Möbel & Einrichtung, Uhren, Skulpturen & Kunsthandwerk
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ONE OF THE LEADING<br />
AUCTION HOUSES<br />
IN EUROPE<br />
CATALOGUE I<br />
FURNITURE & INTERIOR, CLOCKS,<br />
SCULPTURE & WORKS OF ART<br />
Auctions: Thursday, 22 September 2022<br />
Exhibition: Saturday, 17 September – Tuesday, 20 September 2022
FURNITURE<br />
& INTERIOR
1<br />
JOSEF KREUTZINGER,<br />
1757 WIEN– 1829 EBENDA<br />
LEOPOLD II<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
106,5 x 83 cm.<br />
Rahmenmaß: ca. 190 x 125 cm.<br />
In mit Akanthusblatt verziertem Rahmen mit<br />
geschnitztem Aufsatz.<br />
Kunstvoll geschnitztes Wappen des Großherzogtums<br />
Toskana, verziert mit Eichenlaub und Kriegstrophäen.<br />
Leopold II (1747-1792), Großherzog der Toskana und<br />
Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, trägt die Insignien<br />
des Ordens vom Goldenen Vlies sowie den<br />
Stern und die Schärpe des Maria-Theresien-Ordens. (†)<br />
Provenienz:<br />
1801 als Geschenk an William Wickham, P.C. (1761-<br />
1840).<br />
Im Erbgang an Einlieferer von: Sotheby´s, London,<br />
6. Dezember 1995, Lot 45.<br />
Sotheby´s, London, 11. Juli 2002, Lot 235.<br />
Sotheby´s, London, 6. Dezember 2018, Lot 218.<br />
(13306056) (13)<br />
JOSEPH KREUTZINGER,<br />
1757 WIEN – 1829 IBID.<br />
LEOPOLD II<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
106.5 x 83 cm.<br />
Elaborately carved coat of arms of the Grand Duchy<br />
of Tuscany, decorated with oak leaves and war trophies.<br />
Leopold II (1747-92), Grand Duke of Tuscany<br />
and Holy Roman Emperor, wearing the insignia of<br />
the Order of the Golden Fleece and the star and<br />
sash of the Military Order of Maria Theresa. (†)<br />
Provenance:<br />
1801 as a gift to William Wickham, P.C. (1761-1840).<br />
To consignor by inheritance: Sotheby’s, London,<br />
6 December 1995, lot 45.<br />
Sotheby’s, London, 11 July 2002, lot 235.<br />
Sotheby’s, London, 6 December 2018, lot 218.<br />
€ 40.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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Detailabbildungen Lot 1
2<br />
BEDEUTENDE LOUIS XIV-KOMMODE<br />
MIT BOULLE-MARKETERIE<br />
Höhe: 86 cm.<br />
Breite: 120 cm.<br />
Tiefe: 62,5 cm.<br />
Gestempelt „Sageot“.<br />
Die Kommode vierschübig, die Front in eleganter<br />
Weise, nur leicht korbbogig gebaucht, die gerundeten<br />
Ecken ziehen in die Seiten ein. Der Fußsockel, mit<br />
an den Ecken rundziehenden Stollenfüßen, zieht in der<br />
Mittelzarge in symmetrischer Schweifung bis zum<br />
Boden herab. Die Platte, der Grundform des <strong>Möbel</strong>s<br />
folgend, ist umzogen von einer vergoldeten Rahmeneinfassung<br />
mit reliefierten Lanzettblättern. Entsprechend<br />
umziehende, vergoldete Profilleiste trennt den<br />
Fußsockel von der Schübefront, die an den gerundeten<br />
Ecken in ähnlicher, gerade herabziehender, vergoldeter<br />
Stabdekoration eingefasst ist. Schübefronten,<br />
Abdeckplatte und Seiten mit Boulle-Intarsien, unter<br />
Verwendung von Zinneinlagen und rotem Schildpatt<br />
dekoriert, jeweils eingefasst von ebonisierten Rahmungen,<br />
die ebenso gliedernd wie beruhigt ordnend wirken.<br />
Schlanke Metallbandeinlagen, unterbrochen von<br />
mittigen schmalen horizontalen gravierten Bändern.<br />
Die Boulle-Intarsien zeigen auf der Deckplatte eine<br />
zentrale größere pavillonähnliche Figuration im Grotesken-Stil<br />
mit, auf zentraler Gold-Messingfläche eingelegter<br />
Darstellung, einer im Sessel sitzenden Dame<br />
vor einem ovalen Bild, daneben ein Putto mit geöffnetem<br />
Buch. Seitlich, zwischen fantastischen schlanken<br />
Säulchen, Fantasiefiguren unter den Trophäen Amors,<br />
wie Pfeile, Köcher und Bogen. Oberhalb der Darstellung<br />
ein Lambrequin-Baldachin. Das Mittelfeld flankiert<br />
von zwei ähnlichen, mehrfach geschweiften und durch<br />
Band- und Laubwerk gebildeten Feldern, mit eingelegten<br />
Darstellungen exotischer Musikanten. Weitere<br />
Fantasiegestalten mit Federbuschhüten in den übrigen<br />
dekorativen Elementen, zum Teil in Verbindung<br />
mit Drachenfiguren bzw. exotischen Fantasievögeln.<br />
Somit steht die figürliche Dekoration in engstem<br />
Zusammenhang mit dem gleichzeitig herrschenden<br />
Chinoiserie-Stil. An den Schübefronten entsprechende<br />
Boulle-Intarsien, ebenfalls in Messing und Zinn, auf<br />
rotem Schildpattgrund mit exotischen Vögeln und federbehelmten<br />
Masken zwischen verschlungenem<br />
Blattwerk. An den Seiten eine entsprechende Boulle<br />
Intarsiendekoration. Reiches, elegant komponiertes<br />
Beschlagwerk in Form symmetrischer Schlüsselbeschläge,<br />
flankiert von seitlichen beweglichen Zughenkeln<br />
in Form liegender Baluster mit Zwischennodus,<br />
die im Schwung seitlich an die Agraffen hochziehen.<br />
An den Seiten große, ebenfalls vergoldete Applikationen<br />
mit Frauenmasken. Innenbau der Schübe in massivem<br />
Nussholz. Ins Holz vertieft eingelassene, original<br />
Schlösser mit Messingabdeckung. Die Kommode insgesamt<br />
von höchster Eleganz und guter Erhaltung.<br />
Gebrauchsbedingt auf der Abdeckplatte zum Teil rest.<br />
Anmerkung:<br />
Nicolas Sageot (1666 - 1731) war Zeitgenosse von<br />
André-Charles Boulle (1642 - 1732) und arbeitet mit<br />
diesem häufig zusammen. Werke aus ihrer Werkstatt<br />
kamen in bedeutende Ausstattungen für Schlösser<br />
der französischen Aristokratie, auch an die Schwedische<br />
Krone oder an Kurfürst Maximilian II von Bayern.<br />
Sageot war ab 1706 Meister. (13306228) (10)<br />
Gestempelt “Sageot”<br />
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IMPORTANT LOUIS XIV COMMODE WITH<br />
BOULLE MARQUETRY, STAMPED “SAGEOT”<br />
Height: 86 cm.<br />
Width: 120 cm.<br />
Depth: 62.5 cm.<br />
Stamped “Sageot”.<br />
Notes:<br />
Nicolas Sageot (1666 – 1731) was a contemporary of<br />
André-Charles Boulle (1642 – 1732) and often collaborated<br />
with him. Works from his workshop were used<br />
in distinguished interiors for palaces of the French<br />
aristocracy, the Royal Court of Sweden, or the Elector<br />
Maximilian II of Bavaria. Sageot was master from<br />
1706.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 200.000 - € 350.000<br />
Sistrix<br />
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Abbildung der Deckplatte<br />
Detailabbildung linke untere Front<br />
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3<br />
VENEZIANISCHER SPIEGEL<br />
178 x 135 cm.<br />
Venedig, 18. Jahrhundert.<br />
In Holz gearbeitet und vergoldet. Hochrechteckige<br />
Spiegelfläche mit ornamentalem Dekor. Umlaufender<br />
geschnitzter Rocailledekor mit geschnitzten Blüten<br />
und überfangender Spiegelkartusche mit figürlich<br />
geschnittenem Glas. À jour gearbeitet umlaufende<br />
vegetabile Ornamente. Spiegelglas partiell erblindet.<br />
(1330206) (3) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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4<br />
PAAR LOUIS XV-WEINKÜHLER ALS SALON-<br />
LEUCHTER<br />
Höhe mit dem Leuchteraufsatz: 63 cm.<br />
Höhe ohne Leuchteraufsatz: 25,5 cm.<br />
Bodenseitige unterglasurblaue Sèvresmarke mit<br />
Jahresbuchstabe „G“.<br />
Paris, um 1759-1760.<br />
Porzellankorpus mit polychromen Frucht- und Blumenbouquets<br />
auf weißem Fond mit königsblauen Profilringen<br />
mit Goldblattzier. Diese findet sich in den anliegenden<br />
Blatthenkeln und der überreichen à jour<br />
gearbeiteten Ormolumontierung wieder, welche den<br />
Korpus umspielt. Einzusetzender Leuchteraufsatz mit<br />
je 7 Brennstellen und applizierten staffierten Porzellanblüten.<br />
Besch. und rest. (†)<br />
A PAIR OF LOUIS XV WINE COOLERS AS SALON<br />
CANDELABRAS<br />
Height incl. candelabra attachment: 63 cm.<br />
Height excl. candelabra attachment: 25.5 cm.<br />
Underglaze blue Sèvres mark on underside with<br />
year letter “G”.<br />
Paris, ca. 1759-1760. (†)<br />
Provenance:<br />
Sotheby´s, Paris, 12 September 2018, lot 63.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Provenienz:<br />
Sotheby´s, Paris, 12. September 2018, Lot 63.<br />
(12901450) (13)<br />
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zum Größenvergleich<br />
5<br />
LOUIS XV-FONTAINE DE TABLE<br />
Höhe: 34,8 cm.<br />
Frankreich, 18. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet; Bergkristall<br />
und Glas geschliffen. Über à jour gearbeiteten Rocaillen<br />
mit Blatt- und Blütenzier die leicht passige Bergkristallkuppa.<br />
Darüber aufmontiert der tropfenförmige Korpus<br />
mit durchbrochen gearbeitetem Hals und schauseitigem<br />
nereidem Masqueron mit Lorbeerblattkranz.<br />
Steckdeckel mit fruktalem Knauf. Minimal besch. (†)<br />
Provenienz:<br />
Sotheby´s, Paris, 12. September 2018, Lot 22.<br />
(12901457) (13)<br />
LOUIS XV FONTAINE DE TABLE<br />
Height: 34.8 cm.<br />
France, 18th century.<br />
Bronze, cast, chased and gilt; Mountain crystal and<br />
cut glass. (†)<br />
Provenance:<br />
Sotheby´s, Paris, 12 September 2018, lot 22.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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6<br />
LOUIS XV-KONSOLE<br />
Höhe: 81 cm.<br />
Breite: 115 cm.<br />
Tiefe: 56 cm.<br />
Süddeutschland, Mitte 18. Jahrhundert.<br />
In Weichholz geschnitzt. Über trapetzförmigem Grund<br />
vier Rollwerkbeine, die durch Mittelstege kreuzförmig<br />
zusammengeführt werden in eine große, à jour gearbeitete<br />
Rocaille mit Blütenschnitzereien. Blüten und<br />
fruktale Schnitzereien sowie plastisch dargestellte<br />
Drachenwesen ebenfalls in dem Zargenbereich, überfangen<br />
von einer eventuell späteren profilierten, den<br />
Zügen des <strong>Möbel</strong>s folgenden Marmordeckplatte. Minimal<br />
besch.<br />
(1330331) (1) (13)<br />
€ 2.800 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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7<br />
LOUIS XV-KOMMODE<br />
Höhe: 86,5 cm.<br />
Breite: 144 cm.<br />
Tiefe: 61 cm.<br />
18. Jahrhundert.<br />
Zweischübiger Eichenholzkorpus sans traverse mit<br />
geschwungenen Beinen und vorderseitiger, sowie<br />
seitlicher ornamentaler floraler, teils gefärbter Marketerie<br />
mit Ormolu-Schlüsselschildern sowie vegetabilen<br />
Griffen. Ornamentaler sowie durchbrochener Zargenabschluss,<br />
welcher sich am unteren Teil des unteren<br />
Schubes befindet. Leicht überkragende, der bombierten<br />
Form des <strong>Möbel</strong>s folgende, graue Marmorplatte,<br />
profiliert. (†)<br />
(13306221) (10)<br />
LOUIS XV COMMODE<br />
Height: 86.5 cm.<br />
Width: 144 cm.<br />
Depth: 61 cm.<br />
18th century.<br />
Two-drawer oak structure sans traverse with grey,<br />
profiled marble top. (†)<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
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29
8<br />
UMFANGREICHE LOUIS XV-STIL SALONMÖBEL<br />
Lehnenhöhe der Fauteuils: 91 cm.<br />
Sitzhöhe: 40 cm.<br />
Holz, geschnitzt, vergoldet, Gobelinbezug. Bestehend<br />
aus einer großen Bank sowie sechs Fauteuils, jeweils<br />
mit Barock gemuschelten und vegetabilen Schnitzereien<br />
und blaugrundigem Blütenbezug. Besch., rest. (†)<br />
(13306214) (10)<br />
EXTENSIVE SALON SUITE IN LOUIS XV-STYLE<br />
Backrest height of armchairs: 91 cm.<br />
Seat height: 40 cm.<br />
Wood; carved, gilt, with Gobelin covers. Comprising<br />
a large bench and six armchairs, each decorated<br />
with baroque carved shell and vegetal décor with<br />
floral fabric covers on blue background. Damaged,<br />
restored. (†)<br />
€ 12.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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9<br />
DREISCHÜBIGE LOUIS XV-KOMMODE MIT<br />
MARMORPLATTE<br />
LOUIS XV COMMODE WITH THREE DRAWERS<br />
AND MARBLE TOP<br />
Höhe: 85 cm.<br />
Breite: 131 cm.<br />
Tiefe: 70 cm.<br />
Frankreich, 18. Jahrhundert.<br />
Korpusaufbau in Weichholz, Inneneinbauten in Eiche.<br />
Die dreischübige Front mittig konvex vorschwingend,<br />
zu den Seiten hin zurückgeführt. Die Ecken in konvexkonkavem<br />
Schwung, kantig vortretend, ziehen in schräg<br />
gestellte Stollenbeine ein, die mit geschwungener<br />
Zarge zur Mitte ziehen und dort eine herabgeführte<br />
Zunge ausbilden. Schönes Intarsienfurnier in Nussholz,<br />
Amarantholz und anderen Zierhölzern, jeweils felderbildende<br />
dunklere Bandeinlagen, die sich in den Feldern<br />
x-förmig weiterentwickeln. Die obere Schubzone dreigeteilt:<br />
Zwei seitliche Schübe flankieren eine hochrechteckige<br />
kleinere Schubfront. Schwere, fein gearbeitete,<br />
vergoldete Beschläge. An den Ecken kräftige<br />
blattförmige Sabots, die sich nach oben fortsetzen und<br />
unter der Platte jeweils eine nahezu vollplastische<br />
Maske ausbilden. Große rocailleförmige Schlüsselbeschläge.<br />
Seitlich bewegliche Zughenkel an rosettenförmigen<br />
Applikationen mit auszackenden Blättern.<br />
An der Zargenzunge entsprechendes asymmetrisches<br />
Beschlagwerk mit seitlichen Flügelformen. Die Marmorplatte<br />
in grau und weiß gesprenkeltem, altrosafarbenem<br />
Marmor. Die original Schlösser in die Schübe<br />
eingelassen, mit Messingabdeckungen. (†)<br />
(13013141) (10)<br />
Height: 85 cm.<br />
Width: 131 cm.<br />
Depth: 70 cm.<br />
France, 18th century. (†)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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31
10<br />
PAAR POT-POURRIS „AUX ÉLÉPHANTS“<br />
Höhe jeweils: ca. 31,5 cm.<br />
Frankreich/ China, 18./ 19. Jahrhundert.<br />
Kombinationsobjekt aus chinesischem Porzellan und<br />
französischen feuervergoldeten und ziselierten Bronzen<br />
im Louis XV-Stil. Der stark bewegte, aus Rocaillen,<br />
Blattwerk und Blüten gebildete Sockel, als Basis dienend<br />
für den figürlich dargestellten Elefanten, dessen<br />
Höhungen weißlich schimmern, während die Flächen<br />
mit einer Sang de Boeuf-Glasur bedeckt sind. Die auf<br />
dem Rücken liegende Schabracke mit radierten Goldornamenten.<br />
Rücken mit à jour gearbeitetem Ormoluaufsatz,<br />
dem eine figürliche, türkis glasierte Gottheit<br />
aufsitzt. Minimal rest. Ein Auge verlustig. (†)<br />
(12901446) (13)<br />
A PAIR OF POT-POURRIS “AUX ÉLÉPHANTS”<br />
Height: ca. 31.5 cm each.<br />
France/ China, 18th/ 19th century.<br />
Combination object made of Chinese porcelain and<br />
French fire-gilt and chased bronzes in Louis XV style. (†)<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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11<br />
GROSSE DEKORATIVE SPIEGELAPPLIKE<br />
DES BAROCK<br />
Höhe: 66 cm.<br />
Breite: 58 cm.<br />
Mitte 18. Jahrhundert.<br />
Der Rahmen und das Spiegelglas mit bewegtem Umriss,<br />
unter dem Spiegel zwei ausladende Arme. Die<br />
Holzteile reich mit Rocaillen geschnitzt. Originale Polimentvergoldung.<br />
(13019640) (10)<br />
€ 1.800 - € 2.200<br />
Sistrix<br />
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12<br />
SELTENE CHINOISERIE-SCHATULLE<br />
Höhe: 19 cm.<br />
Länge: 31 cm.<br />
Tiefe: 19,5 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Rechteckiger Schatullenkasten in Palisanderholz, allseitig<br />
belegt mit rotgrundiger Chinoiserie-Malerei<br />
mit chinesischen Figuren, Pagoden, Pflanzenwerk und<br />
Vögeln. Darüber hinwegziehendes, reiches Beschlagwerk<br />
in Messing mit Lilienformen und kreuzblumenartigen<br />
Zwischenstücken. Die Kanten, ebenso durch<br />
Beschläge besetzt, führen die Eckbeschläge fort.<br />
Mittlerer Deckelbeschlag mit Schlempe, nach vorne<br />
zu aufgesetztem Schlossbeschlag, mit Arretierungsverriegelung.<br />
Messingschloss mit zwei Zuhaltungen,<br />
von Innen her zudem versperrbar. Das Einlegefach<br />
ebenfalls in poliertem Palisander. Front ausklappbar,<br />
dahinter zwei kleine untere Schübe. An den Seitenwandoberkanten<br />
vertiefte Vierkantschrauben, die es<br />
ermöglichen, die Kassette auf festem Untergrund<br />
durch die kräftigen Schrauben zu befestigen, abgedeckt<br />
durch den Schatullendeckel. Seitlich Messingtragehenkel<br />
an kreuzförmigem Beschlag mit Lilien in<br />
den Abschlüssen. Beide Schlüssel vorhanden.<br />
(1330626) (10)<br />
RARE CHINOISERIE STRONGBOX<br />
Height: 19 cm.<br />
Length: 31 cm.<br />
Depth: 19.5 cm.<br />
France, 19th century.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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13<br />
FEINE LOUIS XV-KOMMODE<br />
85 x 146 x 66 cm.<br />
Die Bronzen mit Punzierung, bekröntes „R“,<br />
(verwendet 1745-1749).<br />
Frankreich, Mitte 18. Jahrhundert.<br />
In vergoldeten Bronzesabots stehender dreischübiger<br />
Korpus mit Furnier in Veilchen- und Satinholz, sowie<br />
aufwändig vergoldeter Bronzemontierung. Der hohe<br />
Korpus von Lambrequinzarge mit à jour gearbeiteter<br />
Ormolu-Zier gestaltet. Unterer Schub durchlaufend,<br />
oberes Segment zweischübig mit dazwischenliegendem<br />
Rocailleschlüsselschid. Die Ecken jeweils in vergoldeter<br />
Bronze, das <strong>Möbel</strong> sich zur Wandseite leicht<br />
trapezförmig erweiternd und mit Würfelmarqueterie<br />
gestaltet. Zwischen den Schüben vergoldete Kanneluren.<br />
Den Zügen des <strong>Möbel</strong>s folgende profilierte, rotweiß<br />
geäderte Marmordeckplatte. (†)<br />
(12901447) (13)<br />
FINE LOUIS XV COMMODE<br />
85 x 146 x 66 cm.<br />
The bronzes hallmarked, crowned “R”,<br />
(used 1745-1749).<br />
France, mid-18th century. (†)<br />
€ 28.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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35
14<br />
FRANZÖSISCHE KOMMODE<br />
80 x 82 x 47 cm.<br />
Frankreich, um 1760.<br />
Dreischübiger Korpus, wohl mit original Beschlägen<br />
und Sabots. In dunklen Hölzern furniert über Eichenholz.<br />
Ohne Schlüssel, besch. (†)<br />
(1330605) (10)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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15<br />
JEAN-PIERRE-ALEXANDER TAHAN,<br />
1813 – 1892, ZUG.<br />
HOCHFEINE SCHREIBSCHATULLE<br />
18 x 30,5 x 27 cm.<br />
Frankreich, um 1870.<br />
Kastenförmiger Korpus mit schräger Schreibplatte.<br />
Symmetrischer Louis XIV-Dekor in Ormolu, Schildpatt,<br />
Perlmutt und blau gefärbtem Horn. Monogramm „EP“.<br />
Inneneinrichtung für Briefe, gedeckelte Federschale<br />
und Tintenfässer. Rote eingelegte Lederschreibplatte.<br />
Eine ähnliche Schreibschatulle stellte Tahan 1851 anlässlich<br />
der Weltausstellung in London aus.<br />
Anmerkung:<br />
Jean-Pierre-Alexandre Tahan übernahm das Geschäft<br />
seines Vaters, der sich bereits auf Schmuckschatullen<br />
und Likörmöbel sowie auf luxuriöse Kleinmöbel spezialisiert<br />
hatte. Ihm ist es zu verdanken, dass die Firma<br />
Tahan großen Erfolg hatte und zu einem der bekanntesten<br />
Unternehmen in Paris avancierte. Sie siedelten<br />
sich in der Rue de la Paix und später auf dem Boulevard<br />
des Italiens an, beides exklusive Pariser Adressen<br />
zur Zeit des Zweiten Kaiserreich. Tahan wurde auch<br />
sehr schnell zu einem der Lieblingslieferanten von<br />
Kaiser Napoléon III und Kaiserin Eugénie. Er lieferte<br />
an die kaiserlichen Paläste zahlreiche Tische, Vitrinen<br />
und weitere feine Dekorationsgegenstände. Mit anderen<br />
Worten, er war definitiv der große Spezialist für<br />
kostbare und erlesenen Objekten. Das Haus Tahan<br />
nahm an verschiedenen Weltausstellungen teil, wo sie<br />
eine Silbermedaille im Jahr 1849, eine weitere 1852 in<br />
London und die Goldmedaille in Paris 1867 gewannen.<br />
(13305013) (1) (13)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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37
16<br />
BUREAU PLAT,<br />
SIGNIERT FRANÇOIS LINKE<br />
Höhe: 75,5 cm.<br />
Breite: 100 cm.<br />
Tiefe: 60 cm.<br />
Eine der Ormolu-Appliken am Bein graviert mit der<br />
Signatur „F. Linke“.<br />
Paris, erste Hälfte 20. Jahrhundert.<br />
Im Louis XV-Stil gestalteter Bureau plat. Aufbau in<br />
Eiche, mit verschiedenen, teils gefärbten Edelhölzern<br />
furniert. Die vier leicht geschwungenen Beine in Blattsabots<br />
mit Widderapplikationen geschmückt. Zentraler<br />
Schub, von zwei tieferliegenden geschwungenen<br />
Schüben begleitet. Ein Schlüssel vorhanden. Die Lederplatte<br />
gold punziert, jedoch eventuell erneuert. Altersund<br />
Gebrauchssp., minimal rest. (†)<br />
(13306027) (10)<br />
BUREAU PLAT,<br />
SIGNED FRANÇOIS LINKE<br />
Height: 75.5 cm.<br />
Width: 100 cm.<br />
Depth: 60 cm.<br />
Engraved signature “F. Linke” on one of the ormolu<br />
fittings on the leg.<br />
Paris, first half of the 20th century. (†)<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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17<br />
QUELLNYMPHE<br />
Höhe inkl. Sockel: 40,5 cm.<br />
Frankreich, 18./ 19. Jahrhundert.<br />
Auf vier Scheibenfüßen ein rechteckiger gekehlter<br />
Marmorsockel. Darauf auf naturalistisch gestalteter<br />
Plinthe eine auf einem Fass sitzende unbekleidete<br />
junge Frau, wobei aus dem Fass oder der Amphore<br />
Wasser strömt, und somit als Quelle zu verstehen ist,<br />
wie es in der Bildsprache des 17./ 18. Jahrhunderts<br />
üblich war. Minimal rest.<br />
(1330305) (13)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
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39
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18<br />
PAAR PRÄCHTIGE KAMIN-ZIERVASEN IN<br />
VERGOLDETER UND BRÜNIERTER BRONZE<br />
Höhe jeweils: 65 cm.<br />
Auf einer der Vasen am Fuß Herstellergravur<br />
„Victor Paellard“ (um 1830-1886).<br />
Paris, 19. Jahrhundert.<br />
Jeweils hoher Aufbau in Form eines ovaloiden brünierten<br />
Vasenkörpers mit kehlig eingezogenem Oberrand<br />
und Kymationfries, auf eingezogenem vergoldetem<br />
Rundfuß mit schräg ziehender Kannelur und Blattfries<br />
am Rundfuß. Der Kannenhals vergoldet, die im<br />
Schwung fortziehende Lippe mit bärtigem Männermaskaron<br />
dekoriert. Wandung reich bestückt mit<br />
umlaufender Hochreliefdekoration in Form von fischleibigen<br />
Meeresungeheuern mit Löwenköpfen, die<br />
Fischschwänze verschlungen, dazwischen eingestelltes<br />
Fruchtgebinde. Am Unterrand frei herabhängende<br />
Festons mit Muscheln und Schnecken. Die Henkel in<br />
großem S-bogigem Schwung hochziehend, nach<br />
oben sich in jugendliche Sirenenleiber entwickelnd,<br />
mit anmutigen Köpfen und kurzen Flügeln. Die kannenförmigen<br />
Vasen auf runde schwarze Schiefersockel<br />
mit Kehlung gestellt. (†)<br />
(13306020) (10)<br />
A PAIR OF MAGNIFICENT DECORATIVE<br />
FIREPLACE VASES IN GILT AND<br />
BURNISHED BRONZE<br />
Height: 65 cm each.<br />
Engraved manufacturer’s mark “Victor Paellard” (ca.<br />
1830 – 1886) on the foot of one of the vases.<br />
Paris, 19th century. (†)<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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19<br />
KOMMODE IM RÉGENCE XV-STIL<br />
Höhe: 86 cm.<br />
Breite: 130 cm.<br />
Tiefe: 63 cm.<br />
Frankreich.<br />
Niedrige, in Sabots sitzende Füße, die den kastenförmigen<br />
Korpus mit zweifach geschwungener Front tragen.<br />
Dieser in fünf Schübe gegliedert: drei große in den<br />
unteren Reihen sowie zwei kleinere in der oberen<br />
Reihe, dazwischen jeweils Maskaron-Schlüsselbeschläge<br />
und mit mobilen Zuggriffen dekoriert. Fadenintarsien<br />
an jedem Schub mit vegetabilen Appliken in den<br />
Ecken. Die Deckplatte in dunkelrot und weiß geädertem<br />
Marmor, den Zügen des <strong>Möbel</strong>s folgend. Altersund<br />
Gebrauchssp. (†)<br />
(13306213) (10)<br />
COMMODE IN REGENCY XV-STYLE<br />
Height: 86 cm.<br />
Width: 130 cm.<br />
Depth: 63 cm.<br />
France. (†)<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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41
20<br />
FEINES GROSSES BERLINER KAMINGITTER<br />
114 x 122 cm.<br />
Signiert „E. Puls, Berlin“ (Eduard Puls, 1840-1909).<br />
Berlin, 19. Jahrhundert.<br />
Eisen, geschmiedet und kontrastierend patiniert. Als<br />
Doppelscharniertür gerahmt mit aufwändiger, symmetrisch<br />
gestalteter, à jour gearbeiteter Zier im Geschmack<br />
des Zweiten Rokoko, mit plastischem Blatt- und Blütenwerk,<br />
Rocaillen und Blütenständen.<br />
(1300031) (13)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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Detailabbildung<br />
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21<br />
HÖCHST REPRÄSENTATIVE LOUIS XV-KOMMODE<br />
MIT BLUMENINTARSIEN<br />
Höhe: 90 cm.<br />
Breite: 130 cm.<br />
Tiefe: 66 cm.<br />
Gestempelt „Galligné & JME“ (Pierre-Antoine<br />
Galligné, Meister 1767).<br />
Frankreich, 18. Jahrhundert.<br />
HIGHLY REPRESENTATIVE LOUIS XV COMMODE<br />
WITH FLORAL INLAYS<br />
Height: 90 cm.<br />
Width: 130 cm.<br />
Depth: 66 cm.<br />
Stamped “Galligné & JME” (Pierre-Antoine Galligné,<br />
master 1767).<br />
France, 18th century.<br />
Die Kommode dreischübig, an der Front mittig konvex<br />
vorschwingend, die Seiten entsprechend den vorderen<br />
Schweifungen. Ecken schräg vortretend und in kantige,<br />
halbhohe Vierkantbeine einziehend, die durch eine<br />
Zarge mit mittig herabziehender Zunge verbunden sind.<br />
Der Korpus in Eiche, furniert in Palisander, Rosenholz,<br />
Amaranthholz sowie helleren und dunkleren Zierhölzern<br />
in den Blüten und Blättern der Intarsien, grün und<br />
rosa eingefärbt. Gliederung der Front dreiteilig: Die<br />
schlanke Mittelzone trägt jeweils große rocailleförmige<br />
Schlüsselbeschläge über quadratischem Intarsienfeld,<br />
seitlich davon jeweils längsziehende, durch Palisanderholz<br />
eingefasste, diagonal verlegte Felder, gesäumt<br />
von schlanken hellen Fadeneinlagen, und darin Rosenund<br />
Anemonenblüten mit grün gefärbtem Blattwerk.<br />
Die Zughenkel feststehend, in Rocailleformen gearbeitet.<br />
Da die obere Schubzone dreigeteilt ist, befindet<br />
sich in den Henkeln zusätzlich je ein Schlüsselbeschlag.<br />
Zwischen den seitlichen Schüben ein<br />
hochrechteckiger kleiner Mittelschub. Die Marmorplatte<br />
anthrazit-grau, hellgrau gesprenkelt, an den Seiten<br />
gerade vorziehend, in der Front, entsprechend dem<br />
Konturverlauf der Kommode geschweift, an den Ecken<br />
mit kleinen runden Einziehungen, mit Randprofil.<br />
(13306212) (10)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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43
22<br />
PAAR FIGÜRLICHE NAPOLEON III-KANDELABER<br />
Höhe jeweils bis zur Tülle: 58,5 cm.<br />
Frankreich, Mitte 19. Jahrhundert.<br />
Gebildet aus weißem Marmor und vergoldeter wie<br />
ziselierter Bronze. Auf architektonisch aufgefassten<br />
Postamenten stehende gekehlte Rundsäulen mit<br />
Blütenkranzrelief gesäumt. In der Kehlung reliefierte<br />
Bronzen als Band-Frucht-Motiv. Darauf jeweils eine<br />
Amoretten- und eine Faunsfigur mit sie umspielendem<br />
Bronzegeäst mit jeweils fünf Brennstellen mit<br />
blattwerkverzierten Tüllen. Elektrifiziert. Nicht auf Funktionsfähigkeit<br />
geprüft.<br />
(1330433) (13)<br />
A PAIR OF FIGURAL NAPOLEON III CANDELABRA<br />
Height to nozzle: 58.5 cm each.<br />
France, mid-19th century.<br />
White marble and chased gilt-bronze.<br />
€ 17.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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23<br />
LOUIS XV-KOMMODE<br />
Höhe: 83 cm.<br />
Breite: 104 cm.<br />
Tiefe: 50 cm<br />
Gestempelt „MONDON“ für den Ebenisten François<br />
Mondon (1694 - 1770).<br />
Frankreich, um 1760.<br />
Eichenholzkorpus mit verschiedenen Furnierhölzern<br />
und ziselierter Ormoluornamentik. Auf Bronzesabots<br />
ruhende Füße mit abgeschrägten Kanten und Ormolu<br />
verzierten Ecklösungen. Dreischübiger Korpus mit<br />
herabschweifender, Ormolu verzierter Zarge und symmetrischem<br />
Furniermuster in verschiedenen Hölzern.<br />
Teilweise geblänkte Griffe und Schlüsselschilder mit<br />
schon angedeuteter Rocailleornamentik. Leicht überkragende,<br />
profilierte Marmordeckplatte, darunter gestempelt<br />
„Mondon“. Ein Schlüssel anbei. Wenige<br />
Alters- und Gebrauchssp., minimal rest. (†)<br />
(13013130) (13)<br />
LOUIS XV COMMODE<br />
Height: 83 cm.<br />
Width: 104 cm.<br />
Depth: 50 cm.<br />
Stamped “MONDON” (François Mondon (1694-1770))<br />
France, ca. 1760.<br />
Oak structure with veneer in various types of wood<br />
and chased ormolu ornaments. Feet resting on bronze<br />
sabots. Only few signs of ageing and wear. With minimal<br />
restoration. (†)<br />
€ 14.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
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45
24<br />
LOUIS XV-KOMMODE<br />
82 x 113 x 60 cm.<br />
Frankreich, 18. Jahrhundert.<br />
Geschwungener dreischübiger Korpus mit ebenfalls<br />
geschwungenen Beinen, wobei die vorderen in Bronzesabots<br />
liegen und mit Eckapplikationen verziert sind.<br />
Die Schübe sowie die Seiten mit geschwungenen<br />
intarsierten Kartuschen mit Trellis-Muster und applizierten,<br />
in Bronze gegossenen Rocaillezuggriffen. Profilierte,<br />
rot-grau geäderte Marmordeckplatte, den Zügen<br />
des <strong>Möbel</strong>s folgend. Kein Schlüssel vorhanden. Furnier<br />
partiell rissig. Alters- und Gebrauchssp., minimal rest.<br />
(†) (1330627) (10)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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25<br />
LOUIS XV-BEISTELLTISCH<br />
Höhe: 76,5 cm.<br />
Breite: 68 cm.<br />
Tiefe: 49,2 cm.<br />
Ebenist Charles Topino, Meister ab 1773, zug.<br />
Frankreich, 18. Jahrhundert.<br />
Holzkorpus in verschiedenen Edelhölzern intarsiert,<br />
welche partiell brandschattiert sind, in feinen Obst- und<br />
Edelhölzern furniert. Vier in Bronzesabots stehende,<br />
geschwungene Beine. Mit dazwischen liegendem, von<br />
einer durchbrochen gearbeiteten Ornamentgalerie umrahmten,<br />
nierenförmigen Tableau, welches mit einem<br />
intarsierten Blumenkorb und Schmetterlingen dekoriert<br />
ist. Zarge mit zwei Schüben und einer Schreibplatte.<br />
Einer der Schübe mit vergoldeten Bronzeinlays<br />
für Tinte und Streusand. Schreibplatte mit sekundär<br />
bespannter Lederplatte (gold punziert). Zuggriff zu erneuern,<br />
klemmt leicht. Deckplatte mit dicht gefülltem<br />
Intarsienblumenkorb mit partiell gefärbten Hölzern.<br />
Die obere ovale Deckplatte ebenfalls durch eine Ornamentgalerie<br />
umschlossen. (†)<br />
(13306222) (10)<br />
LOUIS XV SIDE TABLE<br />
Height: 76.5 cm.<br />
Width: 68 cm.<br />
Depth: 49.2 cm.<br />
Ebeniste Charles Topino,master since 1773, attributed.<br />
France, 18th century.<br />
Pull handle renewed, slightly jammed. Table top inlaid<br />
with depiction of densely packed basket of flowers<br />
with partially stained types of wood. The oval cover<br />
plate at the top surrounded by an ornamental gallery<br />
(†)<br />
€ 28.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
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47
26<br />
PAAR CHARLES X-WANDAPPLIKEN<br />
Höhe: 28 cm.<br />
Breite: 35 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet. Palmettwandvorsatz<br />
mit vier daraus erwachsenden Armen in<br />
vegetabiler Form, mit entsprechend vielen zylindrischen<br />
Brennstellen und tordierter Mündung.<br />
(1331367) (13)<br />
€ 800 - € 1.200<br />
Sistrix<br />
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27<br />
POUDREUSE<br />
Höhe: 75 cm.<br />
Breite: 39,5 cm.<br />
Tiefe: 48 cm.<br />
Signiert unter der Zarge „Zirner“.<br />
Wien, wohl 18. Jahrhundert.<br />
In Bronzesabots stehende schlanke gekantete, leicht<br />
geschweifte Beine mit passigem Korpus und Scharnierdeckel<br />
mit innen liegendem Spiegel über drei geschweiften<br />
Kompartiments. Deckplatte mit vergoldeter<br />
Umrandung sowie zentralem Muschelfurnier. Ein<br />
Schlüssel vorhanden.<br />
(1331363) (13)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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28<br />
LOUIS XV-KONSOLE<br />
Höhe: 87 cm.<br />
Breite: 156 cm.<br />
Tiefe: 67 cm.<br />
Frankreich, Mitte 18. Jahrhundert.<br />
In Weichholz geschnitzt und vergoldet. Über Rollwerkfüßen<br />
über trapezförmigem Grund die zusammengeführten<br />
kannelierten Beine mit zentralem, aus Voluten<br />
bestehendem Tableau mit überhöhender, à jour gearbeiteter<br />
Rocaille. Die Zarge mit Trellismuster und teils<br />
à jour gearbeiteten Rocaillen sowie Akanthusblattformen.<br />
Die Knie mit Blütenschnitzereien. Überkragende,<br />
den Zügen des <strong>Möbel</strong>s folgende, braun-weiß geäderte<br />
Marmordeckplatte. Minimal rest.<br />
(1330294) (1) (13)<br />
LOUIS XV CONSOLE<br />
Height: 87 cm.<br />
Width: 156 cm.<br />
Depth: 67 cm.<br />
France, mid-18th century.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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49
29<br />
PIETRA DURA-TISCH<br />
Höhe: 80 cm.<br />
Breite: 116 cm<br />
Tiefe: 73 cm.<br />
Mailand 19. Jahrhundert.<br />
Im Stil der frühbarocken norditalienischen <strong>Möbel</strong> gestalteter<br />
Tisch mit vier gekanteten Balusterbeinen, welche<br />
durch eine Pietra dura-besetzte Stickform verbunden<br />
sind. Umlaufend profilierte Zarge mit Pietra dura-Ein -<br />
lagen, wobei die Grenzen der Pietra dura-Einlagen<br />
jeweils gold gefasst sind. Auskragende profilierte und<br />
ebonisierte Deckplatte mit eingelegtem rechteckigen<br />
Pietra dura-Feld, verschiedene Marmorarten Italiens<br />
zeigend, darunter Marmor Rosso und Giallo Antico.<br />
Tisch von allen Seiten dekoriert und somit im Raum<br />
frei stellbar. Alters- und Gebrauchsspuren. Marmor<br />
partiell rissig bzw. besch.<br />
(12821131) (13)<br />
€ 7.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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30<br />
SEHR GROSSER RÖMISCHER BAROCK-SPIEGEL<br />
195 x 165 cm.<br />
Rom, um 1700.<br />
VERY LARGE ROMAN BAROQUE MIRROR<br />
195 x 165 cm.<br />
Rome, ca. 1700.<br />
Holz, geschnitzt und vergoldet. Mit älterem, eventuell<br />
originalem Spiegelglas, dieses gezogen. Hochrechteckiges<br />
Spiegelbildfeld mit Profilrahmen und umlaufendem,<br />
annähernd symmetrischem Dekor von gegenläufigen<br />
C-Schwüngen und vollplastischen, in den<br />
Raum hineingreifenden und aufwändig geschnitzten<br />
Blüten- und Blattformen. Rückwärtige Eisenkonstruktion<br />
zur Aufhängung und noch ältere Eisenringe. Minimal<br />
rest., besch. (†)<br />
(1290127) (13)<br />
Wood; carved and gilt. (†)<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
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51
31<br />
GROSSES ZYLINDERBÜRO<br />
130 x 160 x 78 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Über vier Bronzesabots die kannelierten, konisch auslaufenden<br />
Beine, den großen kastenförmigen Korpus<br />
tragend, mit fünfschübigem Unterbau und hoch gesetzter<br />
Beinzone. Einschiebbare Schreibplatte mit Ledereinlage,<br />
gold punziert. Viertelzylindrische Klappe, den<br />
dreischübigen Innenraum, mit drei darüber liegenden<br />
Fächern verkleidend. Dreischübiger Überbau alternierend<br />
mit Ormolu-Ornamentbändern und Ormolutriglyphen<br />
verkleidet. Darüberliegendes Lambrequinband in<br />
Ormolu, dahinter die weiße Marmorabdeckplatte<br />
