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CityGlow Hamburg Ausgabe August 2022

Erstellt für die, die eine gute und exklusive Mischung aus regionalen Themen aus Hamburg und Umgebung schätzen. Hier erfahren Sie nicht nur das Neuste aus der Mode und Luxuswelt sondern auch Freizeit, Kunst, Kultur, Wohnen und kulinarisches findet hier Platz. Genießen Sie jede Seite unserer August Ausgabe.

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8.<strong>2022</strong><br />

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<strong>Hamburg</strong><br />

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Meiendorfer Mühlenweg 21 • 22393 <strong>Hamburg</strong><br />

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Pro Auftrag wird maximal ein<br />

Gutschein verrechnet.<br />

Editorial<br />

Auch in diesem Sommer gibt es in der <strong>Hamburg</strong>er Kunst- und Kulturszene<br />

wieder einiges zu erleben, vor allem musikalisch. Klassikfans<br />

kommen bei den Konzerten in der Alfred Schnittke Akademie auf ihre<br />

Kosten, die vom japanischen Instrumentenhersteller KAWAI ausgerichtet<br />

werden. Sie sind Teil einer Reihe, die damit erstmals in der Hansestadt<br />

Station macht. (Diesen Beitrag gibt es nur online auf cityglow.de).<br />

Außerdem präsentieren wir die Sängerin und Songschreiberin Emma<br />

Pinçon. Sie führt ein spannendes, bewegtes Leben zwischen <strong>Hamburg</strong><br />

und New York und arbeitet neben ihrem Studium zielstrebig an ihrem<br />

Durchbruch, der sich zur internationalen Karriere entwickeln könnte.<br />

Neulich feierte sie das Erscheinen ihres ersten Albums mit einem Konzert<br />

vor heimischem Publikum.<br />

Mit Jan Fedder berichten wir über einen weiteren Künstler und ein echtes<br />

<strong>Hamburg</strong>er Original. Der Schauspieler erhielt zum Andenken eine<br />

Ehrentafel auf St. Pauli.<br />

Viel Spaß mit diesen und weiteren Geschichten in dieser <strong>Ausgabe</strong> und<br />

noch einen schönen Sommer wünscht<br />

Eure Brigitte Sely


„In diesem Jahr findet<br />

unsere traditionelle <strong>Hamburg</strong><br />

Car Classics gleich<br />

mit zwei Übernachtungen<br />

statt. So können wir den<br />

Teilnehmern eine schönere<br />

Strecke und eine würdige<br />

Abendveranstaltung<br />

bieten.“ berichtet Veranstalterin<br />

Birte Ballauff,<br />

<strong>Hamburg</strong> Car Events. In<br />

diesem Jahr auch wieder<br />

mit dabei ist die Urur-Enkelin des letzten<br />

deutschen Kaisers, Rixa Herzogin<br />

von Oldenburg, die am Steuer eines<br />

Bentley Anarche von Hiscox mitfahren<br />

wird. Und auch Scooter-Frontmann<br />

H.P. Baxxter fährt an den Start. Er ist<br />

ein großer Fan englischer Luxus-Oldtimer<br />

und fährt gern mit seinem Oldtimer<br />

Jaguar E-Type Baujahr 1973 oder<br />

auch im Rolls-Royce Silver Cloud 3<br />

Mulliner, Baujahr 1964, vor.<br />

Die <strong>Hamburg</strong> Car Classics-Rallye verbindet<br />

Spaß und Freude an Oldtimern<br />

auch mit einem gemeinsamen sozialen<br />

Engagement. In diesem Jahr wird auch<br />

zugunsten der Initiative <strong>Hamburg</strong>er<br />

Abendblatt hilft e.V., die sich für sozi-<br />

alschwache und bedürftige Menschen<br />

in der Metropolregion <strong>Hamburg</strong> einsetzt,<br />

gefahren. Auch die BUDNIANER<br />

HILFE e.V. wird unterstützt. Bei einer<br />

der wichtigsten Aufgaben überhaupt:<br />

Kinder und Jugendliche im direkten<br />

Umfeld stark zu machen für ein glückliches,<br />

selbstbestimmtes Leben mit der<br />

Fähigkeit für sich selbst und andere<br />

Verantwortung zu übernehmen.<br />

Am Freitag, den 30. September <strong>2022</strong><br />

startet die traditionelle Oldtimer-Rallye,<br />

die 9. <strong>Hamburg</strong> Car Classics. Bevor die<br />

geliebten Klassiker zur Saisonpause in<br />

den Garagen verschwinden, geht es auf<br />

atemberaubend schönen Tour entlang<br />

der Ostseeküste Schleswig-Holsteins.<br />

Dazu gehören traumhafte Locations und<br />

einzigartige Rallye-Erlebnisse. Auf der<br />

ganzen Strecke warten Zeitprüfungen<br />

und diverse Fragen auf die Teilnehmer.<br />

Die 9. <strong>Hamburg</strong> Car<br />

Classics Oldtimer-<br />

Rallye startet am<br />

30. September <strong>2022</strong><br />

entlang der Ostseeküste<br />

Schleswig-Holsteins<br />

Gestartet wird in diesem Jahr erstmals<br />

außerhalb <strong>Hamburg</strong>s, mit einem<br />

abendlichen Get-Together im eindrucksvollen<br />

Hotel „Altes Stahlwerk“ in<br />

Neumünster. Der offizielle Startschuss<br />

zu 220 aufregenden Rallye-Kilometern<br />

fällt am folgenden Morgen. Die Route<br />

führt diesmal Richtung Osten in die<br />

landschaftlich schöne “Holsteinische<br />

Schweiz” mit einem Zwischenstopp<br />

auf dem aus Romanen und Fernsehen<br />

bekannten Gut “Hotel Immenhof ”. An<br />

der Landeshauptstadt Kiel vorbei durch<br />

Eckernförde hindurch, einer urgemütlichen<br />

Fischereistadt mit Geschichte,<br />

beginnt kurz danach “Schwansen” ebenfalls<br />

bekannt aus der TV-Serie “Der<br />

Landarzt”. An der Küste und Schlei<br />

entlang durch das ehemalige Wikingergebiet<br />

ist das Endziel das neue<br />

und moderne Hotel “The James” in<br />

der Flensburger Förde direkt am Wasser.<br />

Dort findet auch die Preisverleihung<br />

statt, sowie die Tombola und die Driver’s<br />

Night mit kulinarischen Genüssen, guter<br />

Musik und spannender Unterhaltung.<br />

Bilder: © <strong>Hamburg</strong> Car Events/Henning Angerer/Stephan Wallocha<br />

Blitzender Chrom, alte Traumautos,<br />

stolze Oldtimer-Besitzer – da schlägt<br />

manches Autofahrerherz höher. Bei der<br />

9. <strong>Hamburg</strong> Car Classics können die<br />

Teilnehmer nicht nur schöne Strecken<br />

erwarten, sondern auch spannende<br />

Aufgaben und Besuche beeindruckender<br />

Locations. Wie auch im letzten Jahr<br />

gibt es wieder Platzierungen vom 1. – 3.<br />

Platz, einen Damen-Team Preis und<br />

einen Youngster Team Preis. Zusätzlich<br />

wird das älteste und das am weitesten<br />

angereiste Fahrzeug ausgezeichnet.<br />

Ein Text von Claudia Schulz<br />

Anmeldung ab<br />

sofort unter:<br />

hamburg-car-events.de/<br />

anmeldung/<br />

4 CITYGLOW<br />

CITYGLOW 5


Fotos: © Cetin Yaman<br />

Ein Fest für die Kunst<br />

Carolina D'Amico- Stiftung lud<br />

zu ihrer Sommerparty ein<br />

Matthias Meinel aus der Kunstrichtung „Norddeutscher<br />

Realismus“ brachte Stiftungsinhaberin Carolina D'Amico<br />

zwei Werke zur Auswahl mit. Die Italienerin mit Wahlheimat<br />

Großhansdorf in Schleswig-Holstein entschied sich für<br />

das linke Bild.<br />

ochkarätig besetzt stieg das alljährliche<br />

Sommerfest der Carolina D'Amico-Kunststiftung im<br />

schleswig-holsteinischen Großhansdorf vor den<br />

Toren <strong>Hamburg</strong>s. Die erstmals seit 2019 wieder möglich<br />

gewordene fröhliche Zusammenkunft besuchten einige Museumsdirektoren,<br />

Kuratoren und bekannte Kunstschaffende.<br />

Der norddeutsche Künstler Matthias Meinel, Vertreter der<br />

Richtung „Norddeutscher Realismus“ schenkte der Stifterin<br />

ein Werk von sich. Er wurde während der Corona-Zeit von der<br />

Stiftung finanziell gefördert. Des Weiteren beehrten das Sommerfest<br />

die Direktorinnen Prof. Anja Dauschek vom Altonaer<br />

Museum und<br />

Ute Harms vom Museum Langes Tannen Uetersen, Nicoletta<br />

di Blasi, Leiterin des Italienischen Kulturinstituts in <strong>Hamburg</strong>,<br />

