27.07.2022 Aufrufe

element+BAU 3/2022

element + BAU - Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

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special<br />

schulen / kitas<br />

und Massivbauweise erstellt, was eine<br />

flexible Raumnutzung ermöglicht.<br />

Innovative<br />

Bauteilaktivierung<br />

überzeugt<br />

die Architekten<br />

Bei der Planung legten die Architekten<br />

großen Wert auf eine nachhaltige Energieversorgung<br />

in den beiden Gebäuden. Die<br />

neuesten gesetzlichen Energievorgaben<br />

wurden unter anderem durch die kompakte<br />

Bauform und die Wärmedämmung<br />

erfüllt. Zusätzlich sorgen eine Dreifachverglasung<br />

der Fenster und textile Markisen<br />

für einen Wärmeschutz im Sommer. Der<br />

Solarstrom aus der PV-Anlage versorgt<br />

neben den Schulgebäuden noch die Turnhalle<br />

und das Gemeindehaus.<br />

Das Schulhaus Türli in Sachseln in der Schweiz wurde 2020 fertiggestellt. Außen wirkt das<br />

Gebäude kompakt, innen sorgt ein großer Lichtschacht im Dach für natürliches Licht und das<br />

luftige Treppenhaus für einen offenen, freundlichen Empfang.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): © Martin Wittwer/ freitreppe.com<br />

Das langgestreckte, zweigeschossige<br />

Arni-Gebäude beherbergt fünf Kindergartenräume<br />

sowie zwei Schulküchen<br />

und wurde in einer zweiten Etappe nach<br />

Fertigstellung des Türli gebaut. Auf den<br />

Firstdächern ist eine Photovoltaikanlage<br />

Richtung Süden platziert. Beide Gebäude<br />

wurden in einer Mischung aus Skelett-<br />

Bei solchen Klassenzimmern möchte man auch wieder zur Schule gehen: Große Panoramafenster<br />

bieten eine grandiose Aussicht auf den Sarnersee und das Dorfzentrum.<br />

Darüber hinaus entschied sich der Architekt<br />

Reto Durrer für ein Lüftungssystem<br />

auf Basis einer Betonkerntemperierung.<br />

Hierfür wurden während der Bauphase<br />

Kühlrohre aus wärmeleitendem Aluminium<br />

in die Betondecken auf jeder Ebene<br />

verlegt. Man kann sich diese dann wie<br />

eine Kühldecke vorstellen, mit zusätzlichem<br />

großen Energiespeichervolumen.<br />

Dies ermöglicht, die gespeicherte Wärme<br />

zu einem späteren, energetisch sinnvolleren<br />

Zeitpunkt abzugeben, beispielsweise<br />

in der Nacht oder den frühen Morgenstunden.<br />

Über den Tag hinweg führt<br />

die Wärmekapazität des Bauteils nur zu<br />

einem geringen Anstieg der Raumtemperatur.<br />

Die Energie im Raum dient dann der<br />

Nacherwärmung der Zuluft. Beim Projekt<br />

Türli und Arni kam das BTA-Lüftungssystem<br />

Concretcool von Kiefer Klimatechnik<br />

zum Einsatz. Das TGA-Planungsbüro<br />

Berchtold aus Sarnen hatte bereits positive<br />

Erfahrungen mit diesem System und<br />

es daher speziell für dieses Projekt bei den<br />

Stuttgarter Lüftungsexperten angefragt.<br />

Concretcool nutzt die freie Kühlung und<br />

vereint die Bauteilaktivierung mit der Lüftungsfunktion.<br />

Das System bewährt sich<br />

bereits seit über 20 Jahren und ist ideal<br />

für Schulneubauten wie diesem. Denn für<br />

ein konzentriertes Arbeiten und Lernen<br />

und auch um eine mögliche virenbelastete<br />

Aerosolkonzentration zu vermeiden,<br />

benötigen Schulräume stets frische Luft.<br />

Durch den kontinuierlichen Austausch<br />

der Raumluft wird ein Anstieg des CO 2<br />

-<br />

Gehalts in der Raumluft verhindert.<br />

Die Bauteilaktivierung mit Luft statt<br />

Wasser verwendet frische Außenluft als<br />

Energieträger. Diese steht an bis zu 70<br />

Prozent des Jahres mit Temperaturen<br />

unterhalb von 12 °C kühl und kostenlos<br />

zur Verfügung. So werden die Räume mit<br />

Frischluft versorgt und gleichzeitig die<br />

Raumluftfeuchte im Sommer reduziert.<br />

14 element + BAU • 3/<strong>2022</strong>

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