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Download - UBV - Österreichischer Unabhängiger Bauernverband

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SALZBURG<br />

– 14 –<br />

An ihrem Parteifreund ÖVP-NR NEUGEBAUER haben sie sich wieder kein Beispiel genommen,<br />

wie man als Interessenvertreter handelt. Eine sogenannte „deadline“ wie man auf neudeutsch sagt, gibt<br />

es bei ihnen nicht. Sie haben kein Rückgrat und sind nur Dampfplauderer, denen man nichts glauben<br />

darf – unsere obersten „Bauernvertreter“. Es ist erbärmlich!<br />

Offensichtlicher Vertrauensschwund<br />

Der Flachgau ist das stärkste Milchgebiet Österreichs mit etwa 1.500 Milchlieferanten. Da fand jüngst<br />

in Eugendorf der „Flachgauer Milchwirtschaftstag“ unter prominenter Besetzung statt. Aber nach<br />

Abzug der Ehrengäste und der <strong>UBV</strong>-Bauern waren es gerade noch etwa 70 Bäuerinnen und Bauern,<br />

die der Einladung gefolgt waren. Herzlich wenig, wenn man in Betracht zieht, dass am Podium zwei<br />

BB-Kammerpräsidenten (mit Anhang) saßen. Da frage ich mich schon, wo denn all die Flachgauer<br />

Bauern an diesem Samstag Vormittag waren, wo doch die Referenten passten und das Wetter ebenso.<br />

Da fehlten ja allein schon jede Menge BB-Funktionäre! Hat nicht danach ausgesehen, als ob man auf die<br />

Aussagen der Spitzenfunktionäre noch recht neugierig wäre. Überstrapaziertes Vertrauen?<br />

Bemerkenswerte Aussagen<br />

Da meinte doch Referent Leopold KIRNER die österreichischen Bauern/Bäuerinnen müssten<br />

keine Angst vor der Zukunft haben, denn sie würden Preisschwankungen und Krisen besser<br />

überstehen als ihre europäischen Berufskollegen. Weil nämlich die heimischen Familienbetriebe<br />

keine Lohnkosten bei den Fixkosten einberechnen und diese dadurch viel niedriger seien als jene<br />

bei den europäischen Kollegen.<br />

Und der Herr KIRNER wird nicht schamrot bei dieser Aussage? Denn wenn die Bauern keinen bzw.<br />

keinen angemessenen Lohn für ihre Qualitätsarbeit in den Erzeugerpreisen unterbringen, dann bedeutet<br />

dies doch Einkommens- und Konsumverzicht bis hin zum „von der Substanz leben“. Das geschieht in<br />

einem Staat, in dem CHRISTLICH und ÖKOSOZIAL groß geschrieben wird. – „Aber die Bauern halten<br />

das schon aus, die haben ja schon so viele Krisen überstanden!“ – Dies auch schon gehört?<br />

Auch Quotenende kein Problem!<br />

Laut LK-Präsident MOOSBRUCKER, Sprecher der „LK-Österreich“ zum Thema Milch, er war auch<br />

Vortragender, sollten sich die Bauern über die Milchmenge und den Milchpreis keine Gedanken<br />

machen. Viel wichtiger sei, dass die Wirtschaft und der Euro funktionieren. Denn im Export von<br />

Milch und Milchprodukten sind wir Weltmeister. Da frage ich mich schon: „Ja haben wir Bauern denn<br />

einen Einfluss auf die Wirtschaft und den Euro? Uns sagt man doch immer wieder, dass einzig und<br />

allein Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen. Das Angebot aber erzeugen die Bauern!“<br />

5.000 Milchbauern reichen aus!<br />

Beim Lungauer Bezirksbauernstag machte unser LK-Präsident die Aussage, er sei überzeugt, dass<br />

5.000 Milchbauern – nach Aufhebung der Quotenregelung – in der Lage sind die heimische<br />

Versorgung mit Milch sicherzustellen. Die Milchproduktion werde sich in die guten Lagen verlagern,<br />

dort werden europareife Milchbetriebe entstehen mit der notwendigen Produktion.<br />

Ganz abgesehen von flächendeckender Bewirtschaftung, Erhaltung der Kultur- und Erholungslandschaft,<br />

der Besiedelung und dem Fremdenverkehr lässt der Herr Präsident die Frage offen, woher<br />

diese Betriebe denn die notwendige Fläche nehmen, allein schon um der bestehenden Nitratverordnung<br />

gerecht zu werden? Vielleicht hat der Herr Präsident dann auch einen guten Tipp für all jene Bergbauern,<br />

die in benachteiligten Gebieten leben und die dann Haus und Hof aufgeben müssten, weil sie ja nicht<br />

mehr gebraucht werden? Und dann vielleicht noch ein kurzer Ausblick wie sich der Herr Präsident dann<br />

diese Regionen vorstellt. Oder wird das alles dann Nationalpark mit einigen besonders hartnäckigen<br />

Bergbauernfamilien, die gleichsam als „Indigene“ den Nationalpark beleben? Oder habe ich etwa den<br />

Herrn Präsidenten völlig falsch verstanden? – Passiert mir eigentlich kaum.

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