und durchbrochene Galerieumrandung. Der hölzerne<br />
Aufbau mit verschiedenen Edelhölzern furniert, Furnier<br />
partiell rissig. Frei stellbar, da rückseitig ebenfalls<br />
furniert und mit Ormolu-Ornamentbändern verkleidet.<br />
Marmordeckplatte partiell schadhaft. Kein Schlüssel<br />
vorhanden. (†)<br />
(12821125) (17)<br />
LARGE CYLINDER BUREAU<br />
130 x 160 x 78 cm.<br />
France, 19th century. (†)<br />
€ 16.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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32<br />
EIN PAAR CHINESISCHE VASEN<br />
MIT LOUIS XVI-MONTIERUNG<br />
Höhe: 45 cm.<br />
Durchmesser: 25 cm.<br />
Frankreich und China, 18. Jahrhundert.<br />
Auf Löwentatzenfüßen ruhende Basis mit Pseudotextil<br />
draperie, darüber der stark balustrierte Korpus der<br />
weißgrundig glasierten Porzellanvase, mit eisenrotem<br />
Crysanthemendekor. Hoher weiter Hals mit Lanzettbandornamentik<br />
geschmückt, ebenfalls in Eisenrot.<br />
Gliederndes plastisches Halsband sowie Ormolu<br />
Montierung mit Perlbandfestons und Steckdeckel für<br />
den abgeschliffenen Hals. Alters- und Gebrauchsspuren.<br />
(12821166) (13)<br />
A PAIR OF CHINESE VASES WITH<br />
LOUIS XVI MOUNTINGS<br />
Height: 45 cm.<br />
Diameter: 25 cm.<br />
France and China, 18th century.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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33<br />
PAAR EMPIRE-APPLIKEN IM RÉGENCE-STIL<br />
Höhe: 29,5 cm.<br />
Frankreich, 18./ 19. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet. Symmetrisch<br />
gestaltete, als Kartusche aufgefasste Wandvorlage<br />
mit zentralem Maskaron und daraus entspringenden<br />
S-bogigen Armen, in Widderköpfen endend, über welchen<br />
sich die Traufschalen und zylindrischen Tüllen mit<br />
geometrischem Dekor erheben.<br />
(13318112) (13)<br />
A PAIR OF EMPIRE SCONCES IN REGENCY STYLE<br />
Height: 29.5 cm.<br />
France, 18th/ 19th century.<br />
Bronze; cast, chased and gilt.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Detailabbildung<br />
34<br />
PAAR ORMOLUMONTIERTE LOUIS XV-VASEN<br />
Höhe: 20,2 cm.<br />
Frankreich und China, 18. Jahrhundert.<br />
Die chinesischen Porzellankörper innen weiß und<br />
außen resedagrün glasiert mit weitem dunkel patiniertem<br />
Craquelé und Schulterprofil. Zwei abstrahierte<br />
Elefantenköpfe als Handhaben. Die vergoldete Bronzemontierung<br />
ganz dem Stil Louis XV entsprechend<br />
mit ziseliertem Blüten- und Blattwerk, Rocaillen und<br />
Durchbrüchen an den Rändern.<br />
(13318126) (13)<br />
A PAIR OF ORMOLU-MOUNTED LOUIS XV VASES<br />
Height: 20.2 cm.<br />
France and China, 18th century.<br />
€ 30.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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35<br />
SEKRETÄR À ABATTANT<br />
Höhe: 140 cm.<br />
Breite: 86 cm.<br />
Tiefe: 44 cm.<br />
Paris, um 1770er-Jahre.<br />
Das <strong>Möbel</strong> wird Charles Topino zug., welcher 1773<br />
Meister wurde. Zahlreiche Werke Topinos befinden<br />
sich im Château de Versailles.<br />
Rosenholzmarketerie umrandet. Diese Marketerie<br />
sich, in kleiner Form, auch auf den Seitenwangen des<br />
<strong>Möbel</strong>s wiederholend, in Vasen eingestellte Blumenstücke<br />
zeigend. Die frontale Darstellung jedoch mit<br />
viel lebendigerer stilllebenhafter Darstellung verschieden<br />
großer Vasen in unterschiedlichen Materialien,<br />
partiell gedrechselt oder aber als Keramikware dargestellt<br />
und ebenfalls mit Blüten dekoriert. Deckplatte in<br />
Marmor Brèche Médicis. Das Furnierbild partiell erg.<br />
Alters- und Gebrauchssp. Kein Schlüssel vorhanden.<br />
Minimal besch., rest.<br />
Anmerkung:<br />
Ein ähnliches <strong>Möbel</strong>, welches dem vorliegenden<br />
im Aufbau und Dekor annähernd gleicht, wurde bei<br />
Christie´s, London, am 10.07.2008 unter Lot 73 veräußert.<br />
(13306120) (10)<br />
DROP-FRONT SECRETARY<br />
Height: 140 cm.<br />
Width: 86 cm.<br />
Depth: 44 cm.<br />
Paris, ca. 1770s.<br />
The secretary is attributed to Charles Topino who became<br />
a master in 1773. Numerous works by Topino are<br />
held at the Palace of Versailles.<br />
High-quality structure on four feet that lead into the<br />
chamfered sides of the secretary, decorated with ormolu-mountings<br />
in acanthus shape. Both doors and<br />
the writing surface are veneered with fine woods on<br />
the outside, partially stained and partially decorated<br />
with pyrography and feature a rosewood marquetry<br />
surround. Tabletop in Brèche Médicis marble. The veneer<br />
image mended in places. With signs of ageing<br />
and wear. Without keys. With minimal damage. Restored.<br />
Notes:<br />
A similar piece of furniture to the one offer for sale in<br />
this lot regarding its design and decoration was sold<br />
at Christie's, London, on 10 July 2008, lot 73.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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36<br />
LOUIS XVI-ANRICHTE<br />
Höhe: 103 cm.<br />
Breite: 130 cm.<br />
Tiefe: 44 cm.<br />
Frankreich, zweite Hälfte 18. Jahrhundert.<br />
Auf vier vergoldeten Löwentatzenfüßen ruhender<br />
rechteckiger Korpus mit risalitartig hervortretendem<br />
Zentrum, das von einer Lambrequinzarge mit vergoldeten<br />
Bronzefestons unterfangen wird. Der Korpus<br />
eintürig und mit aufwändiger Würfelmarketerie sowie<br />
einer von einem Blumenkorb gefüllten Mäanderkartusche<br />
versehen. Die Würfelmarketeriekartuschen mit<br />
eingezogenen Ecken und ziselierten Blütenornamenten<br />
in den Zwickeln, die Wangen mit Strohmattenmarketerie.<br />
Das obere Fünftel mit drei Schubfächern, von<br />
denen die seitlichen Schübe interessanterweise mit<br />
zwei seitlich angeordneten Blattwerkhandhaben ausgestattet<br />
sind und ein Wellenornamentband in Ormolu<br />
rahmen. Den Zügen des <strong>Möbel</strong>s folgende, nicht ganz<br />
passende, vielleicht ergänzte, rosa-weiß geäderte<br />
Marmordeckplatte. Ein Schlüssel vorhanden.<br />
(13318121) (13)<br />
LOUIS XVI SIDEBOARD<br />
Height: 103 cm.<br />
Width: 130 cm.<br />
Depth: 44 cm.<br />
France, second half of the 18th century.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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37<br />
LOUIS XVI-HANDARBEITSTISCH<br />
MIT WEDGWOOD-INTARSIEN<br />
Höhe: 80 cm.<br />
Breite: 59 cm.<br />
Tiefe: 36,5 cm.<br />
Frankreich, Ende 18. Jahrhundert.<br />
Zwei gebogte Wangenfüße, die durch einen à jour<br />
gearbeiteten Mittelsteg miteinander verbunden sind,<br />
dessen Mitte ein kreisrundes Wirbelmedaillon mit<br />
Intarsieneinlagen zeigt und umlaufender Messinggalerie.<br />
Die durchbrochen gearbeiteten Seitenwangen<br />
mit Blütenzier in gegossener Bronze. Umlaufend geschlossener<br />
und einseitig zu öffnender Deckabschluss,<br />
mit feinen Blütenintarsien und umlaufender Zier, mit<br />
gegossenen Blüten, intarsierten Blüten und Wedgewood-Einlagen<br />
in grün-weißem Biskuitporzellan. Deckplatte<br />
mit einer ergänzten Blüte.<br />
(13318122) (13)<br />
LOUIS XVI NEEDLEWORK TABLE<br />
WITH WEDGWOOD INLAYS<br />
Height: 80 cm.<br />
Width: 59 cm.<br />
Depth: 36.5 cm.<br />
France, end of the 18th century.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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38<br />
BEDEUTENDE LOUIS XVI-KONSOLE<br />
Höhe: 86 cm.<br />
Breite: 97 cm.<br />
Tiefe: 43 cm.<br />
Frankreich, 18. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert. Über trapezförmigem<br />
Grund gestelzte kannelierte Beine, die untereinander<br />
in bewegten Streben zusammengeführt werden, wobei<br />
die Streben von einem zentralen gegossenen und<br />
ziselierten Blumenkorb mit zwei Henkeln bekrönt<br />
werden. Die Zarge mit Laufendem Hund-Dekor und<br />
Textilfestons. Über den Beinen zylinderförmige Kapitelle<br />
mit Blattwerkornamenten. Eingelegte, rot-grün<br />
geäderte Marmordeckplatte, den Zügen des <strong>Möbel</strong>s<br />
folgend.<br />
(13318124) (13)<br />
IMPORTANT LOUIS XVI CONSOLE<br />
Height: 86 cm.<br />
Width: 97 cm.<br />
Depth: 43 cm.<br />
France, 18th century.<br />
Bronze; cast, chased.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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40<br />
PAAR EMPIRE-BERGKRISTALLOBELISKEN<br />
Höhe: 68 cm.<br />
Italien, 19. Jahrhundert.<br />
Bergkristall, geschliffen in Form eines Obelisken, montiert<br />
auf Empire-Sockel. Dieser bestehend aus gegossener,<br />
ziselierter und vergoldeter Bronze auf grauweiß<br />
geädertem Marmor mit Blütenkränzen mit<br />
Zierschleifen und auf Löwentatzenfüßen stehend.<br />
(1330543) (2) (13)<br />
A PAIR OF EMPIRE STYLE MOUNTAIN CRYSTAL<br />
OBELISKS<br />
Height: 68 cm.<br />
Italy, 19th century.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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39<br />
PAAR PRUNKKANDELABER<br />
Höhe: 90,5 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Auf quadratischen Basen der zylindrische gestaffelte<br />
Schaft mit figürlichen Reliefszenen, auf denen jeweils<br />
eine weibliche brünierte Bronzefigur steht, welche<br />
den dreiflammigen Aufsatz mit erhobenem, ebenfalls<br />
als Brennstelle nutzbarem Mittelstück trägt. Dieses<br />
Mittelstück mit einsteckbarer plastischer gegossener<br />
Flamme (einmal wohl sekundär). Alters- und Gebrauchssp.,<br />
besch. (†)<br />
(1330628) (10)<br />
A PAIR OF MAGNIFICENT CANDELABRA<br />
Height: 90.5 cm.<br />
France, 19th century.<br />
Signs of ageing and wear, damaged. (†)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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42<br />
GROSSES VERMEILSERVICE IM RÉGENCE-STIL<br />
Gesamtbruttogewicht: ca. 8000 g.<br />
Paris.<br />
Minervastempel (925er Feingehalt).<br />
Meister Puiforcat.<br />
Silber, getrieben, ziseliert, vergoldet, Isolationshandhaben.<br />
Bestehend aus einem großen Tablett, einer<br />
Tee- und Kaffeekanne, Milchkännchen und Zuckerdose.<br />
Jeweils in gekantetem Régence-Stil mit teils<br />
geblänkten, teils fein ziselierten Flächen. Minimal<br />
besch.<br />
(13301313) (13)<br />
LARGE VERMEIL DINNER SERVICE IN<br />
RÉGENCE STYLE<br />
Total gross weight: ca. 8000 g.<br />
Minerva stamp (925 silver), master Puiforcat.<br />
Paris.<br />
Silver; wrought, chased, gilt. Isolated handles.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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41<br />
GROSSER SALONLÜSTER<br />
Höhe: ca. 121 cm.<br />
Frankreich, um 1800.<br />
Gebildet aus einem korbähnlichem Gestänge mit dichtem<br />
Prismenbehang. Umlaufender antikisierender<br />
vergoldeter Metallzierat, an welchem zwölf Brennstellen<br />
hervortreten. Überfangen von einer Blattwerkkrone<br />
mit spitz zulaufendem Prismenbehang.<br />
(1330891) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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43<br />
PAAR EMPIRE-WANDAPPLIKEN<br />
Höhe: 39 cm.<br />
Claude Galle (1759 – 1815), zug.<br />
Frankreich, um 1800.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet. Aus plastischem<br />
Akanthusblattwerk erwachsende Genienfigur<br />
mit Schmetterlingsflügeln und emporgestreckten<br />
Armen, denen ein Blütenkranz mit zentraler Mittelblüte<br />
eingefügt ist. Daraus erwachsend die Leuchterarme<br />
mit vegetabiler Zier und satinierten Traufschalen<br />
sowie Tüllen mit Blattfries.<br />
(1331058) (13)<br />
A PAIR OF EMPIRE WALL SCONCES<br />
Height: 39 cm.<br />
Claude Galle (1759 - 1815), attributed.<br />
France, ca. 1800.<br />
Bronze; cast, chased and gilt.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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44<br />
PAAR KANDELABER IM LOUIS XVI-STIL<br />
Höhe: 43 cm.<br />
Frankreich, um 1870.<br />
Auf einem gefußten Säulenstumpf mit tiefen Kanneluren,<br />
der aus Marbre Rouge Griotte gebildet ist, sitzt<br />
jeweils eine dem klassizistischen Stil verpflichtete<br />
vergoldete wie ziselierte Vase mit drei Brennstellen<br />
und überhöhter Vasenzier mit Zapfenknauf auf.<br />
(13301310) (13)<br />
€ 2.000 - € 2.500<br />
Sistrix<br />
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45<br />
SALONTISCH IM STIL LOUIS XVI<br />
Höhe: 79 cm.<br />
Durchmesser: 94 cm.<br />
Signiert „MILLET“ (Maison Millet).<br />
Frankreich, um 1880.<br />
Dieser Tisch, der nach einem Modell von Adam Weisweiler<br />
und Pierre-Philippe Thomire entstanden ist,<br />
zeigt einen quadratischen Stand mit eingezogenen<br />
Seiten und zentraler überhöhender Ziervase, darüber<br />
vier geschwungene Beine in vergoldeter Bronze mit<br />
figürlicher Zier in brünierten Bronzen. Runde eingelegte<br />
Marmordeckplatte. Das Vorbild wurde 1810 für das<br />
Château de Fontainebleau geschaffen.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Jean-Pierre Samoyault, Catalogue des collections<br />
de mobilier. Meubles entrés sous le Premier Empire.<br />
Meubles d'architecture, de rangement, de travail,<br />
d'agre´ment et de confort, Paris 2004, S. 248, Nr. 176.<br />
Vgl. Christopher Mackley Payne, François Linke,<br />
1855-1946. The Belle Epoque of French furniture,<br />
Woodbridge 2003, S. 208, Tafel 228. (1330135) (13)<br />
SALON TABLE IN THE STYLE OF LOUIS XVI<br />
Height: 79 cm.<br />
Diameter: 94 cm.<br />
Signed “MILLET” (Maison Millet).<br />
France, ca. 1880.<br />
This table made after a model by Adam Weisweiler<br />
and Pierre-Philippe Thomire, shows a square stand with<br />
drawn-in sides and a central ornamental vase, surmounted<br />
by four curved gilt-bronze legs with figural<br />
décor in burnished bronze. Round inlaid marble table<br />
top. The model was created in 1810 for the Château<br />
de Fontainebleau.<br />
Literature:<br />
cf. J.P. Samoyault, Meubles entrés sous le Premier<br />
Empire, Paris, 2004, p. 248, no. 176).<br />
cf. C. Payne, Francois Linke, 1855-1946, The Belle<br />
Epoque of French Furniture, Woodbridge, 2003, p.<br />
208, panel 228.<br />
€ 18.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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46<br />
KRISTALLLÜSTER MIT SCHWANENDEKOR<br />
Höhe inkl. Aufhängung: ca. 120 cm.<br />
Wohl Wien, 19. Jahrhundert.<br />
In vergoldeter und ziselierter Bronze gearbeiteter<br />
Korb lüster mit reichlich verziertem Lüsterbehang und<br />
den zahlreichen Brennstellen zwischengelegten vergoldeten<br />
und ziselierten Schwanenfiguren, auf deren<br />
Schnäbeln die Tüllen mit geschliffenen Traufschalen<br />
aufliegen. Ovale Ketten mit eingelegten Lüstern und<br />
überkragendem Akanthusblattdekor.<br />
(1331814) (13)<br />
47<br />
PAAR GROSSE EMPIRE-TAFELAUFSÄTZE<br />
Höhe: 62 cm.<br />
Frankreich, um 1810.<br />
Ganz im Empire-Stil gestaltetes Paar Tafelaufsätze.<br />
Runde hohe Basis mit Lanzettblattfriesen. Darüber<br />
Lyramotive durch Blütenfestons verbunden. Sphingen<br />
auf Löwenbeinen tragen einen Reif mit Lorbeerfriesen,<br />
welche durch Blüten (eine fehlend) gegliedert<br />
sind. Darin gesteinelte Glasschale. Minimal berieben,<br />
sonst in schönem alten Zustand.<br />
(13306115) (10)<br />
CRYSTAL CHANDELIER WITH SWAN DÉCOR<br />
Height incl. suspension: ca. 120 cm.<br />
Probably Vienna, 19th century.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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A PAIR OF LARGE EMPIRE CENTREPIECES<br />
Height: 62 cm.<br />
France, about 1810.<br />
A pair of centrepieces. Tall, round base with lancet<br />
leaf frieze. With minimal rubbing, but otherwise beautiful<br />
condition.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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48<br />
ROENTGEN-SCHATULLE<br />
17 x 24 x 15,3 cm.<br />
Abraham Roentgen (1711 - 1793).<br />
Neuwied, um 1755/60.<br />
Verschiedene Hölzer, auf Eiche furniert. Vergoldete<br />
Bronzen. Vorstehende Basis auf vier geschweiften,<br />
breit über Eck gestellten Zargenfüßen. Mit einer Druckfeder<br />
zu öffnender kartuschenförmiger, fein gravierter<br />
Schlossbeschlag. Dahinter die Schlüsselführung. Ein<br />
Schlüssel vorhanden. Innen großes Fach, furniert. Auf<br />
dem Deckel eingelegt eine kleine Messingkartusche<br />
mit umgelegtem Klappbügel.<br />
Provenienz:<br />
Kunsthandel Albrecht Neuhaus.<br />
Sammlung Erika Schwalbe, Berlin.<br />
Schweizer Privatsammlung.<br />
Münchener Privatbesitz. (1330911) (13)<br />
ROENTGEN BOX<br />
17 x 24 x 15.3 cm.<br />
Abraham Roentgen (1711 - 1793).<br />
Neuwied, ca. 1755/60.<br />
Various woods, veneered on oak. Gilt-bronzes. Protruding<br />
base on four curved feet set wide across the<br />
corner. Cartouche-shaped, finely engraved escutcheon,<br />
with compression spring lock mechanism. Key available.<br />
Large, veneered compartment on inside. A small brass<br />
cartouche with folding handle is inserted in the lid.<br />
Provenance:<br />
Kunsthandel Albrecht Neuhaus.<br />
Erika Schwalbe collection, Berlin.<br />
Private collection, Switzerland.<br />
Private collection, Munich.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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75
49<br />
GROSSER KLASSIZISTISCHER SCHREIBTISCH<br />
Ca. 102 x 144 x 83 cm.<br />
Wohl Russland, erste Hälfte 19. Jahrhundert.<br />
Über zwei rechteckigen Elementen, denen eine<br />
Schwing tür vorgelagert ist mit drei dahinterliegenden<br />
Schubfächern und auf gedrückten Kugelfüßen ruhend,<br />
die vierschübige Zarge mit ziselierten Bronzebändern<br />
und eine Blütenvase flankierende Engel als Schlüsselschilder.<br />
Darüber das separate Element mit zwei zentralen<br />
Türen, die von einem Schub überfangen werden<br />
und flankiert werden von offenen Kompartiments mit<br />
korinthischen vorgelagerten Säulen. Goldenpunzierte<br />
grüne Lederschreibplatte. Die Applikationen teilweise<br />
fehlend. Minimal besch. (†)<br />
Provenienz:<br />
Sotheby‘s, Paris, 12. September 2018, Lot 81.<br />
(13306045) (13)<br />
LARGE CLASSICAL WRITING DESK<br />
ca. 102 x 144 x 83 cm.<br />
Probably Russia, first half of the 19th century.<br />
Above two rectangular elements, in front of which<br />
there is a swinging door concealing three drawers<br />
and resting on pressed ball feet, the four-drawer<br />
apron with chased bronze bands and a flower vase<br />
with flanking angels as key plates on either side. (†)<br />
Provenance:<br />
Sotheby‘s, Paris, 12 September 2018, lot 81.<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
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50<br />
PAAR ABUNDANTIA-BEISTELLFIGUREN<br />
Höhe: 100 cm.<br />
Frankreich, um 1785/90.<br />
Über quadratischem Sockel mit niedrigem zylindrischem<br />
Säulenstumpf mit umlaufendem plastischem<br />
Lorbeerblattfries und fruktalen Festons. Darüber brünierte<br />
Bronzefiguren, junge Damen darstellend mit<br />
klassizistischer Gewandung und in ihren Armen vollplastisch<br />
ausgestaltete vergoldete und ziselierte<br />
Bronzefüllhörnern haltend, mit eingesteckten Früchten<br />
und Blüten. Das Modell wohl aus dem Falconet<br />
Umkreis. Erg.<br />
(1331361) (13)<br />
A PAIR OF ABUNDANTIA FIGURES<br />
Height: 100 cm.<br />
France, ca. 1785/90.<br />
On a square base with a low cylindrical column stump<br />
surrounded by a three-dimensional frieze of laurel<br />
leaves and fruit festoons. Surmounted by burnished<br />
bronze figures depicting young ladies in classical<br />
clothes and holding gilt and chased bronze cornucopias<br />
filled with fruit and blossoms in their arms. The<br />
model probably from the circle of Falconet. Mended.<br />
€ 24.000 - € 28.000<br />
Sistrix<br />
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51<br />
PAAR VERWANDLUNGSLEUCHTER<br />
IM LOUIS XVI-STIL<br />
Höhe: 38,8 cm.<br />
Frankreich, 18./ 19. Jahrundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet. Ganz dem<br />
Stil von Jean-Charles Delafosse folgend bedienen<br />
diese exquisiten Salonleuchter den Geschmack des<br />
Louis XVI bei gleichzeitiger hervorragender handwerklicher<br />
Ausführung. Runder Fuß mit lysenenartig hervortretenden<br />
Vorsätzen und daraus sich entwickelnden<br />
Voluten, mit diese verbindenden Lorbeerblattfestons<br />
und Volutenarmen mit aufmontierten Traufschalen und<br />
Vasentüllen. Mittiger kannelierter Säulenschaft mit<br />
aufmontierter Vasentülle und diese flankierende bärtige<br />
Maskarons mit Lorbeerblattzier. Fruktaler Knauf<br />
umkehrbar als vierte Tülle fungierend. (†)<br />
Provenienz:<br />
Sotheby´s, Paris, 12. September 2018, Lot 31.<br />
(1290152) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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52<br />
PAAR RÄUCHERDUFT-KAMINVASEN<br />
Höhe: je 28 cm.<br />
18./ 19. Jahrhundert.<br />
In vergoldeter Bronze, die Wandung sowie der Deckel<br />
in rotem Transluzidlack. Auf eingezogenem Rundfuß<br />
mit umlaufendem Blattkranz über quadratischem<br />
vergoldeten Sockel. Die Henkel etwas schräg weit<br />
hochziehend, mit seitlichen Löwenköpfen. Der Deckel<br />
gewölbt, bekrönt mit je einem Pinienzapfen. Der Louis<br />
XVI-typische Dekor weist am Oberrand ein Flechtband<br />
auf, darunter in der Kehle ovale Öffnungen für<br />
den Räucherduft.<br />
(1321998) (11)<br />
A PAIR OF POTPOURRI VASES<br />
Height: 28 cm each.<br />
18th/ 19th century.<br />
In gilt-bronze, walls and covers in translucent red<br />
lacquer.<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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53<br />
PAAR FIGÜRLICHE KANDELABER<br />
Höhe: ca. 54 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, vergoldet, bruniert. Die Seiten der<br />
dreieckigen Basis zur Mitte zusammenlaufend. Darüber<br />
auf Löwentatzenfüßen stehend die kurze trommelförmige<br />
Basis mit aufstehender brünierter weiblicher<br />
bzw. männlicher Figur die sechs Brennstellen an<br />
Armen mit Akanthus haltend. Alters- und Gebrauchsspuren.<br />
(12821112) (13)<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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54<br />
CHIMÄRENLÜSTER<br />
Höhe inkl. Aufhängung: ca. 95 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert, brüniert und vergoldet.<br />
Zweistufiger Aufbau mit zentralem Mehrfachbaluster<br />
und absteigenden Tordierungen, plastisch hervortretenden<br />
Akanthusblättern und eine untere Reihe von<br />
Brennstellen, die sich über brünierten Chimärenfiguren<br />
erheben. Obere zurückgesetzte Reihe mit fünf Brennstellen<br />
an kannelierten Schäften mit Perlbanddekor.<br />
(1331819) (13)<br />
CHIMERA CHANDELIER<br />
Height incl. suspension: ca. 95 cm.<br />
France, 19th century.<br />
Bronze, cast, chased, burnished and gilt.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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Detailabbildung<br />
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55<br />
MARMORBRUNNEN MIT ENGELN<br />
Höhe: 143 cm.<br />
Der Brunnen besteht aus drei Engeln, von denen einer<br />
im Sockelbereich sitzt und mit erzürntem Blick und<br />
ausgestrecktem linken Arm sich von einem Delfinkopf<br />
mit geöffnetem Maul abwendet. Hinter beiden zwei<br />
nackte Putti mit lockigen Haaren, von denen der Zweite<br />
auf den Schultern des Anderen sitzt und eine große<br />
breite Muschel nach oben in seinen ausgestreckten<br />
Armen hält. (†)<br />
(13013127) (18)<br />
MARBLE FOUNTAIN WITH ANGELS<br />
Height: 143 cm. (†)<br />
€ 16.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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56<br />
PAAR PARISER SCHENKKANNEN<br />
Höhe: 33 cm.<br />
Basis: 10 x 10 cm.<br />
Paris, Ende 18. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert, bruniert und vergoldet.<br />
Über quadratischem Stand konisch zulaufender Schaft<br />
mit gebauchter Form in Apfelform mit eingezogener<br />
Schulter und weit auskragendem Schnabelausguss.<br />
Handhabe als vollplastisch dargestellter, männlicher<br />
Akt in brunierter Bronze. Der Korpus jeweils horizontal<br />
gegliedert. Unteres Viertel mit geschweifter Blattwerkornamentik,<br />
die oberen drei Viertel mit Blütenfestons.<br />
(13013227) (13)<br />
€ 6.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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57<br />
PAAR GESOCKELTE ADLERFIGUREN<br />
Höhe: 150 cm.<br />
Italien, 19. Jahrhundert.<br />
Über dreieckigem Grund mit eingezogenen Seiten und<br />
horizontaler Stufung drei Delfinfüße, den teilweise<br />
kannelierten und genodeten Schaft tragend, der mittig<br />
durch antikisierende vergoldete Reliefs hervorgehoben<br />
wird. Oben abschließend mit ionischem Kapitell<br />
und darauf sitzender plastischer Vollfigur eines Adlers<br />
in fein ziselierter Bronze.<br />
(1331823) (13)<br />
A PAIR OF EAGLE FIGURES ON BASES<br />
Height: 150 cm.<br />
Italy, 19th century.<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
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58<br />
LOUIS XVI-ZIERVASE<br />
Höhe: 30,5 cm.<br />
Frankreich, zweite Hälfte 18. Jahrhundert.<br />
Runder Fuß mit balustriertem Korpus. Die abgesetzte<br />
Schulter mit tiefer liegendem eingelegtem, in Bronze<br />
gegossenem ziseliertem und vergoldetem vegetabilem<br />
Reliefband. Seitlich ansetzende Widderköpfe,<br />
deren Gehörn unter der überkragenden Lippe liegt.<br />
(1331822) (13)<br />
DECORATIVE LOUIS XVI VASE<br />
Height: 30.5 cm.<br />
France, second half of the 18th century.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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59<br />
PAAR CHENETS IM LOUIS XVI-STIL<br />
28,5 x 36 x 8 cm.<br />
Frankreich, wohl zweite Hälfte 18. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und patiniert. Über vier<br />
gedrückten Kugelfüßen stehende T-Form mit gekehltem<br />
und kanneliertem Aufsatz. Darauf ein auf einer<br />
Akanthusvolute sitzender Putto im Begriff sich an einer<br />
Flamme in einer Brennstelle zu wärmen.<br />
(13318113) (13)<br />
A PAIR OF CHENETS<br />
IN LOUIS XVI STYLE<br />
28.5 x 36 x 8 cm.<br />
France, probably second half of the 18th century.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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60<br />
GUÉRIDON IM LOUIS XVI-STIL ALS CACHEPOT<br />
Höhe: 72 cm.<br />
Breite: 39,5 cm.<br />
Tiefe: 34 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Eichenholzkorpus, mit Mahagoni furniert und mit ziselierten<br />
Bronzen belegt. Vegetabil gestaltete Bronzesabots,<br />
die vier konisch auslaufenden Beine tragend,<br />
mit Mitteltableau mit durchbrochen gearbeiteter Galerie.<br />
Kubischer Korpus mit vierseitigem oktogonalen<br />
Kartuschendekor und die Kurzseiten mit Lorbeerblattkränzen,<br />
als Handhaben, versehen. Abnehmbare Deckplatte<br />
mit à jour gearbeiteter Ochsenaugengalerie.<br />
Eingelassener verzinkter und grün gefasster Cachepotbehälter<br />
mit zwei Ringgriffen.<br />
(1331815) (13)<br />
GUÉRIDON IN LOUIS XVI STYLE AS CACHEPOT<br />
Height: 72 cm.<br />
Width: 39.5 cm.<br />
Depth: 34 cm.<br />
France, 19th century.<br />
Oak structure with mahogany veneer and chased<br />
bronze.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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89
61<br />
SCHREIBZEUG IM LOUIS XIV-STIL<br />
12 x 42 x 26,5 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Auf vier ziselierten und vergoldeten Bronzefüßen in<br />
Löwentatzenform der rechteckige Korpus mit umlaufendem<br />
Dekor in Boulle-Technik mit zentral aufgesetzten<br />
Maskerons. Kompartiments für Streusand, Tinte<br />
und Federn ebenfalls kontrastiertend symme trisch<br />
eingelegt.<br />
(13318114) (13)<br />
STANDISH IN LOUIS XIV STYLE<br />
62<br />
LOUIS XVI-POTPOURRI<br />
Höhe: 30,5 cm.<br />
Frankreich, zweite Hälfte 18. Jahrhundert.<br />
Bronze, ziseliert und vergoldet, Chinesisches Porzellan<br />
mit blauer Glasur und Staffierung in Eisenrot und<br />
Gold umgearbeitet zum gedeckelten Korpus. Über<br />
rundem Stand mit Kanneluren alternierend mit Lanzettblättern<br />
der Korpus in Halbkugelform mit darüberliegender<br />
à jour gearbeiteter Galerie und seitlich<br />
ansetzenden Faunsmaskaerons, die durch Kettenfestons<br />
verbunden sind. Steckdeckel mit Zapfenknauf.<br />
Minimal besch.<br />
(1331821) (13)<br />
12 x 42 x 26.5 cm.<br />
France, 19th century.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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LOUIS XVI POTPOURRI<br />
Height: 30.5 cm.<br />
France, second half of the 18th century.<br />
Bronze; chased and gilt. Chinese porcelain with blue<br />
glaze and decorations in iron red and gold. Remodelled<br />
into a vessel with cover.<br />
€ 20.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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63<br />
PAAR FAMILLE ROSE-VASEN<br />
Höhe: 69 cm.<br />
China, 18./ 19. Jahrhundert.<br />
Porzellan, polychrom staffiert und montiert. Balustrierter<br />
Korpus mit auslaufender Mündung in einer<br />
Bronzemontierung mit gestuftem Umriss. Jeweils mit<br />
zwei anliegenden chinoisen, in Bronze gegossenen<br />
Handhaben.<br />
(1331818) (13)<br />
A PAIR OF FAMILLE ROSE VASES<br />
Height: 69 cm.<br />
China, 18th/ 19th century.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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64<br />
PAAR RETOUR D‘EGYPT-ALABASTERVASEN<br />
A PAIR OF RETOUR D’EGYPTE ALABASTER VASES<br />
Höhe: 29,5 cm.<br />
Durchmesser über die Handhaben: 32 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Über vergoldetem Bronzefuß mit Akanthusblattzier<br />
die gekehlte und profilierte Basis mit umlaufendem<br />
Bronzeprofil und Lanzettblattnodi. Gefußte Alabasterschale<br />
mit reichem Emaildekor und seitlichen à jour<br />
gearbeiteten Handhaben mit Lanzettblättern.<br />
(13318111) (13)<br />
Height: 29.5 cm.<br />
Diameter above handles: 32 cm.<br />
France, 19th century.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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65<br />
CHINOISERIE-TISCH<br />
Höhe: 77 cm.<br />
Breite: 84 cm.<br />
Tiefe: 56 cm.<br />
Deutschland, um 1720.<br />
Die Lackmalerei zugeschrieben an Martin Schnell<br />
(um 1675-vor 1740), Dresden erstes Viertel 18. Jahrhundert,<br />
um 1720.<br />
Über rechteckigem Grund die gekanteten, konisch<br />
auslaufenden Beine mit geschnitztem Chinoiserie-<br />
Dekor und Goldlackmalerei in chinoiser Art auf schwarzem<br />
Fond. Zarge einschübig mit gegossenem Bronzeknauf<br />
und umlaufenden figürlichen Chinoiserien<br />
inmitten einer angedeuteten Architekturlandschaft mit<br />
Federvieh. Leicht überkragende Deckplatte, alt mit<br />
Samt bezogen.<br />
Anmerkung:<br />
Ein vergleichbarer Tisch befindest sich in den Staatlichen<br />
Kunstsammlungen Dresden (Inv.Nr. 42332),<br />
ebenfalls Martin Schnell zug. und auf um 1720 datiert.<br />
Des Weiteren (ebenfalls im Dresdener Kunstgewerbemuseum<br />
unter Inv.Nr. 37321) ein weiterer Tisch<br />
Martin Schnell zug., mit ähnlichen Dekor und Beinformen.<br />
(13318123) (13)<br />
CHINOISERIE TABLE<br />
Height: 77 cm.<br />
Width: 84 cm.<br />
Depth: 56 cm.<br />
Germany, ca. 1720.<br />
The lacquer painting is attributed to Martin Schnell<br />
(ca. 1675–before 1740), Dresden, first quarter of the<br />
18th century, ca. 1720.<br />
Notes:<br />
A comparable table attributed to Martin Schnell held<br />
at the Staatliche Kunstsammlungen in Dresden under<br />
inv. no. 42332 is dated around 1720. Furthermore,<br />
another table attributed to Martin Schnell with similar<br />
décor and leg shapes is also at Dresden Kunstgewerbemuseum<br />
under inv. no. 37321.<br />
€ 20.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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66<br />
GROSSER MEIJI-ZEITLICHER KORO<br />
Höhe: ca. 133,5 cm.<br />
Japan, Meiji-Periode.<br />
Bronze, gegossen, patiniert. Über drei geschweiften<br />
Füßen der bombierte Korpus mit hochovalen Kartuschen<br />
mit figürlichen Reliefs, verschiedene daoistische<br />
Gottheiten zeigend. Zwischen den Kartuschen,<br />
deren Ränder mit Mäanderband dekoriert sind, Maskaronreliefs.<br />
Anliegende gekantete und geschweifte,<br />
à jour gearbeitete Griffe mit Mäanderband. Der à jour<br />
gearbeitete Stülpdeckel mit einer auf einem Drachen<br />
stehenden Gottheit, zu seinen Füßen stark bewegte<br />
Wellen.<br />
(13318119) (13)<br />
LARGE MEIJI PERIOD KORO<br />
Height: ca. 133.5 cm.<br />
Japan, Meiji period.<br />
Bronze; cast, patinated.<br />
€ 20.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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95
67<br />
HENRY DASSON,<br />
1825 – 1896, ZUG.<br />
ORPHEUS<br />
Höhe mit Sockel: 76,5 cm.<br />
Sockel Durchmesser: 36 cm.<br />
Weisse Marmorskulptur auf vergoldetem Bronze-<br />
Rundsockel. Der auf einem Baumstumpf sitzende junge<br />
Orpheus, nur mit einem faltenreichen Umhang<br />
bekleidet und einem Kranz in seinem Haar. Mit seiner<br />
rechten Hand auf einer Lyra spielend, die er auf seinem<br />
rechten Oberschenkel abgestützt hat. Seinen rechten<br />
Arm hat er nach vorne gestreckt und bei geöffnetem<br />
Mund scheint er zu seiner Musik zu singen. Vereinzelt<br />
geringfügige Abnutzungen auf der Oberfläche, vier<br />
Finger der linken Hand rest.<br />
(1321001) (3) (18)<br />
HENRY DASSON,<br />
1825 – 1896, ATTRIBUTED<br />
ORPHEUS<br />
Height with base: 76.5 cm.<br />
Base diameter: 36 cm.<br />
White marble sculpture on gilt bronze round base.<br />
€ 13.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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68<br />
EIN PAAR ALABASTERZIERDECKELVASEN<br />
Höhe: 78 cm.<br />
England, Anfang 19. Jahrhundert.<br />
Alabaster, geschnitten. Das partiell transluzide Material<br />
auf quadratischer Basis, die trommelförmige Basis mit<br />
plastisch geschnitztem Eicheldekor tragend, darauf<br />
die gefußte, konisch auslaufende Kuppa mit Reliefschnitzerei,<br />
Heldentaten des Herkules zeigend. Seitlich<br />
mit einzusteckenden gekanteten Henkeln sowie<br />
einzusteckendem Haubendeckel mit Kanneluren und<br />
Zapfenknauf. Alters- und Gebrauchssp.<br />
(13306118) (10)<br />
A PAIR OF DECORATIVE LIDDED ALABASTER<br />
VASES<br />
Height: 78 cm.<br />
England, early 19th century.<br />
Alabaster, cut. With signs of ageing and wear.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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97
69<br />
PAAR HERKULISCHE MARMORKONSOLEN<br />
Höhe: 121 cm.<br />
Breite: 69 cm.<br />
Tiefe: 52 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
In Carrara-Marmor gearbeitet zwei als Pendants gestaltete<br />
vertikal ausgerichtete Rocaillekartuschen mit<br />
einander zugewandten Herkulesfiguren mit ihnen attributiv<br />
zukommendem Löwenfell.<br />
(1330261) (13)<br />
A PAIR OF HERCULEAN MARBLE CONSOLES<br />
Height: 121 cm.<br />
Width: 69 cm.<br />
Depth: 52 cm.<br />
France, 19th century.<br />
Two vertically aligned rocaille cartouches created as<br />
pendants in Carrara marble showing figures facing<br />
each other identified as Hercules thanks to their attributive<br />
lion skins.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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71<br />
