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DÜLMENplus vom 22. Juni 2022

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Mittwoch, <strong>22.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2022</strong><br />

Diese Woche plus<br />

Hallo Dülmen, hallo Lette! Wissen<br />

Sie, was die Frage „Ist Luisa da?“<br />

bedeutet? Wenn nicht, sollten Sie<br />

die folgenden Zeilen aufmerksam<br />

lesen: „Luisa ist hier“ ist ein Hilfsangebot<br />

für Frauen in der Partyszene,<br />

die aus einer unangenehmen<br />

Situation heraus möchten. Mit der<br />

Frage „Ist Luisa hier?“ können sich<br />

Frauen etwa an das Personal in<br />

der Gastronomie wenden und bekommen<br />

unmittelbar und diskret<br />

Hilfe. Die Frau entscheidet selbst,<br />

welche Hilfemöglichkeit sie in Anspruch<br />

nehmen will, sei es ein Taxi<br />

oder Freunde/Freundinnen rufen.<br />

Die Frage kann gestellt werden,<br />

wenn Frauen von jemandem bedrängt<br />

werden, sich gerade nicht<br />

sicher fühlen, das Date die eigenen<br />

Grenzen überschreitet oder es gar<br />

zu sexueller Belästigung oder Bedrohungen<br />

kommt.<br />

Die Kampagne wurde im Dezember<br />

2016 <strong>vom</strong> Münsteraner<br />

Frauen-Notruf gestartet und ist<br />

mittlerweile in mehreren Bundesländern<br />

Deutschlands verbreitet.<br />

Vorbild ist das aus dem englischen<br />

Lincolnshire stammende Projekt<br />

„Ask for Angela“, dessen Konzept<br />

für Deutschland modifiziert<br />

wurde. Der Projektname „Luisa“<br />

wurde unter anderem wegen seiner<br />

Wortbedeutung „die Kämpferin“<br />

ausgewählt. „Luisa“ enthält einen<br />

Kopfton und ist dadurch auch in<br />

lauter Umgebung gut zu verstehen.<br />

Ich persönlich finde es wichtig,<br />

dass nicht nur potenziell gefährdete<br />

weibliche Partygäste und Gastronomen<br />

davon gehört haben sollten,<br />

sondern auch jede andere Person.<br />

Ein wenig Wissen schadet nicht.<br />

Wie ich auf dieses Thema komme?<br />

Leider kam es kürzlich dazu, dass<br />

einer jüngeren Partygängerin aus<br />

meinem privaten Umfeld beim<br />

Tel.: 02594-7825901 und 0160-8117261<br />

IMPRESSUM / KONTAKT<br />

Herausgeber:<br />

Redaktion:<br />

<strong>DÜLMENplus</strong> Verlag GmbH<br />

Münsterstr. 23 · 48249 Dülmen<br />

Inhaber: Sebastian El-Saqqa<br />

Tel.: (02594) 799340<br />

E-Mail: info@duelmenplus.de<br />

Reimund Menninghaus<br />

André Sommer<br />

E-Mail: redaktion@duelmenplus.de<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Sebastian El-Saqqa<br />

Reklamationen: Tel.: (0234) 97618600<br />

Druckauflage:<br />

Verteilung:<br />

Druck:<br />

24.200 Exemplare<br />

Von André Sommer<br />

Feiern in Münster vermutlich<br />

K.o.-Tropfen ins Getränk gegeben<br />

wurden. Es ist glücklicherweise<br />

nichts weiter passiert – ihre aufmerksamen<br />

Freunde haben sie sicher<br />

nach Hause begleitet –, aber<br />

das zeigt, dass Vorsicht besser als<br />

Nachsicht ist. Klar, bei diesen betäubenden<br />

Tropfen hilft auch die<br />

Frage nach Luisa nicht – aber wo es<br />

widerwärtige Personen gibt, die zur<br />

Verabreichung solcher Mittel bereit<br />

sind, kann auch ein möglicher Weg<br />

zur Hilfe nicht schaden.<br />

Eine ebenso nützliche Sache<br />

ist übrigens das Heimwegtelefon:<br />

Das ist eine Telefonhotline in<br />

Deutschland und Österreich, die<br />

Anrufenden mehr Sicherheit auf<br />

Strecken, die nachts als bedrohlich<br />

empfunden werden, vermitteln soll.<br />

Die gleiche Funktion erfüllt eine<br />

Heimweg-App. In Deutschland wird<br />

das Heimwegtelefon von ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern betrieben. Die<br />

