen,<br />
Weinproben und Weinbergpfirsich-Menüs<br />
angeboten werden.
04<br />
Deutsche Weinexporte<br />
deutlich im Plus<br />
Die Ausfuhren deutscher Weine haben sich im vergangenen Jahr sehr positiv entwickelt.<br />
Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilt, erreichte der Wert der exportierten Weine<br />
mit 357 Mio. Euro den höchsten Stand seit 2010 (355 Mio. Euro).<br />
Im Vergleich zum Vorjahr ist der<br />
Weinexportwert um 29 Prozent<br />
und das Volumen der ausgeführten<br />
Weine um 27 Prozent auf<br />
1,2 Mio. Hektoliter angestiegen.<br />
Diese Exportzuwächse sind allerdings<br />
auch vor dem Hintergrund<br />
der teilweisen Lockerungen<br />
der Coronaregelungen in vielen<br />
Exportmärkten und dem veränderten<br />
Konsumverhalten aufgrund<br />
der Pandemie zu sehen.<br />
Außerdem wurden nach dem<br />
Wegfall der US-Strafzölle ab März<br />
vergangenen Jahres die Bestände<br />
wieder aufgefüllt. So gingen<br />
aus Deutschlands wichtigstem<br />
Weinexportmarkt USA 2021<br />
wieder verstärkt Aufträge ein,<br />
was die ausgeführten Weinmengen<br />
um elf Prozent auf 171 000<br />
Hektoliter anwachsen ließ und<br />
den Wert der US-Weinexporte um<br />
24 Prozent auf 65 Mio. Euro.<br />
Starke Wertzuwächse von 62<br />
Prozent auf 23 Mio. Euro konnten<br />
die deutschen Weinexporteure<br />
auch in Großbritannien erzielen.<br />
Sie profitierten dort von einem<br />
insgesamt höherwertigeren<br />
Weineinkauf und von zahlreichen<br />
neuen Listungen vor allem im<br />
Weinfachhandel. Die Exportmenge<br />
belief sich auf 89 000 Hektoliter,<br />
was im Jahresvergleich<br />
einem Mengenzuwachs von 17<br />
Prozent entspricht.<br />
Die Weinexporte in die nordischen<br />
Länder Norwegen, Schweden,<br />
Finnland und Dänemark haben<br />
sich zusammengenommen<br />
im vergangenen Jahr ebenfalls<br />
sowohl mit einem Plus von 15<br />
Prozent im Wert als auch von<br />
zwölf Prozent in der Menge positiv<br />
entwickelt. Sie machen damit<br />
zwischenzeitlich rund ein Fünftel<br />
des gesamten Weinexportwerts<br />
und -volumens aus.<br />
Der höchste Durchschnittspreis<br />
unter den Top 10 der Weinexportnationen<br />
wurde in China erzielt.<br />
Mit 5,19 Euro pro Liter lag er weit<br />
über dem gemittelten Preis des<br />
Gesamtexports von 2,95 Euro<br />
pro Liter. Der Wert der Ausfuhren<br />
deutscher Weine ins Reich der<br />
Mitte belief sich 2021 auf 19<br />
Mio. Euro, was einer Steigerung<br />
von 15 Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr entspricht.<br />
Die Weinexporte nach Russland<br />
dürften aufgrund der angespannten<br />
Situation vorerst von dieser<br />
Entwicklung ausgenommen sein.<br />
Sie hatten sich in den letzten<br />
fünf Jahren sehr gut entwickelt.<br />
So stieg das Exportvolumen seit<br />
2017 von 9 000 Hektoliter auf<br />
30 000 Hektoliter und der Wert<br />
von zwei Millionen auf sieben<br />
Millionen Euro. Dadurch ist der<br />
russische Markt im Ranking der<br />
wichtigsten Exportländer für<br />
deutsche Weine vom 23. auf den<br />
15. Rang vorgerückt.<br />
China verzeichnet eine<br />
hohe Nachfrage nach<br />
deutschen hochpreisigen Weinen.<br />
<br />
Foto: Adobe Stock
05<br />
Weinstein: Keine Frage des Alters<br />
Weinstein ist gesundheitlich völlig<br />
unbedenklich und beeinflusst in<br />
keiner Weise den Geschmack des<br />
Weines. Er ist auch kein Zeichen<br />
mangelnder Qualität, sondern das<br />
natürliche Produkt von Mineralien<br />
und Fruchtsäure im Wein.<br />
Wie kommt der „Stein“<br />
in den Wein?<br />
Weinstein entsteht, wenn sich die<br />
von Natur aus im Wein enthaltenen<br />
Mineralien wie Kalium<br />
oder Kalzium mit der Weinsäure<br />
verbinden. In gelöster Form<br />
kommt er im Grunde genommen<br />
in jedem Wein vor. Dass er sich<br />
zu größeren, bernsteinfarbenen<br />
Kristallen zusammenfügt und<br />
sichtbar wird, kann beispielsweise<br />
durch die Weinlagerung<br />
bei niedrigen Temperaturen<br />
hervorgerufen werden. Ob und<br />
wie viel Weinstein entsteht, ist<br />
auch von dem Weinjahrgang oder<br />
Alkoholgehalt abhängig. Ein Teil<br />
des Weinsteins lagert sich bereits<br />
während der Gärung und Reifung<br />
in den Fässern ab.<br />
Die oft vermutete Ansicht, dass<br />
Weinstein nur bei älteren Weinen<br />
vorkommt, stimmt nicht. Was sich<br />
jedoch mit dem Alter verändern<br />
kann, ist die Größe der Weinsteinkristalle.<br />
Denn in Flaschen,<br />
die lange an der gleichen Stelle<br />
lagern, können sich die einzelnen<br />
Kristalle mit der Zeit zu größeren<br />
Einheiten verbinden.<br />
In hochwertigen Auslesen, Beeren-<br />
und Trockenbeerenauslesen<br />
oder Eisweinen findet man bisweilen<br />
ebenfalls feine, fast staubartige<br />
Kristalle.<br />
Hierbei handelt es sich jedoch<br />
meist nicht um Weinstein im<br />
eigentlichen Sinne, sondern um<br />
natürliche Kalziumsalze, die aufgrund<br />
von höheren Lagertemperaturen<br />
ausgefallen sind. Außerdem<br />
bildet sich in gehaltvollen und<br />
gerbstoffreichen Rotweinen mit<br />
den Jahren öfter ein sogenanntes<br />
Depot. Dieser eher pulvrige, dunkelfarbige<br />
Bodensatz entsteht aus<br />
Gerb- und Farbstoffen, die sich<br />
mit zunehmendem Alter verbinden<br />
und zu Boden sinken.<br />
<br />
Foto: DWI<br />
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Am 1. Juni 1990 wurde das Sekthaus Gerd Petgen in<br />
Sehndorf gegründet. Wir stellen uns Jahr fürJahr der<br />
Herausforderung hochwertigen Sekt zuproduzieren.<br />
Aus der Mischung von Tradition, Kompetenz und<br />
Intuition wird der Sekt nach der klassischen<br />
Flaschengärung geschaffen. Edelste Riesling- und<br />
Burgunderweine sind die Basis für hochwertigste<br />
Sekte. Sorgfältiger Umgang mit der Natur, reifes<br />
Traubengut und individueller Ausbau des<br />
Rebensaftes garantieren dem Wein- und SektfreundKreszenzen vonhoher Qualität.<br />
Das Sekthaus Gerd Petgen bietet eine Straußwirtschaft mit eindrucksvollem Ambiente in<br />
seiner historischen Gaststube. Bei sonnigem Wetter wird der Ausschank in den Hof oder in<br />
den Garten vor dem Gut verlegt. Kulinarische Köstlichkeiten, Scampi, Winzersteak oder<br />
Sekthausteller runden das Angebot um guten saarländischenWein undSektab.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Freitags, ab 18.00 Uhr<br />
Samstags, ab 16.00 Uhr<br />
Sonntags, ab 12.00 Uhr<br />
Sekthaus GerdPetgen|Marienstr. 22 |66706 Perl/ Sehndorf |petgen@petgen.de |Tel.: 06867/1404
06<br />
Deutsche Weinkultur<br />
in Straußwirtschaften<br />
Straußwirtschaften:<br />
Überall in den Weinregionen<br />
gibt es sie – mal im Garten eines<br />
Winzerhofes, mal in einer rustikalen<br />
Scheune und mal als edel<br />
ausgestattete Stube oder gar im<br />
alten Kreuzgewölbe. Wohl keine<br />
Bewirtschaftungsform ist so<br />
urig, bodenständig und zugleich<br />
zeitgemäß-modern, wie die<br />
Ausschankstuben der deutschen<br />
Winzer. Die Straußwirtschaften<br />
sind eine Jahrhunderte alte Tradition,<br />
die sich heute oft in ganz<br />
modernem Ambiente präsentiert.<br />
Hier kann man Weine direkt beim<br />
Winzer probieren, losgelöst von<br />
der klassischen Weinprobe, und<br />
dabei gleich die kulinarischen<br />
Spezialitäten der Region kennenlernen.<br />
In geselliger Atmosphäre<br />
kommt man dazu schnell mit<br />
dem Winzer und den Menschen<br />
aus der Region in Kontakt und<br />
erfährt vieles über Wein, Land<br />
und Leute.<br />
Sträuße, Hecken, Besen<br />
Besen, Hecken, Sträuße – die<br />
Bezeichnung für den Winzerausschank<br />
ist regional sehr verschieden.<br />
Der Ursprung ist jedoch<br />
allen gemeinsam: Als Zeichen<br />
dafür, dass die Winzerstube geöffnet<br />
hatte, hängte der Winzer<br />
einen Strauß, Besen oder Kranz<br />
ans Tor. Im Westen Deutschlands<br />
heißen die Stuben deshalb bis<br />
heute Straußwirtschaften, im<br />
Badischen und im Württembergischen<br />
jedoch Besenwirtschaften<br />
oder Besenschänken – hier war<br />
der Besenreisig die Einladung<br />
zum Eintreten. In der Bodenseeregion<br />
ist der Name Rädle oder<br />
Rädlewirtschaft gebräuchlich<br />
und im Fränkischen wiederum ist<br />
der Name Heckenwirtschaft verbreitet,<br />
was jedoch mit Hecken<br />
nichts zu tun hat: Der Begriff<br />
kommt von fränkisch „Häcker“<br />
– und damit war schlicht der<br />
Winzer gemeint.<br />
Die Speisen in den Straußwirtschaften<br />
sind meist einfach<br />
gehalten, wie es das Gaststättenrecht<br />
vorsieht, in dem der<br />
Winzerausschank geregelt ist. So<br />
werden vor allem regionale Gerichte<br />
angeboten, die auch nicht<br />
immer warm serviert werden<br />
müssen. Neben der Winzervesper<br />
und Käseplatte sind das in<br />
Rheinhessen sowie im Rheingau<br />
oft Handkäs‘ mit Musik oder<br />
Spundekäs‘, in der Pfalz Leberoder<br />
Blutwurst und im Badischen<br />
auch schon mal ein Ochsenmaulsalat.<br />
Winzersteak, Bratkartoffeln<br />
und Flammkuchen gibt es fast<br />
überall, in vielen Straußwirtschaften<br />
hat aber inzwischen<br />
auch eine wahre kulinarische<br />
Vielfalt Einzug gehalten: Von der<br />
Spargelkarte im Frühjahr, über<br />
Lachsforellenfilet, bis hin zur
07<br />
Grillplatte und dem Wildgericht<br />
- im Herbst gibt es inzwischen<br />
alles, was des Genießers Herz<br />
begehrt. Ihre Individualität haben<br />
sich die Straußwirtschaften aber<br />
bis heute bewahrt und das gilt vor<br />
allem für die Öffnungszeiten: Ob<br />
nur tageweise, am Wochenende<br />
oder gleich ein paar Wochen<br />
am Stück – die Vielfalt ist so<br />
groß wie es Straußwirtschaften<br />
gibt. Deshalb empfiehlt sich<br />
vor dem Besuch unbedingt ein<br />
Blick auf die Öffnungszeiten. Wie<br />
viele Straußwirtschaften es in<br />
Deutschland gibt, kann man nur<br />
schätzen – einige hundert sind<br />
es mindestens. Der Grund liegt in<br />
ihrer individuellen Machart und<br />
im deutschen Gaststättenrecht,<br />
das den Straußwirtschaften große<br />
Freiheiten einräumt. Danach muss<br />