PAAR GROSSE MARMORVASEN<br />
Höhe : 62 cm.<br />
Frankreich, Ende 19. Jahrhundert.<br />
Ormoluziselierte passige Bronzefüße mit Akanthusdekor<br />
und Zungenfries. Hochrechteckige, grün-weiß geäderte<br />
Marmorkorpusse mit geschweiften Zügen und<br />
an den Kurzseiten anliegenden Löwenkopfmaskarons<br />
mit Ringhandhaben und oben abschließendem Akanthusdeckel<br />
mit Knauf. Dieser mit zur Elektrifizierung<br />
angelegten Löchlein, ehemals wohl als Tischlampen.<br />
(13306112) (10)<br />
A PAIR OF LARGE MARBLE VASES<br />
Height: 62 cm.<br />
France, end of 19th century.<br />
Ormolu-chased bronze feet with acanthus leaf scrollwork<br />
and decorative frieze.<br />
€ 12.000 - € 16.000<br />
Sistrix<br />
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70<br />
PAAR KARYATIDENLEUCHTER IM LOUIS XVI-STIL<br />
Höhe: 29,8 cm.<br />
Nach dem Modell von François Rémond (1747-1812).<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet. Der Schaft<br />
mit einem Motiv von drei gekrümmten weiblichen<br />
Karyatiden ruht auf einem runden Sockel mit einem<br />
Fries aus Rosetten inmitten eines Laufenden Hundes.<br />
Dieses Modell, das François Rémond ab 1780 herstellte,<br />
ist von den Arbeiten von Robert-Joseph Auguste<br />
(1723-1805) inspiriert, der die neoklassische Goldschmiedekunst<br />
entwickelte. Diese Leuchter sind mit<br />
einem Paar Leuchter vergleichbar, die Auguste 1775<br />
für König Gustav III. von Schweden anfertigte und die<br />
sich heute im Metropolitan Museum in New York befinden.<br />
Robert-Joseph Auguste wurde im Dezember<br />
1756 durch ein Dekret des Rates von König Ludwig XV<br />
in die Gesellschaft der Goldschmiede aufgenommen<br />
und hinterlegte im Januar 1757 seine Punze. Am 23.<br />
März 1775 wurde er zum Goldschmied von König Ludwig<br />
XVI ernannt.<br />
Dank seines Talents und seiner hervorragenden Arbeit<br />
verschaffte ihm sein Ruhm eine reiche internationale<br />
Kundschaft, insbesondere die Marquise de Pompadour,<br />
Christian VII von Dänemark, Katharina II von Russland<br />
oder Georg III von England, die ihm alle wichtige Aufträge<br />
erteilten. Erg.<br />
(1330312) (13)<br />
€ 1.500 - € 2.500<br />
Sistrix<br />
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72<br />
GROSSER PIETRA DURA-TISCH<br />
Höhe: 64 cm.<br />
Durchmesser: 119,5 cm.<br />
Italien, 20. Jahrhundert.<br />
Im Empire-Stil gestalteter Tisch mit drei Greifen auf<br />
einer eingezogenen Platte auf deren Köpfen vergoldete<br />
Blattgebinde liegen. Mittelschaft als vegetabil gestaltete<br />
Säule, die Hauptlast der Deckplatte tragend. Bronze,<br />
patiniert und vergoldet, ziseliert. Runde Zarge mit Palmettfriesband<br />
und applizierten vergoldeten antikisierenden<br />
Ornamenten. Überkragende hohe Deckplatte<br />
mit eingelegten Porphyrplättchen, welche einen Ring<br />
mit unterschiedlichen Marmorsorten umschließt und<br />
mittig durch sechs trapezförmige Kartuschen gegliedert<br />
wird, welche durch Lapislazuliplättchen getrennt<br />
werden. Die Kartuschen mit vedutenhaft eingelegten<br />
Pietra dura-Plättchen, jeweils eine unterschiedliche<br />
italienische Landschaft zeigend. Minimal besch. (†)<br />
(12821128) (13)<br />
LARGE PIETRA DURA TABLE<br />
Height: 64 cm.<br />
Diameter: 119.5 cm.<br />
Italy, 20th century.<br />
Empire style table. The table top decorated with three<br />
griffins wearing gilt wreaths. Central table leg in the<br />
shape of a pillar with vegetal decoration holding the<br />
main load of the table top. Patinated, gilt and chased<br />
bronze. With minimal damage. (†)<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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73<br />
PAAR ELEGANTE ZIERVASEN<br />
Höhe: 48 cm.<br />
Frankreich, um 1790.<br />
Marmorvasen camaieuhaft gefasst und mit vergoldeten<br />
Bronzen dekoriert. Die Vasen lassen sich gut<br />
ins malerische Oeuvre des Piat- Joseph Sauvage<br />
(1744-1818) eingliedern. Alters- und Gebrauchssp.<br />
(13306110) (10)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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74<br />
PAAR BLUE JOHN-VASEN IM LOUIS XVI-STIL<br />
Höhe: ca. 31 cm.<br />
Basis mit französischer Punzierung.<br />
Frankreich, spätes 18./ 19. Jahrhundert.<br />
In Blue John gearbeitete, ovoide Vasen auf Profilfuß<br />
und gekanteter Basis. Reich mit Vermeil-Montierung<br />
versehen. Der Sockel mit gekanteter Frieszone, der<br />
ovoide Korpus mit plastischem Akanthusblattdekor<br />
eingefasst, während die Schultern von gekanteten<br />
Henkeln über Puttokopfdekor zwischen Fruchtgirlanden<br />
liegen. Der haubenförmige Deckel mit fruktalem<br />
Knauf einen Granatapfel wiedergebend. Alters- und<br />
Gebrauchssp., minimal rest.<br />
(13013217) (13)<br />
A PAIR OF BLUE JOHN VASES IN<br />
LOUIS XVI-STYLE<br />
Height: ca. 31 cm.<br />
Base with fine French hallmark.<br />
France, late 18th/ 19th century.<br />
Ovoid Blue John vase on profiled foot and angular<br />
base. With rich vermeil-mountings. Base with angular<br />
frieze, ovoid body with three-dimensional acanthus<br />
leaf décor. The cover with fruit-shaped knob. Signs of<br />
ageing and wear, with minimal restoration.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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75<br />
PAAR POTPOURRI-VASEN<br />
Höhe: 23,5 cm.<br />
Frankreich oder England, 19. Jahrhundert.<br />
In Granit gearbeitete Körper mit ziselierter Bronzemontierung<br />
im Louis XVI-Stil mit Blütenfestons und<br />
Louis XVI-Schleifen sowie à jour gearbeiteter Galerie.<br />
(13318116) (13)<br />
€ 6.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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zum Größenvergleich<br />
76<br />
PAAR ORMOLU-KANDELABER<br />
MIT KRISTALLBEHANG<br />
Höhe: 52 cm.<br />
Breite: 36 cm.<br />
Frankreich, erste Hälfte 19. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet, Behang<br />
in Bergkristall und facettiertem Glas. Über konisch zulaufendem<br />
gestuftem und ornamental verziertem<br />
Rundfuß der balustrierte Schaft mit vier geschwungenen<br />
Armen in Vasenbrennstellen endend, die von<br />
gegossenen Widderköpfen überfangen werden. Die<br />
Arme durch Kristallglasketten und facettiertem Behang<br />
miteinander verbunden, durch zentrale Brennstelle<br />
überhöht, sowie von großen Bergkristalltropfen geschmückt.<br />
(13318115) (13)<br />
A PAIR OF ORMOLU AND CRYSTAL CANDELABRA<br />
Height: 52 cm.<br />
Width: 36 cm.<br />
France, first half of the 19th century.<br />
Bronze; cast, chased and gilt.<br />
€ 25.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
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77<br />
PAAR SEHR GROSSE LOUIS XVI-WANDAPPLIKEN<br />
Höhe: 49 cm.<br />
Ausladung: 39 cm.<br />
A PAIR OF LARGE LOUIS XVI WALL SCONCES<br />
Height: 49 cm.<br />
Width: 39 cm.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet. Aus Akanthusblättern,<br />
Schuppenbändern und kannelierten Profilen<br />
gebildete Wandvorlage mit Löwenmaskaron und<br />
geharnischtem Aufsatz, dessen Helm von Federwerk<br />
überfangen ist. Daran zwei aus Blattwerk gebildete<br />
Arme, die die Brennstelle mit weit ausladenden Traufschalen<br />
und Vasentülle mit steigenden Zügen trägt.<br />
(1331811) (13)<br />
Bronze; cast, chased and gilt.<br />
€ 30.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
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78<br />
NEOKLASSIZISTISCHER PIETRA DURA-TISCH<br />
77,5 x 84 x 55 cm.<br />
19. Jahrhundert unter Verwendung der florentinischen<br />
Panele aus dem späten 17./ frühen 18. Jahrhundert und<br />
der römischen Deckplatte aus dem späten 18. Jahrhundert.<br />
Über vier vergoldeten Füßen in Blütenkelchform konisch<br />
auslaufende Beine mit vergoldeten Profilen. Darüber<br />
die hohe zweischübige Zarge mit Pietra dura-Einlagen.<br />
Diese an drei Seiten geometrisch gestaltet, schauseitig<br />
mit eingelegtem Landschaftsdekor. Überkragende<br />
Deck platte in Fiorito Alaber, Verde Antico und Rosso<br />
Antico. Die Schübe hinter den Landschaftsszenen durch<br />
unter der Zarge befindlichem Druckknopf zu öffnen.<br />
Zwei seitliche Marmorpanele durch gemaserte Holzeinlagen<br />
ergänzt. (†)<br />
Anmerkung:<br />
Besonders nach den 1770er-Jahren war es durchaus<br />
üblich, etwa bei <strong>Möbel</strong>künstlern wie Martin Carlin<br />
und Adam Weisweiler italienische <strong>Möbel</strong> in ihre Elemente<br />
zu zerlegen und partiell in neue Kompositionen<br />
einzulegen. Als Auftraggeber solcher <strong>Möbel</strong> und Initiatoren<br />
können zum Beispiel die Kunsthändler Claude<br />
Antoine Julliot, Simon Philippe Poirier und Dominique<br />
Daguerre gesehen werden. Ein solcher Sekretär von<br />
Martin Carlin von ca. 1780 befindet sich im Louvre<br />
(Inv.Nr. OA 11176).<br />
Literatur:<br />
Vgl. Stéphane Castelluccio, Les meubles de pierres<br />
dures de Louis XIV et l‘atelier des Gobelins, Dijon<br />
2007, S. 110-117.<br />
Vgl. Anna Maria Giusti, Pietre dure. Hardstones in<br />
Furniture and Decorations, London 1992, S. 32.<br />
Vgl. Anna Maria Giusti and W. Koeppe, Art of the<br />
Royal Court. Treasures in Pietre Dure from the Palaces<br />
of Europe, New York 2008, S. 330-337.<br />
Vgl. Anna Maria Massinelli, Hardstones, London<br />
2000, S. 47. (13306067) (13)<br />
NEOCLASSICAL PIETRA DURA TABLE<br />
77.5 x 84 x 55 cm.<br />
19th century using the late 17th/ early 18th century<br />
Florentine panels and the late 18th century Roman<br />
cover plate. (†)<br />
€ 70.000 - € 90.000<br />
Sistrix<br />
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109
79<br />
PAAR PORZELLANOBJEKTE MIT „MENINOS DE<br />
PALHAVÓ-DEKOR<br />
Höhe der Deckeldose: 15,7 cm.<br />
Durchmesser: 13,2 cm.<br />
Höhe der Schale: 11,5 cm.<br />
Durchmesser: 25 cm.<br />
China, Qing-Dynastie, Qianlong-Periode (1736 - 1795),<br />
1776 oder später.<br />
Jeweils in Porzellan gegossen, glasiert mit Unterglasurblau<br />
und Eisenrot staffiert und gold gehöht. Jeweils<br />
mit unglasiertem Stand und leichten Ascheanflugspuren<br />
meist unter dem Stand. Jeweils mit dem bekannten<br />
Dekor, der „Meninos del Palhavã“ oder „Real<br />
Colégio dos Nobres“ genannt wird. Dieser schließt<br />
ein großes Gefäß ein, das von zwei Soldaten flankiert<br />
wird, worüber ein ligiertes Monogramm zu sehen ist,<br />
welches als „PFV“ oder „JFV“ zu lesen ist.<br />
Die „Palhavã-Kinder“ waren die unehelichen Söhne des<br />
portugiesischen Königs João V (1689-1750), die in einem<br />
Dokument von 1743 als solche anerkannt wurden<br />
(obwohl dies erst 1752 veröffentlicht wurden, als der<br />
Herrscher bereits gestorben war). Sie wurden so genannt,<br />
weil sie im Palast des Markgrafen von Louriçal<br />
(heute die spanische Botschaft in Lissabon) in der Gegend<br />
von Palhavã lebten, die damals dem Markgrafen<br />
von Pombal gehörte. Sie waren: D. António (1714-1780),<br />
Sohn von Luísa Inês Antónia Machado Monteiro; D.<br />
Gaspar (1716-1789), Sohn der Nonne Madalena Máxima<br />
de Miranda; und D. José (1720-1801), Sohn der<br />
Nonne Mutter Paula de Odivelas. Gaspar da Encarnação<br />
– auch bekannt als Pater Govea oder Pater Reformator<br />
– war für ihre Ausbildung verantwortlich. Sie alle<br />
setzten später ihre Ausbildung im Kloster Santa Cruz<br />
in Coimbra fort und wurden jeweils Ritter des Christusordens,<br />
Erzbischof Primas von Braga und Großinquisitor.<br />
Die Zuschreibung des Services, zu welchem unsere<br />
Objekte eine Nachlieferung darstellen mögen, an<br />
die Jungen von Palhavã erscheint unwahrscheinlich<br />
und entbehrt jeder Grundlage. Der Palhavã-Palast war<br />
immer ein Wohnpalast und diente nie als Schule oder<br />
Kaserne, was nicht zu der Tatsache passt, dass die<br />
hier dargestellten Jungen als Soldaten gekleidet sind.<br />
Auch die Initialen des Monogramms – PFV oder JFV<br />
– entsprechen keinem der genannten Jungen. Das<br />
Königliche Kollegium der Adligen (Real Colégio dos<br />
Nobres) wurde am 7. März 1761 per pombalinesischem<br />
Dekret gegründet, um junge portugiesische<br />
Herren der Hocharistokratie auszubilden. Das Kolleg<br />
wurde im ehemaligen Noviziatshaus der Gesellschaft<br />
Jesu in der rechten Rua da Cotovia in Lissabon eingerichtet.<br />
Neben der traditionellen Ausbildung in den<br />
klassischen Geisteswissenschaften sollte sie auch die<br />
Lehre der exakten Wissenschaften umfassen, einschließlich<br />
einer starken experimentellen Komponente,<br />
was damals in Portugal etwas völlig Neues war. Zu<br />
diesem Zweck wurden ausländische Lehrkräfte eingestellt<br />
und die notwendigen Voraussetzungen für die<br />
Existenz eines modernen Physiklabor geschaffen.<br />
Trotz der unternommenen Anstrengungen schloss das<br />
Real Colégio nur ein Dreivierteljahrhundert nach seiner<br />
Gründung und nach Jahren der Verschlechterung der<br />
Bedingungen am 4. Januar 1837 seine Pforten, da man<br />
der Ansicht war, dass die <strong>Einrichtung</strong> nicht „...mit der<br />
politischen Verfassung der Monarchie in Einklang<br />
stand, da ihr Institut eine privilegierte Schule war“. Das<br />
Gebäude wurde von der Polytechnischen Schule von<br />
Lissabon geerbt, aber 1843 bei einem Brand zerstört,<br />
und das heutige Gebäude der Fakultät für Naturwissenschaften<br />
der Universität Lissabon wurde später an<br />
dieser Stelle errichtet. In seiner Studie aus dem Jahr<br />
1987 begründet Nuno de Castro die Zuschreibung des<br />
Services an den Colégio dos Nobres in Lissabon mit<br />
verschiedenen Aspekten der Dekoration und der Inschriften<br />
auf den Stücken. Die Jahreszahl 1776 würde<br />
somit auf den 10. Jahrestag der Eröffnung des Kollegs<br />
verweisen, die am 19. März 1766 in Anwesenheit der<br />
gesamten königlichen Familie und des Hofes stattfand.<br />
Die Initialen des Monogramms könnten, je nachdem,<br />
ob sie als P.F.V. oder J.F.V. interpretiert werden,<br />
mit der Patronin Fidelissima Virgem – in Anspielung<br />
auf die Schutzpatronin der <strong>Einrichtung</strong>, Unsere Liebe<br />
Frau von der Empfängnis – oder mit José Faro e Veiga,<br />
dem Rektor und Inspektor der Königlichen Hochschule,<br />
in Verbindung gebracht werden.<br />
Anmerkung:<br />
Vgl. Objekte mit dieser Dekoration, die partiell aus<br />
dem Service stammen finden sich in bedeutenden<br />
internationalen Sammlungen. So etwa im Casa Museu<br />
Medeiros e Almeida (Inventar.Nr. FMA 439 - 442).<br />
Ein Teller aus dem Service wird im Victoria & Albert<br />
Museum in London verwahrt (Inventar.Nr. C.62-1951).<br />
Ein weiterer Teller im Metropolitan Museum of Arts<br />
in New York (Inventar.Nr. 51.86.322).<br />
Literatur:<br />
Vgl. Michel Beurdeley, Porcelaine de la Compagnie<br />
des Indes, Fribourg 1962.<br />
Vgl. Rómulo de Carvalho, História da Fundação do<br />
Colégio Real dos Nobres de Lisboa, Coimbra 1959.<br />
Vgl. Nuno de Castro, A Porcelana Chinesa e os Brasões<br />
do Império, Porto 1987.<br />
Vgl. Marques Rio-Maior, O Real Colégio dos Nobres,<br />
Lissabon 1942.<br />
Vgl. Abi´lio Mendes do Amaral, O „Padre Govea“ e os<br />
meninos de Palhavã, Lissabon 1970. Separata de Olisipo,<br />
Boletin do Grupo de Amigos de Lisboa, Nummern<br />
127-128, Juli bis Dezember 1969.<br />
Vgl. José Roberto Teixeira Leite, As Companhias das<br />
Índias e a Porcelana Chinesa de Ecomenda, Salvador<br />
1986.<br />
Vgl. João Rodrigues Calvão et al., Caminhos da<br />
Porcelana. Dinastias Ming e Qing, Lissabon 1998.<br />
Vgl. Simonetta Luz Afonso et al., Do Tejo aos Mares<br />
da China. Uma Epopeia Portuguesa, Ausstellungskat.,<br />
Palácio Nacional de Queluz, 9. März-30. April 1992,<br />
Musée des Arts Asiatiques, Guimet, Paris, 19. Mai-31.<br />
August 1992, Paris 1992. (1330161) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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80<br />
PAAR FIGÜRLICHE KERZENSTÖCKE<br />
Höhe: 44,8 cm.<br />
Frankreich, spätes 18. Jahrhundert.<br />
Wohl nach einem Modell von Claude Galle (1759-<br />
1815) entstandenes Paar Leuchter. Mit quadratischer<br />
Basis und aufsitzendem kurzem Marmorschaft, welcher<br />
von Ormolu-Ornamentreifen umschlossen ist.<br />
Darauf jeweils ein laufender Putto in vollplastischer<br />
Gestalt in vergoldeter Bronze, welcher eine Brennstelle<br />
in Form einer brennenden Fackel in Händen<br />
hält, in dessen Flamme eine Einstecktülle eingesetzt<br />
ist. Wenige Alters- und Gebrauchssp. (†)<br />
(1330624) (10)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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81<br />
PAAR KAMINBÖCKE<br />
Höhe: je 27,5 cm.<br />
Breite: je 20 cm.<br />
Tiefe: 36 und 33 cm mit Stellfuß.<br />
18. Jahrhundert.<br />
Als Gegenstücke, in Bronze feuervergoldet, mit eisernem,<br />
verschraubtem Stellfuß. Gestaltet mit einer hochziehenden<br />
Rocaille mit Blatt- und Blütenwerk. Einer<br />
rest., teils Gebrauchs- und Oxidationsspuren.<br />
(1320036) (18)<br />
€ 400 - € 600<br />
Sistrix<br />
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82<br />
PAAR LEUCHTER IM LOUIS XVI STIL<br />
Höhe: 29,5 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet. Über rundem<br />
Stand mit risalitartigen Vorsprüngen der offen<br />
gearbeitete Schaft mit Köcher und Cherubimdekor mit<br />
fruktalem Behang. Dieses Modell von Etienne Martincourt<br />
(Bildhauer, Modellierer, Bronzegießer, Meister<br />
im Jahr 1762) befindet sich in mehreren renommierten<br />
Sammlungen wie der Wallace Collection (London),<br />
dem British Museum (London) und dem Getty Museum<br />
(Los Angeles).<br />
(1330311) (13)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
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83<br />
PAAR KANDELABER IM GOÛT GREC<br />
Höhe: 66 cm.<br />
Durchmesser: 20 cm.<br />
Signiert „F. Levillain“ und „F. Barbedienne“.<br />
Frankreich, um 1880.<br />
Paar dreiflammige Kandelaber in patinierter Bronze.<br />
Jeder Leuchter ist in Form einer dreibeinigen Amphore,<br />
die mit Herkulesköpfen verziert ist, gestaltet, in Flachrelief<br />
auf dem Körper antike Opferszenen. Zahlreiche<br />
Masken, Weinzweige, Musikinstrumente und andere<br />
Trinkgefäße vervollständigen das neugriechische Dekor<br />
auf der Vase. Die Vase ruht auf einem Sockel aus rotem<br />
Griotte-Marmor. Es ist möglich, dass dieser Vasentyp<br />
von der Bronzevase abgeleitet wurde, die von Ferdinand<br />
Levillain auf dem Salon auf dem Salon von 1875<br />
unter dem Titel „Das Opfer“ (Nr. 1328) ausgestellt wurde.<br />
Zweifellos war sie in dem von Barbedienne 1880<br />
veröffentlichten Katalog enthalten. Ferdinand Barbedienne<br />
verbreitete die Werke von Ferdinand Levillain<br />
und machte sie einem breiten Publikum bekannt. Dabei<br />
zögerte er nicht, seine Vasen in Lampen zu verwandeln.<br />
Levillain akzeptierte diese Praxis, wie Colin berichtete:<br />
„Levillain fühlt sich nicht entehrt, weil seine<br />
Vase in Licht verwandelt wird“ (in Exposition universelle<br />
internationale de 1889 à Paris, Rapports du jury<br />
international, classe 25 bronzes d'art, fontes d'art diverses,<br />
ferronerie d'art, métaux repoussés, E. Colin,<br />
Paris, imprimerie nationale, 1891, S. 17). Ein Bild dieses<br />
Modells befindet sich in der Abteilung für Drucke<br />
und Abteilung für Drucke und Fotografien der französischen<br />
Nationalbibliothek (Levillain Fa57, S. 111 und<br />
S. 113 Modell mit Lichtarmen).<br />
Anmerkung:<br />
Als Vergleichsstücke können im Musée d'Orsay in<br />
Paris eine vergoldete Vase (Inv. Nr. OAO68) und eine<br />
vergoldete Schale (Inv. Nr. OAO69) herangezogen<br />
werden. (13305014) (1) (17)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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84<br />
PAAR WANDAPPLIKEN<br />
Höhe: 52 cm.<br />
Frankreich, 18. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet. Ganz der<br />
Zeit um 1750 verpflichteter Aufbau mit aus Blattwerk<br />
gebildeter Wandvorlage unter drei sich daraus entwickelnden,<br />
in der Höhe alternierenden Armen, die in<br />
vegetabilen Brennstellen enden und über Blattwerktraufschalen<br />
verfügen.<br />
(13318110) (13)<br />
A PAIR OF WALL SCONCES<br />
Height: 52 cm.<br />
France, 18th century.<br />
Bronze; cast, chased and gilt.<br />
€ 20.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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85<br />
NEO-KLASSIZISTISCHER SPIELTISCH<br />
Höhe: 73 cm.<br />
Breite: 88,5 cm.<br />
Tiefe (in geschlossenem Zustand): 44,5 cm.<br />
Tiefe (in geöffnetem Zustand): 89 cm.<br />
Russland, 19. Jahrhundert.<br />
In Rocaille-Bronzesabots stehende, geschweifte und<br />
gekantete Beine, die durchgehende gerade Zarge<br />
tragend, diese frontseitig und an den Seiten mit<br />
Kapselfestons und Knitterschleifen sowie zentralem<br />
radialem Medaillon. Rückwärtig ein Gateleg-Bein zur<br />
Aufnahme der aufgeklappten Deckplatte, diese mit<br />
Scharnieren versehen und in Palisander, Wurzelholz<br />
und Birke intarsiert und teils gefärbt. Die vier Längsseiten<br />
mit oblongen Muldungen, für die Jetons, sowie<br />
mittlerer textiler Einlage und umlaufenden Palisanderfurnierband.<br />
Erg.<br />
(13318125) (13)<br />
NEO-CLASSICAL GAMING TABLE<br />
Height: 73 cm.<br />
Width: 88.5 cm.<br />
Depth (closed): 44.5 cm.<br />
Depth (open): 89 cm.<br />
Russia, 19th century.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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115
86<br />
BAROCKER HALLENSCHRANK<br />
233 x 178 x 75 cm.<br />
Italien, 17./ 18. Jahrhundert.<br />
In Weichholz gearbeitet, vergoldet und gefasst. Auf<br />
à jour gearbeiteten Kufenfüßen stehende Basis mit<br />
symmetrischem Rankendekor und zentraler Muschelung<br />
über Schublade. Darüber der in horizontale Compartiments<br />
gegliederte kastenförmige Korpus mit<br />
zwei Türen. Diese reich in Voluten beschnitzt, vergoldet<br />
und teilweise von rotem Fond hinterfangen.<br />
Zentral offen gearbeitet. Profiliertes konisch auslaufendes<br />
Gesims mit polychromem Blütendekor.<br />
(1331341) (13)<br />
BAROQUE HALL CUPBOARD<br />
233 x 178 x 75 cm.<br />
Italy, 17th/ 18th century.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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87<br />
FLÄMISCHE TAPISSERIE<br />
FLEMISH TAPESTRY<br />
327 x 210 cm.<br />
Flandern, 17. Jahrhundert.<br />
In einer schmalen blauen Bordüre ein hochrechteckiges<br />
Bildfeld mit zentralem Baum und umher angeordneten<br />
geharnischten Soldaten, die offensichtlich einer<br />
Rede lauschen, welche sich rechts von dem Bildfeld<br />
vollzieht.<br />
(1330353) (2) (13)<br />
327 x 210 cm.<br />
Flanders, 17th century.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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88<br />
PAAR EMPIRE-TISCHKERZENSTÄNDER NACH<br />
ENTWURF VON CLAUDE GALLE (1758- 1815)<br />
Höhe: je 32 cm.<br />
Frankreich, um 1800.<br />
Bronze, feuervergoldet. Weite Rundbasis mit Palmettenfries;<br />
der Schaft unterhalb der Tülle dreiseitig mit<br />
Frauenköpfen bestückt, setzt mit einer Kugel an, darauf<br />
Löwentatzen, darüber glatte, nach oben sich weitende<br />
Wandung. Tülle über den Frauenköpfen mit dem Sockelteller<br />
entsprechenden Palmetten. A.R.<br />
(1331092) (1) (11)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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89<br />
LOUIS XVI-SPIELTISCH<br />
Höhe: 75 cm.<br />
Durchmesser: 55 cm.<br />
England, um 1770.<br />
Auf zierlichen Rollenfüßen stehende schlanke keulenförmige<br />
Beine mit profiliertem Abschluss. Runde<br />
kartuschierte Zarge mit zwei Schüben und zwei lederbezogenen<br />
Schubbrettern. À jour gearbeitete Messinggalerie<br />
mit grau-weiß geäderter Marmordeckplatte<br />
und runder eingelegter Holzdeckplatte, die einerseits<br />
mit Leder, andererseits mit Stoff bezogen ist. Ein<br />
Knauf fehlend. Besch.<br />
(1331057) (13)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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90<br />
KOMMODE IM LOUIS XV-STIL<br />
Höhe: 89 cm.<br />
Breite: 135 cm.<br />
Tiefe: 59 cm.<br />
20. Jahrhundert.<br />
In à jour gearbeiteten Bronzesabots stehende geschweifte<br />
und gekantete Beine mit zweischübigem<br />
Korpus sans travers mit übergreifendem polychromem<br />
Lackdekor auf schwarzem Fond. Mit die beiden Schübe<br />
überspannender Bronzekartusche und überkragender,<br />
den Zügen des <strong>Möbel</strong>s folgender Marmordeckplatte.<br />
(1331191) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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121
91<br />
PAAR LEUCHTER IM LOUIS XV-STIL<br />
Höhe: 35 cm.<br />
Frankreich.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet. Über gekanteter<br />
Basis drei verflochtene, aus Blattwerk gearbeitete<br />
Arme mit vegetabil gestalteten Brennstellen.<br />
Hochfeine Ziselierarbeit. Elektrifiziert.<br />
(13301613) (13)<br />
€ 1.500 - € 2.500<br />
Sistrix<br />
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92<br />
CHINOISE KOMMODE<br />
87 x 103 x 56 cm.<br />
Frankreich, 18. Jahrhundert.<br />
Über geschweiften wie gekanteten Beinen der zweischübige<br />
Korpus sans traverse mit überlaufender<br />
chinoise marketierter Kartusche. Überkragende, den<br />
Zügen des <strong>Möbel</strong>s folgende profilierte, grau geäderte<br />
Marmordeckplatte. Reicher jüngerer Bronzebeschlag<br />
dem Stil Louis-XV folgend. Neuzeitlich vergoldet. Ein<br />
Schlüssel vorhanden. Rest.<br />
(13310414) (13)<br />
€ 6.500 - € 8.500<br />
Sistrix<br />
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123
93<br />
VISITENKARTE VON JOHANNES BRAHMS<br />
SOWIE NOTENBLATT MIT WIDMUNG<br />
10,6 x 13,8 cm.<br />
Komponist (1833 Hamburg-1897 Wien).<br />
Visitenkarte mit gedruckter Aufschrift „Johannes Brahms<br />
/ IV Karlsgasse 4“ (Wien).<br />
Rückseitig von Brahms 5-zeilig eigenhändig beschrieben<br />
„Z. Er. (zur Erinnerung) Vergiss doch nicht / mir die<br />
Noten(!) etc. mitzubringen, die in deinem .. Schreibtisch<br />
liegen! Herzlich ...“<br />
Dazu: Joseph Joachim, bedeutender Violinist (1831-<br />
1907), der eng mit Johannes Brahms zusammengearbeitet<br />
hat. Gefaltetes Blatt mit Notenzeilen aus dem<br />
Sextett Opus 18 von J. Brahms, mit darüberstehender<br />
Bezeichnung „Brahms“, darunter: „In remembrance of<br />
Joseph Joachim, March 1890“. A.R.<br />
(1330552) (11)<br />
€ 1.000 - € 1.200<br />
Sistrix<br />
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94<br />
BRIEF VON FRANZ LISZT<br />
Blattgröße: 17,8 x 11,4 cm.<br />
Komponist (1811 Raiding-1886 Bayreuth).<br />
Eigenhändig geschriebener Brief, der dankend das<br />
Schreiben eines Herrn beantwortet.<br />
Acht Zeilen in brauner Tinte, mit Unterschrift und Datum<br />
„Im Februar (18)72“.<br />
(1330551) (11)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
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95<br />
BRIEF VON JOHANNES BRAHMS<br />
Seitengröße: 21,5 x 13,5 cm.<br />
Ohne Datierung. Frühestens ab 1872, da Brahms in<br />
diesem Jahr endgültig nach Wien zog.<br />
Komponist (1833 Hamburg-1897 Wien)<br />
Eigenhändig geschriebener Brief an einen nicht namentlich<br />
genannten Musiker oder Komponisten:<br />
„Geehrter Herr. Für Ihre freundliche Absicht, mir Ihre<br />
Etüden zu widmen, hätte ich Ihnen gewiss längst<br />
meinen herzlichsten Dank gesagt – könnte ich nur ...<br />
Ihren Wünsche n einigermaßen aufkommen. Aber ich<br />
bin zunächst nicht im Stande, längere Briefe über<br />
Musik zu schreiben.“ Es folgen zwei weitere Seiten,<br />
um zu enden mit: „In ausgezeichneter Hochachtung,<br />
Ihr ergebener J. Brahms, Wien IV, Karlsgasse 4.“<br />
Des Weiteren ist im Brief von einem Herrn Simrock<br />
die Rede, (vielleicht Karl Simrock, Literat 1802-1876).<br />
Gefalteter Doppelblattbogen, auf drei Seiten in Tinte<br />
beschrieben. A.R.<br />
(1330553) (11)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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125
96<br />
PAAR EMPIRE-TISCHKERZENSTÄNDER<br />
Höhe: je 25 cm.<br />
Frankreich, um 1800.<br />
Bronze, feuervergoldet. Weite Rundbasis mit Flechtwerk-Reliefdekorbordüre;<br />
der Schaft setzt mit Lotosblättern<br />
an, darüber dreiteilige Fortsetzung mit fein<br />
ziseliertem Relief und Traubenranken im Zwischenband.<br />
(1331097) (1) (11)<br />
€ 1.000 - € 1.500<br />
Sistrix<br />
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97<br />
PAAR EMPIRE-TISCHKERZENSTÄNDER IM<br />
ÄGYPTISIERENDEN STIL<br />
Höhe: je 30 cm.<br />
Frankreich, thematisch in Folge des napoleonischen<br />
Ägypten-Feldzuges 1798-1801.<br />
Bronze, feuervergoldet. Weite Rundbasis mit Zungenblattfries;<br />
der Schaft dreiseitig mit ägyptischen Frauenköpfen<br />
bestückt, setzt mit unbeschuhten Füßen an,<br />
darüber brünierte Kannelur. Breiter Tüllenrand über<br />
einer von den Häuptern getragenen, fein ziselierten<br />
Kugel.<br />
(1331091) (1) (11)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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98<br />
PAAR PORTRAITBÜSTEN<br />
ALEXANDER SEVERUS UND SALLUSTIA ORBIANE<br />
Höhe: je 52 cm.<br />
Italien, 18. Jahrhundert.<br />
Im Stil von römischen Kaiserbüsten wird hier das Ehepaar<br />
des Alexander Severus (208-235) und dessen<br />
Gattin Orbiane (gest. nach 227), mit der er von seiner<br />
dominierenden Mutter Julia Mamaea verehelicht wurde,<br />
potraitiert. Die tragische Geschichte der Familie,<br />
insbesondere des jungen Paares, wurde im 18. Jahrhundert<br />
Stoff für Opern von Antonio Lotti (1716) und<br />
Giovanbattista Pergolesi (1732).<br />
Dieser Popularität des römischen Kaiserpaares ist<br />
auch die Schaffung der beiden Büsten zu danken. Die<br />
Köpfe jeweils in hellem, die Togen in gesprenkeltem<br />
bräunlichem Marmor; die Sockel rundgedreht, über<br />
Basis in Veroneser Marmor. A.R.<br />
(1300863) (11)<br />
A PAIR OF PORTAIT BUSTS<br />
SEVERUS ALEXANDER AND SALLUSTIA ORBIANA<br />
Height: 52 cm each.<br />
Italy, 18th century.<br />
In the style of Roman imperial busts. The pair depicted<br />
here are the married couple of Severus Alexander (AD<br />
208-235) and his wife Orbiana (died after AD 227) to<br />
whom he was married by his dominating mother Julia<br />
Mamaea.<br />
€ 16.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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127
99<br />
BAROCK-KASSETTE MIT SCHACHFIGUREN<br />
21 x 63 x 23 cm.<br />
Österreich, 18. Jahrhundert.<br />
Kastenförmiger Korpus mit schauseitig klappbarer<br />
Klappe mit drei dahinter befindlichen Schüben.<br />
Scharnierdeckel mit innen liegendem Kompartiment<br />
für Schachfiguren inkl. einer Quantität von teils rest.<br />
Schachfiguren. Ein Schlüssel vorhanden.<br />
(1331362) (13)<br />
€ 4.500 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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100<br />
GROSSES POTPOURRI IM CHINOISEN STIL<br />
Höhe: 67 cm.<br />
Durchmesser: 34 cm.<br />
Frankreich, zweite Hälfte 19. Jahrhundert.<br />
Über rundem Stand mit auseinanderstrebenden Beinen<br />
über lisenenartigen Vorsätzen der flammengezierte<br />
Fuß mit darüber sich erstrebendem Porzellankorpus in<br />
weißer Glasur mit polychromem Aufglasurdekor im<br />
Imari-Stil mit blauen und roten Blütenkartuschen. Darin<br />
figürliche Szenen mit Prunus-Bäumen und japanischen<br />
Figuren mit Fächer und Schirm. Der Porzellankorpus<br />
mit à jour gearbeiteter Lorbeerblattgalerie und Steckdeckel,<br />
dieser mit bronzenem fruktalem Knauf mit<br />
Akanthusblattdekor.<br />
(1331364) (13)<br />
€ 4.500 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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129
101<br />
PAAR LOUIS XVI-KERZENSTÖCKE<br />
Höhe maximal: 16 cm.<br />
Frankreich, zweite Hälfte 18. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet. Über quadratischer<br />
Basis mit eingezogenen Ecken der vasenförmige<br />
Korpus mit Verwandlungssteckdeckel mit<br />
Pinienzapfen bzw. kannelierter Tülle. (†)<br />
(1330601) (13)<br />
€ 3.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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102<br />
RUSSISCHER GLASBECHER MIT GOLDMALEREI<br />
UND BILDNIS „ZAR NIKOLAJ“<br />
Höhe: 7,7 cm.<br />
Durchmesser: 7 cm.<br />
Datierung „1839“.<br />
Dickwandiger zylindrischer Glasbecher, nach oben sich<br />
leicht weitend. Goldmalerei an Lippen- und Fußrand,<br />
Blatt- und Blütenmalerei in Gold und (dunkel oxydiertem)<br />
Silber. An der Vorderseite oktogonales Feld in<br />
weißer Emailmalerei mit Halbbildnis des Zaren in ovalem<br />
Kranz mit Krone und seitlichen Fahnen, in Schwarz.<br />
Darunter russischer Doppeladler, sowie Datierung 1839<br />
und kyrillischer Beschriftung. A.R.<br />
Anmerkung:<br />
Zar Nikolaus I (1796-1855), der letzte Sohn Pauls I und<br />
der Sophie Dorothee von Württemberg, aus dem Hause<br />
Romanow-Holstein-Gottorp, regierte zwischen<br />
1825 und 1855 als Nachfolger Alexanders I.<br />
(1331141) (11)<br />
€ 1.600 - € 2.000<br />
Sistrix<br />
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103<br />
PAAR CHENETS MIT PUTTODEKOR<br />
Höhe: 33 cm.<br />
Frankreich, um 1860.<br />
Bronze, gegossen, vergoldet und patiniert. Aus Rocaillen<br />
und Voluten bestehender vergoldeter Sockel mit<br />
aufsitzender brünierter Puttofigur, jeweils eine Flamme<br />
haltend. Rückwärtiger Eisenaufbau vorhanden.<br />
(1301939) (13)<br />
€ 1.500 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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104<br />
ANTOINE COYSEVOX,<br />
1640 – 1720, ART DES<br />
PAAR BRONZEFIGUREN AUF MARMOR SOCKELN<br />
“FLUSSGÖTTER“<br />
Gesamthöhe: 32,5 cm.<br />
Breite: max. 32 cm.<br />
Tiefe: max. 16 cm.<br />
Am Boden Sammlerettikett „COLLEZIONE / B.<br />
ZABERT / TORINO.“<br />
Wohl Frankreich, 18./ 19. Jahrhundert.<br />
Die beiden Bronzefiguren von hoher Qualität zeigen<br />
auf Felsgestein sitzende bärtige Männer, die als Gegenstücke<br />
gearbeitet sind. Eine der Figuren blickt<br />
mit an die Stirn gelegter Hand in die Ferne, im Gegenstück<br />
wird der rechte Arm nach vorne gehalten. Die<br />
beiden Figuren lassen einen größeren Zyklus-Zusammenhang<br />
vermuten. Ob es sich hier um Flussgötter<br />
handelt, ist fraglich, da weder Wasserläufe noch ein<br />
Krug oder ähnliches Attribut beigegeben ist. Der Stil<br />
erinnert an Werke des Antoine Coysevox (1640 - 1720),<br />
der in Versailles gewirkt hat, oder Guillome Coustou<br />
(1677-1746). Guss Ausführung, die schöne Lackpatina<br />
und die originalen Sockel auf schwarz-weiß-geädertem<br />
Marmor, verweisen auf eine Herstellung in Frankreich.<br />
A.R. (†)<br />
(13306013) (11)<br />
€ 8.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
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131
105<br />
CHRISTOPHER HEWETSON,<br />
1737 – 1798, ZUG. UND WERKSTATT<br />
PORTRAIT DES JOHN CAMPBELL, 1. BARON<br />
CAWDOR FRS FSA (UM 1753 - 1821).<br />
Höhe: 68 cm.<br />
Christopher Hewetson führte eine Büste von John<br />
