In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen - Dekanat Bamberg
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Angebot, das ehemalige Alten- und Pflegeheim<br />
„Kunigundenstift“ zu kaufen. Damit<br />
begann die konkrete Planungsphase. Ernüchternd<br />
war dann erst einmal, dass <strong>viele</strong> <strong>In</strong>teressierte<br />
wieder absprangen, als es plötzlich<br />
ernst wurde. Auf einmal waren wir nur noch<br />
zu dritt. Dann kamen aber doch wieder <strong>viele</strong><br />
dazu. Bis die Finanzierung stand und die Baupläne<br />
endgültig waren, vergingen 1 ½ Jahre,<br />
in denen sich die Zusammensetzung der<br />
Gruppe noch mehrfach änderte. Im Januar<br />
2006 <strong>sind</strong> wird dann eingezogen.<br />
Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?<br />
Es ist wunderbar, so zusammenzuwohnen.<br />
Sicher nicht immer einfach, aber durch Miteinanderreden<br />
haben wir bisher alles lösen<br />
können. Schön ist, dass immer jemand da ist,<br />
z.B. als eine junge Mutter für einen Tag ins<br />
Krankenhaus musste, der OP-Termin vereinbart<br />
war und das Kind plötzlich krank wurde,<br />
da hab‘ ich einfach das Kind „übernehmen“<br />
können für diesen Tag.<br />
Würden Sie im Nachhinein etwas anders<br />
machen?<br />
Ich würde eine Pflegewohngemeinschaft<br />
ins <strong>Haus</strong> integrieren. Damit auch Pflegebedürftige<br />
so wohnen können - mit so einem<br />
schönen Garten (4000 qm) - und damit auch<br />
wir, wenn wir uns nicht mehr allein versorgen<br />
können, dableiben können.<br />
Schön wäre gewesen, wenn wir ein noch größeres<br />
<strong>Haus</strong> bekommen hätten, dann würden<br />
sich die Lasten auf noch mehr Menschen<br />
verteilen. So schön das alte <strong>Haus</strong> ist, aber es<br />
ist auch ganz schön unberechenbar. Immer<br />
wieder muss etwas erneuert oder renoviert<br />
werden.<br />
<strong>In</strong> <strong>meines</strong> <strong>Vaters</strong> <strong>Haus</strong> <strong>sind</strong> <strong>viele</strong> <strong>Wohnungen</strong><br />
Sie leben alternativ … ?<br />
Eigentlich nicht. Eigentlich leben wir einfach<br />
nur nachbarschaftlich, wie das früher<br />
der Fall war. Und wir finden richtig, was<br />
Albrecht Göschel mal gesagt hat: „Angesichts<br />
der problematischen Wirtschaftssituation,<br />
die die Sozialleistungs-Systeme bereits in<br />
Frage stellt, ist es nicht vorstellbar, den Alterungsberg,<br />
dem wir entgegengehen, allein<br />
durch sozialstaatliche Leistungen zu bewältigen.<br />
Wir werden zu neuen Lebensformen<br />
kommen müssen, die die <strong>In</strong>dividuen doch<br />
wieder, möglicherweise unter erheblichem<br />
- und sei es ökonomischem - Druck zu gemeinschaftlichen<br />
Lebensformen zusammenführt:<br />
Mehrgenerationen - Wohnprojekte,<br />
Altenwohngemeinschaften usw.“ (Albrecht<br />
Göschel, Deutsches <strong>In</strong>stitut für Urbanistik, in<br />
Wohnbund-<strong>In</strong>formationen 4/2003). Deshalb<br />
haben wir auch einen Verein gegründet. Wir<br />
wollen anderen Mut machen, etwas Neues<br />
zu wagen. Wir wollen sinnvolle Alternativen<br />
zu den üblichen Wohnformen und den Altenund<br />
Pflegeheimen zeigen. Und wir unterstützen<br />
auch Menschen, die so etwas planen. Uns<br />
ist geholfen worden und wir wollen anderen<br />
helfen.<br />
www.villa-kunigunde.bnv-bamberg.de<br />
Finden Sie das Thema auch so spannend,<br />
dass man weiter nachdenken und über<br />
konkrete Möglichkeiten diskutieren sollte,<br />
dann kommen Sie doch zu unserem Diskussions-<br />
und Planungsabend am Do,<br />
24. 3.2011, 19.30 Uhr ins Kapitelshaus,<br />
Stephansplatz 5.<br />
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