ein solcher Ausschank gerade<br />
einmal zwei Wochen vorher den<br />
Behörden „angezeigt“ werden,<br />
dann darf er in der Regel für die<br />
Dauer von höchstens vier Monaten<br />
geöffnet sein, und zwar entweder<br />
zusammenhängend oder in<br />
zwei Zeitabschnitten im Jahr.<br />
Das führt dazu, dass die Kleinwirtschaften<br />
meist im Frühjahr<br />
ein bis zwei Monate, und noch<br />
einmal im Herbst zur Erntezeit,<br />
also im September und Oktober,<br />
geöffnet sind. Allerdings gibt es<br />
unterschiedliche Regeln in den<br />
jeweiligen Regionen, denn für die<br />
Regelungen von Gaststätten sind<br />
die Bundesländer zuständig.<br />
Die Tradition der Straußwirtschaft<br />
ist mehr als 1 200 Jahre<br />
alt und geht wohl auf Karl den<br />
Großen zurück. Der soll, so sagt<br />
es die Legende, in einem Erlass<br />
aus dem Jahre 812 den Winzern<br />
den Betrieb von „Kranzwirtschaften“<br />
erlaubt haben – also<br />
von Gastwirtschaften, die durch<br />
einen ausgehängten Kranz<br />
aus Reben oder Efeu kenntlich<br />
gemacht wurden.<br />
Zeichen für eine Straußwirtschaft. <br />
Fotos: Adobe Stock<br />
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08<br />
Der Neue<br />
braucht etwas Ruhe<br />
Foto: DWI<br />
Noch reift der Großteil des neuen Jahrgangs in den Fässern<br />
und Tanks. Nach der Gärung im Herbst ist der „Neue“ etwas<br />
zur Ruhe gekommen.<br />
Einige Winzer haben bereits im<br />
November/Dezember den 21er<br />
auf Flaschen gefüllt. Eigentlich<br />
viel zu früh, doch wenn das<br />
Flaschenlager leergeräumt ist<br />
und man die Kunden bedienen<br />
will, muss man Kompromisse<br />
eingehen.<br />
Auch immer mehr Verbraucher<br />
sind ungeduldig. Sie wollen den<br />
„Neuen“ so schnell wie möglich<br />
probieren. Der Winzer sollte<br />
dabei aber genau hinschauen,<br />
welchem Wein er dieses rasante<br />
Tempo schon wenige Wochen<br />
nach der Ernte zumuten will.<br />
Am besten geeignet sind die<br />
„weichen Sorten“ – Sorten mit<br />
wenig Säure, wie Grau- und<br />
Weißburgunder und Rivaner.<br />
Sie sind schneller „trinkreif“ als<br />
zum Beispiel Rieslingweine. Dem<br />
Riesling bekommt eine solche<br />
„Frühgeburt“ in der Regel nicht<br />
so gut. Gerade für 2021er Rieslinge<br />
mit relativ hohen Säurewerten<br />
ist eine verkürzte Fasslagerung<br />
nicht unproblematisch.<br />
Aber jetzt im <strong>April</strong>, etwa ein halbes<br />
Jahr nach der Umwandlung<br />
des Traubenmostes in Wein, ist<br />
die richtige Zeit, damit der Wein<br />
in sein letztes und endgültiges<br />
Lagerbehältnis kommt.<br />
Und dann ist die Spannung beim<br />
Öffnen der Flasche groß. Der<br />
Winzer weiß in etwa, wie der<br />
Neue schmecken wird. Oft hat er<br />
sich eine Fassprobe gezogen und<br />
immer wieder probiert.<br />
In der Regel wartet er ein, zwei<br />
Wochen, bis er die Flasche<br />
öffnet. Denn durch das Pumpen,<br />
die Filtration und die sekundenschnelle<br />
Flaschenfüllung ist<br />
der Wein „geschockt“ und wird<br />
„füllkrank“.<br />
Die Weine sind zunächst etwas<br />
eingeschränkt im Geschmack<br />
und ihrer Aromafülle. In der Regel<br />
finden die füllkranken Weine<br />
nach einigen Wochen wieder ihre<br />
Ruhe, sind dann ausgewogener<br />
und harmonischer mit ihrem<br />
gewohnten Aroma.<br />
Klein wenig Geduld sollte man<br />
also schon haben, wenn man auf<br />
den Neuen wartet. <br />
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Winfried Simon
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10<br />
Drink Pink –<br />
Rosés auf dem Vormarsch<br />
In dem DWI-Wettbewerb stellte<br />
das Weingut Zehe-Clauß aus<br />
Mainz mit dem 2020er Rosé trocken<br />
aus den Sorten Merlot und<br />
Cabernet Sauvignon den besten<br />
Roséwein. Den zweiten Platz<br />
erreichte das Weingut Thomas<br />
Gottwald und Sohn aus dem<br />
rheinhessischen Lörzweiler für<br />
seinen 2020er Muskat-Trollinger<br />
Spätlese Rosé feinherb, gefolgt<br />
vom Weingut Emmerich-Köbernik<br />
aus Waldböckelheim von der<br />
Nahe, das mit seinem 2020er St.<br />
Laurent Rosé feinherb als Drittplatzierter<br />
aus dem Wettbewerb<br />
hervorging. Der Sonderpreis für<br />
den besten Rosé-Sekt ging an<br />
das Sektgut St. Laurentius aus<br />
Leiwen an der Mosel, welches<br />
die Fachjury mit seinem 2019er<br />
Spätburgunder Crémant „Cuvée<br />
Nadine“ überzeugte.<br />
Roséweine und -sekte werden<br />
hierzulande immer beliebter.<br />
Entsprechend groß und vielfältig ist<br />
zwischenzeitlich das Angebot.<br />
Beispiele für herausragende Rosés aus<br />
heimischen Kellern präsentierte das<br />
Deutsche Weininstitut (DWI) mit den<br />
Gewinnern seines Rosé-Sonderpreises im<br />
Rahmen der DLG-Bundesweinprämierung<br />
Ende 2021.<br />
Trend zum verstärkten<br />
Rosékonsum<br />
Roséweine machten im vergangenen<br />
Jahr mittlerweile zwölf<br />
Prozent aller Weineinkäufe in<br />
Deutschland aus und am Umsatz<br />
mit Wein hatten sie einen Anteil<br />
von elf Prozent. Im Vergleich zum<br />
Vorjahr entspricht dies einem<br />
Plus von jeweils einem Prozentpunkt.<br />
Foto: DWI
11<br />
Roséweine deutscher Herkunft<br />
sind im eigenen Land besonders<br />
beliebt. Nahezu jede zweite<br />
eingekaufte Flasche Rosé (47%)<br />
stammte 2020 aus heimischer<br />
Erzeugung. Der Anteil ist gegenüber<br />
2019 noch einmal deutlich<br />
um drei Prozentpunkte gestiegen.<br />
Bezüglich der Rebsorten<br />
dominieren Spätburgunder<br />
(13%), Dornfelder (11%) und<br />
Portugieser (10%) im Absatz.<br />
Die bedeutendsten internationalen<br />
Herkunftsländer auf dem<br />
deutschen Roséweinmarkt sind<br />
Frankreich und Spanien mit<br />
jeweils 13 Prozent Marktanteil.<br />
Der wachsenden Nachfrage steht<br />
auch ein gestiegenes Angebot<br />
an deutschen Roséweinen<br />
gegenüber. So ist die Menge<br />
der qualitätsgeprüften Rosés im<br />
vergangenen Jahr auf rund eine<br />
Million Hektoliter gestiegen. Im<br />
Jahr 2010 lag sie mit 768.000<br />
Hektolitern noch um fast ein Viertel<br />
niedriger.<br />
Das größere Roséangebot spiegelt<br />
sich auch in den Anstellungen<br />
zur Bundesweinprämierung<br />
wider. In den letzten fünf Jahren<br />
ist der Anteil roséfarbener Weine<br />
um zwei Prozentpunkte auf<br />
sieben Prozent gestiegen. Roses<br />
legen nach und nach ihr Image<br />
als reiner Sommerwein ab und<br />
werden zunehmend auch als<br />
hervorragende Menübegleiter<br />
entdeckt.<br />
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12<br />
Von der Reichsburg<br />
zum Kaiser-Wilhelm-Tunnel<br />
Sie ist ein steinernes Symbol für Macht und Ansehen und lässt<br />
mit ihren Türmen und Türmchen die sagenumwobene Zeit der Ritter auferstehen:<br />
Die Reichsburg Cochem ist das Wahrzeichen der Stadt an der Mosel.<br />
Wer sie besucht, kann nicht nur Burgen-,<br />
sondern zugleich auch Eisenbahnromantik genießen.<br />
Die oberhalb der Stadt Cochem an der Mosel gelegene Reichsburg ist das Wahrzeichen der Stadt. Die Burganlage diente im Mittelalter<br />
als Zollburg und wurde nach ihrer Zerstörung im 17. Jahrhundert gemäß dem Geschmack der Burgenromantik in den Jahren 1868 bis 1877<br />
wieder aufgebaut. Heute ist die Reichsburg Cochem ein geschütztes Kulturdenkmal und in die Landes-Denkmalliste eingetragen. <br />
<br />
Foto: Dominik Ketz, Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH<br />
Märchenhaftes Gemäuer als Filmkulisse<br />
Bereits die Fahrt mit dem Zug durch das<br />
Moseltal ist ein Erlebnis. Von weitem<br />
thront die Burg auf einem Bergkegel hoch<br />
über Cochem, als sei sie einem Märchen<br />
entsprungen. Tatsächlich diente sie<br />
schon als Kulisse, unter anderem für den<br />
ARD-Film „Die Sterntaler“. Ein kurzer Weg<br />
führt durch enge, steile Gassen hinauf<br />
zum alten Gemäuer. Ihr heutiges Aussehen<br />
verdankt sie dem ebenso reichen wie<br />
kunstverständigen Berliner Unternehmer<br />
Louis Ravené. Er verdiente sein Geld mit<br />
Eisenwaren und profitierte vom Aufbau<br />
eines weitverzweigten Eisenbahnnetzes<br />
in Deutschland.<br />
Der Bau der Bahnstrecke von Berlin nach<br />
Metz führte ihn 1868 an die Mosel, wo er<br />
die einstige Ruine entdeckte. Er kaufte<br />
das Areal samt Burg, die seit dem pfälzischen<br />
Erbfolgekrieg 1689 zerstört war.<br />
Auf den Überresten des spätgotischen<br />
Bauwerks ließ er die Burg wieder aufbauen<br />
– mit vielen liebevollen Details, die sie<br />
bis heute zum romantischen Ausflugsziel<br />
macht. Und zwar eines, das auch eine<br />
herrliche Aussicht ins Moseltal bietet.<br />
Anschließend kann man weiter in die<br />
Vergangenheit reisen – in die Geschichte<br />
der Eisenbahn. Der Zug von Cochem nach<br />
Ediger-Eller führt durch den Kaiser-Wilhelm-Tunnel,<br />
der in der zweiten Hälfte<br />
des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. Er<br />
ist stolze 4200 Meter lang – und war<br />
bis 1988 Deutschlands längster Eisenbahntunnel.<br />
Da der neue Burgherr Louis<br />
Ravené der Bahn so nahestand, wurde<br />
die Einweihung der wieder aufgebauten<br />
Burg 1877 gleichzeitig mit der Befahrung<br />
des Kaiser-Wilhelm-Tunnels gefeiert.<br />
Hochrangige Gäste waren damals zum<br />
Festbankett im Rittersaal versammelt.<br />
In Ediger-Eller kann das Erlebnis<br />
Zeitreise weitergehen:<br />
Beim Bummel durch den historischen<br />
Ortskern mit seinen ehemaligen Klosterund<br />
Adelshöfen. Bei der sportlichen<br />
Tour hinauf auf den steilsten Weinberg<br />
Europas, den Bremmer Calmont, an dem<br />
schon die Römer vor 2000 Jahren Reben<br />
gepflanzt hatten.<br />
Beim Spaziergang an der Nussbaumallee<br />
am Ufer, die einen Eindruck davon<br />
gibt, wie es an der Mosel vor dem Bau<br />
der Eisenbahn aussah. Verkehrsstraßen<br />
entlang des Flusses gab es noch nicht,<br />
auch Brücken waren rar. Deshalb reisten<br />
die Menschen am schnellsten mit dem<br />
Schiff – und das kann man auch heute<br />
noch für den Rückweg von Ediger-Eller<br />
nach Cochem besteigen.
