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Arnold, Fröchtling, Kunz | Schliephake: Alle sind eingeladen (Leseprobe)

Die Feier des Abendmahls ist neben der Wortverkündigung das Herzstück des Gottesdienstes. Christliche Gastfreundschaft findet hier ihren liturgischen Ausdruck. Sie knüpft an das an, was Jesus von Nazareth mit vielen Menschen seiner Zeit geteilt und gefeiert hat. Ihm getreu gilt auch heute das inklusive Motto: Alle sind eingeladen, Gemeinschaft zu erleben, Versöhnung zu erfahren, getröstet und gestärkt zu werden für ihren Weg. Das Buch bietet biblische, systematische, ethische und praktische Einführungen in das Thema „Essen vor Gott“ und beleuchtet dabei stets den Aspekt des Inklusiven und Universalen. Die 20 ausgeführten Abendmahlsliturgien folgen sechs theologischen Leitmotiven: Freude an der Schöpfung, Gedächtnis im Leiden, Freiheit im Heiligen Geist, Heil und Heilung, Gemeinschaft und Teilen, Transformationen und Visionen. Sie orientieren sich dabei an agendarischen Strukturen und situativen Gegebenheiten verschiedener evangelischer Kirchen. Sie überschreiten bewusst das Vertraute und brechen auf zu neuen Feierformen: diakonisch, interkulturell, mehrsprachig, inklusiv.

Die Feier des Abendmahls ist neben der Wortverkündigung das Herzstück des Gottesdienstes. Christliche Gastfreundschaft findet hier ihren liturgischen Ausdruck. Sie knüpft an das an, was Jesus von Nazareth mit vielen Menschen seiner Zeit geteilt und gefeiert hat. Ihm getreu gilt auch heute das inklusive Motto: Alle sind eingeladen, Gemeinschaft zu erleben, Versöhnung zu erfahren, getröstet und gestärkt zu werden für ihren Weg.
Das Buch bietet biblische, systematische, ethische und praktische Einführungen in das Thema „Essen vor Gott“ und beleuchtet dabei stets den Aspekt des Inklusiven und Universalen. Die 20 ausgeführten Abendmahlsliturgien folgen sechs theologischen Leitmotiven: Freude an der Schöpfung, Gedächtnis im Leiden, Freiheit im Heiligen Geist, Heil und Heilung, Gemeinschaft und Teilen, Transformationen und Visionen. Sie orientieren sich dabei an agendarischen Strukturen und situativen Gegebenheiten verschiedener evangelischer Kirchen. Sie überschreiten bewusst das Vertraute und brechen auf zu neuen Feierformen: diakonisch, interkulturell, mehrsprachig, inklusiv.

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ollen primär auf Lektoren und Lektorinnen, Pastoren und Pastorinnen,<br />

Diakone und Diakoninnen sowie Prädikanten und<br />

Prädikantinnen verteilen, nimmt bei Agende-1-Gottesdiensten<br />

die Gemeinde, soziologisch betrachtet, eher die Publikumsrolle<br />

ein. Partizipation ist damit von vornherein eher responsorisch<br />

und folgt vorgegebenen Pattern. Um Gottesdienste als »inklusiv«<br />

bezeichnen zu können, müsste u. a. Partizipation auf wesentlich<br />

breiterer Ebene gewährleistet sein. Ausgehend von den »UNESCO<br />

Guidelines for Inclusion: Ensuring Access to Education for All«<br />

aus dem Jahr 2005 erhebt Schweiker folgende Merkmale für Inklusion:<br />

»Inklusion ist ein Prozess, der sich an der Diversität aller<br />

Menschen orientiert […], zunehmende Partizipationen ermöglicht<br />

und Exklusion in allen Lebensbereichen verringert. Dies beinhaltet<br />

die Umstellungen und Veränderungen von Inhalten, Methoden,<br />

Strukturen in der Perspektive einer gemeinsamen Vision<br />

von Inklusion.« 53 Überträgt man dies auf den Gottesdienst, so bedeutet<br />

das einen grundlegend anderen Ansatz gottesdienstlichen<br />

Feierns.<br />

Für den Bereich der Partizipation sieht Schweiker drei Aspekte:<br />

Zugang/access, Zugehörigkeit/membership und Mitwirkung/take<br />

part in: 54<br />

a) Zugang: Das Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen<br />

(BGG, Art. 4) beschreibt Barrierefreiheit wie folgt: Barrierefrei<br />

<strong>sind</strong> alle von Menschen geschaffenen Lebensbereiche, z. B.<br />

Bauten, Verkehrsmittel, Systeme der Informationsverarbeitung<br />

und Kommunikationseinrichtungen, »wenn sie für Menschen<br />

mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise,<br />

ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde<br />

Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar <strong>sind</strong>«. Zugang zum<br />

Gottesdienst wird häufig nicht nur durch Treppen, fehlende<br />

Induktionsschleifen und den Mangel an Großdruckausgaben<br />

des Gesangbuchs erschwert, sondern neben baulichen und<br />

strukturellen Barrieren auch durch Barrieren didaktischer<br />

Art. Liturgie und Predigt rechnen in der Regel mit Gottesdienstfeiernden,<br />

für die eine diskursive Logik zugänglich ist<br />

und die wortzentrierten Abläufen folgen können. Um Zugang<br />

auch inhaltlich barrierefrei zu gestalten, muss der Gottes-<br />

53<br />

Schweiker, Prinzip Inklusion, 74.<br />

54<br />

A. a. O., 387.<br />

»Wir wollen Inklusion« – eine praktisch-theologische Perspektive | 47

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