Dr. Thomas Gädeke, ehemaliger stellvertretender Direktor von<br />

Schloss Gottorf, Ingo Borges, Kurator von Schloss Gottorf, sowie<br />

viele Künstler, unter ihnen auch die norddeutsche Malerin<br />

Rita Basios-Schlünz („Elbmalerin“).<br />

Fotos: © Cetin Yaman<br />

Nicoletta di Blasi (li.), Direktorin des<br />

Italienischen Kulturinstituts in <strong>Hamburg</strong>,<br />

mit Begleitung.<br />

die Stiftungsarbeit fortgesetzt. Außerdem<br />

wurde gemeinsam mit Freunden<br />

Anfang <strong>2022</strong> der „Salon der Carolina<br />

D’Amico Stiftung“ gegründet, um neben<br />

der bildenden Kunst ebenso Musik und<br />

Literatur zu fördern. Der erste Salon<br />

hat schon stattgefunden, Prof. Rainer<br />

Moritz, Leiter des Literaturhauses, hat<br />

gelesen. Und selbst im tiefsten Lockdown<br />

standen nicht alle Räder still. „Da<br />

es keine öffentlichen Veranstaltungen<br />

mehr gab, haben wir Künstler und<br />

Kunstförderer in corona-verträglicher<br />

Anzahl zu kleinen Veranstaltungen bei<br />

uns privat eingeladen, damit die Kommunikation<br />

nicht ganz abreißt“, so die<br />

Stifterin D'Amico. Die neu hinzugekommene<br />

Krise mit dem Ukraine-Krieg<br />

hat aber bisher zum Glück keine negativen<br />

Auswirkungen auf die Stiftungsarbeit<br />

gehabt, was hauptsächlich mit dem<br />

Fördergebiet der Kunst in Norddeutschland<br />

zusammenhängt. „Jedoch hat uns<br />

ganz allgemein die pauschale Ausgrenzung<br />

russischer Künstler traurig gemacht“,<br />

sagt Ehemann Thomas Woisin.<br />

Thomas Woisin (re.), Ehemann der<br />

Stifterin Carolina D'Amico, mit Reinhard<br />

Lamp, der die Website für die Stiftung<br />

erstellt hat, und dessen Ehefrau.<br />

Weitere Neuigkeiten sind schon demnächst<br />

angesagt, am 13. September vergibt<br />

die Stiftung den „Carolina D’Amico<br />

Preis für zeitgenössisches Kunsthandwerk“<br />

im Museum für <strong>Hamburg</strong>ische<br />

Geschichte im Rahmen der Feierlichkeiten<br />

zum 100jährigen Jubiläum des<br />

Museums. Damit verbunden ist die<br />

Ausstellung „Inspiration Geschichte -<br />

II. Biennale angewandter Kunst“ ab 14.<br />

September.<br />

Dieser Preis soll alle zwei Jahre vergeben<br />

werden. Eine Ausstellung im<br />

Februar 2023 im Ost-Holstein Museum<br />

Eutin zeigt Steffen Schwien, der den City-Kunstpreis<br />

der Stiftung im Jahre 2020<br />

erhalten hatte. Der Katalog zur Ausstellung<br />

wird von D'Amico gefördert. Und<br />

noch mehr News für 2023: die von der<br />

Stiftung sehr geschätzten Vertreter der<br />

norddeutschen Realisten Lars Möller,<br />

Tobias Duwe und Till Warwas werden im<br />

kommenden Frühjahr im Jenisch Haus zu<br />

sehen sein. Auch hier gibt es eine Katalogförderung<br />

durch die Stiftung.<br />

Vor 10 Jahren wurde die Carolina<br />

D'Amico-Stiftung gegründet, die bisherige<br />

Bilanz der Inhaber fällt positiv aus.<br />

„Unser künstlerischer Mentor, Prof. Dr.<br />

Heinz Spielmann, der auch heute noch<br />

mit über 90 Jahren bei uns im Vorstand<br />

ist, hat bei der Gründung vor 10 Jahren<br />

sinngemäß gesagt: 'Die Stiftung muss<br />

eine Marke werden. Dazu gehört die<br />

Zusammenarbeit mit guten Künstlern<br />

und wichtigen Museen'. Und das haben<br />

wir geschafft. Wenn wir Vorschläge<br />

machen für Ausstellungen werden wir<br />

ernst genommen, Termine bei Kuratoren<br />

und Museumsleitungen sind kein<br />

Problem“, so die beiden Kunststifter.<br />

Wenn nun von ihnen junge Künstler<br />

gefördert werden, dann stehen sie in<br />

einer Reihe mit Größen wie Friedel<br />

Anderson, Manfred Siehle-Wissel und<br />

Ali Schindehütte. „Das hilft ihnen sehr“.<br />

Und was die noch weitere Zukunft, also<br />

zum Beispiel die nächsten 10 Jahre,<br />

betrifft, zitiert Thomas Woisin gern<br />

den großen deutschen Dichter Bertolt<br />

Brecht aus dessen „Dreigroschenoper“:<br />

„Ja, mach nur einen Plan! Sei nur ein<br />

großes Licht! Und mach dann noch<br />

nen zweiten Plan, gehn tun sie beide<br />

nicht...“. Bei der italienischen Kunststtifterin<br />

sprudeln die Ideen und Aktivitäten<br />

auch ohne große Pläne. „Künstlern<br />

zu helfen ist meine Passion geworden“,<br />

bekennt die kunstliebende und lebensfrohe<br />

Italienierin in Norddeutschland,<br />

Carolina D’Amico.<br />

Text von Cetin Yaman<br />

Geiger Ian Mardon sorgte für die passende musikalische Untermalung<br />

auf dem Sommerfest.<br />

Die Pandemie-Zeit hat die Stiftung<br />

nicht untätig verbracht. Gleich zu<br />

Beginn wurde der „Förderpreis der<br />

Carolina D’Amico Stiftung“ neu geschaffen<br />

und acht junge Künstler und<br />

Kunststudenten, die der Stiftung von<br />

Hochschulen und Museen empfohlen<br />

wurden, ausgezeichnet. Mit der Katalogförderung<br />

für „Farbrausch“ (Christopher<br />

Lehmpfuhl im Landesmuseum<br />

SH, Schloss Gottorf) und Atropos<br />

Soporta (Tanja Hehmann, Künstlerhaus<br />

Bergedorf) und der Förderung der<br />

Neuauflage von „Ernst Eitner – Maler<br />

des Lichts“ (Schloß Ahrensburg) wurde<br />

Das Wetter zeigte sich auf dem Sommerfest von seiner wechselhaft-frischen Seite, doch der guten Laune tat dies keinen Abbruch.<br />

6 CITYGLOW CITYGLOW 7


Foto: © Cetin Yaman<br />

Immer im richtigen Moment am Drücker<br />

Bodig, Joost, Laible und Sawatzki zeigen<br />

„Best of 40 Jahre Pressefotografie“<br />

Zusammen bringen sie es auf über 160 Jahre Berufserfahrung: die <strong>Hamburg</strong>er Pressefotografen Klaus Bodig, Jürgen Joost,<br />

Andreas Laible und Ronald Sawatzki.<br />

Millionen von Fotos – früher auf Filmrollen, jetzt auf Speicherkarten<br />

– wurden von den vier Fotojournalisten in dieser Zeit<br />

seit Anfang der 80er Jahre erstellt. Keine leichte Aufgabe, daraus<br />

dann die Fotos auszusuchen, die in der Ausstellung landen sollten.<br />

Für den Interessierten ist es aber ein Glück, dass aus diesem<br />

Fundus am Ende eine große Retrospektive der Pressefotografie<br />

zugänglich gemacht wurde. Denn sehr viele Aufnahmen davon<br />

sind aus der Zeit vor dem Internet und da ist noch lange nicht<br />

alles digitalisiert, wie manche vermuten; es gibt in der Ausstellung<br />

sehr viel zu entdecken.<br />

Die Pressefotografie an sich gliedert sich nämlich auch in einige<br />

Unterkategorien. Da gibt es die klassischen Posen, vor allem<br />

auf dem Red Carpet, die der Porträterstellung dienen. Schöne<br />

Sache, aber auch ein bisschen langweilig. Daneben gibt es aber<br />

auch sehr interessante und schöne Momente von Menschen in<br />

Aktion, die dabei abgelichtet wurden, ohne dass sie es mitbekamen.<br />

Ein herzhaft mit seiner Frau Loki lachender Helmut<br />

Schmidt, ein etwas bedröppelt aus dem Bett guckender Leonard<br />

Cohen oder die mit ziemlich zerknirschtem Gesichtsausdruck<br />

nebeneinander sitzenden Politiker Angela Merkel und Ole von<br />

Beust: so etwas lässt sich nicht inszenieren und ist auch eine<br />

Viertelsekunde später oder früher schon nicht mehr ganz so<br />

interessant, nicht mehr ganz so schön.<br />

Fotografie, auch die Presefotografie, ist eben genauso Glücksache,<br />

doch wenn man das Ganze mit viel Erfahrung angehen<br />

kann, dann weiß man, wann das Glück auf seiner Seite sein<br />

wird. Klaus Bodig, Jürgen Joost, Andreas Laible und Ronald<br />

Sawatzki wissen das offensichtlich, ihre Arbeiten sind absolut<br />

sehenswert. Umso wichtiger in Zeiten, in denen wir alle zwölf<br />

Stunden am Tag an beleuchteten Bildschirmen kleben. Eine feine<br />

Ausstellung, noch bis Mitte <strong>August</strong> sind die Presse-Fotos der vier<br />

Knipser in der Fabrik der Künste in der <strong>Hamburg</strong>er City-Süd zu<br />

sehen.<br />

Ein Text von Cetin Yaman<br />

Foto: © Mirko Hannemann (hfr)<br />

Die Vernissage war sehr gut besucht. Auf beiden Stockwerken<br />

tummelten sich einige Hundert Pressefotografie-Begeisterte,<br />

um sich die Arbeiten der vier Aussteller<br />

anzusehen.<br />

Tipp:<br />

Am Sonntag, 7. <strong>August</strong>, um 13 Uhr steht<br />

eine Matinee mit den Schauspielerinnen<br />

Kim-Sarah Brandts und Wanda Perdelwitz<br />

sowie dem NDR-Moderator Carlo<br />

von Tiedemann und Falko Droßmann<br />

(MdB für HH-Mitte im Bundestag) an.<br />

40 Jahre Presefotografie<br />

– noch bis zum 14. <strong>August</strong> <strong>2022</strong><br />

Fabrik der Künste, Kreuzbrook 10/12, 20537 <strong>Hamburg</strong><br />

Preis: 5 Euro, dienstags und unter 18 Jahren<br />

freier Eintritt mehr auf www.fabrikderkuenste.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Freitag: 15 bis 19 Uhr<br />

Samstag und Sonntag: 12 bis 18 Uhr<br />

Was haben der Ex-US-Präsident Donald Trump, die Avantgarde-Pop-Sängerin<br />

Björk und eine Herde Elefanten, die durch die <strong>Hamburg</strong>er Fußgängerzone<br />

laufen, gemeinsam? Sie alle geben prächtige Foto-Motive ab, vor allem für Pressefotografen.<br />

Denn darum geht es in dieser Branche: das aktuelle Geschehen<br />

wertfrei abzulichten und damit für die Gegenwart - aber auch für die Nachwelt<br />

- dokumentarisch festzuhalten. Also einfach draufhalten?<br />

Nun, so einfach ist es wiederum auch nicht. Man muss ebenso die Ausdrucksformen<br />

und Mittel der Fotografie gut kennen und anwenden können, um Hintergründe<br />

zu illustrieren oder Geschehnisse ausschließlich in bildhafter Weise<br />

so darzustellen, dass jeder sofort begreift, um was für ein Thema es geht. <strong>Hamburg</strong><br />

hat in dieser Hinsicht eine gute Tradition und den Beweis dazu kann man<br />

derzeit in der Ausstellung „40 Jahre Pressefotografie“ begutachten.<br />

Klaus Bodig, Jürgen Joost, Andreas Laible und Ronald Sawatzki zeigen darin das<br />

Leben in der Hansestadt, das sie über vier Jahrzehnte mit der Kamera verfolgt<br />

haben. Kunterbunt geht es dabei zu: egal, ob Kultur, Politik, Wirtschaft, Society<br />

oder Sport, die vier Kamera-Boys waren dabei. Veröffentlicht wurden ihre Bilder<br />

dabei in Tageszeitungen, Zeitschriften, Büchern, auf Plakaten und jetzt zusehends<br />

auch immer mehr im Internet.<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Kultursenator Dr. Carsten Brosda (li.) hielt die<br />

Laudatio auf die vier Berufsfotografen, hier mit<br />

ihm zu sehen: Klaus Bodig.<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Ronald Sawatzki hat, wie man im Hintergrund<br />

gut sehen kann, sehr viel mit<br />

innenpolitischen Themen zu tun.<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Impressionen von der Ausstellung.<br />

8 CITYGLOW<br />

CITYGLOW 9


Publikumsliebling<br />

JAN FEDDER<br />

wurde auf St. Pauli verewigt<br />

Eine Ehrentafel auf dem 'Platz der Legenden'<br />

erinnert nun an den <strong>Hamburg</strong>er<br />

Kult-Schauspieler<br />

Gitarrist Wayne Morris heizte mit seinen Greatest-Rock-Hits-Coversongs den Gästen<br />