Hotline ist seit Ende Dezember 2013<br />

deutschlandweit unter der Rufnummer<br />

(030) 12074182 erreichbar.<br />

Als Kosten fallen die üblichen<br />

Tarife eines Gesprächs <strong>vom</strong> Handy<br />

zum Festnetz an. Das Heimwegtelefon<br />

ist von Sonntag bis Donnerstag<br />

jeweils von 20 bis 24 Uhr, und freitags<br />

und samstags jeweils von 20<br />

bis 3 Uhr erreichbar.<br />

Falls Sie dieses Produkt nicht mehr<br />

erhalten möchten, bitten wir Sie,<br />

einen Werbeverbotsaufkleber<br />

mit dem Zusatzhinweis<br />

„Keine kostenlosen Zeitungen“<br />

an Ihrem Briefkasten anzubringen.<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

auf dem Verbraucherportal<br />

www.werbung-im-briefkasten.de.<br />

Dülmen & Ortsteile + Coesfeld-Lette<br />

Grafschafter Nachrichten GmbH<br />

Coesfelder Hof 2 · 48527 Nordhorn<br />

LOKALES<br />

www.dülmenplus.de<br />

„Lot Rappeln“ hat seit 50 Jahren<br />

manch einen Kegel fallen lassen<br />

Truppe trifft sich alle zwei Wochen – im Sommer zum Rasensport<br />

Von Reimund Menninghaus<br />

Dülmen. Ganz ursprünglich war<br />

der Kegelclub „Lot Rappeln“ ein<br />

gemischter Club, der zunächst<br />

bei Töns in Merfeld kegelte.<br />

Später ging‘s nach Dülmen in die<br />

vor gut elf Jahren geschlossene<br />

Gaststätte „Zum Wendelin“ in<br />

der Bischof-Kaiser-Straße. Als<br />

Wirtin Thea Ramberg damals<br />

bemängelte, der Verzehr der<br />

Keglerinnen und Kegler lasse zu<br />

wünschen übrig, sie bräuchten<br />

das nächste Mal nicht wiederzukommen<br />

– da fiel im Club die<br />

Entscheidung: „Wir kommen<br />

wieder – ohne unsere Frauen.“<br />

Diese Umwandlung zum Männer-<br />

Kegelclub ist 50 Jahre her. Daran<br />

kann sich Rolf Braun, der als einziger<br />

aus der aktuellen Keglerrunde<br />

sämtliche 50 Jahre von „Lot Rappeln“<br />

als Mitglied dabei ist, noch<br />

gut erinnern. Er ist derjenige, der<br />

in diesen 50 Jahren am häufigsten<br />

Kegelkönig geworden ist: 14 Mal<br />

errang er den Titel, und dementsprechend<br />

häufig ist sein Name auf<br />

den Kegelkönig-Plaketten auf der<br />

Holztafel des Kegelclubs zu lesen.<br />

Bis 2009 war „Lot Rappeln“ der<br />

Gaststätte „Zum Wendelin“ treu.<br />

Dann ging es ins Kolpinghaus, und<br />

als vor einiger Zeit die Gaststätte<br />

„Zum Hülsenhof“ wieder eröffnet<br />

wurde, ist „Lot Rappeln“ dorthin<br />

umgezogen. Alle 14 Tage freitagsabends<br />

ist die Kegelbahn dort reserviert<br />

für „Lot Rappeln“.<br />

Gekegelt wird in die Vollen und<br />

so manches Spiel: Pokern, Lotto/<br />

Toto, 5er-Paket, Abräumen, „Gibst<br />

Du mir, geb ich Dir“ – um nur einiges<br />

zu nennen. Notiert wird nicht<br />

mehr mit Kreide auf einer Tafel,<br />

sondern mit Spezialstift auf einem<br />

Whiteboard.<br />

Langeweile kommt nicht auf –<br />

denn es gibt ja auch viel zu erzählen.<br />

Ganz besonders von den vielen<br />

ein- und mehrtägigen Kegeltouren,<br />

