2022-552
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D.a. 552 Meinungen Juni 2022
Zum heutigen Abschluss noch eine kurze rechtliche
Klarstellung.
Der SP ist und bleibt weiterhin verkehrstechnisch nur
über den Haslei erreichbar, und zwar vom Birkhof,
vom Kölner Grenzweg sowie von der Breslauer Str.
her.
Der Haslei ist keine Straße im Sinne der StVO, auch
keine "Spielstraße", wie von einigen irrtümlich angenommen
wird.
Der Haslei ist ein "Verkehrsberuhigter Bereich", in
dem besondere Verhaltensregeln gelten.
Durch diesen Bereich soll dann die Zuwegung zur
"Neuen Mitte" führen?
Ich glaube, und nicht nur zu diesem Problem, wird
man sich sicherlich noch viele Gedanken machen
müssen!
Wilfried Stellmacher, Haslei 28
Kinder sind zu laut
Leserbrief zum Artikel „Dedinghäuser wollen mitreden“ vom 14. Mai 2022 im ‚Patriot‘
Der Wunsch der Anwohner nach einem Bolzplatz
kann also nicht erfüllt werden, weil fußballspielende
Kinder zu laut sind? Man muss sich das Ganze einmal
in Ruhe durchdenken.
Wir reden hier über die Bebauung eines Sportplatzes,
der seit über 40 Jahren besteht. Schon immer hat es
hier Aktivitäten auf dem Platz gegeben. Und nicht
nur für Fußball. Es ist eine Fläche der Zusammenkunft
im Dorf. Und zwar mitten im Dorf und nicht
irgendwo in Peripherie. Der Sportplatz wandert nun
ab. Das ist schade, steht hier aber nicht zur Diskussion.
Seitens der Dorfbevölkerung wurde lediglich der
Wunsch geäußert, den “Übungsplatz“, welcher schon
heute als Bolzplatz genutzt wird, weiterhin als
solchen zu erhalten.
Dies wird jetzt mit der Begründung abgelehnt, dass
die Immissionswerte 12-jähriger, fußballspielender
Kinder zu groß seien.
Da muss man sich fragen, in welcher Zeit und in
welcher Gemeinde wir leben, dass man mit solcher
Argumentation kommt.
Und davon einmal abgesehen zitiere ich den §22 (1a)
des Bundes-Immissionsschutzgesetzes:
„Geräuscheinwirkungen, die von Kindertageseinrichtungen,
Kinderspielplätzen und ähnlichen
Einrichtungen wie beispielsweise Ballspielplätzen
durch Kinder hervorgerufen werden, sind im Regelfall
keine schädliche Umwelteinwirkung“.
Wie sieht es denn im Gegenzug mit den Immissionswerten
des geplanten Dorfladens aus? Ein solches
Geschäft muss beliefert werden, was i.d.R. durch
LKWs erfolgt. Kunden, die dort einkaufen, fahren
den Markt mit dem PKW an. Ich bin schon immer
Befürworter eines Dorfladens in Dedinghausen. Aber
was ist mit diesen Immissionswerten? Die sind nicht
so schlimm wie ein spielendes Kind?
Der Erhalt des Bolzplatzes hätte auch städtebauliche
Vorteile. Ich hatte darauf hingewiesen, dass die an
der Haslei geplanten Gebäude für die Tagespflege
und Sewo überdimensioniert sind.
Es heißt, man muss auch auf dem Land verdichtet
bauen und zweigeschossig sei es vertretbar. Ja, dem
stimme ich zu. Aber laut der vorgestellten Planung
wird die „Neue Mitte“ durch zwei massive Gebäude
für die restlichen Dorfbewohner abgeschirmt. Diese
beiden Gebäude haben laut Plan jeweils eine Grundfläche
von 325 qm und ein Bruttogrundfläche von
975 qm. Das ergibt eine Zweigeschossigkeit zuzüglich
des Dachgeschosses. Grundsätzlich okay. Im
Vergleich haben Einfamilienhäuser heutzutage i.d.R.
eine Wohnfläche von ca. 150 qm auf 2 Etagen, also
je nach Bauweise eine BGF von bis zu 200 qm. D.h.
jedes der beiden massiven Bauwerke hat die Größe
von 4 Einfamilienhäusern.
Die Errichtung solch großer Gebäude wurde seitens
vieler Dorfbewohner grundsätzlich nicht abgelehnt,
jedoch mehrfach darauf hingewiesen, dass der
gewählte Standort, eine ganz eindeutige Trennung
zwischen dem Dorf und der „Neuen Mitte“ darstellen
wird.
Die Planung in allen Ehren, aber für mich als Architekt
fehlt mir die Einbeziehung der schon vorhandenen,
angrenzen Bebauung. Ich gehe sogar noch
weiter und bin der Meinung, dass man sich ganz
Dedinghausen einmal unter städtebaulichen
Gesichtspunkten vornehmen sollte. Die Erläuterung
hierzu würde aber den Rahmen eines Leserbriefes
überschreiten. Hier geht es erst einmal um den Erhalt
eines Bolzplatzes als Verbindungselement zwischen
der “Neuen Mitte” und dem bestehenden, dörflichen
Umfeld.
Vielleicht kann man sich ein Beispiel an dem Ruhrgebiet
nehmen, wo man derzeit überlegt, Bolzplätze
als Weltkulturerbe zu deklarieren.
Dann werden auch sicherlich die Kinder in Dedinghausen
einen Bolzplatz im Dorfzentrum behalten.
Sascha Tschorn
D.a. 552/31