richtig ein.<br />

Die Großstadt war nicht<br />

nur im Fernsehen sein<br />

Revier, auch privat war<br />

der bekannte – und vor<br />

allem in <strong>Hamburg</strong> hoch<br />

verehrte - Schauspieler<br />

Jan Fedder (vor zweieinhalb Jahren<br />

im Alter von 64 gestorben) gern in der<br />

norddeutschen Metropole unterwegs.<br />

Nun erhielt der gebürtige <strong>Hamburg</strong>er<br />

posthum eine Ehrentafel auf dem neuen<br />

„Platz der Legenden“. Dieser befindet<br />

sich in einem Innenhof auf der Reeperbahn<br />

im <strong>Hamburg</strong>er Stadtteil St. Pauli,<br />

direkt vor dem Kult-Box-Lokal „Zur<br />

Ritze“. Die Enthüllung übernahm Witwe<br />

Marion Fedder und eine exklusive Auswahl<br />

an Gästen – 150 an der Zahl – war<br />

dazu eingeladen.<br />

Die Tafel zeigt ein Herz, einen Anker<br />

und das Wappen der Stadt <strong>Hamburg</strong><br />

und wurde von Künstler Frank Peter<br />

Waldner entworfen. Das 12.000 Euro<br />

teure Werk wurde von Marion Fedder<br />

in Auftrag gegeben und symbolisiert einen<br />

Ankerplatz. Auch in der Nachwelt<br />

ist Dirk Matthies – so eine der bekanntesten<br />

Rollen des Schauspielers – somit<br />

an seinem Lieblingsort verankert. Denn<br />

der Kiez war sein Zuhause und die Boxerkneipe<br />

sein Wohnzimmer.<br />

Versandhaus-König Michael Otto und<br />

Ehefrau Christl waren unter den prominenten<br />

Gästen des Abends.<br />

Sie beide waren eng mit Jan Fedder<br />

befreundet: Großstadtrevier-Produzent<br />

Jörg Pawlik und Star-Koch Tim Mälzer.<br />

Ritze-Inhaber Carsten Marek und Marion Fedder, Witwe von Jan Fedder,<br />

zeigen auf die von Frank Peter Waldner entworfene Ehrentafel.<br />

Fotos: © Cetin Yaman<br />

HSV-Legende Bernd Wehmeyer und<br />

Chawada Kachidza-Fabisch.<br />

„Ritze“-Inhaber Carsten Marek erinnert<br />

sich gern an die Zeit, als Jan Fedder noch<br />

regelmäßig auf ein Bier vorbeikam: „Jan<br />

fehlt uns allen so sehr, er war die Seele<br />

der Stadt“.<br />

Trauerstimmung war aber dennoch<br />

auf der feierlichen Enthüllung nicht<br />

das Motto, das Andenken des beliebten<br />

Volksschauspielers wurde mit Live-Auftritten<br />

von Laetitia (Latin-Pop) und dem<br />

Gitarristen Wayne Morris gebührend<br />

gefeiert. Die Gäste bildeten eine illustre<br />

Schar aus Vertretern des Rotlichlichtmilieus<br />

wie Fritz Forster aus Lübeck,<br />

Fußballer-Legenden wie HSV-Urgestein<br />

Bernd Wehmeyer bis hin zu <strong>Hamburg</strong>s<br />

Ehrenbürger Michael Otto. Sie alle einte<br />

die Verehrung für den Bauern Kurt Brakelmann<br />

– eine weitere sehr populäre<br />

Figur aus 'Neues aus Büttenwarder', die<br />

Jan Fedder darstellte. Nun gibt es auch<br />

seit dem Abend eine ganz offizielle Pilgerstätte<br />

für alle Fedder-Fans: den Platz<br />

der Legenden auf St. Pauli.<br />

Ein Text von Cetin Yaman<br />

Sportjournalist Wolfgang<br />

Schäfer mit Haar-Experte<br />

Bernd Lipka (Hairdreams).<br />

NDR-Moderations-Star Carlo von<br />

Tiedemann mit der Künstlerin Rita<br />

Basios-Schlünz („Elbmalerin“). Beide<br />

vereint sie die Bewunderung für den<br />

verstorbenen Schauspieler Jan Fedder.<br />

Auch Rapper GZUZ feierte das Andenken von Jan<br />

Fedder: Auf Foto mit den beiden <strong>Hamburg</strong>er<br />

Gastronomen Dzemazi Saini und Caglar Bozkurt<br />

(La Chance).<br />

Marion Fedder am Tisch mit den<br />

Büchern über ihren Mann Jan Fedder.<br />

Fotos: © Cetin Yaman<br />

10 CITYGLOW<br />

CITYGLOW 11


ANZEIGE<br />

Künstler Grafy mit Elvie Barlach<br />

(Barlachhalle).<br />

Künstler Grafy (2.v.li.) mit Vernissage-Besuchern, u.a.: Mauricia<br />

Bohorquez, Brigitte Sely, Marek Swietlik und Joshua Gumpert.<br />

ANDERS<br />

und gerade deswegen schön<br />

Grafy zeigt in der Barlachhalle auf Sylt seine Definition von Schönheit<br />

Bild: © Grafy<br />

12 CITYGLOW<br />

Die Barlach Halle K präsentiert in ihrer<br />

Dependance auf Sylt noch bis zum<br />

24. <strong>August</strong> neue Arbeiten von Grafy.<br />

Das Thema seiner Ausstellung lautet<br />

„Different – Die Schönheit im Anderssein“.<br />

Auf der Vernissage erläuterte<br />

der Künstler dies mit den Worten: „Erst<br />

wenn sich ein Individuum von tradierten<br />

Konventionen befreit und sich mit<br />

Stolz zu seiner Einzigartigkeit bekennt,<br />

entsteht wahre Schönheit“. Dabei geht<br />

es ihm um die Abweichung von der<br />

Norm, die aber die vermeintlichen<br />

Schwächen in Selbstbewusstsein und<br />

Stärke umwandeln könne, mehr noch:<br />

Zu der Vernissage in die Barlachhalle<br />

auf Sylt kamen einige kunstinteressierte<br />

Besucher.<br />

„Die Schönheit des Andersseins muss<br />

zelebriert werden!“. Sein Malstil, eine<br />

Mixtur aus Graffiti, Fotografie und Kalligrafie,<br />

unterstreicht dieses Ansinnen.<br />

Besonders inspiriert haben Grafy dabei<br />

Persönlichkeiten, die anfangs in ihrem<br />

Leben benachteiligt waren und es dennoch<br />

zu großem Erfolg gebracht haben.<br />

Drei von ihnen hat der junge <strong>Hamburg</strong>er<br />

Künstler auf die Leinwand gebracht.<br />

Mit Tia Jonsson und Winnie Harlow<br />

sind es zwei Frauen, die an einer speziellen<br />

Autoimmunerkrankung der Haut<br />

(Vitiligo) leiden, bei der an einigen Körperstellen<br />

das Pigment Melanin fehlt.<br />

Nicht gerade die besten Voraussetzungen<br />

für eine Modelkarriere, sie haben es<br />

aber trotzdem geschafft. Das Hauptwerk<br />

der Ausstellung ist „Tsunaina“, ein Porträt<br />

des tibetischen Fashion-Models Tsunaina<br />

Limbu, das sich inzwischen auch<br />

als Songwriterin und Sängerin einen<br />

Namen gemacht hat. Ihre Schönheit ist<br />

außergewöhnlich und wird mit allen<br />

möglichen Vergleichen beschrieben –<br />

von intergalaktischen Avataren bis hin<br />

zu exotischen Katzen. Ausgestattet mit<br />

einem nicht alltäglich strukturierten<br />

Nasenrücken, einem markanten Kiefer<br />

und über das ganze Gesicht verteilten<br />

dunklen Sommersprossen, entspricht<br />

sie nicht dem klassischen Begriff der<br />

Schönheit. Doch ihre Andersartigkeit<br />

definiert eine ganz eigene Schönheitskategorie<br />

für sich. „In ihrem Song 'Waterways'<br />

vergleicht Tsunaina die Menschen<br />

mit einem Fluss, der konstant etwas<br />

weggeben muss; Träume und Wünsche,<br />

um andere zu pflegen, bis die Natur des<br />

jeweiligen Menschen unerkenntlich ist.<br />

In diesen Gewässern aufrecht zu stehen<br />

und nicht vom Sog mitgezogen zu<br />

werden, ist die größte Herausforderung<br />

im Leben. Genau so sehe ich das auch:<br />

seinen Wert erkennen, an sich glauben,<br />

mutig sein und sich seinen eigenen<br />

Raum schaffen“, so der Künstler.<br />

Text von Cetin Yaman<br />

GRAFY<br />

DIFFERENT<br />

– DIE SCHÖNHEIT IM ANDERSSEIN<br />

bis 24. <strong>August</strong> <strong>2022</strong><br />

BARLACH HALLE K SYLT,<br />

Kurhausstr. 1, 5999 Kampen/Sylt<br />

Öffnungszeiten: Mo – Fr 11 – 17 Uhr<br />

Sa 11 – 15 Uhr | So geschlossen<br />

CITYGLOW 13


GALLERY 040<br />

bringt Künstler für die<br />

Gemeinschaftsausstellung „Senses“<br />

zusammen und zelebriert Vernissage<br />

Für Freunde der zeitgenössischen Kunst gibt es in <strong>Hamburg</strong><br />

ein neues Highlight: Die GALLERY 040 in der Kaisergalerie<br />

bringt in einer neuen Ausstellung unterschiedliche kreative<br />

Köpfe zusammen. Die Galerie wurde erst im Jahr 2020 während<br />

der Corona-Pandemie eröffnet, hat sich aber bereits als<br />

Newcomer-Tipp fest etabliert. Auch die Kreativgesellschaft<br />

<strong>Hamburg</strong> ist mit dem Förderprogramm „Raum für kreative<br />

Zwischennutzung“ beteiligt. Zur Feier des Starts der Gemeinschaftsausstellung<br />

mit dem Titel „Senses“ hatte Dennis Baumert,<br />

der Gründer und Inhaber der Gallery 040, gemeinsam<br />

mit der <strong>Hamburg</strong>er Unternehmer Brigitte Sely eingeladen.<br />

Die Vielfalt der Kunst kommt symbiotisch zusammen<br />

Zu den ausgestellten Künstlern gehören etwa Armin Völckers,<br />

Hans Hushan, Pe Hagen, Pedro Anacker und Marcus Pummer.<br />

Ihre Werke zeigen ein breitetes Spektrum des kreativen<br />

Ausdrucks: Von farbintensiven Collagen und Treibholzstrukturen<br />

mit Kettensägen-Spuren über Fotografien mit goldenen<br />

Siebdrucken afrikanischer Motive bis zu Plastiken wird hier<br />

ein facettenreicher Einblick in die Welt der Kunst geboten.<br />

Die Werke der Künstler werden nun bei „Senses“ gemeinsam<br />

in der Hansestadt präsentiert und bilden so trotz aller Unterschiede<br />

eine Einhaeit. Die Beteiligten genießen bereits großes<br />

Renommee, Pedro Anacker etwa konnte seine Bilder schon<br />

international ausstellen.<br />

<strong>Hamburg</strong>er Gesellschaft<br />

feiert die Kunst<br />

Zur Eröffnung der Ausstellung fanden sich auch zahlreiche<br />

bekannte <strong>Hamburg</strong>erinnen und <strong>Hamburg</strong>er, aber auch andere<br />

Kunstinteressierte ein, die sich den Kunstgenuss nicht<br />

entgehen lassen wollten. Unter den rund 80 Gästen waren<br />

unter anderem die Künstlerin Vivian Timothy und Wolfgang<br />

Vollheide, der Geschäftsführer von Mr. Clou, mit seiner Frau<br />

Bianca sowie Julia Dabir vom Popcorn-Museum und Hubert<br />

Neubacher, Inhaber des Traditionsunternehmens „Barkassen-Meyer“.<br />

Wer sich diese spezielle Kunst-Kombination zu Gemüte führen<br />

möchte, hat demnächst noch Gelegenheit dazu. Nach der<br />

Gemeinschaftsausstellung folgen bis zum 10. <strong>August</strong> einige Kurationen,<br />

am 12. <strong>August</strong> startet schließlich eine Einzelausstellung<br />

des bekannten deutschen Pop Art-Künstlers Devin Miles.<br />

Vor der Ausstellung empfangen<br />

Brigitte Sely (PR-Lady und Initiatorin<br />

dieser Ausstellung – rechts<br />

im Bild) und Dennis Baumert<br />

(Inhaber der Gallery 040 in der<br />

Kaisergalerie) die Gäste.<br />

Kunstliebhaberin und<br />

Tierschützerin Yvonne<br />

Bhatia<br />

Dr. Vivian Timothy, ausgezeichnete<br />

nigerianische Künstlerin<br />

und Aktivistin (li) mit Monika<br />

Landsky, Society Lady<br />

Daniel Didine van der Platenvlotburg mit<br />

Künstlerin Manuela Rathje<br />

Heiko Wessling - Senses Ausstellung in der Gallery 040<br />

Gemeinschaftsausstellung „Senses“: GALLERY 040 in der Kaisergalerie, Große Bleichen 23-27, 20354 <strong>Hamburg</strong>, www.gallery040.de<br />

Öffnungszeiten: täglich von 11 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 18<br />