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ODER NACH DEN INTERESSANTEN WINZERSTARS VON MORGEN?<br />
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UNSER SCHWERPUNKT LIEGT AUF DEM VERKAUF VON<br />
WEINEN AUS DER REGION VON MOSEL,SAAR UND RUWER.<br />
ABER AUCH ANDERE DEUTSCHE ANBAUGEBIETE UND<br />
INTERNATIONALE WEINE HABEN BEI UNS IHREN PLATZ.<br />
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14<br />
Weinmarkt konsolidiert sich<br />
Nachdem im Jahr 2020 das Weinsegment<br />
im Handel stark zulegte,<br />
weil die Gastronomie coronabedingt<br />
weitgehend geschlossen<br />
war, haben sich die Weineinkäufe<br />
im vergangenen Jahr wieder<br />
dem Niveau vor der Pandemie<br />
angenähert. Dies geht aus der<br />
Weinmarktanalyse hervor, die das<br />
Deutsche Weininstitut (DWI) vom<br />
Marktforschungsinstitut NielsenIQ<br />
durchführen ließ. Danach gingen<br />
die hierzulande eingekauften<br />
Weinmengen 2021 um 4,7 Prozent<br />
zurück, nachdem sie im Jahr zuvor<br />
um 7,2 Prozent gestiegen waren.<br />
Positiv entwickelt hat sich 2021<br />
der Durchschnittspreis für Wein<br />
im Lebensmittelhandel. So haben<br />
die Verbraucher im letzten Jahr<br />
12 Cent mehr pro Liter Wein<br />
ausgegeben, was einem Durchschnittspreis<br />
von 3,78 Euro entspricht.<br />
Für Weine aus deutschen<br />
Regionen lagen die gemittelten<br />
Ausgaben pro Liter mit 3,83 Euro<br />
noch etwas höher.<br />
Der Umsatz des gesamten Weinmarkts<br />
ist dementsprechend nicht<br />
so stark gesunken wie der Weinabsatz.<br />
Das Umsatzminus belief<br />
sich 2021 auf 1,5 Prozent.<br />
Onlinehandel legt zu<br />
Zudem scheinen die Verbraucher<br />
den Onlinehandel dauerhaft<br />
als Weineinkaufsstätte stärker<br />
für sich entdeckt zu haben.<br />
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15<br />
Der Nielsen-Befragung zufolge<br />
wurden im vergangenen Jahr elf<br />
Prozent aller Weineinkäufe über<br />
die verschiedenen Onlinekanäle<br />
getätigt, wobei die Anteile für ausländische<br />
Weine tendenziell noch<br />
etwas höher lagen. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr entspricht dies einem<br />
Anstieg von zwei Prozentpunkten.<br />
Der Lebensmitteleinzelhandel war<br />
im letzten Jahr trotz eines leichten<br />
Minus von einem Prozentpunkt<br />
gegenüber 2020 mit einem Marktanteil<br />
von 65 Prozent weiterhin<br />
die wichtigste Weinbezugsquelle<br />
für die Verbraucher.<br />
Marktanteil deutscher<br />
Weine stabil<br />
Die Anbieter deutscher Weine<br />
konnten 2021 im Vergleich zum<br />
Vorjahr ihren Marktanteil von<br />
45 Prozent an den eingekauften<br />
Weinmengen ebenso halten,<br />
wie den Anteil am gesamten<br />
Weinumsatz von 47 Prozent.<br />
Italienische Weine machten 17<br />
Prozent aller Weineinkäufe aus,<br />
spanische zwölf und französische<br />
elf Prozent.<br />
Der bereits seit 2012 erkennbare<br />
Trend zum verstärkten Weißweinkonsum<br />
setzte sich nach drei<br />
Jahren der Stagnation 2021 noch<br />
einmal fort. Wie das DWI mitteilt,<br />
liegt der Weißweinanteil an den<br />
Einkäufen nunmehr bei 47 Prozent,<br />
was einem Plus von einem<br />
Prozentpunkt entspricht.<br />
Dieser Zuwachs ging zulasten des<br />
Rotweinkonsums, der noch 41<br />
Prozent der Weinkäufe ausmachte.<br />
Der Anteil des Rosés ist mit<br />
zwölf Prozent im Vergleich zum<br />
Vorjahr konstant geblieben.<br />
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Inhaberin Simone Mertes,<br />
Winzermeisterin<br />
Trockene, feinherbe und<br />
liebliche Weißweine.<br />
Rosé, Rotund<br />
Blanc de Noir.<br />
Sekt und Perlweine<br />
Der Anteil des Weißweins ist im<br />
letzten Jahr leicht gestiegen. <br />
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Foto: DWI<br />
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16<br />
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Alles außer gewöhnlich<br />
Als Seiteneinsteiger setzen Marion und<br />
Alex Rinke auf Muschelkalk und Schiefer<br />
und produzieren naturnahe, lange<br />
gereifte Weine mit einem Faible<br />
für Burgundersorten<br />
Sie gehen gerne andere Wege.<br />
Ausgetretene Pfade und Mainstream<br />
sind nicht ihr Ding. Dr.<br />
Marion Rinke ist Juristin, Alex<br />
Rinke Unternehmer in unterschiedlichen<br />
Branchen. 2006<br />
beschlossen Sie, einmal etwas<br />
ganz anderes zu machen - nämlich<br />
Wein. Als Quereinsteiger.<br />
Zwischen Igel und Wasserbillig<br />
erwarben sie drei Hektar Brachland<br />
in der früheren Grand-<br />
Cru-Lage Langsurer Brüderberg<br />
und brachten genau dort, wo<br />
an der „Igeler Verwerfung“ das<br />
Burgundergebiet endet, den<br />
Burgunderwein zurück. Dort, wo<br />
zuvor Elbling angebaut, auf ganz<br />
speziellen Terroir.<br />
Aber in den bis zu 70 Grad steilen<br />
Hängen wächst nicht irgendeinen<br />
Burgunder, sondern gleich<br />
mehrere Sorten. Mit Fokus auf<br />
Chardonnay und „als zugaben“<br />
Weißburgunder, Grauburgunder,<br />
Muskateller, Gewürztraminer<br />
entstand der für das Weingut<br />
Rinke typische gemischte Satz,<br />
oder wie Alex Rinke betont „Chardonnay<br />
mit Schuss“. Dank der<br />
Kombination aus Muschelkalk<br />
und Sandstein wächst hier Wein<br />
heran, der das Motto des Weinguts<br />
„alles außer gewöhnlich“<br />
charakterisiert. Später kam Pinot<br />
Noir dazu.<br />
Mit Leidenschaft, Kreativität<br />
und Innovationsfreude und<br />
zugleich dem Fokus auf nachhaltiges<br />
Arbeiten und biologische<br />
Grundsätze im Weinberg sowie<br />
minimalistische Tätigkeiten im<br />
Keller. Ohne Zusatzstoffe entstehen<br />
in Spontanvergärung ganz<br />
spezielle Weine, die zudem sehr<br />
lange im Fass liegen und reifen,<br />
im Falle der Burgundersorten<br />
bis zu zwei Jahren. Noch mehr<br />
Zeit, nämlich 40 Monate, geben<br />
die Rinkes ihrem Sekt, der 40<br />
Monate im Hefelager liegt, ehe<br />
er degoriert und mit der Dosage<br />
versetzt wird - voller Geschmack<br />
und feinperlig kommt er ins Glas.<br />
Alles handgemacht, wie auch<br />
alle Weine, darauf legen die<br />
beiden größten Wert.<br />
Neben Burgunderweinen aus<br />
Langsur haben die Rinkes<br />
auch Toplagen von der Saar im<br />
Portfolio - viel Riesling, aber<br />
auch im Oberemmeler Altenberg,<br />
dem Wiltinger Klosterberg und<br />
dem Wiltinger Braunfels wird<br />
das Faible für Burgundersorten<br />
deutlich. Dort, wo teilweise<br />
schon die Römer Wein anbauten,<br />
finden sich Top-Steillagen, die<br />
vom markanten, mineralreichen<br />
Schieferboden profitieren und<br />
dank ihres Kleinklimas und ihrer<br />
langen Reifezeit von einer besonderen<br />
Raffinesse und Komplexität<br />
geprägt sind.<br />
Die Qualität der Rinke-Weine<br />
belegen die zahlreichen Auszeichnungen:<br />
2020 wurden sie<br />
beim „Lagencup“ in Berlin als<br />
Aufsteiger des Jahres für ihre<br />
Rotweine aus Wiltingen und<br />
Langsur prämiert, 2021 erhielten<br />
die Rinkes von der „Weinbibel<br />
Eichelmann“ das Prädikat „sehr<br />
gutes Weingut“. In der Laudatio<br />
heißt es unter anderem: „In den<br />
letzten Jahren hatte sich das<br />
Weingut mit sehr eigenständigen,<br />
ausdrucksstarken Weinen<br />
profilieren können – sowohl<br />
beim Riesling und beim Spätburgunder<br />
als auch beim aus<br />
mehreren Rebsorten komponierten<br />
Wein aus dem Brüderberg.“<br />
Weitere Auszeichnungen für<br />
Weingut und einzelne Weine gab<br />
es von Vinum, Selection, Savoir<br />
Vivre und anderen Fachmedien.<br />
Als Neueinsteiger verfügen die<br />
Rinkes zwar nicht über die Tradition<br />
ihrer Mitbewerber, aber sie<br />
haben den Sitz ihres Weinguts<br />
an einen historischen Sitz verlegt<br />
- die Grünhäuser Mühle in Mertesdorf<br />
mit ihrer bewegten, über<br />
250-jährigen Geschichte. Früher<br />
war sie die Mühle des Trierer Ma-
17<br />
PR-Anzeige<br />
ximinklosters. Die erste urkundliche<br />
Erwähnung einer Mühle<br />
findet sich im Jahr 966. Bis 1880<br />
war sie als Mühle im Einsatz,<br />
seither wird sie als Gaststätte<br />
oder Restaurant genutzt.<br />
2012 kauften die Rinkes die<br />
Grünhäuser Mühle und betrieben<br />
dort bis 2020 gemeinsam<br />
mit Ali Boussi ein Restaurant.<br />
Dass die Besitzer gemeinsam ihr<br />
gastronomisches Angebot nun<br />
auf die Weinwirtschaft im Trierer<br />
Weberbach konzentrieren, heißt<br />
nicht, dass die Grünhäuser Mühle<br />
nicht mehr genutzt wird - im<br />
Gegenteil, denn erstens kann die<br />
Mühle für Veranstaltungen bis<br />
60 Personen angemietet werden,<br />
inklusive Catering aus der Weinwirtschaft,<br />
zweitens ist sie auch<br />
der offizielle Gutsausschank.<br />
Jeweils freitags (15 bis 19 Uhr)<br />
und samstags (14 bis 18 Uhr)<br />
ist die Vinothek geöffnet. Dort<br />
laden die Rinkes ihre Gäste auch<br />
zu Weinproben, moderiert von<br />
den Besitzern ein, auf Wunsch<br />
mit kulinarischer Begleitung mit<br />
feinen Speisen aus der Weinwirtschaft<br />
oder kombiniert mit<br />
einer kommentierten Wanderung<br />
durch die Weinberge mit Weinund<br />
Kulturbotschafter Thomas<br />
Kirchen.<br />
Besagte Weinwirtschaft im Zentrum<br />
von Trier, an der Weberbach<br />
zwischen Dom und Basilika gelegen,<br />
war viele Hunderte Jahre ein<br />
Schulgebäude des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums,<br />
später<br />
gehörte es zum FWG-Weingut,<br />
das schließlich 2003 von den<br />
Bischöflichen Weingütern übernommen<br />
wurde und immer noch<br />
mit der „bischöflichen Unterwelt“<br />
verbunden ist. Seit 2016<br />
leiten Ali Boussi und Alexander<br />
Rinke das Restaurant, das<br />
Riesling und Burgunderweine mit<br />
internationaler Küche verbindet,<br />
mit starkem libanesisch-arabischen<br />
Einfluss, aber auch moselländischen<br />
Klassikern. Boussi ist<br />
ein Koch aus Leidenschaft, der in<br />
vielen Tophäusern kochte – und<br />
gemeinsam mit Rinke schon<br />
einige Restaurants im Ruwertal<br />
leitete, wie den Pauliner Hof, das<br />
Casa Verde und zuvor die Grünhäuser<br />
Mühle. Auch dort kann<br />
man stilecht die fein komponierten,<br />
aber dennoch naturnahen<br />
Rinke-Weine in besonderer<br />
Atmosphäre verkosten und auch<br />
kaufen.<br />
Weingut Rinke:<br />
Hauptstraße 4,<br />
54318 Mertesdorf<br />
(Grünhäuser Mühle)<br />
Telefon:<br />
+49 (0) 151 111 814 57<br />
eMail:<br />
info@rinke-weine.com<br />
Website mit Onlineshop:<br />
www.rinke-weine.de<br />
Rinkes Empfehlungen:<br />
2019 Langsurer Brüderberg<br />
Muschelkalk<br />
Chardonnay der Extraklasse aus<br />
der Ersten Lage Langsurer Brüderberg.<br />
Zarte Aromen von Mirabelle<br />
und Aprikose, filigran und elegant,<br />
straff und mit bestens integrierter<br />
Säure, trocken.<br />
Schmeckt am besten zu: vegetarischen<br />
Gerichten – auch kräftig<br />
oder orientalisch gewürzt. Geflügel<br />
und weißem Fleisch. Pasta Carbonara.<br />
Salat mit Gambas. Perfekter<br />
Spargelwein.<br />
Auszeichnungen: 91 Punkte Mosel<br />
Fine Wines, 91 Punkte Savoir Vivre,<br />
89+ Falstaff, 88 Punkte Eichelmann<br />
2017 PassionSaar Sekt –<br />
Brut Nature (Dosage Zéro)<br />
Premium Schaumwein der Extraklasse.<br />
Klassische Flaschengärung<br />
– 40 Monate Hefelager, degorgiert<br />
Ende November 2021. Sehr<br />
ungewöhnlicher Riesling-Sekt von<br />
hochreifen Rieslingtrauben im<br />
Oberemmeler Altenberg (Saar),<br />
sehr feine Perlage, goldgelb, Duft<br />
nach Hefegebäck, Brioche und süßen<br />
Gewürzen, sehr dezente Säure,<br />
im Abgang hochreifer Pfirsich und<br />
Aprikose, Sekt, der sich perfekt<br />
als Essensbegleiter eignet, ohne<br />
Versanddosage als Brut Nature<br />
degorgiert – eine Rarität!
