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7.10.1888-1945 oder 1946, verschollen; dt. Figuren- und Landschaftsmaler; er ließ sich nach dem

1. Weltkrieg in Ahrenshoop, Dorfstraße 32, ein Haus bauen, das er behielt, als er 1929 an die

Staatliche Kunstakademie Königsberg berufen wurde. Partikel hatte sich im Spätsommer 1945 oder

1946 vormittags von seiner Familie zu einem Spaziergang im Darß verabschiedet, von dem er nicht

zurückkehrte. Auch ein Suchtrupp der Roten Armee fand keine Spur von ihm.

Zitiert nach Jahrestage-Kommentar online

Ahrenshoop, 1938

Im August 1938 notierte eine Freundin des Malers Alfred Partikel, die Schriftstellerin Marie Luise

Kaschnitz, in ihren Ahrenshooper Tagebuchnotizen über das Haus des Künstlers: „Blick von unserem

Zimmer bei Partikels: die weiße von graugrünen Strandgras überzogene Düne. Reisig, braun,

hoch geschichtet. TT-förmige große Holz-blöcke, silbergrau. Material für die Buhnen. Alte Weiden.

Der rohrgeflochtene graugelbe Zaun. Nachts knarrt die Wetterfahne, der ku-rische Wimpel.“Sie

erinnerte sich an eine Zeit vor dem Krieg: „Als wir wegfahren, stehen alle auf der Düne, tiefbraun

mit hellen Haaren, und winken, es ist da noch nicht Krieg, der Sohn noch nicht gefallen, der Vater

noch nicht verschwunden, nichts, nichts ist geschehen.“

Christian Büttrich u.a. (Hrsg.): Marie Luise Kaschnitz: Ahrenshooper Tagebuchnotizen Sommer 1937 und 1938. In: Tagebücher aus den

Jahren 1936–1966. Band 1, Frankfurt am Main 2000

Christian Büttrich Norbert Miller (Hrsg.): Marie Luise Kaschnitz, Orte. In: Gesammelte Werke in 7 Bänden, Band 3. Die autobiographische

Prosa II, Frankfurt am Main 1982

Wolfgang Reif (Hrsg.): Land im silbernen Licht. Fischland, Darß, Zingst. Lesebuch. Band 1, Fischerhude 2013

Vgl. dazu Matthias Dettmann, „... oder bist Du das Reisen satt?“. Künstlerische Begegnungen zwischen New York und Hiddensee,

Heidelberg 2012

Denn sittst vilicht, verraden un verköfft, in son‘n amerikanschen Wald

...

Uwe Johnsons: Jahrestage (20. Dezember 1967, S. 490)

Denn sittst vilicht, wer weit soon/Du ok, verraden and verköfft

/In son`n American forest...

Zitat aus John Brinckmans „Fastelabendsprärig för Jehann, dei nah Amerika furt will“, in: Brinckman,

John: Sämtliche Werke in fünf Bänden. Mit Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von

Otto Weltzien, Leipzig 1903 (in Johnsons Bibliothek), Bd. 1, S. 105-109, hier S. 107. Das 20strophige

Gedicht wurde 1855 vom mecklenburgischen Patriotischen Verein als Flugblatt verteilt, um

die Landsleute vom Auswandern nach Amerika abzuhalten.

Es gibt keine Ansichtenpostkarten von Jerichow.

Uwe Johnson: Jahrestage (3. August 1968, S. 1772)

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