Fotos: © Heiko Wessling<br />

Lieblingswein trumpft mit<br />

prominenten Partnern auf<br />

Dinner mit Spitzenkoch Jens Rittmeyer und<br />

Weinpremiere von Nova Meierhenrich<br />

Bei Lieblingswein in Alsterdorf ist der Name Programm:<br />

Nina und Matthias Deutschmann präsentieren<br />

ihre Lieblingstropfen, die zumeist aus der<br />

Südpfalz kommen. „Die Toskana Deutschlands<br />

macht nicht nur phantastische Weißweine, sondern<br />

auch preisgekrönte Rotweine, großartige Rosés und<br />

Winzersekte, für die wir jeden Champagner links<br />

liegen lassen“, berichten die Weinhändler. Und was<br />

würde besser zu einem guten Tropfen passen als ein<br />

edles Dinner? Ende <strong>August</strong> kreiert Spitzenkoch Jens<br />

Rittmeyer vom No4 in Buxtehude bei Lieblingswein<br />

ein köstliches Vier-Gang-Menü. Auf den Tisch kommen<br />

gekühlte Kopfsalat-Erbsensuppe mit marinierten<br />

White Tiger-Garnelen, geangelter Steinbeißer<br />

mit Bärlauch-Quinoa, Weidehuhn von Gut Drült<br />

mit Thymianjus, Knollensellerie und Mangold und<br />

ein Dessert aus Himbeeren, Verbene und Pfirsich.<br />

Die Gläser werden mit besonderen Weinen gefüllt.<br />

Schnell sein, lohnt sich, denn maximal 20 Gäste können<br />

diesen besonderen Abend erleben.<br />

Zu entdecken gibt es bei Lieblingswein immer wieder<br />

Neues und Außergewöhnliches. So den ersten Wein<br />

von Multitalent Nova Meierhenrich, die Moderatorin,<br />

Schauspielerin, Laubengirl mit eigenem Kleingarten,<br />

Buchautorin und nun mit ihrem SOMERSAULT auch<br />

Weinmacherin ist. Ein Herzensprojekt, für das sie mit<br />

Lieblingsweindinner am 31.8. mit Jens Rittmeyer,<br />

Anmeldung per Mail oder telefonisch, lieblings-wein.com<br />

Weinhändlerin und PR-Frau Nina Deutschmann die<br />

perfekt passende Partnerin gefunden hat. „Wir kennen<br />

uns schon seit über 20 Jahren“, freuen sich beide.<br />

Den Wein hat Nova mit Winzer Christian Nett vom<br />

traditionsreichen Familienweingut NETT in Duttweiler<br />

in der Südpfalz entwickelt. „Im Pandemiejahr<br />

2021 hatte ich plötzlich viel zu viel Zeit und habe aus<br />

der Not eine Tugend gemacht, frei nach meinem Lebensmotto<br />

– wenn das Leben dir Stolpersteine in den<br />

Weg legt, mach einen Purzelbaum, einen Somersault<br />

draus. Ich war mehrfach in der Südpfalz und habe<br />

alle wichtigen Schritte des Weinbaus mitgemacht:<br />

die Arbeit im Weingarten, Beschnitt und schließlich<br />

lesen, das Maischen, Verpressen und Abfüllen“, berichtet<br />

die Neuweinmacherin. Entstanden ist so eine<br />

Cuvée aus einem frischen Chardonnay mit Substanz<br />

und einem variantenreichen Weißburgunder, ein<br />

finessenreicher Wein, der richtig Spaß macht. Und<br />

der SOMERSAULT hat ganz viel Herz – von jeder<br />

verkauften Flasche gehen 50 Cent an den gemeinnützigen<br />

Verein HerzPiraten, der sich um herzkranke<br />

Kinder kümmert.<br />

14 CITYGLOW


EGZONA POPOVCI<br />

Ausstellung im Studio28 Milchstrasse<br />

Der <strong>Hamburg</strong>er<br />

Lutz <strong>August</strong>in<br />

bewegt<br />

international mit<br />

„Du-bist-<br />

Mensch.org“<br />

Wie geht es dir wirklich?<br />

Nicht erst mit den pandemiebedingten<br />

Kontaktbeschränkungen und dem weltweiten<br />

Ausnahmezustand aufgekommen,<br />

sondern längst in der Mitte der<br />

Gesellschaft angekommen: psychische<br />

Beeinträchtigungen und die damit verbundenen<br />

Herausforderungen, sich in<br />

die vorgegeben Strukturen der globalisierten<br />

und schnelllebigen Welt einzugliedern.<br />

Die hohe Zahl an Menschen,<br />

die unter einer psychischen Beeinträchtigung<br />

leiden, ändert bis jetzt jedoch<br />

kaum etwas an der weitestgehenden<br />

Tabuisierung der Problematik. Stigmatisierung<br />

und die Konfrontation sind<br />

meist die Folge. Hinzu kommt: Unser<br />

Gesundheitssystem ist überlastet, um<br />

einen Therapieplatz zu erhalten, muss<br />

teilweise bis zu sechs Monate gewartet<br />

werden, ganz zu schweigen von den hohen<br />

Kosten der ärztlichen Leistungen.<br />

Dass dies kein Zustand sein kann, ist<br />

uns wohl allen klar. Doch was tun? Der<br />

<strong>Hamburg</strong>er Lutz <strong>August</strong>in nahm die<br />

Sache selbst in die Hand und gründete<br />

die Du-bist-Mensch-Community-Plattform.<br />

Mit dem Leitgedanken „Du bist<br />

nicht deine Diagnose. Du bist Mensch.“<br />

So eine tolle Vision gehört sichtbar<br />

gemacht, daher sprachen wir mit<br />

ihm über die Anfänge und Pläne<br />

für die Zukunft. Das Interview<br />

findet ihr auf cityglow.de<br />

etablierte er ein Online-Netzwerk für<br />

Betroffene sowie deren Angehörige und<br />

Freund*innen, um in schweren Zeiten<br />

Rat, Beistand, Austausch und Infos zu<br />

bieten. So könnt ihr auf der Webseite<br />

www.du-bist-mensch.org eine Darstellung<br />

über Gefühle und Erlebtes einsehen,<br />

um die eigene emotionale Situation<br />

besser einschätzen zu können. Denn<br />

Worte zu finden kann schwierig sein,<br />

gerade wenn ihr Hilfe annehmen wollt,<br />

aber nicht wisst, wie ihr euch selbst beschreiben<br />

könnt oder ihr einer wichtigen<br />

Person mitteilen möchtet, dass sein<br />

oder ihr Verhalten euch auffällt und ihr<br />

Hilfe bieten wollt. Hier kann man Infos<br />

über verschieden Krankheitsbilder<br />

und Therapieformen finden oder themenspezifische<br />

Videos auswählen und<br />

an Workshops teilnehmen. Außerdem<br />

findest du die „mental-health.news“,<br />

ein internationales Online-Magazin<br />

mit den neusten Fakten aus dem Bereich<br />

der Psychologie. Du-bist-Mensch<br />

möchte alle Menschen – Groß und<br />

Klein, Jung und Alt – zusammenbringen.<br />

So gibt es ebenso einen Bereich für<br />

Kinder mit psychisch kranken Eltern,<br />

um ihnen und ihren Familien beizustehen,<br />

sowie eine Sektion, die sich mit<br />

den Herausforderungen des Übergangs<br />

vom Arbeitsleben in den Ruhestand beschäftigt.<br />

Dabei sind alle Dienstleistungen<br />

natürlich zu 100 Prozent kostenfrei!<br />

„Unsere emotionale und mentale Gesundheit<br />

kann von Glücksgefühlen bis<br />

hin zu Notlagen reichen. Unabhängig<br />

davon, was du gerade erlebst, gibt es<br />

Möglichkeiten, Maßnahmen zu ergreifen,<br />

um dich selbst und die Menschen<br />

in deinem Umfeld zu unterstützen.“<br />

Bisher konnten schon einige Meilensteine<br />

genommen werden. Nominierungen<br />

und Preise bestätigen, dass Lutz hier ein<br />

Herzensthema in die Welt trägt. <strong>2022</strong><br />

ist der gemeinnützige Verein außerdem<br />

offizieller Partner der Aktion „Mental<br />

Health is Health“ von MTV.<br />

Noch befindet sich das Projekt im Aufbau,<br />

dessen Ziel es ist, sich geborgen<br />

und verstanden zu fühlen, sodass jede*r<br />

in seiner Individualität akzeptiert und<br />

wertgeschätzt wird. Ein schöner Gedanke,<br />

oder?<br />

Die Gäste genossen bei blauem<br />

Himmel und kühlen „Select-Aperitvo“<br />

und köstlichen Fingerfood der „Ristorante<br />

Mezzogiorno“ einen abwechslungsreichen<br />

Abend. Die Künstlerin<br />

zeigte ihre Highlights aus ihren aktuellen<br />

Serien. Besonders beliebt waren die<br />

farbenfrohen Kunstwerke bei den Gästen.<br />

„Ich verfolge Egzona Popovci schon<br />

einige Jahre, sie hat wirklich Talent, sie<br />

ist so stilsicher, was ich selten bei einer<br />

jungen Künstlerin gesehen habe!“, sagt<br />

Frank Otto. Als Überraschung sorgte<br />

der <strong>Hamburg</strong>er-Sänger NinetyNine<br />

(Daniel Leon) mit zwei seiner Songs für<br />

musikalische Unterhaltung.<br />

„Ich möchte mit meiner Kunst, die<br />

Menschen glücklich machen!“, sagt die<br />

Künstlerin Egzona Popovci. Die Künstlerin<br />

stammt aus dem Kosovo, gerade<br />

deshalb ist ihr die Freiheit besonders<br />

wichtig, dieses transportiert sich auch<br />

in ihren Kunstwerken. Die Ausstellung<br />

läuft noch bis 29. Juli <strong>2022</strong>, täglich von<br />

12:00 bis 18:00 Uhr kann die Kunst im<br />

Studio28 Milchstrasse – bestaunt und<br />

natürlich auch erworben werden.<br />

Nach der Vernissage trafen sich gegenüber<br />

in der „Ristorante Mezzogiorno“<br />

rund 30 Gäste und haben den<br />

Abend bis 1:30 Uhr zusammen mit<br />

Künstlerin Egzona Popovci ausklingen<br />

lassen.<br />

Kunstliebhaber und Medienunternehmer<br />

Frank Otto mit Künstlerin<br />

Egzona Popovci.<br />

Das Talent der jungen Künstlerin hat<br />

auch das „Internationales Maritimes<br />

Museum <strong>Hamburg</strong>“ erkannt und startet<br />

ab dem 13. Oktober <strong>2022</strong>, eine Sonderausstellung<br />

mit Egzona Popovci. „Gerade<br />

bin ich dabei eine Maritime-Linie<br />

zu gestalten, die Kunstwerke werden<br />

geprägt von der Elbe und dem Hafen<br />

und vielen mehr sein.<br />

Studio28 Milchstrasse<br />

Milchstraße 28 | 20148 <strong>Hamburg</strong><br />

täglich bis 29. Juli <strong>2022</strong> | 12:00 bis 18:00<br />

Uhr www.milchstrasse28.de<br />

www.egzona-popovci.de<br />

Fotos: ©Studio28 Milchstrasse/ S. Wallocha<br />

16 CITYGLOW CITYGLOW 17


Foto: © Cetin Yaman<br />

Der Autor Hinnerk Baumgarten mit Freundin Joanna.<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Sittin' on the dock of the bay... TV-Moderator Hinnerk Baumgarten mag den <strong>Hamburg</strong>er Hafen.<br />

