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Alte Meister Teil 2

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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />

CATALOGUE IV<br />

OLD MASTER PAINTINGS PART 2<br />

Auctions: Thursday, 22 September 2022<br />

Exhibition: Saturday, 17 September – Tuesday, 20 September 2022


OLD MASTER<br />

PAINTINGS<br />

P A R T II


407<br />

FRANCESCO BRINI,<br />

1540 FLORENZ – 1586 EBENDA, ZUG.<br />

KOPIE NACH RAFFAEL (1483 – 1520)<br />

DIE MADONNA MIT DEM JESUSKNABEN<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

72 x 56 cm.<br />

In altem Rahmen.<br />

In einem Innenraum vor dunklem Hintergrund die sitzende<br />

Madonna in rotem Gewand und türkisem Mantel,<br />

dunkelblonden Haaren und einem Nimus um ihr<br />

Haupt, in ihrem Schoss den nackten Jesusknaben haltend.<br />

Dieser liegt leicht nach oben gestreckt und hat<br />

seinen rechten Arm hinter seinen Kopf erhoben und<br />

greift nach dem Mantel Mariens, dabei blickt er bei<br />

geröteten Wangen mit seinen glänzenden Augen sie<br />

liebevoll an. Im Hintergrund rechts eine Fensteröffnung,<br />

durch die eine grünliche Flusslandschaft mit rötlichen<br />

Gebäuden und dahinter ansteigendem Gebirge<br />

zu erkennen ist.<br />

FRANCESCO BRINI,<br />

1540 FLORENCE – 1586 IBID., ATTRIBUTED<br />

COPY AFTER RAPHAEL (1483 – 1520)<br />

THE VIRGIN AND CHRIST CHILD<br />

Oil on canvas. Old relining.<br />

72 x 56 cm.<br />

Notes:<br />

The painting is a copy after Raphael’s so called<br />

“The Bridgewater Madonna” held in the collection<br />

of the Scottish National Gallery, Edinburgh, missing<br />

the view from the window among other things.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Anmerkung:<br />

Das Gemälde ist eine Kopie nach Raffael, dessen<br />

Werk als „The Bridgewater Madonna“ bezeichnet<br />

wird und sich in der Sammlung der Scottish National<br />

Gallery in Edinburg befindet, bei dem u.a. der Fensterausblick<br />

fehlt.<br />

(13303411) (2) (18)<br />

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408<br />

FLÄMISCHE SCHULE DES FRÜHEN<br />

16. JAHRHUNDERTS,<br />

WOHL IN DER NACHFOLGE DES<br />

ADRIAEN ISENBRANDT<br />

CHRISTUS AUF DEM ÖLBERG<br />

Öl auf Holz.<br />

33,5 x 23,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen mit Goldmalerei.<br />

Nach dem letzten Abendmahl geht Jesus in Begleitung<br />

zum Garten Gethsemane am Ölberg, um zu beten.<br />

Während Christus in der Nähe einiger hoher Bäume in<br />

einem langen braunem Gewand kniet, die Hände leicht<br />

erhoben und seinen Blick zum abend lichen Himmel<br />

gerichtet hat, liegen hinter ihm seine ihn begleitenden<br />

Jünger Petrus, Johannes und Jakobus der Ältere, die<br />

eingeschlafen sind. Im Hintergrund links führt ein<br />

Weg zu einem hölzernen Tor, in dem einige Figuren<br />

zu erkennen sind. In der Ferne eine große Stadt mit<br />

Türmen und Kirche, umgeben von Gebirge, ganz in<br />

blau-grauer Farbigkeit unter hohem zu nächst gelbliche,<br />

dann dunkelblau werdendem Himmel. Erzählerische<br />

Wiedergabe, die sich streng an den Bibeltext<br />

hält. Auffallend die farbenfrohe und detailgenaue<br />

faltenreiche Wiedergabe der Gewänder der drei Jünger<br />

und des betenden Christus.<br />

Anmerkung 1:<br />

Verso ein alter Aufkleber mit einem Auszug „Extrait<br />

du Catalogue de Peintures Anciennes du Musée<br />

des Beaux-Arts de la Ville de Strasbourg. 1938. page<br />

60/61“. Darin wir auch auf Adriaen Isenbrandt verwiesen.<br />

Anmerkung 2:<br />

Wir danken Dr. Maximilian Martens für freundliche<br />

Hinweise.<br />

(13307023) (18)<br />

FLEMISH SCHOOL, EARLY 16TH CENTURY,<br />

PROBABLY IN THE FOLLOWING OF ADRIAEN<br />

ISENBRANDT<br />

CHRIST ON THE MOUNT OF OLIVES<br />

Oil on panel.<br />

33.5 x 23.5 cm.<br />

Notes 1:<br />

Old label with catalogue excerpt “Extrait du Catalogue<br />

de Peintures Anciennes du Musée des Beaux-<br />

Arts de la Ville de Strasbourg. 1938. page 60/61” on<br />

the back which also suggests Adriaen Isenbrandt as<br />

its creator.<br />

Notes 2:<br />

We would like to thank Dr. Maximilian Martens for<br />

his kind advice.<br />

€ 6.500 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Roentgenaufnahme des Gemäldes<br />

X-ray of the painting<br />

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409<br />

SANTE PERANDA,<br />

1566 VENEDIG – 1638 EBENDA, ZUG.<br />

DER ZINSGROSCHEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

70 x 103 cm.<br />

In geschnitztem teilvergoldetem Rahmen.<br />

Dargestellt ist Christus mit fünf Pharisäern. Es illustriert<br />

den Dialog vom Zinsgroschen nach Mt 22,15-22,<br />

in dem Jesus auf die Fangfrage, ob die Juden dem<br />

römischen Kaiser Steuern zahlen sollen, antwortet:<br />

Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was<br />

Gottes ist. Der Künstler beleuchtet Christus mit kreuzförmig<br />

von seinem Haupt ausgehenden Strahlen und<br />

rückt ihn somit in den semantischen Mittelpunkt des<br />

Geschehens, auf den alle Blicke der individuell gestalteten<br />

Personen gerichtet sind. Biblische Themen finden<br />

in seinem Werk genauso Verwendung wie auch Szenen<br />

aus der Mythologie und Portraits.<br />

SANTE PERANDA,<br />

1566 VENICE – 1638 IBID., ATTRIBUTED<br />

THE TAX PENNY<br />

Oil on canvas.<br />

70 x 103 cm.<br />

Literature:<br />

cf. Graziella Martinelli Braglia, Sante Peranda. Un pittore<br />

alla corti dei Pico e degli Este, Modena 1987.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Literatur:<br />

Vgl. Graziella Martinelli Braglia, Sante Peranda. Un<br />

pittore alle corti dei Pico e degli Este, Modena 1987.<br />

(13200122) (13)<br />

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17


410<br />

FRANCESCO RIZZO DA SANTACROCE,<br />

1508 – 1545, ZUG.<br />

Der Künstler wird unter verschiedenen Namensbezeichnungen<br />

geführt wie Francesco da Santacroce<br />

oder Francesco di Bernardo de Vecchi da Santa Croce.<br />

Tätig hauptsächlich im Raum Bergamo und Venedig.<br />

Geboren im Viertel von Santa Croce in Venedig, was<br />

ihm den Namen gab, möglicherweise stammt die Benennung<br />

auch aus der Annahme, dass seine Familie<br />

aus der Gemeinde Santa Croce in Bergamo kam. Zunächst<br />

in der Kirche von Lerina tätig, ist er bereits<br />

1519 in Venedig nachweisbar, wo er für die Kirche<br />

San Cristoforo wirkte und in San Francesco della Vigna<br />

ein Gemälde mit dem Titel „Das letzte Abendmahl“<br />

schuf. Sein Werk zeigt ganz deutlich den Einfluss von<br />

Giovanni Bellini (1430-1516) und Vittore Carpaccio (um<br />

1465-1525/26) was nahelegt, dass er wohl ein Schüler<br />

Bellinis war.<br />

MADONNA MIT DEM KIND, DEM HEILIGEN JOSEF<br />

UND EINEM ADORANTEN<br />

Öl auf Holz. Verso intarsierte Parkettierleisten.<br />

36 x 45 cm.<br />

Sowohl die Stilistik, als auch die Thematik entsprechen<br />

ganz dem Einfluss von Bellini. Von Bellinis Madonnenbildern<br />

ist auch hier die zentrale Position des<br />

Marienhalbbildnisses übernommen, vor dem Hintergrund<br />

eines nach oben ziehenden Tuches, vor dem<br />

sich das helle Inkarnat der Figur abhebt. Der Hintergrund<br />

links zeigt eine Landschaft mit Gebäuden und<br />

einem Kirchturm, davor im Halbbildnis die Gestalt des<br />

Heiligen Josef, dessen Identifizierung durch den<br />

Stock gewährleistet ist, den er in der rechten Hand<br />

hält. Rechts hingegen ist eine bärtige Figur gegeben,<br />

vor dem Hintergrund von Sträuchern und blauem Wolkenhimmel,<br />

der sich aus der linken Partie fortsetzt.<br />

Der bärtige <strong>Alte</strong> hält die Hände gefaltet und blickt auf<br />

das Jesuskind, sein Haupt bedeckt mit einem turbanartigen<br />

Kopfputz, eine Mode, die in Venedig zu dieser<br />

Zeit häufig anzutreffen war aufgrund der engen Beziehungen<br />

zum vorderen Orient. Das Thema des vorliegenden<br />

Bildes nimmt einen großen <strong>Teil</strong> im Werk des<br />

Malers ein, wobei die Marienfigur in unterschiedlichen<br />

Haltungspositionen wiedergegeben wird. Die<br />

Begleitfiguren wurden wohl jeweils durch den Auftrag<br />

bestimmt, so darf auch hier angenommen werden,<br />

dass die rechte bärtige Männerfigur als Portrait- und<br />

Stifterfigur anzusehen ist.<br />

(1330346) (2) (11)<br />

FRANCESCO RIZZO DA SANTACROCE,<br />

1508 – 1545, ATTRIBUTED<br />

MADONNA AND CHILD WITH SAINT JOSEPH AND<br />

ANOTHER WORSHIPPER<br />

Oil on panel. Verso inlaid parquetting slats.<br />

36 x 45 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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411<br />