18<br />
Weinlagerung –<br />
ohne Keller?<br />
Für die Lagerung bekommt dem<br />
Wein ein kühler, feuchter Keller<br />
am besten, der geruchsneutral,<br />
dunkel und erschütterungsfrei<br />
sein sollte. Ideal für die Weinlagerung<br />
ist eine Durchschnittstemperatur<br />
von 10 – 12°C.<br />
Für den Profi empfiehlt sich<br />
natürlich alternativ ein Weinklimaschrank,<br />
der die idealen<br />
Bedingungen des Weinkellers<br />
simuliert.<br />
Anzeige<br />
Wer solche Bedingungen nicht<br />
hat, muss aber nicht auf den<br />
eigenen Weinvorrat verzichten.<br />
Ein kühler Platz in der Wohnung,<br />
wo die Temperaturen nicht allzu<br />
sehr schwanken, tut es auch,<br />
oft ist dies das Schlafzimmer.<br />
Unter dem Bett findet sich immer<br />
Platz für einige Flaschen Wein.<br />
Grundsätzlich gilt, dass der Wein<br />
umso schneller reift, je höher<br />
die Umgebungstemperatur ist.<br />
Temperaturen über 20°C sind<br />
ungeeignet, starke Geruchs- oder<br />
Lichteinwirkung in ebenfalls zu<br />
vermeiden.<br />
Für die langjährige Lagerung<br />
sollten Weine, die mit Korken<br />
verschlossen sind, liegend<br />
aufbewahrt werden, damit der<br />
Korken nicht austrocknet und<br />
einschrumpft. Zusätzlichen<br />
Schutz für hochwertige Gewächse<br />
bietet die Versiegelung der<br />
Korken mit speziellem Siegellack.<br />
Mit Kork verschlossene<br />
Weine, die für den schnelleren<br />
Konsum gedacht sind, können<br />
über einen Zeitraum von 1 bis 2<br />
Jahren auch stehend aufbewahrt<br />
werden, da die Feuchtigkeit aus<br />
dem Flascheninneren den Kor-<br />
ken ausreichend feucht hält.<br />
Weine mit Kunststoffkorken,<br />
Schraubverschluss, Kronkorken<br />
oder Glasverschluss können bedenkenlos<br />
stehend aufbewahrt<br />
werden.<br />
Lagerfähigkeit steigt<br />
mit zunehmender Qualität<br />
Jeder Wein ist ein Individualist.<br />
Daher ist auch die Lebenserwartung<br />
sehr unterschiedlich.<br />
Man kann jedoch generell sagen,<br />
dass Weine umso länger haltbar<br />
sind, je höher der Gehalt an<br />
Alkohol, Süße, Säure und – beim
19<br />
Basisqualitäten trockener Weine<br />
sollten innerhalb von 3 Jahren<br />
getrunken werden. Im Premiumbereich<br />
sind bei trockenen<br />
Weinen auch 5 bis 10 Jahre kein<br />
Problem.<br />
Bei lieblichen Spät- und Auslesen,<br />
insbesondere von der säurebetonten<br />
Sorte Riesling, kann<br />
man den Vorrat unbesorgt noch<br />
etwas länger pflegen.<br />
Sekt schmeckt am besten frisch.<br />
Markensekte sollte man möglichst<br />
kurzfristig vor dem Genuss<br />
kaufen und maximal ein Jahr lagern.<br />
Winzersekte vertragen auch<br />
eine 2-3-jährige Aufbewahrung.<br />
Rosé und Weißherbst schmecken<br />
jung getrunken am besten, denn<br />
in den ersten Jahren kommen<br />
die ausgeprägten Fruchtaromen<br />
am deutlichsten zur Geltung. Sie<br />
sind selten für die lange Lagerung<br />
gedacht, dementsprechend<br />
sollte man sie nicht länger als 1<br />
bis 2 Jahre aufbewahren.<br />
Weine sollten liegend aufbewahrt werden. <br />
Foto: Adobe Stock<br />
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Rotwein – an Gerbstoff ist. Dabei<br />
kommt es auf die Summe dieser<br />
Inhaltsstoffe an.<br />
Das heißt, edelsüße Spezialitäten<br />
wie Trockenbeerenauslesen<br />
oder Eisweine, die auch noch<br />
eine frische Säure mitbringen<br />
und im Alkoholgehalt nicht allzu<br />
niedrig sind, können unbesehen<br />
20 Jahre oder noch länger aufbewahrt<br />
werden. Sie entwickeln<br />
ihre volle Reife und Eleganz oft<br />
erst nach einigen Jahren und<br />
sind außergewöhnliche Geschenke<br />
zu ganz besonderen<br />
Anlässen, wie beispielsweise zur<br />
Hochzeit. Denn was kann man<br />
sonst noch aus seinem Geburtsjahr<br />
genießen?<br />
Ebenfalls Jahrzehnte haltbar<br />
sind hochwertige Rotweine mit<br />
einem hohen Gerbstoffanteil und<br />
Alkoholgehalten von 13 vol.%<br />
oder mehr, insbesondere wenn<br />
sie auch noch im Barrique-Fass<br />
gereift sind.<br />
WEINGUT SANDRA BERWEILER<br />
Euchariusstraße 35 |54340 Leiwen<br />
Tel.: +49 (0) 65 07/32 85 |E-Mail: weingutberweiler@t-online.de<br />
Web: www.weingutberweiler.de<br />
Winzermeisterin SandraBerweiler leitet seit 2017 das Familienweingut und<br />
bewirtschaftet mit Leidenschaft Rieslingreben in verschiedenen Steillagen<br />
der Mittelmosel. Aus Weinbergen imNeumagener Rosengärtchen, dem<br />
Schweicher Annaberg, der Pölicher Held und dem Leiwener Klostergarten<br />
entstehen feine elegante Weine, die die Mineralität des Bodens auf wunderbare<br />
Weise widerspiegeln. In der Weinwirtschaft und dem mediterranen<br />
Weingarten werden den Gästen typisch moselländische Spezialitäten<br />
gereicht, die den Genuss ihrer Weine unterstreichen. WeinWirtschaft, Weingarten<br />
und Vinothek wurden 2019 als Siegerbetrieb im Wettbewerb „Weingastgeber<br />
Mosel“ in der Kategorie „Winzer mit Weingastronomie“ ausgezeichnet.<br />
Die Weinzeitschrift „Selection –das Genussmagazin“ belohnt<br />
Sandra Berweiler für ihreArbeit als Winzerin mit dem Titel„Mosel Winzerin<br />
des Jahres 2021“.<br />
ÖFFNUNGSZEITEN WEINWIRTSCHAFT:<br />
2. Juni bis30. Oktober <strong>2022</strong>, Do.–So. 17.00–22.00 Uhr<br />
Der Weinverkauf isttäglich,<br />
am bestennach telefonischer Vereinbarung,möglich.
SAUER<br />
A64<br />
Luxembourg<br />
Langsur<br />
Oberbillig<br />
Metzdorf<br />
Mesenich<br />
Igel<br />
Temmels Wasserliesch<br />
Fellerich<br />
Wellen<br />
21<br />
Tawern Filzen<br />
Nittel<br />
Schweich<br />
3<br />
2<br />
5<br />
4<br />
Feyen<br />
Konz<br />
TRIER<br />
Niedermennig<br />
Obermennig<br />
Krettnach<br />
A60<br />
Belgien/Niederlande<br />
Longuich<br />
Longen<br />
Kenn<br />
Ruwer<br />
Riol<br />
Fastrau<br />
Eitelsbach<br />
Mertesdorf 23 24<br />
Olewig Kasel<br />
Tarforst<br />
22<br />
MOSEL<br />
Fell<br />
Waldrach<br />
Morscheid<br />
Riveris<br />
Sommerau<br />
Bekond<br />
Klüsserath<br />
Köwerich<br />
Ensch Thörnich<br />
Detzem<br />
6 Trittenheim<br />
Schleich<br />
Leiwen<br />
Mehring<br />
Pölich<br />
7<br />
9<br />
A1<br />
Osann-Monzel<br />
Zummethöhe<br />
Bausendorf<br />
Burg<br />
8<br />
Kinheim<br />
Ürzig<br />
Kröv Enkirch<br />
17<br />
Wittlich<br />
Erden<br />
Lösnich<br />
Wolf<br />
Platten<br />
Kindel<br />
Starkenburg<br />
Zeltingen-<br />
16<br />
15 Rachtig<br />
12 Wehlen<br />
Maring-Noviand<br />
Graach<br />
Schäferei<br />
Lieser<br />
Klausen Kesten 11 Mülheim<br />
Piesport<br />
13 14<br />
Brauneberg Andel<br />
Wintrich<br />
10<br />
Veldenz<br />
Minheim Burgen<br />
Neumagen-Dhron<br />
Pünderich<br />
Reil<br />
Alf<br />
Bullay<br />
Briedel<br />
Kaimt<br />
Merl<br />
Zell<br />
Traben-Trarbach<br />
Bernkastel-Kues<br />
WEINADRESSEN<br />
Frankreich/Metz<br />
Wehr<br />
Palzem<br />
Schloss Thorn Kreuzweiler<br />
Nennig<br />
Sehndorf<br />
Perl<br />
1<br />
Onsdorf<br />
Rehlingen<br />
Wincheringen<br />
Kanzem<br />
Wawern<br />
Ayl<br />
SAAR<br />
20<br />
18<br />
Ockfen<br />
Saarburg<br />
Serrig<br />
19<br />
Wiltingen Oberemmel<br />
Schoden<br />
Irsch<br />
RUWER<br />
Kell am See<br />
Saarbrücken<br />
Mosel<br />
1 Gerd Petgen Sekthaus, Perl<br />
2 Weinbar,Trier<br />
3 Weinwirtschaft Friedrich-Wilhelm, Trier<br />
4 Bischöfliche Weingüter Trier GbR, Trier<br />
5 Gut Avelsbach, Trier<br />
6 Weingut SandraBerweiler,Leiwen<br />
7 Weingut Losen-Bockstanz, Wittlich<br />
8 Weingut Johannes Lütticken, Wittlich<br />
9 Weingut Mertes, Wittlich<br />
AN MOSEL, SAAR UND RUWER<br />
10 Weingut Kreuz-Bauer GbR, Minheim<br />
11 Weingut Dr.Leimbrock -C.Schmidt, Mülheim<br />
12 WeinhausBrixiusGbR, Maring-Noviand<br />
13 Vinothek Kloster Machern, Bernkastel-Kues<br />
14 Weingut Karl O. Pohl GbR, Bernkastel-Kues<br />
15 Weingut MartinSchömann, Zeltingen-Rachtig<br />
16 Weingut Emil Franz, Traben-Trarbach<br />
17 Weingut AlterWeinhof,Erden<br />
Saar<br />
18 WeingutMargarethenhof, Ayl<br />
19 IngaSchmittWeine, Oberemmel<br />
20 Weingut Cantzheim GbR,Kanzem<br />
21 Weingut ReverchonKG, Konz-Filzen<br />
Ruwer<br />
22 WeingutWolfgang Mertes, Waldrach<br />
23 Hotel Weingut Weis, Mertesdorf<br />
24 Weingut Rinke, Mertesdorf
22<br />
Die Mosel – viel mehr<br />
als eine phantastische<br />
Kulturlandschaft<br />
Wer Urlaub macht, will sich in<br />
erster Linie erholen, will den<br />
Stress im Büro oder auf der<br />
Baustelle vergessen, will keine<br />
Leistung erbringen müssen, will<br />
zur Ruhe kommen und neue<br />
Energie tanken. Und das Bedürfnis<br />
nach der trostlosen Coronazeit<br />
mit ihren Einschränkungen,<br />
den eigenen vier Wänden zu<br />
entfliehen, ist größer denn je.<br />
Nach wie vor sind Strandurlaube<br />
in südlichen Gefilden beliebt,<br />
ebenso erholsame Tage in einem<br />
Ferienhäuschen in schöner und<br />
einsamer Landschaft. Auch an<br />
der Mosel kann man sich gut<br />
erholen. Doch die meisten Moselurlauber<br />
wollen mehr. Nur auf<br />
der Terrasse sitzen und abends<br />
sein Gläschen Wein trinken, das<br />
wäre auch zu schade.<br />
Stichwort Aktiv- und Erlebnisurlaub.<br />
Hier hat die Mosel viel<br />
zu bieten, viel mehr als andere<br />
Urlaubsregionen. Radfahren,<br />
wandern, Kultur und Natur<br />
erleben in einer phantastischen<br />
Landschaft und das in Verbindung<br />
mit kulinarischen Genüssen<br />
im Freien, im Gasthaus oder<br />
Straußwirtschaft: das Angebot ist<br />
groß. Und nachdem die Angebote<br />
wegen der Pandemie zwei<br />
Jahre auf Sparflamme liefen,<br />
dürfte es in dieser Saison wieder<br />
deutlich besser werden.<br />
Alleine im kommenden Monat<br />
Mai wird es wieder mehrere Dutzend<br />
reizvolle Veranstaltungen<br />
geben. Örtliche und überörtliche<br />
Tourist-Informationen, Heimat-<br />
und Verkehrsvereine und<br />
Winzervereinigungen lassen sich<br />
allerhand einfallen, um den Gast<br />
zu locken. Und dieser hat die<br />
Qual der Wahl. Von rustikal bis<br />
edel – alles ist dabei.<br />
Zu nennen sind die geführten<br />
Weinbergs- und Genusswanderungen,<br />
die zahlreichen<br />
Weinhöfefeste und Tage der<br />
offenen Weinkeller oder das<br />
Exklusiv-Event Mythos Mosel,<br />
das nach zweijähriger Zwangspause<br />