Harte Zeiten<br />

– oder auch nicht<br />

Hinnerk<br />

Baumgarten<br />

sinniert über<br />

das Mannsein im<br />

mittleren Alter<br />

Schwer imposante lange,<br />

breite Schlachtrösser aus<br />

hartem, schwerem - aber<br />

dennoch unsinkbarem<br />

– Stahl ziehen rechts und links gemächlich<br />

an uns vorbei im <strong>Hamburg</strong>er<br />

Hafen und machen sich auf den Weg<br />

elbabwärts. Doch schon bald – wenn sie<br />

auf hoher See sind – werden sie Fahrt<br />

aufnehmen und dabei ganz sicher auch<br />

dem einen oder anderen Unwetter erfolgreich<br />

trutzen; die Kraft dazu steckt<br />

in ihren Tausende von PS starken Motoren<br />

tief unten im Rumpf. Wir, etwa<br />

zwei Dutzend Medienschaffende, Verlagsvertreter,<br />

Agenten und Freunde von<br />

TV-Moderator Hinnerk Baumgarten,<br />

sind unterwegs auf der Elbe, um uns<br />

einige Kapitel aus seinem neu erschienenen<br />

Buch anzuhören. Doch für einige<br />

Minuten legt die Barkasse eine Pause<br />

ein und wir alle bestaunen die mächtigen<br />

Schiffe um uns herum, die trotz<br />

all der Schwere sich ihren Weg durch<br />

die Wassermassen bahnen. Ist da etwa<br />

eine Spur Sehnsucht in den Augen des<br />

Rezitators zu erblicken? Passen würde<br />

es ja zum Thema, denn in Baumgarten's<br />

Erstlingswerk geht es – jedenfalls symbolisch<br />

ausgedrückt – um Ähnliches...<br />

Denn auch der männliche Mensch<br />

benötigt gelegentlich – pardon, wenn<br />

es jetzt etwas zweideutig wird – eine<br />

gewisse Härte, vor allem in seinem<br />

Schwellkörper. Diese lässt aber im Laufe<br />

seines Lebens nach, bis sie irgendwann<br />

ganz verschwindet. Ein ganz gewöhnlicher,<br />

von der Natur auch so vorgesehener<br />

Vorgang. Die Frage ist nur: ab<br />

wann darf es damit losgehen, ohne dass<br />

man sich gleich im Allgemeinen Sorgen<br />

um seine Männlichkeit machen und in<br />

Depressionen verfallen muss? Mit 70?<br />

Mit 60? Mit 50? Oder etwa noch früher?<br />

Hinnerk Baumgarten ist ein erfrischend<br />

ehrlicher Mensch und berichtet in<br />

seinem Buch „Younger sän ewer“, dass<br />

es ihn bereits vor den 50ern erwischte.<br />

Das Ganze erwies sich dann aber<br />

glücklicherweise als nur eine temporäre<br />

Hängepartie - ha, immer diese genialen<br />

Wortspiele! -, die kopfgesteuert verursacht<br />

wurde und nichts mit tatsächlich<br />

vorhandenen physischen Unpässlichkeiten<br />

zu tun hatte. Oder, wie es der Urologe<br />

erläutern würde: „Das Sexualleben<br />

ist eng mit dem Sympathikus verknüpft<br />

und nicht vollkommen willkürlich steuerbar“<br />

- einfacher gesagt: relaxt läuft's<br />

besser!<br />

Genau dies war allerdings nicht der<br />

Fall in der fraglichen Zeit in des Autors<br />

Leben. Denn auch ein gut aussehender<br />

Sunnyboy wie er ist keine Maschine<br />

und kann nicht 24/7 das ganze Jahr<br />

durch funktionieren, da gibt es stressige<br />

Zeiten sowohl im Job als auch im<br />

Privatleben. Diese Erwartungshaltung,<br />

dass immer alles piccobello abläuft,<br />

besteht aber teilweise in der Öffentlichkeit.<br />

Hinnerk will hier Pionierarbeit<br />

leisten, in dem er sich offen zu diesen<br />

– wenngleich nur vorübergend vorhandenen<br />

– vitalen Problemen bekennt und<br />

dadurch den unnötigen zusätzlichen<br />

Druck aus der Sache heraus zu nehmen<br />

versucht. Sein Rat: „Ich finde, man<br />

muss doch mal darüber reden können,<br />

denn es gibt ja ganz einfache Wege raus<br />

aus dieser negativen Gedankenspirale,<br />

die uns hängen lässt“.<br />

Eingebunden ist dieses Sinnieren um<br />

das Männlichsein im 21. Jahrhundert<br />

in eine Liebesgeschichte, die dank<br />

zweier unterschiedlicher Nationalitäten<br />

sich auch im östlichen Nachbarland<br />

Deutschlands abspielt. Baumgartens<br />

polnische Freundin Joanna ist ebenfalls<br />

mit anwesend auf der Barkasse und<br />

zieht an einigen Stellen die Augenbrauen<br />

hoch, nicht alles in dem Werk<br />

scheint ihr bekannt zu sein. Alles löst<br />

sich aber in Wohlgefallen auf, ihre starke<br />

Liebe demonstrieren die beiden auch im<br />

ausgiebigen Foto-Shooting vor Fahrtantritt.<br />

Die amüsante Rezitation aus dem<br />

Buch ergänzt der Autor um einige Anekdoten,<br />

die nicht darin stehen und zur<br />

Erheiterung der Fahrgäste beitragen.<br />

Am Ende fährt die Barkasse wieder in<br />

ihre Parking Position ein, direkt hinter<br />

der Cap San Diego. Auch hier bleibt<br />

der Blick des frisch auf den Markt<br />

gekommenen Buchautors Hinnerk<br />

Baumgarten für einige Sekunden an der<br />

beeindruckenden Erscheinung des Wasserfahrzeugs<br />

kleben. Gebaut Anfang der<br />

1960er Jahre, dient die Cap San Diego<br />

inzwischen als Museumsschiff. Doch<br />

ist sie allerdings noch immer funktionstüchtig<br />

und wird noch für bis zu<br />

zehn Ausfahrten im Jahr genutzt. Dazu<br />

fällt mir der Untertitel des gerade eben<br />

präsentierten Werks ein und ich rufe<br />

es Hinnerk mit einem Augenzwinkern<br />

zu: „Da geht noch was!“. Seine Antwort<br />

kommt wie aus der Pistole geschossen:<br />

„Sag ich doch, mein Lieber!“...<br />

Text von Cetin Yaman<br />

18 CITYGLOW<br />

CITYGLOW 19


Foto: ©Cetin Yaman<br />

Luna Marina und ihre Band im INKA CLUB in <strong>Hamburg</strong> (Schanzenpark).<br />