POLIDORO DA LANCIANO,<br />

1515 – 1565, UMKREIS<br />

DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG<br />

DER HEILIGEN KATHARINA<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

58 x 78 cm.<br />

In vergoldetem, mit geschnitztem Blattwerk<br />

verziertem Rahmen.<br />

Nach der Legende trachtete die zyprische Königstochter<br />

nach einer Vermählung mit einem Mann, der<br />

ihr an Adel, Reichtum, Schönheit und Weisheit gleichkam.<br />

Von einem Eremiten auf Jesus Christus als den<br />

einzig richtigen Bräutigam verwiesen und getauft, erlebt<br />

sie in einer Traumvision, wie der Christusknabe ihr<br />

einen Ring an den Finger steckt. Genau diese Situation<br />

wird hier bildnerisch wiedergegeben, indem die rechten<br />

zwei Drittel des Gemäldes von Maria das Jesuskind<br />

haltend dominiert werden, während links am Rand<br />

Katharina, erkenntlich auch an dem ihr attributiv zukommenden<br />

Rad, dargestellt wird mit erhobenem Zeigefinger,<br />

auf welchen das Jesuskind den Ring steckt. .<br />

(1330201) (3) (13)<br />

POLIDORO DA LANCIANO,<br />

1515 – 1565, CIRCLE OF<br />

THE MYSTIC MARRIAGE OF SAINT CATHERINE<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

58 x 78 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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19


412<br />

NIKOLAOS ZAFURIS,<br />

1468 KRETA – UM1501 EBENDA, UMKREIS DES<br />

Die Werke des Künstlers folgten der Tradition der<br />

„Maniera greca“ (griechischer Stil), zeigten aber auch<br />

Qualitäten byzantinischer Malerei und Fresken. Er<br />

malte eine Madonna im neuen Stil namens „Madre<br />

della Consolazione“, die als italienischer Stil galt und<br />

der Standard für die nächsten 100 Jahre war.<br />

MADONNA MIT DEM JESUSKNABEN UND<br />

HEILIGEM<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

48 x 39 cm.<br />

Die Madonna in bewegtem faltenreichem dunklem<br />

Gewand vor einem roten herabhängendem Velum<br />

stehend, links und rechts davon eine angedeutete<br />

Landschaft mit Pflanzen. In ihren Händen den mit goldenem<br />

Unter- und rotem Obergewand gekleideten<br />

Jesusknaben haltend, der in seinen kleinen Händen<br />

ein Buch hält, den Kopf mit einem Nimbus hinterfangen<br />

hat und mit seinen Augen aus dem Bild herausblickt.<br />

Rechts neben der Madonna ein Heiliger mit<br />

langem Gewand, in seiner linken Hand einen großen<br />

Stab haltend. Er blickt, ebenso wie die Madonna, aus<br />

dem Bild heraus. Malerei in einfacher Manier, die<br />

stark an Ikonen erinnert. <strong>Teil</strong>s rest.<br />

(13309919) (2) (18)<br />

€ 8.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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413<br />

RAFFAELO SANTI, AUCH GENANNT „RAFFAEL“,<br />

1483 URBINO – 1520 ROM,<br />

16. JAHRHUNDERT, NACH<br />

DIE VERKÜNDIGUNG<br />

Öl auf Holz.<br />

29 x 53 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Bekannte Darstellung der Verkündigung, bei der links<br />

ein Engel mit Flügeln in wehendem rötlichen Gewand<br />

mit einer weißen Lilie in seiner linken Hand und der<br />

sitzenden, in der Bibel lesenden Maria in rotem Gewand<br />

mit blauem Mantel unverhofft erscheint und ihr<br />

verkündet, dass ihr Sohn Jesus Christus zur Welt<br />

kommen wird. Die palastartige Säulenhalle, in der das<br />

Geschehen stattfindet, gibt in der Mitte den Blick in<br />

die Natur frei, so dass oberhalb einer Landschaft im<br />

Himmel Gottvater mit Segensgestus und die weiße<br />

Taube des Heiligen Geistes zu sehen sind.<br />

RAPHAELO SANTI, ALSO KNOWN AS “RAPHAEL”,<br />

1483 URBINO – 1520 ROME,<br />

16TH CENTURY, AFTER<br />

THE ANNUNCIATION<br />

Oil on panel.<br />

29 x 53 cm.<br />

Unframed.<br />

The original painting by Raphael dated 1502-1503<br />

is held at the Vatican Pinacoteca.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Das Original von Raffael von 1502 - 1503 befindet sich<br />

in der Vatikanischen Pinakothek.<br />

(13306014) (10)<br />

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21


414<br />

SÜDDEUTSCHE SCHULE DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

DIE VERSPOTTUNG JESU<br />

SOUTHERN GERMAN SCHOOL, 16TH CENTURY<br />

THE MOCKING OF CHRIST<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

73 x 45 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

In einem Innenraum sitzend Jesus in leuchtend rotem<br />

Gewand, mit blutroten Wunden übersät, vor ihm halb<br />

kniend ein Schächer in gelbem Gewand, der ihn verhöhnt,<br />

indem er seine Kopfbedeckung anhebt, Jesus<br />

die Zunge rausstreckt und ihm ein langes Spottzepter<br />

überreicht. Linksseitig ein Schächer in Rückenansicht<br />

mit gold-blonden lockigen Haaren, der auf Jesus einprügelt.<br />

Hinter Jesus stehend zwei weitere Männer,<br />

die mit einem Holzstock die Dornenkrone auf dem<br />

Haupt Jesu herabdrücken. Einer der beiden Männer<br />

mit grüner Kopfbedeckung weist scheinbar individuelle<br />

Gesichtszüge auf. Nach links eine Fensteröffnung,<br />

hinter der die Gesichter zweier Männer zu erkennen<br />

sind, die der Verhöhnung so beiwohnen. Im Hintergrund<br />

oberhalb eines Mauerstückes mit zwei Säulen<br />

der Durchblick auf die Häuser einer Stadt und die Gesichter<br />

zweier Bürger, davon einer mit leuchtend rotem<br />

Hut im Gespräch. Malerei in einfacher Manier, in teils<br />

kräftigen Farben, wohl unter dem Einfluss von Bernhard<br />

Strigel (1460-1528).<br />

(1331134) (18)<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

73 x 45 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

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415<br />

JACOPO ROBUSTI,<br />

GENANNT „TINTORETTO“,<br />

1518 VENEDIG – 1594, ZUG.<br />

BILDNIS DES COSTANTINO PRIULI VON BERGAMO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

114,5 x 91 cm.<br />

Der Dargestellte, der von 1552-1553 das Amt des<br />

Sindacus und Podestà von Bergamo innehatte, ist hier<br />

im <strong>Alte</strong>r von 36 Jahren portraitiert. Das Dreiviertelbildnis<br />

zeigt ihn in faltenreicher kardinalroter Robe vor<br />

einem Säulensockel und links herabfallendem grünem<br />

Brokatvelum. Die rechte Hand hält einen Handschuh,<br />

ein Motiv, das in Portraitbildnissen der Zeit öfter<br />

zu finden ist. Die linke Hand hält einen Brief, auf<br />

dem zu lesen ist „Allmo Meo S: Oss/Ce... Costantino/<br />

Priuli Meritatissimo Podestà di Bergamo“. Das Haupt<br />

ist kurzbärtig wiedergegeben, das braune Haar kurz<br />

geschoren, der Blick in die Ferne gerichtet. Besondere<br />

Bedeutung erhält das Bild durch die rechts im Hintergrund<br />

wiedergegebene zeitgenössische Vedute<br />

der Stadt Bergamo mit nach hinten hochziehendem<br />

Berg rücken unter einem Wolkenhimmel, der ganz die<br />

Malweise der Veroneser Schule verrät. Das <strong>Alte</strong>r des<br />

Dargestellten ist auf dem Säulenabakus als eingemeißelt<br />

gemalt „A.E.T. XXXVI“.<br />

Gemäß der Lebensdaten des Dargestellten (1512-<br />

1558), lässt sich die Entstehung des vorliegenden Gemäldes<br />

um 1648 berechnen, was bedeutet, dass die<br />

Erhebung in einen höheren Rang des Dargestellten<br />

erst etwas später erfolgt sein muss. Costantino Priuli<br />

war Sohn des Francesco. Seine Re gierungszeit als<br />

Bürgermeister von Bergamo ist erfasst und publiziert<br />

in: Relazioni dei rettori veneti in terraferma, Band XII,<br />

Mailand 1978, S. 29-30, Capitano di Vicenza 1547 und<br />

Podestà di Cremona 1556-1557. Das Staatsarchiv<br />

Venedig (MESC. CODD. Historia Veneta, 22 VI c237)<br />

führt den Dargestellten ebenfalls in den „Arbori de‘<br />

Patritii veneti“ von Marco Barbero.<br />

Berücksichtigt man alle diese Jahresangaben, so fällt<br />

die Entstehung des Bildes in den früheren Abschnitt<br />

des Wirkens Tintorettos, etwa als sein Gemälde „Die<br />

Belagerung von Asola“ (1544-1545) oder das „Bildnis<br />

eines Mannes in gold verzierter Rüstung“ (1553) entstand.<br />

(†)<br />

JACOPO ROBUSTI,<br />

ALSO KNOWN AS “TINTORETTO“,<br />

1518 VENICE – 1594, ATTRIBUTED<br />

PORTRAIT OF COSTANTINO PRIULI OF BERGAMO<br />

Oil on canvas.<br />

114.5 x 91 cm.<br />

The depicted man, who held the office of Mayor in<br />

Bergamo between 1552 and 1553 is portrayed here,<br />

aged 36. As we know his date of birth (1512 - 1558),<br />

the painting can be dated to ca. 1648. His term of office<br />

as Mayor of Bergamo is recorded and published<br />

in: Relazioni dei rettori veneti in terraferma, vol. XII,<br />

Milan 1978, pp. 29-30, Capitano di Vicenza 1547 and<br />

Podestà di Cremona 1556-1557. The city archive of<br />

Venice (MESC. CODD. Historia Veneta, 22 VI c237)<br />

lists him also in Arbori de' Patritii veneti by Marco<br />

Barbero.<br />

Taking all these dates into consideration, the painting<br />

is likely to be an early work by Tintoretto, such as the<br />

painting “The Siege of Asola” (1544-1545) or “Portrait<br />

of a Man in Gilded Armour” (1553). (†)<br />

Provenance:<br />

Frederick Cavendish-Bentinck Collection.<br />

Christie’s, London, 28 March 1947.<br />

€ 50.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Frederick Cavendish-Bentinck.<br />

