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BARMER<br />

Gesunkener Krankenstand,<br />

aber mehr psychische Leiden im zweiten Pandemiejahr<br />

Beschäftigte in Bayern hatten im Jahr 2021 im Schnitt 15,8 Fehltagen<br />

pro Kopf krankheitsbedingte Fehlzeiten. Dies zeigt eine<br />

aktuelle Analyse zu den Krankschreibungen des Jahres 2021 der<br />

BARMER unter rund 234.000 Erwerbspersonen in Bayern. Insgesamt<br />

fehlten die Erwerbstätigen in Bayern im Vorjahr über<br />

8,5 Millionen Tage krankheitsbedingt bei der Arbeit. Durch das<br />

Ausbleiben der Grippewelle ist der Krankenstand in Bayern auf<br />

den geringsten Wert seit fünf Jahren gesunken. Weiter zugenommen<br />

haben dagegen psychische Erkrankungen und Hauptursache<br />

für lange Fehlzeiten waren Muskel-Skelett-Erkrankungen. „Auch<br />

während der Pandemie sorgten die altbekannten Volkskrankheiten,<br />

wie Rückenschmerzen, für die meisten Fehlzeiten“, sagt Günther<br />

Wurm, Regionalgeschäftsführer der BARMER in Neumarkt.<br />

Zunahme psychische Erkrankungen verlangt<br />

differenzierte Betrachtung<br />

Zugenommen hätten hingegen psychische Erkrankungen. Im Jahr<br />

2021 war jede Bayern Erwerbsperson im Durchschnitt 3,3 Tage<br />

wegen einer psychischen Erkrankung arbeitsunfähig gemeldet,<br />

im Landkreis Neumarkt sogar 3,5 Tage. „Ob die seelischen Belastungen<br />

durch Pandemie und Lockdowns tatsächlich die Ursache<br />

für den Anstieg psychischer Erkrankungen liegt, lässt sich<br />

mit Krankenkassendaten allein nicht feststellen. Schon vor der<br />

Corona-Pandemie haben die Krankschreibungen wegen psychischen<br />

Erkrankungen von Jahr zu Jahr zugenommen,“ so Wurm.<br />

Für die längsten Fehlzeiten sorgten in Bayern Muskel-Skelett-<br />

Erkrankungen mit 3,6 Fehltagen je Erwerbsperson. Auch hier<br />

liegt der Landkreis Neumarkt knapp über diesem Ergebnis, der<br />

Landkreis Roth mit 4,6 AU-Tagen sogar deutlich darüber.<br />

Frauen hatten mehr Krankheitstage als Männer<br />

Bayernweit hatten Frauen etwas mehr Krankentage als Männer.<br />

„Während Frauen durchschnittlich 16,2 AU-Tage im Jahr<br />

2021 erkrankt waren, dauerten Erkrankungen bei Männern<br />

durchschnittlich 15,5 Tage“, so Wurm.<br />

Mehr Investitionen ins Betriebliche<br />

Gesundheitsmanagement nötig<br />

Insgesamt war eine Erwerbsperson in Bayern im Jahr 2021<br />

im Durchschnitt 15,8 Tage krankgeschrieben und damit deutlich<br />

weniger als im Bundesdurchschnitt (17,5 AU-Tage). „Viele<br />

Berufstätige sind körperlichen Belastungen ausgesetzt und<br />

dadurch anfälliger für Muskel-Skelett-Erkrankungen. Unternehmen<br />

könnten hier einen wichtigen Beitrag für bessere Arbeitsbedingungen<br />

schaffen, wenn sie stärker in ihr betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement investieren würden,“ sagt der<br />

Neumarkter Barmer-Chef. Die gesetzlichen Krankenkassen<br />

stünden hierfür als Partner zur Verfügung.<br />

32 <strong>06</strong> | <strong>2022</strong>

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