die in die verschiedensten Städte<br />

in West-, Ost- und Südosteuropas<br />

führten, aber auch schon auf<br />

Kreuzfahrtschiffe und per Flieger<br />

mehrere Male nach Mallorca. Auch<br />

organisierte Bahn-Kegeltouren –<br />

Sambafahrten – haben die Herren<br />

von „Lot Rappeln“ schon häufiger<br />

mitgemacht. Auch ging es mitunter<br />

mit dem Rad nach Legden ins Dorf<br />

Münsterland.<br />

Einmal im Jahr geht es für die<br />

Kegeltruppe mit dem Rad auch<br />

nach Sythen, wo Bernd Bickhove<br />

wohnt. Denn wenn auf der Kegelbahn<br />

Betriebsferien sind, wird bei<br />

Bernd Bickhove zu Hause gekegelt.<br />

Nach gemeinsamem Grillen<br />

wurden bislang dazu immer<br />

Kamin-Holzscheite auf dem Rasen<br />

aufgestellt und mit Kegelkugeln umgekegelt.<br />

„Eine Kegelkugel haben<br />

Der Kegelclub „Lot Rappeln“ im 50. Jahr seines Bestehens: stehend<br />

von links Werner Stollmann, Manfred „Manto“ Enning, Reinhard<br />

„Tetz“ Tetzlacht, Manfred „Manni“ Kinder, Peter Jendrich, Friedhelm<br />

„Fitti“ Welter und Rolf „Rölle“ Braun sowie knieend von links<br />

Christoph Hesker, Uwe Steinmöller und Bernd Bickhove. <br />

Rolf Braun ist auf der Königstafel des Kegelclubs namentlich am<br />

häufigsten zu finden. Der 74-Jährige ist dort mit 14 Kegelkönig-<br />

Plaketten vertreten.<br />

Fotos: Reimund Menninghaus<br />

wir noch von der ,letzten Träne‘“ –<br />

so lautet im Volksmund der Name<br />

der Gaststätte „Zum Wendelin“ unweit<br />

<strong>vom</strong> Waldfriedhof –, „und eine<br />

weitere Kugel habe ich im Internet<br />

gekauft“, berichtet Manfred Kinder.<br />

Auch richtige Originalkegel konnte<br />

sich der Kegelclub im Internet zulegen,<br />

so dass nun im 50-jährigen<br />

Jubiläumsjahr die Kamin-Holzscheite<br />

beim sommerlichen Rasenkegeln<br />

ausgedient haben.<br />

Zu den lebhaften Erinnerungen<br />

des Kegelclubs zählt unter anderem<br />

auch das zehnjährige Jubiläum: Mit<br />

scharzem Anzug, schwarzer Fliege,<br />

schwarzen Zylindern und roter<br />

Nelke am Revers ging‘s ins Café Servatii<br />

in Münster. Da war die Truppe<br />

aus Dülmen mit ihrem Kleidungs-<br />

Aufzug ein richtiger Hingucker<br />

„beim Ball der einsamen Herzen<br />

– mit Tischtelefonen“, schmunzeln<br />

die Herren von „Lot Rappeln“, die<br />

seit vier Jahren bei ihren Kegelabenden<br />

auch einen guten Zweck<br />

unterstützen: In eine Spardose in<br />

Form eines Kegels kommt immer<br />

wieder Geld, das dann an die Hilfsinitiative<br />

„mary‘s meals“ gespendet<br />

wird. Auf diese Weise helfen die<br />

Kegler dabei, dass Schulkinder in<br />

Seit vier Jahren sammelt der<br />

Kegelclub bei den Kegelabenden<br />

für die Hilfsinitiative „mary‘s<br />

meals“, die als eines ihrer Haupttätigkeitsfelder<br />

in 20 Ländern in<br />

vielen Schulen für Schulspeisung<br />

sorgt. <br />

Entwicklungsländern Essen in der<br />

Schule bekommen.

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