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Lebensart im Norden | September 2022 | Hamburg Nord

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#nichtweiterleiten<br />

Landesweite Kampagne gegen die Verbreitung von kinderpornografischen Darstellungen durch Jugendliche<br />

wurde gestartet.<br />

Tagtäglich werden Nachrichten verschickt, Sprachnachrichten aufgenommen,<br />

Bilder gelikt und weitergeleitet. Kein Problem, wenn dabei<br />

süße Tiere oder Bilder aus dem Urlaub auf dem Display erscheinen.<br />

Ganz anders sieht es allerdings aus, wenn es sich um die Darstellungen<br />

sexualisierter Gewalt an Kindern oder sonstige kinderpornografische<br />

Inhalte handelt. Die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen ist ein<br />

Verbrechen! Was dabei vielen nicht bewusst ist: Mehr als ein Drittel<br />

der Tatverdächtigen sind Jugendliche. Es fehlt oftmals das Bewusstsein<br />

für die Brisanz der häufig unüberlegt weitergeleiteten Nachricht.<br />

Kinderpornografie stellt in Bild, Ton und/oder Schrift dar, wie an<br />

Kindern unter 14 Jahren sexualisierter Missbrauch praktiziert wird.<br />

Ist dieses Material dann <strong>im</strong> Umlauf, findet es sich schnell in beispielsweise<br />

Klassenchats wieder. Sehr zur Überraschung der Eltern, denn<br />

sie wissen meist nichts von den Aktivitäten ihrer Kids am Smartphone.<br />

Eltern können helfen, die Verbreitung von<br />

kinderpornografischen Inhalten einzuschränken<br />

– mit Interesse und Aufklärung<br />

© deagreez/Adobe Stock<br />

Sensibilisierung<br />

Um auf den sexuellen Missbrauch von Kindern in den sozialen Medien<br />

aufmerksam zu machen, gab die Polizei Schleswig-Holstein am 15.<br />

August den Startschuss für die landesweite Kampagne „#nichtweiterleiten“.<br />

In-App-Werbung richtet sich direkt an Kinder und Jugendliche<br />

und erscheint beispielsweise be<strong>im</strong> Aufrufen eines Spiels aus<br />

dem Playstore. Zusätzliche Plakatmotive sollen Eltern und jungen<br />

Erwachsenen bewusst machen, was Kinder in den sozialen Netzwerken<br />

und in den Messenger Gruppen teilen. Innenministerin Sabine<br />

Sütterlin-Waack betonte bei der Eröffnung der Kampagne: „Kindesmissbrauch<br />

ist ein schreckliches Verbrechen, das die Opfer teilweise<br />

ein Leben lang nicht loslässt.“ Als Anwältin erlebte sie viele Opfer von<br />

sexualisierter Gewalt persönlich.<br />

Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und Ralph Garschke, Leiter der<br />

Abteilung für Polizeiliches Management <strong>im</strong> Landespolizeiamt, gaben am<br />

15. August <strong>2022</strong> den Startschuss für die Kampagne „#nichtweiterleiten“<br />

© Mirjam Stein<br />

Empfehlungen der Polizei<br />

Das Smartphone der Kids zu kontrollieren, stößt bei ihnen oft auf<br />

vehemente Gegenwehr. Eltern können jedoch Interesse zeigen für die<br />

Medien der Kinder. Die Polizei rät Kindern und Jugendlichen, nicht <strong>im</strong><br />

Internet nach kinderpornografischen Darstellungen zu suchen. Das ist<br />

strafbar und provoziert den sexuellen Missbrauch an Kindern weiter,<br />

weil das angebotene Material sich an der Nachfrage orientiert. Gelangen<br />

junge Menschen über Chat-Gruppen an Kinderpornografie, rät die<br />

Polizei dazu, auszutreten, das Material nicht weiterzuleiten, aber auch<br />

nicht zu löschen und Anzeige zu erstatten. So haben die Behörden die<br />

Möglichkeit, die weitere Verbreitung zu stoppen. Schulen wird durch<br />

die Polizeidienststellen und die Präventionsbeamt:innen außerdem<br />

Aufklärungsmaterial zur Verfügung gestellt.<br />

09.<strong>2022</strong> Anzeigenspezial lebensart 107

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