Download - UBV - Österreichischer Unabhängiger Bauernverband
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weitere Vorstandsmitglieder sind:<br />
Michael KOGLER aus Kulm am Zirbitz Josef WALLNER aus Krakau<br />
Andreas SCHELLNEGGER aus St. Ruprecht Dr. Wolfgang SPADIUT aus Knittelfeld<br />
Reinhard STEINMETZ aus Judenburg Franz KÖBERL aus Feistritz<br />
DI Wolfgang MÜLLER<br />
Offener Brief an die Arbeiterkammer<br />
Die gesamte Bauernschaft wird ständig konfrontiert mit folgenden Anschuldigungen der Arbeiterkammer:<br />
� � Die Erzeugerpreise seien zu hoch.<br />
� � Die Bauern bekämen zuviel Ausgleichszahlungen.<br />
� � Die Pauschalierung müsse weg.<br />
� � Die Grundsteuer müsse erhöht werden.<br />
Die Grünlandbauern, speziell die Milchbauern, produzieren im Einklang mit der Natur und nach den<br />
strengen Tierschutzbestimmungen hochwertige „Mittel zum Leben“. Von der Erzeugung über die<br />
Verarbeitung bis zur Vermarktung bekommen die Landwirte in allen Sparten den geringsten Preisanteil<br />
– trotz Ausgleichszahlungen, wie der „Grüne Bericht“ schwarz auf weiß beweist. Den Milchbauern<br />
bleibt, außer viel Arbeit, ein Stundenlohn (für Qualitätsarbeit) von gerade zwei bis drei Euro!<br />
Grund und Boden, Gebäude und Maschinen dienen der Produktion von Milch, an der wir unter<br />
genauer Vollkostenberechnung nichts verdienen. Die durch Mehrarbeit erwirtschafteten Mehreinnahmen,<br />
wie durch Arbeiten in der Forstwirtschaft, im Maschinenring, durch „Urlaub am Bauernhof“ etc.<br />
(unser zweites bzw. drittes Standbein), werden in den Betrieben für Reparaturen, Maschinenankauf,<br />
Sanierungen und dergleichen verwendet und kommen zu 100 Prozent der heimischen Wirtschaft zugute.<br />
Richtiger Urlaub kommt für viele Vollerwerbsbauern nie in Frage. Sag’ mir einer: „Die Bauern<br />
jammern immer!“ Diese primitive Aussage ist der Versuch die Bauern mundtot zu machen. Hiezu<br />
kommt noch, dass unsere Standesvertretung, sprich Kammerpräsident WLODKOWSKI behauptet:<br />
„Die Bauern haben klar erklärt, dass sie bereit sind ihren Beitrag zur Sanierung des Staatsbudgets zu<br />
leisten.“ Diesen Beitrag leisten die Bauern und Bäuerinnen doch schon seit Jahrzehnten mit niedrigen,<br />
oft niedrigsten (nicht kostendeckenden) Erzeugerpreisen!<br />
In regelmäßigen Abständen, immer dann wenn die Bauern Aufwind spüren, werden sie von der<br />
Arbeiterkammer „gestutzt“ und es beginnt immer wieder der stete Kreislauf: „Unsere Standesvertretung<br />
verteidigt unsere Leistungen für die Gesellschaft und für die nachgelagerten Wirtschaftszweige. Wir<br />
fühlen uns verstanden und vertrauen darauf, dass wir gut vertreten sind.“ In Wirklichkeit wird aber nur<br />
auf den Faktor „Zeit“ gesetzt. Wir produzieren weiterhin bei niedrigster Entlohnung unserer Qualitätsarbeit<br />
und sollen noch froh sein, wenn die Ausgleichszahlungen nicht noch mehr gekürzt werden. Und<br />
wer profitiert davon? Der Handel und die Wirtschaft!<br />
Es sind auf vielen Höfen die Altbauern, die unbemerkt und ohne finanzielle Entlohnung kleine und<br />
große Arbeiten auf den Betrieben übernehmen. Auch Kinder helfen oft tatkräftig mit. Diese Leistungen<br />
müssen unbedingt deshalb hervorgehoben werden, weil dadurch dort, wo so zusammengearbeitet wird,<br />
der Betrieb auch noch in der nächsten Generation funktioniert.<br />
Die Arbeiterkammer muss konkret sagen, welche Betriebe zuviel Ausgleichszahlungen bekommen.<br />
Denn es sind nicht die Grünlandbauern, schon gar nicht die Milchbauern. Das hat dankenswerter Weise<br />
die Transparentdatenbank aufgezeigt und an den Tag gebracht. Der Milchbauer hat sein ganzes Leben<br />
und Wirken der Landwirtschaft untergeordnet. Wenn die Sparmaßnahmen der Regierung und die<br />
Umsetzung von Forderungen der AK wiederum uns treffen, werden noch viel mehr Bauern ihre Stalltüren<br />
für immer schließen müssen.<br />
Wir ersuchen die Arbeiterkammer sich besser zu informieren, auf die Situation der Milchbauern<br />
einzugehen und die Leistungen dieser für die übrige Wirtschaft entsprechend zu schätzen, damit unsere<br />
Betriebe lebensfähig bleiben und unsere Kinder mit Freude den Hof und die Arbeit übernehmen können.<br />
Die <strong>UBV</strong>-Bezirksbauernkammerräte der BBK Liezen:<br />
Christine Landl Hans Gruber Franz Feuchter<br />
STEIERMARK