in diesem Jahr vom 10. bis<br />
12. Juni von Detzem bis Wintrich<br />
stattfindet. Auf der 20 Kilometer<br />
langen Strecke befinden sich 30<br />
Stationen mit einer Weinauswahl<br />
von 120 Weingütern. Und daneben<br />
bieten viele Winzer, Gastronomen<br />
und Hoteliers selbst<br />
Wanderwochen und Radtouren<br />
an. Der 2014 eröffnete Moselsteig<br />
und der Mosel-Radweg von<br />
Thionville (Frankreich) bis zur<br />
Moselmündung in Koblenz haben<br />
das ihrige dazu beigetragen, dass<br />
die Mosel längst eine touristische<br />
„Top-Destination“ für Aktiv- und<br />
Erlebnisurlauber ist. <br />
<br />
Winfried Simon<br />
Foto: Deutsches Weininstitut
23<br />
Weil es so schön prickelt<br />
Champagner oder seine kleinen<br />
Brüder Sekt, Cava, Cremant und<br />
Prosecco sind die spritzigen<br />
Geschwister des Weins. Aber<br />
was genau prickelt eigentlich im<br />
Glas?<br />
Nach dem Knallen der Korken<br />
lässt die Kohlensäure den<br />
Schaumwein perlen. Erst die<br />
aufsteigenden Bläschen sorgen<br />
für das volle Aroma im Glas.<br />
Für längeres Prickeln und einen<br />
optimalen Geschmack sollte das<br />
Glas beim Einschenken leicht<br />
geneigt werden. Wer zudem kühl<br />
serviert, kann das Perlen länger<br />
genießen. Wie ein Schaumwein<br />
schmeckt, hängt von der Qualität<br />
des Grundweins ab, auch die<br />
Methode und Dauer der Gärung<br />
sorgen für Unterschiede.<br />
Qualitätsschaumweine wie<br />
Champagner, Sekt, Cava,<br />
Cremant oder Prosecco Spumante<br />
sind immer zweifach vergoren.<br />
Kenner ziehen die traditionelle<br />
oder klassische Flaschengärung<br />
der Gärung im Tank vor.<br />
Manko hierbei: Die Gärmethode<br />
muss auf dem Etikett nicht gekennzeichnet<br />
werden. Letztendlich<br />
ist es immer eine individuelle<br />
Geschmackssache. Egal ob<br />
Sekt, Cremant oder Cava: Frisch<br />
schmecken sie alle am besten.<br />
Daher unser Tipp:<br />
Längeres Lagern möglichst vermeiden.<br />
In diesem Sinne: Prost!<br />
Foto: Adobe Stock<br />
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24<br />
Weinreise MythosMosel startet<br />
nach Pfingsten<br />
Zwei Jahre mussten Weinfreunde auf die wohl schönste<br />
Reise an der Mosel verzichten. Dank der angekündigten,<br />
weitgehenden Lockerung der Corona-Einschränkungen<br />
sind die MoselJünger nun zuversichtlich: Das große<br />
Weinprobier-Event „Mythos Mosel. Eine Riesling Reise“<br />
findet in diesem Jahr in der bewährten Form statt.<br />
Die Jungwinzervereinigung<br />
lädt internationale<br />
Weinliebhaber dazu ein,<br />
am 11. und 12. Juni an die<br />
Mosel zu reisen.<br />
Eintrittskarten werden ab<br />
1. Mai über die Internetseite<br />
www.mythos-mosel.de erhältlich<br />
sein.<br />
Die siebte Auflage von Mythos<br />
Mosel führt von Detzem bis Wintrich.<br />
An 30 Stationen auf rund 25<br />
Kilometern Strecke erwartet die<br />
Besucher eine riesige Weinauswahl<br />
von 120 Weingütern. Denn<br />
neben den 30 gastgebenden<br />
Winzern beteiligen sich rund 90<br />
Gastwinzer an dieser besonderen<br />
Weinveranstaltung. Jeder Betrieb<br />
stellt eine Auswahl seiner<br />
Weine vor.<br />
Wintrich ist zum ersten Mal als<br />
Weinort bei Mythos Mosel vertreten,<br />
zuvor führte die Route bis<br />
Piesport. Die Veranstaltung Mythos<br />
Mosel im Wechsel an drei<br />
Abschnitten der Mosel zwischen<br />
Detzem im Kreis Trier-Saarburg<br />
und Briedel im Kreis Cochem-Zell<br />
ausgerichtet. Die Eröffnungsveranstaltung<br />
findet am 10. Juni<br />
an Bord des Schiffes „Princess<br />
Marie-Astrid“ auf der Mosel<br />
zwischen Detzem und Wintrich<br />
statt.<br />
„Nachdem die Veranstaltung in<br />
den beiden vergangenen Jahren<br />
aufgrund der Pandemie nur in<br />
einer sehr reduzierten Form<br />
stattfinden durfte, rechnen wir in<br />
diesem Jahr wieder mit zahlreichen<br />
Besuchern – unter den<br />
geltenden Coronabedingungen“,<br />
betont Matthias Meierer, Initiator<br />
des Events und Sprecher des<br />
Organisationsteams. Unter den<br />
Gastgebern sind in diesem Jahr<br />
renommierte Weingüter wie Nik<br />
Weis auf dem St. Urbans-Hof in<br />
Leiwen, das ebenfalls in Leiwen<br />
ansässige Weingut Grans-Fassian<br />
oder das Weingut Clüsserath-Weiler<br />
in Trittenheim. Zu den<br />
Gästen zählen erneut international<br />
renommierte Weingüter wie<br />
Schloss Lieser, Fritz Haag, Markus<br />
Molitor, Selbach-Oster. Auch<br />
ein Luxemburger Weingut wird<br />
dabei sein, wie Meierer ankündigt.<br />
Mythos Mosel ist aber von<br />
Anfang an auch eine Plattform<br />
für weniger bekannte Weinerzeuger<br />
und junge Winzerinnen und<br />
Winzer, die Seite an Seite mit<br />
den Ikonen des Moselweinbaus<br />
ihre Produkte einem breiten<br />
Publikum vorstellen. So werden<br />
es auch in diesem Jahr einige<br />
„junge Talente“ des Moselweinbaus<br />
Gelegenheit haben, sich<br />
besonders gekennzeichneten<br />
Stationen den Weinfreunden zu<br />
präsentieren.<br />
Zwischen den Moselorten von<br />
Detzem bis Wintrich wird von<br />
den MoselJüngern wie schon vor<br />
2020 ein Bus-Service organisiert,<br />
den die Besucher jederzeit nutzen<br />
können, um sich zwischen<br />
den Weingütern zu bewegen.<br />
Bei der kompakten Strecke von<br />
rund 25 Kilometern können die<br />
sportlichen Besucher natürlich<br />
auch das Fahrrad nutzen oder<br />
Teilstrecken wandern.<br />
Wie jedes Jahr wird ein Höhepunkt<br />
der Veranstaltung<br />
die exklusive Eröffnungsfeier<br />
werden. Der „Mythos Mosel<br />
2020“ wird am Freitag, 10. Juni,<br />
mit einer Minikreuzfahrt auf<br />
dem luxuriösen Moselschiff<br />
Princesse Marie-Astrid eröffnet.<br />
Neben einer Weinauswahl von<br />
allen Mythos-Weingütern sorgen<br />
Spitzenköche für kulinarische<br />
Genüsse zu den Weinen von<br />
Mosel, Saar und Ruwer aus<br />
Großflaschen. Spitzenkoch Kolja<br />
Kleeberg reist dazu aus Berlin<br />
an die Mosel. Das Multi-Talent<br />
wird sowohl kulinarisch als auch<br />
musikalisch für Unterhaltung<br />
sorgen. Aus der Mosel-Region ist<br />
unter anderem Sterne-Koch Wolfgang<br />
Becker aus Trier an Bord,<br />
der mit vielen weiteren Köchen<br />
feine, kleine Speisen zubereiten<br />
wird. Das Schiff fährt entlang der<br />
diesjährigen Mythos Mosel-Strecke.<br />
Besucher können sich die<br />
wundervolle Moselregion so<br />
schon einen Tag vor Beginn der<br />
Veranstaltung vom Wasser aus<br />
ansehen.<br />
Nach der Weinprobe in den<br />
Stationen laden am Samstag, 11.<br />
Juni, abendliche Veranstaltungen<br />
zum Feiern ein.
25<br />
Geplant sind unter anderem die<br />
Sommer-Edition der Kult-Fete<br />
„Rhythm’n Wine“, ein Kochevent<br />
mit Kolja Kleeberg und eine<br />
Weinparty mit den Leiwender<br />
Winzern. Voraussetzung ist, dass<br />
die geltenden Coronabestimmungen<br />
diese Veranstaltungen<br />
zulassen. Hinweise zu Ticketbeschränkungen<br />
und G-Regeln wird<br />
es zum Start des Vorverkaufs<br />
geben, wie die MoselJünger<br />
ankündigen.<br />
Eintrittskarten werden<br />
am 11. und 12. Juni auch an den<br />
Stationen erhältlich sein.<br />
Foto: DWI<br />
Weitere Informationen:<br />
www.mythos-mosel.de und<br />
www.facebook.com/<br />
mythosmosel.<br />
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26<br />
Mythos Mosel:<br />
Verrückte Winzer im<br />
Riesling-Canyon<br />
„You are crazy! – Ihr seid doch verrückt!“ Diesen Spruch bekommen Winzer<br />
an der Mosel häufiger zu hören, wenn sie Besucher mit in ihre Weinberge nehmen.<br />
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Der Blick auf die steilen Hänge,<br />
wo sich die Weinreben mit ihren<br />
Wurzeln in den steinigen, felsigen<br />
Untergrund krallen, sorgt bei<br />
vielen Gästen für Erstaunen –<br />
und Schwindelgefühl. Vielleicht<br />
sind die Moselwinzer wirklich<br />
etwas verrückt, dass sie sich<br />
die harte Arbeit in den Steillagen-Weinbergen<br />
antun. Verrückt<br />
sind sie auf jeden Fall nach der<br />
Qualität, nach der Einzigartigkeit<br />
der Weine, die unter diesen extremen<br />
Bedingungen entstehen.<br />
Das Ergebnis ist auf jeden Fall<br />
schmeckbar, denn wer einmal<br />
die Rieslingweine von den Schieferböden<br />
dieses einzigartigen<br />
„Riesling-Canyons“ probiert hat,<br />
dem prägt sich der besondere<br />
Charakter ein. Riesling wächst<br />
in vielen Weinregionen der Welt,<br />
aber der Stil der Weine von Mosel,<br />
Saar und Ruwer ist einzigartig:<br />
mineralisch, elegant, mit Aromen<br />
von Kräutern und Früchten,<br />
mit moderatem Alkoholgehalt.<br />
Kein Wunder, dass die Weine<br />
von den steilen Hängen für viele<br />
Weinfreunde in aller Welt die<br />
„benchmark“ für Weißwein sind.<br />
Wie vor mehr als 100 Jahren,<br />
wird Riesling von der Mosel auch<br />
heute in den besten Restaurants<br />
von Berlin bis Las Vegas, von<br />
Hamburg bis Hongkong serviert.<br />
Wer in der Region zu Besuch<br />
ist, dem bietet die spektakuläre<br />
Weinlandschaft nicht nur eine<br />
große Auswahl hervorragender<br />
Weine. Das Tal der Mosel und<br />
ihrer Nebenflüsse mit den steilen<br />
Hängen und Felsen, dem Wechsel<br />
von Wein und Wald, sind ein<br />
riesiges Freilicht-Fitness-Studio.<br />
Klettersteige mit Leitern, Seilen<br />
und Tritteisen laden ein, auf den<br />
Spuren der Winzer die steilsten<br />
Weinberge Europas zu entdecken.<br />
Etwas beschaulicher, aber<br />
nicht weniger abwechslungsreich<br />
ist die Wassersport-Variante:<br />
Mosel und Saar sind erstklassige<br />
Reviere für Touren mit Kanu oder<br />
Kajak. Wer es schneller mag,<br />
kann sich bei Wasserski oder<br />
Wakeboarding austoben. Entlang<br />
der Flüsse verbindet ein gutes<br />
Radwegenetz die Winzerorte<br />
und Städte, und von den steilen<br />
Hängen starten Paraglider zum<br />
lautlosen Flug über Weinberge,<br />
Burgen, Römerbauten und histo-
27<br />
Einen kostenlosen Weinreiseführer „Zu Gast beim<br />
Winzer“ mit vielen Tipps und Adressen gibt es bei:<br />
Moselwein e.V., Gartenfeldstraße 12a, 54295 Trier<br />
Tel. 0651/710280<br />
info@weinland-mosel.de<br />
www.weinland-mosel.de<br />
Weitere Informationen: www.visitmosel.de<br />