Inselmädchen mit<br />

Latino Pop im Aufwind<br />

Venezolanerin Luna Marina<br />

startet von <strong>Hamburg</strong> aus ihre Musikkarriere<br />

Musik aus Lateinamerika ist in den vergangenen<br />

Jahrzehnten weltweit immer<br />

häufiger in den Charts zu finden. Doch<br />

schon längst wird diese südamerikanische<br />

Variante der Pop-Musik nicht nur<br />

in diesen Ländern produziert. <strong>Hamburg</strong><br />

als Tor zur Welt war schon immer offen<br />

für verschiedene Kulturen und beheimatet<br />

viele Musiker aus den Regionen<br />

Süd- und Mittelamerika sowie der Karibik.<br />

Luna Marina ist genau so eine Musikerin,<br />

die seit Kurzem in der Hansestadt<br />

wohnt. Die 29-Jährige stammt aus<br />

Venezuela und ist seit 2016 Profi-Sängerin.<br />

Dank einer bereits vorhanden<br />

Latin Music-Community konnte sie sich<br />

schon bestens einleben und bereitet hier<br />

ihre weiteren Schritte in ihrer Karriere<br />

vor. Da das Phänomen Latin Pop natürlich<br />

auch nicht an CITY GLOW spurlos<br />

vorbei rauscht, unterhielten wir uns mit<br />

der quirligen Sängerin.<br />

Luna, du bist im Bundesstaat Miranda<br />

in Venezuela geboren, aber auf der Insel<br />

Margarita aufgewachsen (Insel in der<br />

Karibik, die zu Venezuela gehört). Dann<br />

bist du ja ein „Island Girl“, diesen Nr.<br />

1-Hit von Elton John kennst du sicher,<br />

ist das in deinem Repertoire?<br />

Ohne Zweifel bin ich ein Island Girl!<br />

Und dieses Lied von Elton John ist<br />

ein Klassiker, aber ich habe es bisher<br />

noch nie gesungen. Jedoch ich kann<br />

dir empfehlen, dir das venezolanische<br />

Lied „Luna de Margarita“ („Mond von<br />

Margarita“) vom großen Simon Diaz<br />

anzuhören. Jedes Mal, wenn ich in Venezuela<br />

meinen Vornamen sage, gibt<br />

es immer jemanden, der diesen tollen<br />

Song erwähnt.<br />

Du hast <strong>Hamburg</strong> als deine neue Heimat<br />

auserkoren. Warum?<br />

Offiziell lebe ich seit Dezember 2021 in<br />

<strong>Hamburg</strong>, war aber schon vorher mehrfach<br />

in <strong>Hamburg</strong>. Auch andere deutsche<br />

Städte wie Hannover, Bremen, Stade,<br />

Berlin, Düsseldorf, Köln, Mülheim<br />

und Solingen habe ich besucht. Jede<br />

Stadt hat ihren eigenen Charme, aber<br />

ich muss zugeben, dass <strong>Hamburg</strong> mein<br />

Favorit ist. Hier lebt auch meine Familie<br />

lebt und das ist mir sehr wichtig.<br />

Ist denn Deutschland so ein guter<br />

Standort für eine Sängerin, die Latin<br />

Pop macht?<br />

Ja, das denke ich auf jeden Fall, die Mu-<br />

Auf ihrer Welt-Tournee hatte Luna Marina auch einen Gig im berühmten HONG<br />

KONG CLUB in Neu Delhi/Indien.<br />

Foto: ©privat/Luna Marina<br />

sikindustrie und das ganze Drumherum<br />

ist sehr fortgeschritten. Die Tatsache,<br />

dass es in <strong>Hamburg</strong> so eine vielfältige<br />

und vitale Musikszene gibt, bestätigt<br />

meine These. Außerdem mag ich die<br />

deutsche Sprache und möchte sie so<br />

schnell wie möglich erlernen. Ich bin<br />

eine ausgebildete Sängerin, aber auch<br />

Theaterschauspielerin und war eine Zeit<br />

lang in Tanzgruppen.<br />

Wer sind denn deine auserkorenen<br />

Mitmusiker hier in <strong>Hamburg</strong>?<br />

Ich spiele mit verschiedenen Musikern,<br />

je nach Verfügbarkeit, aber meistens<br />

habe ich mit Luis Carrion gespielt, allgemein<br />

bekannt als "Lucho", er ist ein<br />

unglaublicher Percussionist aus Peru.<br />

An drei Songs auf dem Album von Toni<br />

Gambon (weiterer lateinamerikanischer<br />

Musiker mit Sitz in <strong>Hamburg</strong>) bin ich<br />

beteiligt: „Te necesito“, „Si no me quieres“<br />

und „Que nada nos quiet el baile",<br />

die Songs sind auf Spotify und anderen<br />

digitalen Plattformen abrufbar. Außerdem<br />

auch mit Dietrich Husemann<br />

(Pianist), Samuel Castillo (peruanischer<br />

Gitarrist), Ricardo Alvarez (kubanischer<br />

Keyboarder), Antonio Abanto<br />

(peruanischer Sänger), Claudio Vera<br />

(peruanischer Sänger und Gitarrist),<br />

Kami Jak (Sängerin aus Kolumbien)<br />

und Erika Horn (venezolanische Gitarristin).<br />

Mit Erika werde ich demnächst<br />

mein Live-Debüt geben (siehe Ende des<br />

Textes). Außerdem habe ich schon mein<br />

eigenes Album aufgenommen und werde<br />

in Kürze diese Songs veröffentlichen.<br />

Bleiben wir doch kurz ein bischen<br />

beim Thema <strong>Hamburg</strong>. Was gefällt<br />

dir denn generell an dieser Stadt am<br />

besten, abgesehen von der lebhaften<br />

Musikszene?<br />

Am meisten zieht mich in <strong>Hamburg</strong> der<br />

Hafen an. Das muss daran liegen, dass<br />

ich mich als „Inselmädchen“ (lacht) mit<br />

einer Stadt verbunden fühle, die nah<br />

am Wasser liegt. Außerdem sind die<br />

Leute sehr nett und freundlich. Ich habe<br />

neben den erwähnten freundlichen<br />

Norddeutschen auch viele Leute aus<br />

verschiedenen lateinamerikanischen<br />

Ländern getroffen. Und es gibt sogar<br />

eine ziemlich coole Community von<br />

Venezolanern in <strong>Hamburg</strong>. Wir treffen<br />

uns von Zeit zu Zeit, um zu plaudern,<br />

etwas zu trinken, Anekdoten aus Venezuela<br />

auszutauschen, und wenn jemand<br />

eine Gitarre mitbringt, fangen wir das<br />

Singen an und laut zu sein! „Entschuldigen<br />

Sie bitte!“ (auf Deutsch) Hahaha...<br />

Wenn du mit deiner Band Live-Gigs<br />

machst, welche Musik spielst du? Ist<br />

es lateinamerikanische Popmusik aus<br />

ganz Lateinamerika? Singst du auch<br />

venezolanische Lieder?<br />

Hier in Deutschland singe ich im Allgemeinen<br />

lateinamerikanische Musik,<br />

die größten Hits aus diesem Bereich,<br />

auch Hits aus Venezuela. Mein Repertoire<br />

umfasst jedoch viele Stile, als ich<br />

in Asien tourte, sang ich hauptsächlich<br />

auf Englisch, die beliebtesten Pop-,<br />

Rock- und Disco-Songs, und ich musste<br />

sogar ein paar Lieder auf Mandarin-Chinesisch<br />

lernen! Aber das Singen<br />

von lateinamerikanischer Musik hat<br />

mir am meisten die Türen zur Musikszene<br />

in Deutschland geöffnet, und ich<br />

liebe es!<br />

Wo hast du bisher in <strong>Hamburg</strong><br />

Live-Konzerte gegeben? Und in anderen<br />

Städten in Deutschland auch?<br />

In <strong>Hamburg</strong> habe ich an verschiedenen<br />

Orten gesungen, an denen sich normalerweise<br />

die Mehrheit der Latino-Gemeinde<br />

dieser Stadt versammelt, Orte<br />

wie der Inka Club in der Schanze, das<br />

Restaurant Yanomami, das Landhaus<br />

Walter mit seinen Open-Air-Veranstaltungen<br />

und die Große Freiheit 36. Ich<br />

hatte auch die Gelegenheit, beim Kieler<br />

Festival "Kieler Woche" zu singen, es<br />

war eine wunderbare Erfahrung. In<br />

Mülheim habe ich bei einer Veranstaltung<br />

namens Street Beach Festival auf<br />

dem Rathausmarkt in Mülheim an der<br />

Ruhr gesungen. In Solingen trat ich<br />

auch beim Street Beach Festival am<br />

Mühlenplatz auf. Und in Berlin sang<br />

ich auf einem Latin Music Fest, das im<br />

Restaurant Khwan stattfand, und ich<br />

teilte mir die Bühne mit David Avila,<br />

einem weiteren talentierten venezolanischen<br />

Keyboarder und Sänger aus<br />

Berlin.<br />

Luna Marina gab neulich auf der<br />

GRAND RE-OPENING PARTY des Restaurants<br />

La Chance in <strong>Hamburg</strong> eine<br />

musikalische Kostprobe ihres Könnens ab.<br />

Was würdest du sagen, was war in<br />

Bezug auf deine Musik bisher dein<br />

denkwürdigstes Erlebnis in deinem<br />

jungen Leben?<br />

Die denkwürdigste Erfahrung in meiner<br />

musikalischen Karriere war, mit<br />

einer Unterhaltungsfirma in verschiedenen<br />

Ländern zu touren, um in den<br />

renommiertesten 5-Sterne-Hotels dieser<br />

Länder zu singen, und die Gelegenheit<br />

zu haben, in jedem von ihnen für<br />

eine gewisse Zeit zu leben und gleichzeitig<br />

zu arbeiten; also das, was ich am<br />

meisten liebe: Musik machen. Es war<br />

großartig, weil es zwei Dinge zusammengebracht<br />

hat, die ich unendlich<br />

genieße, Singen und Reisen! Die Tour<br />

ging von der Dominikanischen Republik<br />

(Punta Cana und Samana) über Vietnam<br />

(Ho-Chi-Minh-Stadt und Hanoi)<br />

und China (Changsha und Shenyang)<br />

nach Südkorea (Seoul) und schließlich<br />

nach Indien (Neu-Delhi).<br />

Was motiviert dich, als Künstlerin<br />

stets weiter zu machen?<br />

Was mich am meisten motiviert, ist,<br />

Menschen selbst in ihren dunkelsten<br />

Tagen Glück und Freude bringen zu<br />

können, weil ich das Gefühl habe, dass<br />

Musik diese Fähigkeit und noch viel<br />

mehr hat. Unterhaltung ist in der Gesellschaft<br />

extrem wichtig und notwendig,<br />

und ich denke, dass die Menschen<br />

diese Überzeugung in den letzten Jahren<br />

noch mehr bekräftigt haben.<br />

Dann wünschen wir dir bei deinem<br />

hoffnungsvollen Start in die Musikkarriere<br />

von <strong>Hamburg</strong> aus in die Welt weiterhin<br />

viel Glück und Erfolg, liebe Luna!<br />

Text von Cetin Yaman<br />

Tipp:<br />

Luna Marina wird mit der Gitarristin<br />

Erika Horan Ende <strong>August</strong> auf der<br />

FASHION & ART SUMMER PARTY<br />

des Atelier Jomaa in der <strong>Hamburg</strong>er<br />

HafenCity einen Live-Auftritt haben.<br />

Zwecks Einladung bitte direkt an das<br />

Atelier wenden: atelier-jomaa.de.<br />

Foto: ©Jerzy Pruski (hfr)<br />

20 CITYGLOW<br />

CITYGLOW 21


Quo vadis<br />

– Bedrohte<br />

Tierarten im<br />

Mittelpunkt<br />

Künstler Uwe<br />

Fehrmann startet<br />

neue Bilder-Serie<br />

Mit Kunst das Leben etwas schöner machen<br />

und gleichzeitig etwas Gutes tun,<br />

das ist in unserer Zeit das Ansinnen<br />

vieler kreativer Menschen. Diese Frage<br />

ging auch dem <strong>Hamburg</strong>er Maler Uwe<br />

Fehrmann lange durch den Kopf. „Ich<br />

erlebe immer mehr Menschen, die den<br />

Wunsch in sich tragen, unsere Welt ein<br />

wenig besser zu machen. Wir werden<br />

überflutet von schlechten Nachrichten,<br />

von schlimmen Schicksalen und Bildern.<br />

Mir geht das ganz genauso. An<br />

manchen Tagen bin ich ratlos ob der<br />

Meldungen und beginne zu verzweifeln.<br />

Und ich weiß, irgendwo muss ich<br />

beginnen etwas zu tun und die Mauern<br />

der Untätigkeit einreißen“, erläutert<br />

er. Und in puncto Mauern einreißen<br />

fühlt er sich prädestiniert für den Job,<br />

denn schließlich sei ihm das nicht ganz<br />

fremd, wie er betont, auch wenn seine<br />

Flucht aus der ehemaligen DDR nun<br />

38 Jahre hinter ihm liegt. Das Grübeln<br />

fand ein Ende als sich Fehrmann einmal<br />

genauer seine Umwelt ansah und<br />

überlegte: „Welche Heimat wollen wir<br />

unseren Kindern und Enkeln vererben,<br />

wenn wir die Natur nicht bewahren<br />

können? Wir vergessen, dass Naturund<br />

Tierschutz auch Menschen-Schutz<br />

ist. Auf unzähligen Wanderungen durch<br />

die Natur wurde es mir immer klarer,<br />

auch ich als Künstler kann mit meinen<br />

Mitteln, meiner Malerei, etwas tun!“<br />

Und damit war seine neue Gemälde-Serie<br />

mit dem Titel „Quo vadis“ - zumindest<br />

theoretisch – schon geboren. Um<br />

bedrohte Tierarten geht es darin und<br />

die ersten drei Werke sind inzwischen<br />

fertig gestellt.<br />

Danach musste der <strong>Hamburg</strong>er Künstler<br />

aus dem Stadtteil Rahlstedt entscheiden,<br />

welche bedrohten Tierarten er<br />

denn auf die Leinwand bringen sollte.<br />

Und mit dem Malen eines Bildes alleine<br />

wäre das gute Ansinnen ja auch noch<br />

nicht komplettiert, wie konnte man das<br />

in konkrete Hilfe umsetzen? Nach einer<br />

kurzen Recherche wurde dem 60-Jährigen<br />

klar, dass es auf der Welt leider<br />

mehr als genug bedrohte Tierarten gibt.<br />

„Je weiter ich mich damit beschäftigte,<br />

umso mehr beschlich mich ein unangenehmes<br />

Gefühl, warum ich nicht<br />

schon früher darauf gekommen bin, mit<br />

Hilfe meiner Kunst auf den Artenschutz<br />

hinzuweisen“. Dies will Fehrmann jetzt<br />

aber nachholen und beschloss neben<br />

der Abbildung der bedrohten Tierarten,<br />

einen Teil vom jeweiligen Verkaufserlös<br />

als Spende an den WWF (World Wide<br />

Fund for Nature) zu überweisen. Nun<br />

musste er nur noch klären, mit welchem<br />

Tier er beginnen würde. „Spontan fiel<br />

mir 'Bobby' ein, der Gorilla aus meiner<br />

Kindheit. Ein mächtiges Tier, welches<br />

zehn Jahre im (Ost-)Berliner Tierpark<br />

zubrachte, bevor es dann ausgestopft im<br />

Berliner Naturkundemuseum endete“.<br />

Die Gorilla-Populationen in der ganzen<br />

Welt sind aufgrund der Waldzerstörung<br />

extrem bedroht, insofern war dies eine<br />

sehr gute Wahl. Zwei weitere Motive,<br />

„Eisbär“ und „Chamäleon“ sind inzwischen<br />

auch schon fertig, alle im bekannten<br />

Fehrmann-Stil mit kräftigen Farben<br />

und abstrakten Elementen versehen.<br />

Auf den Originalen hat der Künstler<br />

hochwertigste und langlebige Materialien<br />

verarbeitet: feinste Künstler-Ölfarben<br />

und Leinwand auf Holzkeilrahmen,<br />

wie er stolz berichtet. Die Ränder des<br />

Gemäldes sind bemalt, eine Aufhängung<br />

ist angebracht und ohne Rahmen<br />

möglich. Damit jedoch nach einem Verkauf<br />

der Originale auch noch weitere<br />

Kunstinteressierte in den Genuss dieser<br />

Bilder kommen – und ihren Anteil an<br />

dem guten Zweck leisten können – gibt<br />

es diese auch als kostbare Gislée Fine-<br />

Art-Print auf Keilrahmen in diversen<br />

Größen. Diese Prints sind auf 250 Exemplare<br />

limitiert. Mehr Infos dazu auf der<br />

Internet-Seite www.uwe-fehrmann.de<br />

Die Frage „Quo vadis“ hat der Künstler<br />

Uwe Fehrmann damit zumindest<br />

für sich beantwortet, er geht den Weg<br />

des individuellen Beitrags zur Rettung<br />

unseres Planeten. Die gleiche Frage an<br />

die Erde gestellt, lässt sich noch nicht<br />

beantworten. Klar ist aber: je mehr<br />

Menschen den Weg von engagierten<br />

Künstlern wie Fehrmann folgen, umso<br />

wahrscheinlicher wird auch die Antwort<br />

des Blauen Planeten eine positive<br />

sein.<br />

Text von Cetin Yaman<br />

22 CITYGLOW<br />

CITYGLOW 23


Blitzlichtgewitter<br />

im STUDIO<br />

Milchstrasse<br />

28<br />

Unternehmerin Jaqueline Pojer mit Medien Professor<br />

Joe Gröbel<br />

Stefan Schnoor ehemailiger HSV<br />

Spieler und Sonja Kühn<br />

Fotos: © S. Wallocha<br />

Fotos: © S. Wallocha<br />

Food Bloggerin Sonja Meise und FoodNews<br />

Germany Moderatorin Mignon Kowollik<br />

<strong>Hamburg</strong>, 22. Juli <strong>2022</strong>:<br />

Donnerstagabend, wechselhaftes Wetter, aber<br />

trotzdem wurde das Studio28 Milchstrasse zur<br />

Pilgerstätte, vieler Kunstliebhaber*innen. Gabriele<br />

„Nele“ Philipp lud als Galeristin zu der aktuellen<br />

Ausstellung „THE POWER OF LOVE“ der bekannten<br />

und beliebten Künstlerin Harriet Oberlaender<br />

ein. Rund 85 Gäste folgten der Einladung, trotz der<br />

<strong>Hamburg</strong>er-Sommerferien und genossen einen<br />

farbenfrohen Abend.<br />

Unter den Gästen: NDR-Moderator Hinnerk<br />

Baumgarten, Medien-Professor Jo Groebel, der<br />

ehemalige HSV-Profi Stefan Schnoor mit Partnerin<br />

Sonja Kühn, Tierschützerin Yvonne Bhatia, die<br />

Society-Ladies Monika Landsky und Cornelia von<br />

Wülfing, Politiker Arne Platzbecker, Finanz-Profi<br />

Nasim Amini mit Ehefrau Elif, Moderatorin Mignon<br />

Kowollik, Food-Bloggerin Sonja Meise, Vamenia-Gründer<br />

Tamasi Usojan, Star-Visagistin Alicja<br />

Lisiak und Schauspielerin und Immobilien-Unternehmerin<br />

Jessica Stockmann, schaute mit ihrem<br />

Vater und Kunstliebhaber Fritz-Jürgen Stockmann<br />

vorbei.<br />

Galeristin Gabriele Philipp von Studio28<br />

mit "Milchstrasse" Künstlerin<br />

Harriet Oberlaender<br />

Matthias Prinz mit Ehefrau<br />

Alexandra von Rehlingen<br />

Jessica Stockmann mit ihrem Vater<br />

Fritz Jürgen Stockmann<br />

Sabine Stamm mit Jo Gröbel<br />

Elif und Nasim Amini<br />

HypoVereins Bank<br />

Society Lady Monika Landsky<br />

mit Amilie Jane Grant<br />

Englisch Coach<br />

Fotos: © S. Wallocha<br />

Hinnerk Baumgarten, Gabriele Philipp, Harriet<br />

Oberlaender und Yvonne Bhatia<br />

Unternehmerin Jaqueline Pojer mit Georg H. Leicht<br />

Juwelier mit Leicht Künstlerin Harriet Oeberlaender<br />

Die Gäste genossen bei kühlen<br />

„Select-Aperitvo“ und veganen Sushi<br />

von „Vuushi“ einen abwechslungsreichen<br />

Abend. Neben den Kunstwerken<br />

konnten die Gäste auch einen Blick<br />

auf die aktuelle Schmuckkollektion,<br />

die in Zusammenarbeit mit der<br />

Künstlerin und dem Juwelier Leicht<br />

entstanden ist werfen. Der Gute<br />

Zweck wurde auch nicht aus den<br />

Augen verloren, denn mit der Ausstellung,<br />

wird der Verein „Tierrettung<br />

International e. V“ unterstützt. Die<br />

<strong>Hamburg</strong>erin Yvonne Bathia, die<br />

zweite Vorsitzende des Vereins ist,<br />

setzt sich gerade hier im Norden für<br />

den Verein vermehrt ein.<br />

„Mit dem Studio28 Milchstrasse,<br />

möchte ich alte Zeiten zurück in die<br />

Zukunft holen. Denn das Studio28<br />

Milchstrasse ist ein Ort, voller Tradition,<br />

hier hat einst schon Günther<br />

Sachs seine Kunst ausgestellt!“, sagt<br />

Galeristin Gabriele „Nele“ Philipp.<br />

Die Künstlerin Harriet Oberlaender,<br />

ergänzt zur aktuellen Ausstellung:<br />

Meine Bilder sind eine Liebeserklärung<br />

an das Leben!“<br />

Die Kunstwerke konnten noch bis<br />

zum 24. Juli <strong>2022</strong> bestaunt werden.<br />

Die Künstlerin war während der<br />

Ausstellung anwesend und freute sich<br />

über den großen Zulauf und großes<br />

Interesse.<br />

Ein Text von Tim Petersen<br />

24 CITYGLOW<br />

CITYGLOW 25


Foto: ©Stephan Wallocha<br />

Foto: ©Matthias Plander<br />

Foto: ©Stephan Wallocha<br />

Foto: ©Matthias Plander<br />

Foto: ©Stephan Wallocha<br />

Neuer Wall, BID Nikolai Quartier, BID Passagenviertel, BID<br />

Quartier Gänsemarkt und das Ensemble der Stadthöfe.<br />

26 CITYGLOW<br />

Foto: ©Matthias Plander<br />

<strong>Hamburg</strong>s Sommergärten bis<br />

September verlängert<br />

Nova Meierhenrich eröffnete<br />

<strong>Hamburg</strong>s Sommergärten<br />

Lampions und Lavendelduft, imposante Luftinstallationen,<br />

Bänke, Bäume und sommerliche Blumen. Ein Spaziergang<br />

durch <strong>Hamburg</strong>s City-Quartiere lohnt sich. Bis Mitte September<br />

