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moneyeditorial
EDITORIAL
Gewinn ist
Gewinn, basta!
GEORG MECK
Chefredakteur
FOCUS-MONEY
keine Frage, die rapide kletternden Preise für Sprit, Öl und Gas sind ein Ärgernis.
Schlimmer noch ist nur die Reaktion der Politik darauf. Mit einer „Übergewinnsteuer“
will sie Konzerne schröpfen, die aus Not und Krieg Kapital schlagen,
mithin „leistungslose Profite“ einstreichen, wie jetzt oft zu hören ist. Das
klingt auf den ersten Blick fair, aber nur für einen kurzen Wimpernschlag. In
Wahrheit war selten mehr Murks und ökonomischer Unverstand, und das will
etwas heißen nach dem „Tankrabatt“-Desaster, das den Konzernen Milliarden
zuschustert, in der naiven Hoffnung, dass dadurch die Preise für die Autofahrer
sinken. Das tun sie nicht. Man hätte es ahnen können. Nun also der nächste
Geistesblitz: Holen wir uns das Geld mittels Steuer auf Übergewinne zurück,
so hallt es auf der Linken: von Grünen, SPD bis zu den traditionellen Freunden
des Sozialismus. Mittendrin mal wieder Zeitgeist-Ökonom Marcel Fratzscher,
der DIW-Präsident, der im Eifer des Gefechts mal eben Gewinn mit Umsatz verwechselt.
Schwamm drüber, kann vorkommen, zumal es mit der geistigen Klarheit
im Kampf gegen die „Übergewinne“ nicht weit her ist: Was, bitte schön, ist
ein übermäßiger Gewinn? Wann genau ist der Punkt erreicht, an dem eine Rendite
ins Unanständige kippt? Und vor allem: Wer richtet darüber? Legen regierungsamtliche
Funktionäre fest, wann Firmen zu bestrafen sind, weil sie zu
profitabel arbeiten? Wird die Steuer nur für Öl- und Gaskonzerne fällig oder
auch für Solar- und Windenergieunternehmen, wenn die Sonne ungewohnt
ausdauernd scheint und der Wind besonders heftig bläst? Oder noch eine Spur
absurder: Kann es angehen, dass die bald 80-jährigen Herren der Rolling Stones
an einem Abend Millionen einstreichen, nur weil das Angebot, also die Plätze
im Stadion, knapp und die Nachfrage ihrer Fans übermäßig hoch ist? Ist das
gerecht? Oder ein Fall von Übergewinn? Klar ist: „Je nach Wirtschaftslage Sondersteuern
für einzelne Branchen einzuführen, öffnet der Willkür und dem Populismus
Tür und Tor“, wie es Ifo-Präsident Clemens Fuest ausdrückt, der daran
erinnert: Je höher der Gewinn, desto mehr Steuern zahlen die Unternehmen
sowieso. Zum Schluss die gute Botschaft: Es gibt in der Marktwirtschaft eine
Instanz, die übermäßige Gewinne verhindert, „Wettbewerb“ nennt sich
dieser Trick. Locken irgendwo grandiose Profite, sind neue Anbieter
nicht weit. Dass diese einen Zugang zum Markt erhalten, damit die
Platzhirsche die Verbraucher nicht durch Preisabsprachen abzocken
können, darüber wachen die Wettbewerbshüter. Deren
Schwert zu schärfen, das ist die Aufgabe der Politik. Mehr nicht.
Herzlich Ihr
FOCUS-MONEY 25/2022
Aus aktuellem Anlass!
Lesen Sie FOCUS-MONEY bequem zu Hause
Liebe Leserinnen und Leser,
die Inflation steigt auf lange nicht mehr erreichte Werte, in
Amerika wie in Europa. Die Europäische Zentralbank hat jetzt
die Zinswende angekündigt, und die Börsianer blicken bange in
die Zukunft: Wie schnell steigen die Zinsen? Wie geht es weiter mit
den Aktienkursen, wenn die expansive Geldpolitik an ihre Grenzen
stößt? Mein Tipp: Sie erfahren alles Wichtige in FOCUS-MONEY. Den
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Foto: F. Röth Composing: FOCUS-MONEY *inkl. MwSt. und Versand. Sie haben ein gesetzliches Widerrufsrecht 3
