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22. Mai 2022

- Immer mehr Grazerinnen bringen Sex-Täter vor Gericht - Umfrage zur Grazer Mobilität - Schilderwald im Vogelschutzgebiet - Queerer Treffpunkt in Graz gesucht - Latin Live und Austropop am Schloßberg starten

- Immer mehr Grazerinnen bringen Sex-Täter vor Gericht
- Umfrage zur Grazer Mobilität
- Schilderwald im Vogelschutzgebiet
- Queerer Treffpunkt in Graz gesucht
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6 graz<br />

www.grazer.at <strong>22.</strong> MAI <strong>2022</strong><br />

K O M M E N T A R<br />

von<br />

Verena<br />

Leitold<br />

✏ verena.leitold@grazer.at<br />

Verhaltenstipp:<br />

Seien Sie nicht<br />

kriminell!<br />

S<br />

eien Sie aufmerksam.<br />

Achten Sie auf Licht und<br />

wählen Sie speziell in der<br />

Nacht gut beleuchtete Plätze<br />

und Straßen. Vergrößern Sie<br />

bereits bei den ersten Anzeichen<br />

die Distanz zum möglichen<br />

Gefährder: Verlassen Sie<br />

die Örtlichkeit, wechseln Sie die<br />

Straßenseite, wählen Sie einen<br />

anderen Weg. Behalten Sie das<br />

Gegenüber im Blick, aber sehen<br />

Sie dieses nicht direkt an. Diese<br />

und ähnliche Tipps veröffentlichte<br />

die steirische Polizei diese<br />

Woche, im Zuge der Aussendung<br />

zur sexuellen Nötigung<br />

einer 22-Jährigen in der Nacht<br />

auf Sonntag im Stadtpark. Und<br />

auch zum Thema K.o.-Tropfen<br />

hat die Exekutive präventive<br />

Verhaltenstipps – so soll man<br />

beispielsweise das Getränk nie<br />

unbeaufsichtigt lassen. So<br />

wichtig solche „Tipps“ in<br />

manchen Fällen auch sein<br />

mögen, ist es nicht unglaublich,<br />

dass sich diese ausgerechnet an<br />

die Opfer richten?! Wo bleiben<br />

denn die Tipps für die Täter?<br />

Wieso muss das Opfer aufmerksam<br />

sein? Wieso lautet der erste<br />

„Tipp“ der Polizei denn nicht<br />

„Verletzen Sie nicht die<br />

körperliche Integrität und die<br />

persönlichen Grenzen einer<br />

Person“? Die Tatsache, dass<br />

genau das nicht der Fall ist, zeigt<br />

einmal mehr, dass das System<br />

sich ändern muss. Und um es<br />

ganz klar zu sagen: Das<br />

patriarchale System muss sich<br />

ändern. Denn die Täter sind<br />

zum überwiegenden Großteil<br />

Männer, die Opfer Frauen.<br />

Große Umfrage zur<br />

Mobilität in Graz<br />

MITMACHEN. Nach der Präsentation der aktuellen<br />

Mobilitätserhebung geht „der Grazer“ noch weiter<br />

und möchte wissen, wieso auf ein bestimmtes<br />

Verkehrsmittel (nicht) zurückgegriffen wird.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Der Anteil der Autofahrer<br />