präsentiert sich die <strong>Hamburg</strong>er City wieder als großer<br />

sommerliche Stadtgarten. Sieben Einkaufs-Quartiere ziehen<br />

dafür an einem Strang und lassen <strong>Hamburg</strong>s Innenstadt zur<br />

bunten Oase werden, in der es nicht nur ums Einkaufen geht,<br />

sondern auch ums Erholen und Entdecken. Mit dabei sind<br />

das BID Ballindamm, BID Hohe Bleichen – Heuberg, BID<br />

Foto: ©Matthias Plander<br />

Eröffnet wurden <strong>Hamburg</strong>s Sommergärten von der Moderatorin<br />

und Gartenbloggerin Nova Meierhenrich. Unterstützung<br />

bekam sie von Kindern der <strong>Hamburg</strong>er Grundschule<br />

Beim Pachthof und Finanzsenator Dr. Andreas Dressel. Gemeinsam<br />

wurden kleine „Sommergärten“ in Töpfe gepflanzt<br />

und gegen eine Spende verteilt. Die Erlöse kommen dem<br />

Projekt „Schulgarten“ der Stiftung Kinderjahre zugute. Die<br />

erste Spende, ein Scheck über 1.500 Euro, überreichten die<br />

Gastgebern der Sommergärten, Sebastian Binger, Geschäftsführer<br />

der Otto Wulff BID Gesellschaft mbH und Annika Saß,<br />

Projektmanagerin der Zum Felde BID Projektgesellschaft an<br />

Hannelore Lay, Vorsitzende der Stiftung Kinderjahre.<br />

Mit Hashtag #sommergärtenhh tolle Preise gewinnen<br />

Bereits sichtbar und ein beliebtes Fotomotiv bei Einheimischen<br />

und Touristen gleichermaßen sind die rund 2800 farbenfrohen<br />

Lampions, die an den Bäumen entlang der Promenade<br />

am Ballindamm und am Heuberghängen und für eine<br />

bunte sommerliche Atmosphäre sorgen. Den Neuen Wall<br />

verschönern Bänke und Bäume und Sonnensegel in der Luft.<br />

Das Quartier Hohe Bleichen – Heuberg wird dank zahlreicher<br />

Lavendelpflanzen und Bäumen zur Bienenhochburg, das Passagenviertel<br />

wird unter anderem um rund 40 Laubbäume und<br />

eine „grüne Kugel im Luftraum“ ergänzt. Das Quartier Gänsemarkt<br />

mit den anliegenden Straßen wird mit 3200 Lampions<br />

verziert, das Nikolai Quartier bietet mit Lichtspielen auf dem<br />

Gehweg durch im Luftraum installierte Drachen Abwechslung<br />

vor den teils historischen Fassaden. Ein Hauch von französischer<br />

Urlaubsstimmung erwartet Besucher im Ensemble<br />

der Stadthöfe. Wer gerne auf Social-Media-Netzwerken außergewöhnliche<br />

Fotos teilt, kann sich schon einmal das Hashtag<br />

#sommergärtenhh merken und beim Posten nutzen, denn<br />

dann lassen sich tolle Preise gewinnen.<br />

CITYGLOW 27


Zwischen <strong>Hamburg</strong> und New York:<br />

Sängerin Emma Pinçon<br />

auf der Erfolgsspur<br />

die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu verarbeiten. In<br />

ihrer Lieblingsstadt New York hatte sie die Gelegenheit,<br />

ihre Lieder probeweise vor Publikum zu präsentieren.<br />

Bereits seit fünf Jahren reist sie regelmäßig<br />

in die amerikanische Metropole und jammt dort in<br />

Clubs mit Bands und Musikern. Mit dem Produzenten<br />

von Alicia Keys hat sie ebenfalls schon kreativ<br />

zusammengearbeitet.<br />

Parallele Karrieren<br />

neben der Musik<br />

Schon mit 17 Jahren wurde sie für<br />

den renommierten Eventim Popkurs<br />

entdeckt, gerade hat sie die Veröffentlichung<br />

ihres Debütalbums „Don’t you<br />

forget about me“ mit einem Konzert in<br />

Clubatmosphäre in <strong>Hamburg</strong> gefeiert:<br />

Die inzwischen 23-jährige Sängerin<br />

und Songwriterin Emma Pinçon ist<br />

eine der aufstrebenden Künstlerinnen<br />

_emmapincon<br />

Auch abseits des Kreativbetriebs ist Emma Pinçon<br />

vielseitig interessiert. Parallel zu ihrem Studium in<br />

Internationalem Management sammelt sie in einem<br />

Unternehmen für Personalmanagement Berufserfahrung.<br />

Zudem gibt sie ihre Leidenschaft für die Musik<br />

an andere weiter. Sie unterrichtet Privatschüler als<br />

Vocal Coach Unterricht und bringt ihnen auch Songwriting<br />

bei. Darüber hinaus bietet sie ebenfalls im<br />

Esche Jugendkunsthaus jede Woche Workshops für<br />

Kinder an. Für das kommende Jahr hat sie bereits<br />

Pläne für neue Auftritte mit ihrer Band, wenn sie im<br />

Rahmen ihres Studiums nach New York zurückkehrt.<br />

So arbeitet die Weltenbummlerin auch jenseits des<br />

großen Teichs an ihrer Karriere.<br />

www.emmapincon.com<br />

Das Publikum beim Emma Pincon-Konzert war in guter Stimmung<br />

in der Musikszene der Hansestadt und<br />

an ihren Markenzeichen, der Sonnenbrille<br />

im Haar und den Kreolen-Ohrringen,<br />

leicht zu erkennen. Zur Musik<br />

zog es sie schon früh, auch aufgrund<br />

der familiären Verbindung: Ihr Vater<br />

Thomas, ein Gastronom, hatte eine<br />

Band, ihre in Frankreich lebende Tante<br />

ist Gospelsängerin und nahm sie schon<br />

in jungen Jahren mit zu Proben. Dank<br />

ihrer Mutter Karen, die als Reiseleiterin<br />

viel von der Welt gesehen hat, zieht<br />

es auch Emma in die Ferne. Schon als<br />

Kind sparte sie auf einen Trip nach New<br />

York.<br />

Pendeln zwischen Heimat<br />

und US-Metropole<br />

In den USA liegen auch die musikalischen<br />

Wurzeln von Emma Pinçon.<br />

Ihre R&B-Songs, die sie selbst schreibt<br />

und komponiert, beruhen auf ihren<br />

persönlichen Erlebnissen. Sie geben ihr<br />

Fotos: © Stephan Wallocha<br />

Stephanie Salziger, Juliane Golbs, Volker und<br />

Bianca Daniel Hoch beim Emma Pincon Konzert<br />

Die Band vom Emma Pincon-Konzert<br />

Emma Pincon mit Tom Till<br />

Emma Pincon-Konzert<br />

Fotos: © Stephan Wallocha<br />

28 CITYGLOW<br />

CITYGLOW 29


Planten un Blomen<br />

lockt mit Blue Note<br />

Vor kurzem präsentierte das Jazzbüro <strong>Hamburg</strong> in der Jazzhall der Hochschule für Musik und Theater den Jazz City <strong>Hamburg</strong><br />

Sampler unter dem Titel „Special Moves“. Zu sehen sind (v.l.n.r.): Giovanni Weiss (Gitarrist), Cleo (Sängerin), Mischa Schumann<br />

(Pianist), Moritz Hamm (Schlagzeuger), Giorgi Kiknadze (Bassist), Stefanie Jensen (Assistenz, Jazzbüro <strong>Hamburg</strong> e.V.), Stephanie<br />

Lottermoser (Saxofonistin, Sängerin, 1. Vorsitzende Jazzbüro <strong>Hamburg</strong> e.V.), Réka Csorba (Geschäftsführerin Jazzbüro <strong>Hamburg</strong><br />

e.V.), Hanns-Christian Gerth (PR Manager, HEART BEAT & SOUL) und Dr. Carsten Brosda, Senator der Behörde für Kultur und<br />