moneyinhalt
15. JUNI 2022 www.money.de
17 Kolumne: Roland Koch über die
Verzögerung beim EU-Klimapaket
moneymarkets
8
Glänzendes
Comeback
Eine umfangreiche
Studie zeigt: Gold
gehört bei galoppierender
Inflation ins
Depot! Top-Investments
zum Shoppen
18 Interview: Warum kein Weg an
Aktien vorbeiführt und welche
Branchen attraktiv sind, erklärt der
Börsenstratege Christian Kahler
22 Ölaktien: Vier Gewinnerwerte für
den anhaltenden Renditeschub
auch in einem Bärenmarkt
26 ETFs: Sicherheit ist Trumpf.
Die Empfehlungen für drei
Inflationsszenarien
28 Smart City: Die Stadt der Zukunft
erfordert ein anders ausgerichtetes
Depot. Gute Fit-for-Future-Aktien
32 Hit & Shit: Die neue Kauflaune
hilft Inditex, während der Güterverkehr
auf der Schiene schwächelt
34 Old-Tech: Von wegen lahm und
langweilig! Vier bewährte Tech-
Werte mit großem Kurspotenzial
38 Börsenbetreiber: Europäische
Handelsplätze profitieren von guten
Geschäften in volatilen Zeiten
44 Kryptogeld: Ist der Bitcoin nachhaltig
angeschlagen oder sollte
man gerade jetzt den Dip nutzen?
48 Gesco: Top-Technik plus hohe
Dividende machen attraktiv
49 Katek: Elektronikdienstleister
zeigt Stärke
50 Energiewende: Frischer Wind und
strahlende Gewinne – die
Favoriten auf der grünen Welle
moneykompakt
6 Brennpunkt: Milliarden für den
Zukunftstrend DNA-Diagnostik
98 Andis Börsenbarometer: Den
Blick auf die Verschuldung richten
– auch bei Unternehmen
moneytitel
8 Gold: Die drastische Teuerung
bietet dem Edelmetall enormes
Potenzial. Mit welchen Münzen,
ETCs, Minenaktien Sie dabei sind
56
Zurück in die Zukunft
Das einstige Wunderkind Japan galt
schon fast als abgeschrieben. Doch
dann legte der Nikkei in den letzten
zehn Jahren 200 Prozent zu. Mit diesen
fünf Werten geht die Rally weiter
4 Titelfoto: Adobe Stock
FOCUS-MONEY 25/2022
54 Interview: Expertin Edda
Schröder erklärt, warum sich
Mikrofinanzinvestments nicht nur
für Idealisten auszahlen
56 Japan: Trotz alter Bevölkerung
und schwacher Währung reüssiert
der Börsenindex. Die Gründe
60 Zertifikate-Serie: In Teil eins
zeigen wir, wie Sie mit gutem
Gefühl Geld verdienen können
64 Chartsignal: Massiver Widerstand
beim Russell-2000-Index
64 Börsenwissen: Was sind Aktiensplits
und warum gibt es sie?
65 Musterdepots: Defensive Werte
gesucht, neuer Schwung erwartet
34
Altbewährte Technik
Während junge Überflieger nach dem Tech-Ausverkauf
weiter leiden, glänzt die alte Hightech-Garde mit
Gewinnen, Cashflows und Dividenden. AMD, ASML,
Infineon und Microsoft als klarer Kauf
moneydigital
40 Kolumne: Kleingeldhelden zeigen
den Weg zum großen Vermögen
41 Analyse: Die Reisesaison steht
vor der Tür. Eine neue Chance für
die Booking-Aktie?
dswanlegerschutz
66 Ehrung: Warum Ex-RWE-Chef Rolf
Martin Schmitz den Preis für gute
Unternehmensführung erhielt
moneysteuern&recht
68 Aktenzeichen: Neue Corona-
Urteile, gesenkte Steuerzinsen und
Vorteile für kinderreiche Familien
moneyservice
70 Reiseversicherungen: Die
fairsten Kranken- und Rücktrittsversicherer
für den Urlaub
77 Sterbegeldpolicen: Beerdigungen
sind teuer, aber dafür lässt sich
ansparen. Die besten Angebote
moneyanalyse
81 Fonds
82 Deutsche Aktien
90 Internationale Aktien
96 ETFs
97 Zertifikate
moneyrubriken
3 Editorial
80 Leserbriefe – Impressum
98 Termine
18
„Aktien sind und
bleiben alternativlos“
60
Mit gutem Gewissen
Moderne Kreislaufwirtschaft und Top-Rendite:
Mit Nachhaltigkeitszertifikaten klappt beides
CHRISTIAN KAHLER,
CHEFANLAGESTRATEGE
DER DZ BANK
FOCUS-MONEY 25/2022 Fotos: Depositphotos, Honda, R. Spalek, VectorStock, 123RF
5
moneytitel
INFLATION
BESSER
DIE PREISE EXPLODIEREN:
Direkt können Verbraucher
nichts dagegen tun, aber sie
können mit Gold kontern
SHOPPEN
8 Illustrationen: Adobe Stock, Vector Stock (2)
Composing: FOCUS-MONEY
FOCUS-MONEY 25/2022
Die Gold-Kaufkraft des Euro erodiert
„Hätte ich doch früher Gold gekauft“, dürften sich
viele Anleger angesichts der schwindenden Menge
Goldes, die man pro Euro erhält, nun sagen. Kleiner
Trost: Es lohnt sich auch jetzt noch einzusteigen.
