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Nova-Strom
ENDLICH! - Die Rückkehr war schwer...
Als am 16.6.2019 die Ärzte die 15. Ausgabe des Nova Rock Festival abgeschlossen hatten dachte wohl niemand,
dass es fast 3 Jahre dauern würde, bis das größte Rockfestival Österreichs auf die Pannonia Fields zurückkehren würde.
So groß die Sehnsucht bei den Besuchern war, so schwierig waren jedoch die Umstände für die Veranstalter.
Starkregen, Personalmangel und Lieferengpässe forderten Mitarbeitern wie auch Besuchern alles ab,
selbst der Start der Bühnen musste nach hinten verschoben werden. Ein ganz besonderer Gesprächspartner,
mit dem ich spontan plaudern durfte, hat mir jedoch sehr interessante Einblicke
in die Hindernisse und Hürden des Nova Rock 2022 gegeben…
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Ich hatte das Glück, Ewald Tatar, den Veranstalter
des Nova Rock, backstage treffen und mit ihm in
einer kleinen Runde etwas plaudern zu dürfen. Er
interessierte sich bei diesem Gespräch sichtlich für
die Erfahrungsberichte, die ihm eine Handvoll Gäste
zutrug und schilderte auch ehrlich seine Sicht der
Dinge und gab einen kleinen Insider-Einblick in
logistische Schwierigkeiten. Doch zunächst war natürlich
der Starkregen ein Thema, der das Gelände
enorm aufgeweicht hatte. „Ich habe in den vergangenen
Tagen mit einigen im Burgenland ansässigen
Bauern gesprochen und habe dabei erfahren, dass es
zwischen Jänner und Mai gesammelt nicht so viel
geregnet hat, wie das in der vergangenen Woche der
Fall war!“. Für ein Festivalgelände ist das natürlich
ein absoluter Overkill. Der Stau bei der Anfahrt entwickelte
sich so zu einer wahren Geduldsprobe für
die Gäste, was bei vielen natürlich enormen Unmut
ausgelöst hatte.
„40 Mitarbeiter waren für die Parkplätze eingeplant,
38 haben ihren Dienst am selben Tag abgesagt,
weil sie bei dem Wetter nicht arbeiten wollten“.
Höflich professionell verkniff sich Tatar an dieser
Stelle jeden weiteren Kommentar, obgleich das die
komplette Situation für ihn nur noch um einiges
schwieriger gestaltete. Generell räumte er ein, dass
die Personalsituation nach der Pandemie um einiges
anders aussieht als davor. Wie viele andere
Wirtschaftszweige bleibt auch die Eventbranche aktuell
nicht von einem akuten Personalmangel verschont.
Was man laut Tatar merkte, oder besser gesagt
nicht merkte, war die Situation beim Sicherheits-
Personal. Durch einen Mangel an Securities legte
er höchsten Wert darauf, dass die Bühnen bzw. die
Kerngelände so durchzogen wie möglich besetzt waren,
musste jedoch als Kompromiss auf Mitarbeiter
auf den Zeltplätzen verzichten. Dass dennoch verhältnismäßig
wenig passiert ist, kann man wohl den
großteils zivilisierten Festivalbesuchern verdanken,
die zwar ausgiebig feierten, sich jedoch weitestgehend
zivilisiert verhielten. Und das trotz 2 ausgesprochen
anstrengender Anreisetage. Das führte mich
auch gleich zu einer Frage an Tatar:
Sind die Leute trotz der Startschwierigkeiten alles in allem
froh, dass es wieder ein Nova Rock gibt?
„Ja, auf jeden Fall! Ich bin in den letzten Tagen sehr
oft angesprochen worden, wenn ich mich zwischen
den Bühnen hin und her bewegt habe. Großteils
waren das sehr positive Reaktionen, in denen sich
die Leute dafür bedankten, dass wir an dem Festival
festgehalten haben und trotz des desaströsen ersten
Tages, an dem wir ja sogar einige Acts canceln, weil
wir die Bühnen noch bespielbar machen mussten,
durchgezogen haben!“. Dieser Dank ist auch für Tatar
nicht selbstverständlich. Eine Begegnung mit einem
Gast ist ihm deshalb ganz besonders in Erinnerung
geblieben: „Da kam jemand auf mich zu und sagte
zu mir, dass er sich entschuldigen müsse. Ich habe
erst einmal verwundert reagiert und gefragt, wofür.
Da entgegnete er mir: „Ich bin am ersten Tag im Auto
gesessen und habe nur darüber geschimpft, was hier
für ein Chaos herrscht. Ich war müde, ich war sauer,
ich konnte durch den Stau über Stunden nicht auf
die Toilette gehen. Aber als ich dann hier war hab ich
gesehen, was für Umstände herrschen und wieviel
Mühe ihr euch gebt, das alles am Laufen zu halten!
Dafür muss ich danke sagen!“. Die harte Arbeit sollte
belohnt werden.
Als die Bühnen am Donnerstag nicht wie geplant
öffnen konnten und die ersten Bands vom Line-up
gestrichen werden mussten, schien es für die viele
Besucher kurzfristig nicht so klar zu sein, ob das Nova
Rock den geplanten Betrieb aufnehmen kann. Doch
Tatar und sein Team arbeiteten mit voller Kraft daran,
das wetterbedingt in Mitleidenschaft gezogene
Kerngelände des Festivals irgendwie bespielbar zu
machen. Zu lange hatten die Fans gewartet, zu viele
Menschen wären an diesem Tag enttäuscht abgezogen,
hätte das nicht funktioniert. Doch die harte
Arbeit sollte sich auszahlen! Als kurz nach 18:00
Clawfinger mit „World Domination“ das Festival
eröffneten, schien eine unglaubliche Freude und
Erleichterung durch das Publikum zu ziehen. Der
Boden war nach wie vor nur teilweise begehbar und
man blieb alle paar Schritte im Schlamm stecken,
Alle Fotos © Stefan Mair
Ein Blick auf die neu designte Blaue Bühne.
Beim Plausch mit Ewald Tatar
Dj Grind und Djane Kaileena von der
Addicted To Rock Crew bei der Arbeit.
Die Ukrainische Band Jinjer brachte neben
ihrem jazzigen Deathcore auch Friedensbotschaften
mit. Nein, näher wollte ich
nicht ran.
Djane Kaileena (im Hintergrund), Ines Beranek von
Poledance Vienna (Kopfüber) und eine ausgesprochen
schau- und hörlustige Meute!
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