Medien <strong>Hamburg</strong>).<br />

Jazz Open<br />

<strong>Hamburg</strong><br />

<strong>2022</strong> mit<br />

kostenlosen<br />

Open Air-<br />

Konzerten<br />

Hin und her ging es mit den Musikfestivals<br />

in den vergangenen zwei Jahren. So<br />

musste das JAZZ OPEN HAMBURG im<br />

Jahre 2020 ganz ausfallen, im vergangenen<br />

Jahr konnte es unter Pandemie-Eindämmungsregeln<br />

abgehalten werden<br />

und nun hofft man, dass die Version<br />

<strong>2022</strong> wieder unter ganz normalen Konditionen<br />

über die Bühne gehen kann.<br />

Es wäre Jazz-Fans und Organisatoren –<br />

Jazzbüro <strong>Hamburg</strong> e.V. - zu wünschen,<br />

denn sie haben sich alle Mühe gegeben,<br />

ein attraktives Programm auf die Beine<br />

zu stellen. Am ersten September-Wochenende<br />

heißt das Motto im Planten<br />

un Blomen: umsonst & draußen.<br />

Insgesamt acht Bands werden am<br />

Samstag, 3. September, und Sonntag,<br />

4. September, (jeweils ab 15 Uhr) in<br />

der Konzertmuschel im City-Park ihre<br />

musikalischen Künste präsentieren. Mit<br />

Cleo & David Grabowski feat. Julius<br />

Gawlik, Tilman Oberbeck Trio feat. Anna-Lena<br />

Schnabel and Jorge Rossy, dem<br />

Duo KLARO! (Karolina Strassmayer<br />

& Drori Mondlak), der NDR Bigband<br />

feat. Omar Sosa, Sonja Beehs Posaunenauflauf,<br />

Bluff, TAB Collective mit Pat<br />

Appleton & Ken Norris und Skilbeck<br />

konnte man ein hochklassiges Line Up<br />

zusammenstellen.<br />

Fotos: © Cetin Yaman<br />

Eine faszinierende Atmosphäre: das JAZZ OPEN HAMBURG<br />

in Planten un Blomen.<br />

Los geht es am Samstag um 15 Uhr<br />

mit der <strong>Hamburg</strong>er Sängerin Cleo und<br />

dem Gitarristen David Grabowski. Die<br />

beiden sind ein eingespieltes Team, das<br />

Duo wurde im Jahr 2016 gegründet,<br />

um die Musik der beiden Jazzlegenden<br />

Ella Fitzgerald & Joe Pass zu würdigen.<br />

Inzwischen haben die beiden ein<br />

neues, abwechslungsreiches Crossover-Programm<br />

entwickelt, in dem die<br />

beiden Musiker ihre Vorliebe für Swing,<br />

Modern Jazz und Pop miteinander<br />

vereinen. Bei ihrem Auftritt gesellt sich<br />

Tenor-Saxofonist Julius Gawlik hinzu.<br />

Ab 16.30 Uhr betritt dann das Tilman<br />

Oberbeck Trio feat. Anna-Lena Schnabel<br />

and Jorge Rossy die Bühne. Für sein<br />

jüngstes Projekt hat der <strong>Hamburg</strong>er<br />

Bassist Tilman Oberbeck eine erstklassige<br />

Formation zusammengestellt<br />

und seinen Wunsch nach einem Saxophon-Trio<br />

ohne Harmonieinstrument<br />

verwirklicht. Die kreative Altsaxophonistin<br />

und Echo-Preisträgerin Anna-Lena<br />

Schnabel wird ihren brillanten Ideen<br />

freien Lauf lassen und Jorge Rossy, ehemaliger<br />

Schlagzeuger des Brad Mehldau<br />

Trios, den Platz an den Trommeln einnehmen.<br />

Um 18 Uhr heißt es dann: KLARO!<br />

Hinter diesem Bandnamen verstecken<br />

sich nicht nur Karolina Strassmayer am<br />

Saxofon und Drori Mondlak an den<br />

Drums, sondern außerdem noch David<br />

Friedman am Vibraphon und Josh<br />

Ginsbrug am Kontrabass. Von den Lesern<br />

des amerikanischen Jazzmagazins<br />

Downbeat wurde die Musikerin Karolina<br />

Strassmayer mehrmals unter die<br />

weltweit fünf besten Altsaxophonisten<br />

gewählt. Sie erspielte sich eine ausgezeichnete<br />

Reputation in der New Yorker<br />

Jazzszene und ist seit 2004 die erste<br />

Frau in der mit mehreren Grammys<br />

ausgezeichneten WDR Big Band Köln.<br />

Der Samstagabend (19.30 Uhr) gehört<br />

dann der NDR Bigband, die beim JAZZ<br />

Fotos: © Artur Szczepaniak (hfr)<br />

OPEN stets eine gesetzte Größe ist.<br />

Dieses Mal wird der Pianist Omar Sosa<br />

mit dem NDR Klangkörper in der Konzertmuschel<br />

spielen. Omar Sosa begeistert<br />

zusammen mit der NDR Bigband<br />

schon länger das Publikum. Er verbindet<br />

kubanischen Latin Jazz und afrikanische<br />

Spiritualität, europäische Klassik und<br />

die globalen Sounds der amerikanischen<br />

Westküste zu einem schillernden Ganzen.<br />

Wer unter Auflauf bisher nur irgendwas<br />

mit Nudeln oder Kartoffeln verstanden<br />

hatte, der sollte sich Sonntag, 4. September,<br />

im Kalender das folgende Konzert<br />

eintragen. Denn dann gibt es ab 15<br />

Uhr „Sonja Beehs Posaunenauflauf “ auf<br />

dem JAZZ OPEN HAMBURG Festival.<br />

Sonja Beeh ist fester Bestandteil der<br />

<strong>Hamburg</strong>er Jazzszene und präsent als<br />

Bandleaderin sowie als Sidewoman. Sie<br />

hat bereits bei Projekten mit der NDR<br />

Bigband, Jan Delay, Nils Landgren,<br />

Scott Robinson und vielen anderen gespielt.<br />

Mit ihrer 2019 gegründeten Band<br />

„Sonja Beehs Posaunenauflauf “ erfüllte<br />

sie sich einen lang gehegten Traum und<br />

vereint den vollen Sound eines Posaunenquartetts<br />

mit der Intimität einer<br />

Jazzband. Zum Repertoire des Septetts<br />

gehören Eigenkompositionen, sowie<br />

Arrangements ausgewählter Jazz- sowie<br />

auch Popstücke.<br />

Bluff ist das Projekt vier junger Jazzmusiker<br />

mit Ankerplatz <strong>Hamburg</strong>, sie<br />

legen am Sonntag um 16.30 Uhr los.<br />

Das Quartett richtet seinen Kompass<br />

nach der jungen New Yorker Szene<br />

und nimmt diese Inspirationen in die<br />

eigene Musik auf. So sind Vorbilder wie<br />

Cleo & David Grabowski sind am<br />

Samstag um 15 Uhr zu hören.<br />

JAZZ OPEN HAMBURG <strong>2022</strong><br />

2 Tage Jazz aller Spielarten<br />

– umsonst & draußen<br />

3.9. und 4.9.<strong>2022</strong><br />

Beginn jeweils: 15 Uhr<br />

Konzertmuschel, Park Planten<br />

un Blomen, <strong>Hamburg</strong><br />

Ambrose Akinmusire und Immanuel<br />

Wilkins deutlich in den eigenen Kompositionen<br />

wiederzufinden.<br />

Nach ihnen ist um 18 Uhr das TAB<br />

Collective mit Pat Appleton & Ken Norris<br />

an der Reihe. Aus ihrem aktuellen<br />

Debütalbum "Back in Town" werden<br />

sie feinste Jazz Sounds gepaart mit relaxten<br />

Soul Grooves, wunderschönen<br />

Melodien von der bekannten Sängerin<br />

Pat Appleton oder dem Jazzprofessor<br />

für Gesang Ken Norris vortragen. Das<br />

Band-Quartett um Emanuel Hauptmann<br />

an den Drums und Tino Derado<br />

als Musical Director bilden das musikalische<br />

Fundament, hinzu kommen<br />

Lucas Dorado und Bassist Björn Werra.<br />

Mit einem ziemlich ungewöhnlichen<br />

Musikinstrument – einer Kontrabassklarinette!<br />

– wird das JAZZ OPEN<br />

HAMBURG Festival <strong>2022</strong> dann beendet.<br />

Spielen tut sie Max Rademacher<br />

(ebenso Tenorsaxofon) in der Band<br />

Skilbeck, die am Sonntag um 19.30 Uhr<br />

auftreten wird. Außerdem mit dabei:<br />

Trommler Leon Saleh und Rapper Niklas<br />

Nieschlag, sie zeigen wie spannend und<br />

eindrucksvoll Musik gemacht werden<br />

kann auch ohne Harmonieinstrumente.<br />

Jazz meets Techno meets HipHop. Angekündigt<br />

werden: „Bombastische Bässe,<br />

dicke Saxofon-Soli und rollende Rhythmen!“<br />

Na dann: viel Spaß!<br />

Text von Cetin Yaman<br />

Fotos: © Steven Haberland (hfr)<br />

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Benvenuto ad Amburgo,<br />

Elisabetta Franchi!<br />

Hansestadt erhält weiteren<br />

Luxus-Fashion-Store am Neuen Wall<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Marion Fedder in einem Outfit von<br />

Elisabetta Franchi.<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Der <strong>Hamburg</strong>er Modemarkt ist seit Kurzem um einen prominenten<br />

Neuzugang reicher. Anfang Juli eröffnete der erste Monobrand<br />

Store der italienischen Designerin Elisabetta Franchi in<br />

Deutschland seine Tore. Diese Adresse Am Neuen Wall 84 setzt<br />

aber auch international neue Maßstäbe: der <strong>Hamburg</strong>er Elisabetta<br />

Franchi-Store ist mit einer Verkaufsfläche von 370 Quadratmetern<br />

(Gesamtfläche über 500 Quadratmeter) der größte<br />

in ganz Europa. Zum Grand Opening kamen viele Prominente<br />

und VIPs, unter ihnen Franchi-Fan Verona Pooth und die Designerin<br />

selbst.<br />

Designerin Elisabetta Franchi mit dem Stargast des Abends Verona Pooth.<br />

Ex-Profiboxerin Ina Menzer.<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Society Lady Jacqueline Pojer<br />

mit Ehemann Karl Pojer (DER<br />

Touristiks).<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Influencerin Kimberley Schulz.<br />

Betreiber und Partner - Fashion BC2J GmbH<br />

Inhaber und Franchisenehmer des Elisabetta Franchi<br />

Monobrand Stores am Neuen Wall 84 ist die<br />

„Fashion BC2J GmbH" mit Sitz in <strong>Hamburg</strong>. Das<br />

Kürzel BC2J steht für die <strong>Hamburg</strong>er Unternehmer(innen)<br />

Bettina Remer, Cathrin Fuchs und Jan<br />

Kucht, die bereits einige Erfahrungen in der Fashion-Branche<br />

(u.a. mit dem Multi-Brand Store „Dresscode<br />

Winterhude“) sammeln konnten. Partnerschaftliche<br />

Unterstützung erhält das Unternehmen<br />

von Michael Schulz, dessen Firma „SchulzAco“ zu<br />

den etabliertesten Modeagenturen in Europa gehört<br />

und u.a. die Marke „Elisabetta Franchi“ seit Jahren<br />

in Deutschland und Österreich vertritt. In der Kooperation<br />

Fashion BC2J/SchulzACO sind weitere<br />

Elisabetta Franchi Store-Eröffnungen in Deutschland,<br />

Skandinavien, Großbritannien und den USA<br />

geplant.<br />

Shopping-Paradies für Betuchte:<br />

der Neue Wall<br />

Der „Neue Wall“ ist die exklusivste Einkaufsstraße<br />

<strong>Hamburg</strong>s. Laut einer Studie von „Jones Lang La-<br />

Salle“ gehört die 580 Meter lange Straße zu den zehn<br />

führenden Luxus-Einkaufsstraßen Europas. CHA-<br />

NEL, Dolce & Gabana, Giorgio Armani, Mulberry,<br />

Bottega Veneta, ACNE, Lacoste, Pomellato, St. Emile,<br />

Gant, Louis Vuitton, Tiffany & Co, Ermenegildo<br />

Zegna und Prada haben seit vielen Jahren ihre Stores<br />

am Neuen Wall. Zuletzt sicherten sich Luxuslabels<br />

wie Isabel Marant, Anine Bing, Mykita, Slowear und<br />

Shaping New Tomorrow Flächen am Neuen Wall.<br />

Ein Text von Cetin Yaman<br />

Elisabetta Franchi <strong>Hamburg</strong>,<br />

Neuer Wall 84, 20354 <strong>Hamburg</strong><br />

Öffnungszeiten: Montag - Samstag 10 - 19 Uhr<br />

Mode mit Gewissen: Nachhaltigkeit und<br />

Tierschutz wichtige Themen<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Die Betreiber des Elisabetta Franchi Stores (Fashion<br />

BC2J GmbH, v.li.) Jan Kucht, Cathrin Fuchs und<br />

Bettina Remer mit der Designerin Elisabetta Franchi<br />

(2.v.li).<br />

„Luxuriöse Eleganz, zeitlos, feminin und selbstbewusst“ so beschreibt<br />

die italienische Star-Designerin Elisabetta Franchi ihre Mode und damit<br />

hat sie sich in wenigen Jahren auf dem High-Fashion-Markt einen festen<br />

Platz erobert. Über 1100 Geschäfte und Boutiquen führen inzwischen<br />

weltweit die Marke „Elisabetta Franchi“. In Metropolen wie in Paris,<br />

Mailand, Madrid, Dubai und Amsterdam sind „EF-Stores" erfolgreich –<br />

nun kommt auch <strong>Hamburg</strong> an die Reihe. Eine Besonderheit, auf die die<br />

Designerin viel Wert legt: Tierschutz und Nachhaltigkeit sind fest in der<br />

Firmenphilosophie verankert. Dafür wurde die Designerin auch schon<br />

mehrfach von der italienischen Regierung geehrt.<br />

Gäste Britt Dannert und<br />

Jessica Techert<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

Sie haben alles fest im Griff: Thorsten<br />

und Christian Münchow mit Unternehmer<br />

Bobby Chang.<br />

Foto: © Cetin Yaman<br />

TV-Sportmoderatorin Alena Gerber.<br />

Foto: © Beate Zöllner (hfr)<br />

32 CITYGLOW<br />

CITYGLOW 33


J<br />

Neu im Semperhaus<br />

Spitaler Straße 10-12 • 20095 <strong>Hamburg</strong><br />

Juliane Golbs<br />

in Barlach Halle K<br />

Juliane Golbs<br />

in der Barlach Halle K<br />

am 27. und 28.8.<br />

Man kennt Juliane Golbs perfekt gestylt<br />

in großer Robe von glamourösen<br />

Events und roten Teppichen, doch<br />

dass sie auch eine ganz andere Seite<br />

hat, verraten ihre Finger voller bunter<br />

Farbkleckse. Darauf angesprochen,<br />

lacht sie fröhlich und erzählt sprudelnd<br />

von ihrer großen Leidenschaft, der<br />

Malerei, die längst auch Berufung ist.<br />

Als Malerin bringt Juliane Golbs mit<br />

ihrer Kunst pure Lebensfreude zum<br />

Ausdruck. Leuchtende Farben, funkelnde<br />

Goldelemente, romantische Motive<br />

und expressionistische Linien sind<br />

das Markenzeichen ihrer Werke. Das<br />

Aufbringen der Farben mit den bloßen<br />

Fingern ihre Lieblingstechnik. Kunst sei<br />

ihre Daseinsberechtigung, erläutert die<br />

Malerin: „Wenn ich mir die Frage stelle,<br />

warum ich hier bin, ist die einzige vernünftige<br />

und wahre Antwort, um Kunst<br />

zu kreieren.“<br />

Wie außergewöhnlich gut ihr das<br />

Kunstkreieren gelingt, zeigt Juliane<br />

Golbs in einer Ausstellung in der Barlach<br />

Halle K. Dann gibt es neue Werke<br />

zu entdecken und Lieblinge aus früheren<br />

Phasen.<br />

www.wondart.de<br />

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Titelfoto: © Grafy<br />

Seit dem 5. November 2020 für Sie da!<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 7 bis 21 Uhr<br />

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