Christie´s, London, 28.03.1947.<br />

(13306062) (10)<br />

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416<br />

JACOPO ROBUSTI,<br />

GENANNT „TINTORETTO“<br />

1518 VENEDIG – 1594<br />

PORTRAIT DES JOHANNES MICHAEL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

193 x 113 cm.<br />

Rechts mittig bezeichnet „IOANNES MICHAEL PROT<br />

ARMOR IN BELLO IANVEN: MCCCXIII<br />

In versilbertem á jour gerarbeitetem Rahmen.<br />

Das hier angebotene Gemälde ist verzeichnet in der<br />

Fondazione Zeri unter der Nummer 44272.<br />

In einen architektonischen Zusammenhang gebettet<br />

das Standbildnis eines geharnischten Mannes mit rotem<br />

Umhang und gelbem Rock. Die rechte Hand hält<br />

ein Dokument und ruht auf der Basis einer Rundsäule,<br />

während sich links im Hintergrund eine Balustrade erhebt.<br />

Stechend große dunkle Augen blicken aus dem<br />

rechten Bildrand heraus. Der dargestellte Johannes<br />

Michael starb 1313 auf dem Weg nach Rom unter<br />

Heinrich VII (um 1278-1313).<br />

JACOPO ROBUSTI,<br />

ALSO KNOWN AS “TINTORETTO“,<br />

1518 VENICE – 1594<br />

PORTRAIT OF JOHN MICHAEL<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

193 x 113 cm.<br />

Inscribed at centre right “IOANNES MICHAEL PROT<br />

ARMOR IN BELLO IANVEN: MCCCXIII”.<br />

In silvered, openwork frame.<br />

The painting on offer for sale in this lot is listed at Fondazione<br />

Zeri under no. 44272.<br />

Provenance:<br />

H. Kisters Collection, Kreuzlingen, Switzerland.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Provenienz:<br />

Sammlung H. Kisters, Kreuzlingen, Schweiz.<br />

(1330368) (4) (13)<br />

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417<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES<br />

17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />

NOAH MIT SEINER FAMILIE UND DEN TIEREN<br />

AUF DEM WEG ZUR ARCHE<br />

Öl auf Holz.<br />

25 x 33,5 cm.<br />

Verso au Holz als „Arturo Woefaerts“ bezeichnet mit<br />

Datierung „1639.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Die Darstellung wird in der Mitte des Hintergrunds<br />

durch einen hohen Baum und hohe Mauern zweigeteilt:<br />

Linksseitig fällt der Blick in eine weite, teils<br />

bergige Landschaft auf die Arche Noah, zu der zahlreiche<br />

Tierpaare eilen, darunter Schafe, Kühe, Hirsche,<br />

Pferde, Kaninchen sowie zahlreiche Vogelpaare im<br />

Himmel. Des Weiteren ein junger Mann, einen Bündel<br />

unter seinen Arm tragend, sowie ein weiterer Mann<br />

und eine junge Frau mit einem Kästchen in ihren<br />

Händen, die ihren Kopf gewendet hat und aus dem<br />

Bild herausschaut. Mittig stehend der alte bärtige<br />

Noah in blauem Gewand und senffarbenem Umhang,<br />

sich nach rechts zu einem großen Gebäude beugend,<br />

in dem Angehörige seiner Familie sowie ein edel gekleidetes<br />

Pärchen zu erkennen ist. Mit seinem rechten<br />

ausgestreckten Arm weist er auf die Arche hin und<br />

verbindet so beide Bildhälften miteinander. Malerei<br />

mit vielen Details in teils kräftiger Farbgebung.<br />

(13307210) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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418<br />

BOLOGNESER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

66 x 63 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Prof. Egidio Martini<br />

(o. J.)., die von der Eigenhändigkeit des Werkes von<br />

Carlo Dolci ausgeht.<br />

Jesus im Halbbildnis, der Oberkörper mit umgelegtem<br />

rotem Spottmantel nach rechts gerichtet, das Haupt<br />

in Gegenrichtung gewandt, mit Blick nach oben. Die<br />

Diagonalkomposition wird durch den schräg nach<br />

rechts oben gerichteten Stab betont. Die Farbigkeit<br />

zeigt bewusst abgedunkelte Töne im Inkarnat, was<br />

den Eindruck einer in der Bibellegende geschilderten<br />

Innenraum-Situation erweckt. Die Gestaltung der<br />

stark nach oben gerichteten Augen stehen durchaus<br />

in der Maltradition des Carlo Dolci, ebenso die Träne<br />

an der Wange. Die Hell-Dunkel-Malerei zeigt sich hier<br />

in hoher <strong>Meister</strong>schaft, ebenso die Wiedergabe des<br />

Gesichtsausdrucks.<br />

(1320242) (11)<br />

SCHOOL OF BOLOGNA, 17TH CENTURY<br />

ECCE HOMO<br />

Oil on canvas.<br />

66 x 63 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Professor<br />

Egidio Martini (n.d.).<br />

The design of the eyes, which are directed upwards,<br />

are certainly in the painting tradition of Carlo Dolci, as<br />

is the tear on the cheek.<br />

€ 18.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

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29


419<br />

GASPARE DIZIANI,<br />

1689 BELLUNO – 1767 VENEDIG<br />

PEINIGUNG CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

55 x 72 cm.<br />

In gold gehöhtem, reliefiertem Rahmen.<br />

In einem abgedunkelten Gewölbekeller, dessen kleinere<br />

Lichtquelle eine an der Decke befindliche Laterne, dessen<br />

größere Lichtquelle jedoch in Jesus zu suchen ist,<br />

sitzt dieser in der Mitte der Komposition und erhält<br />

soeben die Dornenkrone aufgezwungen, während ein<br />

purpurroter Umhang ihn als König der Juden bezeichnet.<br />

Im Markusevangelium wird berichtet: Mk 15,16: Die<br />

Soldaten brachten Jesus in den Innenhof des Palastes,<br />

das sogenannte Prätorium. Dort versammelte sich die<br />

ganze Kohorte um ihn. 17: Dann hängten sie Jesus<br />

einen purpurfarbenen Mantel um. Sie flochten ihm<br />

eine Krone aus Dornenzweigen und setzen sie ihm<br />

auf. 18: Sie jubelten ihm zu wie einem König: „Hoch<br />

lebe der König der Juden!“<br />

19: Dabei schlugen sie ihm mit einem Stock auf den<br />

Kopf und spuckten ihn an. Sie knieten nieder und warfen<br />

sich vor ihm auf den Boden. 20: Nachdem sie ihn so<br />

verspottet hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und<br />

zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an. Und sie<br />

führten Jesus aus der Stadt, um ihn zu kreuzigen. Diziani,<br />

der bis auf einen Aufenthalt in Rom in Venedig<br />

arbeitete, lernte bei Lazzarini und Sebastiano Ricci. Er<br />

wurde von seinen Söhnen Antonio und Giuseppe bei<br />

seinen zahlreichen Aufträgen für die venezianischen<br />

Kirchen und Klöster unterstützt.<br />

Provenienz:<br />

Ehemals Galerie Eric Coatalem, Paris.<br />

Sotheby´s, London, 5. Juli 2007, Lot 202.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Egidio Martini, Pittura veneta e altra italiana dal<br />

XV al XIX secolo, Rimini 1992.<br />

(13200115) (13)<br />

GASPARE DIZIANI,<br />

1689 BELLUNO – 1767 VENICE<br />

THE PUNISHMENT OF CHRIST<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

55 x 72 cm.<br />

Provenance:<br />

Formerly Gallery Eric Coatalem, Paris.<br />

Sotheby´s, London, 5 July 2007, lot 202.<br />

Literature:<br />

cf. Egidio Martini, Pittura veneta e altra italiana<br />

dal XV al XIX secolo, Rimini 1992.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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420<br />

VENEZIANISCHER MEISTER DES<br />

16. JAHRHUNDERTS<br />

DER HEILIGE ANTONIUS ALS EINSIEDLER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

101 x 90 cm.<br />

Im Vordergrund der Heilige mit grauen Haaren und<br />

weißem Bart, nur mit einem Lendenschurz bekleidet,<br />

nach links kniend mit erhobenen Armen und zusammengelegten<br />

Händen. Vor ihm stehend ein großes<br />

Holzkreuz mit dem Corpus Christi und am oberen<br />

Ende der Beschriftung „INRI“. Vor dem betenden Heiligen<br />

am Boden liegend ein Schädel und ein aufgeschlagenes<br />

Buch. Im Hintergrund eine weite bergige,<br />

überwiegend türkis-grüne Fantasielandschaft unter<br />

blau-braunem Himmel sowie linksseitig in der Nähe<br />

des Kreuzes eine kleine Kapelle mit Glockenturm.<br />

Malerei in der typischen Manier der Zeit, in zurückhaltender<br />

Farbgebung.<br />

(1331101) (18)<br />

VENETIAN MASTER OF THE 16TH CENTURY<br />

SAINT ANTHONY AS A HERMIT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

101 x 90 cm.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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421<br />

HERMANN VAN SWANEVELT,<br />

UM 1600 UTRECHT – UM 1655 PARIS, ZUG.<br />

LANDSCHAFT MIT HIRTEN, EINER KUH UND<br />

EINEM KÜSTENDORF<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Ca. 53 x 160 cm.<br />

