28.06.2022 Aufrufe

Arnold, Fröchtling, Kunz | Schliephake: Alle sind eingeladen (Leseprobe)

Die Feier des Abendmahls ist neben der Wortverkündigung das Herzstück des Gottesdienstes. Christliche Gastfreundschaft findet hier ihren liturgischen Ausdruck. Sie knüpft an das an, was Jesus von Nazareth mit vielen Menschen seiner Zeit geteilt und gefeiert hat. Ihm getreu gilt auch heute das inklusive Motto: Alle sind eingeladen, Gemeinschaft zu erleben, Versöhnung zu erfahren, getröstet und gestärkt zu werden für ihren Weg. Das Buch bietet biblische, systematische, ethische und praktische Einführungen in das Thema „Essen vor Gott“ und beleuchtet dabei stets den Aspekt des Inklusiven und Universalen. Die 20 ausgeführten Abendmahlsliturgien folgen sechs theologischen Leitmotiven: Freude an der Schöpfung, Gedächtnis im Leiden, Freiheit im Heiligen Geist, Heil und Heilung, Gemeinschaft und Teilen, Transformationen und Visionen. Sie orientieren sich dabei an agendarischen Strukturen und situativen Gegebenheiten verschiedener evangelischer Kirchen. Sie überschreiten bewusst das Vertraute und brechen auf zu neuen Feierformen: diakonisch, interkulturell, mehrsprachig, inklusiv.

Die Feier des Abendmahls ist neben der Wortverkündigung das Herzstück des Gottesdienstes. Christliche Gastfreundschaft findet hier ihren liturgischen Ausdruck. Sie knüpft an das an, was Jesus von Nazareth mit vielen Menschen seiner Zeit geteilt und gefeiert hat. Ihm getreu gilt auch heute das inklusive Motto: Alle sind eingeladen, Gemeinschaft zu erleben, Versöhnung zu erfahren, getröstet und gestärkt zu werden für ihren Weg.
Das Buch bietet biblische, systematische, ethische und praktische Einführungen in das Thema „Essen vor Gott“ und beleuchtet dabei stets den Aspekt des Inklusiven und Universalen. Die 20 ausgeführten Abendmahlsliturgien folgen sechs theologischen Leitmotiven: Freude an der Schöpfung, Gedächtnis im Leiden, Freiheit im Heiligen Geist, Heil und Heilung, Gemeinschaft und Teilen, Transformationen und Visionen. Sie orientieren sich dabei an agendarischen Strukturen und situativen Gegebenheiten verschiedener evangelischer Kirchen. Sie überschreiten bewusst das Vertraute und brechen auf zu neuen Feierformen: diakonisch, interkulturell, mehrsprachig, inklusiv.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seufert und Frey-Seufert legen 10 Thesen bezüglich inklusiver<br />

Gottesdienste vor. 58 Ihre Ausgangsüberzeugung ist, dass »[j]ede<br />

christliche Gemeinde […] von ihrem Auftrag und Selbstverständnis<br />

her dazu aufgefordert [ist], inklusive Gottesdienste zu feiern«<br />

59 . Das Ziel inklusiver Gottesdienste sehen sie darin, »die<br />

biblische Botschaft erlebbar zu machen« 60 . Dieses »Erlebbar-Machen«<br />

beinhaltet die bedingungslose Akzeptanz als Person und<br />

das Wertgeschätzt-Werden als Geschöpf Gottes.<br />

Folgende Elemente können dabei helfen, Gottesdienste inklusiver,<br />

d. h. begreifbarer, sinnvoller und beziehungsorientierter zu<br />

gestalten, auf der vertikalen wie auf der horizontalen Ebene:<br />

1. Sprache: Kommunikative Exklusion geschieht häufig in Gottesdiensten,<br />

die stark wort-zentriert <strong>sind</strong>; u. a. Menschen mit<br />

Migrationshintergrund ohne Deutsch als Muttersprache fühlen<br />

sich häufig in agendarischen lutherischen Gottesdiensten<br />

nicht zu Hause. Leichte(re) Sprache kann hier inkludierend<br />

wirken. Kurze Sätze, die nur eine Hauptaussage haben,<br />

helfen beim Verstehen und machen »Inhalte« zugänglicher,<br />

für alle. Bei Menschen, die mit Demenz oder anderen kognitiven<br />

Beeinträchtigungen leben, braucht es häufig darüber hinaus<br />

visuelle Hilfen wie Abbildungen und eine eher emotionale<br />

Sprache in der Kommunikation. Aktive Satzformen <strong>sind</strong> leichter<br />

verständlich als Passiv-Konstruktionen. Eine Trennung<br />

von zusammengesetzten Hauptwörtern hilft z. B. bei ausgeteilten<br />

Texten, den Sinn zu erfassen. Verbale Kommunikation<br />

ist in der Regel verlangsamt bei Menschen mit Demenz, so<br />

dass z. B. bei Liturgien genügend Raum für Antworten gegeben<br />

werden muss.<br />

2. Liturgie: Klassische Liturgien bieten für Menschen mit Demenz<br />

ein oft sehr hilfreiches Orientierungsgerüst, weil das<br />

Langzeitgedächtnis darauf häufig noch zugreifen kann. Für<br />

Menschen mit anderen kognitiven Beeinträchtigungen und<br />

für Deutschlernende eignen sich diese Liturgien in der Regel<br />

nur bedingt, weil die Sprache altertümlich und wenig alltagsorientiert<br />

ist. Hier kann stattdessen eine Mischung aus klassischen<br />

Elementen und neuformulierten Passagen in leichter<br />

Sprache zum Einsatz kommen. Es lohnt sich, Liturgien in of-<br />

58<br />

A. a. O., 279–281.<br />

59<br />

A. a. O., 279.<br />

60<br />

A. a. O., 280.<br />

»Wir wollen Inklusion« – eine praktisch-theologische Perspektive | 49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!