Anzahl Feinunzen Gold für einen Euro
in Euro
2000 05 10 15 2020
Quelle: Incrementum
0,003
0,002
0,001
0
Die Teuerung steigt so drastisch
wie seit 50 Jahren nicht. Eine
neue umfangreiche Studie zeigt
detailliert, warum Gold deshalb viel
Nachholpotenzial bietet und wie
weit es gehen kann. Plus: Top-Investments
für das glänzende Segment
Die wahre Inflation ist viel höher
Schon die offizielle Teuerung in den USA fällt mit
gut acht Prozent dramatisch aus. Die dortige Analysefirma
Truflation misst mit Echtzeitdaten die Rate,
die Konsumenten tatsächlich für realistisch halten.
Die „wahre“ Inflation (Truflation)
in Prozent
Q2/21 Q3/21 Q4/21 Q1/22 Q2/22
Quelle: Incrementum
Der Goldpreis dürfte massiv steigen
Die Liechtensteiner Vermögensverwaltung Incrementum,
die die international am meisten beachtete
Studie zum Goldpreis erstellt („In Gold We
Trust“), erwartet massiv steigende Notierungen.
Tatsächlicher Goldpreis und Prognose
Aktie/Indikator in Einheit
Prognose bis 2030: 4821 USD
Zwischenziel Ende 2022: 2187 USD
1970 80 00 2000 10 20 2030
Quelle: Incrementum
10
5
0
4000
3000
2000
1000
0
von JOHANNES HEINRITZI und ANDREAS KÖRNER
Stagflation – so heißt das aktuelle Angstwort von
Anlegern, Verbrauchern, Regierungen und
Notenbankern. Die toxische Kombination aus
wirtschaftlicher Stagnation und hoher Inflation
hat das Zeug, die Bilanzen von Unternehmen sowie
die finanzielle Existenz von Millionen Menschen
zu ruinieren, aber auch weitreichende Verheerungen
an den Märkten bis hin zu einer neuen Finanzkrise auszulösen.
Kein Wunder, dass sich die Anzahl der Anfragen nach
„Stagflation“ bei der US-Suchmaschine Google seit vergangenem
Jahr verfünffacht hat.
„Stagflation 2.0“ lautet auch der Titel der neuesten Ausgabe
der umfangreichsten und weltweit am meisten beachteten Edelmetallstudie
„In Gold We Trust“, die am 24. Mai erschienen ist.
Auf wuchtigen 422 Seiten beleuchten die Profis der Liechtensteiner
Vermögensverwaltung Incrementum nahezu jeden Aspekt
des aktuellen Umfelds für Gold und andere Edelmetalle.
Was sie schreiben, ist für Investoren und Konsumenten höchst
alarmierend und signalisiert dringenden Handlungsbedarf.
Was jeder konkret tun kann, steht in dieser Titelgeschichte.
„Stagflation 2.0“ bezieht sich auf die Zeit zwischen 1970 und
1983, die der heutigen sehr ähnelt: Liquiditätsüberhang, Ölpreisschocks,
geopolitische Konflikte – und eben ausufernde Inflation.
Nur dass aufgrund der weitaus höheren Verschuldung
von Staaten und Firmen sowie aufgeblähter Notenbank-Bilanzen
die Kontermöglichkeiten jetzt viel geringer seien, warnt Incrementum
(siehe auch Charts Seite 10 links oben).
Ergänzung im Portfolio. Weil die meisten Anleger lange Zeit
nur die von den Notenbanken beschworenen Deflationsrisiken
und sinkende Zinsen kannten, haben sie die aktuelle Gefahr
nicht einkalkuliert. „Stagflation ist der ‚blinde Fleck‘ der meisten
breit gestreuten Portfolios. Edelmetall- und Rohstoffinvestments
können in diesem Umfeld eine hervorragende Ergänzung
im Portfolio sein“, heißt es in der Studie. Aber auch
FOCUS-MONEY 25/2022
Illustration: Adobe Stock 9
moneymarkets
ENERGIEWENDE
Sonne & Wind tanken
Die Energiewende ist in vollem Gang. Weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren
Energien wie Wind und Solar. Werte, die für frischen Wind und strahlende Gewinne sorgen
von MARTINA SIMON
Egal, ob Öl, Gas, Benzin oder Strom – steigende Energiekosten
treiben viele Bürger in finanzielle Engpässe
und zwingen die Ampel-Koalition zum Handeln.
