NK 09_2022-E-Paper-Glaudia Chestnut

WWW.NETWORK-KARRIERE.COM 09.2022
4,75 €
EUROPAS GRÖSSTE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN DIREKTVERTRIEB
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„ERFOLGREICHE
SCHAUSPIELER UND
VERKÄUFER SIND
IMMER SICHTBAR!“
Filmschauspielerin Wilma Elles
und Kolumnist Peter Buchenau
im Titel-Interview
Prof. Dr. Florian Kraus,
Marktstudie
Universität Mannheim:
Direktvertrieb
erfolgreicher denn je.
Prof. Dr Sabrina Scheidler,
FH-Dortmund:
Vertrieb macht Nachhaltigkeit.
Dr. med.
Ruediger Dahlke,
Lebensstil-Medizin:
Gesund und glücklich
älter werden.
Bernhard Grassinger,
„Zauberkeit“ Made in Allgäu:
DELPHIN Luft- und
Raumreinigungstechnologie.
www.seitz-mediengruppe.de
NETWORK-
KARRIERE
VERBINDET

2
EDITORIAL
„GRÜSS GOTT“, „HALLO“
UND „GUTEN TAG“
LIEBE LESERINNEN
UND LESER,
auf dem Weg ins Lebensmittelge-
der Früh.“ Schnell haben meine Brü-
dem Handheben oder Winken er-
Moment gerade keine Zeit für ein
sie wirklich. Mittlerweile ist sie so frei,
schäft bei uns in der Gemeinde be-
der und ich gelernt, dass Grüßen ein
folgen, je nachdem, wo ich mich
weiteres Gespräch habe, kann ich
die Kunden daraufhin anzusprechen:
gegne ich einer mir unbekannten
Ausdruck von Höflichkeit ist und ein-
befinde.
das einfach sagen. Aber ich habe zu-
„Zuerst einmal Grüß Gott.“, und wartet
Person, die den Laden verlässt. Ich
fach dazugehört – egal wo und egal,
mindest gegrüßt und somit meine
in aller Ruhe auf eine Reaktion.
grüße. Der andere sieht mich an,
wen wir sehen.
Wer grüßt zuerst?
Wertschätzung zum Ausdruck ge-
Ist es tatsächlich möglich, dass wir
geht an mir vorbei, verzieht keine
Der Knigge Begrüßung – ob auf der
Als Grundregel der Knigge Begrü-
bracht.
verlernen, uns gegenseitig zu grü-
Miene, sagt kein Wort. Solche Bege-
Straße, im Geschäft, im Büro oder
ßung gilt: Die Person, die einen Raum
Nun gibt es im Geschäftsleben die
ßen? Vielleicht wird es schleichend
benheiten passieren mir immer öfter.
Garten – wo auch immer, es verbin-
betritt, grüßt zuerst. Dabei spielt es
Regel, dass der Rangniedere den
zur Gewohnheit. Wir sind einmal faul
Leider. Deshalb schreibe ich heute
det Menschen miteinander, vermit-
keine Rolle, ob es eine Begegnung im
Ranghöheren zuerst grüßt. Ich per-
und dann ein zweites Mal und schon
über Knigge Begrüßung: Geht das
telt Wertschätzung, bekundet Res-
privaten oder beruflichen Leben
sönlich halte nicht viel von diesem
schleift es sich ein und wird zur neu-
Grüßen mehr und mehr verloren?
pekt vor dem Gegenüber, zeigt Of-
stattfindet. Gehe ich in eine Arztpraxis,
Grundsatz. Stellen Sie sich vor, ich, als
en Normalität. Doch das muss nicht
fenheit und Freundlichkeit.
zum Einkaufen in ein Geschäft, in ei-
Chefin im Hotel, würde meine Früh-
sein. Jeder von uns kann dem entge-
„Guten Morgen in der Früh.“
Dabei ist es nicht zwingend erfor-
nen Aufzug oder in das Büro meines
stücksdame am Morgen sehen, ihr in
genwirken. Nehmen wir uns selbst an
Ein freundliches „Guten Tag“, „Grüß
derlich, jedes Mal die Hand zu rei-
Arbeitgebers: Ich grüße als Erstes.
die Augen schauen und mit meinem
der Nase. Erwarten wir nicht vom an-
Gott“ oder „Hallo“, gepaart mit einem
chen. Das wäre praktisch auch gar
Ebenso grüßt die Person zuerst, die
Morgengruß warten, bis sie mich be-
deren, dass er uns zuerst grüßt. Ma-
offenen Blick in die Augen und einem
nicht machbar. Die formelle Begrü-
einen anderen als erstes sieht. Wenn
grüßt. Da würde ich mir sehr über-
chen wir den ersten Schritt.
Lächeln im Gesicht, so habe ich das
ßung mit Handschlag ist etwas an-
ich z. B. meinen Nachbarn im Garten
heblich vorkommen. Mir fällt ja kein
Ich ermutige Sie: Nehmen Sie sich
Grüßen als Kind von meinen Eltern
deres als das informelle Grüßen.
sehe, grüße ich ihn. Sieht er mich zu-
Zacken aus der Krone, wenn ich je-
heute vor, aufmerksam zu sein; auf-
gelernt. Im Prozess des Lernens sag-
Dieses kann auch nur mit einem
erst, grüßt er und ich erwidere. So
manden zuerst grüße. Mancher Ar-
merksam auf der Straße oder wo im-
te mein Vater oft: „Guten Morgen in
Kopfnicken, freundlichen Lächeln,
einfach ist das. Und wenn ich in dem
beitgeber sieht dies vielleicht anders,
mer Sie sind. Sehen Sie den Men-
je nach Kultur des Unternehmens.
schen, der Ihnen entgegenkommt.
Grüßen Sie mit einem direkten Blick
Verlernen wir die Knigge Begrü-
in die Augen und einem freundlichen
ßung?
Lächeln im Gesicht. Sie werden mer-
Vor ein paar Tagen ging ich am Spät-
ken: Dieser Akt der Höflichkeit wird
nachmittag noch schnell zum Bäcker.
nicht nur Ihrem Gegenüber den Tag
Wie immer grüßte ich die Verkäuferin
heller machen, sondern auch Ihr Herz
und fragte, wie der Tag denn so war.
mit Freude füllen. Denn: Wie wir in
Sie fing an zu klagen, dass die Kun-
den Wald hineinschreien, so kommt
den immer unfreundlicher würden.
es zurück. Und wenn nicht, machen
Sie sähen ihr nicht mal mehr in die
wir uns nichts draus. Das Leben ist
Augen, grüßten sie nicht und seien
trotzdem schön.
nur darauf fixiert, schnell das zu be-
Glaudia Chestnut
kommen, was sie wollten. Das ärgert
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Glaudia Chestnut
Glaudia Chestnut hat an der Gutshof Akademie die Ausbildung zum
Personal Image Coach (IHK), zur zertifizierten Knigge-Trainerin sowie
Wohnberaterin abgeschlossen. Gemeinsam mit ihrem Mann leitet sie
das Hotel Inspiration im südostbayerischen Tittmoning. Nach ihrem
Motto: manifest your best! unterstützt sie Menschen, sich professionell
zu präsentieren.
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