Nach seinen Lehrjahren in den Niederlanden reiste<br />

Herman van Swanevelt nach Rom, wo er von 1629 bis<br />

1638 lebte und schon bald einer der beliebtesten und<br />

gefragtesten Spezialisten für Landschaftsdarstellungen<br />

mit Figuren wurde. Seine Werke erscheinen in den<br />

Inventarlisten vieler bedeutender Sammler jener Zeit.<br />

Swanevelt arbeitete in Rom im regen Austausch mit<br />

den flämischen Landschaftsmalern, den sogenannten<br />

„Italianizzanti“, wie Both, Asselyn, Berchem oder Poelenburgh,<br />

aber auch mit den großen französischen <strong>Meister</strong>n<br />

wie Claude Lorrain und Gaspar Dughet. Das vorliegende<br />

Gemälde zeigt genau diese Vermischung von<br />

nordischen Stimmungen, klassischer Tradition und<br />

mediterranen Landschaften, die Swanevelts Schaffen<br />

charakterisieren. Das Werk gewinnt durch die Darstellung<br />

der Felsen und der kleinen Waldung auf der linken<br />

Seite, die weiße Kuh in der Mitte des Bildes, aber vor<br />

allem durch das gleißende Licht in dem weitläufigen<br />

Abschnitt, auf welchem im Hintergrund der Hafen und<br />

blaue Berge zu sehen sind.<br />

Das Gemälde kann mit folgenden anderen Werken<br />

Swanevelts verglichen werden: „Paesaggio con ponte“<br />

(Landschaft mit Brücke), „Paesaggio italiano con<br />

viandanti“ (Italienische Landschaft mit Wanderern),<br />

beide Dulwich Picture Gallery in London, „Paesaggio<br />

con pastori e armenti“ (Landschaft mit Hirten und<br />

Herden) in der Galleria Doria Pamphili in Rom und<br />

„Paesaggio con ponte e castello“ (Landschaft mit<br />

Brücke und Schloss) im Museum der Schönen Künste<br />

in Budapest. (†)<br />

(12821022) (11)<br />

HERMANN VAN SWANEVELT,<br />

CA. 1600 UTRECHT – CA. 1655 PARIS, ATTRIBUTED<br />

LANDSCAPE WITH SHEPHERDS,<br />

A COW AND A COASTAL VILLAGE<br />

Oil on canvas.<br />

Ca. 53 x 160 cm.<br />

Herman van Swanevelt travelled to Rome, where he<br />

soon became one of the most favoured and popular<br />

specialists for landscapes paintings with staffage figures;<br />

Swanevelt worked in Rome in a lively exchange<br />

with the Flemish landscape artists, but also with the<br />

great French masters. The present painting shows exactly<br />

this blend of Nordic ambiance, classic tradition<br />

and Mediterranean landscapes, which are characteristic<br />

of Swanevelts artistic work. (†)<br />

€ 10.000 - € 16.000<br />

Sistrix<br />

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422<br />

JAN ADRIAENSZ VAN STAVEREN,<br />

UM 1613 LEYDEN – UM 1668 EBENDA, ZUG.<br />

DER HEILIGE FRANZISKUS IN EINER HÖHLE<br />

IM GEBET<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

44 x 33 cm.<br />

Rechts unten monogrammiert. Verso alter angehefteter<br />

Zettel mit Resten einer Aufschrift mit<br />

Künstlerbezeichnung „Satv...“ sowie Jahreszahl<br />

„1569“.<br />

Das fein gemalte Bild vereint mehrere Kategorien der<br />

Malerei: Bildnis, Stillleben und Landschaft. Im Zentrum<br />

der Darstellung, nach links in einer braunen Kutte<br />

kniend, der Heilige Franziskus, vor sich einen Folianten<br />

auf einem Felssockel. Links davor ein Holzkreuz<br />

mit Corpus Christi, dem der Blick des Heiligen gilt.<br />

Den Vordergrund hat der Maler genutzt, um beinahe<br />

stilllebenhaft Pflanzen und niedere Tierwelt darzustellen,<br />

wie Disteln, die als Symbol der Selbstkasteiung als<br />

Attribut des Heiligen gedacht sind. Daneben bunte<br />

Vögel, auf die bereits Marder lauern, ein Ausdruck des<br />

Memento mori-Gedankens. Rechts unten zwei Frösche<br />

neben Blättern und Blüten. Der Höhleneingang<br />

eröffnet einen Ausblick in bergige Landschaft mit kühnem<br />

Felsenbogen, Kirchengebäude und erhöht stehender<br />

Burg. Das Gemälde besticht insgesamt durch<br />

die gekonnte Feinmalerei aber auch durch den außergewöhnlichen<br />

Bildeinfall zu diesem Thema.<br />

(13220013) (11)<br />

JAN ADRIAENSZ VAN STAVEREN,<br />

CA. 1613 LEIDEN – CA. 1668 IBID., ATTRIBUTED<br />

SAINT FRANCIS PRAYING IN A CAVE<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

44 x 33 cm.<br />

Monogrammed lower right. Old attached note with<br />

remains of an inscription “Stav...” and date “1569” on<br />

the reverse.<br />

€ 16.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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423<br />

CESARE FRACANZANO,<br />

UM 1605 BISCEGLIE (BARI) – 1651 BARLETTA,<br />

ZUG.<br />

HEILIGER JOSEF SCHLAFEND<br />

Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen.<br />

43,8 x 34 cm.<br />

Verso mit Sammlungsnummer.<br />

In bronziertem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Fabio Obertelli, in<br />

Kopie.<br />

Nahansichtiges Portrait des schlafenden Josef, das<br />

mit zwei weiteren Gemälden verglichen werden kann,<br />

die dem genannten Künstler zugeschrieben werden.<br />

So wird unter der Fondazione Zeri Nr. 50705 die Darstellung<br />

eines Heiligen dokumentiert, während bei<br />

Christie‘s 1980 – damals noch an Procaccini gegeben<br />

– ein Christus angeboten wurde. Rest.<br />

CESARE FRACANZANO,<br />

CA. 1605 BISCEGLIE (BARI) – 1651 BARLETTA,<br />

ATTRIBUTED<br />

SLEEPING SAINT JOSEPH<br />

Oil on canvas, laid on panel.<br />

43.8 x 34 cm.<br />

With collection number on verso.<br />

Accompanied by an expert’s report by Fabio Obertelli,<br />

in copy.<br />

Provenance:<br />

Augusto Provasoli collection.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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Provenienz:<br />

Sammlung Augusto Provasoli.<br />

(1330995) (2) (13)<br />

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424<br />

VINCENT SELLAER UND WERKSTATT,<br />

UM 1515 MECHELEN – UM 1589<br />

DER HEILIGE HIERONYMUS<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

82 x 63 cm.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Dr. Dr. hc. Jan de<br />

Maere, Rambrouch, vom 25. Mai 2022, mit dem o. g.<br />

Künstler und der Datierung in Antwerpen um 1560/70<br />

sieht.<br />

Großformatiges Tafelbild mit Darstellung des Heiligen<br />

in Dreiviertelansicht. In Sitzhaltung nach links, der<br />

langbärtige Kopf leicht geneigt, mit Blick dem Betrachter<br />

entgegen. Die rechte Hand mit betont schmalen<br />

Fingern ist auf die Brust gelegt, die Linke hält ein<br />

Buch, einige Finger in den Seiten, so dass Anfangsbuchstaben<br />

des Textes zu erkennen sind. Trotz des<br />

ergrauten <strong>Alte</strong>rs ist der Körper muskulös gezeigt, was<br />

auf italienische Einflüsse weist. Dies gilt auch für die<br />

im dunklen Hintergrund links erkennbaren Steingesimse.<br />

Auffallend ist das leichte Sfumato, wobei jedoch<br />

im Gesicht eine deutlichere Pinselführung zu<br />

beobachten ist. Bemerkenswert ist überdies der braune<br />

Gewandbausch zwischen Unterarm und Buch, der<br />

auf den ersten Blick einen Schädel assoziieren lässt,<br />

als typisches Attribut des Heiligen, worauf der Maler<br />

jedoch wohl bewusst verzichtet hat.<br />

Laut Prof. de Maere wurde Sellaer im Falle des Heiligen<br />

Hieronymus stilistisch und kompositorisch vom<br />

Heiligen Hieronymus von Willem Key (1560-68) beeinflusst.<br />

Sellaer ist in seinem Ausdruck weniger<br />

realistisch als Willein und dessen Nachfolger und Familienmitglied<br />

Thomas Key. Ihr Heiliger Hieronymus<br />

drückt in seiner halblangen, nach vorne gerichteten<br />

Figur eine kalte und skulpturale Monumentalität aus,<br />

die typisch für Sellaer ist. Auch der Typus der Gesichtszüge<br />

und die gerade Nase sind typisch für ihn<br />

in seinem späteren Werk.<br />

Anmerkung:<br />

Karel van Mander (1548-1606), siehe das 1604 veröffentlichtes<br />

„Schilderboek“, berichtet von einem Maler<br />

in Malices namens Vincent Geldersman, der für seine<br />

Darstellungen religiöser und mythologischer Frauen<br />

bekannt war. Zeitgenössische Dokumente bestätigen<br />

die Identifizierung von Geldersman mit Sellaer, der<br />

vor allem in Malines tätig war. Es wird angenommen,<br />

dass er um 1515 in Mechelen geboren wurde, und<br />

er ist dort 1544 als <strong>Meister</strong> der Zunft belegt. Die letzte<br />

Erwähnung stammt aus dem Jahr 1589. Seine Gönner<br />

gehörten wahrscheinlich dem Hof und dem Großen<br />

Rat der Stadt an.<br />

Bislang ist nur ein einziges signiertes und datiertes<br />

Gemälde von Vincent Sellaer bekannt „Christus segnet<br />

die Kinder“, München, <strong>Alte</strong> Pinakothek Inv. Nr. 1417.<br />

(1330701) (18)<br />

VINCENT SELLAER AND WORKSHOP,<br />

CA. 1515 MECHELEN – CA. 1589<br />

SAINT JEROME<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

82 x 63 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Professor Dr<br />

Dr hc Jan de Maere, Rambrouch, dated 25 May 2022,<br />

which suggests the above-mentioned artist and date<br />

of creation in Antwerp in ca. 1560/70.<br />

Notes:<br />

To date the only signed and dated painting known by<br />

Vincent Sellaer is titled Christ blesses the Children<br />

and is held at the <strong>Alte</strong> Pinakothek, Munich, inv. no.<br />

1417.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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37