www.moselmusikfestival.de, www.viamosel.com<br />
Foto: Chris Marmann<br />
rische Winzerorte, während Wanderer<br />
auf den Höhenzügen über<br />
dem Fluss auf dem Fernwanderweg<br />
„Moselsteig“ von französischer<br />
Grenze bis zum Deutschen<br />
Eck ständig neue Aussichten ins<br />
Tal genießen.<br />
Bei den hochkarätigen Konzerten<br />
des Mosel Musikfestivals von Juli<br />
bis Oktober verbinden sich Kultur<br />
und Wein zu doppeltem Genuss.<br />
So finden exklusive Konzerte<br />
auch in einigen Weingütern statt,<br />
verbunden mit Weinproben der<br />
Spitzenklasse.<br />
In allen Weinorten an Mosel,<br />
Saar und Ruwer öffnen täglich<br />
Winzerhöfe und Weingüter ihre<br />
Keller und Kelterhäuser für Besucher.<br />
Urlauber und Weinfreunde<br />
haben Gelegenheit, die Weine<br />
des neuen Jahrgangs und gereifte<br />
Gewächse direkt im Weingut<br />
zu probieren und zu kaufen. In<br />
den traditionellen Straußwirtschaften<br />
– dem Gutsausschank<br />
der Winzer – werden dazu kleine<br />
Gerichte angeboten. Das Spektrum<br />
reicht vom urigen Gewölbekeller<br />
bis zur modern gestylten<br />
Vinothek. Dort lassen sich die<br />
Rebsorten und Weinstile der Region<br />
zwanglos und genießerisch<br />
kennenlernen: vom unkomplizierten<br />
Elbling und fruchtigen<br />
Rivaner über süffige Weiß- und<br />
Grauburgunder bis zum Riesling<br />
in allen Geschmacksrichtungen.<br />
Über 90 Prozent der Produktion<br />
sind Weißweine, aber Rosé,<br />
Blanc de noir und Rotwein sind<br />
bei den meisten Weingütern<br />
ebenfalls im Angebot, ebenso<br />
perlender Secco und prickelnder<br />
Winzersekt.<br />
Wein-Events der Sonderklasse<br />
sind die großen Weinprobier-Wochenenden<br />
„Mythos Mosel“ am<br />
Wochenende nach Pfingsten sowie<br />
„SaarRieslingSommer“ Ende<br />
August. Tausende von Weinfreunden<br />
aus Deutschland und<br />
dem Ausland gehen dann auf die<br />
Rieslingreise durch verschiedene<br />
Weinorte der Region, um bei<br />
Ikonen des deutschen Weinbaus<br />
wie auch bei angesagten Jungwinzerinnen<br />
und Jungwinzern<br />
einzukehren. Jahrhundertealte<br />
Traditionsgüter, teilweise auf<br />
den Fundamenten römischer und<br />
mittelalterlicher Gutshöfe, gilt<br />
es ebenso zu entdecken wie die<br />
moderne Weinarchitektur neuer<br />
Vinotheken. Die erste grenzübergreifende<br />
Weinarchitekturroute<br />
der Welt „Via mosel‘“ präsentiert<br />
seit 2021 die Baukultur des<br />
europäischen Moseltales von der<br />
Antike bis heute anhand ausgewählter<br />
Weingüter und Weinorte.<br />
Schon die alten Kelten und<br />
Römer waren ganz verrückt nach<br />
den Weinen von den steilen Hängen.<br />
Vor 2000 Jahren pflanzten<br />
sie im großen Stil Reben im Moseltal.<br />
Großartige Zeugnisse der<br />
antiken Weinkultur sind überall<br />
zu entdecken: römische Villen,<br />
Kelterhäuser und einzigartige<br />
Monumente wie das „Neumagener<br />
Weinschiff“ oder der älteste<br />
Weinkeller Deutschlands in Trier.<br />
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KARL O. POHL<br />
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Und auch im 21. Jahrhundert sind<br />
die Winzerinnen und Winzer verrückt<br />
genug, die uralte Tradition<br />
aufrecht zu erhalten und unter<br />
schwierigen Bedingungen spannende<br />
Weine mit einem hervorragenden<br />
Preis-Genuss-Verhältnis<br />
zu erzeugen. Der Mythos Mosel<br />
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28<br />
Biologische<br />
Weine<br />
Um 1920 wurde im Weinberg<br />
chemisch aufgerüstet. So waren<br />
Wissenschaftler wie Prof. Fritz<br />
Stellwagg in der Versuchsanstalt<br />
für Wein- und Obstbau bemüht,<br />
die Toxizität der chemischen<br />
Pflanzenschutzmittel zu reduzieren.<br />
1935 übernahm er das Institut<br />
für Pflanzenkrankheiten in<br />
Geisenheim. Er führte Studien zu<br />
Nützlingen durch. Aus seinen Arbeiten<br />
zur Bodenfauna entstand<br />
die Forderung, die Monokulturen<br />
im Weinberg durch Zwischenpflanzungen<br />
aufzulockern.<br />
In Folge der anthroposophischen<br />
Lehre gründete sich die Demeter<br />
Vereinigung mit Zertifizierungsstandards<br />
für Lebensmittel aus<br />
ökologischer, biodynamischer<br />
Landwirtschaft. In den 60er<br />
Jahren wurde die Bevölkerung<br />
sensibler für Folgen, die durch<br />
eine zunehmend stärker industrialisierte<br />
Landwirtschaft in der<br />
Umwelt entstanden. Der Erzeugerverband<br />
Bioland wurde 1971<br />
gegründet. 1978 gab es etwa 500<br />
verbandgebundene Öko-Betriebe<br />
in Deutschland, 1988 etwa<br />
2000 und 2007 schon ca. 10.000<br />
Betriebe.<br />
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1984 gründete eine junge Generation<br />
von Moselwinzern den<br />
Bund ökologischer Moselwinzer<br />
„Oinos EV“, mit dem Ziel den<br />
Weinbau aus der Knechtschaft<br />
der chemischen Industrie zu<br />
seiner Ursprünglichkeit zurückzuführen.<br />
Die jungen Winzer<br />
wollten die – von ihren Eltern<br />
mit Herbiziden kahl gespritzten<br />
– Weinhänge nicht mehr auf die<br />
herkömmliche, konventionelle<br />
Art und Weise bewirtschaften.<br />
Auch in der Pfalz, in Baden und<br />
Rheinhessen hatten sich ähnliche<br />
Interessengemeinschaften<br />
gebildet, die dann alle später<br />
den Bundesverband Ökologischer<br />
Weinbau gründeten. Noch<br />
in den neunziger Jahren waren<br />
die Parzellen der Biobauern gut<br />
erkennbar durch viel Gras zwischen<br />
den Reben, während bei<br />
den konventionell anbauenden<br />
Winzern meist das Wachstum<br />
zwischen den Reben eliminiert<br />
worden war. Diese Zeiten haben<br />
sich geändert. Die Erfahrungen<br />
der Bio-Winzer wurden inzwischen<br />
auch von vielen konventionell<br />
anbauenden Winzern<br />
übernommen.<br />
Im grünen Weinberg - so nennt<br />
man den Weinberg mit aufgehobener<br />
Monokultur - kann der Boden<br />
mehr Wasser speichern und<br />
somit wird der Erosion entscheidend<br />
vorgebeugt. Außerdem<br />
entsteht ein (neuer) Lebensraum<br />
für nützliche (Klein)-Tiere und<br />
vor allem Pflanzen, die sich<br />
gegenseitig durch ihre Wurzeltätigkeiten<br />
aktivieren und das<br />
Bodenleben verändern.<br />
Foto: Adobe Stock<br />
2012 wurde Bioweinbau als<br />
EU-Durchführungsbestimmung<br />
verabschiedet, alle Länder<br />
gingen Kompromisse ein. 50<br />
Prozent der Öko-Winzer sind<br />
nicht mehr in Verbänden organisiert<br />
und nur über die EU-Norm<br />
zertifiziert.<br />
Aus dem 1985 gegründeten Bundesverband<br />
Ökologischer Weinbau<br />
entstand der Ecovin e.V.,<br />
der größte deutsche Öko-Weinbau-Fachverband.<br />
Ecovin ist<br />
inzwischen auch der größte Zusammenschluss<br />
von Biowinzern<br />
weltweit mit inzwischen mehr als<br />
200 Mitgliedsbetrieben.<br />
Heute sind etwa 50 Prozent der<br />
Ökowinzer in Verbänden organisiert.<br />
Die anderen haben sich nur<br />
nach der EU-Norm zertifizieren<br />
lassen. Auch nicht ökologisch<br />
arbeitende Winzer im konventionellen<br />
Weinbau haben längst<br />
viele erfolgreiche Konzepte des<br />
ökologischen Anbaus übernommen.<br />
So werden beispielsweise<br />
gegen den wichtigsten tierischen<br />
Schädling - den Traubenwickler<br />
- auch im konventionellen<br />
Weinbau überwiegend ein Pheromon<br />
eingesetzt; ein synthetisch<br />
hergestellter, toxikologisch<br />
unbedenklicher Duftstoff, der in<br />
Ampullen in den Reben ausgesetzt<br />
wird.<br />
Biowein besteht nur aus ökologischen<br />
Zutaten und ökologischen<br />
Trauben. Alle zugelassenen<br />
Substanzen müssen aus ökologischer<br />
Erzeugung sein. Erlaubte<br />
Zutaten sind Stallmist, Mineralstoffe<br />
aus natürlichen Quellen<br />
einschließlich Gips, Kalk, Lehm.
29<br />
Die Grenzwerte wurden nach<br />
zähen Verhandlungen 2012<br />
von der EU in der Verordnung<br />
über Biowein festgelegt und es<br />
wurde auch anerkannt, dass die<br />
Grenzwerte im konventionellen<br />
Weinbau zu hoch sind.<br />
Dazu gehören konzentrierter<br />
Traubenmost zur Anreicherung,<br />
Hefezellen zur Gärungssteuerung,<br />
Proteine pflanzlichen<br />
Ursprungs zur Klärung, Gummi<br />
arabicum zur Wein- und Farbstabilisierung<br />
und Tannine.<br />
Die Bodenbearbeitung hat einen<br />
großen Einfluss auf die Bodenfruchtbarkeit<br />
und deren Erhaltung.<br />
Sie sollte deshalb reduziert<br />
werden, um den bestmöglichen<br />
Nutzen aus einem strukturell<br />
stabilen und biologisch aktiven<br />
Boden zu gewinnen.<br />
Durch den Einsatz von deckenden<br />
Begrünungspflanzen und<br />
Mulchen mit organischen Düngemitteln<br />
sowie einer sanften<br />
Bodenbearbeitung kann das<br />
erreicht werden. Im biologischen<br />
Weinbau werden Unkrautprobleme<br />
im Unterstock bevorzugt<br />
mittels landwirtschaftlicher<br />
Praktiken gelöst.<br />
Dazu gehören eine mechanische<br />
und manuelle Bearbeitung zwischen<br />
den Rebstöcken und die<br />
Aussaat von niedrig wachsenden<br />
Pflanzen.<br />
In Europa wächst der Markt für<br />
Biowein. In England, Deutschland,<br />
Schweden, Niederlanden<br />
und zum Beispiel auch in Japan<br />
wächst die Nachfrage sogar<br />
überproportional. Den höchsten<br />
Umsatz mit Bioweinen macht<br />
Deutschland, gefolgt von Frankreich<br />
und Italien.<br />
In Deutschland werden über 30<br />
Millionen Flaschen Biowein jährlich<br />
importiert; überwiegend aus<br />
Spanien und Italien. Der Bedarf<br />
Im ökologisch bewirtschafteten Weinberg.<br />
an Bioweinen wird zukünftig<br />
steigen und die Herstellungsverfahren<br />
werden sich verbessern.<br />
In Europa werden schon heute<br />
Erfahrungen und Forschungsergebnisse<br />
zunehmend rasch<br />
verbreitet und diese Informationsweitergabe<br />
in Europäischen<br />
Förderprogrammen der Biowein-Herstellung<br />
verpflichtend<br />
vorausgesetzt. Von diesen<br />
Forschungsergebnissen profitieren<br />
auch die nicht biologisch<br />
herstellenden Weinproduzenten.<br />
Foto: DWeI<br />
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Weingut Martin Schömann in der<br />
Uferallee 50 in Zeltingen-Rachtig,<br />
Telefon 06532/2347,<br />
www.schoemann-weine.de<br />
Zeit für Reife.<br />
So gut schmeckt<br />
Bio!
