obacht Familienmagazin Juni/Juli 2022
Das Allgäuer Familienmagazin - diesmal mit Zukunft, Ausflugstipps in die Vergangenheit, Kultur und Veranstaltungen, Medientipps, Kino, Mitmachseite, Nachrichten, Terminkalender, Gewinnspiel!
Das Allgäuer Familienmagazin - diesmal mit Zukunft, Ausflugstipps in die Vergangenheit, Kultur und Veranstaltungen, Medientipps, Kino, Mitmachseite, Nachrichten, Terminkalender, Gewinnspiel!
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Copyright: Stiftung für Mensch und Umwelt<br />
DER BIENENMAGNET<br />
AM WEGESRAND<br />
An Straßen- und Wegesrändern streckt<br />
nun eine Pflanze ihren Blütenstand in die<br />
Höhe, die eine der Lieblingspflanzen für<br />
Wildbienen & Co. ist: der Gewöhnliche<br />
Natternkopf. Der Name kommt wahrscheinlich<br />
von seiner Blütenform, die an<br />
einen Schlangenkopf samt Zunge erinnert.<br />
Die langen Staubgefäße sehen wie eine<br />
gespaltene Reptilienzunge aus.<br />
Die Blüten bieten allerhand Nektar und<br />
Pollen. Dementsprechend beliebt sind sie<br />
bei Faltern, Schwebfliegen und Bienen: So<br />
fliegen gut 40 Wildbienenarten auf ihn,<br />
wie die spezialisierte Natternkopf-Mauerbiene,<br />
die ohne ihn nicht überleben kann.<br />
Bei den Schmetterlingen sind es sogar fast<br />
50 Arten. Dazu gehören Schönheiten wie<br />
die Goldene Acht, der Segelfalter und der<br />
Schwalbenschwanz. Wer sie in den Garten<br />
locken will, liegt mit dem Natternkopf<br />
richtig.<br />
Am besten wächst er auf kargen Stellen in<br />
voller Sonne. Viel mehr Ansprüche hat er<br />
nicht. Er ist zweijährig und bildet im ersten<br />
Jahr lediglich eine Blattrosette und eine<br />
lange Pfahlwurzel. Im zweiten Jahr geht er<br />
in Blüte. Die Blüten sind zuerst in rosa<br />
gehalten. Dann enthalten sie noch viel<br />
Nektar. Später verfärben sie sich blau. Wie<br />
seine Verwandten Lungenkraut und Borretsch<br />
zeigt der Natternkopf den Insekten<br />
über die Blütenfarbe an, ob bei ihm noch<br />
viel Nahrung zu holen ist. Nach der Blüte<br />
ist sein Lebenszyklus etwa im August des<br />
zweiten Jahres abgeschlossen. Vorher<br />
samt er sich noch großzügig aus. So ist<br />
auch in den kommenden Jahren der Tisch<br />
für die Insekten reich gedeckt.<br />
Wir Menschen sollten jedoch auf den<br />
Verzehr verzichten. Zwar wurde der<br />
Gewöhnliche Natternkopf früher in der<br />
Volksmedizin verwendet, die Dosierung<br />
ist jedoch schwierig. Bei uns Menschen<br />
punktet er mit seiner Schönheit. Machen<br />
Sie den Bienen und sich selbst eine Freude.<br />
Holen Sie sich den Natternkopf auch in<br />
Ihren Garten!<br />
Jetzt blühen wieder viele Wildpflanzen.<br />
Habt ihr schon den Blauen Natternkopf<br />
entdeckt? Haltet beim nächsten Spaziergang<br />
die Augen offen!<br />
Mitmachseite<br />
Mitmachseite<br />
ALLES FÜR DIE<br />
BIENEN!<br />
Habt ihr einen insektenfreundlichen Garten? Das muss gar kein großes Grundstück<br />
sein – es zählen zum Beispiel auch begrünte Balkone, die mindestens 75% heimische<br />
Pflanzenarten enthalten.<br />
Warum müssen es heimische Pflanzen sein?<br />