425<br />

GIOVANNI BATTISTA PIAZZETTA,<br />

1682 VENEDIG – 1754 EBENDA<br />

MADONNA MIT KIND<br />

Öl auf Leinwand.<br />

42 x 36 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Prof. Ugo Ruggeri,<br />

Venedig, in Kopie vorliegend.<br />

Maria im Halbbildnis, das Kind im Arm haltend. Die<br />

Mutter blickt mit leichtem Lächeln auf das Kind, das<br />

ein kleines Kreuz im Arm hält, das weiße Leibchen<br />

hochgezogen. Der Blick des Kindes teils schläfrig,<br />

aber auch nachdenklich nach oben gerichtet. Farbkompositorisch<br />

dominiert das Rot des Ärmels der Maria<br />

gegen das Weiß des Schleiers und steht komplementär<br />

zum leichten Grün des Hintergrundes.<br />

Die feinen Beobachtungen, die das Gemälde verrät,<br />

sind für das Schaffen des Malers charakteristisch.<br />

Piaz zetta, ein Schüler des Silvestro Manaigo und des<br />

Antonio Molinari, ging um 1703 nach Bologna in die<br />

Werkstatt des Giuseppe Maria Crespi, um dann ab<br />

1711 den Rest seines Lebens wieder in Venedig zu<br />

verbringen.<br />

In der beiliegenden Expertise wird das Gemälde in<br />

Verbindung gebracht mit dem Gemälde „Madonna col<br />

bambino adorata di San Filippo Neri“ in Sta. Maria della<br />

Fava in Venedig und weiteren Vergleichsbildern.<br />

(1330772) (3) (11)<br />

GIOVANNI BATTISTA PIAZZETTA,<br />

1682 VENICE – 1754 IBID.<br />

THE VIRGIN AND CHILD<br />

Oil on canvas.<br />

42 x 36 cm.<br />

Accompanied by an expert's report by Professor Ugo<br />

Ruggeri, Venice, in copy.<br />

The report associates the painting with the painting<br />

Madonna col Bambino adorata di San Filippo Neri in<br />

Santa Maria della Fava Venice and other comparative<br />

images.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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426<br />

GIOVANNI ANTONIO GUARDI,<br />

1698/99 WIEN – 1760 VENEDIG, ZUG.<br />

DER HEILIGE ALOISIUS VON GONZAGA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

73 x 58 cm.<br />

Wir danken Dario Succi für freundliche Hinweise zur<br />

Katalogisierung des Gemäldes.<br />

Vor braunem Hintergrund der Heilige Aloisius, der<br />

dem Orden der Jesuiten angehörte, in weißem Chorhemd<br />

über schwarzem Gewand leicht nach links gebeugt<br />

und in seinen Händen ein Kruzifix haltend, das<br />

er aufmerksam betrachtet. Am unteren linken Rand<br />

ein blonder Putto, der ein Attribut des Heiligen hält:<br />

einen Lilienzweig. Das Licht fällt von der oberen Mitte<br />

auf das Haupt und die Kleidung sowie auf den Putto<br />

herab. Malerei mit starkem Hell-Dunkel-Kontrast in<br />

der typischen Manier des Künstlers. Kleiner Riss.<br />

Anmerkung:<br />

Der Maler war Bruder des berühmten Francesco Guardi<br />

(1712-1793) sowie Schwager von Giovanni Battista<br />

Tiepolo (1696-1770). Ferner Gründungsmitglied der<br />

venezianischen Akademie.<br />

(1320241) (18)<br />

GIOVANNI ANTONIO GUARDI,<br />

1698/ 99 VIENNA – 1760 VENICE, ATTRIBUTED<br />

SAINT ALOYSIUS OF GONZAGA<br />

Oil on canvas.<br />

73 x 58 cm.<br />

We thank Dario Succi for the kind advice regarding<br />

the cataloguing of the painting.<br />

€ 14.000 - € 16.000<br />

Sistrix<br />

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39


427<br />

VENEZIANISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE MADONNA MIT DEM KIND<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

63 x 50 cm.<br />

In dekorativem durchbrochenem Rahmen.<br />

Vor dem warmen gelb-goldenen Licht des Hintergrundes,<br />

flankiert von großen weißen Wolken, die Madonna<br />

in rotem Gewand mit dunkelblauem Mantel und<br />

heller Kopfbedeckung, in ihrem linken Arm den blonden<br />

Jesusknaben haltend. Jesus streckt seine kleinen<br />

Arme der Mutter entgegen, die sich leicht geneigt hat<br />

und ihn liebevoll ansieht. Eher ungewöhlich die Halteposition<br />

des Knaben, sodass der Betrachter nicht<br />

wie sonst auf den Körper von vorne blickt, sondern<br />

jetzt nur rückseitig auf den Kopf des Jesuskindes.<br />

Linksseitig zwei Putti mit Flügeln im Gespräch, von<br />

denen einer auf Maria weist. Einfühlsame Malerei,<br />

bei der die Farbentrias Gold, Rot und Blau überwiegt.<br />

(1330792) (3) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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428<br />

FRANCESCO ALBANI,<br />

1578 BOLOGNA – 1660 EBENDA, ZUG.<br />

Albani war Schüler von Denys Fiammingo Calvaert<br />

(1540-1619) sowie von Ludovico Carracci (1555-1619)<br />

und stand in Verbindung mit Guido Reni (1575-1642),<br />

der mit ihm rivalisierte. Bekannt für seine anmutigen<br />

Frauengesichter, für die seine überaus schönen Kinder<br />

Modell gesessen haben sollen. Er unterrichtete<br />

später angeblich in der Accademia degli Incamminati.<br />

Die Werke seiner Hand, u.a. in zahlreichen öffentlichen<br />

Sammlungen und Museen, beziehen sich zumeist<br />

auf mythologische Darstellungen.<br />

RAST AUF DER FLUCHT NACH ÄGYPTEN<br />

Öl auf Holz.<br />

52 x 45 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

In weiter bergiger Landschaft im Licht der untergehenden<br />

Sonne die Heilige Familie bei der Rast: Maria<br />

in rot-blauem Gewand, den schlafenden nackten Jesusknaben<br />

auf einem Laken in ihrem Schoss haltend,<br />

neben ihr Josef auf einen langen Marmorsockel mit<br />

Fries mit beiden Armen gestützt, in seiner rechten<br />

Hand ein aufgeschlagenes Buch haltend, während die<br />

linke seine Stirn stützt. Vor dem Seitenfries ein kleiner<br />

Putto, der den Esel in einem kleinen Gewässer tränkt.<br />

Am linken Bildrand zwei weitere größere Engel und mittig<br />

im Himmel zwei geflügelte Puttiköpfe schwebend.<br />

Malerei in harmonischen, frischen weichen Farben.<br />

(1330842) (18)<br />

FRANCESCO ALBANI,<br />

1578 BOLOGNA – 1660 IBID., ATTRIBUTED<br />

REST ON THE FLIGHT INTO EGYPT<br />

Oil on panel.<br />

52 x 45 cm.<br />

In magnificent gilt frame.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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429<br />

ANTONIO DE BELLIS,<br />

TÄTIG ZWISCHEN 1636 – 1656<br />

HEILUNG EINES GELÄHMTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

100 x 129 cm.<br />

Rechts unten monogrammiert.<br />

In breitem vergoldetem mit Eierstab dekoriertem<br />

Rahmen.<br />

Beigegeben Expertise von Prof. Nicola Spinosa, Vergleichsliteratur<br />

nennend.<br />

Vor einer angedeuteten felsigen Landschaft wird im<br />

carravagesken Licht beleuchtet eine Personengruppe,<br />

deren Aufmerksamkeit dank geschickter Lichtregie<br />

besonders dem rot und blau gekleideten Jesus und<br />

der Sitzfigur des Lahmen zuteil wird (Mt 9,1-8; Lk<br />

5,17-26), dem er auch seine Sünden vergibt. Schon<br />

hinsichtlich des Hintergrundes, dessen Öffnung in<br />

den Himmel sich höhlenartig vollzieht, ist uns aus<br />

mehreren dem genannten Künstler zugeschriebenen<br />

Werken bekannt. Zu nennen wäre ein Lot und seine<br />

Töchter (Fondazione Zeri Nummer 50954, und auch<br />

ein Gemälde, das in einer Mailänder Privatsammlung<br />

verwahrt wird (Fondazione Zeri Nummer 50968).<br />

Provenienz:<br />

Bedeutende italienische Privatsammlung.<br />

(1330833) (3) (13)<br />

ANTONIO DE BELLIS,<br />

ACTIVE 1636 – 1656<br />

THE HEALING OF THE LAME MAN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

100 x 129 cm.<br />

Monogranned lower right.<br />

Accompanied by an expert´s report by Prof Nicola<br />

Spinosa, mentioning comparable literature.<br />

Provenance:<br />

Important Italian private collection.<br />

€ 20.000 – € 30.000<br />

Sistrix<br />

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430<br />

NICOLO CIRCIGNANI,<br />

GENANNT „IL POMARANCIO“,<br />

1517 – 1597<br />

PALMSONNTAG: JESUS REITET IN JERUSALEM EIN<br />

Öl auf Holz.<br />

Durchmesser: 50 cm.<br />

Verso mit zahlreichen Beschriftungen.<br />

In Holzpassepartout mit Rosetten in vergoldetem<br />

Rahmen.<br />

Im Zentrum des Gemäldes ist der Esel zu sehen, der<br />

Jesus im Begriff ist durch das Stadttor und die davor<br />

stehende Menschenmenge zu tragen. Die Vorlage für<br />

diese Szene ist in Mk 11,1-10 zu suchen, wobei Matthäus<br />

und Lukas die Grundelemente übernehmen<br />

und nach ihren Schwerpunkten verändern. Auch Johannes<br />

berichtet vom Einzug in Jerusalem (12,12-19).<br />

Jesus sei „in die Nähe von Betfage und Betanien“<br />

gekommen, „an den Berg, der Ölberg heisst“. Lukas<br />

und die anderen Evangelisten demonstrieren das<br />

überlegene Wissen Jesu. Durch den Auftrag an seine<br />

beiden Jünger, ihm einen Esel zu bringen und der beigeschlossenen<br />

Vorhersage, wird dieser erfüllbar, da<br />

Jesus um den vorausbestimmten Weg von Gott<br />

weiss (vgl. Lk 18,31). Wie bei Markus finden die Jünger<br />

bei Lukas einen jungen Esel. Matthäus hingegen<br />

missversteht den Text in Sach 9,9 und berichtet von<br />

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einer Eselin mit einem Fohlen (Mt 21,2) und erregt so<br />

