Thailand Reisemagazin 2012
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"was als Treff für hippies und rucksacktouristen begann,<br />
ist über die Jahre hinweg zum Schmelztiegel für<br />
menschen aus aller welt geworden."<br />
sucher aus aller Welt in Scharen anzog. Das führte zur chronischen<br />
überbuchung der damals noch wenigen Hotels. So<br />
blieb den vielen Budget-Travellern nichts anderes übrig, als<br />
bei Einheimischen anzuklopfen, die für ein paar Baht willig<br />
ihre Häuser öffneten. Die Nähe zum Königspalast, der einige<br />
hundert Meter weiter südlich liegt, war letztlich der Grund<br />
dafür, dass gerade in Banglampoo viele Touristen abstiegen.<br />
Als willkommene Nebenerwerbsquelle boten nun immer<br />
mehr Bewohner in ihren Eigenheimen ein paar Zimmer an.<br />
Besonders die Khaosan Road entwickelte sich zunehmend<br />
zur Drehscheibe für Traveller. Hier konnten sie günstig Pizza<br />
essen, Gleichgesinnte für die Weiterreise treffen oder letzte<br />
Einkäufe vor dem Abflug erledigen. Noch Ende der 1990er-<br />
Jahre blieben die Rucksacktouristen mehr oder weniger unter<br />
sich. Dann entdeckte Bangkoks Jugend das Viertel.<br />
abendliche ParTymeile<br />
Während die Akha-Frau in ihrem traditionellen Kostüm<br />
bunte Bändchen unter die Touristen bringen möchte, bleiben<br />
zwei thailändische Teenager belustigt bei einem Straßenhändler<br />
stehen, um dessen fluoriszierende Figuren als<br />
Motiv auf ihre iPhones zu bannen. Nebenan wummern die<br />
Boxen eines Verkaufsstandes für CDs. Wo tagsüber noch<br />
die Tuktuks knatterten, bieten abends die Verkäufer ihre<br />
Waren an, denn nach Sonnenuntergang verwandelt sich<br />
die Khaosan Road in einen riesigen Straßenmarkt, auf<br />
dem lässig flaniert, beim Handeln gestikuliert oder an<br />
einem umgebauten VW-Bus mit aufgeklapptem Dach ein<br />
EINE THAILäNDISCHE NäHERIN AUF EINER STRASSE IN BANGLAMPoo.<br />
12<br />
© Kittikun Arngkasai<br />
bunter Cocktail aus Bechern geschlürft wird.<br />
Was in der Khaosan Road so fasziniert, ist das bunte Treiben<br />
meist junger Besucher aus allen Kontinenten. Und<br />
dies wiederum ist zur Attraktion für die Einheimischen<br />
geworden, die sich fröhlich unter die Touristen mischen,<br />
in den Bars thailändischen Bands lauschen oder an den<br />
mobilen Garküchen lokale Leckereien verzehren.<br />
Same Same buT differenT<br />
Doch wie so manch sparsamer Budget-Traveller sich über<br />
die Jahre zum begüterten <strong>Thailand</strong>-Touristen gewandelt<br />
hat, so mischen sich zwischen die günstigen Gästehäuser<br />
zunehmend Boutique-Hotels für den gehobenen Anspruch.<br />
Den Anfang machte die Buddy Lodge, die nicht nur<br />
stilvolle Zimmer, sondern auch einen Pool und eine trendige<br />
Bar mit Livemusik bietet. Aus manch günstigem ort<br />
für Thai-Massage wurde ein vornehmes Wellness-Center.<br />
Und nicht wenige Garküchen sind heute Stätten gepflegter<br />
Gastlichkeit. So bietet das Tom yum Kung Restaurant in<br />
einem ruhigen Innenhof seitlich der Khaosan Road herrliche<br />
Curry- und Seafood-Gerichte zu guten Preisen.<br />
Wie Leuchtreklamen ständig ihre Farbe wechseln, wird<br />
sich auch das Viertel weiter verändern. Die heutige „Generation<br />
iPhone“ mag vom Lebensgefühl der ersten <strong>Thailand</strong>-Traveller<br />
meilenweit entfernt sein, aber Banglampoo<br />
wird auch für sie der Nabel ihres <strong>Thailand</strong>urlaubs bleiben<br />
– ganz nach dem Motto „same same but different“, immer<br />
gleich und doch völlig anders.<br />
© Fabian Gehweiler © Kittikun Arngkasai