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Mit Knöpfen<br />
Aus der alpenländischen<br />
Musik nicht wegzudenken:<br />
Die Steirische Harmonika.<br />
Früher wurde die Kunst, die<br />
Harmonika zu spielen, von<br />
Großvater oder Vater an<br />
die nächste Generation<br />
weitergegeben. Mit Hilfe<br />
der sogenannten „Griff -<br />
schrift“ soll es nicht allzu<br />
schwierig sein, das Spielen<br />
zu erlernen. Ob Griffschrift<br />
oder Noten: Musik zu<br />
machen und das Gefühl<br />
dafür zu haben, sollte das<br />
Ziel sein.<br />
Brauchtum<br />
Familie der Handzuginstrumente. Die<br />
„Mutter“ der Steirischen Harmonika,<br />
wie wir sie heute kennen – das Akkordeon<br />
– wurde 1829 von Cyrill Demian<br />
gemeinsam mit zwei Söhnen erfunden.<br />
Die Ziehharmonika besteht aus<br />
einem Balg, den der Spieler zusammendrückt<br />
und wieder auseinander<br />
zieht. So wird der notwendige Luftstrom<br />
erzeugt. Darüber hinaus sind<br />
Das größte<br />
Verbrechen eines<br />
Musikanten ist,<br />
Noten oder Griffschrift<br />
zu spielen,<br />
anstatt Musik<br />
zu machen.<br />
Verfasser unbekannt<br />
Stimmstöcke mit Kanzellen (Windkanälen)<br />
an beiden Seiten des Balges angebracht,<br />
sie tragen die Zungen, die<br />
die Töne erzeugen. Über die Tastaturen<br />
öffnet der Spieler jene Windkanäle,<br />
deren Zungen ansprechen sollen.<br />
Druck und Zug erzeugen bei der Steirischen<br />
Harmonika unterschiedliche<br />
Töne, darum wird diese als wechseltönig<br />
bzw. diatonisch bezeichnet. Das<br />
Akkordeon („Piano- oder Klavierharmonika“)<br />
hingegen ist chromatisch gestimmt<br />
und mit Klaviertasten zu spielen.<br />
Als chromatisch bezeichnet man<br />
die „Verfärbung“ der Tonstufen einer<br />
diatonischen Reihe durch Erhöhung<br />
bzw. Erniedrigung um einen Halbton.<br />
Sie ist hauptsächlich in der internationalen<br />
Tanz- und Unterhaltungsmusik<br />
sehr gebräuchlich. Die Ziehharmonika<br />
ist robust, wartungsarm und unkompliziert<br />
zu transportieren. Ein zusätzlicher<br />
Vorteil ist, dass sie vom Musikanten<br />
nicht gestimmt werden<br />
muss. Sie sorgt mit wenig Aufwand für<br />
gute Unterhaltung, denn sozusagen im<br />
Einmannbetrieb können Melodie,<br />
Bass und Begleitung produziert<br />
werden. £<br />
Info<br />
Steirische Harmonika<br />
vs. Akkordeon<br />
Steirische Harmonika: wird mit<br />
Knöpfen gespielt; diatonische<br />
Tonleiter (nur Töne der jeweiligen<br />
Tonart); gibt auf Zug und<br />
Druck unterschiedliche Tonarten<br />
wieder; satte, wuchtig klingende<br />
Bässe („Helikon bässe“).<br />
Akkordeon: Schwarz-Weiß-<br />
Tasten (ähnlich jenen eines<br />
Klaviers, darum auch Klavierharmonika<br />
genannt); chromatische<br />
Tonleiter („Verfärbung“<br />
der diatonischen Reihe um Halbtöne);<br />
Bässe fügen sich in den<br />
Gesamtklang ein und sind<br />
dadurch „neutraler“.<br />
Fürs Leben am Land 27