Campbell aus, als dieser 1784 zum ersten Mal Rom<br />
besuchte. Die erste Version wird in Cawdor Castle in<br />
Nairnshire, Schottland (Roscoe, S. 611) verwahrt. Diese<br />
weitere fast identische Version zeichnet sich durch die<br />
Abwesenheit der Signatur aus, jedoch bei ähnlich guter<br />
Qualität. Von Hewetson wissen wir, dass er Büsten<br />
mehrfach ausführte und dann nicht zwangsläufig signierte,<br />
wie dies für die Büste von Papst Clemens XIV<br />
verbürgt ist. Auch die Marmorbüste von Frau von Kniphausen<br />
ist nicht signiert.<br />
John Campbell, der später der erste Baron Cawdor of<br />
Castlemartin wurde, war italophil und bereiste Italien<br />
mehrfach in seinem Leben und wurde zum Beispiel<br />
der erste britische Förderer von Antonio Canova. Er bestellte<br />
bei dem Bildhauer einige seiner vortrefflichsten<br />
Werke wie „Cupido und Psyche“ (Louvre, Paris, Inv.<br />
Nr. MR 1777) oder die „Hebe“ (Chatsworth, Trustees of<br />
the Devonshire Settlement). Zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
war er einer der größten Landbesitzer Großbritanniens<br />
und besaß sowohl die riesigen Ländereien<br />
Stackpole Court und Golden Grove in Wales als auch<br />
Cawdor Castle in Schottland. Dennoch litt Campbell<br />
unter Geldsorgen und war 1800 gezwungen, einen<br />
Großteil seiner Kunstsammlung zu verkaufen, darunter<br />
auch die Lante-Vase, die sich heute in Woburn Abbey<br />
befindet. Canova sprach in einem Brief an Mengs im<br />
Juni 1787 über Campbell: „Mein Kopf ist immer noch<br />
voll von der guten Zeit, die der Colonel [Campbell] mir<br />
geschenkt hat, Gott segne ihn, und ich werde ihn nie<br />
vergessen, komme was wolle. Wenn es wahr ist, dass<br />
Freundschaft und Dankbarkeit die Lebensgeister eines<br />
Menschen heben können, dann werde ich, wenn ich<br />
meinen Meißel in die Hand nehme, um für den Colonel<br />
zu arbeiten, besser arbeiten, als ich je gearbeitet habe,<br />
und vielleicht besser, als ich je für irgendjemand anderen<br />
arbeiten werde“ (zitiert in Davis, S. 50). Campbell<br />
besuchte Rom zum ersten Mal im Jahr 1784, und es<br />
wird angenommen, dass Hewetson zu dieser Zeit die<br />
erste Version seines Portraits fertigte, da Campbell an<br />
einer Veranstaltung mit Thomas Giffard teilnahm, dessen<br />
Portrait im selben Jahr geschaffen wurde. In den<br />
Jahren 1786-1787 kehrte er nach Rom zurück. Es erscheint<br />
logisch, dass Campbell die vorliegende Büste<br />
bei diesem zweiten Besuch in Auftrag gegeben haben<br />
könnte. (†)<br />
Provenienz:<br />
Vermutlich bei Gelli Aur (Golden Grove), Carmarthenshire.<br />
Sotheby´s, London, 4. Dezember 2018, Lot 108.<br />
CHRISTOPHER HEWETSON,<br />
1737 – 1798, ATTRIBUTED AND WORKSHOP<br />
BUST OF JOHN CAMPBELL, 1ST BARON<br />
CAWDOR, FRS FSA (CA. 1753 – 1821).<br />
Height: 68 cm.<br />
It is known that Hewetson created busts several<br />
times and then did not necessarily sign them, as is<br />
attested for the bust of Pope Clement XIV. The marble<br />
bust of Mrs von Knyphausen is also unsigned. (†)<br />
Provenance:<br />
Probably at Gelli Aur (Golden Grove), Carmarthenshire.<br />
Sotheby’s, London, 4 December 2018, lot 108.<br />
€ 35.000 - € 60.000<br />
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Literatur:<br />
Vgl. Terenence Hodgkinson, Christopher Hewetson:<br />
An Irish Sculptor in Rome, The Volume of the Walpole<br />
Society, Bd. 34, 1952-1954, S. 42-54.<br />
Vgl. F. Russell, A Distinguished Generation, The Cawdor<br />
Collection, Country Life, Bd. CLXXV, June 1984,<br />
S. 1746-1748.<br />
Vgl. B. de Breffny, Christopher Hewetson, Irish Arts<br />
Review, Bd. 3, Nr. 3, 1986, S. 52-75.<br />
Vgl. M. Baker, in: Edgar Peters Bowron, Joseph J.<br />
Rishel (Hrsg.), Art in Rome in the eighteenth century,<br />
Ausstellungskatalog, Philadelphia Museum of Art, 16.<br />
März-28. Mai 2000, Museum of Fine Arts, Houston,<br />
25. Juni-17. September 2000, Philadelphia/ London<br />
2000.<br />
Vgl.J. E. Davies, John Campbell. First Baron Cawdor<br />
(1755-1821). Patron, Collector and Connoisseur, in:<br />
C. Mason (Hrsg.), Canova. Bust of Peace, London<br />
2018, S. 50-55. (13306052) (13)<br />
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106<br />
SITZENDER CUPIDO<br />
Höhe: 49 cm.<br />
Wohl Dänemark, 18. Jahrhundert.<br />
In Carrara-Marmor gearbeitete allansichtige Figur<br />
des ungeflügelten Cupido auf einer bewegten ovalen<br />
Plinthe auf einem Felsblock sitzend. Sein Blick emporgerichtet,<br />
seine Hand an einen Pfeil, die andere an den<br />
dazugehörigen Köcher gelegt. Im Aufbau erinnert die<br />
Skulptur an Berthel Thorvaldsens „Amor mit der Lyra.“<br />
(13318118) (13)<br />
SEATED CUPID<br />
Height: 49 cm.<br />
Probably Denmark, 18th century.<br />
Three-dimensionally carved Carrara marble figure of<br />
a Cupid without wings seated on a rock on an oval<br />
plinth.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
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107<br />
ANTIKISIERENDER FRAUENKOPF IN KALKSTEIN<br />
Höhe: 23 cm.<br />
Gesamthöhe mit Holzsockel: 32 cm.<br />
Italien, wohl 18. Jahrhundert.<br />
Antikisierender Frauenkopf in Kalkstein, mittelgescheiteltes<br />
Haar, darin Haarreif. Angelehnt an den<br />
griechischen Tanagra-Stil. Leichte Verwitterung, Abschürfung<br />
an Stirn und Nasen spitze. Verso abgeflacht.<br />
(13318117) (11)<br />
FEMALE LIMESTONE HEAD AFTER ANTIQUITY<br />
Height: 23 cm.<br />
Total height incl. wooden base: 32 cm.<br />
Italy, probably 18th century.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
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135
CLOCKS
108<br />
VERGOLDETE AUTOMATEN-TURMUHR<br />
MIT GLOCKENSCHLAG, WECKER<br />
UND BEWEGLICHEN FIGUREN DER<br />
JAGDTHEMATIK<br />
Höhe: 44 cm.<br />
Sockelbreite 27 cm.<br />
Tiefe: 23 cm.<br />
Wohl Augsburg, um 1630.<br />
Feuervergoldete Bronze, Eisen, Stahl, Silber und Versilberung.<br />
Spindelwerk in Eisen und Eisenschnitt, Federwerke in<br />
Stahl, poliert. Federaufzug mittels Schlüssel. Die Seitenwände<br />
abnehmbar, wodurch ein Einblick ins Werk und<br />
die Federn möglich ist.<br />
Das Stundenschlagwerk ist mit den Jagdfiguren des<br />
Aufsatzes verbunden, die nach rechts kreisen. Der<br />
Viertelschlag ist zudem mit den beiden außerhalb des<br />
Pavillons sitzenden Hunden verbunden, die sich beim<br />
Schlag auf- und nieder heben. Diese Raffinesse führt<br />
eine lebendige Schauszenerie vor, entsprechend einem<br />
figürlichen Glockenspiel.<br />
Der Aufbau turmförmig, wie bei etlichen berühmten<br />
Augsburger Beispielen, auf ebonisiertem Sockel und<br />
nochmaliger vergoldeter, floral reliefierter Gehäuse -<br />
ba sis, über der sich der rechteckige Turm erhebt. An<br />
den Ecken kannelierte Eckpilaster mit Volutenkapitellen<br />
und hohen Basen mit prominenter Diamantrustika.<br />
Der bekrönende Aufsatz verjüngt sich nach oben, dreiteilig<br />
gegliedert. Er setzt mit einem durchbrochen<br />
gearbeiteten Gesims an, mit Einblick zu den beiden<br />
Glocken. An den Ecken vier pyramidenförmige Aufsätze,<br />
dazwischen Baluster, die den runden, zweistufigen<br />
Aufsatz umstehen. In der ersten Ebene werden in den<br />
Öffnungen Figuren sichtbar, die bei Glockenschlag<br />
kreisen – eine Hirschfigur, verfolgt von einem Bogenschützen<br />
in Begleitung von Hunden. Daneben beidseits<br />
zwei kleine Hunde, die sich beim Glockenschlag<br />
anheben. Die Figürchen in Silberguss. Der obere<br />
Aufsatz, in Form eines runden Pavillons, enthält im<br />
Inneren eine stehende menschliche Gestalt mit Hirschgeweih,<br />
die sich dreht. Gemeint ist Aktäon, der mythische<br />
Jäger, der durch die Jagdgöttin Diana in einen<br />
Hirsch verwandelt wurde. Die bogig durchbrochene<br />
abschließende Kuppelkalotte trägt als Bekrönung eine<br />
plastische, ebenfalls vergoldete Figur des Gottes Hermes<br />
mit geflügeltem Petasos und Flügelschuhen.<br />
Sämtliche vier Seiten des Turmgehäuses sind in feiner<br />
Graviertechnik mit C-Bögen, Blattvoluten und Blüten<br />
dekoriert und mit runden Zifferblättern bzw. Funktionsanzeigen<br />
besetzt:<br />
An der Vorderseite das primäre Zifferblatt mit eingefasstem<br />
Ziffernring, versilbert (dunkle Patina) als<br />
24- Stunden-Kapitelring mit römischen Stunden und 5-<br />
Minuten-Intervall-Anzeige. Alarm-Einstellungsscheibe,<br />
lateinisch beschriftet für Sonnenaufgang, Mittag und<br />
Sonnenuntergang. Die drei Zeiger gebläut.<br />
An den Seiten Hilfszifferblätter mit Angabe der zuletzt<br />
geschlagenen Viertelstunden und Stunden.<br />
An der Rückseite ein weiterer 24-Stunden-Kapitelring,<br />
der ebenfalls eine vergoldete Volvelle umschließt, mit<br />
Anzeige der Mondphasen, ferner mit Diagramm der<br />
ptolemäischen Planeten-Aspekte; die Alarm-Einstellscheibe<br />
mit 24-Stundenangabe und lateinischen Bezeichnungen<br />
für Sonnenaufgang, Mittag, Sonnenuntergang<br />
und Nacht.<br />
Ein der vorliegenden Uhr wenigstens im Aufbau sehr<br />
verwandtes Beispiel schuf der Augsburger Uhrmacher<br />
Matthias Greylach. A.R. (†)<br />
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Provenienz:<br />
Masterpieces from the Time Museum, Sotheby´s,<br />
New York, 2. Dezember 1999, Lot 50.<br />
Literatur:<br />
Peter Frieß/ Eva Langenstein (Hrsg.), Mechanik aus<br />
der Wunderkammer, Die Vorläufer der Computer,<br />
anlässlich einer Ausstellung auf der 41. Deutschen<br />
Kunst- und Antiquitätenmesse vom 28. November-4.<br />
Dezember 1996, Katalog des Deutschen Museums<br />
Bonn - im Gespräch mit Wissenschaft und Technik,<br />
München 1996.<br />
Jürgen Abeler, Meister der Uhrmacherkunst, Wuppertal<br />
2010.<br />
Richard Mühe/ Horand M. Vogel, Alte <strong>Uhren</strong>. Ein<br />
Handbuch europäischer Tischuhren, Wanduhren<br />
und Bodenstanduhren, München 1976 (mit Abb.<br />
einer Türmchenuhr).<br />
(1322017) (11)<br />
GILT AUTOMATON TOWER CLOCK WITH STRIKE<br />
ON BELL, ALARM AND MOVING FIGURES WITH<br />
HUNTING THEME<br />
Height: 44 cm.<br />
Base width: 27 cm.<br />
Depth: 23 cm.<br />
Probably Augsburg, ca. 1630.<br />
Fire-gilt bronze, iron, steel, silver, and silver plating.<br />
The structure is tower-shaped, as are several famous<br />
Augsburg examples, on an ebonized base and a further<br />
gilt-base decorated with floral reliefs surmounted by<br />
a rectangular tower. The corners are decorated with<br />
pilasters with volute capitals and tall bases with<br />
prominent diamond rustication. The top-most part tapers<br />
upwards and is divided into three parts: it starts<br />
with an openwork cornice revealing two bells on the<br />
inside. There are four pyramid-shaped attachments at<br />
the corners, with balusters in between that surround<br />
the round, two-tiered top part. The first level reveals<br />
cast silver figurines in the openings that circle when<br />
the clock chimes: a deer pursued by an archer accompanied<br />
by dogs. Next to it on either side are two small<br />
dogs, which rise at the chime of the bell. The upper<br />
part is shaped like a round pavilion with a revolving<br />
human figure with deer antlers inside. This is Actaeon,<br />
the mythical hunter who was transformed into a<br />
stag by the hunting goddess Diana. The arched, openwork<br />
calotte at the top of the dome is surmounted by<br />
a three-dimensional gilt-figure of the god Hermes<br />
with winged petasos hat and winged shoes.<br />
All four sides of the tower housing are decorated with<br />
fine engravings with c-shaped arches, leaf volutes and<br />
flowers and set with round dials or function displays:<br />
On the front the primary dial with a framed numeral<br />
ring, silvered (dark patina) as a 24-hour chapter ring<br />
with Roman hour numerals and 5-minute interval display.<br />
Alarm dial, labelled in Latin for sunrise, noon, and<br />
sunset. The three hands are blued.<br />
Subdials on the sides show the last struck quarter<br />
hours and hours. On the reverse another 24-hour chapter<br />
ring, also enclosing a gilt volvelle, showing the<br />
phases of the moon, further with a diagram of the<br />
Ptolemaic planetary aspects; the alarm dial with 24-<br />
hour indication and Latin terms for sunrise, noon, sunset<br />
and night. Spindle movement in iron and cut iron,<br />
spring mechanisms in polished steel. Spring winding<br />
by key. The side walls can be removed, allowing access<br />
to the movement and the springs. The hourly<br />
striking mechanism is connected to the hunting figures<br />
of the top part, which circle to the right. The quarter<br />
beat is also connected to the two dogs sitting outside<br />
the pavilion, who rise up and back down on each<br />
strike. This sophisticated mechanism presents a lively<br />
spectacle, corresponding to a figural carillon.<br />
The Augsburg clockmaker Matthias Greylach created an<br />
example that is very similar to the present clock, at least<br />
in terms of the clock’s structure. (†)<br />
Provenance:<br />
Masterpieces from the Time Museum, Sotheby’s,<br />
New York, 2 December 1999, lot 50.<br />
Literature:<br />
Peter Frieß/ Eva Langenstein (ed.), Mechanik aus<br />
der Wunderkammer, Die Vorläufer der Computer,<br />
on the occasion of an exhibition at the 41st German<br />
Art and Antiques Fair, 28 November - 4 December<br />
1996, catalogue of the Deutsches Museum Bonn –<br />
im Gespräch mit Wissenschaft und Technik, Munich<br />
1996.<br />
Jürgen Abeler, Meister der Uhrmacherkunst,<br />
Wuppertal 2010.<br />
Richard Mühe/ Horand M. Vogel, Alte <strong>Uhren</strong>. Ein<br />
Handbuch euro päischer Tischuhren, Wanduhren<br />
und Boden stand uhren, Munich 1976 (with ill. of a<br />
little tower clock).<br />
€ 55.000 - € 70.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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141
109<br />
SELTENE TISCHUHR VON JAQUES GATTINEAU<br />
Höhe: 8 cm.<br />
Seitenlänge: 10 cm.<br />
Eintagegehwerk mit gravierter Signatur „Jaque<br />
Gattinae/Onoltzbach“ (=Ansbach).<br />
Ansbach, um 1710.<br />
Strenger quadratischer Aufbau in Messing, allseits<br />
feuervergoldet, auf gestelzten Halbkugel-Füßen. Grundund<br />
Deckelprofil kragen weit vor. An den Seiten gerahmte,<br />
verglaste Einblicke ins Werk. Oberseite fein<br />
floral graviert, mit rundem versilbertem Ziffernring mit<br />
gravierten römischen Stunden und arabischen Minuten.<br />
Im Zentrum Weckerzeile, vergoldete Innenscheibe mit<br />
nochmaliger, arabischer Stundenangabe. Zeiger gebläut.<br />
Kettenaufzug über Schnecken per Schlüssel. Werk<br />
von der mit Glocke besetzten Bodenplatte hochklappbar:<br />
feine, durchbrochen gearbeitete Unruhabdeckung,<br />
zusätzliches Stunden-Einstell-Hilfsziffernblatt, möglicherweise<br />
für Weckfunktion. Zwei Glockenhämmer.<br />
Eintagegehwerk mit Schnecke und Kette.<br />
RARE TABLE CLOCK BY JAQUES GATTINEAU<br />
Height: 8 cm.<br />
Side length: 10 cm.<br />
One day movement with engraved signature “Jaque<br />
Gattinae/Onoltzbach” (=Ansbach).<br />
Ansbach, ca. 1710.<br />
Literature:<br />
Jürgen Abeler, Meister der Uhrmacherkunst, Wuppertal<br />
2010, p. 173.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Der Uhrmacher aus französischer Familie, die wohl wie<br />
viele andere in Ansbach ansässigen <strong>Kunsthandwerk</strong>er<br />
infolge der Hugenottenvertreibung aus Frankreich<br />
nach Franken gelangten, hat nachweislich sowohl in<br />
Ansbach, als auch in Fürth gearbeitet. Bekannt ist,<br />
dass er 1702 die Witwe des Peter Schegs ehelichte<br />
und nach 1711 nach Fürth zog. Dort begründete er<br />
eine blühende Kleinuhrenmacherei.<br />
Nicht auf Funktionsfähigkeit geprüft. A.R.<br />
Literatur:<br />
Jürgen Abeler, Meister der Uhrmacherkunst,<br />
Wuppertal 2010, S. 173. (1331333) (1) (11)<br />
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143
110<br />
PARISER CARTELUHR IM BOULLE-STIL<br />
„TÊTE DE POUPÉE“<br />
Höhe: 63 cm.<br />
Zifferblatt signiert „F. Lesage, Paris.“<br />
Paris, um 1870.<br />
Funktionen: Stunden- und Minutenzeiger gesägt und<br />
vergoldet, Schlag auf Glocke zur vollen und halben<br />
Stunde. Ein Pendel und ein Schlüssel vorhanden.<br />
Nicht auf Funktionsfähigkeit geprüft.<br />
Gehäuse: Auf vergoldeten und ziselierten Löwentatzenfüßen<br />
stehender, symmetrisch aufgebauter Korpus<br />
mit auskragender Volutenzier und zentralem verglastem<br />
Tondo mit Louis XVI-Schleife für das Ziffer blatt.<br />
Aufsatz mit plastischem Blütendekor. Dreiseitige<br />
Boulle- Marketerie.<br />
Zifferblatt: Weiß emailliert mit schwarzen römischen<br />
Stunden und arabischen Minuten. Zwischen den Stunden<br />
goldreliefierte Sterne.<br />
(1330061) (13)<br />
€ 6.500 - € 8.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
111<br />
RELIGIEUSE<br />
54 x 30,5 x 15,3 cm.<br />
Emailkartusche unterhalb der VI mit Nennung<br />
des Uhrmachers „LaCan A Paris“.<br />
Paris, 18. Jahrhundert.<br />
Schlossscheibenschlagwerk mit Stunden- und Halbstundenschlag<br />
auf Glocke. Pendule mit Pilastern und<br />
Balustraden in ebonisierem Holz partiell mit Schildpattbesatz<br />
und Zinn-Marketerie in Boulle-Technik, vor allem<br />
an der Lambrequin-Zarge und über dem durch Ormolu-<br />
Pilaster gekennzeichneten Schallschlitz. Ziffer blatt mit<br />
inneren römischen Stunden und äußeren arabischen<br />
Minuten. Gebläute Zeiger. Nicht auf Funk tions fähig keit<br />
getestet. Ein Pendel vorhanden. Keine Schlüssel. (†)<br />
Literatur:<br />
Zum Uhrmacher:<br />
Tardy, Dictionnaire des Horologers Francais, Paris<br />
1972, S. 339: Henri Lacau oder auch Lacan.<br />
(1330609) (10)<br />
€ 6.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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112<br />
LOUIS XV-ELEFANTEN-KAMINUHR<br />
Höhe: 42 cm.<br />
Breite: 30,5 cm.<br />
Tiefe: 18 cm.<br />
Signiert „VIGER A PARIS“.<br />
Mitte 18. Jahrhundert.<br />
Werk: Ankerwerk, Pendel an Seidenfadenaufhängung,<br />
Schlossscheiben-Schlagwerk für Halbstunden- und<br />
Stundenschlag auf Glocke. Die Werkplatine in Gravur<br />
signiert und datiert: „Viger AParis No 665“.<br />
Dass Pendulen in dieser und ähnliche Gestaltung mit<br />
exotischen Details gerade in Frankreich beliebt wurden,<br />
geht vor allem auf das erneute naturwissenschaftliche<br />
Interesse zurück. Auch die positiven kolonialen<br />
Erfahrungen, die seit der frühen Aufklärung ein<br />
neues Bild der exotischen Kontinente schufen, haben<br />
dazu beigetragen, auch in der dekorativen Ausstattung<br />
des höfischen Ambientes die neue Weltoffenheit<br />
zu demonstrieren. Nicht zuletzt hat der Chinoiserie-Stil<br />
und der Einfluss der Kenntnisse chinesischer<br />
und japanischer Porzellan- Elefanten oder -Nashörner<br />
die Schaffung solcher Objekte gefördert. Elefantenuhren<br />
gehörten nun zu den beliebten Produkten des<br />
<strong>Kunsthandwerk</strong>s. Von führenden Bronziérs unter den<br />
Hoflieferanten Louis´ XV, wie Jean-Joseph de Saint<br />
Germain (1719-1791) sind solche Exemplare geschaffen<br />
worden, in unterschiedlichsten Detailausführungen.<br />
Bei dem vorliegenden Beispiel, einer selteneren Ausführung,<br />
wird in alten Verzeichnissen und Inventaren<br />
von einer „pendule à l´ échassier“ gesprochen. Ein<br />
ähnliches Exemplar - etwa mit einem Werk von Baillon<br />
- befand sich in der Sammlung Anna Thomson Dodge,<br />
Rose Terrace, Grosse Point Farms Michigan (Christie´s,<br />
London, Juni 1971), weitere wenige Exemplare<br />
gelangten ebenfalls nur auf namhaften Auktionen in<br />
den Handel.<br />
Der Aufbau folgt einem bewährten Schema: Der Elefant,<br />
in brünierter Bronze, steht nach links mit hochgeschwungenem<br />
Rüssel auf einem vergoldeten, steinigen,<br />
mit exotischen Blättern und Blüten besetzten<br />
Terrain-Sockel. Über den Leib zieht vertikal ein vergoldetes<br />
Sattelband, auf dem floral gestalteten Sattel<br />
das zylindrische Gehäuse, umzogen von Blatt- und<br />
Blütenwerk, bekrönt mit einer Tiergruppe: Neben einem<br />
bellenden Jagdhündchen erhebt sich ein Kranich,<br />
der mit einer Kralle einen Stein hochhält. Dieses ikonografische<br />
Bildmotiv ist Symbol für die Wachsamkeit<br />
(da das Tier bei Beginn des Einschlafens den Stein<br />
fallen lässt und somit wieder geweckt wird). So steht<br />
das Figurenmotiv, zusammen mit dem bellenden<br />
Hündchen, in sinnvollem Zusammenhang mit der Uhr<br />
und dem Glockenschlag.<br />
Das Zifferblatt mit gewölbter Glasabdeckung in weißem<br />
Email, mit schwarzen römischen- und arabischen<br />
Minuten; signiert „VIGER“ – „A PARIS“. Die Zeiger<br />
filigran durchbrochen und vergoldet.<br />
In sehr guter Erhaltung und lauffähig. A.R. (†)<br />
Provenienz:<br />
Bedeutende amerikanische Privatsammlung.<br />
LOUIS XV ELEPHANT MANTLE CLOCK<br />
Height: 42 cm.<br />
Width: 30.5 cm.<br />
Depth: 18 cm.<br />
Signed “VIGER A PARIS”.<br />
Mid-18th century.<br />
Lever movement, pendulum on silk suspension, count<br />
wheel striking mechanism for half hour and hour<br />
strike on bell. Engraved signature and date on clockwork<br />
plate: “Viger AParis No 665”.<br />
The reason that pendulum clocks in this or similar<br />
designs with exotic details became popular in France<br />
is primarily due to renewed scientific interest. Positive<br />
colonial experiences created a new image of the exotic<br />
continents since the early Enlightenment and<br />
contributed demonstrating the new cosmopolitanism<br />
in the decorative furnishings of courtly interiors. The<br />
chinoiserie style and knowledge of Chinese and Japanese<br />
porcelain elephants or rhinos encouraged the<br />
creation of such objects. Elephant clocks were now<br />
popular artisanal products. Such specimens were created<br />
by leading bronze makers among the purveyors<br />
to the court of Louis XV, such as Jean-Joseph de Saint<br />
Germain (1719 Paris – 1791), in the most varied and<br />
detailed versions.<br />
In the present, rarer example, old directories and<br />
inventories speak of a “pendule à l’échassier”. A<br />
similar example, such as a work by Baillon was held<br />
in the collection of Anna Thomson Dodge, Rose Terrace,<br />
Grosse Point Farms Michigan (Christie’s London,<br />
June 1971), a few other examples were also only sold<br />
at renowned auctions.<br />
The structure follows a proven model: the elephant, in<br />
burnished bronze, stands to the left with its trunk<br />
raised standing on a gilt rocky base decorated with<br />
exotic leaves and flowers. A gilt saddle strap runs<br />
vertically across its body, the cylindrical case on the<br />
florally designed saddle, surrounded by foliage and<br />
flowers is surmounted by a group of animals: next to<br />
a barking hunting dog, a crane rises, holding up a<br />
rock in its talon. This iconographic motif symbolizes<br />
vigilance – if the animal starts falling asleep holding<br />
the rock will wake it up again. This figural motif, together<br />
with the barking dog, is meaningfully connected<br />
to the clock and the chiming of the bell.<br />
The white enamel dial with black Roman and Arabic<br />
minutes with a domed glass cover is signed “VIGER”<br />
– “A PARIS”. The gilt hands are in delicate openwork. In<br />
very good condition and operational. (†)<br />
Provenance:<br />
Important American private collection.<br />
Literature:<br />
cf. Hans Ottomeyer and Peter Pröschel, Vergoldete<br />
Bronzen, Munich 1986, vol. I, p. 124 with ill.<br />
€ 50.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Literatur:<br />
Vgl. Hans Ottomeyer, Peter Pröschel, Vergoldete<br />
Bronzen, München 1986, Bd. I, S. 124 mit Abb.<br />
(13220123) (11)<br />
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113<br />
LOUIS XVI-PENDULE „AU LION“<br />
Höhe: 37 cm.<br />
Frankreich, zweite Hälfte 18. Jahrhundert.<br />
Funktionen: Gesägte und vergoldete Zeiger für Stunden<br />
und Minuten, Achttagegehwerk mit Schlag auf<br />
Glocke.<br />
Gehäuse: Typischer fein gearbeiteter Aufbau der Zeit<br />
mit einem niedrigen vierfüßigen Sockel mit Lambrequin-Blatt-Zarge<br />
und aufseitigem alternierend satiniertem<br />
und geblänktem Rautenmotiv, auf welchem<br />
eine allansichtige fein ziselierte Löwenfigur steht.<br />
Auf deren Rücken das Trommelgehäuse mit aufsitzender<br />
chinoiser Figur, der attributiv ein Blütenschirm<br />
zukommt.<br />
Zifferblatt: Weiß emailliert mit schwarzen römischen<br />
Stunden und arabischen Minuten, Aufzugslöchlein<br />
über der IIII und der VIII. Nicht auf Funktionsfähigkeit<br />
getestet. Pendel und Schlüssel fehlend. (†)<br />
Provenienz:<br />
Sotheby‘s, Paris, 12. September 2018, Lot 30.<br />
(1290151) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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114<br />
PRÄCHTIGE KONSOLUHR<br />
Höhe: ca. 132 cm.<br />
Breite: 47 cm.<br />
Unterhalb der 6 kleine Emailplakette, diese bezeichnet<br />
„Thuret à Paris“.<br />
Frankreich, wohl 18. Jahrhundert.<br />
Werk: Gehwerk. Pendel mit Pendelfeder. Vierviertelund<br />
Stundenschlag auf zwei Glocken.<br />
Funktionen: Stunden- und Minutenzeiger, gebläuter<br />
Stahl.<br />
Gehäuse: Holz, lackiert, bemalt sowie vergoldete Bronzen.<br />
Vergoldung teilweise erneuert.<br />
Zifferblatt: Zwölf Emailkartuschen mit römischen Ziffern.<br />
Der äußere Ziffernring aus vergoldeter Bronze,<br />
dieser mit arabischen Ziffern verziert.<br />
Zustand: Nicht auf Funktionsfähigkeit getestet. Ein<br />
Pendel und ein Schlüssel vorhanden. (†)<br />
(13306017) (10)<br />
MAGNIFICENT CONSOLE CLOCK<br />
Height: ca. 132 cm.<br />
Width: 47 cm.<br />
Small enamel plaque beneath the 6 with inscription<br />
“Thuret à Paris”.<br />
France, probably 18th century. (†)<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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115<br />
GROSSE BOULLE-UHR<br />
Höhe inkl. Konsole: 155 cm.<br />
Unter dem Zifferblatt Signaturkartusche „Charles<br />
Grottendieck Bruxelles“, von zwei weiblichen allegorischen<br />
Figuren gehalten.<br />
Brüssel, 19. Jahrhundert.<br />
Die Uhr über konisch auslaufender, mit Akanthusblättern<br />
und Maskarons verzierter Konsole, in Boulle<br />
Technik. Ornamente und Zungenfries in geschnittenem<br />
und graviertem Messing auf dunkelbraunem<br />
Fond. Der vierpassige Stand mit Lambrequin- und<br />
Maskaronzier, darüber vier Pferde, die Voluten der<br />
Konsoluhr tragend, auf welchen Pilaster mit Hermen<br />
den Korpus halten. Seiten und Rahmung jeweils in<br />
Boulle-Technik mit geschnittenem Messing über dunkelbraunem<br />
Schildpatt verziert. Große verglaste Messingfront.<br />
Zifferblatt mit römischen Stunden in Email<br />
und arabischen Minuten in Gravur. Zeiger für Stunden<br />
und Minuten, zwei Aufzugslöchlein. Portrait Ludwig<br />
XIV in Relief unter der 12. Der Aufsatz, ebenfalls in<br />
Boulle-Technik gestaltet, zeigt vier flankierende messinggegossene<br />
und vergoldete Väschen und eine<br />
durchbrochene Galerie mit aufsitzendem Genius, welcher<br />
eine Fanfare bläst und mit Straußenfedern geschmückt<br />
ist. Ein Pendel (Sonnenpendel) sowie ein<br />
Schlüssel vorhanden. Nicht auf Funktionsfähigkeit getestet.<br />
(1330619) (10)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 7.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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116<br />
GROSSE LOUIS XV-CARTELUHR AUF KONSOLE<br />
Gesamthöhe: 129 cm.<br />
Breite: 43 cm.<br />
Tiefe: 23 cm.<br />
Neufchâtel, 18. Jahrhundert.<br />
Dreiteiliges, dreiseitig verglastes sowie beige-rot<br />
gefasstes Holzgehäuse in Rokokoformsprache mit<br />
üppigem, vergoldetem Bronzebesatz, teils ziseliert.<br />
Großes Messingscheibenwerk mit Spindelhemmung,<br />
Schlagwerk mit insgesamt fünf Hämmern auf zusammen<br />
drei Glocken sowie Fadenaufhängung und Repetition.<br />
Großes Emailzifferblatt mit römischen Stunden,<br />
arabischer Minuterie und vergoldeten Rokoko-Zeigern.<br />
Rest., erg., leichte Alterssch. Die Fassung Porzellanmalerei<br />
imitierend. Funktion und Gangbarkeit nicht<br />
geprüft. (†)<br />
(1322004) (10)<br />
LARGE LOUIS XV CARTEL CLOCK ON CONSOLE<br />
Total height: 129 cm.<br />
Width: 43 cm.<br />
Depth: 23 cm.<br />
Neufchâtel, 18th century. (†)<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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117<br />
GROSSE FRANZÖSISCHE ROKOKO-PENDULE MIT<br />
KONSOLE<br />
Höhe: 97 cm.<br />
Höhe der Konsole: 38 cm.<br />
Gesamthöhe: 135 cm.<br />
Auf dem Zifferblatt signiert „Uiger A Paris“ sowie<br />
Nummer „619“.<br />
18. Jahrhundert.<br />
Hoher taillierter Gehäuseaufbau mit zweifach aufschwingender<br />
Bedachung und hoher Rocaille-Blattbekrönung.<br />
Flächen von Gehäuse und Konsole mit rötlichem<br />
Schildpatt belegt, Kanten- und Zierbeschläge in<br />
Bronze, gegossen und vergoldet. Füße in Form von<br />
C-bogigen Rokoko-Blättern. Seitlich hochziehendes<br />
Palmblattwerk. Vor der Pendelöffnung Relieffigurendekoration,<br />
nahezu ins Vollplastische ziehend, in Form<br />
zweier Pfauenvögel zwischen Blättern. Bekrönender<br />
Auszug in Form von C- und S-bogigen Rocaille-Blättern.<br />
Dazwischen eine Hundefigur sowie ein exotischer Hahn,<br />
vollplastisch gegossen. Entsprechend dekorierte Konsole,<br />
nach unten sich verjüngend. Zifferblatt in Vergoldung<br />
mit eingelegten Emailkartuschen mit römischen<br />
Stunden und arabischer Minutenangabe in Dunkel blau<br />
und Schwarz. Zeiger gebläut. Messingvollplatinen uhrwerk,<br />
wohl Achttagegehwerk mit Halbstunden- und<br />
Stundenschlag auf oben liegende Glocke (nicht auf<br />
Funktionsfähigkeit getestet). Pendel an Fadenaufhängung,<br />
Schlossscheibenschlagwerk. Aufziehschlüssel<br />
vorhanden. Fronttürschlüssel fehlt. (†)<br />
(1290126) (11)<br />
LARGE FRENCH ROCOCO PENDULUM CLOCK<br />
WITH CONSOLE<br />
Height: 97 cm.<br />
Height of console: 38 cm.<br />
Total height: 135 cm.<br />
Signed “Uiger A Paris” on plate and number “619”.<br />
18th century. (†)<br />
€ 25.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
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Uhr mit Sockel<br />
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153
118<br />
LOUIS XV-KONSOLUHR<br />
Höhe: 113 cm.<br />
Gesamthöhe mit Sockel: 153 cm.<br />
Sockelbreite: 57 cm.<br />
Sockeltiefe: 32 cm.<br />
Signiert „Biesta Paris“ (Jean Biesta, Meister seit 1759).<br />
Um 1760.<br />
Gehäuseaufbau in der typischen Gestaltung der Louis<br />
XV-Zeit mit tailliertem <strong>Uhren</strong>kasten in Holz, reich dekoriert<br />
mit applizierten feuervergoldeten Rocaillen in<br />
floralen C- und S-Bögen. Die vergoldeten Füße nach<br />
außen schwingend, S-bogig nach oben sich fortsetzend.<br />
Das Pendelfenster überzogen mit mehreren<br />
floralen C-Bögen, der Sockel nach unten sich verjüngend,<br />
Dachaufbau abnehmbar. Darüber erhebt sich<br />
ein hoher pavillonartiger Rundbogen mit Blättern und<br />
Blüten, mit eingestelltem, vollplastisch geformtem<br />
und gegossenem Vogel mit ausgebreiteten Flügeln,<br />
über einer Felserhebung. Sämtliche Bronzeapplikationen,<br />
feuervergoldet, heben sich wirksam vom grünfarbig<br />
gefassten Korpus ab, der reich mit Blüten,<br />
Blumensträußen und Streublumen bemalt ist. An der<br />
Sockelvorderseite, in einen Blumenstrauß eingefügte<br />
Kriegstrophäen mit Kanonenrohren und daraus hervorziehenden<br />
Fahnen und Wimpeln, was wohl auf den<br />
Auftraggeber zurückzuführen ist. Weißes Ziffernblatt<br />
mit römischen Stunden und arabischen Minuten sowie<br />
durchbrochen gesägte, vergoldete Zeiger. Die<br />
Signatur von „Jean Biesta“, Pariser Uhrmacher, holländischer<br />
Herkunft, der nachweisbar in Paris zwischen<br />
1754 und 1789 wirkte, seit 1759 als Meister eingetragen.<br />
1757 schuf er eine Uhr „A aeguelles concentriques“<br />
für die Academie Royale des Sciences.<br />
Achttagegehwerk mit Ankerhemmung, Messingrückplatine<br />
mit gravierter Uhrmachersignatur. Pendel an<br />
Fadenaufhängung. Schlossscheibenschlagwerk für<br />
Halbstunden- und Stundenschlag auf oben liegende<br />
Glocke. Original Schlüssel vorhanden.<br />
(12901016) (11)<br />
LOUIS XV CONSOLE CLOCK<br />
Height: 113 cm.<br />
Total height with base: 153 cm.<br />
Total width: 57 cm.<br />
Depth of base: 32 cm.<br />
Signed “Biesta Paris” (Jean Biesta, master since<br />
1759).<br />
Ca. 1760.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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119<br />
BOULLE-CARTELUHR<br />
Höhe: 99 cm.<br />
Signaturschild „I. B. Duterte a Paris“.<br />
Frankreich, 18. Jahrhundert.<br />
Dreiteiliges Gehäuse mit zapfenbegleitetem und<br />
vege tabil ornamentalisiertem Sockel. Verglaster, symmetrisch<br />
aufgebauter Korpus mit rundem Abschluss<br />
und Akanthusblattzier sowie einer Bekrönung mit<br />
plastisch ausgeformten Hahn, jeweils in Boulle-Mar<br />
vegetabil ornamentalisiertes Zifferblatt mit eingelegten<br />
weißen Emailkartuschen. In blauem Email die<br />
römischen Stunden. Zwischen der IV und der V bzw.<br />
der VII und VIII Aufzugslöchlein. Zeiger für Stunden<br />
und Minuten. Ein Pendel und ein Schlüssel vorhanden.<br />
Nicht auf Funktionsfähigkeit getestet.<br />
(1320161) (13)<br />
€ 1.500 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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155
120<br />
SELTENE LOUIS XV-WANDUHR<br />
(WEITERE ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />
Gesamthöhe: 185 cm.<br />
Zifferblatt signiert und datiert „Pendule à Équation<br />
par Grenier à Rouen 1778.“<br />
Rouen, 1778.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Hans Kreft, Sint-Huibrechts-Lille,<br />
Belgien, vom 21. Mai 2008, in Kopie.<br />
Gehäuse:<br />
Amarant- und satinholzfurniertes Eichenholzgehäuse<br />
mit prachtvollen feuervergoldeten Louis XV-Bronzen.<br />
Zifferblatt:<br />
Zweigeteiltes, versilbertes und feuervergoldetes Messingzifferblatt<br />
mit Sekundenziffernring, Ausschnitt zur<br />
Anzeige des Schaltjahres, vergoldete Zeiger sowie<br />
gebläuter Zeiger zur Äquatationsanzeige aus der Mitte,<br />
im unteren Teil Ausschnitt zur Anzeige der Jahresstellung<br />
im Schaltzyklus und des Monatsdatums.<br />
Funktion:<br />
Gewichtsgetriebenes Monatsgehwerk mit Scherenhemmung,<br />
verschlossenen Aufzugslöchern und Gangreserve,<br />
federgetriebenem Stundenschlagwerk, temperaturkompensiertem<br />
Rostpendel mit Temperaturzeiger<br />
auf der Linse. Funktionsfähig.<br />
Anmerkung:<br />
Grenier war Uhrmacher des Vieux Palais. 1780 präsentiert<br />
er in der Akademie der Stadt Rouen ein von<br />
ihm konstruiertes Sekundenpendel und 1790 eine<br />
These über astronomische Uhrwerke. 1796 baut er<br />
auch astronomische <strong>Uhren</strong> und schreibt eine Abhandlung<br />
über Schiffschronometer. (1330582) (13)<br />
RARE LOUIS XV WALL CLOCK<br />
(FURTHER ILL. FOLLOWING PAGES)<br />
Total height: 185 cm.<br />
Dial signed and dated “Pendule à Équation par<br />
Grenier à Rouen 1778”.<br />
Rouen, 1778.<br />
Accompanied by an expert’s report by Hans Kreft,<br />
Sint-Huibrechts-Lille, Belgium dated 21 May 2008 in<br />