30<br />
Wer bewusst<br />
riecht und schmeckt,<br />
hat mehr vom Wein<br />
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Weintrinken ist keine Kunst, aber man sollte es können,<br />
schrieb einst ein kluger Mann. Und man kann es üben.<br />
Dazu braucht man die Sinne Sehen, Riechen, Schmecken.<br />
Man kann durchaus auch das Hören hinzufügen, denn das<br />
Entkorken einer Flasche oder der Klang eines gefüllten<br />
Glases stimmen auf das Geruchs- und Geschmackserlebnis<br />
ein.<br />
Es gibt wohl kaum ein anderes Getränk, das eine solche<br />
Vielzahl an Aromen aufweist. Man kann sie schmecken<br />
und riechen, wenn man ganz bewusst den Wein verkostet.<br />
Was kann man im Wein schmecken? Eine kleine Auswahl:<br />
Ananas in einem hochreifen Riesling, Apfel in einem<br />
Weißburgunder, Birne in einem Grauburgunder, Brombeere<br />
und Erdbeere in einem Spätburgunder, Grapefruit in einem<br />
Riesling und Müller-Thurgau, Schwarze Johannisbeere in<br />
Cabernet-Sauvignon-Weinen, Kirsche in guten, reifen Rotweinen,<br />
Maracuja in edelsüßen, hochwertigen Rieslingen,<br />
Pfirsich im Riesling und Müller-Thurgau, Schokolade in<br />
schweren Bordeaux-Weinen und so weiter.<br />
Diese und hunderte andere Aromen von A wie Aprikose<br />
bis Z wie Zitrone kommen im Wein natürlich vor – im<br />
Gegensatz zu vielen Lebensmitteln, wo oftmals künstlich<br />
hergestellte Aromen dem Produkt hinzugefügt werden.<br />
Der größ te Teil der Weinaro men ist che misch nicht<br />
beschreib bar. Nur bei ganz weni gen ist es mög lich, ihnen<br />
die ent spre chen de che mi sche For mel zuzu ord nen. Die<br />
geschmacksbildenden Stoffe im Wein sind in erster Linie<br />
von der Rebsorte abhängig.
31<br />
Der Standort – also der Boden, die Lage, die Sonneneinstrahlung<br />
– beeinflussen die Aromabildung während der<br />
Reifephase. Andere Aromen werden wiederum erst während<br />
der Gärung gebildet.<br />
Unser Geruchs- und Geschmackssinn kann zigmal mehr<br />
leisten, als das beste Analysegerät. Zunge und Gaumen<br />
können nicht nur hunderte von Aromen unterscheiden,<br />
sie können auch die Rasse, Jugend, Frische und Alter eines<br />
Weines wahrnehmen.<br />
Geben wir also Nase, Zunge und Gaumen immer wieder die<br />
Gelegenheit ihr Können unter Beweis zu stellen. <br />
<br />
Winfried Simon<br />
<br />
Foto: Deutsches Weininstitut<br />
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Der Sonne entgegen<br />
Unser Weingut ist ein Familienbetrieb mit Weinbergen in besten Lagen rund um Minheim und in Kesten. Wir<br />
bewirtschaften zur Zeit 8haRebfläche nach ökologischen Richtlinien und sind Mitglied im ökologischen Landbau<br />
und ECOVIN Verband. Unsere Weinberge bestehend aus weißen, roten und Pilzresistenten Rebsorten werden<br />
zum Teil mit Hilfe einer kleinen Schafherde gepflegt.<br />
Urlaubsreif? Dann entspannen Sie sich einfach in unserem Gästehaus. Nichtstun oder nur das was man will, kein<br />
Problem, alles andere ergibt sich von alleine: Wanderungen, Fahrradtouren, Städtetrips, ... Weinprobe am Abend,<br />
es gibt viel zu Erleben.<br />
Freude am Leben, Liebe zur Natur und Leidenschaft zum Wein, Leben, wo Tagfür Tagder Alltag zum Fest wird ...<br />
Jeder mit seinen eigenen Ideen und Aufgaben und jeder mit dem selben Ziel: Gute Weine! Unvergesslicher<br />
Urlaub!<br />
Weingut-Kreuz-Bauer GbR<br />
Karin und Christian Simon<br />
Zum Leinpfad 4•D-54518 Minheim/Mosel<br />
Telefon: 06507/6422 •Telefax: 06507/992142<br />
info@weingut-kreuz-bauer.de
32<br />
Traumhafte Winzervillen<br />
verzaubern Weinfreunde<br />
entlang der Mosel<br />
Die letztes Jahr durchgestartete Initiative Via Mosel<br />
verknüpft die Themen Wein und Architektur ganz genüsslich.<br />
Die architektonischen und önologischen Perlen reihen sich<br />
wie eine Kette entlang der Mosel und wollen entdeckt werden.<br />
Ein Fluss, drei Länder und der<br />
Wein – das sind die Zutaten für<br />
ein bislang einzigartiges Projekt<br />
in Europa: Via Mosel! Zusammengehalten<br />
wird es durch<br />
die wechselvolle 2000-jährige<br />
Geschichte der Region, die eine<br />
wunderbare, offen zugängliche<br />
Vielfalt hervorgebracht hat, die<br />
das Herz ästhetisch anspruchsvoller<br />
Weinliebhaber höher<br />
schlagen lässt.<br />
Architektonisch<br />
anspruchsvolle Besonderheiten<br />
Kelten, Römer, Kurfürsten,<br />
Adlige, reiche Industrielle und<br />
Investoren setzten immer wieder<br />
Landmarken für den Wein in die<br />
Landschaft. Sie bauten Kelteranlagen,<br />
Lagerräume, repräsentative<br />
Winzervillen und Gutshäuser<br />
für ihre Verwalter.<br />
Das zeigt schon: Weinarchitektur<br />
ist mehr als eine Lagerhalle oder<br />
ein Wohnhaus. Sie verknüpft<br />
verschiedene Funktionen<br />
miteinander: In den Gebäuden<br />
wird gearbeitet, Wein gelagert,<br />
Wein verkauft und gelebt. Jede<br />
Funktion hat eigene Bedürfnisse.<br />
So soll der Most, möglichst<br />
ohne zu pumpen, im Herbst<br />
von der Kelter ins Gärfass und<br />
von dort zum weiteren Ausbau<br />
ins Lagerfass fließen. Das sind<br />
alles Prozesse, die am besten<br />
bei niedrigen Temperaturen<br />
ablaufen. Wer aber im Winter<br />
nicht frieren will, braucht eine<br />
Heizung. Die Wohnräume sollen<br />
natürlich auch dem Geschmack<br />
des Eigentümers entsprechen.<br />
Und wer seinen Wein direkt<br />
vermarktet, braucht repräsentative<br />
Räume, die die Philosophie<br />
des Weingutsbesitzers abbildet.<br />
Diese Mischung der Ansprüche<br />
an funktionale Architektur macht<br />
das Thema Weinarchitektur so<br />
spannend. Jedes Weinanbaugebiet<br />
entwickelt dazu seinen<br />
eigenen Charakter. Die Châteaux<br />
des Bordeaux versprühen einen<br />
anderen Charme als die Bodegas<br />
im Anbaugebiet Rioja oder die<br />
Weinhöfe und Weingüter in Niederösterreich.<br />
Entdeckungstour entlang<br />
des Flusses<br />
Deshalb ist es so faszinierend,<br />
sich mit diesem Thema an der<br />
Mosel zu beschäftigen. Schon<br />
der römische Lehrer und Dichter<br />
Ausonius schwärmte von der<br />
„lieblichen“ Mosel, als er nach<br />
einer Reise über den Hunsrück<br />
ins Tal auf Neumagen-Dhron<br />
blickte. Zeugnis der römischen<br />
Besiedlung sind beispielsweise<br />
die Kelteranlagen in Piesport und<br />
Erden oder die Villa in Mehring.<br />
Mit dem Lothringerhaus und dem<br />
daraus hervorgegangenen Trierer<br />
Einhaus hat die Region ein Stück<br />
gemeinsame Architekturgeschichte.<br />
Der Neo-Renaissance-Stil in der<br />
Historismus-Epoche ist am Weingut<br />
Witwe Tharnisch in Bernkastel-Kues<br />
zu erkennen, das von 1881<br />
bis 1884 erbaut wurde. Die dorischen,<br />
ionischen und korinthischen<br />
Säulen, die die Balkone tragen,<br />
der luxemburger Sandstein<br />
und die reichen Verzierungen an<br />
den Fassaden weisen darauf hin.
33<br />
In diesen Häusern<br />
lebte und arbeitete<br />
man unter einem Dach.<br />
Sie stehen mit dem First<br />
parallel zur Straße, und die<br />
Nachbarhäuser schließen sich<br />
direkt an. In der einen Hälfte des<br />
Hauses lebt die Bauernfamilie.<br />
Die andere Hälfte wird als Stall<br />
und Scheune genutzt. Beispiele<br />
dieser Art finden sich in der Region<br />
viele: etwa in Ayl, in Kanzem<br />
oder in Lucey im Département<br />
Meurthe-et-Moselle (in der<br />
Nähe von Nancy). Die Einhäuser<br />
stehen für eine (wein)bäuerlich<br />
geprägte Landwirtschaft.<br />
Geschichte in Stein<br />
mit süßen Tropfen<br />
In der frühen Neuzeit besaßen<br />
die Klöster und Bischöfe<br />
die meisten und die besten<br />
Weinbergsflächen. In der Regel<br />
wohnten die Gutsverwalter in der<br />
Nähe der Weinberge,<br />
die ihren Herren<br />
gehörten – hiervon<br />
zeugen Namen wie<br />
Mönchhof (Ürzig) oder<br />
Johanneshof (Riol, Minheim,<br />
Zeltingen-Rachtig). Viele der<br />
kirchlichen Weinbergsflächen<br />
gelangten mit der Säkularisation<br />
zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
in private Hände. Oft erinnern<br />
hier barocke Gebäude an die<br />
Zeit, als der Klerus im Haus das<br />
Sagen hatte. Ein schönes Beispiel<br />
dafür ist etwa der Stammsitz<br />
des Weinguts van Volxem<br />
in Wiltingen. Im 18. Jahrhundert<br />
war es Sitz des Luxemburger<br />
Jesuitenkollegiums – unterstrichen<br />
wird diese Bedeutung<br />
dadurch, dass es direkt neben<br />
der Pfarrkirche liegt. Nachdem<br />
durch die Bahnlinie Mosel und<br />
Saar ab den 1860er Jahren an<br />
die preußische Hauptstadt Berlin<br />
angebunden waren, wurde es<br />
endlich einfacher, den Wein zu<br />
transportieren. Die Fässer mussten<br />
nicht mehr kompliziert auf<br />
Schiffe verladen werden – und<br />
der Wasserstand spielte keine<br />
Rolle mehr, wenn die Waggons<br />
beladen wurden. Hinzu kam,<br />
dass die Weine in den 1880er<br />
und 1890er Jahren von sehr guter<br />
Qualität waren. Grund genug für<br />
Investoren und reich gewordene<br />
Winzer ihr Kapital anzulegen.<br />
So hat beispielsweise der<br />
spätere preußische Landwirtschaftsminister<br />
Clemens August<br />
Freiherr von Schorlemer-Lieser<br />
(1856 – 1922) ein Weingut in<br />
Serrig bauen und Schloss Lieser<br />
erweitern lassen.<br />
Letzteres kam dank seiner Frau<br />
Maria Puricelli – eine erfolgreiche<br />
Industriellenfamilie – in<br />
den Familienbesitz. Die Bankiersfamilie<br />
Reverchon aus Trier<br />
investierte in dieser Zeit in ein<br />
Weingut in Konz-Filzen.<br />
Und heute? An der deutschen<br />
Mosel gewinnt man den<br />
Eindruck, dass Winzer Traditionalisten<br />
sind – eine Ausnahme<br />
hiervon ist etwa Roman Niewodniczanski,<br />
der 2019 sein<br />
Weingut van Volxem aus den Ort<br />
Wiltingen auf den Saarfeilser<br />
auslagerte.<br />
Überblick zur Zielauswahl<br />
oder Tourenplanung:<br />
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Sprechen Sieuns gernean.<br />
Ihr Manuel Brixius
34<br />
Eine spannende<br />
Weingeschichte<br />
Die Geschichte des Weinanbaus<br />
an der Mosel reicht weit zurück.<br />
Seit der Römerzeit werden in den<br />
steilen Hängen links und rechts<br />
des Flusses Reben kultiviert.<br />
Zahlreiche Funde aus dieser Zeit<br />
zeugen von dieser langen Tradition.<br />
Vermutlich haben bereits<br />
die Kelten, die vor den Römern in<br />
unserer Region siedelten, Wein<br />
angebaut.<br />
Die Weingeschichte der Mosel<br />
ging nach der Römerzeit nahtlos<br />
ins Mittelalter über. In den<br />
Klöstern wurde der Weinbau<br />
weiterentwickelt. Es waren vor<br />
allem die Zisterzienser-Mönche,<br />
die aus dem Burgund kamen und<br />
ihr weitreichendes Wissen über<br />
den Weinbau an die Mosel brachten.<br />
Die Kirche und die Klöster<br />
waren im Mittelalter die größten<br />
Weinbergsbesitzer, bis Napoleon<br />
den Großteil der Besitztümer der<br />
Kirche an den Staat übertrug.<br />
Wer die Geschichte des Weinanbaus<br />
– von der Antike über das<br />
Mittelalter bis heute – kennenlernen<br />
will, findet an der Mosel<br />
zahlreiche historischen Stätten,<br />
Museen und Ausgrabungen.<br />
Vom kleinen dörflichen Heimatmuseum<br />
bis zum berühmten<br />
Rheinischen Landesmuseum in<br />
Trier – es gibt so viele Möglichkeiten,<br />
mehr über den Moselweinanbau<br />
zu erfahren.<br />
Es würde wohl Wochen, ja Monate<br />
dauern, bis man sich alle Ausstellungsstücke<br />
und die vielen<br />
zum Teil rekonstruierten Anlagen<br />
angeschaut hat. Zu nennen sind<br />
die römischen Kelteranlagen in<br />
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Vinothek
35<br />
Piesport, Brauneberg und Erden,<br />
die Heimat- und/oder Weinmuseen<br />
in Mehring, Leiwen, Neumagen-Dhron,<br />
Bernkastel-Kues,<br />
Traben-Trarbach, Zell, Senheim,<br />
Beilstein, Kobern-Gondorf, Winningen<br />
und das Freilichtmuseum<br />
Roscheider Hof in Konz.<br />
Zu sehen sind archäologische<br />
Funde, Geräte aus früheren<br />
Zeiten wie Traubenmühle, Spindelkelter,<br />
Arbeitsgeräte aus der<br />
Kellerwirtschaft und des Küferhandwerks.<br />
Im Landesmuseum-<br />
Trier wird mit dem Neumagener<br />
Weinschiff einer der bekanntesten<br />
weinkulturellen Funde aufbewahrt:<br />
das steinerne Grabmal<br />
eines römischen Weinhändlers<br />
aus der Zeit um 220 n. Chr., das<br />
in Neumagen gefunden wurde.<br />
Es gibt viel zu entdecken und zu<br />
lernen an der Mosel. <br />
<br />
Winfried Simon<br />
Foto: Klaus Kimmling<br />
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Vinothek im Weinbistro/Klostercafé<br />
Die Vinothek im Weinbistro des Kloster Machern hat allerlei zu bieten:<br />
Bei uns finden Sie Moselweine und Sekte von ausgesuchten Weingütern.<br />
Besonders zu erwähnen:<br />
Reichsgraf von Kesselstatt, Schloss Lieser Schmitges, Erden Meulenhof, Erden<br />
Morscheid VdP-Weingut Bernkasteler Ring Bernkasteler Ring<br />
VdP-Weingut<br />
Wein- und Sektproben realisieren wir für Gruppen gerne nach Voranmeldung. Ausgewählte 5er Weinproben sind jederzeit auch auf unserer<br />
Café-Terrasse im Klosterinnenhof erhältlich. An dieser Stelle ist es uns wichtig, Ihnen neben dem Riesling auch andere Rebsorten, wie<br />
Chardonnay, Weiß- und Grauburgunder, Rosé- und Rotweine unserer Partnerweingüter zu präsentieren. Alle Weine können Sie hier bei uns<br />
erwerben –zuWeingutspreisen. Gerne stellen wir Ihre Wunschauswahl zusammen.<br />
Neben den erlesenen Weinen finden Sie hier auch feinste moselländische Brände und Liköre.<br />
Abgerundet wird das Angebot durch regionale Produkte wie Fruchtaufstriche, essige und hochwertige Öle.<br />
Auch Präsentkombinationen stellen wir für Sie zusammen.<br />
Öffnungszeiten Sie erreichen uns telefonisch 06532/953 99 90<br />
In der Hauptsaison (Mai–Oktober) täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr per E-Mail: Info@weinbistro-klostermachern.de<br />
In der Nebensaison (November–<strong>April</strong>) variierend<br />
oder besuchen Sie unsere Website: www.weinbistro-klostermachern.de<br />
Auf Ihren Besuch freuen sich Familie Olaf Melcher und Team.
