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Lagerhaus Magazin 03_2022

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Mit Knöpfen<br />

Aus der alpenländischen<br />

Musik nicht wegzudenken:<br />

Die Steirische Harmonika.<br />

Früher wurde die Kunst, die<br />

Harmonika zu spielen, von<br />

Großvater oder Vater an<br />

die nächste Generation<br />

weitergegeben. Mit Hilfe<br />

der sogenannten „Griff -<br />

schrift“ soll es nicht allzu<br />

schwierig sein, das Spielen<br />

zu erlernen. Ob Griffschrift<br />

oder Noten: Musik zu<br />

machen und das Gefühl<br />

dafür zu haben, sollte das<br />

Ziel sein.<br />

Brauchtum<br />

Familie der Handzuginstrumente. Die<br />

„Mutter“ der Steirischen Harmonika,<br />

wie wir sie heute kennen – das Akkordeon<br />

– wurde 1829 von Cyrill Demian<br />

gemeinsam mit zwei Söhnen erfunden.<br />

Die Ziehharmonika besteht aus<br />

einem Balg, den der Spieler zusammendrückt<br />

und wieder auseinander<br />

zieht. So wird der notwendige Luftstrom<br />

erzeugt. Darüber hinaus sind<br />

Das größte<br />

Verbrechen eines<br />

Musikanten ist,<br />

Noten oder Griffschrift<br />

zu spielen,<br />

anstatt Musik<br />

zu machen.<br />

Verfasser unbekannt<br />

Stimmstöcke mit Kanzellen (Windkanälen)<br />

an beiden Seiten des Balges angebracht,<br />

sie tragen die Zungen, die<br />

die Töne erzeugen. Über die Tastaturen<br />

öffnet der Spieler jene Windkanäle,<br />

deren Zungen ansprechen sollen.<br />

Druck und Zug erzeugen bei der Steirischen<br />

Harmonika unterschiedliche<br />

Töne, darum wird diese als wechseltönig<br />

bzw. diatonisch bezeichnet. Das<br />

Akkordeon („Piano- oder Klavierharmonika“)<br />

hingegen ist chromatisch gestimmt<br />

und mit Klaviertasten zu spielen.<br />

Als chromatisch bezeichnet man<br />

die „Verfärbung“ der Tonstufen einer<br />

diatonischen Reihe durch Erhöhung<br />

bzw. Erniedrigung um einen Halbton.<br />

Sie ist hauptsächlich in der internationalen<br />

Tanz- und Unterhaltungsmusik<br />

sehr gebräuchlich. Die Ziehharmonika<br />

ist robust, wartungsarm und unkompliziert<br />

zu transportieren. Ein zusätzlicher<br />

Vorteil ist, dass sie vom Musikanten<br />

nicht gestimmt werden<br />

muss. Sie sorgt mit wenig Aufwand für<br />

gute Unterhaltung, denn sozusagen im<br />

Einmannbetrieb können Melodie,<br />

Bass und Begleitung produziert<br />

werden. £<br />

Info<br />

Steirische Harmonika<br />

vs. Akkordeon<br />

Steirische Harmonika: wird mit<br />

Knöpfen gespielt; diatonische<br />

Tonleiter (nur Töne der jeweiligen<br />

Tonart); gibt auf Zug und<br />

Druck unterschiedliche Tonarten<br />

wieder; satte, wuchtig klingende<br />

Bässe („Helikon bässe“).<br />

Akkordeon: Schwarz-Weiß-<br />

Tasten (ähnlich jenen eines<br />

Klaviers, darum auch Klavierharmonika<br />

genannt); chromatische<br />

Tonleiter („Verfärbung“<br />

der diatonischen Reihe um Halbtöne);<br />

Bässe fügen sich in den<br />

Gesamtklang ein und sind<br />

dadurch „neutraler“.<br />

Fürs Leben am Land 27

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