copy.<br />
Case:<br />
Oak case with amaranth and satinwood veneer and<br />
magnificent fire-gilt Louis XV bronze fittings.<br />
Dial:<br />
Two-part, silvered and fire-gilt brass dial with seconds<br />
chapter ring, aperture to display the leap year, gilt<br />
hands, and blued hands to display the equation from<br />
the centre; the lower part with aperture to display the<br />
year in the switching cycle and the date of month.<br />
Functions:<br />
Weight-driven monthly movement with scissor escapement,<br />
sealed winding holes and power reserve,<br />
spring-driven hour strikig mechanism, temperaturecompensated<br />
gridiron pendulum with temperature<br />
gauge on the pendulum bob. In working order.<br />
Notes:<br />
Grenier was clockmaker of the Vieux Palais. In 1780<br />
he presented a seconds pendulum he had constructed<br />
at the Rouen Academy and in 1790 a thesis<br />
on astronomical clock mechanisms. In 1796 he also<br />
built astronomical clocks and wrote a treatise on<br />
ship’s chronometers.<br />
€ 90.000 - € 120.000<br />
Sistrix<br />
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121<br />
PRÄCHTIGE PENDULE MIT GIRANDOLEN<br />
Höhe der Girandolen: ca. 92 cm.<br />
Höhe der Uhr: 74 cm.<br />
Breite der Uhr: 57,5 cm.<br />
Über der Ziffer 12 bezeichnet „Richard à Paris“.<br />
Frankreich, 18 Jahrhundert.<br />
Achttagegehwerk, Pendel mit Fadenaufhängung.Halbstunden-<br />
und Stundenschlossscheibenschlagwerk auf<br />
Glocke. Stunden- und Minutenzeiger, vergoldete Bronze<br />
(Stundenzeiger gebrochen). Im Zentrum Datumszeiger,<br />
gebläuter Stahl. Gehäuse aus feinkörnigem<br />
Marmor sowie vergoldeter und schwarz patinierter<br />
Bronze, diese fein ziseliert und punziert. Girandolen<br />
jeweils vierflammig. Auf einer mit Applikationen dekorierten<br />
Plinthe ein ovaler Sockel mit eingelegtem Puttenrelief<br />
einer Eberjagd, darüber zwei weibliche, in<br />
antike Gewänder gehüllte Figuren, die den Leuchteraufsatz<br />
tragen. Dieser ist üppig dekoriert mit gedrehten<br />
Füllhörnern, Akanthusblatt, Ranken und Rosetten, am<br />
zentralen Stab mit Efeuranke und Zapfenabschluss. Uhr<br />
über einer breiten, halbrund abschließenden Plinthe,<br />
seitlich flankiert von hohen, mit prächtigen Applikationen<br />
verzierten Sockeln, die kannelierte Säulenstümpfe<br />
halten, welche mit Einlagen in den Kannel uren dekoriert<br />
sind. Auf den mit Perlstab und Rippen dekorierten Kapitellen,<br />
lagert jeweils ein Löwe, den Blick in Richtung<br />
Mitte gewendet, im Maul eine Kette, die zum Doppelkopfadler<br />
des hohen <strong>Uhren</strong>aufsatzes reicht. Uhr über<br />
zwei mit Trophäenbündeln dekorierten quadratischen<br />
Sockeln, die das Zifferblatt tragen. Dieses wird seitlich<br />
flankiert von Volute und Löwenkopf. Aufsatz über der<br />
Uhr dreieckig, prächtig dekoriert mit Kriegstrophäen, darunter<br />
Speere, Federkronen, Harnisch, Helme, Kugeln<br />
sowie Pfeile und Äxte. Emailzifferring mit schwarzen<br />
arabischen Ziffern für die Stunden- und Minutenangabe.<br />
Datumsanzeige in roten arabischen Ziffern.<br />
Starke Gebrauchssp. Ein Pendel und kein Schlüssel<br />
vorhanden. Vergoldung partiell erneuert. Nicht auf<br />
Funktionsfähigkeit getestet. (†)<br />
(13306059) (10)<br />
MAGNIFICENT PENDULUM CLOCK WITH<br />
GIRANDOLES<br />
Height of the girandoles: ca. 92 cm.<br />
Clock height: 74 cm.<br />
Clock width: 57.5 cm.<br />
Above the nimber 12 inscribed “Richard à Paris”.<br />
France, 18th century.<br />
With one pendulum and key. Working order not<br />
tested. (†)<br />
€ 50.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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122<br />
HÖCHST DEKORATIVE VERGOLDETE TISCHUHR<br />
GEORGE III IM STIL VON MATTHEW BOULTON<br />
Höhe: 48,5 cm.<br />
Seitenlänge: je 16 cm.<br />
Werkplatine in Gravur bezeichnet<br />
„Paul Rimbault, London“.<br />
London, letztes Viertel 18. Jahrhundert.<br />
An der Rückseite erweist sich die Zierkassette als<br />
Türchen zum Einblick ins Werk:<br />
Stundenschlag auf Glocke, Glockenarm vergoldet und<br />
ziseliert. Pendel mit Stellschraube, Schlag- und Ruhestellung,<br />
Zugfaden zur Repetition.<br />
Neoklassizistischer Aufbau in Form eines hohen<br />
Vierseitsockels auf Kugelfüßen, der eine Amphorenvase<br />
trägt, bekrönt durch einen Adler mit geöffneten<br />
Schwingen. Der Sockel in Anmutung eines antiken<br />
Altars, mit Widderköpfen an den oberen Ecken, verbunden<br />
durch Tuchfestons, an den Seiten quadratisch<br />
gerahmte Felder mit Applikationen, Kriegsembleme,<br />
Rutenbündel und Helm. Die doppelhenkelige Vase<br />
ebenfalls mit Tuchfestons dekoriert, über dem eingezogenen<br />
Fuß hochziehende Akanthusblätter. Die<br />
Zeitanzeige mittels eines unter dem Deckelrand das<br />
sich umlaufend drehenden, versilberten Ziffernbandes<br />
mit römischen Stunden und arabischen Minuten. Der<br />
mittig angebrachte stehende Zeiger gebläut.<br />
Nicht auf Funktionsfähigkeit geprüft. A.R. (†)<br />
(13220111) (11)<br />
HIGHLY DECORATIVE GILT GEORGE III TABLE<br />
CLOCK IN THE STYLE OF MATTHEW BOULTON<br />
Height: 48.5 cm.<br />
Side length: 16 cm each.<br />
Clockwork plate engraved “Paul Rimbault, London”.<br />
London, last quarter of the 18th century. (†)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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123<br />
GROSSE LOUIS XVI-UHR<br />
Höhe: 164 cm.<br />
Breite: 76,5 cm.<br />
Signiert „LE FAUCHEUR Her DU ROY SUIVANT<br />
LA COUR“.<br />
Frankreich, zweite Hälfte 18. Jahrhundert.<br />
Funktionen: Gesägte und vergoldete Zeiger für Stunden<br />
und Minuten. Schlag zur vollen und zur halben<br />
Stunde.<br />
Gehäuse: Symmetrischer Aufbau in Lyra-Form mit<br />
Louis XVI-Schleifen, Textilbehang und floralen vegetabilen<br />
Dekorelementen, wie sich kreuzende Lorbeerzweige<br />
und Blütenfestons. Zentrales Element<br />
des Gehäuses ist die Uhr selbst.<br />
Zifferblatt: Weiß emailliert, mit schwarzen römischen<br />
Stunden und schwarzen arabischen Minuten sowie<br />
Stabindizes. Aufzugslöchlein über der IV und VIII.<br />
Zustand: Vergoldung stellenweise etwas berieben.<br />
Nicht auf Funktionsfähigkeit geprüft.<br />
(13318120) (18)<br />
LARGE LOUIS XVI CLOCK<br />
Height: 164 cm.<br />
Width: 76.5 cm.<br />
Signed “LE FAUCHEUR Her DU ROY SUIVANT<br />
LA COUR”.<br />
France, second half of the 18th century.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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165
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124<br />
KARTELLUHR MIT THERMOMETER (ABB.LINKS)<br />
Höhe: 125 cm.<br />
Auf dem Zifferblatt unter der Zwölf signiert „Burdeley“<br />
(berieben) sowie über der Sechs ortsbezeichnet<br />
„Paris“ (ebenfalls berieben).<br />
Paris, 19. Jahrhundert.<br />
Reich verziertes und ziseliertes Ormolugehäuse mit<br />
Soft paste-Platten, in kontrastierendem Weiß-Blau<br />
verziert. Unteres Ende als Rotunde gearbeitet mit<br />
zylindrischem Gehäuse, welches durch eine gewölbte<br />
Glaslunette abgedeckt ist und ein Ziffernblatt mit römischen<br />
Stunden und arabischen Minuten zeigt. Gesägte<br />
und vergoldete ziselierte Zeiger für Stunden und Minuten.<br />
Über der ersten, oval liegend dargestellten Soft<br />
paste-Platte in Wedgewood-Manier, das Thermometer<br />
mit Quecksilber. Darüber stehende Soft paste-Porzellanplatte<br />
mit figürlichem Relief, insgesamt mit symmetrischem<br />
ziselierten Muster, Puttenköpfen, Früchten,<br />
Blüten, Vögeln usw. An einer Pseudoschleife hängend.<br />
Nicht auf Funktionsfähigkeit und Vollständigkeit gestestet.<br />
(†)<br />
(1330625) (10)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
125<br />
PARISER KAMINUHR „ZEUS UND AMALTHEA“<br />
Höhe: 49 cm.<br />
Breite: 30 cm.<br />
Tiefe: 14 cm.<br />
Auf dem Zifferblatt Bezeichnung „à Paris“.<br />
Anfang 19. Jahrhundert.<br />
Bronze, feuervergoldet und teilbrüniert, mit figürlicher<br />
Bekrönung. Längsziehender oktogonal gekanteter<br />
Sockel über gequetschten Kugelfüßen, in Vergoldung,<br />
darüber entsprechend oktogonaler brünierter Aufbau<br />
mit zentralem weißen Emailzifferblatt mit römischer<br />
Stunde und arabischer Minute sowie gebläuten Breguet-Zeigern.<br />
Das Zifferblatt von Goldeinfassung umzogen,<br />
in den Ecken verzierte Schmetterlinge, zeitlich<br />
Reliefapplikationen mit Darstellung je einer an einem<br />
Weinstock sich labenden Ziege. An Seiten, ebenfalls<br />
im Relief appliziert, Kaktuspflanze in einem Kübelfass.<br />
Die Bekrönung zeigt einen felsigen Rasensockel, darauf<br />
die Figurengruppe, welche das Heranwachsen des<br />
griechischen Gottes Zeus illustriert. Links in leicht gebückter<br />
Haltung steht Amalthea, jene Nymphe, die<br />
der Sage nach den noch kindlichen Zeus mit der Milch<br />
einer Ziege aufzog. Das Zeus-Knäblein, am Boden<br />
liegend, ergreift das Euter der Ziege, die von Amalthea<br />
gefüttert wird. Insgesamt ästhetisches Erscheinungsbild<br />
durch den Wechsel von brünierten und feuervergoldeten<br />
Elementen des Aufbaus. Pendel an Fadenaufhängung,<br />
regulierbar durch ein Rad. Ankerwerk.<br />
Schlossscheibenschlagwerk für Halbstunden- und<br />
Stundenschlag auf Glocke.<br />
(1330615) (10)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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167
126<br />
LYRA-PENDULE<br />
Höhe: 76 cm.<br />
Zifferblatt signiert „Lenoir A Paris“ (Pierre Étienne<br />
Lenoir (1724 - 1789).<br />
Paris, zweite Hälfte 18. Jahrhundert.<br />
Funktionen: À jour gearbeitete und vergoldete Zeiger<br />
für Stunden und Minuten. Schlag auf Glocke zur vollen<br />
und zur halben Stunde, ein Pendel vorhanden.<br />
Gehäuse: Über Kegelfüßen stehende, zweifach gekehlte<br />
ovale Marmorbasis mit plastischem Perlstabdekor<br />
und floralen Festons. Darüber das Gehäuse in<br />
offener Lyraform mit einem trommelförmigen Werksgehäuse<br />
und vorgelegtem Scheinpendel mit klaren<br />
facettierten Steinen. Lyraenden durch Feston zusammengeführt<br />
und von Strahlenkranz mit zentralem<br />
Maskaeron überfangen.<br />
Zifferblatt: Weiß emailliert mit schwarzen arabischen<br />
Ziffern und Stabindizes. Aufzugslöchlein über der 4<br />
und der 8, mit floralen Ranken staffiert. Nicht auf<br />
Funktionsfähigkeit geprüft.<br />
Anmerkung:<br />
Der Uhrmacher Pierre Étienne Lenoir (1724-1789)<br />
ist einer der berühmtesten Meister seiner Zunft. Er<br />
stammte aus einer Familie von Uhrmachern, die in<br />
Paris tätig waren.<br />
(1330314) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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127<br />
CHARLES X-LYRA PENDULE MIT APOLLOBÜSTE<br />
55 x 22 x 10,5 cm.<br />
Zifferblatt signiert „EMARD TRUCHEUR A<br />
BAR LE DUC.“<br />
Frankreich, 1830.<br />
Funktion: Gebläute Breguet-Zeiger für Stunden und<br />
Minuten.<br />
Gehäuse: Symmetrische Gestaltung in vergoldeter und<br />
ziselierter Bronze. Über rechteckigem Sockel mit plastischem<br />
Akanthusfries der lyraförmige Aufbau aus<br />
vegetabilen Ornamenten und senkrechten facettierten<br />
Elementen, die in Zapfenknäufen enden. Darin Regulationspendel<br />
mit sich darüber erhebender Apollobüste.<br />
Zifferblatt: Guillochiertes Zifferblatt mit kontrastrierendem<br />
Zifferringfond. Schwarze römische Stunden und<br />
Stabindizes für Minuten. Aufzugslöchlein über der IIII<br />
und der VIII. Nicht auf Funktionsfähigkeit getestet.<br />
(1330506) (1) (13)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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169
129<br />
KAMINUHR MIT DEM<br />
SEHR SELTENEN FIGÜRLICHEN BILDTHEMA DES<br />
LOTTERIEGLÜCKES<br />
Höhe: 40,5.<br />
Breite: 30 cm.<br />
Seitlich der VI die Signatur „L. Grognot a Paris“.<br />
Um 1800.<br />
128<br />
PARISER KAMINUHR MIT FIGURENPROGRAMM<br />
„DAS SEHEN“<br />
Höhe: 40 cm.<br />
Breite: 33cm.<br />
Tiefe: 14 cm.<br />
Paris, erste Hälfte 19. Jahrhundert.<br />
Achttagegehwerk, Pendel an Seidenfadenaufhängung,<br />
Regulierrad verso. Schlossscheiben-Schlagwerk für<br />
Halbstunden- und Stundenschlag auf Glocke.<br />
Wie die meisten der seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert<br />
gefertigten Uhrgehäuse ist der figürlichen<br />
Gestaltung auch hier ein bestimmtes Thema zugrunde<br />
gelegt. Nicht selten steht es mit dem Erwerber in Bezug.<br />
So ist hier zu erkennen, dass die Uhr für einen<br />
Augenarzt o.ä. gedacht ist. Darauf weisen die Themen<br />
hin, wie: „Odysseus blendet den Zyklopen in einer<br />
Höhle“ (Sockelfront) sowie der Spiegel (eingepasstes<br />
Spiegelglas) gehalten von einer jugendlichen Allegorie<br />
des Sehens.<br />
Der Aufbau in feuervergoldeter und brünierter Bronze.<br />
Rechtecksockel über blattförmigen Sichelfüßen. An<br />
der Vorderseite das Odysseus-Relief, seitlich Eichenlaub.<br />
An den Sockelseiten Applikationen mit Min er va-<br />
Köpfen. Ein Hündchen ergänzt das Figurenprogramm,<br />
als Verweis auf dessen weniger ausgeprägten Gesichtssinn.<br />
Weißes Emailzifferblatt mit römischen Stunden und<br />
arabischen Minuten, darauf Bezeichnung „a Paris“.<br />
Funktionsfähig. A.R.<br />
(1331095) (1) (11)<br />
€ 3.500 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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Bronze, polierte und matte Feuervergoldung. Werk:<br />
Achttagegehwerk, Pendel an Seidenfaden-Aufhängung,<br />
mit Rändelrad-Regulierung verso. Schlossscheiben-<br />
Schlagwerk für Halbstunden- und Stundenschlag auf<br />
Glocke. Aufbau und Grundidee äußerst originell; die<br />
plastische Gestaltung von hoher Qualität. Die Darstellung<br />
illustriert insgesamt das Thema Fortuna/ Glück<br />
und Lotterie. Auf dem auf den Seiten gerundeten<br />
Längssockel erhebt sich zentral das Uhrwerk. Das zylindrische<br />
Gehäuse ist hier als Lostrommel gestaltet.<br />
Um das Drehen der Trommel zu veranschaulichen, ist<br />
die Ziffernfront als Skelettwerk ausgeführt. Links daneben<br />
hat sich soeben ein lockiger Amor als Glücksengel<br />
aus seiner Schwebeposition niedergelassen,<br />
der mit beiden Händen ein Los mit der Nummer „90“<br />
emporhält, während weitere zerknüllte Lose am Boden<br />
liegen. Dem Gewinnereignis entsprechend ergießt ein<br />
Füllhorn rechts eine Menge Goldmünzen. Auch das<br />
Rechteckfeld an der Sockelvorderseite zeigt ein Relief,<br />
das sich auf das Thema bezieht: Amor liest einer jungen,<br />
antikisch gekleideten Frau aus den Handlinien.<br />
Vor dem offenen Skelettwerk weißer Emailziffernring<br />
mit römischen Stunden und arabischen Minuten. Innerhalb<br />
des Ringes Amor-Embleme: Fackel, Bogen und<br />
Köcher. Vergoldete Zeiger mit Lilienspitzen.<br />
Es fällt auf, dass sich Werke Grognots überwiegend in<br />
sehr originell gestalteten Aufbauten finden. Funktionsfähig.<br />
A.R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Pierre Kjellberg, Encyclopédie de la Pendule<br />
Française du Moyen Age au XXe Siècle, Paris 1997.<br />
Vgl. Elke Niehüser, Die Französische Bronzeuhr. Eine<br />
Typologie der figürlichen Darstellungen, München<br />
1997.<br />
(1331052) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
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130<br />
PRÄCHTIGE FRANZÖSISCHE KAMINUHR<br />
Höhe: 49 cm.<br />
Breite: 48 cm.<br />
Tiefe: 16 cm.<br />
Signiert „LEROY – PALAIS ROYALE NR. 114“ (Paris).<br />
Paris, um 1815.<br />
Bronze, Feuervergoldung. Wie bei französischen figürlich<br />
gestalteten <strong>Uhren</strong> dieser Epoche üblich, steht auch<br />
die Gestaltung dieser Uhr unter einem Themenmotto:<br />
Ein geflügelter junger Genius mit Palmzweig, Allegorie<br />
für Erfolg und Fortschritt, steht auf einem Muschelwagen<br />
und lenkt zwei Pferde. Die Hinterseite<br />
des Wagens in Form eines Drachens gestaltet, Symbol<br />
der Überwindung von Hindernissen. Der längsrechteckige<br />
Sockel über vier Spindelfüßen präsentiert<br />
an der Vorderseite ein die ganze Fläche füllendes<br />
Relief mit Darstellung des Musen- und Sonnengottes<br />
in einer Quadriga, Symbol des Sonnenaufganges –<br />
daneben Hermes, der antike Gott des Handels, sowie<br />
die Muse der Geschichtsschreibung zwischen Putten<br />
auf Wolken.<br />
Das Rad des Wagens als weißer Emailziffernring mit<br />
römischen Stunden gearbeitet, darauf die Signatur.<br />
Die Speichen säulenförmig und vergoldet, bieten<br />
dazwischen Einblick in das offene Werk. Die Breguet-<br />
Zeiger gebläut.<br />
Das Werk mit Pendel an Seidenfadenaufhängung,<br />
Schlossscheiben-Schlagwerk für Halb- und Stundenschlag<br />
auf Glocke. Werkabdeckung an der Rückseite<br />
ebenfalls mit vergoldeten Radspeichen.<br />
Die Signatur nennt den berühmt gewordenen Pariser<br />
Uhrmacher-Familiennamen Le Roy (auch Leroy). Die<br />
Uhrmacherdynastie wurde durch Bazile le Roy 1765<br />
begründet, der Herstellungsbetrieb hat über die Revolution<br />
hinweg bis nach 1829 gearbeitet. Es wurden<br />
<strong>Uhren</strong> für Auftraggeber höchsten Ranges gefertigt,<br />
wie Napoleon und dessen Familie, später mit dem<br />
Titel Hofuhrmacher für die Familie Bourbon und die<br />
Herzöge von Chartres. Die Signatur nennt den damaligen<br />
Sitz des Firmensitzes, Galerie Montpensier, Palais<br />
Royal, in der ab 1815 gearbeitet wurde. Erst ab<br />
1828 signierte der Nachfolger Louis-Charles Le Roy<br />
die Werke mit „Le Roy et Fils“. Damit ist auch eine<br />
genauere Datierung der Uhr ermöglicht. Sehr gute<br />
Erhaltung. A.R.<br />
(1331331) (1) (11)<br />
MAGNIFICENT FRENCH MANTLE CLOCK<br />
Height: 49 cm.<br />
Width: 48 cm.<br />
Depth: 16 cm.<br />
Signed “LEROY - PALAIS ROYALE NR. 114” (Paris).<br />
Paris, ca. 1815.<br />
Fire-gilt bronze. As is typical for French figurative clocks<br />
of this period, the design of this clock has a subject: a<br />
winged young genius with a palm branch, an allegory<br />
for success and progress, stands on a shell-shaped<br />
chariot steering two horses. The back of the chariot is<br />
designed in the shape of a dragon, a symbol for overcoming<br />
obstacles.<br />
The signature points to the famous Paris clockmaker<br />
surname Le Roy (also Leroy). This clockmaker dynasty<br />
was founded by Bazile le Roy in 1765, and the manufacturing<br />
operation continued through the Revolution<br />
until after 1829. Clocks were made for the most distinguished<br />
clients, such as Napoleon and his family, later<br />
with the title of court clockmaker to the House of<br />
Bourbon and the Dukes of Chartres. The signature<br />
states the location of the company headquarters,<br />
Galerie Montpensier, Palais Royal, where they were<br />
based since 1815. It was not until 1828 that his successor,<br />
Louis-Charles Le Roy, signed the clockworks<br />
“Le Roy et Fils”, which also helps in dating the clock<br />
more precisely. In very good condition.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
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131<br />
VERGOLDETE KAMINUHR VON BAUDOIN,<br />
PARIS<br />
Höhe: 46 cm.<br />
Breite: 24 cm.<br />
Tiefe: 15 cm.<br />
Das Ziffernblatt trägt die Signatur „Boudoin á Paris“.<br />
Um 1790.<br />
Der <strong>Uhren</strong>aufbau plastisch-figürlich gestaltet, in feuervergoldeter<br />
Bronze. Gezeigt ist ein Amorknabe, der<br />
auf einem querovalen Sockel nach links schreitet und<br />
in leicht nach vorne gebückter Haltung über seinen<br />
Flügeln das Werkgehäuse in Form eines quaderförmigen<br />
Kastens trägt, mit Ziffernblatt, auf das der Zeigefinger<br />
Amors deutet. Der Amorknabe gerüstet mit<br />
Bogen und Pfeilköcher, die Augen in Glas eingesetzt.<br />
Er trägt den Kasten, der mit kleinen Leuchtkäfern dekoriert<br />
ist, wie ein Vogelfänger. Der Kastenaufsatz mit<br />
Tambour, mit Durchbrechungen in Form von Flammenherzen.<br />
Darüber wiederholt eine Flamme, Symbol des<br />
Liebesfeuers. Der Sockel auf Vogelfüßen, was die<br />
Vogelfänger-Thematik unterstreicht. An der Wandung<br />
applizierte Reliefs mit weintrunkenen Putti, dazwischen<br />
Weinkrater. Feuervergoldung in Matt- und Hochglanz.<br />
Vergoldete Zeiger mit Lilienspitzen. 14-Tage-Gehwerk,<br />
Pendel an Fadenaufhängung mit Regulierrad verso.<br />
Schlossscheiben-Schlagwerk für Halb- und Stundenschlag<br />
auf Glocke.<br />
Das Emailziffernblatt mit römischen Stunden und arabischen<br />
Minuten umzogen von einem mit Perlstab<br />
eingefassten Ring, darauf kleine dunkelblaue Emailkartuschen<br />
mit Sternen, Verweis auf die nächtliche<br />
Tätigkeit Amors. Die Gesamtgestaltung von hoher<br />
bildhauerischer Qualität. Sehr gute Erhaltung. A.R.<br />
Anmerkung:<br />
Jacques Baudoin, Meister-Uhrmacher in Paris. Baudoin<br />
war ansässig in Pont aux Choux, en la maison<br />
de la Chasse Royale, Pfarr gemeinde Sainte-Marguerite.<br />
Er heiratete Thérèse Bonnet am 29. September<br />
1719. (1331332) (1) (11)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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175
132<br />
BEDEUTENDE LOUIS-XVI-PENDULE<br />
VON MARTIN – PARIS<br />
MIT SIGNIERTEM GEHÄUSE VON ST. GERMAIN<br />
Höhe: 52 cm.<br />
Breite: 28,5 cm.<br />
Tiefe: 18,5 cm.<br />
Möglicherweise nach Entwurf von Louis-Félix de<br />
La Rue (1731-1765).<br />
1776 hat sich der Bronzier Saint-Germain zurückgezogen.<br />
Dies erlaubt die Datierung der Uhr wohl noch<br />
vor diesem Jahr anzusetzen.<br />
Die Gesamterscheinung der Pendule zeigt sich in<br />
einem kräftigen, einer Stockuhr vergleichbaren Aufbau,<br />
der darauf verweist, dass die Uhr als Ausstattungsobjekt<br />
eines Herrensalons gedacht war. Dem<br />
entsprechen auch die Eichenblatt-Festons sowie die<br />
kräftigen Formen der Putten.<br />
Der Gehäuseaufbau in Bronze, allseitig feuervergoldet,<br />
mit reicher figürlicher Dekoration. Der hochrechteckige<br />
Werkkasten mit schräg gestellten Ecken fest<br />
verbunden mit einem gleichgestalteten Sockel, dazwischen<br />
gestelzte Scheibenfüße. Die Ecken besetzt<br />
mit vollplastischen Hermen-Karyatiden in Gestalt von<br />
kräftigen Putten, die das Gebälk tragen. Dieses zieht<br />
im Segmentbogen über die Position des Ziffernblattes<br />
und wird durch eine antikisierende Deckelvase bekrönt,<br />
deren Henkel als Widderköpfe ausgebildet sind.<br />
Über den Gesimsecken hochstehende Pinienzapfen.<br />
Die Seiten konkav eingezogen.<br />
Das verglaste weiße Emailziffernblatt von einer Eichenlaub-Bordüre<br />
umzogen, entsprechend den Eichenlaub-Festons<br />
darunter sowie an der bekrönenden<br />
Vase. Unter dem Ziffernblatt und seitlich Schallöffnungen,<br />
durch Gitterwerk abgedeckt. Im Übrigen frühklassizistische<br />
Rosetten, Laubkränze und weiterer<br />
klassischer Dekor.<br />
Auf dem Ziffernblatt römische Stunden und arabische<br />
Minuten sowie die Signatur in Rot:<br />
„Martin / A PARIS“<br />
für Jean Martin, Meister 1746.<br />
Am Segmentbogen der Rückseite die geprägte Signatur<br />
des Gehäuse-Bronziers:<br />
„S´ GERMAIN“<br />
Jean-Joseph de Saint-Germain, (1719-1791) war wohl<br />
der bekannteste Pariser Bronzier in Paris, der ab 1742<br />
wirkte, maître 1750. Unter seinen Arbeiten befinden<br />
sich etliche in bedeutenden Museen, wie etwa „Diana<br />
als Jägerin“ oder „Elefantenuhren“ (jeweils Louvre,<br />
Paris). Ein weiteres <strong>Uhren</strong>gehäuse seiner Manufaktur<br />
findet sich im Musée des Arts décoratifs in<br />
Lyon. In den frühen 1760-er Jahren spielte er eine bedeutende<br />
Rolle in der Erneuerung des französischen<br />
Ausstattungsstils hin zum Frühklassizismus, was auch<br />
Aufträge für die Krone Dänemarks für Frederic V. zur<br />
Folge hatte. Ein Exemplar nach Modell von Augustin<br />
Pajou findet sich im Amalienborg-Palast Kopenhagen.<br />
Auch der Bildhauer Louis-Félix de La Rue (1731-1765)<br />
lieferte Modelle für Ausführungen durch St. Germain.<br />
Die bildhauerischen Arbeiten des D la Rue zeigen auffällig<br />
zahlreich Puttenfiguren, die sich mit denen an<br />
dieser Uhr sehr gut vergleichen lassen. Dies erlaubt<br />
die Vermutung, dass auch hier das Gehäuse nach Entwurf<br />
dieses Künstlers geschaffen wurde.<br />
Das Werk mit Messing-Rückplatine, darauf Signatur<br />
„Martin á Paris“. Wohl Achttagegehwerk, Pendel an<br />
(im 19. Jhdt eingebauter) Stahlfederaufhängung. Aufzug<br />
für ehem. Seidenfadenaufhängung über der XII<br />
noch erhalten. Schlossscheiben-Schlagwerk für Halbstunden-<br />
und Stundenschlag auf Glocke. Werk nicht<br />
geprüft. Rückabdeckung durch glatte, vergoldete Türe<br />
mit Schließknebel. Ein kleiner Feston an der rechten<br />
Seite fehlt. A.R. (†)<br />
Literatur:<br />
Tardy, Dictionnaire des horlogers français, Paris 1976,<br />
S. 435 (biogr. Angaben zu Martin). (13306065) (11)<br />
IMPORTANT LOUIS XVI PENDULUM<br />
BY MARTIN – PARIS<br />
WITH SIGNED CASE BY ST. GERMAIN.<br />
Height: 52 cm.<br />
Width: 28.5 cm.<br />
Depth: 18.5 cm.<br />
Possibly after a design by Louis-Félix de La Rue<br />
(1731-1765).<br />
In 1776, the bronze maker Saint-Germain retired.<br />
This allows the dating of the clock probably before<br />
that year. (†)<br />
Literature:<br />
Tardy, Dictionnaire des horlogers français, Paris 1976,<br />
p. 435 (biographical information on Martin).<br />
€ 50.000 - € 70.000<br />
Sistrix<br />
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133<br />
FRANZÖSISCHE KAMINUHR IN VERGOLDETER<br />
BRONZE<br />
Höhe: 37 cm.<br />
Breite: 27 cm.<br />
Tiefe: 11 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Werk: Pendel mit Amorsymbolen an Seidenfaden-Aufhängung,<br />
Achttagegehwerk, Schlossscheibenschlagwerk<br />
für Halbstunden- und Stundenschlag auf Glocke.<br />
Ohne Werksbezeichnungen. Alterspatina.<br />
Mit figürlicher Darstellung eines schreitenden Amorknaben,<br />
der mit seinem Bogen einen Flechtkorb, gefüllt<br />
mit Trauben und Herzen schultert. Der Sockel längsoktogonal<br />
auf weinfass-förmigen Füßen, an der Vorderseite<br />
Relief mit Darstellung einer Venus im Kahn, mit<br />
Handspiegel, seitlich Weinkränze mit Thyrsosstab und<br />
Lagobolon (Hirten-Krummstab). Das im Korb eingepasste<br />
Werk mit Emailziffernring mit römischen Stunden,<br />
gebläute Breghuet-Zeiger. Nicht auf Funktionsfähigkeit<br />
geprüft. A.R.<br />
(1331096) (1) (11)<br />
€ 3.500 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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134<br />
HÖCHST ELEGANTE KAMIN-PENDULE<br />
Höhe: 47 cm.<br />
Breite: 28 cm.<br />
Tiefe: 15 cm.<br />
Frankreich, um 1770.<br />
Werk: Pendelauge in Form eines Sonnengesichtes<br />
mit Strahlen. Pendel an Seidenfaden-Aufhängung,<br />
Achttagegehwerk; Rechenschlagwerk für Halb- und<br />
Stundenschlag auf Glocke (fehlt). Werkplatine vergoldet,<br />
sowie bezeichnet „K 2138 - DF DE“.<br />
Mit Säulenaufbau in weißem Marmor und bekrönendem<br />
vergoldetem Baldachin. Die Gesamtwirkung<br />
beruht auf der sehr ausgewogenen Verwendung von<br />
Carrara-Marmor und den vergoldeten Bronzeelementen.<br />
Der lünettenförmige Sockel auf kurzen vergoldeten<br />
Rundfüßen, umzogen von einem tordierten<br />
Perlstabband. Darauf der tempelartige Aufbau mit<br />
vier seitlichen, schräg hintereinander stehenden glatten<br />
Säulen mit vergoldeten Basen und toskanischen<br />
Kapitellen, die das halbrund ziehende Gebälk tragen,<br />
darüber die vergoldete Bekrönung in Form eines<br />
Baldachins, der von vier geschweiften Spangen getragen<br />
wird. Das Gesims mit umlaufender durchbrochen<br />
gearbeiteter Galerie behängt mit Perlstabketten. Der<br />
obere Abschluss des Baldachins in Form eines orientalisch<br />
anmutenden Federschmuckes, womit der Gesamtaufsatz<br />
mit den vergoldeten zurückgezogenen<br />
Vorhängen auch als Türkenzelt zu interpretieren wäre.<br />
Das Werkgehäuse als liegender Zylinder ins Gebälk<br />
eingepasst, mit weißem Emailzifferblatt, schwarzen<br />
arabischen Stunden und Minuten, sowie vergoldeten,<br />
durchbrochen gearbeiteten Zeigern mit Lilienspitze.<br />
Zifferblatt und Rückabeckelung verglast. A.R.<br />
(1331053) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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179
135<br />
KAMINUHR IM STIL DES DIRECTOIRE<br />
Höhe: 50 cm.<br />
Breite: 29 cm.<br />
Tiefe: 12 cm.<br />
19. Jahrhundert.<br />
Werk verharzt. Gehäuseaufbau in Form einer flachen,<br />
durchbrochen gearbeiteten Relieffront in Messing,<br />
vergoldet. Schwarzer, länglicher Rechtecksockel aus<br />
poliertem belgischem Schiefer über vier vergoldeten<br />
Scheibenfüßen. Die Front zeigt das weiße Emailziffernblatt<br />
eingebettet in eine Reliefrahmung in antik-klassischem<br />
Stil, auf Löwentatzen, mit seitlichen<br />
jungen Vestalinnen mit erhobenen Armen. Sie halten<br />
Weingefäße hoch. In der Bekrönung jugendliche Amorknaben,<br />
die aus Kannen Wein in die Schalen gießen.<br />
Unterhalb des Werks Nike mit Fackeln.<br />
Römische Stunden und arabische Minuten in Schwarz.<br />
Rückseitig reduzierte, entsprechende Rahmung. Pendel<br />
an Balkenaufhängung. Schlossscheibenschlagwerk<br />
auf Glocke.<br />
(1331094) (1) (11)<br />
€ 2.500 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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136<br />
REPRÄSENTATIVE, FEIN GEARBEITETE LOUIS-XVI<br />
PORTAL-PENDULE<br />
Höhe: 47 cm.<br />
Breite: 27 cm.<br />
Tiefe: 15 cm.<br />
Um 1780.<br />
Vierzehntagegehwerk mit Ankerhemmung. Pendel an<br />
Seidenfaden-Aufhängung, Schlossscheiben-Schlagwerk<br />
für Halbstunden- und Stundenschlag auf Glocke.<br />
Rückplatine vergoldet, mit gravierter Signatur<br />
„Lepinéhor. du Roy AParis No 4124“. Pendelauge vergoldet,<br />
in Form des Apollo-Sonnenantlitzes mit<br />
Strahlen. Der Gehäuseaufbau in weißem, leicht cremefarbenem<br />
Carrara-Marmor, in Form einer auf einem<br />
Quersockel stehenden achtsäuligen Triumphtor- Architektur<br />
mit geradem Gebälk und halbrund hochziehendem<br />
Aufsatz, Bekrönung durch eine hohe Deckelvase.<br />
Allseits mit vergoldeten Bronzeapplikationen dekoriert,<br />
auf dem Gesims vier Pinienzapfen. Feine Perlstabdekorationen<br />
an den Kapitellen, Basen und Sockelkanten,<br />
zudem vergoldeter Kettenbehang mit Quasten. Gewölbtes<br />
weißes Emailzifferblatt mit schwarzen arabischen<br />
Stunden und Minuten, dazwischen in Rot<br />
Monatstage und Tagesangaben in Französisch. Signatur:<br />
„Lepine“. Durchbrochen gearbeitete Zeiger in Lyraform,<br />
die Zeiger für Kalendarium oval durchbrochen,<br />
mit Pfeilspitze, geschwärzt. Unter der „30“ Monogrammsignatur<br />
„G M“ für Georges-Andriet Merlet<br />
(1754- 1812), der zusammen mit Etienne Gobin und J.<br />
Coteau zu den bedeutendsten Emailleuren seiner Zeit<br />
zählt. Rückabdeckelung durch gewölbtes, in Vergoldung<br />
gerahmtes Glas. Auch die Rückansicht vollkommen<br />
fein ausgeführt und entsprechend der Vorderseite<br />
dekoriert. Tadelloser Zustand, auf Funktionsfähigkeit<br />
geprüft, mit original Schlüssel. A.R.<br />
Anmerkung:<br />
Der bedeutende Horologist Lépine arbeitete für den<br />
französischen Hof, sowohl unter Louis XV wie unter<br />
Louis XVI. Auch bekannte Persönlichkeiten, wie die<br />
Comtesse d´Artois und zahlreiche Adelsfamilien ließen<br />
sich von ihm beliefern. Seine <strong>Uhren</strong> fanden auch den<br />
Weg in die britischen, spanischen und schwedischen<br />
Königshäuser.<br />
In bedeutenden Museen und Sammlungen, wie<br />
etwa das Victoria & Albert-Museum London, Musée<br />
Royaux d´Art et d´Histoire Brüssel oder der Mathematisch-Physikalische<br />
Salon Dresden, im Louvre<br />
Paris, Schloss Versailles etc. etc. finden sich die<br />
<strong>Uhren</strong> des Meisters.<br />
(1330581) (11)<br />
INFO | BIETEN<br />
€ 6.000 - € 8.000 Sistrix<br />
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181
137<br />
PRÄCHTIGE CHINESISCHE ELEFANTEN-PENDULE<br />
Höhe: 60 cm.<br />
Breite: 33 cm.<br />
Gesamthöhe mit den Sockeln: 68 cm.<br />
China, 19. Jahrhundert, mit französischem Werk<br />
Französisches Werk mit Stahlfeder-Pendelaufhängung,<br />
Rechenschlagwerk mit Halbstunden- und Stundenschlagwerk<br />
auf Glocke. Auf der Rückplatine Werkmarke<br />
„G * S“ (zwischen den beiden Buchstaben eine<br />
Biene), Bezeichnung „Medaille d´Or 1867“. Werknummer<br />
„2819“.<br />
Der originelle, zweiteilige Aufbau zeigt einen gedrungenen,<br />
nahezu bullig gestalteten Elefanten in chinesischem<br />
Porzellan, der Körper weiß, die Satteldecke<br />
farbig staffiert im Famille Vert-Stil. Sie zieht beidseitig<br />
weit herab mit abschließenden Fransen, im Zentrum<br />
der Blütendekoration je ein Medaillon mit goldenem<br />
Drachen. Einfassungen durch blaufarbene Bordüren.<br />
Die Zaumriemen ziehen über den Kopf. Das Uhrwerk<br />
als Sattel-Aufsatz in dunkel patinierter Bronze, teilvergoldet,<br />
in Form einer üppig dekorierten chinesischen<br />
Vase mit seitlichen plastisch gegossenen Drachenfiguren<br />
und einer lotosblütenförmigen Bekrönung. Die<br />
Pendule ist zweifach gesockelt: braune Marmorplatte<br />
mit vier Vertiefungen für die Füße des Elefanten, darunter<br />
ebonisierte Sockelplatte, ebenfalls geschweift,<br />
mit durchbrochener chinesischer Randschnitzerei.<br />
Das Zifferblatt gewölbt, von geschweiftem Dekor gerahmt,<br />
die Ziffernkartuschen mit chinesischen Zahlen<br />
in chinesischer Kalligrafie. Zeiger geschwärzt, in Form<br />
von Palmwedeln. Nicht auf Funktionsfähigkeit geprüft.<br />
A.R.<br />
(1331817) (11)<br />
MAGNIFICENT CHINESE ELEPHANT PENDULUM<br />
CLOCK<br />
Height: 60 cm.<br />
Width: 33 cm.<br />
Total height with base: 68 cm.<br />
China, 19th century, with French movement.<br />
French movement with steel spring pendulum suspension,<br />
rack striking mechanism with half hour and hour<br />
striking mechanism on bell. Back plate factory mark<br />
“G * S” (with a bee between the two letters), inscription<br />
“Medaille d'Or 1867”. Movement no. “2819”.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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138<br />
ÖSTERREICHISCHE FRONTZAPPLER-TELLERUHR<br />
MIT KUHSCHWANZPENDEL<br />
Höhe: (ohne Hängering) 25,5 cm.<br />
Breite: 22,2 cm.<br />
Tiefe: 9,8 cm.<br />
Auf der Rückplatine Signatur „Joseph Bockh / F. Lincy“.<br />
Um 1700.<br />
Ziffernblatt in Messing, feuervergoldet und teilversilbert,<br />
mit applizierten Blattdekorationen und Rosetten,<br />
die mit vier rosafarbenen, geschliffenen Glassteinen<br />
besetzt sind. Die kreisrunde Form mit oberem, seitlich<br />
geschweiftem Auszug. Eingelassener versilberter<br />
Ziffernring mit geschwärzten römischen Stunden und<br />
arabischen Minuten, dazwischen Halbstunden-Lilien.<br />
Pendelauge in Form eines bekrönten Habsburger<br />
Doppeladlers. Zeiger durchbrochen gearbeitet und geschwärzt.<br />
Rundes Vollplatinenwerk, Eisen und Messing, 1-Tag-<br />
Gehwerk. Spindelhemmung, verbunden mit dem<br />
Frontpendel. Schlagwerk mit separatem Federaufzug<br />
und Messinghammer auf die im Deckel liegende<br />
Glocke. Hammerkopf mit einem Indianerkopf graviert.<br />
Rückplatine in Gravur randdekoriert und vergoldet.<br />
Literatur:<br />