36<br />
Spargel und<br />
Weißwein –<br />
ein Hochgenuss<br />
Ein frühligshaft gedeckter Tisch mit gefüllten Weißweingläsern,<br />
Bocksbeutelflasche sowie weißen und grünen<br />
Spargelstangen. Foto: Deutsches Weininstitut<br />
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In Kürze beginnt wieder die Spargelzeit. Darauf freue ich<br />
mich Jahr für Jahr ganz besonders, denn Spargel ist mein<br />
Lieblingsgemüse. Ab Mitte <strong>April</strong>, also um Ostern, wird<br />
auch der so beliebte deutsche Spargel angeboten.<br />
Schon Dichterfürst Goethe sagte: „Der Spargel ist wahrlich<br />
der König aller Gemüse; bedauerlich nur, dass seine<br />
Herrschaft so kurz währt.“ Und zum König aller Gemüse<br />
passt am besten ein Weißwein. Clevere Weinvermarkter<br />
haben sogar den Begriff des „Spargelweins“ kreiiert.<br />
Kein Restaurant, kein Supermarkt, in dem die Gelegenheit<br />
nicht ergriffen wird, mit hohem Werbeaufwand<br />
zumeist trockene und leichte Weißweine an die Spargelgenießer<br />
zu verkaufen.<br />
CANTZHEIM VINOTHEK &GÄSTEHAUS<br />
Weinstrasse 4|54441Kanzemander Saar<br />
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Trier empfangen SieAnnaund Stephan Reimann undihr Team im Weingutund Gästehaus<br />
Cantzheim mit hochgelobten Saarweinen inmitten einer spektakulären Fluss- und Weinbergszenerie.<br />
Das Gut Cantzheim schmiegt sich mit dem spätbarocken Gutshaus am Fuß<br />
des berühmten Kanzemer Altenbergs perfekt in diese uralte Kulturlandschaft. 2016 wurde<br />
das Ensemble aus Gutshausund Bergergänzt um einemoderne Remise und eine Orangerie<br />
durch Architekt Max Dudler. Das Gut gilt als Architekturjuwel und zählt zu den schönsten<br />
Vinotheken Deutschlands. Seien Sie herzlich willkommen auf ein Glas Wein, eine kommentierte<br />
Probe, als unsereÜbernachtungsgäste oder zu Ihrer ganz persönlichenVeranstaltung.<br />
ÖFFNUNGSZEITEN: Vinothek mit Gutsausschank/CaféFr-So 11.00-18.00 Uhr<br />
Kommentierte Weinverkostungen nach Vereinbarung<br />
Bürozeiten für Zimmerreservierung &Eventabsprache: Mo-Fr9.00-13.00 Uhr<br />
Spargelbier? Davon habe ich noch nie gehört. Bier passt<br />
offensichtlich weniger zu Spargel als Wein. Wobei ich<br />
auch gerne einmal ein herbes, frisches Bier trinke. Am<br />
liebsten im Sommer zu Gegrilltem oder nach körperlicher<br />
Arbeit, um den Durst zu löschen. In den großen<br />
Weinanbaugebiete Pfalz und Rheinhessen mit ihren<br />
sandigen Böden wird viel Spargel angebaut. Daher ist<br />
es geradezu ein Muss, dass sich die dortigen Spargelanbauer<br />
und Winzer zusammentun und auf die ideale<br />
Kombination dieser edlen Produkte hinweisen. An der<br />
Mosel gibt es kaum Spargel in nennenswerten Mengen.<br />
Dafür aber Weine, die dem edlen Gemüse als Begleiter<br />
mehr als gerecht werden. Das sind vor allem trockene,<br />
frische oder leicht gereifte Weine der Sorte Weißburgunder<br />
oder Elbling. Es kann aber auch gerne ein Wein mit<br />
leichter Restsüße sein, ein halbtrockener Riesling.<br />
Es kommt letztlich auch auf die Speise insgesamt an.<br />
Ich bevorzuge den Klassiker: Spargel mit Schinken,<br />
Salzkartoffeln und zerlassene Butter.<br />
Bei dieser Kombination dominiert das Salz im Schinken,<br />
deshalb sollte der Wein nicht zu trocken gewählt werden.<br />
Allgemeine Faustregel: Je kräftiger der Schinken,<br />
desto kräftiger darf auch der Wein sein.<br />
Und es kommt darauf, welche Sauce zum Gericht serviert<br />
wird. Je gehaltvoller die Sauce, desto gehaltvoller der<br />
Wein. Aber bei allen Empfehlungen und Ratschlägen:<br />
Die Geschmäcker sind zum Glück verschieden, und es<br />
gilt auch hier der Spruch: Probieren geht über Studieren.<br />
<br />
Winfried Simon
echtes<br />
Handwerk<br />
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38<br />
Schlank mit<br />
viel Aroma<br />
Schlanke Weine, viel Aroma – so<br />
lässt sich der Weinjahrgang 2021<br />
in den deutschen Anbaugebieten<br />
komprimiert charakterisieren.<br />
Dabei war der „Wonnemonat“<br />
der Winzer in diesem Jahr nicht<br />
der Mai, sondern der September.<br />
Der sorgte mit viel Sonne und<br />
kühlen Nächten vielerorts für das<br />
versöhnliche Ende einer Saison,<br />
die sich deutlich von den drei<br />
Vorjahren abhob und viele an<br />
die Zeit vor dem Klimawandel<br />
erinnerte.<br />
Hatten von 2018 bis 2020 Hitze<br />
und Trockenheit den Jahrgang<br />
geprägt und für eine frühe Lese<br />
gesorgt, so bremste nun Kühle<br />
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Viel Mineralität zeichnet die 2021’er Jahrgänge des Moselweins aus.<br />
<br />
Foto: DWI<br />
Wir sind stolz auf die zahlreichen Auszeichnungen,<br />
die wir in den letzten Monaten erhalten haben.<br />
Hier nur die wichtigsten:<br />
2Sterne Vinum Wineguide und<br />
2Weine unter den 10 besten trockenen<br />
Weinen Deutschlands unter 10,00 €<br />
2Sterne im Eichelmann Weinführer<br />
1,5 Sterne im Feinschmecker<br />
Wein der Woche bei Jancis Robinson<br />
zahlreiche Kammerpreismünzen<br />
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das Wachstum, und häufiger<br />
Regen forderte viele Winzer außerordentlich,<br />
um den Falschen<br />
Mehltau im Griff zu behalten.<br />
Der September machte dann<br />
vieles wieder gut: Er förderte die<br />
Reife und sorgte für ansprechende<br />
Mostgewichte. So konnten<br />
Trauben gelesen werden,<br />
deren Qualität die Erzeuger<br />
zufriedenstellt und gute Weine<br />
verspricht – mit weniger Alkohol<br />
als in den Vorjahren, aber nicht<br />
weniger Aroma.<br />
Die Erntemenge rangiert nach<br />
der letzten Schätzung bundesweit<br />
mit 8.733.000 Hektoliter um<br />
drei Prozent über dem Vorjahreswert<br />
und nur leicht unter dem<br />
zehnjährigen Mittel. Allerdings<br />
gab es in den einzelnen Weinregionen<br />
große Unterschiede.<br />
Die nach Süden ausgerichteten<br />
Spitzenlagen an der Mosel konnten<br />
in diesem Jahr an alte Erfolge<br />
anknüpfen. Während es für sie<br />
in den vergangenen Jahren oft zu<br />
heiß und zu trocken war, waren<br />
sie im deutlich kühleren und<br />
nasseren Weinjahr 2021 nach<br />
Angaben von Moselwein e.V.<br />
„wieder besonders begünstigt“.<br />
Das spiegelte sich in den Mostgewichten<br />
wider.<br />
Der Riesling, die dominierende<br />
Rebsorte, kam in guten Lagen<br />
auf 95 Grad Oechsle, das Gros<br />
der Ernte lag zwischen 70 und<br />
90 Grad. In der von Steillagen<br />
geprägten Region mit einem<br />
Weißweinanteil von 90 Prozent<br />
bewerten die meisten Winzer die<br />
Aromatik der Trauben sehr positiv<br />
und rechnen überwiegend<br />
mit fruchtigen und spritzigen<br />
Weinen. „Insgesamt wird ein<br />
feiner, klarer, moseltypischer<br />
Jahrgang erwartet mit viel Mineralität“,<br />
so MoselweinVorsitzender<br />
Henning Seibert. Die Alkoholgehalte<br />
sind auch hier etwas<br />
geringer. Sehr unterschiedlich<br />
fällt der Leseerfolg aus. Während<br />
manche eine sehr gute<br />
Ernte einfuhren, standen andere<br />
wegen der Pilzkrankheiten vor<br />
einem Totalausfall. Unterschiede<br />
gab es auch bei den Sorten:<br />
Bei Riesling, Spätburgunder<br />
und Dornfelder wurde weniger<br />
geerntet, Elbling, Auxerrois und<br />
Weißburgunder ergaben gute<br />
Mengen. Dank Edelfäule bestand<br />
vereinzelt auch die Chance auf<br />
Beerenauslesen. Das Gesamtergebnis<br />
wird auf 781 000 Hektoliter<br />
geschätzt – sechs Prozent<br />
weniger als im Vorjahr, aber fünf<br />
Prozent über dem zehnjährigen<br />
Mittel.
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PORTA NIGRA<br />
TRIER<br />
ZENTRUM<br />
AMPHITHEATER<br />
TRIER HBF<br />
SCHÖNBORN-<br />
STR.<br />
DOMÄNENSTR.<br />
IM AVELERTAL<br />
ANFAHRT<br />
AVELERTAL, ABZWEIGUNG<br />
»IM AVELERTAL« FOLGEN.<br />
LINKS AUF BALTZSTRASSE<br />
ABBIEGEN.<br />
WIR FREUEN UNS<br />
AUF IHREN BESUCH!<br />
THIELSBURG<br />
IM AVELERTAL<br />
KOHLERSTR.<br />
BALTZSTR.<br />
GUT AVELSBACH<br />
AVELER BACH<br />
GUT AVELSBACH Domäne Avelsbach 2 | D–54296 Trier | T +49(0)651 .97 59 80 | E info@gutavelsbach.de