ist in Graz mit 33 Prozent<br />

zwar am größten, aber so<br />

niedrig wie seit 40 Jahren nicht.<br />

Die Fuß- und Fahrradweganteile<br />

sind auf 20 Prozent leicht gestiegen.<br />

Der Weganteil der öffentlichen<br />

Verkehrsmittel (vermutlich<br />

durch Corona) auf 18 Prozent<br />

gesunken. Diese Daten präsentierte<br />

die Stadt Graz kürzlich in<br />

der Modal-Split-Studie, die alle<br />

Bertha-von-Suttner-Platz<br />

■ Bei der Innenstadtentflechtung<br />

darf ein Radler-Gefahrenpunkt an<br />

der Ecke Neutorgasse/Albrechtgasse<br />

nicht übersehen werden,<br />

findet Niklas Pichler. Die Pläne<br />

der Stadt sehen vor, entlang der<br />

gesamten neuen Bim-Strecke<br />

Geh- und Radwege zu realisieren.<br />

Zwischen Kaiserfeldgasse und<br />

Landhausgasse ist ein getrennter<br />

Geh-Rad-Weg angedacht, von<br />

fünf Jahre durchgeführt wird. Wir<br />

gehen jetzt noch weiter und haben<br />

bei mResearch eine eigene<br />

Umfrage in Auftrag gegeben: mit<br />

dem Ziel, herauszufinden, wieso<br />

die Menschen in Graz auf ein bestimmtes<br />

Verkehrsmittel verstärkt<br />

zurückgreifen, wieso sie nicht mit<br />

dem Rad fahren oder zu Fuß gehen,<br />

wieso die Öffis keine Option<br />

für sie sind usw. Die Ergebnisse<br />

werden im Rahmen unserer Initiative<br />

„Schlau statt Stau“ eingehend<br />

analysiert.<br />

Die Befragten werden von<br />

■ Im Zuge der Gleisbauarbeiten<br />

und Umgestaltung des Berthavon-Suttner-Platzes<br />

wurde über<br />

die Straßenbahnschienen eine<br />

Rad ampel montiert. Das Problem:<br />

Sie erweckt optisch den Eindruck,<br />

man könne auch gleich die<br />

Conrad-von-Hötzendorf-Straße<br />

queren, für die gibt es jedoch eine<br />

eigene Ampel, die nicht gleichgeschaltet<br />

ist und zum selben Zeitpunkt<br />

oft Rot zeigt. „Besonders für<br />

Kinder eine gefährliche Situation“,<br />

berichtet „Grazer“-Leser Michael<br />

Geramb und schlägt vor: „Am<br />

besten wäre, die Ampel ersatzlos<br />

dort bis zur Tegetthoffbrücke dann<br />

ein gemischter – so auch an von<br />

Pichler genannter Kreuzung. „Ich<br />

stehe für eine unbedingte Trennung<br />

von Fuß- und Radverkehr.<br />

Nur so können gefährliche Zusammenstöße<br />

vermieden und ein<br />

flüssiger Radfluss garantiert werden“,<br />

argumentiert er. „Im Ideal-<br />

Szenario sollte die kleine Neutorgasse<br />

autofrei gemacht werden.“<br />

mResearch zufällig ausgewählt.<br />

Parallel dazu möchten wir aber<br />

allen Grazern die Chance geben,<br />

teilzunehmen: Unter www.grazer.<br />

at/umfrage ist dies möglich.<br />

Verkehrs-Hotspots<br />

Apropos teilnehmen: Vor mittlerweile<br />

drei Wochen haben<br />

wir auch eine Meldestelle für<br />

Verkehrs-Hotspots unter www.<br />

grazer.at/schlaustattstau eingerichtet.<br />

Unzählige Grazer haben<br />

dort inzwischen auf Verkehrssünden<br />

hingewiesen (siehe unten).<br />

zu entfernen oder durch eine nur<br />

Rot-Licht-Ampel zu ersetzen.“ Der<br />

zuständige Leiter der Verkehrssteuerung<br />

Bernd Cagran-Hohl<br />

kann den Ansatz zwar verstehen,<br />

aber leider keine bessere Lösung<br />

anbieten. „Eine Rot-Licht-Ampel<br />

wäre nicht schlecht, aber die wurde<br />

damals von den Sachverständigen<br />

der Eisenbahner abgelehnt.“ Die<br />

beiden Ampeln gleichzuschalten,<br />

würde auch keinen Sinn ergeben.<br />

„Denn die eine wird nur dann auf<br />

Rot geschaltet, wenn eine Straßenbahn<br />

sich nähert. Radfahrer<br />

müssten sehr oft umsonst warten.“<br />

Neutorgasse/Albrechtgasse<br />

derGrazer<br />

IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 |<br />

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Fabian Kleindienst (CvD Print, 0664/80 666 6538), Verena Leitold (CvD Digital, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Melanie Köppel (0664/80 6666 890), Redaktions-Fax-DW 2641, redaktion@<br />

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