in 21,7 den Anschein, als ob Jesus auf beiden Tieren<br />

reiten würde. Mit dem Auffinden des Esels erfüllt sich<br />

die Vorhersage von Sach 9,9: «Juble laut, Tochter<br />

Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König<br />

kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig<br />

und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem<br />

Jungen einer Eselin.» Der Friedenskönig kommt auf<br />

einem noch unberittenen Fohlen. Im Gegenteil hierzu<br />

stellt man sich einen hellenistischen Kriegskönig, der<br />

vor seinem Heer hoch zu Pferde herreitet.<br />

Das vorliegende Gemälde ist nicht das einzige Tondo<br />

im Schaffen Circignanis, von dem auch Kuppelgemälde<br />

und Zwickeltondi etwa in der Kirche SS. Nome di<br />

Gesu in Rom bekannt sind.<br />

Anmerkung 1:<br />

Zu dem hier angebotenen Gemälde, gibt es eine<br />

ebenfalls an Niccolo Circignani zugeschriebene Vorzeichnung,<br />

die im Metropolitan Museum of Arts in<br />

New York verwahrt wird.<br />

Anmerkung 2:<br />

Auf der Rückseite sind einige Beschriftungen zu<br />

sehen, die im Folgenden transkribiert werden:<br />

„N. di catalogo 70 / Trucco inabile e disonesto/ Curiosità<br />

Pagato 65 (lire) / 1915 Alf. (Alfonso) Cappelli“.<br />

„IL proprietario / che mori nel / 1911 la / scio un poveri/ssimo<br />

studio di / pittura in via del / Vnataggio 4“.<br />

„Il nome del proprie/tario che non ital/non fin da me<br />

potu/to“.<br />

„Benozzo Gozzoli dipinse et / dono al Rev. De Priore<br />

a ri/cordanza del suo soggiorno/ in questo convento<br />

reso /celebre dalle sue meraviliose/ dipinture della<br />

volta et / del coro“.<br />

Literatur:<br />

Das hier angebotene Gemälde ist in einer Dokumentation<br />

von Antonio Palesati- La Domenica delle Palme<br />

di Niccolò Circignani il Pomarancio: il disegno, il<br />

dipinto, besprochen. (1330372) (3)<br />

NICOLO CIRCIGNANI,<br />

ALSO KNWON AS “IL POMARANCIO”,<br />

1517 – 1597<br />

PALM SUNDAY: JESUS RIDES INTO JERUSALEM<br />

Oil on wood.<br />

Diameter: 50 cm.<br />

Verso with numerous inscriptions.<br />

In a wooden mount with rosettes in a gilded frame.<br />

Literature:<br />

The painting offered here is discussed in a documentation<br />

by Antonio Palesati- La Domenica delle Palme<br />

di Niccolò Circignani il Pomarancio: il disegno, il dipinto.<br />

€ 30.000 – € 40.000<br />

Sistrix<br />

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43


432<br />

GIUSEPPE PUGLIA DETTO BASTARO,<br />

UM 1600 ROM – 1636, ZUG.<br />

Aus seiner Hand finden sich etliche Werke in römischen<br />

Kirchen wie etwa in Santa Maria Maggiore oder<br />

im Kloster der Padri della Minerva. Trotz seiner kurzen<br />

Lebens- und Wirkungszeit hatte der Künstler doch<br />

einigen Erfolg aufzuweisen.<br />

DIE AUSSETZUNG DES KLEINEN PARIS<br />

IM IDA-GEBIRGE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

104 x128 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Das Gemälde schildert die Szene aus der griechischen<br />

Mythologie wonach Paris, Sohn des Priamos und der<br />

Hekabe, im Ida-Gebirge ausgesetzt und den Hirten<br />

übergeben wurde, da der Traumdeuter Aisakos den<br />

Untergang Trojas prophezeit hatte, falls Paris heranwachsen<br />

würde. So wurde Paris zunächst Schafhirte.<br />

Auch das „Urteil des Paris“ erfolgte demgemäß in<br />

dieser Gebirgslandschaft, als ihn später die Göttinen<br />

aufforderten, die Schönste unter ihnen zu wählen.<br />

Der Maler hat hier die Szene gezeigt, in der Hekabe in<br />

Begleitung eines jungen Mädchens, einem Hirten den<br />

kindlichen Paris übergibt. Neben den häufig in caravaggeskem<br />

Hell-Dunkel geschaffenen Bildern, finden<br />

sich im Werk des Malers auch Gemälde in der Farbpalette<br />

des vorliegenden Bildes, so beispielsweise in<br />

seinem Bild „Madonna mit dem Kind und dem anbetenden<br />

Heiligen Franziskus und Magdalena“. (†)<br />

Literatur:<br />

Vgl. Massimo Francucci, Giuseppe Puglia il Bastaro.<br />

Il naturalismo classicizzato nella Roma di Urbano VIII,<br />

Rom 2013.<br />

(13306021) (10)<br />

GIUSEPPE PUGLIA DETTO BASTARO,<br />

CA. 1600 ROME – 1636, ATTRIBUTED<br />

Many of this artist's works can be found in churches<br />

in Rome such as in Santa Maria Maggiore or the<br />

Dominican monastery Santa Maria sopra Minerva.<br />

431<br />

ITALIENISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT JOHANNES DEM<br />

TÄUFER UND DER HEILIGEN ELISABETH<br />

Öl auf Kupfer.<br />

37 x 29,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

In bergiger Landschaft, unterhalb eines Felsens sitzend,<br />

die Heilige Anna in rot-blauem Gewand, in ihrem<br />

Schoß den nackten Jesusknaben mit dunkelblonden<br />

Lockenhaaren haltend, der herzlich den jungen Johannes<br />

den Täufer umarmt. Johannes der Täufer, gekennzeichnet<br />

durch einen Kreuzstab und bekleidet mit einem<br />

Fellgewand, erwidert die Umarmung, dabei auf einem<br />

strahlend weißen und gelblichen Tuch halb kniend,<br />

halb stehend. Rechtsseitig, halb hinter Maria, Josef in<br />

grauem Gewand mit orangem Umhang, seine Augen,<br />

ebenso wie Marias, auf die am rechten Bildrand stehende<br />

Elisabeth gerichtet, die Mutter Johannes des<br />

Täufers. Linksseitig ein alter verwurzelter Baum, neben<br />

dem der Blick in eine weite Landschaft unter hohem<br />

hellblauem Himmel mit einigen weißen Wolkenformationen<br />

fällt. Harmonische Malerei mit besonderer Herausstellung<br />

der edlen Stoffe und Kleidung.<br />

(1330743) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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INFANT PARIS ABANDONED ON MOUNT IDA<br />

Oil on canvas.<br />

104 x128 cm.<br />

Unframed. (†)<br />

Literature:<br />

Massimo Francucci, Giuseppe Puglia il Bastaro. Il<br />

naturalismo classicizzato nella Roma di Urbano VIII,<br />

Rome 2013.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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433<br />

DENYS CALVAERT,<br />

1540 – 1619, ZUG.<br />

DIE ANBETUNG DER KÖNIGE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

75 x 60 cm.<br />

Nachtstück mit dem am Himmel leuchtenden Stern<br />

von Bethlehem, dem die Heiligen drei Könige zur Krippe<br />

Jesu gefolgt sind. Im Vordergrund links vor dem<br />

Eingang eines Gebäudes mit Stallung die auf einem<br />

Architekturfragment sitzende Maria in rosafarbenem<br />

Gewand, gelblichem Umhang und blauem Mantel, auf<br />

ihrem Schoß den Jesusknaben haltend. Vor ihm kniend<br />

einer der Könige mit weißem Bart, in einem<br />

prachtvoll bestickten, gold-gelb leuchtenden Gewand,<br />

einen goldenen Kelch haltend, dessen Deckel er gerade<br />

geöffnet hat. Er sieht das Kind voller Interesse an,<br />

das mit dem Finger seiner rechten Hand in den Pokal<br />

weist und dabei seine Mutter Maria liebevoll anblickt.<br />

Hinter dem Knienden die beiden weiteren Könige, gehüllt<br />

in edle wertvolle Gewänder, der Rechte in einem<br />

blauen Gewand, mit Broschen und Perlen verziert, ein<br />

weiteres goldenes Gefäß und seinen Turban mit Krone<br />

in der linken Hand haltend, und schließlich der dritte<br />

König in grünem Gewand mit leuchtend rotem<br />

Mantel, einer altrosafarbenen Kopfbedeckung mit<br />

Krone, ein goldenes Gefäß in seiner rechten Hand<br />

haltend und den Jesusknaben intensiv anblickend.<br />

Rechts im Hintergrund das Gefolge der Könige mit<br />

Pferden vor bergiger Landschaft, durch die erzählerisch<br />

der Weg der Könige zur Heiligen Familie mit<br />

Figuren wiedergegeben werden soll. Hinter Maria der<br />

stehende Josef, einen Stab in seinen Händen haltend<br />

und rechts des Jesuskindes sind Ochs und Esel an<br />

einer Futterkrippe fressend wiedergegeben. Qualitätvolles<br />

Werk des Künstlers, bei der die prachtvollen<br />

farbintensiven Kleider in den Vordergrund gestellt<br />

werden. Rest., Retuschen.<br />

Der in Antwerpen geborene Künstler reiste 1560 als<br />

junger Mann nach Italien und studierte in Bologna,<br />

wo er sich für den Rest seiner Karriere niederließ.<br />

Sein Atelier brachte einige der größten Namen der<br />

Bologneser Malerei hervor, wie Domenichino (1581-<br />

1641), Guido Reni (1575-1642) und Francesco Albani<br />

(1578-1660). Seine farbenfrohen Andachtsbilder waren<br />

in Bologna sehr beliebt. In seinem Werk kon zentrierte<br />

er sich auf religiöse Themen und schuf sowohl kleine,<br />

fein detaillierte Werke, als auch große Altarbilder.<br />

(13311021) (18)<br />

DENYS CALVAERT,<br />

1540 – 1619, ATTRIBUTED<br />

THE ADORATION OF THE MAGI<br />

Oil on wood. Parquetted.<br />

75 x 60 cm.<br />

In a wide wooden frame.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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45