Jürgen Abeler, Meister der Uhrmacherkunst, Wuppertal<br />
2010. A.R. (1331334) (1) (11)<br />
€ 3.500 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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183
SCULPTURE &<br />
WORKS OF ART
139<br />
DEKORATIVER BAROCKER KRONLEUCHTER<br />
Durchmesser: 59 cm.<br />
Höhe: 56 cm.<br />
18. Jahrhundert.<br />
Reich verzierter Messinglüster; das Mittelstück mit<br />
einer großen Kugel, einem Balusterschaft und einem<br />
bekrönenden Vogel über einer Galerie. In der unteren<br />
Stufe sechs s-förmig geschwungene Arme mit Tropfschalen<br />
und Tüllen, dazwischen sechs große Zierstücke<br />
aus Voluten mit sechsblättrigen Blüten als Reflektoren,<br />
in der oberen Stufe fünf ähnliche Zierstücke.<br />
(13019630) (10)<br />
€ 2.800 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
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140<br />
MUSEALER UND BEDEUTENDER NÜRNBERGER<br />
BERGKRISTALL-DECKELPOKAL<br />
Höhe: 39 cm.<br />
Meistermarken „GP“ und Nürnberger Stadtmarken<br />
„N“ am Fußprofil, Lippenrand und Deckel.<br />
Mitte 16. Jahrhundert.<br />
Silber, vergoldet. Das hochwertige Material wie auch<br />
die Ausführung weisen zweifelsohne auf einen prominenten<br />
Auftrag. Die Silberpartien, wie Rundfuß, Schaftspangen,<br />
Einfassungsbordüren, die hohe Lippe, sowie<br />
die vier durchbrochenen Hochoval-Rahmungen auf<br />
Kuppa und Deckel in Silber, Treibarbeit, mit gegossenem<br />
figürlichem Dekor, vergoldet und nachziseliert.<br />
Schaft und Kuppa glatt-zylindrisch, ebenso der Deckel<br />
in Bergkristall.<br />
Der Aufbau vierteilig: über einem relativ flachen Rundfuß<br />
erhebt sich der Kristallschaft mit vier S-förmigen<br />
Spangen, darüber die Kristallkuppa, an drei Seiten mit<br />
hochovalen durchbrochenen Medaillons besetzt, darüber<br />
ein sich in Wölbung weitender hoher Lippenrand.<br />
Die drei hochovalen, durchbrochen gearbeiteten Medaillons<br />
in feinen Blattrahmungen, zeigen Embleme<br />
wie: Tapferkeit und Stärke, dargestellt durch die Gestalten<br />
eines Reiters sowie der Allegorie der „Virtus“,<br />
eine junge Frau mit Säule und Löwe. Im dritten Medaillon<br />
der Doppeladler des Heiligen Römischen Reiches<br />
Deutscher Nation.<br />
Der Deckel – ebenfalls in Bergkristall – in Form einer<br />
halbkugeligen Kalotte - setzt mit glattem Profil an, begleitet<br />
durch geschnittenes Zungenblattfries. Auf der<br />
Wölbung – gleichermaßen wie an der Kuppa – drei<br />
formgleiche, etwas kleinere Ovalreliefs, ebenso mit<br />
allegorischen Figuren für „Glaube“, „Anmut“ und<br />
„Hoffnung“. Die bekrönende Figur in Vollguss zeigt einen<br />
Herrscher mit Krone in bodenlangem Ornat, mit<br />
Streitkolben und Globus mit Kreuz. Hier dürfte es sich<br />
um eine das Kaisertum des Heiligen Römischen Reiches<br />
Deutscher Nation stellvertretende Figur handeln.<br />
Im Deckelinneren auf der Gegenplatte gravierter Doppeladler<br />
mit Krone und Wappen, der Adler mit Nimbus,<br />
im Wappen drei Lilien.<br />
Insgesamt im Detail feinste Dekorationselemente,<br />
Zierbordüren und Reliefs: So weist etwa der Rundfuß<br />
vier rollwerkartig gerahmte ovale Felder auf, mit figürlichen,<br />
allegorischen Reliefszenen zum Thema der vier<br />
Elemente, dargestellt durch die Götter: Jupiter, Hera,<br />
Neptun und Pomona. Selbst der kleine Nodus ist mit<br />
vier Löwenköpfen versehen. Die Fassung unterhalb<br />
der Kuppa und der Lippenrand gleichartig mit Reliefguss-Spangen-<br />
und C-bogigem Rollwerkdekor besetzt,<br />
im Lippendekor Tuchfestons zwischen den Bögen.<br />
Dem hoch anspruchsvollen Auftrag entspricht auch die<br />
Herstellung in der Kaiserlichen Freien Reichsstadt<br />
Nürnberg.<br />
Die relief-figürlichen Darstellungen lassen eine Nähe<br />
zum zeitgleich wirkenden Künstler Wenzel Jamnitzer<br />
in Prag erkennen.<br />
Die Meistermarke „GP“ für Hieronymus (Geronimo)<br />
Peter, genannt „Der Schweizer“ (Meister 1540/41,<br />
gest. 1569). Von diesem Meister ist neben unserem<br />
Bergkristallpokal ein weiterer Deckelpokal mit reliefierten<br />
Planetengöttern bekannt (Musée de la Renaissance,<br />
Ecouen). Minimal rest., erg. A.R.<br />
Literatur:<br />
Rosenberg, 3757; Nürnberger Goldschmiedekunst,<br />
GNM 2007, Mz. Nr. 638. (1330071) (13)<br />
IMPORTANT NUREMBERG MOUNTAIN CRYSTAL<br />
LIDDED GOBLET OF MUSEM QUALITY<br />
Height: 39 cm.<br />
Master’s marks “GP” and Nuremberg city marks “N”<br />
on the foot profile, lip rim and lid.<br />
Mid-16th century.<br />
Silver; gilt.<br />
Literature:<br />
Rosenberg, 3757; Nuremberg Goldsmiths’ Art, GNM<br />
2007, Mz. No. 638.<br />
€ 13.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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143<br />
BENEDETTO DA MAIANO,<br />
1442 FIESOLE – 1497 FLORENZ, ZUG.<br />
RELIEFTONDO MADONNA MIT KIND<br />
Durchmesser: 82 cm.<br />
141<br />
HEILIGER SEBASTIAN<br />
Höhe: 94 cm.<br />
16. Jahrhundert.<br />
Geschnitzte Figur des Heiligen Sebastian. Auf der<br />
Bodenscholle stehender Sebastian mit beiden Armen<br />
an den Baum gebunden. Rechtes Bein als Standbein,<br />
linkes als Spielbein gearbeitet. Der Lendenschurz in<br />
der Mitte geknotet, den Kopf nach links oben gerichtet,<br />
fein modelliertes Gesicht.<br />
(13200318) (10)<br />
€ 600 - € 800<br />
Sistrix<br />
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Gefertigt in Leim-Stucco, farbig gefasst und mit zugehörigem,<br />
ebenfalls gefasstem Rahmen, der ein<br />
gemaltes Lorbeergebinde zeigt. Der Innenrand als<br />
Hohlkehle gestaltet, darin geflügelte Engelsköpfe,<br />
wie wir diese Gestaltung auch bei weiteren Tondi des<br />
Künstlers und seiner Werkstatt finden.<br />
Das Haupt der Madonna sowie das Kind gehen aus<br />
dem Flachrelief ins Hochrelief über. Während die Mutter<br />
auf das Kind blickt, mit rotem Kleid und blauem<br />
Mantel, wendet sich der Blick des Kindes dem Betrachter<br />
zu und hält das Händchen im Segensgestus.<br />
Der flache Hintergrund lässt die reliefierten Figuren<br />
hervortreten und ist mit Landschaft unter blauem<br />
Firmament bemalt, rechts – dem Rücken der Madonna<br />
entlang – ein hochziehender Blattstängel.<br />
Vom Künstler und dessen Werkstattkreis sind etliche<br />
Tondi dieses Themas bekannt. Jedoch findet sich keine<br />
identische Ausführung, sodass hier wohl von einem<br />
originalen Einzelobjekt und nicht von einem Abguss<br />
ausgegangen werden darf.<br />
Ausgesprochen überzeugende, schöne Alterspatina.<br />
A.R. (1321311) (11)<br />
BENEDETTO DA MAIANO,<br />
1442 FIESOLE – 1497 FLORENCE, ATTRIBUTED<br />
RELIEF TONDO OF THE VIRGIN AND CHILD<br />
Diameter: 82 cm.<br />
Made of glued polychrome stucco with matching<br />
polychrome frame painted with laurel wreath.<br />
Tondi with this subject are known from the artist and<br />
his workshop. As no identical version is known, it can<br />
be assumed that this is an original individual object<br />
and not a cast. Extremely convincing, beautiful age<br />
patina.<br />
€ 13.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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142<br />
RELIEF MIT PARISURTEIL<br />
Durchmesser: 13,5 cm.<br />
Hans Jamnitzer, zug.<br />
Nürnberg, um 1570-1580.<br />
In Bronze gegossene Darstellung einer weiten Landschaft<br />
mit im Mittelgrund erkenntlicher Hafenstadt<br />
und abschließendem Gebirge. Davor die Darstellung<br />
des Parisurteils mit dem sitzenden Paris, der nach<br />
rechts gewandt ist und durch seinen Hirtenstab charakterisiert<br />
wird. Diese Relieftondi sind charakteristisch<br />
für das Werk von Hans Jamnitzer und entstanden<br />
nach grafischen Vorbildern zum Beispiel von Giorgio<br />
Ghisis. Oben mit Montierungslöchlein, berieben.<br />
(1330693) (1) (13)<br />
€ 1.200 - € 1.600<br />
Sistrix<br />
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189
144<br />
HÖCHST BEDEUTENDE HÖFISCHE,<br />
MUSEALE HOCHZEITSSCHATULLE,<br />
DATIERT 1540<br />
16 x 21,5 x 13,6 cm.<br />
An der Basis vorn die gravierte Datierung „1540“.<br />
Wohl im 16. Jahrhundert in Frankreich oder Deutschland<br />
entstanden.<br />
Eine schriftliche ausführliche Stellungnahme von Dr.<br />
Nelly de Hommel-Steenbakkers vom 07. April 2020<br />
liegt in Kopie vor. Sie hält eine Datierung für die Mitte<br />
des 16. Jahrhunderts für gerechtfertigt.<br />
Die Gestaltung und Form, wie auch die beiden Wappen<br />
auf der Deckeloberseite, deuten darauf hin, dass<br />
es sich hier um ein Hochzeitskästchen handelt. Mit<br />
Sicherheit in hochhöfischem Auftrag gefertigt. Wie üblich<br />
fungierten diese Kästchen als Behältnisse für<br />
Ring, Brautschmuck oder ähnliche Hochzeitsgaben.<br />
Dem entsprechen auch die Darstellungen auf der Vorderseite,<br />
mit Wiedergabe einer Trauungsszene und<br />
einer Inthronisation.<br />
Der Aufbau folgt dem in dieser Zeit üblichen Schema:<br />
Hier ein Rechteckkästchen über vortretendem zweistufigem<br />
Sockelgesims mit Reliefbänderung, über<br />
vier gestelzten Kugelfüßen. An den Ecken Dreiviertel-<br />
Baluster, an der Front rechteckiges Kassettenfeld als<br />
Schlossbeschlag mit gekrümmter Schlempe. Der<br />
Deckel verjüngt sich dachförmig pyramidal, mit liegendem<br />
Feld als Abschluss.<br />
Bronzeteile, wie Rahmungen, Füße, Bänder etc. feuervergoldet.<br />
Die Flächen mit Szenen bemalt, in den<br />
Dachschrägen Arabeskenmalerei mit Akanthusblättern,<br />
dazwischen Paradiesvögel und Fabelwesen (was für<br />
ein vermutetes Reliquienbehältnis unpassend wäre).<br />
Das kleine Rundbild auf der Deckeloberseite zeigt<br />
die Heilige Adelheid mit Krone, mit Umschrift „SAN-<br />
CTA ADELAIDA – ORA PRO NOBIS“ (=bitte für uns).<br />
Die einzelnen Szenen zeigen die Lebens- und Leidensgeschichte<br />
der Hl. Adelheid. an der Vorderseite:<br />
Verehelichung mit König Otto 951 in Pavia. – Rechts:<br />
Inthronisation der Heiligen 962, König Otto und Papst<br />
Johannes XII.<br />
Rechts: Schlachtenszene; Reiter mit Kreuzschild gegen<br />
Feinde mit Krummschwert.<br />
Links: Adelheid und ein Franziskanermönch verteilen<br />
Brot an Arme und Kranke.<br />
Rückseite: Folter und Flucht Adelaides in einem Schiff<br />
auf dem Gardasee. Die Heilige wurde alsbald hoch<br />
verehrt.<br />
Der Sinn dieser Szenen liegt wohl darin, dass dieses<br />
Hochzeitskästchen für eine höfische Braut namens<br />
Adelaide gefertigt wurde, mit dem Gedanken des<br />
Schutzes dieser Heiligen Patronin.<br />
Die beiden Wappen mit Helmzier auf der Oberseite,<br />
die das Bildnis flankieren, sind demnach als die der<br />
ehelich verbundenen Adelshäuser zu verstehen. Das<br />
Wappen links zeigt einen steigenden Löwen auf rotem<br />
Grund (vergleichbar mit dem Wappen der Stadt<br />
Görlitz).<br />
Feinste Absplitterungen der Farbschicht lassen hellen,<br />
wohl Bein-Untergrund erkennen. 5 von 9 der Bild felder<br />
sind noch mit dünnem, wohl originalem Schutzglas<br />
überdeckt. Im Inneren Samtauskleidung. An der<br />
Sockelvorderseite die Datierung 1540.<br />
Literatur:<br />
Vgl.: Amalie Fößel, Adelheid, in: Amalie Fößel (Hrsg.),<br />
Die Kaiserinnen des Mittelalters, Pustet, Regensburg<br />
2011, S. 35-59.<br />
Vgl.: Werner Goez, Kaiserin Adelheid, in: Lebensbilder<br />
aus dem Mittelalter. Die Zeit der Ottonen, Salier und<br />
Staufer, Primus, Darmstadt 2010, S. 66-82.<br />
(1331093) (1) (13)<br />
HIGHLY IMPORTANT COURTLY WEDDING<br />
CASKET OF MUSEUM QUALITY,<br />
DATED 1540<br />
16 x 21.5 x 13.6 cm.<br />
Engraved date “1540” on the base at the front.<br />
Probably created in France or Germany in the 16th<br />
century.<br />
Accompanied by a copy of a detailed written statement<br />
by Dr Nelly de Hommel-Steenbakkers dated 07<br />
April 2020. She considers the dating to the mid-16th<br />
century is justified, in copy.<br />
Lid with round portrait tondo of Saint Adelaide with<br />
corresponding Latin inscription “SANCTA ADELAIDA<br />
ORA PRO NOBIS” around the crowned head of the<br />
saint. There are two coat of arms with helmets that<br />
are unidentified by de Hommel-Steenbakkers. Lined<br />
with green velvet on the inside. Paint rubbed in places,<br />
ivory slightly cracked, several glasses lost.<br />
Literature:<br />
cf. Amelie Fößel, Adelheid, in: A. Fößel (ed.): Die<br />
Kaiserinnen des Mittelalters, Pustet, Regensburg<br />
2011, pp. 35-59.<br />
cf. Werner Goez, Kaiserin Adelheid, in: Lebens bilder<br />
aus dem Mittelalter. Die Zeit der Ottonen, Salier und<br />
Staufer, Primus, Darmstadt 2010, pp. 66-82.<br />
€ 10.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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145<br />
PAAR PIETRA DURA-BILDTAFELN<br />
Je 67 x 48 cm.<br />
Toskana, 17./ 18. Jahrhundert.<br />
Zusammengehörig, die Darstellungen von stilisierten<br />
Henkelvasen in Spiegelung, dementsprechend mit<br />
nach links bzw. nach recht geschweifter Kannelierung<br />
sowie den gegensätzlich positionierten Schmetterlingen<br />
in den oberen Ecken. Schwarzer Schiefergrund,<br />
intarsiert mit Giallo Antico und Rosso Antico, sowie<br />
grün gebeizten Buntmarmorsorten. A.R.<br />
(13014823) (3) (11)<br />
€ 3.500 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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146<br />
BÜSTE EINES LOCKIGEN JÜNGLINGS<br />
IM HARNISCH<br />
Höhe (mit Sockel): 62 cm.<br />
Breite: 43 cm.<br />
Tiefe: 20 cm.<br />
Italien, wohl Toskana, der Stil weist ins 16. Jahrhundert.<br />
In der Art von Reliquienbüsten, jedoch hier nicht zu<br />
diesem Zweck gefertigt, ist die Büste auf einen zugehörigen<br />
Sockel gestellt. In Weichholz geschnitzt,<br />
farbig gefasst und teilvergoldet. Das schöne Gesicht<br />
von Lockenhaar gerahmt, der Mantel, an der linken<br />
Schulter gebunden, zieht im Schwung schräg nach<br />
links unten. An der rechten Schulter Harnischzier in<br />
Form eines Löwenkopfes.<br />
An der Rückseite leicht konkav geschnitzt. An der<br />
Sockelfront Florentiner Lilie. A.R.<br />
(13311019) (11)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
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193
147<br />
ROMANISCHES KAPITELL<br />
Höhe: 23 cm.<br />
Durchmesser: 28 cm.<br />
Runder Aufbau mit drei reliefierten Gesichtern und<br />
dazwischenliegendem Würfeldekor. Vermutlich nachträglich<br />
ausgehöhlt und mit Löchlein versehen, um als<br />
Becken zu dienen.<br />
(1321313) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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148<br />
MARMORBÜSTE EINES RÖMERS<br />
MIT SCHULTERUMHANG<br />
Höhe: 24 cm.<br />
Gesamthöhe mit rund gedrehtem Holzsockel: 33 cm.<br />
18. Jahrhundert.<br />
Der Umhang gebunden durch eine an der rechten<br />
Schulter mit Schleife gebundene Kordel, in Anlehnung<br />
der Cäsarenbüsten. Gute Bildhauerarbeit, Büste hinten<br />
leicht abgeflacht. Besch. (†)<br />
(1330623) (10)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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149<br />
FRAGMENT EINES KAPITELLS<br />
Höhe inkl. Stand: 178 cm.<br />
Höhe ohne Stand: 20 cm.<br />
Italien, 16. Jahrhundert.<br />
In Carrara-Marmor gearbeitetes Fragment gebildet<br />
aus drei auseinanderstrebenden Frauenfiguren, die<br />
als Karyatiden dienend eine Deckplatte zeigen. Auf<br />
modernem Sammlungssockel.<br />
(1321312) (13)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
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150<br />
ÄUSSERST SELTENE SONNENUHR<br />
MIT ANZEIGEN FÜR VIER ERDTEILE<br />
51,5 x 41 x 2,3 cm.<br />
Am Unterrand Datierung „MDCCCXVIIII“ (1818).<br />
Große rechteckige weiße Marmorplatte, darauf im<br />
Zentrum ein vergoldeter Bronzewinkel mit Palmettendekor<br />
montiert. Daneben sechs weitere kleine Winkel.<br />
Die Stundenskala mit römischen Ziffern oktogonal<br />
umziehend, mit mehreren einbeschriebenen Skalen<br />
mit Beschriftungen wie „Syrien“, „China“, „Jerusalem“,<br />
„Indien“, „St. Thomas“, usw. In den Ecken kleine Separatziffernblätter<br />
mit den Bezeichnungen für Europa<br />
(Prag), Asia (Daca), Africa (Sova) und America (Lima).<br />
Unten mittig „Horae Hebreorum“, sowie „F.A.C“. In einem<br />
der umlaufenden Bänder Spruch aus „Matteus<br />
(Kap.) 25, (Vers) 13“ in Hollänisch: Seid also wachsam!<br />
Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde. Die<br />
Beschriftungen etc. in Ätztechnik. Alterspatina. A.R.<br />
Provenienz:<br />
Ehemals Sammlung Axel Vervoordt. (1330692) (1)<br />
(11)<br />
€ 4.500 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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195
152<br />
LIMOGES-PLAKETTE MARIAE VERKÜNDIGUNG<br />
24,5 x 18,8 cm.<br />
Limoges.<br />
Kupfer, emailliert und gold gehöht. In ein hochrechteckiges,<br />
floral-ornamental verziertes und profiliertes<br />
Rähmchen eingelassen ein großes Bildfeld, dem ein<br />
weiteres horizontal ausgerichtetes Bildfeld – jeweils<br />
mit Contre-Email – untergliedert ist. Das untere Register<br />
dekoriert mit zwei Engeln, die einen geteilten<br />
Wappenschild halten auf königsblauem Fond mit<br />
symmetrisch gesetzten Goldsternchen. Das größere<br />
Bildfeld zeigt in eine apsidiale Raumstruktur mit Gottvater<br />
innerhalb der Apsiskuppel, sodass er als farbiges<br />
Kuppelmosaik oder als tatsächliche Erscheinung interpretiert<br />
werden kann. Unter ihm die studierende Maria<br />
mit zum Beten erhobenen Händen, neben ihr die<br />
ihr attributiv zukommende Lilienvase und der Verkündigungsengel<br />
Gabriel (Evangelium nach Lukas 1,<br />
26-38). Das Bildfeld wird – wie häufig auch bei Museumsstücken<br />
gleicher Art zu sehen – zusätzlich gold gehöht<br />
und von transluziden Emailcabochons dekoriert.<br />
Anmerkung:<br />
Der Meister des vorliegenden Werkes arbeitete nach<br />
den Werken des Maître aux grands fronts, dessen<br />
Emaildarstellungen nicht selten als Triptychen gestaltet<br />
sind und unter anderem im Louvre in Paris verwahrt<br />
werden. (1330121) (13)<br />
151<br />
FRÜHE BECKENSCHLÄGERSCHÜSSEL<br />
MIT VERKÜNDIGUNG<br />
Durchmesser: 28,5 cm.<br />
Höhe: 5 cm.<br />
Nürnberg, um 1500.<br />
Tiefe Messingschüssel mit steiler Schulter und schmaler<br />
Fahne. Als Mittelmotiv die Darstellung von Mariä<br />
Verkündigung, umlaufend ein Ornamentband, auf<br />
dem Rand eine Reihe mit Zierpunzen. Vermutlich<br />
ursprünglich als Taufschale verwendet.<br />
Anmerkung:<br />
Nach Klaus Tiedemann: Nürnberger Beckenschlägerschüsseln,<br />
Dettelbach 2015, Abb. 28 und S. 40-41<br />
geht das Motiv auf eine Verkündigung des Meisters<br />
der Münchner Marientafeln zurück, die um 1445-1450<br />
entstand. (13019619) (10)<br />
€ 600 - € 800<br />
Sistrix<br />
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LIMOGES PLAQUE WITH THE ANNUNCIATION<br />
24.5 x 18.8 cm.<br />
Limoges.<br />
Enamelled copper and with gilt highlights. A large image<br />
field is set into a tall rectangular frame with floral<br />
and ornamental moulding, subdivided into another<br />
horizontally aligned image field - each decorated with<br />
counter enamel. The lower register is decorated with<br />
two angels holding a divided coat of arms on a royal<br />
blue background with symmetrically placed small gilt<br />
stars. The larger image field points into an apsidal interior<br />
with God the Father within the apse dome, so<br />
it can be interpreted as a coloured dome mosaic or as<br />
an actual epiphany. Mary with her hands raised in<br />
prayer is shown beneath him with the attribute of a<br />
lily vase next to her with Gabriel in the Annunciation<br />
described in the gospel according to Luke 1, 26-38.<br />
As is often the case with similar museum pieces, the<br />
image field is also heightened with gold and decorated<br />
with translucent enamel cabochons.<br />
Notes:<br />
The master of the work on offer for sale in this lot<br />
influenced by the art works by the Maître aux grands<br />
fronts, whose enamel depictions are often designed<br />
as triptychs and are held at the Louvre in Paris,<br />
among other places.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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153<br />
BEDEUTENDES RENAISSANCE-MAJOLIKA-TONDO<br />
MIT DER GEBURT CHRISTI<br />
Durchmesser: 67 cm.<br />
Toskanische Werkstatt, verwandt mit Arbeiten von<br />
Benedetto und Santi Buglioni, Florenz, zweite Hälfte<br />
16. Jahrhundert.<br />
Eine Thermolumineszenz-Analyse des Instituts Oxford<br />
Authentication Ltd vom 21. Januar 2015 liegt vor<br />
(No: N114m82). Sie weist das Objekt als authentisch<br />
aus, mit einem Alter von mehr als 400 Jahren.<br />
Terrakotta, polychrom glasiert. Die Darstellung der<br />
Geburt Christi zeigt im Zentrum Jesus auf Stroh, mit<br />
Maria und Joseph, Ochs und Esel sowie zwei huldigenden<br />
Engeln. Im Hintergrund vor einer felsigen<br />
Landschaft Hirten, die zum Himmel blicken, mit ihren<br />
Schafen. Ein Engel weist den Weg. Umgeben von einem<br />
plastischen Rahmen mit einem reichen Lorbeerkranz<br />
mit Früchten und Blüten. Absplitterungen der<br />
Glasur und Fehlstellen am Kranz museal restauriert.<br />
Provenienz:<br />
1960 bis 2016 Privatbesitz, Bern.<br />
Seit 2016 in einer bedeutenden süddeutschen Privatsammlung.<br />
Anmerkung:<br />
Die Buglioni-Werkstatt gehörte neben der Della<br />
Robbias zu den bedeutendsten Werkstätten der<br />
Renaissance. Sie wurde von Benedetto Buglioni<br />
(1459/1460-1521) geleitet und später von seinem<br />
Schüler Santi Buglioni (1494-1576) übernommen. Die<br />
Werkstatt beschäftigte zahlreiche Angestellte. Wie<br />
Della Robbia erhielt die Werkstatt Buglioni anfänglich<br />
nur kirchliche, später auch profane Aufträge. Neben<br />
Altarbildern und <strong>Skulpturen</strong> für den Hausgebrauch<br />
waren Reliefs mit Darstellungen Madonna und Kind<br />
oder wie hier der Geburt Christi beliebt.<br />
IMPORTANT RENAISSANCE MAIOLICA TONDO<br />
WITH NATIVITY SCENE<br />
Diameter: 67 cm.<br />
Tuscan workshop, related to works by Benedetto<br />
and Santi Buglioni, Florence, second half of the<br />
16th century.<br />
A thermoluminescence analysis report from the Institute<br />
Oxford Authentication Ltd, dated 21 January<br />
2015 is enclosed (no. N114m82). The report confirms<br />
the object’s authenticity with an age of more than 400<br />
years.<br />
Provenance:<br />
Private collection, Bern, 1960 to 2016.<br />
Important Southern German private collection,<br />
since 2016.<br />
Notes:<br />
Apart from the Della Robbias, the Buglioni ran one<br />
of the leading Renaissance workshops.<br />
Literature:<br />
Giancarlo Gentilini, I Della Robbia e l’arte nuova della<br />
scultura invetriata, Florence 1998, p. 342, 347, 348.<br />
Giancarlo Gentilini, I Della Robbia. Il dialogo tra le Arti<br />
nel Rinascimento, Arezzo 2009, p. 247 and p. 279,<br />
ill. 107.<br />
€ 24.000 - € 28.000<br />
Sistrix<br />
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Anmerkung 2:<br />
Vgl. Relief mit einer Natività-Szene aus der Buglioni<br />
Werk statt, Sotheby´s Mailand, Collection of Palazzo<br />
Serristori, Florenz, 6. November 2007, Lot 282.<br />
Literatur:<br />
Giancarlo Gentilini, I Della Robbia e l‘arte nuova della<br />
scultura invetriata, Florenz 1998, S. 342, 347, 348.<br />
Giancarlo Gentilini, I Della Robbia. Il dialogo tra le Arte<br />
nel Rinascimento, Arezzo 2009, S. 247 und S. 279,<br />
Abb. 107. (1301962) (10)<br />
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154<br />
CORPUS CHRISTI<br />
Höhe inkl. Sockel: 37,5 cm.<br />
Höhe ohne Sockel: 27,5 cm.<br />
Flämisch, 17. Jahrhundert.<br />
In Buchsbaum gearbeiteter Corpus Christi im Dreinageltypus<br />
mit verso kursorisch bearbeiteter Fläche.<br />
Tief geschnitzte Dornenkrone um das emporgerichtete<br />
Haupt mit symmetrisch über die Schultern fallendem<br />
Haar. Hände und Füße genagelt, der hängende<br />
Körper in leichter S-Kurve bezeichnet. Verso an sekundären<br />
Sockel geschraubt.<br />
(1330653) (1) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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155<br />
HAUSALTAR MIT MADONNA<br />
MIT KIND UND ZWEI HEILIGEN<br />
Höhe: 40 cm.<br />
Breite: 25 cm.<br />
Norditalien/ Venedig, nach 1594.<br />
Flaches Relief, der helle Scherben cremeweiß glasiert<br />
und polychrom bemalt in Blau, Gelb, Orange, Ocker<br />
und Grün. Der Altar mit zwei von Engeln gestützten<br />
Säulen mit ionischen Kapitellen zeigt die sitzende<br />
Madonna mit Kind unter einem Baldachin, der von<br />
einem Putto mit Blumengirlanden bekrönt und von<br />
zwei Engelsköpfen flankiert wird. Im Hintergrund eine<br />
Flusslandschaft. Zu Füßen der Madonna knien zwei<br />
Heilige, dazwischen ein Wappen mit einem Querbalken,<br />
flankiert von jeweils zwei Halbmonden. Die<br />
Sockelzone mit einer Muschel in der Mitte, verziert<br />
mit Akanthusranken, links und rechts jeweils ein<br />
Engels kopf. Alte geringfügige Restaurierung.<br />
Anmerkungen:<br />
Im Schweizer Kunsthandel befand sich 2012 ein ähnlicher<br />
Hausaltar, der auf der Rückseite mit „Monastero<br />
S. Giorgio di Venezia 1594“ bezeichnet ist. Als Vorbild<br />
diente also eine Darstellung in San Giorgio Maggiore,<br />
die 1708 durch ein Gemälde von Sebastiano Ricci<br />
ersetzt wurde. (1301966) (10)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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156<br />
TURMSCHLÜSSEL<br />
Länge: 15,5 cm.<br />
Stahl, geschmiedet. À jour gearbeitete Form mit fein<br />
gesägtem Bart und balustriertem Kopf. Zentraler<br />
Nodus mit gotischer Rosette.<br />
(1330681) (13)<br />
€ 1.800 - € 2.400<br />
Sistrix<br />
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157<br />
FEINER LOUIS XIV-SCHLÜSSEL<br />
Länge: 18 cm.<br />
Frankreich, 17. Jahrhundert.<br />
Stahl, geschmiedet, Bronze, gegossen, ziseliert und<br />
vergoldet. Griff à jour gearbeitet in symmetrischer gespiegelter<br />
raumgreifender Kapitell- und Rankenform.<br />
(1330691) (1) (13)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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158<br />
MODELL EINER WENDELTREPPE<br />
Höhe: 32 cm.<br />
Durchmesser: 16 cm.<br />
Ende 19. Jahrhundert.<br />
Zylinderförmiges Gestell mit vier Senkrechtstreben<br />
auf Kugelfüßen, darin eingebaut eine nach oben sich<br />
windende Treppe. Oberer Abschluss gerade, mit zentralem<br />
Knauf. (†)<br />
(12821137) (11)<br />
€ 1.500 - € 2.500<br />
Sistrix<br />
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159<br />
GROSSER RELIEFTELLER MIT ENGELSGESTALT<br />
UND PLANETENGÖTTERN<br />
Durchmesser: 28,2 cm.<br />
Nürnberg, Albrecht Preissensin, Meister 1564,<br />
gest. 1598.<br />
Flacher, in der Mitte leicht erhöhter und außen gerundeter<br />
Spiegel, breite und flache Fahne mit verstärkter<br />
Randkante, Reliefdekor aus der geätzten Form. In der<br />
Mitte eine geflügelte Frauengestalt mit Füllhorn, Ranken<br />
und einer Vase. Auf der Fahne zwischen Vögeln,<br />
Blättern und Rankenwerk die sieben alten Planetengötter<br />
Luna, Mars, Sol, Saturn, Venus, Jupiter und<br />
Merkur sowie ein Schild mit der Hausmarke und den<br />
Initialen „A P“, außerdem das vereinigte Stadt- und<br />
Meisterzeichen.<br />
Anmerkung:<br />
Es handelt sich um die seltene Variante mit dem<br />
gekörnten (nicht nur gerautem) Grund.<br />
Literatur:<br />
Erwin Hintze, Die deutschen Zinngiesser und ihre<br />
Marken, Leipzig, 1921-1931, Bd. II, Nr. 112c.<br />
Hans Heinrich Demiani: François Briot, Caspar Enderlein<br />
und das Edelzinn. Leipzig 1897, Tf. 50, Nr. 3.<br />
(13019633) (10)<br />
€ 1.500 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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203
160<br />
GROSSE „BIANCO SOPRA BIANCO“ PLATTE<br />
MIT EINEM WAPPEN<br />
Durchmesser: 45 cm.<br />
Höhe: 4 cm.<br />
Deruta, 16. Jahrhundert.<br />
Große Platte mit flachem Spiegel und breiter Fahne.<br />
Der Spiegel in Blau, Grün und Gelb bemalt; im Zentrum<br />
ein Wappen im in der italienischen Heraldik üblichen<br />
Rossstirnschild, das blau-gelb umrandet und<br />
zweigeteilt ist. Das Wappen zeigt eine Zypresse mit<br />
drei Wurzeln auf milchweißem Grund, darüber im<br />
oberen Drittel drei Sterne auf blauem Grund. Das<br />
Wappen ist beidseitig von Bandwerk und Zweigen mit<br />
kleinen Blüten umgeben. Die Fahne „bianco sopra<br />
bianco“ milch-weiß mit vier Reihen Dekormuster<br />
bemalt, die Rückseite milchweiß glasiert. Craquelé,<br />
geringfügige Glasurabplatzungen am Rand.<br />
Anmerkungen:<br />
Eine fast gleich große Platte (43,5 cm) „bianco sopra<br />
bianco“ mit demselben Wappen befindet sich im<br />
Museo Nazionale Del Bargello in Florenz, Inv. maioliche<br />
n. 114 (Carola Fiocca, Gabriella Gherardi: Ceramiche<br />
di Deruta secoli XV-XVI. Museo Nazionale Del<br />
Bargello, Heft 21, Florenz 1990, S. 42, Nr. 23).<br />
Der attraktive „bianco sopra bianco“ Dekor wurde im<br />
16. Jahrhundert erst in Urbino und Faenza praktiziert<br />
und verbreitete sich später auch außerhalb Italiens,<br />
z. B. nach Delft. Er wurde im 18. Jahrhundert sogar<br />
in England, Frankreich und Skandinavien übernommen.<br />
(1301963) (10)<br />
€ 7.500 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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161<br />
SELTENE GROSSE MAJOLIKA-SCHALE<br />
Durchmesser: 38,5 cm.<br />
Höhe: 8 bis 9 cm.<br />
Deruta, um 1520/40, wohl Werkstatt des Giacomo<br />
Mancini detto „il frate“.<br />
Sehr schöne Majolika-Schale mit flachem Spiegel und<br />
breiter, geschrägter Fahne. Dicker Scherben aus bräunlichem<br />
Ton, bemalt in Gelb, Blau, Grün und Ocker auf<br />
weißem Fond. Im Spiegel die Halbfigur einer jungen<br />
Frau im Profil vor gelbem Hintergrund. Sie trägt ein<br />
Kleid mit bestickter Schulterpartie, um den Hals liegt<br />
eine lange Goldkette, die Haare sind am Hinterkopf<br />
hochgesteckt. Links einige Felsen mit Vegetation,<br />
rechts ein Gemäuer mit angedeuteter Bossierung in<br />
Diamantrustika. Der Dekor auf der Fahne ist a quartieri<br />
eingeteilt, und zeigt je dreimal alternierend Schuppenmuster<br />
und Spiralranken mit Blättern und Blüten<br />
auf weißem Fond, getrennt durch mehrfarbige radiale<br />
Streifen in Blau, Grün, Gelb und Ocker. Die Unterseite<br />
mit Standring ockerbraun glasiert und mit zwei Spiralen<br />
am Rand und gekreuzten Strichen in der Mitte<br />
markiert. Bruch und Abplatzungen museal restauriert<br />
und fast nicht sichtbar.<br />
Anmerkungen:<br />
Eine sehr ähnliche Frauendarstellung mit der Bezeichnung<br />
„GIULIA BELLA“ findet sich auf einer<br />
Schale in Turin, Palazzo Madama, Museo Civico<br />
d‘Arte Antica (Timothy Wilson, Cristiana Maritano:<br />
L‘Italia del Rinascimento. Lo spendore della maiolica,<br />
Ausstellung Turin 2019, Nr. 139, Deruta, um 1520/<br />
1540).<br />
Die gleiche Vorlage für die „Bella Donna“ ist verwendet<br />
auf Schalen in ehem. Sammlung Murray<br />
und im Musée de Cluny (J. Chompret: Repertoire<br />
de la majolique italienne, Paris 1949, Abb. 178 und<br />
179, Deruta um 1530).<br />
Die Kombination zweier Spiralen mit dem Strichmuster<br />
in der Mitte erscheint u. a. auf einer Schale<br />
im British Museum, London (Dora Thornton, Timothy<br />
Wilson: Italian Renaissance Ceramics. A Catalogue of<br />
the British Museum Collection, Bd. II, London 2009,<br />
Nr. 259; dort auch Hinweise auf weitere Stücke mit<br />
dieser Markierung). (1301961) (10)<br />
€ 5.500 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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205
162<br />
SCHÖNER MAJOLIKA-TELLER<br />
Durchmesser: 25,5 cm.<br />
Urbino, 17. Jahrhundert.<br />
Teller mit flachem Spiegel und breiter Fahne, polychrom<br />
bemalt in Grün, Orange, Gelb, Blau, Mangan,<br />
Braun, Schwarz auf cremeweißem Fond. Im Spiegel<br />
eine hügelige Landschaft mit Dörfern in der Ferne, im<br />
Vordergrund ein kniender alter Mann, der eine Vase<br />
umfasst, auf der Fahne große Spiralen mit Blüten,<br />
Tieren, Vögel und Putti.<br />
Anmerkung:<br />
Ein ähnlicher Teller im Museum Pesaro (Maioliche<br />
del Museo Civico di Pesaro. Catalogo, Bologna 1979,<br />
Nr. 41). (1301965) (10)<br />
€ 1.400 - € 2.000<br />
Sistrix<br />
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163<br />
GROSSER TELLER MIT LEDA UND DEM SCHWAN<br />
Durchmesser: 37,5 cm.<br />
Höhe: 4,5 cm.<br />
Castelli, 18. Jahrhundert.<br />
Majolika-Teller mit flachem, außen gerundetem Spiegel<br />
und leicht gerundet ansteigender Fahne, auf cremeweißem<br />
Grund bemalt in Grün, Blau, Gelb, Mangan<br />
und Ocker. Im Spiegel Leda und der Schwan mit Amor<br />
und Nymphen in einer bewaldeten Uferlandschaft.<br />
Anmerkung:<br />
In der griechischen Sage verliebt Zeus sich in Leda<br />
und nähert sich ihr in der Gestalt eines Schwanes.<br />
Die Affäre gilt als bekanntester Seitensprung des<br />
Göttervaters. „Leda und der Schwan“ ist seit jeher<br />
ein beliebtes Motiv in der Kunst. (13019612) (10)<br />
€ 1.500 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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207
164<br />
SELTENES SCHREIBZEUG<br />
27 x 23 x 15 cm.<br />
Faenza, 16. Jahrhundert.<br />
Majolika, geformt, glasiert, polychrom staffiert. Dreiteilig:<br />
Bestehend aus zwei Leuchtern und einem Aufsatz<br />
mit Obelisken und kleinen Vasenschalen sowie<br />
kleinen Aufsatzschalen für Kerzchen. Die Leuchter<br />
in Obeliskenform, gefußt mit à jour gearbeitetem<br />
Korpus, der Unterbau Grotesken bzw. Wappen zeigend.<br />
Die Leuchtertüllen als Vasen gestaltet. Der<br />
Aufsatz mit mittigem Obelisken, à jour gearbeiteter<br />
Galerie und Ecken mit Gefäßen bzw. Leuchtertüllen.<br />
Der Unterbau ebenfalls mit Wappenverzierung. Rest.,<br />
minimal besch.<br />
(1301487) (3) (13)<br />
€ 1.200 - € 1.800<br />
Sistrix<br />
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165<br />
MARMORKOPF EINES JÜNGLINGS<br />
NACH DER ANTIKE<br />
Höhe: 16 cm.<br />
Höhe mit modernem Metallsockel: 24 cm.<br />
Wohl 18. Jahrhundert oder später.<br />
Heller, feinkristalliner Marmor. Die Kopfhaltung leicht<br />
geneigt, das Gesicht edel gestaltet, mag auf Vorbilder<br />
der Büsten des Kaisers Augustus zurückgehen. Halsansatz<br />
in Art eines Büsteneinsatzes gearbeitet, mit<br />
einigen kleinen Absplitterungen. Nasenspitze leicht<br />
angeschlagen.<br />
(13008614) (11)<br />
€ 4.500 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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EIN BEDEUTENDER<br />
NÜRNBERGER FAYENCE-KRUG<br />
AN IMPORTANT NUREMBERG<br />
FAIENCE TANKARD<br />
166<br />
GEORG FRIEDRICH GREBNER,<br />
TÄTIG 1715 – 1731, ZUG.<br />
BEDEUTENDER GROSSER HAUSMALER-KRUG<br />
Höhe: 31 cm.<br />
Durchmesser: 18,5 cm.<br />
Nürnberg, um 1720.<br />
Fayence-Walzenkrug mit zinnmontierter Standfläche<br />
und Zinndeckel mit Palmettendrücker. Weiße Zinnglasur,<br />
bemalt in Blau, Mangan, Gelb, Grün, Schwarz<br />
und Eisenrot. Auf der Vorderseite das Wappen der<br />
Münchner Patrizier- und Adelsfamilie Barth zu Harmating<br />
mit figürlicher Helmzier und Helmdecken mit<br />
Akanthusranken. Darüber das Monogramm „FB VH“,<br />
