DÜLMENplus vom 22. Juni 2022

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6 Mittwoch, 22. Juni 2022 Städtisches E-Lastenrad Das E-Lastenrad der Stadt Dülmen steht ab sofort bis zum 8. Juli am Info-Point des einsA für Testfahrten bereit. Die Familienbildungsstätte und das einsA bieten gemeinsamen mit der Stadt allen Interessierten die Möglichkeit, sich das Rad für einen Tag gegen eine Kaution und Unterschrift auszuleihen und auszuprobieren – natürlich sofern es aktuell nicht verliehen ist. Lastenräder mit Elektromotor sind zurzeit im Trend. Egal, ob man Kinder mitnehmen, Einkäufe erledigen oder Dinge transportieren möchte – sie sind für zahlreiche Einsatzfelder geeignet. Die Stadt stellt das Lastenrad Gruppen oder Firmen, Kitas, Vereinen, Einzelhändler*innen (einschließlich ihrer Kund*innen), Gewerbetreibenden und Handwerksbetrieben gern zur Verfügung. Das Angebot gilt auch für die Ortsteile. Informationen dazu gibt es am Info-Point des einsA unter Telefon (02594) 97995-100. Interessierte können sich auch bei Franziska Hettmer unter Tel. (02594) 12-634 oder per E-Mail an f.hettmer@duelmen.de melden. Foto: Stadt Dülmen SPD Dülmen lädt zum Spielplatzfest Dülmen. Zwei Jahre nach coronabedingter Pause veranstaltet die SPD Dülmen in diesem Jahr wieder ein großes Spielplatzfest im Stadtpark An den Wiesen. An diesem Samstag, 25. Juni, sind von 14 bis 17 Uhr verschiedene zusätzliche Attraktionen geplant, wie Vorsitzender Simon Peletz verrät: „Neben den Geräten auf dem Spielplatz wird es eine Hüpfburg und Indianerzelte geben. Außerdem werden Kinderschminken und kleine Spiele angeboten.“ Damit sei für jedes Kind etwas dabei, ist er sich sicher. Und auch für Verpflegung Eisaktion am Kinderhaus In der vergangenen Woche sorgte der Förderverein vom Kinderhaus am Wemhoff für eine willkommene Erfrischung bei den Kindern und Erzieher*innen: Leckeres Eis vom Eiscafé San Remo Buldern. Das Eiscafé spendete zu diesem sei gesorgt: „Wir werden Grillwürstchen und Getränke zur Stärkung anbieten“, so Peletz. Wie auch in den vergangenen Jahren soll das Fest am ersten Ferienwochenende den Startschuss in die Sommerferien darstellen. Vor Corona nahmen dabei an die einhundert Kinder mit ihren Eltern teil. Der Spaß soll dabei im Vordergrund stehen: „Im Fokus steht ein unterhaltsamer Nachmittag für Familien, wir werden aber selbstverständlich auch ein offenes Ohr für Anliegen der Bürgerinnen und Bürger haben.“ Zweck die Eiswaffeln und -becher. Auf dem Bild zu sehen sind Kinder der Kornblumengruppe sowie Eva Aldridge (vorne) und Nadine König vom Förderverein. Alle haben sich sehr über die geglückte Überraschung gefreut. Foto: privat LOKALES Dülmen. Unter dem Motto „Verschenk ein Stück Dülmen“ lädt Dülmen Marketing alle Unternehmer und Interessenten ein, einen Dülmen-Gutschein zu verschenken. Seit dem 1. Mai läuft die Aktion „1 Millionen für den Handel“ (www.einemillionenfuerdenhandel.de) mit dem Ziel, Dülmen Gutscheine im Wert von einer Million Euro binnen eines Jahres zu verkaufen. Und am Freitagmorgen wurde die erste Schallmauer durchbrochen: Bärbel Fiebig war die Glückliche, die mit dem Kauf ihres Dülmen-Gutscheins dafür sorgte, dass die 100.000 Euro an verkauften Dülmen-Gutscheinen innerhalb weniger Wochen durchbrochen wurde. Aus den Händen von Manuel Große-Brintrup – bei der Firma Große Brintrup kann man ab sofort sowohl in der Bulderner Gärtnerei als auch am Dienstag und Freitag auf dem Wochenmarkt mit dem Dülmen- Gutschein bezahlen – erhielt Bärbel Fiebig als Dankeschön einen großen Blumenstrauß sowie von Dülmen-Marketing-Mitarbeiterin www.dülmenplus.de Eine Dülmenerin führt Touristen durch den Eiffelturm Eva Arens arbeitet als „Tour-Guide“ im Wahrzeichen von Paris Paris / Buldern (as). Den Alltag von Eva Arens aus Buldern als „gewöhnlich“ zu beschreiben würde ihrem Leben in keiner Weise gerecht – denn aktuell jobbt die 30-Jährige unter anderem als Touristenführerin im Eiffelturm. Doch das Wahrzeichen von Paris ist tatsächlich nur die symbolische Spitze der Orte, die sie bereits ihr Zuhause nannte. In Paris lebt Arens erst seit März, doch schon davor hat sie viel von der Welt gesehen, wie sie berichtet: „Es fing damit an, dass ich das elfte Schuljahr in den USA, in Oklahoma, verbracht habe. Dadurch entwickelte sich meine Leidenschaft für Sprachen und andere Länder. Eine weitere, wichtige Phase meines Lebens war dann ein Auslandsjahr in Kanada, wo ich in der Nähe von Alaska lebte. Überhaupt reise ich sehr, sehr gerne und habe Freunde auf der ganzen Welt.“ In Paris, um genau zu sein im Vorort Lagny-sur-Marne in der Nähe von Disneyland, ist sie schließlich nach ihrem abgeschlossenen Master in Englisch und Biologie gelandet: „Ich wollte unbedingt, ehe ich mit meinem Referendariat beginne, noch etwas von der Welt sehen und entschied mich, mein Glück in Frankreich zu versuchen, weil mich Land und Sprache faszinieren.“ Schnell fand Eva Arens kleine Jobs als Nanny, kam bei einem Freund in der Wohnung unter und fasste Fuß. „Doch die Nanny-Jobs waren mir zu wenig. Also suchte ich weiter und fand gleich zwei Posten: Als Englischlehrerin in einem Seit einigen Wochen arbeitet die Bulderanerin Eva Arens im Eiffelturm. Foto: privat Sprachinstitut und eben im Eiffelturm. Meine Suche nach etwas Besonderem hat sich ausgezahlt.“ Und nun sieht ihr Alltag so aus, dass sie meist morgens Touristengruppen deutsch- oder englischsprachig auf den Eiffelturm begleitet und nachmittags Englischunterricht gibt. Der Clou: die sportliche Bulderanerin macht die Führungen auf den 330 Meter hohen Turm (soweit möglich) zu Fuß! „Sport ist eine meiner weiteren Leidenschaften – das hilft natürlich.“ Auf ihren Führungen erfahren die Teilnehmenden von der „Globetrotterin“ nicht nur viel über das Wahrzeichen, sondern auch über Paris selbst. „Ich lerne jeden Tag neue Dinge über die Stadt, in der ich aktuell lebe. Und das ist ein wirklich erfüllendes Gefühl!“ Und auch, wenn sie schon so viel von der Welt gesehen hat, steht für Eva Arens fest: „Meine Homebase ist in Buldern und in Münster. Da lebt meine Familie, dahin kann ich immer zurückkommen.“ Erster Meilenstein ist erreicht Gutschein-Aktion „Eine Million für den Handel“ ist gut angelaufen Für Bärbel Fiebig (Mitte) hat sich der Kauf des Dülmen Gutscheins gelohnt: Aus den Händen von Manuel Große Brintrup und Monika Dreike erhält sie einen großen Blumenstrauß sowie eine Picknickkiste als Dankeschön. Foto: privat Monika Dreike einen Picknickkorb. Übrigens: Beim Kauf eines Dülmen- Gutscheins ab 25 Euro gibt‘s einen Düb-2-für-1-Gutschein sowie einen Sauna-Insel-Gutschein (Kaffee und Kuchen) gratis.