434<br />

BERNARDO CAVALLINO,<br />

1616/22 NEAPEL – 1654/56 EBENDA<br />

DREI GEWANDFIGUREN<br />

Öl auf Pappelholz.<br />

17,5 x 22 cm.<br />

Dem Gemälde ist eine schriftliche Echtheitsbestätigung<br />

von Prof. Nicola Spinosa, Museo di Capodimonte,<br />

Neapel, beigegeben.<br />

Auf kleiner Holztafel gemalte, nebeneinanderstehende<br />

Figuren: Zwei Männer mit je einem Stab, sowie<br />

eine stehende Frau in langem dunklen Kleid, vor<br />

dunklem Hintergrund, auf grünlicher Bodenfläche. Die<br />

linke Jünglingsfigur mit angezogenem entblößten<br />

Bein, in einer Haltung, wie sie für die Darstellung<br />

etwa des Heiligen Rochus denkbar ist. Die Mittelfigur<br />

in rotem Umhang, wie auch die nach oben blickende<br />

Frauenfigur, ebenfalls in Anmutung von Heiligengestalten.<br />

Möglicherweise liegt hier eine seltene interessante<br />

Vorstudie entweder zu einer Gruppendarstellung<br />

oder zu einzelnen Bildthemen vor. Der lockere<br />

Pinselstrich, die manieristische Körperhaltung und die<br />

Farbgebung entsprechen ganz dem Malstil Cavallinos,<br />

der als Schüler des Massimo Stanzione (1585-1656)<br />

von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71-1610)<br />

beeinflusst war. Seine Werke, von denen nur etwa 80<br />

gesichert sind, überwiegend kleinformatig. (†)<br />

(13306225) (10)<br />

BERNARDO CAVALLINO,<br />

1616/22 NAPLES – 1654/56 IBID.<br />

THREE FIGURES<br />

Oil on poplar panel.<br />

17.5 x 22 cm.<br />

A written confirmation of authenticity Professor Nicola<br />

Spinosa, Museo di Capodimonte, Naples regarding<br />

the present painting is enclosed. (†)<br />

€ 40.000 - € 70.000<br />

Sistrix<br />

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435<br />

GIOVANNI FRANCESCO BARBIERI,<br />

GENANNT „IL GUERCINO“,<br />

1591 CENTO – 1666 BOLOGNA, KREIS DES<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

62,5 x 48 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen mit durchbrochener<br />

Volutenschnitzerei.<br />

Christus nach der Gefangennahme im Halbbildnis vor<br />

braunem Hintergrund, hier wiedergegeben mit Dornenkrone<br />

auf dem Haupt und einem langen Rohrstock<br />

in seiner rechten Hand, als Spottzeichen der<br />

Königswürde, sowie mit einem roten Spottmantel<br />

über seiner linken Schulter herabhängend. Das Inkarnat<br />

bewusst heller aufleuchtend, das Haupt zur Seite<br />

geneigt und den Kopf erhoben, die Konturen in Sfumato<br />

wiedergegeben. Auf seiner linken Wange, sowie<br />

im Bereich der Brust, ist jeweils ein roter Blutstropfen<br />

zu finden. Er hat einen leicht geöffneten Mund und<br />

mit seinen glänzenden, zum Himmel gerichteten Augen<br />

scheint er mit Gottvater zu sprechen. Qualitätvolle<br />

Malerei mit starker Hell-Dunkel-Akzentuierung in der<br />

typischen Manier des Künstlers.<br />

Anmerkung:<br />

Im Werk des Künstlers sind weitere Ecce Homo-Darstellungen<br />

zu finden. Das Motiv lässt sich häufig auch<br />

bei anderen Künstlern des 16. und 17. Jahrhunderts<br />

wiederfinden, so auch bei Bartolomeo Cesi (1556-<br />

1629), Bartolomeo Passarotti (1529-1592), Jusepe de<br />

Ribera (1588/91-1652) und Bartolomé Esteban Murillo<br />

(1618-1682). (13303414) (2) (18)<br />

GIOVANNI FRANCESCO BARBIERI,<br />

ALSO KNOWN AS “GUERCINO”,<br />

1591 CENTO – 1666 BOLOGNA, CIRCLE OF<br />

ECCE HOMO<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

62.5 x 48 cm.<br />

Notes:<br />

Other Ecce Homo depictions can be found in the<br />

artist's œuvre. The motif is common during the 16th<br />

and 17th centuries and can also be found in the œuvre<br />

of Bartolomeo Cesi (1556-1629), Bartolomeo Passarotti<br />

(1529-1592), Jusepe de Ribera (1588/91-1652)<br />

and Bartolomé Esteban Murillo (1618-1682).<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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47


436<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

GEFECHT UNTER FELSEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

141 x 81,5 cm.<br />

In profiliertem Goldrahmen.<br />

Unter einem von Vegetation überfangenem Felsvorsprung<br />

ein in den Vordergrund strebendes Reitergefecht<br />

mit einer soeben abgefeuerten Muskete,<br />

während am höher gestellten Horizont weitere Kavallerie<br />

zu sehen ist. Rahmen besch.<br />

(1330732) (13)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

437<br />

ANTONIO MOLINARI,<br />

1655 VENEDIG – 1704 EBENDA, ZUG.<br />

Der Künstler war ein italienischer Maler und Grafiker.<br />

Er lernte sein Handwerk bei seinem Vater, dem italienischen<br />

Maler Giovanni Battista Molinari (1638-um<br />

1685). Ein Schüler Antonio Molinaris war Giovanni<br />

Battista Piazzetta (1682-1754). Molinari fertigte vorwiegend<br />

Gemälde mit biblischen Motiven und Szenen<br />

aus der Antike für venezianische Patrizierhäuser,<br />

Bruderschaften und Kirchengebäude an. Bedeutende<br />

Sammlungen von seinen Werken finden sich im<br />

Düsseldorfer Museum Kunstpalast und im Louvre in<br />

Paris.<br />

DIE GNADE DES SCIPIO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

170 x 220 cm.<br />

Rückwärtig mit handschriftlicher Nummerierung „6“.<br />

In barock geschnitztem Rahmen, mit überfangenem<br />

Akanthusdekor.<br />

Für den Maler typische, das Bildfeld füllende Figuren,<br />

mit den beleuchteten Hauptdarstellern in Seitenansicht,<br />

in flott gemaltem Pinselduktus. <strong>Alte</strong>rs- und<br />

Gebrauchssp., rest. (†)<br />

(13306019) (10)<br />

ANTONIO MOLINARI,<br />

1655 VENICE – 1704 IBID., ATTRIBUTED<br />

THE CLEMENCY OF SCIPIO<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

170 x 220 cm.<br />

Handwritten number “6” on reverse.<br />

In carved Baroque frame surmounted by acanthus<br />

scroll décor. (†)<br />

€ 10.000 - € 16.000<br />

Sistrix<br />

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49


438<br />

FRANCESCO SOLIMENA,<br />

1657 CANALE DI SERINO – 1747 BARRA DI NAPOLI<br />

Neben Luca Giordano (1632/34-1705), von dem er<br />

sich stark beeinflussen ließ, gilt er als einer der führenden<br />

Vertreter der neapolitanischen Malerei seiner<br />

Zeit. Da Neapel etliche Jahre aufgrund des Spanischen<br />

Erbfolgekriegs an das österreichische Habsburg<br />

ging, erhielt Solimena auch zahlreiche Aufträge<br />

aus Wien (z.B. Hochaltarbild der Kapelle im Schloss<br />

Belvedere) und beeinflusste so auch die österreichischen<br />

Barock-Maler wie Daniel Gran (um 1694-1757)<br />

oder Paul Troger (1698-1762).<br />

APOLLO UND PHAETON<br />

Öl auf Leinwand.<br />

87 x 143 cm<br />

Beigegeben Expertise von Nicola Spinosa, 13. Oktober<br />

2018, in Kopie, mehrere Vergleichsbeispiele nennend.<br />

FRANCESCO SOLIMENA,<br />

1657 CANALE DI SERINO – 1747 BARRA DI NAPOLI<br />

APOLLO AND PHAETHON<br />

Oil on canvas.<br />

87 x 143 cm<br />

Accompanied by an expert’s report by Nicola Spinosa,<br />

13 October 2018, with several examples of comparison,<br />

in copy. (†)<br />

Literature:<br />

Nicola Spinosa, C. Romalli, L. di Mauro, Francesco<br />

Solimena (1657-1747) e le arti a Napoli, vol. II, Rome<br />

2018, p. 423, ill. 183.2<br />

€ 30.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Kleinere Variante des großformatigen Deckengemäldes<br />

des Künstlers in einem Palais von Wirich Daun, Vizekönig<br />

von Neapel, ca. 1716. (†)<br />

Literatur:<br />

Nicola Spinosa, C. Romalli, L. di Mauro, Francesco<br />

Solimena (1657-1747) e le arti a Napoli. Bd. II, Rom<br />

2018, S.423, Abb. 183.2.<br />

(13306048) (10)<br />

50 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.