Weg von schmutzigen fossilen Brennstoffen, hin
zu erneuerbaren sauberen Energien wie etwa Solar,
Wind oder Wasserkraft – dies ist das Gebot der Stunde.
Deutschland will die Klimaschutzziele erreichen und
unabhängig von fossilen Energieimporten werden.
Ölembargo light. Die EU hat bereits Einigkeit demonstriert
und mit dem sechsten Sanktionspaket ein Embargo
gegen russisches Öl festgelegt. Ein „Ölembargo light“,
wie Energieexpertin Claudia Kemfert analysiert. Danach
wird die EU die Öleinfuhr aus Russland zwar beenden,
aber nur für Öl, das per Tanker kommt. Ungarn, die
Tschechische Republik und die Slowakei dürfen weiter
über die Druschba-Pipeline beliefert werden. Es ist also
ein sehr durchlässiger Kompromiss. Wladimir Putins
Angriffskrieg gegen die Ukraine hat jedoch für Tempobeschleunigung
bei der Energiewende gesorgt. Die Abhängigkeit
von russischen Brennstoffen hat deutlich
gemacht: Der Bundesrepublik Deutschland muss eine
schnellere Umstellung der Energieerzeugung auf Strom
aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne gelingen.
„Unabhängig zu werden von fossiler Energie – das ist
nicht nur klimapolitisch vernünftig. Das ist angesichts
steigender Preise für Gas, Kohle und Öl auch wirtschaftlich
vernünftig. Und das erleben wir jetzt mit aller Härte:
Energieunabhängigkeit ist auch ein Gebot unserer
nationalen Sicherheit“, sagt Bundeskanzler Olaf Scholz.
Weichen stellen. Die Bundesregierung stellt damit die
Weichen für den beschleunigten Ausbau von Wind- und
Solarenergie, den Ausstieg aus fossilen Energien und für
mehr Energieeffizienz. Um die Klimaschutzziele zu erreichen
und unabhängig von fossilen Energieimporten
zu werden, soll der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch
bis 2030 auf mindestens 80 Prozent
steigen und bis 2035 auf nahezu 100 Prozent. Die Bundesregierung
will die soziale Marktwirtschaft zur sozialökologischen
Marktwirtschaft umbauen, um Deutschland
auf den 1,5-Grad-Pfad des Pariser Klimaabkommens
zu bringen, Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen und
Deutschland zuverlässig mit Energie zu versorgen.
Green-Energy-Gewinner. FOCUS-MONEY stellt Profiteure
aus dem Bereich erneuerbare Energien vor, die Gutes für
die Umwelt tun und den Investoren zudem eine erfreuliche
Entwicklung im Depot bescheren. Der Energieriese
RWE (WKN: 703712) dürfte einer der Energiewende-Profiteure
werden. Wirtschaftsminister Robert Habeck kündigte
an, den Ökostromausbau stark zu beschleunigen
und die „Schlafmützigkeit“ beim Ausbau der erneuerba-
50 Foto: appolinary-kalashnikova/Unsplash
FOCUS-MONEY 25/2022
ENERGIE: Die europäische
Zukunft steht im Zeichen der
grünen Welle – Wind und
Sonne als Energiequellen
Windkraft nimmt zu
Windkraftanlagen sollen in naher Zukunft – onshore
und insbesondere offshore – die tragenden
Säulen bei der Energiegewinnung sein. Windkraft
soll somit die Energie für Strom erzeugen.
Ausbau von Windkraftanlagen
Zubau in Gigawatt, ab 2022 zur Zielerreichung
erforderlicher Brutto-Zubau
Wind auf See
Wind an Land
15
10
5
2018 20 22 24 26 28 2030
Quelle: Statista
0
Photovoltaikanlagen beliebt
Der Ausbau der Photovoltaikanlagen schreitet voran.
Immer häufiger landen Solarmodule auf den
Dächern der Hausbesitzer. In Zukunft könnte es
eine gesetzliche Pflicht für den Ausbau geben.