wahrscheinlich für den im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts<br />
belegten Münchener Bürgermeister und<br />
Landschaftskanzler Ferdinand Barth von Harmating.<br />
Seitlich ornamentale Kartuschen mit feinst gemalten<br />
mythologischen Szenen, Laubwerk und Gitterfeldern.<br />
Unter dem Lippenrand und über der Standfläche Blumenborten.<br />
Der Henkel mit bunten Längsstreifen<br />
endet unten in einer Volute. Lippenrand unbedeutend<br />
bestoßen, Glasurabrieb am Henkel.<br />
Provenienz:<br />
1936 Hetjens-Museum Düsseldorf, Ausstellung von<br />
Meisterwerken deutscher Fayencen des 17. und 18.<br />
Jahrhunderts, als „Zerbst, um 1725“ (beschrieben<br />
und abgebildet in Pantheon 1936, S. 38-39).<br />
Bis 1973 Sammlung Ulrich Seiler, Köln, als „Nürnberg,<br />
Anfang 18. Jahrhundert“ (versteigert bei Weinmüller,<br />
München, 145. Auktion, 14. März 1973, Nr. 79 mit<br />
Abb. auf Tafel 17, verkauft für 18.400 DM).<br />
Bis 1992 Sammlung Heinz Weck, mit der Zuschreibung<br />
„Bemalung wohl von G. F. Grebner. Nürnberg um<br />
1720“.<br />
Auktion Fischer, Heilbronn, 28. März 1992, Lot 98 mit<br />
Erwähnung im Vorwort sowie Abb. auf dem Katalog-<br />
Titel, auf S. 76-77 und auf der Ergebnisliste, verkauft<br />
für 44.500 DM. (1301964) (10)<br />
GEORG FRIEDRICH GREBNER,<br />
ACTIVE 1715 – 1731, ATTRIBUTED<br />
SIGNIFICANT LARGE ROLLER JUG IN HOUSE<br />
PAINTER QUALITY<br />
Height: 31 cm.<br />
Diameter: 18,5 cm.<br />
Nuremberg, ca. 1720.<br />
Provenance:<br />
1936 Hetjens-Museum Düsseldorf, exhibition of 17th<br />
and 18th century masterpieces of German faience,<br />
as “Zerbst, c. 1725” (described and illustrated in<br />
Pantheon 1936, pp. 38-39).<br />
Until 1973 Ulrich Seiler Collection, Cologne, as<br />
“Nuremberg, early 18th century” (sold at Weinmüller,<br />
Munich, 145th auction, March 14, 1973, no. 79 with<br />
illustration on plate 17, sold for DM 18,400).<br />
Until 1992 collection Heinz Weck, with the attribution<br />
“Painting probably by G. F. Grebner. Nuremberg circa<br />
1720”.<br />
Auction Fischer, Heilbronn, March 28, 1992, lot 98<br />
with mention in the preface as well as illus. on the<br />
catalog title, on pp. 76-77 and on the result list, sold<br />
for 44,500 DM.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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167<br />
MAJOLIKA-PLATTE MIT DEM TRIUMPH<br />
DES BACCHUS<br />
Länge: 64,5 cm.<br />
Breite: 49 cm.<br />
Savona, Mitte 18. Jahrhundert.<br />
Ovaler Spiegel, breite, leicht ansteigende Fahne mit<br />
reliefierten Rocaillen, geschweifter Rand. Cremeweiß<br />
glasiert, blau bemalt. Im Zentrum der zechende Bacchus<br />
mit Putten und zwei Böcklein. Auf der Unterseite<br />
die Leuchtturmmarke. Kleine Glasurabplatzungen.<br />
(13019613) (10)<br />
€ 1.000 - € 2.000<br />
Sistrix<br />
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213
Seitenansicht<br />
Darstellung der<br />
aufgesetzten Kassette<br />
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168<br />
AUSSERGEWÖHNLICHES BAROCK-KABINETT<br />
Höhe: 94 cm.<br />
Breite: 115 cm.<br />
Tiefe: 54 cm.<br />
Italien oder Augsburg, 17. Jahrhundert.<br />
Nadelholz und Eiche, teils geschnitzt, teilweise in<br />
Nussbaum furniert, teilweise gegenfurniert, intarsiert<br />
in Zwetschge und anderen Hölzern, teilebonisiert,<br />
teils polychrom gefasst und teilweise vergoldet sowie<br />
Einlagen in Marmor sowie Ruinenmarmor und Scagliola.<br />
Auf vier vollplastischen und vergoldeten Greifen<br />
das Kabinett in Form eines antikisierenden Tempels.<br />
Die mehrfach getreppte, ebonisierte Zarge mit großer<br />
Schublade und zentral schließendem Schloss. Darüber<br />
zweitüriges, gegenfurniertes Kabinett mit verspiegeltem<br />
Eingericht, dies durch Halbsäulen, verdeckte<br />
Gemälde sowie in Marmoroptik gemalten Boden und<br />
Decke, einen Spiegelsaal imitierend. Flankiert von vier<br />
Marmorsäulen mit vergoldeten Basen und korinthischen<br />
Kapitellen sowie acht kleinen Schüben. Abschließender<br />
gesprengter Giebel mit erhabenem,<br />
abnehmbarem Podest und seitlicher Galerie, teils verspiegelt.<br />
Verdecktes Eisenschloss und Eisenbänder.<br />
Leichte Alterssp. Rest. Erg. (†)<br />
(12821134) (13)<br />
EXTRAORDINARY BAROQUE CABINET<br />
Height: 94 cm.<br />
Width: 115 cm.<br />
Depth: 54 cm.<br />
Italy or Augsburg, 17th century.<br />
Carved, partly gilded, partly ebonized softwood and<br />
oak veneered in walnut partly inlayed in plum a.o.<br />
polychrome painted and inlays in marble and scagliola.<br />
Behind two doors mirror glassed cabinet with hidden<br />
paintings. Covered central lock and door hinges in<br />
iron. Smaller damages due to age. Rest. Add. (†)<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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215
169<br />
ANTWERPENER KABINETT<br />
Höhe: 142,5 cm.<br />
Breite: 112 cm.<br />
Tiefe: 45,5 cm.<br />
Antwerpen, um 1660.<br />
Zweiteiliges Objekt. Auf gedrückten Kugelfüßen stehende<br />
gedrehte Beine, durch eine Kreuzzarge verbunden,<br />
welche mittig rautenartig gehöht ist. Profilierte<br />
und mit Wellenleisten sowie kubischen Ecklösungen<br />
gestaltete Zarge. Darauf der kastenförmige Korpus<br />
mit durch Bein intarsierter Schreibplatte mit zehnschübiger<br />
Inneneinrichtung sowie zentraler Schwingtür<br />
mit dahinterliegendem hohen Schub und eingestelltem<br />
Spiegelkabinett mit Schildpatt- und Beinboden.<br />
Die zentrale Mitteltür durch zwei korinthische Säulen<br />
gerahmt, die mit Schildpatt verziert sind. Frontal mit<br />
eingestelltem Rundbogen. Dieser sowie neun der zehn<br />
Schübe mit flämischen Miniaturmalereien in Öl auf<br />
Kupfertafel, jeweils in Wellenleistenprofilen gerahmt.<br />
Ein weiterer Schub über der zentralen Mitteltür liegend,<br />
mit gesprengtem Giebel und zentralem geschnittenen<br />
und getriebenen Puttodekor. Die Malereien jeweils<br />
Szenen aus der Heilsgeschichte Jesu sowie verschiedene<br />
Heilige, welche mit diesem verbunden sind wie<br />
Johannes der Täufer oder Maria Magdalena. Die zentrale<br />
Tür mit Darstellung „Noli me tangere“. Überkragendes,<br />
durch Wellenleisten profiliertes Gesims. Alters- und<br />
Gebrauchssp., besch. Aufgrund der Situation der Zugknäufe<br />
für die Schreibplatte gehen wir davon aus,<br />
dass keine ehemaligen Türen vor das Innenleben gesetzt<br />
waren.<br />
(13013213) (13)<br />
ANTWERP CABINET<br />
Height:142.5 cm.<br />
Width: 112 cm.<br />
Depth: 45.5 cm.<br />
Antwerp, ca. 1660.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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170<br />
PIETRA DURA-KABINETT<br />
Höhe: 83 cm.<br />
Breite: 71 cm.<br />
Tiefe: 34,5 cm.<br />
Italien, 18./ 19. Jahrhundert.<br />
Auf vier in Bronze gegossenen Greifenfüßen stehender<br />
kastenförmiger Korpus mit risalitartig nach vorne<br />
strebendem Zentrum und gekehlter Basis. Vertikale<br />
Dreigliederung mit zentralem Portikuselement mit<br />
flankierenden Rundsäulen und korinthischen Kapitellen,<br />
gebildet aus rotem und grünlichem Marmor mit<br />
zentraler Rundbogentür und dahinterliegenden ebonisierten<br />
und weiß akzentuierten Schubfächern. Überkragende<br />
Balustergalerie mit Ziervasenaufsätzen, links<br />
und rechts flankiert von Schüben mit alternierenden<br />
Einlagen in Lapislazuli und grünem und rotem Marmor.<br />
Überfangender Giebel mit flankierenden Voluten<br />
und zentralem Schub, ebenfalls mit Pietra dura-Einlagen<br />
und flankierenden Lisenen.<br />
(1331813) (13)<br />
PIETRA DURA CABINET<br />
Height: 83 cm.<br />
Width: 71 cm.<br />
Depth: 34.5 cm.<br />
Italy, 18th/ 19th century.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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171<br />
FRANKO-FLÄMISCHE PASTORALE TAPISSERIE<br />
MIT MUSIKANTEN<br />
147 x 180 cm.<br />
Franko-flämisch, frühes 16. Jahrhundert.<br />
Über einem Millefleurs-Grund links ein Querflötenspieler,<br />
rechts ein Tänzer und in der Mitte ein Schelm<br />
mit Glockenbehang und Narrenzepter. In einfacher<br />
blauer Bordüre gefasst. Rest. (†)<br />
(1331381) (13)<br />
FRANCO-FLEMISH PASTORAL TAPESTRY<br />
WITH MUSICIANS<br />
147 x 180 cm.<br />
Franco-Flemish, early 16th century.<br />
A flute player on the left, a dancer on the right and at<br />
the centre a knave with bell hangings and a fool’s<br />
sceptre against a millefleurs background. Framed in a<br />
simple blue border. Restored. (†)<br />
€ 60.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
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221
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172<br />
MILLEFLEURS-TAPISSERIEFRAGMENT<br />
201,9 x 86,4 cm.<br />
Franko-flämisch, um 1500.<br />
In knapper Bordüre gefasst. Mit mehreren Tieren<br />
und Blüten. Rest. und besch. (†)<br />
(1331382) (13)<br />
MILLEFLEURS TAPESTRY FRAGMENT<br />
201.9 x 86.4 cm.<br />
Franco-Flemish, ca. 1500.<br />
Set in a tight border. Decorated with some animals<br />
and flowers. Restored and damaged. (†)<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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223
173<br />
GROSSES BAROCKES KABINETT<br />
Maße ohne den späteren Unterbau:<br />
87 x 142 x 45,5 cm.<br />
Norditalien, 17. Jahrhundert und später.<br />
Auf einem späteren ebonisierten Unterbau, dieser mit<br />
Herkuleslöwen-Kompositionen vor gedrehten Säul en<br />
mit einer Rückwand, die mit filigranen tradierten Säulen<br />
dekoriert ist. Darüber eine Zarge mit dekorierter<br />
Vorblendung und Wellenleistenprofilen, daraufliegend<br />
der ältere Überbau, der vermutlich aus dem 17. Jahrhundert<br />
stammt und in einer architektonischen Gliederung<br />
komponiert ist. Gekehlte auf Kugelfüßen stehende<br />
Basis mit Perlstab, darüber ein zentrales Portikusmotiv<br />
mit Türen und dahinterliegenden Schüben, von einem<br />
gesprengten Giebel überfangen, der wiederum als<br />
Schub fachvorblendung dient, flankiert von mehreren<br />
Schüben mit vergoldeten Bronzegriffen und als Portale<br />
verstandene Türen mit ebonisierten und mit Wellenband<br />
profilierten Schüben hinterfangen. Den Portalen jeweils<br />
eine in Bronze gegossene und ziselierte sowie vergoldete<br />
Figur eingestellt. Leicht überkragende Deckplatte.<br />
Seitlich gegossene Tragegriffe.<br />
(1330293) (1) (13)<br />
LARGE BAROQUE CABINET<br />
Dimensions without later substructure:<br />
87 x 142 x 45.5 cm.<br />
North Italy, 17th century or later.<br />
€ 45.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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Detailabbildungen Lot 173
174<br />
AVENTURIN WEIHWASSERBEHÄLTNIS<br />
zum Größenvergleich<br />
Höhe ohne Etui: 24,5 cm.<br />
Höhe inkl. Etui: 27 cm.<br />
Norditalien, 17. Jahrhundert.<br />
In Aventurin geschnittenes Kruzifix mit vorgesetztem<br />
Cherub, dessen ausgehöhlter Kopf als Weihwasserbehältnis<br />
dient. Mit vergoldetem Kupferdrahtfiligran in<br />
vegetabiler Form dekoriert. In gold punziertem gekantetem<br />
mit Seide ausgekleidetem Lederetui.<br />
(13313037) (13)<br />
€ 5.500 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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175<br />
PEINIGUNG CHRISTI<br />
Höhe: 15,2 cm.<br />
Deutschland, 17./ 18. Jahrhundert.<br />
Über bewegtem Rundsockel die in Buchsbaum geschnitzte<br />
und patinierte Figurengruppe, die den über<br />
einer Säule gefesselten Jesus zeigt, wie er von drei<br />
Schergen gepeinigt wird.<br />
(13313043) (13)<br />
€ 7.500 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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227
176<br />
STEIGENDER STIER<br />
Höhe inkl. Sockel: 17,5 cm.<br />
Höhe ohne Sockel: 14,5 cm.<br />
Norditalien, um 1700.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet. Auf den<br />
Hinterläufen stehender steigender Stier mit angelegtem<br />
Schwanz und gesenktem Haupt. Auf rechteckiger<br />
grün-weiß geäderter Marmorplinthe. (†)<br />
(13306011) (13)<br />
€ 7.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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177<br />
PAAR BRONZERELIEFS MIT<br />
CAESAREN BILDNISSEN<br />
Höhe: 70 cm.<br />
Breite: 54 cm.<br />
Italien oder Frankreich, 18. Jahrhundert.<br />
Die beiden Marmortafeln als Gegenstücke gearbeitet,<br />
auf ovalen Marmortafeln. Die Kopfbildnisse im Hochrelief<br />
in Bronze, dunkel patiniert, mit Kopfrichtung nach<br />
links bzw. nach rechts.<br />
Die äußere hochovale Rahmung in weißem, leicht<br />
grau geädertem Carrara-Marmor, mit Randkehle und<br />
Wölbung, sowie schmaler vergoldeter Innenleiste.<br />
Grundplatte in rotem ägyptischem Porphyr, geschliffen<br />
und poliert. Die Bildnisse zeigen wohl Kaiser Vitellius<br />
und Nero mit Lorbeerkranz.<br />
Ausführung in hoher Bronzegussqualität, die Rahmungen<br />
äußerst fein gearbeitet, wohl ehemals zur Ausstattung<br />
eines Kaisersaales des 18. Jahrhunderts. A.R.<br />
(1331322) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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178<br />
CARLO FRANCESCO MELLONE,<br />
TÄTIG ZWISCHEN 1695 UND 1756, ZUG.<br />
PORTAITBÜSTE PAPST GREGOR VIII<br />
(1502 BOLOGNA – 1585 ROM)<br />
Gesamthöhe inkl. Sockel: 44 cm.<br />
Breite: 33 cm.<br />
Rom, um 1715 - 1725.<br />
Die in Marmor höchst qualitätsvoll gearbeitete Büste<br />
zeigt Papst Gregor VIII (Buoncampagni), auf den der<br />
sogenannte „Gregorianische Kalender“ zurückgeht.<br />
Zwischen 1715 und 1723 wurde für diesen Papst posthum<br />
das Grabmonument von Camilo Rusconi (1658-<br />
1728) unter Mitwirkung von Mellone im Petersdom in<br />
Rom errichtet. Der Mailänder war zunächst Schüler<br />
des Carlo Simonetta, dann auch Schüler Rusconis und<br />
war für die Detailarbeiten am großen Grabmal zuständig.<br />
Detailbeobachtungen lassen den Schluss zu,<br />
dass auch die hier vorliegende Büste in dieser Zeit und<br />
wohl von Mellone gearbeitet worden ist.<br />
Das bärtige Haupt ist leicht gesenkt wiedergegeben,<br />
das Haar durch eine Mütze bedeckt, das Gesicht<br />
nachdenklich. Über die Schultern ein Chormantel mit<br />
breiten, floral im Flachrelief gearbeiteten Borten. Dazwischen<br />
eine geknotete Kette. Die Büste auf rundgedrehtem,<br />
braunem, weiß geädertem Marmorsockel<br />
mit achtseitiger Basis. A.R. (†)<br />
(13306031) (11)<br />
CARLO FRANCESCO MELLONE,<br />
ACTIVE BETWEEN 1695 AND 1756, ATTRIBUTED<br />
PORTRAIT BUST OF POPE GREGORY VIII<br />
(1502 BOLOGNA – 1585 ROME)<br />
Total height incl. base: 44 cm.<br />
Width: 33 cm.<br />
Rome, ca. 1715 - 1725. (†)<br />
€ 20.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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179<br />
SELTENES KORINTHISCHES KAPITELL<br />
Höhe: 55 cm, ohne Sockel.<br />
2. - 3. Jahrhundert v. Chr.<br />
In Stein vollrund gearbeitetes Kapitell mit Akanthusund<br />
Rollwerkreliefs in zwei horizontalen Registern mit<br />
überfangenden fragmentarisch erhaltenen Abakusblüten.<br />
Auf modernem gestuftem Steinsockel.<br />
Anmerkung:<br />
Nach antiker Sitte war die jung verstorbene Tochter<br />
eines wohlhabenden Bürgers von Korinth außerhalb<br />
der Stadt an einer Straße bestattet worden. Das Grabmal<br />
mit Eckprotomen trägt eine Inschrift in griechischen<br />
Buchstaben, die den frühen Verlust des jungen<br />
Mädchens beklagt („Jungfau war Melite noch, da<br />
kränzte schon Niko, die Alte, ihr den Hügel. War das,<br />
Hades, gerechtes Gericht?“). Neben das Grabmal<br />
hatte die Amme einen Korb mit den Spielsachen des<br />
Mädchens gestellt und mit einer Steinplatte abgedeckt.<br />
Im darauf folgenden Frühjahr war nun der<br />
Akanthusstrauch, auf dem das Körbchen zufällig<br />
stand, seitlich ausgetrieben und hatte damit eine<br />
Form geschaffen, die an das spätere korinthische<br />
Kapitell erinnert. Der Bildhauer Kallimachos (tätig im<br />
letzten Viertel des 5. Jahrhunderts vor Christus) kam<br />
an dem Grabmal vorüber, wodurch er zu der Neuschöpfung<br />
der Form des Korinthischen Kapitells angeregt<br />
worden sein soll. (1330542) (2) (13)<br />
RARE CORINTHIAN CAPITAL<br />
Height: 55 cm, without base.<br />
2nd - 3rd century BC.<br />
€ 70.000 - € 90.000<br />
Sistrix<br />
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180<br />
MUSEALE FIGUR DER MADONNA<br />
MIT KIND DES 14./ 15. JAHRHUNDERTS<br />
Höhe: 78 cm.<br />
Breite: 56 cm.<br />
Tiefe: 24 cm.<br />
Beigegeben ein Thermolumineszenz-Bericht Labor<br />
Kotalla, vom 14.1.2008. Nr. 01161207, mit dem Altersergebnis:<br />
„600 Jahre +/- 20%“.<br />
In weißem Ton gefertigt und gebrannt, an der Rückseite<br />
gehöhlt. Die Madonna mit Kronreif über einem<br />
gefalteten Kopfschleier in Halbfigur. Das Gesicht ist<br />
dem Kind zugewandt, die Augen betont mandelförmig,<br />
was auf den der Zeit entsprechenden Stil in der französischen<br />
Plastik hinweist. Die Gestaltung der Lippen<br />
deutet ein leichtes Lächeln an. Das Kleid am Hals mit<br />
einer Borte abgesetzt, mit rosettenförmigem Besatz.<br />
Die Kleiderfalten des Busens nach unten gleichmäßig<br />
zusammengeführt, während das Manteltuch nach unten<br />
zunehmend leichte Spitzfalten ausbildet, die zum<br />
mitgearbeiteten Sockel führen. In der linken Armbeuge<br />
hält Maria das aufrecht sitzende Kind, das beide Arme<br />
nach vorne gerichtet hat. Der Unterkörper des Kindes<br />
mit einem Kleid bedeckt, das bis zu den Zehen herabgeführt<br />
ist. Der Blick des Kindes nach links in die Ferne<br />
gerichtet, das kurze Haar kraus gezeigt.<br />
Die Plastik zeigt hohe Qualität, nicht allein, was Gesamtauffassung<br />
oder Gesichtsausdruck betrifft, sondern<br />
auch im Detail, wie etwa die elegant geformten<br />
Finger der Madonna unterhalb des Kindes. Zeitentsprechend<br />
ist hier vom „Weichen Stil“ der sogenannten<br />
„Schönen Madonnen“ zu sprechen. Eine von Prag<br />
bis Paris sich erstreckende Stilrichtung, die bereits um<br />
1380 ansetzte und um 1450 endete. Ausführungen in<br />
Steinguss oder Ton waren gängige Praxis.<br />
Die schöne Alterspatina lässt eine ehemalige Farbfassung<br />
erkennen, etwa an den Rotpigmenten in Gesicht<br />
und Kleid oder dem Ockerton in der Halsbordüre. A.R.<br />
Literatur:<br />
Harald Olbrich (Hrsg.), Weicher Stil und Schöne Madonnen,<br />
in: Lexikon der Kunst, München 1991.<br />
Anton Legner (Hrsg.), Die Parler und der schöne Stil<br />
1350 - 1400. Europäische Kunst unter den Luxemburgern.<br />
Ein Handbuch zur Ausstellung des Schnütgen-<br />
Museums in der Kunsthalle, Köln 1978 (drei Bände,<br />
zwei Ergänzungsbände).<br />
Michael Victor Schwarz, Höfische Skulptur im 14.<br />
Jahrhundert. Entwicklungsphasen und Vermittlungswege<br />
im Vorfeld des weichen Stils, Worms 1986.<br />
(1331321) (11)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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231
181<br />
FRÜHGOTISCHE SCHNITZFIGUR:<br />
MARIA MIT KIND<br />
Höhe: 66 cm.<br />
Italien, um 1400.<br />
Der Figurenstil entspricht der Zeit des ausgehenden<br />
14. Jahrhunderts: Maria in Sitzhaltung dargestellt, die<br />
Thronbank tritt an den Seiten nur wenig vor. Der Oberkörper<br />
der Maria ebenso gerade gehalten wie der des<br />
segnenden Kindes, das von der linken Hand der Mutter<br />
– gleichzeitig mit einem Buch – gehalten wird,<br />
während der rechte Arm Mariens vorgestreckt ist,<br />
ehemals mit einem Attribut besetzt. Ein schmaler<br />
Stirnreif über dem Haupt der Maria. Der blau gefasste<br />
Mantel bildet unterhalb der Knie schrägziehende<br />
Falten aus, mit einer Krüppelfalte am Boden. Die<br />
Farbfassung geht auf den original Bestand zurück,<br />
altersbedingt farblich nachgestimmt.<br />
Lindenholz, rückseitig gehöhlt, mit erkennbaren Wurmgängen;<br />
die Finger der rechten Hand abgebrochen.<br />
A.R. (13311018) (11)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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182<br />
RENAISSANCE-KABINETT<br />
(WEITERE ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />
58,5 x 96,5 x 39 cm.<br />
Um 1580.<br />
Kastenform mit zweitüriger Front, diese mit fein<br />
ziseliertem und teilweise durchbrochen gearbeitetem<br />
Schlüsselschild. Frontale Ansicht einer manieristischen<br />
Scheinarchitektur in Zentralperspektive dargestellt. Das<br />
Architekturthema auch an den Kurzseiten aufgegriffen.<br />
Die Intarsien partiell gefärbt oder brandschattiert. Die<br />
Türen innen mit feinen Intarsien, eine große rechteckige<br />
Kartusche umrandet von Rollwerk und Blattwerk,<br />
darin verschiedene Musikinstrumente, Bücher und<br />
eine Brille. Inneneinrichtung mit elf Schubfächern und<br />
einem großen und zwei kleinen, durch Türen verschießbaren<br />
Fächern. Diese jeweils mit feiner, teils<br />
brandschattierter und gefärbter Intarsienzier, verschiedene<br />
Architekturen darstellend, welche auf teilweise<br />
unterschiedliche Vorlagen zurück gehen. Kein Schlüssel<br />
vorhanden. Alters- und Gebrauchssp. Die Intarsien<br />
besonders im äußeren Bereich nachgedunkelt, teilweise<br />
gefüllte Wurmlöcher. (†)<br />
(13306223) (10)<br />
RENAISSANCE CABINET<br />
(FURTHER ILL. FOLLOWING PAGES)<br />
58.5 x 96.5 x 39 cm.<br />
Ca. 1580. (†)<br />
€ 35.000 - € 55.000<br />
Sistrix<br />
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183<br />
FRAGMENT EINES SARKOPHAGES<br />
Höhe: 88 cm.<br />
Breite: 95 cm.<br />
Römisch, 4. Jahrhundert.<br />
In Sandstein gearbeitetes Relief mit zentraler quadratischer<br />
Darstellung eines Brustbildnisses einer frontal<br />
ausgerichteten Person mit rhetorischem Gestus. Das<br />
dem Quadrat eingestellt ist. In den vakanten Zwickeln<br />
Kreisformen, flankiert von Blattreliefs. (†)<br />
(1330607)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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233
184<br />
MUSEALES MINIATURKABINETT<br />
Höhe: 13 cm.<br />
Länge: 15 cm.<br />
Tiefe: 9 cm.<br />
Wohl Augsburg, 17. Jahrhundert.<br />
Rechteckkästchen auf vier eichelförmigen Füßen, die<br />
geraden Wandungen und die Decke allseitig durch<br />
Band- und Fadeneinlagen gerahmt, mit reicher Bildintarsiendekoration.<br />
In den Rahmungen Ruinenlandschaftsarchitekturen:<br />
Auf dem frontalen Klappdeckel<br />
Bogen mit seitlichen, nach hinten perspektivisch sich<br />
verjüngenden weiteren Rundbogenarchitekturen mit<br />
Ruinenmauerwerk und grünen Pflanzen. Die an den<br />
Seiten und rückwärts entsprechenden Darstellungen<br />
der Architekturen ziehen zum Teil in Rollwerkmotive<br />
ein. Deckplatte mit stilllebenhaft intarsierten Musikin<br />
strumenten wie Handorgel, Geige, Schalmei, Trommel,<br />
Lauten, Flöten sowie Notenbuch. Im Deckel<br />
eingearbeitetes Frontschloss (Schlüssel vorhanden).<br />
Deckel innenseite ebenfalls mit Musikinstrumentenstillleben<br />
intarsiert. Inneneinbau mit insgesamt sieben<br />
schmalen kürzeren und längeren Schüben um<br />
eine Mitteltüre, die Schubfronten ebenfalls intarsiert<br />
sowie durch feine Flammleisten gerahmt. Mitteltürchen<br />
mit miniaturhaft gearbeitetem aufgesetzten Kapellenschloss<br />
versehen sowie vergoldeten Scharnierbändern.<br />
(†) (13306050) (10)<br />
MINIATURE CASKET OF MUSEUM-QUALITY<br />
Height: 13 cm.<br />
Length: 15 cm.<br />
Depth: 9 cm.<br />
Probably Augsburg, 17th century. (†)<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
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185<br />
SATZ VON VIER IN MARMOR GERAHMTEN<br />
CAESARENBILDNISSEN IN BRONZE<br />
Je 27 x 23 cm.<br />
Verso je alte Papierbeklebung, darauf Rundstempel<br />
in Schwarz mit Malteserkreuz sowie Inventarnummern-Aufkleber.<br />
Italien, wohl Ende 18. Jahrhundert.<br />
Jeweils rechteckige, an den Seiten gekehlte Rahmen<br />
in grün-weiß geädertem Marmor, Innenfeld mit nochmaliger<br />
schmaler Einfassung in braunem Stein, die<br />
Fläche in dunkelockerbraunem Antikmarmor. Im Zentrum<br />
hochovales graues Marmorfeld. Darauf jeweils<br />
die Cäsarenbildnisse in Bronze. Zwei der Köpfe nach<br />
rechts bzw. nach links gerichtet.<br />
In Gravur im Stein bezeichnet:<br />
„NERO-AUG“,<br />
„AVITEL-GERM“ (=Germanicus),<br />
„TI CLAUDIVS“ (= Tiberius Claudius) und<br />
„DOMI AVG“ (= Kaiser Domitian).<br />
Original eingelassene Aufhängeschlaufen in Eisen.<br />
A.R. (1331004) (2) (11)<br />
€ 3.500 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
186<br />
KLEINER ALABASTERKOPF EINES MANNES<br />
Höhe: 10 cm.<br />
Gesamthöhe mit Marmorsockel: 18 cm.<br />
Im Stil der römischen Antike des ersten Jahrhunderts.<br />
(1300867) (11)<br />
€ 2.500 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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239
187<br />
SELTENER APOSTELHUMPEN<br />
Höhe: 33 cm.<br />
Die Darstellung des Jesus Christus mit Datierung<br />
„1594“ versehen.<br />
Vermutlich Böhmen und 1594.<br />
Entfärbtes leicht gelbstichiges Glas mit kleineren Einschlüssen<br />
und Bläschen. Mit polychromem Emaildekor.<br />
Über mit weißem Streifendekor akzentuiertem<br />
Profilstandring der leicht konisch auslaufende Korpus<br />
mit zwei horizontalen figürlich gefüllten Registern.<br />
Um Jesus herum, der seine Hand zum Segensgestus<br />
erhoben hat und von der Datierung 1594 umgeben<br />
wird, die zwölf Apostel, die sicherlich auf eine vielleicht<br />
Straßburger Holzschnittvorlage zurückgehen und<br />
die von Maiglöckchen verbunden werden. Über ihnen<br />
die jeweilige Benennung passend zu ihren Attributen.<br />
Hals abschließend mit emailliertem Punktdekor. Korpus<br />
selbst ohne Sprünge, aufgeschmolzener Standring<br />
mit zwei Fehlstellen.<br />
Anmerkung:<br />
In Form und Auffassung vergleichbar ist der Apostelhumpen<br />
Nr. 283 in der Sammlung Biemann: Brigitte<br />
Klesse, Axel von Saldern, Glaskunst Sammlung<br />
Biemann, Zürich 1978, S. 283. (13008612) (13)<br />
€ 2.500 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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188<br />
KLEINER MARMORKOPF<br />
Höhe: 11 cm.<br />
Gesamthöhe mit Holzsockel: 18 cm.<br />
Italien, 18. Jahrhundert oder später.<br />
Kopf eines Mannes im Stil der römischen Caesarenköpfe<br />
des ersten Jahrhunderts.<br />
(1300869) (11)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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zum Größenvergleich<br />
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241
189<br />
KLEINER MARMORKOPF EINES APOSTELS<br />
ODER HEILIGEN<br />
(ABB. LINKS)<br />
Höhe: 15 cm.<br />
Gesamthöhe mit Sockel: 25,5 cm.<br />
Frankreich, 16. Jahrhundert.<br />
Bärtig wiedergegeben mit Stirnlocken und seitlich zurückgekämmtem<br />
Haar. Nasenspitze angerieben, am<br />
Hals schräg abgeschnitten.<br />
(1300865) (11)<br />
SMALL MARBLE HEAD OF AN APOSTLE<br />
OR SAINT<br />
(ILL. LEFT)<br />
Height: 15 cm.<br />
Total height with base: 25.5 cm.<br />
France, 16th century.<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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190<br />
ALABASTERKOPF EINES BÄRTIGEN MANNES<br />
Höhe: 15 cm.<br />
Gesamthöhe mit moderner Sockelung: 21,5 cm.<br />
Italien, 16. Jahrhundert oder später.<br />
Am Hals gebrochen, Absplitterungen an Nase und<br />
Brauen. Der Kopf möglicherweise als Darstellung<br />
eines Philosophen zu verstehen.<br />
(1300864) (11)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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243
191<br />
SELTENE SINGVOGELDOSE IN BUCHFORM<br />
VON KARL GRIESBAUM<br />
Maße: 4,1 x 12,7 x 7,8 cm.<br />
Seitlich mit 925er Feingehalt, Halbmond und Krone<br />
Triberg im Schwarzwald, um 1960.<br />
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert. In Buchform mit<br />
gemugelten Bernsteinen und zentralem, über der<br />
Klappe liegendem Büstencameo. Vogelschlüssel.<br />
(1330192) (13)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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192<br />
SELTENE DOPPELTE SINGVOGELDOSE<br />
VON KARL GRIESBAUM<br />
Maße: 5,5 x 18 x 9,6 cm.<br />
Bodenseitig mit 925er Feingehalt, Halbmond und<br />
Krone.<br />
Triberg im Schwarzwald, um 1960.<br />
Silber, getrieben, gegossen ziseliert. Spielwerk mit<br />
zwei Singvögeln. Ein Schlüssel. In schwarzer, innen<br />
samtierter Schatulle. Vogelschlüssel.<br />
(1330191) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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245
193<br />
REITERDENKMAL KAISER WILHELM I<br />
ZU MÜNSTER IN WESTFALEN<br />
Höhe der Skulptur: 26 cm.<br />
Länge der Skulptur: 24,5 cm.<br />
Tiefe der Skulptur: 12 cm.<br />
Maße des Sockels: 20 x 24,3 x 13,8 cm.<br />
Marken: Reichssilberstempel-Halbmond Krone 800<br />
und KÜNNE ALTENA.<br />
Arbeiten: Modelliert, gegossen, ziseliert, graviert.<br />
Silberne Verkleinerung, angefertigt von Arnold Künne<br />
in Altena als Ehrengeschenk für den Oberpräsidenten<br />
der Provinz Westfalen, Konrad Studt.<br />
Bei der sehr detailreich gearbeiteten Silberskulptur<br />
handelt es sich um eine Verkleinerung des vom Bildhauer<br />
Friedrich Reusch für Münster i. Westfalen geschaffenen<br />
Denkmals Kaiser Wilhelm I von der Hand<br />
des in Altena geborenen und in Berlin lebenden Bildhauers<br />
Arnold Künne, gefertigt in der Silberwarenfabrik<br />
Arnold Künne in Altena in Westfalen.<br />
Die Skulptur zeigt den Kaiser in Kürassieruniform mit<br />
Mantel, Federbuschhelm und Marschallstab in seiner<br />
Rechten straff und aufrecht auf seinem Ross sitzend,<br />
mit seiner linken Hand die Zügel haltend. Das kräftige<br />
Pferd mit fein gezeichneten Muskeln, Sehnen und<br />
Mähne ist in dynamischer Vorwärtsbewegung dargestellt,<br />
Sattel, Lederzeug und Steigbügel sind detailgetreu<br />
gearbeitet. Den Kopf etwas gesenkt schreitet<br />
das Pferd, auf einer naturalistisch gestalteten Grasfläche<br />
stehend, mit erhobenem linkem Vorderbein<br />
kraftvoll nach vorn. Der schlichte Sockel aus Holz ist,<br />
neuzeitlich ergänzt, dem originalen Denkmalssockel<br />
nachempfunden.<br />
Das Denkmal Kaiser Wilhelm I wurde auf Initiative<br />
des damaligen Oberpräsidenten der Provinz Westfalen,<br />
Konrad Studt, im Jahre 1897 nach den Plänen des<br />
Bildhauers Friedrich Reusch vor dem Schloss zu<br />
Müns ter aufgestellt. Konrad Studt stand der Provinz<br />
Westfalen von 1889 bis zu seiner Berufung als Kultusminister<br />
nach Berlin im Jahre 1899 als Oberpräsident<br />
vor. Um ihn gebührend aus dem Amt zu verabschieden,<br />
bildete sich eine Kommission unter Leitung des<br />
Freiherrn Ignatz von Landsberg auf Schloss Drensteinfurt,<br />
die bei der Altenaer Silberwarenfabrik Arnold<br />
Künne ein Ehrengeschenk in Silber in der Form<br />
eines verkleinerten Kaiserdenkmals in Auftrag gab.<br />
Freiherr v. Landsberg bedankte sich in einem Schreiben<br />
vom 19. Nov. 1900 an Arnold Künne in Altena für<br />
die Übersendung von zwei Photographien des Ehrengeschenks<br />
und bringt in diesem Schreiben zum Ausdruck,<br />
„.wie sehr die wohlgelungene Ausführung des<br />
Reiter-Denkmals Kaiser Wilhelm des Großen sowohl<br />
bei den Mitgliedern der Commission als auch insbesondere<br />
bei Sr. Exzellenz Herrn Minister Studt Anerkennung<br />
gefunden hat“. E. Landsmann teilt auf Seite<br />
15 seines Büchleins Konrad von Studt – ein preußischer<br />
Kultusminister – Darstellung seines Lebens und<br />
Wirkens, erschienen 1908 im Carl Heymann Verlag in<br />
Berlin, das Folgende mit: „Die Provinz widmete dem<br />
scheidenden Oberpräsidenten eine herrliche Darstellung<br />
des durch seine Initiative vor dem Schlosse zu<br />
Münster errichteten Reiterstandbildes Kaiser Wilhelms<br />
des Großen in getriebenem Silber“. Im Archiv des<br />
Märkischen Kreises in Altena befindet sich eine hier<br />
wiedergegebene aber unbezeichnete Abbildung (F<br />
4307) eines Ehrengeschenkes in Form der beschriebenen<br />
Silberskulptur auf einem hölzernen Sockel, der<br />
dem Sockel des Münsterschen Kaiserdenkmals entspricht,<br />
mit silbernen Attributen. Bei einem der silbernen<br />
Attribute handelt es sich um das Wappen der Provinz<br />
Westfalen. Es kann also mit großer Sicherheit<br />
davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem<br />
auf der Abbildung dargestellten Ehrengeschenk um<br />
jenes handelt, welches dem Oberpräsidenten Studt<br />
bei seiner Verabschiedung aus Münster überreicht<br />
worden ist. Die auf der Abbildung aus dem Archiv des<br />
Märkischen Kreises in Altena sichtbare Silberskulptur<br />
entspricht der hier angebotenen Reiterskulptur.<br />
Anmerkungen:<br />
Wir danken dem Herrn Kreisarchivamtsrat Ulrich<br />
Biroth vom Archiv des Märkischen Kreises in Altena<br />
für die freundliche Genehmigung zum Abdruck der<br />
Abbildung des Ehrengeschenks (Archiv-Nr. F 4307),<br />
dem Stadtarchiv Bad Salzuflen für die freundliche<br />
Genehmigung zur Einsichtnahme in die Firmen- und<br />
Familienunterlagen Künne aus Altena, dem Stadtarchiv<br />
Altena für die freundlich erteilten Auskünfte zur<br />
Firma und zur Familie Künne und schließlich dem<br />
Stadtarchiv Münster für die Auskünfte, die Hinweise<br />
und die freundliche Überlassung des Archivmaterials<br />
zur Errichtung des Denkmals Kaiser Wilhelm I. vor<br />
dem Schloss zu Münster zur Einsichtnahme.<br />
Das Denkmal Kaiser Wilhelm I zu Münster i. Westfalen<br />
wurde auf Betreiben des seinerzeitigen Oberpräsidenten<br />
der Provinz Westfalen, Konrad Studt, von<br />
Bruno Schmitz und Konrad Reusch entworfen und im<br />
Jahre 1897 vor dem Münsterschen Schloß errichtet.<br />
Es wurde im Jahre 1942 für Kriegszwecke eingeschmolzen.<br />
(Vergl. Blog des Stadtmuseums Münster;<br />
Grundsteinlegungsurkunde im Stadtarchiv Münster;<br />
Zeitungsbericht über die Errichtung des Denkmals,<br />
daselbst).<br />
Die Silberwarenfabrik Arnold Künne in Altena i. W.<br />
wurde im Jahre 1760 (1819) begründet und bestand<br />
bis in die 1930er Jahre. Der Begründer der Fabrik,<br />
Arnold Künne, verbrachte seine Lehr- und Studienzeit<br />
in Paris und knüpfte dort weitreichende Verbindungen.<br />
Neben Gebrauchssilber und Kirchensilber wurden in<br />
Altena auch bedeutende Ehrengeschenke geschaffen,<br />
so z. B. die Hochzeitsgabe der Provinz Westfalen<br />
für den Kronprinzen und späteren Kaiser und König<br />
Wilhelm II. und seiner Ehefrau, ein Tafelaufsatz von<br />
150 cm Höhe, bestehend aus 90 kg Silber und 1 kg<br />
Gold. Der Tafelaufsatz ist heute verschollen (Vergl.<br />
Firmen- und Familienunterlagen im Stadtarchiv Bad<br />
Salzuflen).<br />
Der Bildhauer Arnold Künne (1866 Altena - 1942 Berlin)<br />
war der älteste Sohn des seinerzeitigen Inhabers<br />
der Silberwarenfabrik Künne in Altena, Albrecht Künne,<br />
und künstlerischer Berater und Mitarbeiter in der<br />
Fabrik seines Vaters. Er studierte 1866 - 1888 an der<br />
Akademie der Bildenden Künste in München, dann<br />
in Berlin und war selbstständiger Bildhauer. Er unternahm<br />
viele Studienreisen und schuf zahlreiche Denkmäler<br />
und Büsten, vor allem solche von Hohenzollernkönigen<br />
und -kaisern, von Bismarck (z. B. für Moskau),<br />
das Dr. Theodor Sutro-Denkmal in New York u. a. mehr.<br />
