26. Juli 2022
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<strong>26.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
Sport<br />
9<br />
DIE HORNUSSERGESELLSCHAFT THÖRISHAUS BRAUCHT EINEN OPTIKER<br />
Wären da nicht die<br />
ärgerlichen Nummern<br />
Vor ein paar Jahren klopfte die HG<br />
Thörishaus an die Türe zur Nationalliga<br />
A. Doch das ist Vergangenheit.<br />
Heute ist man froh, wenn<br />
noch 20 Hornusser dabei sind,<br />
wenn in der Meisterschaft um<br />
Punkte und gegen Nummern gespielt<br />
wird.<br />
Gegen Nummern? Diese Frage stellt<br />
sich bestimmt, wer mit der Schweizer<br />
Traditionssportart nicht eng<br />
vertraut ist. Gelingt es dem «Abtuenden»,<br />
im «Ries» stehenden Team<br />
nicht, einen Nouss mit der Schindel<br />
abzufangen, ehe er den Boden berührt,<br />
zählt dies als eine Nummer.<br />
In der obersten Spielklasse ist praktisch<br />
zur Niederlage verurteilt, wer<br />
eine Nummer kassiert, in der 2.<br />
Liga ist dies ein bisschen anders.<br />
Die Hornusser sind älter, das Sehvermögen<br />
hat nachgelassen, deshalb<br />
sind Nummern an der Tagesordnung.<br />
Dies ist auch bei der HG<br />
Thörishaus nicht anders. Deshalb<br />
wären die Thörishauser gut beraten,<br />
einen Optiker ins Team zu integrieren<br />
oder ihm zumindest einen<br />
Besuch abzustatten. In elf Meisterschafts-Begegnungen<br />
kassierten<br />
die Thörishauser insgesamt 34<br />
Nummern, rund deren drei pro<br />
Spiel. In Röthenbach waren es gar<br />
deren acht. «Hier hätten wir gar<br />
nicht spielen dürfen, es lag Schnee<br />
auf dem Platz, mehrmals mussten<br />
die Schaufeln ergriffen und musste<br />
der Rasen vom weissen Nass befreit<br />
werden. Dazu schien zwischenzeitlich<br />
die Sonne, es war<br />
wirklich nicht Wetter zum Hornussen»,<br />
so Präsident Bernhard Burri.<br />
In zwei Meisterschaftsspielen blieb<br />
die HGT «sauber», gegen Zollbrück<br />
und Thalgraben notierte das Team<br />
keine Nummer. Mit sechs Siegen in<br />
Präsident Beat Burri vor dem Klubhaus der Hornussergesellschaft.<br />
elf Begegnungen hielten sich die alten<br />
Herren wacker und belegten in<br />
der 2.-Liga-Schlussrangliste in der<br />
Gruppe 3 einen Platz im Mittelfeld.<br />
«Die Zeiten, als wir ein Spitzenteam<br />
stellten, liegen lange zurück», sagt<br />
Langschläger und Präsident Beat<br />
Burri. «Heute sind wir froh, wenn<br />
wir 20 Mann auf den Platz bringen.»<br />
Und zumindest hier sorgen<br />
die Thörishauser für einen Rekord.<br />
Dabei ist fast immer auch Walter<br />
Schwendimann, mit 89 Jahren der<br />
älteste noch aktive Hornusser in<br />
der Schweiz. Dass da auch einmal<br />
ein Nouss auf den Boden fällt, ehe<br />
er abgetan wird, tut der Begeisterung<br />
keinen Abbruch. «Er ist nach<br />
wie vor mit Leib und Seele dabei<br />
und freut sich auf jede Begegnung»,<br />
sagt mit Beat Burri einer der stärksten<br />
Schweizer Hornusser, der den<br />
Titel des Schlägerkönigs nur verfehlte,<br />
weil sich am Eidgenössischen<br />
im Königsausstich bei ihm<br />
ein Fehlschlag einschlich.<br />
Das Problem mit dem Nachwuchs<br />
Wie bei vielen Hornussergesellschaften<br />
gibt es auch in Thörishaus<br />
ein Nachwuchsproblem. Die Aktiven<br />
sind beinahe alle Väter von<br />
Töchtern und Hornussen ist bekanntlich<br />
nicht mehr eine<br />
Trendsportart, wer einsteigt, tut<br />
dies meist, weil es der Familientradition<br />
entspricht. Was für die Thörishauser<br />
spricht, ist ihre Anlage,<br />
die wahrscheinlich schönste der<br />
Schweiz. Das wunderschöne Klubhaus<br />
liegt zwischen Sense und<br />
Hornusserplatz in einem schattigen<br />
Waldstück. Deshalb werden<br />
die Hornusser von Thörishaus von<br />
anderen Gesellschaften beneidet.<br />
HG THÖRISHAUS<br />
Gegründet 1912. Eintrittsgeld damals<br />
1 Franken.<br />
Eine Aktivmannschaft in der 2. Liga.<br />
20 Aktivmitglieder.<br />
1999 bis 2008 Nationalliga B.<br />
Foto: ohu<br />
Oft und gerne, meist mehrmals in<br />
der Woche, wird das Haus der HG<br />
Thörishaus gemietet. Für Feste<br />
von Firmen und Familienanlässe<br />
mit Kindern eignet es sich bestens.<br />
Es bietet im Innenraum 30<br />
und im Freien 100 Plätze. Der<br />
Preis für eine Tagesmiete liegt bei<br />
200 Franken, für ein Wochenende<br />
bei 300 Franken. Interessierte<br />
melden sich bei Rolf Gerber, 079<br />
692 00 43 oder rolf.gerber4@bluewin.ch.<br />
Die Geselligkeit wird auch von<br />
den Hornussern gepflegt, sie ist<br />
heute beinahe wichtiger als das<br />
Spiel, wegen einer einkassierten<br />
Nummer lässt sich kein Mitglied<br />
graue Haare wachsen, die sind bei<br />
den meisten ohnehin bereits vorhanden…<br />
«Nach jedem Training<br />
und jedem Spiel sitzen wir zusammen,<br />
wir haben eine Frau, die für<br />
uns kocht und die Gastteams werden<br />
nach Spielschluss immer mit<br />
einem hervorragend schmeckenden<br />
Menu verwöhnt», sagt Präsident<br />
Beat Burri. Pierre Benoit<br />
Hier zeigt der<br />
SCB seine Zähne<br />
Werkgasse 2, 3018 Bern<br />
031 992 03 33, dentalklinikfrei.ch