www.dülmenplus.de LOKALES 7 Mittwoch, 22. Juni 2022 Auch eine Art Sittengemälde Mit „Das Efeublatt“ legt Dr. Ralf Oldenburg eine neue Auflage von Max-von-Spiessen-Texten vor Von Reimund Menninghaus Dülmen. Seit ein paar Tagen liegt sie vor: Die Neuausgabe von 30 Erzählungen, Novellen und Geschichten, die Max von Spiessen (1852-1921) verfasst hat. Anlässlich des heutigen 170. Geburtstag des Militäroffiziers, Genealogen, Heraldikers und Autoren, der die ersten 38 Jahre seines Lebens in Dülmen verbrachte, hat Dr. Ralf Oldenburg zusammen mit dem Berliner Verlag Bärenklau die 30 Spiessen-Texte überarbeitet und mit einem neuen Titel versehen: „Das Efeublatt“. Gut 250 Seiten umfasst das Buch, aus dem Dr. Ralf Oldenburg am 2. September ab 17.30 Uhr im einsA vorlesen wird. Der Heimatverein Dülmen, der Förderverein für Kunst und Kultur in der Stadt Dülmen und das Stadtarchiv Dülmen unterstützen diese Leseveranstaltung, bei der auch Exemplare von „Das Efeublatt“ zum Kauf angeboten werden. Der Erlös aus dem Verkauf und des gesamten Nachmittags ist für das Dülmener Sozialkaufhaus MuM24 bestimmt. Vor 20 Jahren hatte Oldenburg die 30 jeweils recht kurzen Texte bereits einmal herausgegeben. „Der Titel des Buchs war damals ein wenig sperrig – ,Leseausgabe‘“, meint Oldenburg jetzt im Rückblick. Aber dennoch gingen die seinerzeit 300 gedruckten Exemplare komplett weg. Einen ganzen Schwung – 50 Stück – hatte seinerzeit das Adelshaus von Schellersheim, das in Porta Westfalica auf dem Rittergut Eisbergen residiert, abgenommen und unter Verwandten und Freunden verteilt. Denn einer der Texte von Max von Spiessen handelt von einer früheren Generation der ostwestfälischen Adelsfamilie. Was von der Familie Schellersheim in dem Spiessen-Text zu lesen ist hätte heutzutage das Zeug zu einer längeren Reihe von Beiträgen in den Zeitschriften und Zeitungen, die nur allzu gern Promis und Vertreter des Adels in den Fokus rücken. „Max von Spiessen ist bei seinen Forschungen über Adelsfamilien und deren Wappen, die ja nicht zuletzt in der Herausgabe des zweibändigen Wappenbuchs des Westfälischen Adels mündeten, viel herumgekommen, hatte viele Kontakte. Und er hatte wohl solch ein Wesen, dass viele ihm vertrauten und er in manch einem Adels- Archiv stöbern konnte“, resümiert Dr. Ralf Oldenburg. Und so erscheinen in den Texten von Max von Spiessen viele Namen von Adeligen Dr. Ralf Oldenburg, der in Dülmen geboren und aufgewachsen ist, hat pünktlich zum heutigen 170. Geburtstag des Dülmener Heraldikers und Autors in Kooperation mit dem Berliner Verlag Bärenklau 30 Texte von Max von Spiessen unter dem Titel „Das Efeublatt“ neu herausgegeben. Am Freitag, 2. September, liest Dr. Ralf Oldenburg ab 17.30 Uhr im einsA aus dem Buch. Der Erlös der Lesung und des Buchverkaufs fließt an das Dülmener Sozialkaufhaus MuM24. Der Heimatverein Dülmen, der Förderverein für Kunst und Kultur in der Stadt Dülmen und das Stadtarchiv Dülmen unterstützen diese Veranstaltung. Fotos: privat „Schollinsen | zusammengelesen hier und dort von | M. v. Spießen 1894 22/10 begonnen“ lautet der Text der ersten Seite des Texte-Kompendiums von Max von Spiessen, das Dr. Ralf Oldenburg zum 150. Geburtstag des Dülmener Genealogen, Heraldiker und Verfassers unter dem Titel „Schollinsen | Eine Leseausgabe“ herausgebracht hat und nun unter dem neuen Titel „Das Efeublatt“ in überarbeiteter Version erneut herausbringt. Fotos: Reimund Menninghaus Ein Blick in die fadengebundene Kladde, in die Max von Spiessen handschriftlich seine Texte – seine „Schollinsen“ – niedergeschrieben hatte. Dr. Ralf Oldenburg befasste sich mit den Texten und übertrug sie in heute übliche Schrift. Oben rechts ist die Erzählungsüberschrift „Diepenbrocks Kinder“ zu lesen. In diesem Text geht es um die Familie, die vor den Rombergs auf dem früheren Schloss Buldern lebte, und es wird eine Erklärung geliefert, warum das Schloss Buldern neu errichtet wurde. und anderen Personen, die es nachweislich auch gegeben hat, wie die Untersuchungen von Dr. Ralf Oldenburg auch ergeben haben. So ist etwa die Familie Diepenbrock Thema, die gemäß Max-von-Spiessen-Text vor der Familie Romberg auf dem damals noch Vorgängerbau des heutigen Schlosses Buldern gelebt hat. Warum das alte Schloss abgerissen wurde, warum die Familie Romberg die Bulderner Immobilie übernahm – das ist in der vierten Erzählung des Textkompendiums unter der Überschrift „Diepenbrocks Kinder“ zu lesen. Aber auch beispielsweise der Dülmener Brennereiinhaber Thomas Göllmann findet sich in einer der Geschichten sowie andere Dülmener. Originale, Personen, die ganz außergewöhnliche Eigenschaften hatten und etwas Besonderes taten. Aber auch Verwandte von Max von Spiessen kommen in den Geschichten vor – und damit Vertreter des Adels. Max von Spiessen entstammte einer Baron-Familie. „In manchen Schilderungen findet sich auch eine Art Sittengemälde“, sagt Herausgeber Dr. Ralf Oldenburg. „Wer darf mit wem tanzen, wie hat man sich zu verhalten, was schickt sich. Das kann man aus den Spiessen-Texten lesen – und wenn es manchmal nur am Rande ist.“ Namentlich genannte Personen, die real gelebt haben – und dann mitunter Geschichten, die einen Staunen machen: „Ich denke, wie einst Johann Wolfgang von Goethe hat Max von Spiessen ein wenig ,Dichtung und Wahrheit‘ geschrieben“, sagt Dr. Ralf Oldenburg, der sich wochenlang mit Max von Spiessen und seinen Texten auseinander gesetzt hat. Begonnen hatte das vor 24 Jahren. Damals hatte Oldenburg beim Dülmener Professor Winfried Woesler an der Uni Osnabrück Editionswissenschaften studiert und abgeschlossen – zu guter Letzt mit einer Promotion über Wilhelm Waiblinger, Biograph des Literaten Friedrich Hölderlin. „,Es macht sich gut, wenn man als Editionswissenschaftler auch selbst etwas herausgegeben hat‘, so riet mit Professor Woesler damals“, so Ralf Oldenburg. „Im Stadtarchiv Dülmen, wo ich mal ein Praktikum gemacht hatte, hatte Archivleiter Dr. Friedrich-Wilhelm Hemann dann sofort Arbeit für mich: den literarischen Nachlass von Max von Spiessen.“ Drei Kästen voll Material – reichlich zu sichten. Und zu lesen. Wochenlang versenkte sich Ralf Oldenburg in die Texte, las sich in die deutsche Handschrift Spiessens ein und fand die Textsammlung mit der Spiessen-eigenen Überschrift „Schollinsen“ – ein Begriff, der kleine Dinge wie Murmeln und dergleichen zusammenfasst – Dinge, die man als Kind gern sammelt und mit anderen Kindern tauscht. Mit diesem Begriff, der – wie Max von Spiessen selber schrieb – schon zu seinen eigenen Erwachsenen- Zeiten kaum mehr Verwendung fand, bezeichnete der Autor seine Textsammlung. „Jetzt, für die Neuausgabe der Texte, haben der Verlag und ich uns dazu entschieden, als Haupttitel ,Das Efeublatt‘ zu nehmen. Dieser Begriff taucht in einem der Spiessen-Texte auf und kann auf Deutschland betrachtet besser verstanden werden“, so Dr. Ralf Oldenburg, der die Neuausgabe mit einer Biografie von Max von Spiessen angereichert hat. Und Dülmens Bürgermeister Carsten Hövekamp hat für die Neuausgabe ein Vorwort verfasst. „Ich freu mich sehr darüber – denn Max von Spiessen hat mit seinen Texten auch ein literarisches Denkmal gesetzt für Dülmen, fürs Münsterland, für die münsterländisch-westfälische Bevölkerung früherer Zeiten, für seinen Berufsstand der Kavalerie und für Adelskreise, in denen sich Max von Spiessen bewegte.“
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