Mehr als die Hälfte der über 550 Wildbienenarten sind bedroht. Oft fehlen Nahrung<br />
oder geeignete Nistplätze. Denn unsere heimischen Wildbienen sind nicht an viele<br />
gezüchtete Blumen angepasst. Großblütige Dahlien, Begonien oder Geranien sind<br />
leider allesamt uninteressant für Bienen.<br />
Die Stiftung für Mensch und Umwelt aus Berlin stiftet kleine und große Menschen<br />
bereits seit 2016 an, etwas für die Biene und ihre Umwelt zu tun.<br />
Pflanzwettbewerb <strong>2022</strong><br />
„Wir tun was für Bienen“<br />
Der bundesweite Pflanzwettbewerb <strong>2022</strong><br />
„Wir tun was für Bienen“ läuft noch bis<br />
zum 31. <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>. Gegärtnert wird in verschiedenen<br />
Kategorien: Balkone, Terrassen,<br />
Dachgärten, vertikale Gärten, Privatgärten<br />
klein (< 500 m 2 ), Privatgärten groß<br />
(> 500 m 2 ), Firmengärten, Kleingartenparzellen,<br />
Schul- und Jugendclubgärten,<br />
Kita-Gärten, Kommunale Flächen,<br />
Vereinsgärten, Liegenschaften von Verwaltung,<br />
Kirche etc., Sonstige, Bestehende<br />
Naturgärten (Pflege und Infoarbeit). Hier<br />
sollte also für jeden etwas dabei sein. Zu<br />
gewinnen gibt es Geld- und Sachpreise.<br />
Aktion Kräuterkids – Die<br />
schmecken nicht nur Bienen!<br />
Kita- und Schulgruppen können sich ab<br />
sofort um kostenfreie Kräuterpakete im<br />
Wert von je 50,- Euro (inkl. Versand) bewerben.<br />
Es stehen insgesamt 100 Pakete<br />
mit 10 bienenfreundlichen Kräutern für<br />
Kindergruppen zur Verfügung. Enthalten<br />
sind unter anderem Dost, Salbei, Schnittlauch,<br />
Thymian, Zitronenmelisse.<br />
Teilnehmen können alle Kindergruppen,<br />
die im Pflanzwettbewerb einen naturnahen<br />
Garten gestalten. Dies kann der eigene<br />
Schul- oder Kitagarten sein, aber auch<br />
kommunale Flächen wie Parks oder<br />
Baumscheiben (natürlich immer mit der<br />
entsprechenden Genehmigung), die von<br />
Kindern bienenfreundlich umgestaltet<br />
werden. Für die schönsten naturnahen<br />
Gärten winken außerdem Geldpreise bis<br />
zu 400,- Euro.<br />
Im Falle einer Zusage wird ein Gutscheincode<br />
für den Online-Shop der Staudengärtnerei<br />
Gaißmayer Illertissen mitgesendet.<br />
20 21<br />
Wer braucht Wildpflanzen<br />
eigentlich?<br />
Wildpflanzen sind perfekt an die hiesigen<br />
Klima- und Bodenbedingungen angepasst<br />
und daher ausgesprochen pflegeleicht. Sie<br />
liefern lebenswichtige Nahrungsgrundlagen<br />
für Insekten und damit für viele weitere<br />
Tiere. Zehn bis 80 Tierarten profitieren<br />
von einer einzelnen Wildpflanzenart! Viele<br />
Wildbienen sind auf bestimmte Pflanzen<br />
spezialisiert. Ohne Glockenblumen im<br />
Garten werden dort auch nie die Glockenblumen-Scherenbienen<br />
zu be<strong>obacht</strong>en sein.<br />
Heimische Wildpflanzen unterstützen also<br />
auch die Artenvielfalt bei den Tieren.<br />
Bild von Schwoaze auf Pixabay<br />
Gewinner 2021 (1. Platz) in der Kategorie "Schul- und<br />
Jugendclub-Gärten". © Unser Schulgarten soll die<br />
Vielfalt fördern!<br />
Hier könnte ihr mitmachen:<br />
www.wir-tun-was-für-bienen.de