Nach den Familienunterlagen im Stadtarchiv Bad<br />
Salzuflen war er auch „Schöpfer zahlreicher künstlerischer<br />
Entwürfe für Tafelaufsätze, Figuren etc. seiner<br />
väterlichen Fabrik Arnold Künne-Altena, deren ständiger<br />
künstlerischer Mitarbeiter er war.“ Er zeichnet<br />
auch verantwortlich für den Entwurf des sogen.<br />
Osemundstahlaufsatzes, eines Ehrengeschenkes<br />
des Amtes Lüdenscheid für den Fürsten Bismarck.<br />
Daß der Bildhauer Arnold Künne der Schöpfer der<br />
silbernen Verkleinerung des Münsterschen Kaiserdenkmals<br />
war, dürfte deshalb unzweifelhaft sein.<br />
Künne nahm am Ersten Weltkrieg an der Ostfront<br />
teil und war später Dolmetscher im Großen Generalstab<br />
in Berlin für die russische und die polnische<br />
Sprache. (Vergl. Karl Wagenfeld in der Zeitschrift Niedersachsen<br />
Nr. 21 vom 1.8.1916: Arnold Künne , ein<br />
westfälischer Künstler).<br />
Konrad Studt wurde 1838 in Schweidnitz in Schlesien<br />
als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Ab 1856<br />
studierte er Staats- und Rechtswissenschaften in<br />
Breslau und Berlin. Nach Tätigkeiten an verschiedenen<br />
schlesischen Gerichten wurde er 1870 Landrat im<br />
Kreis Obornik, arbeitete ab 1875 im Ministerium des<br />
Innern, wurde 1882 Regierungspräsident des Regierungsbezirks<br />
Königsberg in Preußen, 1884 in den<br />
Preußischen Staatsrat berufen, arbeitete ab 1887 im<br />
Ministerium für die Reichslande Elsaß-Lothringen und<br />
wurde schließlich 1889 besonders wegen des das<br />
gesamte rheinisch-westfälische Kohlerevier erfassenden<br />
Bergarbeiterstreiks zum Oberpräsidenten der<br />
Provinz Westfalen berufen. Diesen Streik und einige<br />
noch folgende Streiks konnte Studt zufriedenstellend<br />
beilegen. In Westfalen wirkte er besonders für den<br />
Ausbau des Straßennetzes, die Hebung der landwirtschaftlichen<br />
Verhältnisse, die Organisation großer<br />
Wohltätigkeitsunternehmungen usw.; er widmete<br />
sich als Leiter des Provinzialschulkollegiums den<br />
höheren Unterrichtsanstalten, den Volksschulen und<br />
Seminarien und nahm selbst Visitationen vor. Der<br />
Königlichen Akademie zu Münster bereitete er den<br />
Weg zu einer Universität und gründete den Schwimmund<br />
Ruderclub dortselbst. Seine anschließende Tätigkeit<br />
als preußischer Kultusminister war so arbeitswie<br />
auch erfolgreich und wurde 1906 mit der Verleihung<br />
des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler, mit welcher<br />
der erbliche Adel verbunden war, belohnt. Im Jahre<br />
1907 ging Studt in Pension. Er starb 1921 in Berlin.<br />
(13306119) (10)<br />
EMPEROR WILLIAM I MONUMENT<br />
FOR MÜNSTER<br />
Height of sculpture: 26 cm.<br />
Length of sculpture: 24.5 cm.<br />
Depth of sculpture: 12 cm.<br />
Base: 20 x 24.3 x 13.8 cm.<br />
Silver crescent moon and crown 800 hallmark<br />
by the empire and KÜNNE ALTENA.<br />
Silver sculpture created as a gift of honour for Konrad<br />
Studt by Arnold Künne. The exquisitely crafted silver<br />
sculpture is in very good condition and is a smaller<br />
version of the monument of Emperor William I created<br />
by Friedrich Reusch for Münster by the sculptor<br />
Arnold Künne, manufactured in the silverware factory<br />
Arnold Künne in Altena in Westphalia. The simple<br />
wooden base is a modern addition.<br />
In Otto Künne’s publication Das “Geschlecht Künne”<br />
an almost identical sculpture is illustrated on plate 22<br />
and describes it as a gift of honour created for Konrad<br />
Studt, the parting governor of the Province of Westphalia<br />
in 1900. The aforementioned illustrations and<br />
further documentation are enclosed.<br />
Notes:<br />
The emperor’s monument for Münster was initiated<br />
by Konrad Studt, then governor of the Province of<br />
Westphalia with designs by Bruno Schmitz and Konrad<br />
Reusch and erected in 1897. It was melted down<br />
in 1942 for war purposes.<br />
The silverware factory by Arnold Künne in Altena in<br />
Westphalia was founded in 1760 (1819) and traded<br />
until the 1930s.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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194<br />
EDLE KASSETTE IM FRÜHBAROCKEN STIL<br />
Höhe: 16,8 x 26 x 17 cm.<br />
Frankreich, Mitte 19. Jahrhundert.<br />
Versilbertes Metall gegossen, ziseliert. Über Rollwerkfüßen<br />
die profilierte Basis mit vegetabilem Dekor. Darüber<br />
der kastenförmige Korpus mit fruktalen Festons<br />
zwischen vorgesetzten Pilastern und zentraler herabhängender<br />
Schabracke. Dachförmiger Deckel mit<br />
manieristischem Dekor und ovalem Medaillon, Neptun<br />
zeigend. Innen mit Stoff tapeziert. (†)<br />
(1330622) (10)<br />
€ 1.500 - € 2.500<br />
Sistrix<br />
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195<br />
PAAR SHEFFIELDER WEINKÜHLER<br />
Höhe: 25,2 cm.<br />
Gesamtgewicht: ca. 6000 g<br />
Wandungsseitig punziert: Lion passant, Sheffielder<br />
Beschau mit date letter „d“ für 1827, King George<br />
IV-duty mark, verschlagene Masters mark.<br />
Sheffield, 1827.<br />
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert. Über profiliertem<br />
Standring Trompetenfuß mit Zungenfries und Kuppa<br />
in Campagnaform mit Rollwerkhenkeln und Akanthusblattdekor.<br />
Mündungsmantel eingezogen mit unedlem<br />
Einsatz. Dellen, Alters- und Gebrauchssp. (†)<br />
(1282105) (13)<br />
A PAIR OF SHEFFIELD WINE COOLERS<br />
Height: 25.2 cm.<br />
Total weight: ca. 6000 g.<br />
Walls hallmarked: Lion passant, Sheffield city mark<br />
with date letter “d” for 1827, King George IV-duty<br />
mark, mis-struck master's mark.<br />
Sheffield, 1827.<br />
Silver; wrought, cast, chased. Dents, signs of ageing<br />
and wear. (†)<br />
€ 30.000 - € 35.000<br />
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196<br />
AUGSBURGER SATZ SCHÜSSELN<br />
Höhe: 22,5 cm.<br />
Gewicht: 1535 g.<br />
Augsburger Beschau von 1751 bis 1753, Seling „2361“<br />
für Andreas Friedrich Stemler, Meister um 1745.<br />
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert. Ovale Form mit<br />
gebauchtem Korpus und bewegten Zügen. Kurzenden<br />
mit gegossenen Asthandhaben. Die drei Schalen ineinandersteckbar<br />
und bodenseitig nummeriert „1“,<br />
„2“ und „3“ sowie Stülpdeckel mit vier oberseitigen<br />
Füßen und aufseitiger Gravur „JS“. In sekundärer<br />
lederbezogener Schatulle. Kein Schlüssel vorhanden.<br />
(1330614) (10)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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197<br />
TAFELAUFSATZ IM STILE DER GOTIK<br />
ALS FLUGPREIS FÜR DEN DEUTSCHEN<br />
RUNDFLUG BERLIN-TEMPELHOF<br />
1925 für den Flugpionier und Flugzeugkonstrukteur<br />
Richard Dietrich aus Mannheim 1925<br />
Gewicht: 3200 g.<br />
Durchmesser: 50 cm.<br />
Höhe: 30 cm.<br />
Maße des Koffers: 55 x 55 x 40 cm.<br />
800, Halbmond, Krone, Firmenzeichen „n“ im<br />
Wappenschild.<br />
Mannheim, 1925.<br />
Flache, neugotische Buckelschale mit strahlenartigen<br />
Zügen, getragen von vier wappentragenden, zähnefletschenden,<br />
fein naturalistisch ausgeführten Löwen,<br />
in der Mitte bekrönt von einem Pelikan, seine Jungen<br />
nährend; vergoldet (berieben). Um den Pelikan herum<br />
durch graviert: „Ehrenpreis der Stadt Stuttgart für den<br />
deutschen Rundflug, 31. Mai - 9. Juni 1925“. Im originalen,<br />
lederbezogenen und mit grünem Samt und<br />
grüner Seide ausgeschlagenem Aufbewahrungskoffer<br />
(die Seide beschädigt, der Koffer mit fehlendem Tragegriff),<br />
im Kofferdeckel innen beschriftet: „Deutscher<br />
Rundflug / Ehrenpreis / Stadt Stuttgart“.<br />
Beigegeben das von Richard Dietrich verfasste Buch<br />
„Im Flug über ein halbes Jahrhundert“, in welchem<br />
der Wettbewerbsflug 1925, der von Berlin-Tempelhof<br />
aus startete und auch dort endete, auf den Seiten<br />
243-248 beschrieben, und der Tafelaufsatz erwähnt<br />
wird. „Seit damals steht neben anderen Trophäen<br />
der Preis der Stadt Stuttgart, ein prächtiger Tafelaufsatz,<br />
in meiner häuslichen Fliegerecke“. Richard Dietrich<br />
(1894-1945) wurde in Mannheim geboren und starb<br />
im sowjetischen NKDW-Lager Fünfeichen. Er begann<br />
mit 18 Jahren eine Flugausbildung 1912 trat er als<br />
Volontär bei der Firma Hanuschke in Johannistal ein.<br />
Am 8. November 1913 erhielt er seinen Flugschein. Er<br />
gehörte zu den sogenannten Alten Adlern, den 817<br />
Flugpionieren, die schon vor Ausbruch des Ersten<br />
Weltkrieges die Flugzeugführerprüfung bestanden.<br />
Im Ersten Weltkrieg diente er in verschiedenen Flie-<br />
gerabteilungen an der Westfront und in Rumänien.<br />
Nach dem Kriegsende arbeitete er als Versuchsflieger<br />
im Flugzeugmotorenwerk Rhemag. Er konstruierte<br />
heimlich in einer Hinterhofwerkstatt in Mannheim<br />
einen Nachbau des Jagdflugzeuges Fokker D. VII, das<br />
als DP I Sperber bezeichnet wurde und am 5. Mai<br />
1922 (dem Tag der Aufhebung des alliierten Bauverbots)<br />
zu seinem Erstflug startete. Im Jahre 1922 gründete<br />
Dietrich in Mannheim die Richard Dietrich Flugzeugbau<br />
GmbH. 1923 entstand aus dieser und den<br />
dem Belgier Anatole Gobiet gehörenden Motorenwerken<br />
A. Gobiet & Co. in Kassel und Rotenburg an<br />
der Fulda die Dietrich-Gobiet Flugzeugbau. Später arbeitete<br />
Dietrich für die MIAG Mühlenbau & Industrie AG<br />
in Braunschweig, die auch eine Abteilung für Flugzeugbau<br />
hatte, und konstruierte dort 1933 den Sportdoppeldecker<br />
MD 12, und nach Wien zur Amme-<br />
Luther- Secke-Werk-GmbH, wo er von der sowjetischen<br />
Besatzungsmacht verhaftet wurde. Wie sich später<br />
herausstellte, starb er am 28. Dezember 1945 im<br />
Speziallager Nr. 9 Fünfeichen des sowjetischen Geheimdienstes<br />
NKWD. (†)<br />
Anmerkung:<br />
Die Firma Neresheimer wurde 1890 in Hanau zur<br />
Herstellung von „Kunstgewerblichen Gegenständen,<br />
modernen und antiken Geräten, altdeutschen, holländischen<br />
und französischen Silbergeräten, Prunkgegenständen.“<br />
gegründet, und besteht in der<br />
Nachfolge des Dr. Bauer dort noch heute.<br />
Literatur:<br />
Richard Dietrich, Im Flug über ein halbes Jahrhundert,<br />
Gütersloh 1942 (mit Schilderung seines Werdegangs<br />
und zahlreichen Abb.).<br />
Tafel- und Schausilber des Historismus aus Hanau,<br />
Wasmuth, Tübingen 1992, S. 196 u. Bildtafel 123 mit<br />
Abb. einer gleichen Schale. (12901215) (10)<br />
GOTHIC-STYLE CENTREPIECE AS AN AIRFARE<br />
FOR THE GERMAN SIGHTSEEING FLIGHT<br />
BERLIN-TEMPELHOF<br />
1925 for the aviation pioneer and aeronautical<br />
engineer Richard Dietrich from Mannheim 1925.<br />
Weight: 3200 g.<br />
Diameter: 50 cm.<br />
Height: 30 cm.<br />
Dimensions of the suitcase: 55 x 55 x 40 cm.<br />
800, crescent moon, crown, company logo “n” in<br />
shield.<br />
Mannheim, 1925. (†)<br />
Notes:<br />
The Neresheimer company was founded in Hanau<br />
in 1890 for the production of arts and crafts objects,<br />
modern and antique utensils, old German, Dutch and<br />
French silver utensils, ornamental objects and still<br />
exists there today as the successor to Dr Bauer.<br />
Literature:<br />
Richard Dietrich, In Flight over Half a Century, Gütersloh<br />
1942 (with a description of his career and<br />
numerous ill.<br />
Historicist table and display silver from Hanau, Wasmuth,<br />
Tübingen 1992, p. 196 and plate 123 with an<br />
ill. of the same bowl.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
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251
198<br />
PAAR PRACHTVOLLE REGIMENTSGIRANDOLEN<br />
AUS DEM KÖNIGLICH PREUSSISCHEN ULANEN-<br />
REGIMENT GRAF HAESELER (2. BRANDENBUR-<br />
GISCHES) NR. 11<br />
Höhe: 63 cm.<br />
Durchmesser der Oberteile: ca. 35 cm.<br />
Gewicht: 2707 g und 2750 g.<br />
D. Vollgold & Sohn, Berlin.<br />
Datiert 1885.<br />
Silber, gegossen, gedrückt, ziseliert und graviert. Die<br />
siebenflammigen Girandolen in schwerer, überreich<br />
im Rokokostil dekorierter Ausführung mit den Standbildern<br />
zweier Ulanen. Auf halbkugelförmigem Sockel<br />
mit schweren Volutenfüßen und drei Kartuschen erheben<br />
sich zwei gegenläufig ineinandergreifende,<br />
unterschiedlich stark ausgebildete und dekorierte Akanthusblattvoluten,<br />
in deren Mitte ein vollplastischer Ulan<br />
in Ulanenuniform (Ulanka) mit Lanze bzw. Gewehr<br />
und Säbel auf einem Rocaillesockel steht. Die Voluten<br />
in einer großen Blattrosette auslaufend, darauf die<br />
Halterung des Girandolenaufsatzes, gebildet aus Akanthusblättern.<br />
Darin eingesteckt der sechsarmige, siebenflammige<br />
Girandolenaufsatz, gebildet aus jeweils<br />
drei Doppelarmen, bestehend aus Paaren gegenläufiger<br />
Blattvoluten mit sechs Kerzentüllen mit Untertellern<br />
und einer siebten Kerzentülle in der Mitte, die<br />
anderen deutlich überragend. Auf den Vorderseiten<br />
der Sockel jeweils gravierte, gleichlautende Inschrift:<br />
Dem Offizier Corps des Kgl. 2ten Brandenburg: Ulanen<br />
Regiment No. 11 zur Feier seines 25jährigen Bestehens<br />
am 4. Juli 1885 von den Reserve und Landwehr<br />
Offizieren gewidmet. In den jeweils drei Kartuschen<br />
die Namen der Stifter: Herbig, Roloff, v. Wuthenau, v.<br />
Schlözer, Köhn, v. Wolf, Mendelssohn, Frhr. v. Gaertner<br />
Griebenow, v. Pelzinger, Steffens, Karchow, Schramm,<br />
Strohn, Krüger, Dr. Hübner, Fischer, Zöllner, Jürst,<br />
Seidel, Schulz-Teschendorf, Jürst II., v. Unger, Wiechelt,<br />
Bierling, Sarre, v. Treuenfels, Brettschneider. Die Girandolen<br />
waren Geschenke der Offiziere des Regiments<br />
an dieses und wurden dem Regimentssilberschatz,<br />
den die meisten Regimenter besaßen, zugeschlagen.<br />
In dieser Form – mit plastischen Ulanen – und Prächtigkeit<br />
beinahe beispiellos. (†)<br />
Anmerkung:<br />
Das Ulanen-Regiment „Graf Haeseler“ (2. Brandenburgisches)<br />
Nr. 11 war ein Kavallerieverband der<br />
Preußischen Armee, und wurde mit Königlicher Kabinetts-Order<br />
vom 12. Mai 1860 durch König Wilhelm<br />
von Preußen begründet, und die Einheiten auf Perleberg,<br />
Kyritz und Wusterhausen verteilt. Im Jahre 1890<br />
wurde das Regiment nach Saarburg in Lothringen<br />
verlegt. Ab 1903 trug es den Namen Ulanen-Regiment<br />
„Graf Haeseler“ (2. Brandenburgisches) Nr. 11. Seit<br />
dem 1899 war spätere Generalfeldmarschall Gottlieb<br />
von Haeseler Regimentschef. Lit.: Erinnerungsblätter<br />
Deutscher Regimenter (m. Abb.); Egan-Krieger: Die<br />
deutsche Kavallerie in Krieg und Frieden (m. Abb.).<br />
D. Vollgold & Sohn war eine Silberwarenfabrik und<br />
Prägeanstalt in Berlin. Inhaber bzw. Eigentümer<br />
waren um 1860/67 F.G.D. Vollgold und A. Vollgold.<br />
Lit.: Wolfgang Scheffler, Berliner Goldschmiede,<br />
Hessling 1968, Nr. 2032a. (1282103) (13)<br />
A PAIR OF MAGNIFICENT REGIMENTAL<br />
GIRANDOLES FROM THE ROYAL PRUSSIAN<br />
ULANEN REGIMENT, GRAF HAESELER<br />
(2. BRANDENBURGISCHES) NO. 11<br />
Height: 63 cm.<br />
Diameter of top parts: ca. 35 cm.<br />
Weight: 2707 g and 2750 g.<br />
D. Vollgold & Sohn, Berlin.<br />
Dated 1885. (†)<br />
€ 35.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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199<br />
PAAR GROSSE DEKORATIVE VASEN<br />
IM KLASSIZISTISCHEN STIL<br />
Höhe: 77 cm.<br />
19. Jahrhundert.<br />
Profilierte, mit Akanthuszier gravierte Basis, den ovoiden<br />
versilberten Korpus mit Blüten- und Blattwerkfestons<br />
sowie Maskarons tragend. Dieser mit Lapislazuliplatten<br />
dekoriert und durch geschwungene<br />
Delfinhenkel begleitet. Doppelkonischer kannelierter<br />
Hals, den flammenbesetzten Scheindeckel tragend.<br />
Sämtliche Teile durch ein Gestänge verbunden.<br />
Ehemals wohl elektrifiziert. Minimal besch.<br />
(12821162) (13)<br />
A PAIR OF LARGE DECORATIVE<br />
NEOCLASSICAL VASES<br />
Height: 77 cm.<br />
19th century.<br />
Profiled base engraved with acanthus ornament,<br />
supporting the ovoid body with flower and foliage<br />
festoons as well as mascarons and decorated with lapis<br />
lazuli and accompanied by curved dolphin handles.<br />
€ 26.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
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200<br />
KPM-VASE MIT BERLINER STADTSCHLOSS<br />
Höhe: 67 cm.<br />
Pfennig- mit Zeptermarke, Pressnummer „38, VI“.<br />
Berlin, um 1867-1870.<br />
Elegante Form, polychrom staffiert in blauem Fond,<br />
partiell vergoldet. Sogenannte Französische Vase.<br />
Rest. (†)<br />
Provenienz:<br />
Landrat von Tondern Matthias Bleicken; 1868 erhalten<br />
vom Königlichen Hofmarschallamt mit den Worten<br />
in einem Schenkungsbrief:<br />
„Im allerhöchsten Auftrage Seiner Majestät des<br />
Königs gereicht es mir zum besonderen Vergnügen,<br />
Euer Hochwohlgeboren hierdurch den Dank Seiner<br />
Majestät für die freundliche Aufnahme, welche Allerhöchst<br />
dieselben bei der letzten Reise in Ihrem Hause<br />
gefunden haben, aussprechen und gleichzeitig das<br />
bei folgende Zeichen der Allerhöchsten Anerkennung<br />
zur Erinnerung an jenen Besuch übermitteln zu<br />
können.“ (12821152) (13)<br />
KPM-VASE WITH VIEW<br />
OF THE BERLIN CITY PALACE<br />
Height: 67 cm.<br />
Royal scepter pfennig mark, incised number “38, VI”.<br />
Berlin, ca. 1867-1870.<br />
Elegant form, polychrome décor on blue background,<br />
parcel-gilt. So called “French vase”. Restored. (†)<br />
Provenance:<br />
Matthias Bleicken, County Commissioner of Tondern.<br />
1868 received by the Royal office of the Lord Stewart<br />
of the Household (Hofmarschall) with a letter of endowment.<br />
€ 35.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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201<br />
KPM-PRUNKVASE MIT ANSICHT VON SCHLOSS<br />
BABELSBERG<br />
Höhe: 56 cm.<br />
Blaue Adlermarke, Eisenrote Zeptermarke.<br />
Berlin, um 1857.<br />
Die imposante Vase mit historischen Ansichten des<br />
Schlosses Babelsberg. Das Halsinnere jeweils mit<br />
schwarzer Bezeichnung der Außendarstellung. Verschraubung<br />
unten im Boden trägt die Jahreszahl<br />
„1857“ und die Nummer „10“. Rest. erg. (†)<br />
Anmerkung:<br />
Die finale Einweihung des Schlosses Babelsberg<br />
fand im Oktober 1849 statt, nachdem es 1833 von<br />
König Friedrich Wilhelm III genehmigt worden ist.<br />
(12821153) (13)<br />
PALATIAL KPM PORCELAIN VASE WITH VIEW<br />
OF BABELSBERG PALACE<br />
Height: 56 cm.<br />
Imperial eagle mark in blue, sceptre mark in iron red.<br />
Berlin, ca. 1857.<br />
The impressive vase depicts historic views of Babelsberg<br />
Palace. The inside of the neck features a description<br />
of the image on the outside. Screw fitting on<br />
base dated “1857” and no. “10”. (†)<br />
€ 35.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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259
202<br />
BEDEUTENDE KPM-PRUNKVASE<br />
MIT DEM ALTEN PALAIS<br />
Höhe: 56 cm.<br />
Im glasierten Fußinneren rote Stempelmarke „KPM“<br />
mit Reichsapfel darüber sowie dunkelgrüner Rundstempel<br />
mit Reichsadler und Umschrift „Königliche<br />
Porzellanmanufaktur“, darüber blaue Malermarke.<br />
Berlin, um 1856 – 1870.<br />
Klassischer Aufbau in Form eines Amphorenkraters.<br />
Die Gefäßform hochovaloid nach oben sich leicht<br />
weitend und auf eingezogenem vergoldetem Rundfuß<br />
über quadratischer Fußplatte. Der kräftig nach<br />
oben ziehende, zylindrische Hals weitet sich am Oberrand<br />
in elegantem Wulstprofil. Daran beidseits ansetzende<br />
Henkeltaschen in Form von Greifen in Biskuitporzellan,<br />
weiß belassen und nur an den Höhungen<br />
goldstaffiert. Zur kobaltblau bemalten Wandung hin<br />
weiten sich die Körper der Fabelwesen in Form von<br />
einrollenden Blättern, an der Vorderseite der Wandung<br />
große rechteckige gold gerahmte Reserve mit Darstellung<br />
des „Alten Palais“, auch genannt „Palais Kaiser<br />
Wilhelms I“. Dies ist ein rechteckiger zweigeschossiger<br />
Bau mit Architravgeschoss, viersäuligem Portikus,<br />
seitlicher Laube sowie gehisster Fahne. Rechts daneben<br />
das Reiterstandbild Friedrichs des Großen, auf dem<br />
Platz davor Staffagefiguren. Die Bildrahmung und die<br />
Banddekoration an Hals und Fuß in Églomisé-Goldradierung<br />
mit Eichenblatt- bzw. Kymationdekor. (†)<br />
(12821151) (13)<br />
IMPORTANT PALATIAL KPM-VASE WITH VIEW<br />
OF THE OLD PALACE IN BERLIN<br />
Height: 56 cm.<br />
Inside of glazed foot with stamped “KPM” mark in<br />
red, surmounted by the imperial orb and dark green<br />
round stamp with imperial eagle and edge inscription<br />
“Königliche Porzellanmanufaktur” (Royal porcelain<br />
manufacture), surmounted by painter's mark in blue.<br />
Berlin, ca. 1856 – 1870.<br />
Classic krater amphora shape. (†)<br />
€ 35.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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203<br />
GROSSES BRONZEPFERD<br />
Höhe: 64 cm.<br />
Länge: 73 cm.<br />
Plinthentiefe: 18 cm.<br />
Italien/ Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Auf längsrechteckiger Rasenplinthe. Braune Patina. (†)<br />
(1330608) (10)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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204<br />
REITERDENKMAL AUF LOUIS XIV<br />
Höhe: 53,5 cm.<br />
Höhe inkl. Basis: 72,5 cm.<br />
Frankreich, 18./ 19. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, patiniert. Über ebonisiertem Holzsockel<br />
die in Bronze gegossene Figur des Sonnenkönigs<br />
zu Pferde mit Marschallstab und Lorbeerkranz. Holzsockel<br />
mit Sprüngen.<br />
(13306117) (10)<br />
EQUESTRIAN STATUE OF LOUIS XIV<br />
Height: 53.5 cm.<br />
Height incl. base: 72.5 cm.<br />
France, 18th/ 19th century.<br />
Bronze; cast and patinated.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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205<br />
LÖWE, EINEN STIER REISSEND<br />
Höhe inkl. Sockel: 21,5 cm.<br />
Frankreich, zweite Hälfte 19. Jahrhundert.<br />
Bronze gegossen, patiniert. Über querrechteckigem<br />
Granitsockel die <strong>Skulpturen</strong>gruppe einen Löwen in<br />
einer angedeuteten Landschaft zeigend, welcher<br />
einen Stier reißt. Wenige Alters- und Gebrauchssp.<br />
(1330616) (10)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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206<br />
BRONZEGUSSFIGUR DES DAVID MIT DEM<br />
HAUPT DES GOLIATH NACH DEM ORIGINAL<br />
VON ANDREA DI MICHELE CIONI,<br />
GENANNT ANDREA DEL VERROCCHIO,<br />
1435 – 1488<br />
Höhe ohne Sockelplatte: 121 cm.<br />
Gesamthöhe: 126 cm.<br />
Länge der Sockelplatte: 56 cm.<br />
Tiefe: 42 cm.<br />
An der Sockelplatte signiert „Fileii Galli / Fusero /<br />
Firenze“.<br />
19. Jahrhundert.<br />
Das Original befindet sich im Museo Nazionale del<br />
Bargello in Florenz und wurde wohl zwischen 1473<br />
und 1475 geschaffen, beauftragt durch die Medici-<br />
Familie, in den Jahren, als auch der junge Leonardo<br />
da Vinci (1452-1519) im Atelier des Künstlers wirkte.<br />
Dargestellt ist der junge David, später König der Israeliten,<br />
nach dem Sieg über den Philisterkönig Goliath.<br />
Wie auch bei der gigantischen Marmorfigur des Michelangelo<br />
(1475-1564), handelt es sich aber um eine<br />
symbolische Übernahme aus der Geschichte des Alten<br />
Testaments, die vielmehr den politischen wie kriegerischen<br />
Aufstieg der jungen Stadt Florenz ihren<br />
Feinden gegenüber zum Ausdruck bringen sollte. Die<br />
Originalfigur (Höhe: 125 cm), wurde seit dem 15.<br />
Jahrhundert immer wieder in verschiedenen Techniken<br />
und Ausführungen wiederholt. Dabei wurde öfter<br />
das Haupt des Goliath an verschiedener Stelle des<br />
Sockels positioniert. Bei der vorliegenden Skulptur<br />
liegt das Haupt links neben dem rechten Fuß des<br />
Jünglings auf einer gemeinsamen rechteckigen<br />
Sockel plinthe. Guss in etwa der Größe des Originals.<br />
Schöne grünliche Patina. (†)<br />
(13306012) (10)<br />
€ 7.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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Detailabbildung Lot 206<br />
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207<br />
VINCENZO GEMITO,<br />
1852 NEAPEL – 1929 EBENDA<br />
BÜSTE EINES PHILOSOPHEN<br />
Höhe: 45 cm.<br />
Verso am Sockel signiert.<br />
Stark kupferhaltiger Bronzeguss auf mitgegossenem<br />
rund gedrehtem und gekehltem Sockel. Kopf in Lebensgröße<br />
mit zotteligem Bart, leicht geöffnetem,<br />
nahezu sprechendem Mund und in sich gekehrtem<br />
Blick. Ein weiterer der Abgüsse befindet sich im<br />
Museum of Fine Arts in Houston.<br />
(1330613) (10)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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208<br />
BRONZEFIGURENGRUPPE NACH DER ANTIKE<br />
„HERKULES MIT DEM NEMEISCHEN LÖWEN“<br />
Höhe: 21 cm.<br />
Sockelfrontbreite: 13 cm.<br />
19. Jahrhundert.<br />
Schwarze Patina. Auf Rosso Antico-Marmorplatte, mit<br />
Randkehlung, zugehörig. (†)<br />
(1330603) (10)<br />
€ 3.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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265
209<br />
LUIGI VALADIER,<br />
1726 – 1785, ZUG.<br />
ARES LUDOVISI<br />
Höhe: 66 cm.<br />
Breite: 30 cm.<br />
Tiefe: 51 cm.<br />
Große Bronzefigur eines sitzenden Mars oder Kriegers,<br />
mit seitlich abgestelltem Rundschild, das linke<br />
Bein angezogen. Ein kleiner Eros sitzt mit Pfeileköcher<br />
auf der Plinthe. Die Gestaltung geht auf ein Marmorstandbild<br />
des 2. Jahrhunderts zurück, eine römische<br />
Kopie nach verlorenem griechischem Vorbild. Eine<br />
Kopfreplik befindet sich in der Glyptothek in München.<br />
Wiederholungen der antiken Figur finden sich in<br />
der Zitadelle von Spandau, Berlin, sowie als „Ruhender<br />
Mars“ auf der Marswiese in Wien.<br />
Die Bronze ist eine verkleinerte Wiederholung jener<br />
weit größeren Ausführung, die sich im Pariser Louvre<br />
befindet, gegossen von Luigi Valadier. A.R.<br />
(1300868) (11)<br />
LUIGI VALADIER,<br />
1726 – 1785, ATTRIBUTED<br />
ARES LUDOVISI<br />
Height: 66 cm.<br />
Width: 30 cm.<br />
Depth: 51 cm.<br />
€ 14.000 - € 16.000<br />
Sistrix<br />
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210<br />
BRONZEBÜSTE EINES PHILOSOPHEN<br />
Höhe: 27 cm.<br />
Gesamthöhe mit dazu gefertigter Bronzeplinthe: 28 cm.<br />
Frankreich, 18. Jahrhundert.<br />
Der Oberkörper unbekleidet, seitlich schräg angeschnitten.<br />
Schöne rötlich-braune glänzende Lackpatina.<br />
(13008610) (11)<br />
€ 1.500 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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211<br />
PIETRO CANONICA,<br />
1869 – 1959<br />
RUTH<br />
Höhe: 50 cm.<br />
Auf der Plinthe signiert.<br />
Standfigur in Bronze, die Gestalt des Alten Testaments,<br />
entsprechend der Bibellegende, mit einem Ährenbündel<br />
im Arm darstellt auf mitgegossener Rasenplinthe.<br />
Schöne dunkle Patina.<br />
Bekannter italienischer Medailleur und Bildhauer der<br />
bereits 1902 auf der großen Berliner Kunstausstellung<br />
durch eine Goldmedaille geehrt wurde. Als Schöpfer<br />
zahlreicher großer Denkmäler ist er in verschiedensten<br />
Städten Europas vertreten, darunter findet sich das<br />
Denkmal für Benedikt V im Vatikan, das Reiterstandbild<br />
von Atatürk in Izmir oder das Denkmal von Simón<br />
Bolívar in Bogota etc.<br />
Anmerkung:<br />
Das erste Exemplar der Statue wurde 1889 in Turin<br />
ausgestellt, erworben durch König Umberto. Ein<br />
weiterer Guss aus dem selben Jahr findet sich im<br />
Museo Canonica, während Ausführungen auch in<br />
Marmor bekannt geworden sind. Lediglich von noch<br />
einem weiteren Exemplar ist bekannt geworden, dass<br />
es in eine Privatsammlung in Turin gelangte. Die Ausführungen<br />
in Bronze zumeist nach dem leicht abgeänderten<br />
Modell von 1903, ausgestellt im selben Jahr<br />
in Venedig, 1905 in Berlin sowie 1921 in Neapel.<br />
212<br />
PAAR BRONZEFIGUREN LIEGENDER PROPHETEN<br />
Höhe: je ca. 27 cm.<br />
Länge: 52 cm.<br />
Sockelhöhe: 6,5 cm.<br />
Sockellänge: 55 cm.<br />
Sockeltiefe: 20 cm.<br />
Italien, Ende 16. Jahrhundert.<br />
Jeweils schwerer Hohlguss in Bronze. Als Gegenstücke<br />
gearbeitet, nach rechts bzw. nach links liegend,<br />
der Oberkörper jeweils durch einen Arm aufgestützt,<br />
ein geöffnetes Buch hält jede der Figuren über dem<br />
leicht hochgestellten Knie. Die Köpfe bärtig wiedergegeben<br />
mit markanten Gesichtszügen, der Blick jeweils<br />
in die Ferne gerichtet. Die auffällige Gestaltung<br />
insgesamt, auch mit der großzügigen Wiedergabe der<br />
Kleiderfalten, ist bewusst auf Fernansicht angelegt.<br />
Wohl ehemals Teile einer Altarausstattung. Jeweils<br />
auf moderne, schwarz polierte Sockel gestellt.<br />
(13306114) (10)<br />
A PAIR OF BRONZE FIGURES OF RECLINING<br />
PROPHETS<br />
Height: ca. 27 cm each.<br />
Length: 52 cm.<br />
Height of base: 6.5 cm.<br />
Length of base: 55 cm.<br />
Depth of base: 20 cm.<br />
Italy, end of the 16th century.<br />
Literatur:<br />
Rapsilber, 1905. (13306210) (10)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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Heavy bronze hollow casting each. Created as counterparts.<br />
Probably formerly part of an altar. Each<br />
mounted on modern black polished base.<br />
€ 16.000 - € 24.000<br />
Sistrix<br />
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269
213<br />
JOHANNES DER TÄUFER UND JOHANNES<br />
DER EVANGELIST<br />
Höhe inkl. Basis: 48,5 cm.<br />
Höhe ohne Basis: ca. 39 cm.<br />
Basis jeweils auf der Oberfläche graviert „San Giovanni<br />
Battista“ bzw. „San Giovanni Evangelista“.<br />
Rom, zweite Hälfte 17. Jahrhundert.<br />
Über grau geäderten, profilierten Marmorsockeln die<br />
weißen auf einer Plinthe stehenden Marmorfiguren,<br />
Johannes den Täufer und Johannes den Evangelisten<br />
darstellend. Jeweils die elegant bewegte Formsprache<br />
etwa des Alessandro Algardi (1598-1654) wiederspiegelnd.<br />
Rückwärtiges Sammlungsetikett. Kreuz<br />
Johannes des Täufers fehlend, partiell dem Alter gemäß<br />
minimal bestoßen. (†)<br />
Provenienz:<br />
Laut Sammlungstradition aus der Sammlung Chigi-<br />
Della Rovere. (13306026) (10)<br />
SAINT JOHN THE BAPTIST AND SAINT JOHN<br />
THE EVANGELIST<br />
Height incl. base: 48.5 cm.<br />
Height excl. base: ca. 39 cm.<br />
Top surface of each base engraved “San Giovanni Battista”<br />
and “San Giovanni Evangelista” respectively.<br />
Rome, second half of the 17th century. (†)<br />
€ 16.000 - € 24.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
214<br />
VESTALIN<br />
Höhe: 176 cm.<br />
Italien, 19. Jahrhundert.<br />
In weißem Marmor gearbeitete Skulptur. Auf hoher<br />
mitgearbeiteter Basis die in leichtem Kontrapost<br />
stehende Figur in antikischer Gewandung mit offenem<br />
Schuhwerk, den Blick konzentriert vor sich gelenkt.<br />
Alters- und Gebrauchssp.<br />
(13306121) (10)<br />
VESTAL VIRGIN<br />
Height: 176 cm.<br />
Italy, 19th century.<br />
White marble sculpture. Sculpture and tall base created<br />
in one piece. The female figure in antique clothing<br />
and sandals is standing in slight contrapposto, her<br />
eyes focused on something in front of her. With signs<br />
of ageing and wear.<br />
€ 35.000 - € 55.000<br />
Sistrix<br />
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215<br />
ADAMO TADOLINI,<br />
1788 – 1868, ZUG.<br />
EPHEBE<br />
70 x 50 x 25 cm.<br />
Die Hand hochhaltende Figur eines nackten Jünglings<br />
mit Stirnband, auf dem Boden kauernd. Rechter Unterarm<br />
wohl von Anfang an nicht vorhanden. Alters- und<br />
Gebrauchssp. (†)<br />
(13306216) (10)<br />
ADAMO TADOLINI,<br />
1788 – 1868, ATTRIBUTED<br />
EPHEBE<br />
70 x 50 x 25 cm. (†)<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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216<br />
PAAR AMORISTISCHE SKULPTUREN<br />
Höhe: 52 und 53 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Aus weißem Marmor herausgearbeitete Einzelfiguren,<br />
welche auf einer runden hohen Plinthe stehen und<br />
denen ein Baumstamm als Stehhilfe dient. Die Figuren<br />
als Kinder wiedergegeben. Während der Junge<br />
eine Taube hält, blickt das Mädchen ihn an und hält<br />
in ihrer Linken ein Nest, welches mit Eiern gefüllt ist.<br />
Ein Finger des Mädchens verlustig, der Schnabel der<br />
Taube und ein Flügel bestoßen. Besch. (†)<br />
(13306016) (10)<br />
€ 8.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
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217<br />
GROSSES ALABASTERBECKEN<br />
Höhe: ca. 100 cm.<br />
Durchmesser: 52,5 cm.<br />
Italien.<br />
Alabaster, geschnitten. Über dreieckigem Grund drei<br />
Löwentatzenfüße mit eingestelltem Löwenmedaillon<br />
und aufsitzender kannelierter Säule mit Vasenschaft<br />
und räumlich geschnitzten Wappenkartuschen, darauf<br />
der gebauchte Beckenkorpus mit Löwenkopfausbuchtungen<br />
mit eingestellten Fruchtfestons.<br />
(1330612) (10)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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218<br />
BILDHAUER AUS DER NACHFOLGE<br />
DES ANTONIO CANOVA,<br />
1757 – 1822<br />
LIEGENDER LÖWE<br />
Höhe: 30 cm.<br />
Länge: 67 cm.<br />
Tiefe: 23 cm.<br />
In weißem Marmor auf rechteckiger, gerade geschnittener<br />
Plinthe, die Vorderpfoten über den Plinthenrand<br />
herabhängend. Die Tierfigur bezieht sich auf eine bekannte<br />
Grabmalplastik von Canova, deren Beliebtheit<br />
dazu geführt hat, dass die Werkstatt und die Nachfolge<br />
weitere Exemplare angefertigt hat.<br />
(1330617) (10)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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273
219<br />
PIETRO BAZZANTI,<br />
UM 1823 – UM 1874<br />
BÜSTE EINER JUNGEN DAME<br />
Höhe: 59 cm.<br />
In Carrara-Marmor gearbeitete Büste mit plastischem<br />
Eichenlaub und das Haupt krönendem Lorbeerkranz.<br />
Die tunikaähnliche Oberbekleidung mit breitem Reliefband,<br />
verschiedene Reliefs zeigend, die auf die freien<br />
Künste hinweisen, sodass die dargestellte Figur als<br />
Allegorie der Künste identifiziert werden kann. Rest.<br />
(13311020) (13)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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220<br />
SANTO VARNI,<br />
1807 GENUA – 1885 EBENDA, ZUG.<br />
Santo Varni war seit 1837 Professor für Bildhauerei<br />
an der Accademia Ligustica di Belle Arti in Genua und<br />
Honorarprofessor der renommierten Accademia di San<br />
Luca in Rom. Bekannt und auf internationaler Ebene<br />
geschätzt stand er in Kontakt mit den wichtigsten Persönlichkeiten<br />
der Kunst und der Archäologie in Italien.<br />
BÜSTE EINER FRAU MIT PERLENKETTE<br />
Höhe: 64 cm.<br />
Auf rechteckiger niedriger Basis die nach rechts gerichtete<br />
Büste einer jungen Frau mit Perlenkette und<br />
Blumenschmuck als Kopfputz.<br />
(1330399) (13)<br />
SANTO VARNI,<br />
1807 GENOA – 1885 IBID., ATTRIBUTED<br />
BUST OF A WOMAN WITH PEARL NECKLACE<br />
Height: 64 cm.<br />
€ 14.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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