Ausbau von Photovoltaikanlagen
Zubau in Gigawatt, ab 2022 zur
Zielerreichung erforderlicher
Brutto-Zubau
15
ren Energien abzulegen. RWE hilft dabei und baut seine
Green-Energy-Kapazitäten weltweit kontinuierlich aus.
Auch Orsted (A0NBLH) dürfte als Offshore-Windpark-
Spezialist von der sich beschleunigenden Energiewende
profitieren. Außenministerin Annalena Baerbock hat bereits
eine Zusammenarbeit mit den Dänen angekündigt.
Offshore-Windanlagen sollen bei der Energiegewinnung
hierzulande eine der tragenden Säulen werden (s. Grafik
r. oben). Im Solarbereich bietet insbesondere Solaredge
(A14QVM) eine Technologie an, die in den nächsten zehn
Jahren eine riesige Nachfrage und enormes Wachstum
erleben wird, davon sind die Analysten von Oppenheimer
überzeugt. Dem Spezialisten für Wechselrichter stehen
somit sonnige Aussichten bevor. Denn die globale Solarindustrie
wird laut Prognose um das Drei- bis Fünffache
wachsen. Auch der Einsatz von Wärmepumpen zum Heizen
von Wohnungen soll stark forciert werden. Allein in
Deutschland sollen bis 2030 rund sechs Millionen neue
Wärmepumpen verbaut werden. Von dem staatlich
geförderten Boom sollte Nibe Industries profitieren.
Die Schweden gelten als Pioniere und sind weltweit gut
positioniert. Wer nicht auf Einzelwerte setzen möchte,
greift zum iShares-Global-Clean-Energy-ETF (A0MW0M/
IE00B1XNHC34; physisch, ausschüttend), der im regenerativen
Energiesektor breit aufgestellt ist.
2018 20 22 24 26 28 2030
Quelle: Statista
Wärmepumpe statt Gasheizung
Öl- und Gasheizungen stehen vor dem Aus. Alternative
Heizsysteme sind gefragt. In Neubauten
werden zunehmend Wärmepumpen eingesetzt.
Dabei überwiegen Luftwärmepumpen.
Absatz von Wärmepumpen in Deutschland
in Tausend Stück
Sole-, Grundwasser-, Warmwasserwärmepumpen
Luftwärmepumpen
2009 11 13 15 17 19 2021
Quelle: Statista
10
5
0
160
120
80
40
0
FOCUS-MONEY 25/2022
51
moneyservice
FRIEDHOF:
Bestattung und
Grabpflege kosten
enorm viel. Dafür
lässt sich jedoch
finanziell vorsorgen
STERBEGELDVERSICHERUNG
Über den Tod hinausdenken
Beerdigungskosten reißen ein tiefes Loch in die Kasse. Wer aber keine finanzielle Belastung
der Hinterbliebenen wünscht, kann schon im Voraus dafür ansparen. Die besten Policen
von WERNER MÜLLER
Die eindrucksvollen Pyramiden von Gizeh in Ägypten
sind sicher den meisten Menschen bekannt. Sie zählen
zu den sieben Weltwundern der Antike und sind
heute mit die größten Attraktionen für weltweite Urlaubsreisen.
Ursprünglich wurden sie jedoch vor rund 4500 Jahren
als monumentale Grabstätten der herrschenden Pharaonen
errichtet. Wenn auch nicht mehr ganz so bombastisch,
sind auch in den folgenden Jahrtausenden immer wieder
opulente Grabmale für den Totenkult und als letzte Ruhestätten
für Regenten, Adelige oder auch vermögende Handelsherren
entstanden.
Zu allen Zeiten waren die Bauten jedoch vor allem eins:
richtig teuer. Unmengen an finanziellen Mitteln, Material
und menschlicher Arbeitskraft wurden dafür aufgebracht.
Die Auftraggeber ließen es sich etwas kosten, auch über den
eigenen Tod hinaus bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Heute gilt das zwar längst nicht mehr in diesem Umfang, doch
so manche vermögende Privatleute oder Familien wissen
nach wie vor den Effekt einer großen Grabstätte zu schätzen.
Florierende Branche. Aber auch relativ einfache Begräbnisse
kosten heute bereits viel Geld, da kommen schnell mehrere
Tausend Euro zusammen. Im Schnitt müssen die Bundesbürger
aktuell laut Statista 12 980 Euro zahlen. Diese
enorme Summe setzt sich nicht nur aus den reinen Beerdigungs-,
Sarg- und Friedhofskosten zusammen, ebenso schlagen
die Grabausstattung und die Trauerzeremonie samt
FOCUS-MONEY 25/2022
Foto: Veit Hammer/Unsplash 77