439<br />

BOLOGNESER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

CHRISTUS UND DIE EHEBRECHERIN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

114 x 147 cm.<br />

Inmitten einer klassizistisch anmutenden Architektur,<br />

welche halb in Dunkel gehüllt ist, die vielfigurige Szene,<br />

welche die Konfrontation zwischen Jesus und den<br />

Schriftgelehrten und Pharisäern beschreibt, bei welcher<br />

die Frage diskutiert werden soll, ob eine Frau,<br />

welche soeben beim Ehebruch ertappt wurde, gesteinigt<br />

werden muss. Johannes 7,53-8,11 „Als sie aber<br />

fortfuhren ihn zu fragen, richtete er sich auf und<br />

sprach zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe<br />

als erster einen Stein auf sie und wieder bückte er<br />

sich nieder und schrieb auf die Erde. Als sie aber dies<br />

hörten, gingen sie einer nach dem anderen hinaus,<br />

angefangen von dem Älteren und er wurde allein gelassen<br />

mit der Frau, die in der Mitte stand“. Der hier<br />

dargestellte Moment bezeichnet die Bibelstelle, in<br />

der Jesus gerade im Begriff ist, auf den Boden zu<br />

schreiben, noch bevor die anderen den Raum verlassen<br />

haben. (†)<br />

(13306029) (10)<br />

BOLOGNESE SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

CHRIST AND THE ADULTERESS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

114 x 147 cm.<br />

The scene shown in this painting depicts the Bible<br />

passage in which Jesus is just about to write on the<br />

floor before the others leave the room. (†)<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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51


440<br />

SEBASTIANO RICCI,<br />

1659 BELLUNO – 1734 VENEDIG, ZUG.<br />

ELIEZER UND REBECCA AM BRUNNEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

50 x 60 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Beigegeben Stellungnahme von Prof. Massimo<br />

Pirondini.<br />

Dargestellt ist die alttestamentarische Episode, in der<br />

Abraham seinem ältesten Diener Eliezer aufgetragen<br />

hat im <strong>Alte</strong>n Land eine Ehefrau für seinen Sohn Isaak<br />

zu finden. Rebecca in blauem Gewand mit weißem<br />

Umhang vor einem Baum mit braunen Blättern am<br />

Brunnen stehend, umfasst mit ihrer rechten Hand einen<br />

großen Krug mit einer Kordel, um Wasser aus<br />

dem Brunnen zu schöpfen. Leicht überrascht schaut<br />

sie den links von ihr stehenden Eliezer an und greift<br />

sich dabei mit den schmalen Fingern ihrer linken Hand<br />

auf die Brust. Eliezer in gelb-grünem Gewand mit rotem<br />

Mantelüberwurf wirbt für Isaak um die Hand der<br />

Rebecca und möchte ihr zudem ein kleines goldenes<br />

Kästchen mit Schmuck überreichen, das er in seiner<br />

kräftigen ausgestreckten Hand hält, während er mit<br />

dem ausgestreckten Zeigefinger seiner linken Hand<br />

spricht. Malerei vor abendlicher Landschaft, ganz in<br />

der Art des Sebastiano Ricci, der jedoch bei seinem<br />

original Gemälde zwischen den beiden handelnden<br />

Figuren noch eine Dienerin eingefügt hat.<br />

Anmerkung 1:<br />

Das Gemälde, Eliezer und Rebeca an Brunnen von<br />

Sebastiano Ricci in der Galleria Nazionale di Parma<br />

stammt aus der Zeit um 1720.<br />

Anmerkung 2:<br />

In der beigegebenen Abhandlung von Prof. Massimo<br />

Pirondini wird das vorliegende Gemälde stilistisch<br />

und qualitativ Sebastiano Ricci zugewiesen und als<br />

Vorarbeit zu dem Gemälde in Parma angesehen.<br />

(1330376) (3) (18)<br />

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SEBASTIANO RICCI,<br />

1659 BELLUNO – 1734 VENICE, ATTRIBUTED<br />

THE MEETING OF ELIEZER AND REBECCA<br />

AT THE FOUNTAIN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

50 x 60 cm.<br />

Accompanied by a statement by Professor Massimo<br />

Pirondini.<br />

Notes 2:<br />

In the accompanying treatise by Prof. Massimo<br />

Pirondini, the present painting is stylistically and qualitatively<br />

attributed to Sebastiano Ricci and considered<br />

a preparatory work for the painting in Parma.<br />

Notes 1:<br />

The painting, Eliezer and Rebeca at Fountain by Sebastiano<br />

Ricci in the Galleria a Nazionale di Parma<br />

dates from around 1720. € 15.000 - € 20.000 INFO | BIETEN<br />

Sistrix


441<br />

FELICE FICHERELLI,<br />

GENANNT „IL RIPOSO“,<br />

1605 – 1660, ZUG.<br />

Der Maler war Schüler des Jacopo Chimenti (um<br />

1554-1640), zu dem er von seinem Gönner, dem Herzog<br />

Bardi geschickt wurde.<br />

TARQUINUS UND LUCRETIA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

160 x 190 cm.<br />

Auf dem Rahmen noch mit alter Zuschreibung zu<br />

Sebas tiano Ricci. Verso mit altem Antwerpener<br />

Etikett.<br />

In breitem ornamental-plastisch verziertem Rahmen.<br />

Rücklings niedergeworfen, liegt die edle Römerin auf<br />

den weißen Kissen ihres mit rosa Vorhängen geschmückten<br />

Lagers. Bis auf ein Stück mit Goldsaum<br />

dekorierten Gewandes ist sie unbekleidet und sucht<br />

sich des Tarquinius zu erwehren, der sie, über sie gebeugt,<br />

mit seiner Linken an der Schulter gefasst hält<br />

und in der Rechten den Dolch zückt. Im linken Mittelgrund<br />

im Durchgang Repoussoirfigur als Dienerin im<br />

Halbschatten erkennbar. Publius Ovidius Naso berichtet<br />

in seinen „Fasti“, dass der römische Prinz Tarquinius<br />

(Sohn des Tarquinius Superbus) ins Haus kommt,<br />

freundlichst begrüßt wird und mit den Hausherren zu<br />

Abend isst. Anschließend gehen alle zu Bett, doch<br />

Tarquinius steht noch einmal auf. Er geht zu Lucretia<br />

(Ehefrau des Lucius Tarquinius Collatinus). Er nimmt<br />

seinen Dolch und sprach zu ihr: „Ich habe einen Dolch<br />

bei mir, Lucretia. Ich bin es, Tarquinius, der Sohn des<br />

Königs, welcher zu dir spricht.“ Sie konnte weder<br />

sprechen noch denken und war starr vor Angst. Was<br />

sollte sie tun? Kämpfen? Er berührt ihre Brüste und<br />

nimmt ihr so ihr Leben durch Schmach. Doch das<br />

Mädchen überwindet seine Angst und spricht: „Dieser<br />

Sieg wird dich zerstören. Was dich und dein Königreich<br />

diese eine Nacht kostet.“ Nach der Vergewaltigung<br />

erzählte sie alles ihrem Mann und ihrem Vater<br />

und beging Suizid, weil sie die Schmach nicht ertrug.<br />

Die beiden Männer schworen, Tarquinius zu suchen<br />

und zu töten. Die römischen Bürger töteten Tarquinius<br />

und stürzten den König. Anschließend riefen sie die<br />

Republik aus.<br />

Erst Mina Gregori wagte die Zuschreibung des Gemäldes<br />

in Rom und somit auch die daraus resultierenden<br />

Arbeiten der Werkstatt an Felice Ficherelli, Il Riposo.<br />

Zuvor hatte das Gemälde mit seiner betörend mutigen<br />

Komposition eine weitreichende Zuschreibungsgeschichte<br />

hinter sich. So galt es einst als Werk des Guido<br />

Cagnacci, darauf wurde es von R. Longhi 1947 Matteo<br />

Rosselli zugewiesen, dann Giovanni Bilivert, die Version<br />

in der Dresdner Gemäldegalerie wurde zunächst als<br />

Kopie nach Luca Giordano betrachtet - auch der Rahmen<br />

unseres Gemäldes zeigt auf einem alten Schild<br />

eine Zuschreibung an einen weiteren Künstlers: Sebastiano<br />

Ricci. Wir jedoch folgen Mina Gregori in ihrem<br />

Vorschlag, die Grundkomposition Felice Ficherelli zuzuschreiben.<br />

Ficherelli und seine Werkstatt schufen das vorliegende<br />

Motiv in mehreren Versionen in den 1630er-Jahren,<br />

wobei nur das Gemälde in der Accademia di San Luca<br />

in Rom (123 x 165 cm, Inv.Nr. 324) als eigenhändig<br />

anerkannt wird.<br />

Weitere Werkstattrepliken befinden sich in:<br />

Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel (Inv.Nr.<br />

GK 1049), 54,5 x 75,5 cm, erworben vor 1749 durch<br />

Wilhelm VIII. Bei diesem Gemälde wurde komplett auf<br />

die im Hintergrund bei unserem Gemälde zu sehende<br />

Figur verzichtet, sodass sich die Tiefenstaffelung nicht<br />

vollends entfaltet. Siehe Vergleichsabb.<br />

London, Wallace Collection (Inv.Nr. P643), 24,5 x 29,9<br />

cm. Diese verkleinerte Version auf verzinntem Kupfer<br />

zeigt hingegen die im Hintergrund befindliche Figur<br />

und wild zur Seite strebende Haare des Tarquinius.<br />

Budapest, Museum of Fine Arts (Inv.Nr. 492), 119 x<br />

163 cm. Diese weitaus größerformatige Version, deren<br />

Maße jedoch nicht an das hier angebotene Gemälde<br />

heranreichen, zeigt die Haare des Tarquinius ähnlich<br />

wie in den anderen Versionen. Im Unterschied zu dem<br />

hier angebotenen Werk wirken die rötlichen Partien<br />

weniger rosa und eher schmutzig als auf unserem<br />

Bild, das auch im Hintergrund durch farbflächige Differenzierung<br />

an Tiefe gewinnt.<br />

Provenienz:<br />

In alter Aachener Privatsammlung.<br />

Durch Erbschaft an den Vorbesitzer.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Die Königliche Gemälde Galerie im Neuen<br />

Museum in Dresden, Dresden, 1860, S. 147.<br />

Vgl. Silvia Panichi, Roma Antica e la nuova America.<br />

Come il mito di Lucrezia e l'idea della Repubblica<br />

varcarono l'Oceano, Rom 2018.<br />

Vgl. Stephen Duffy und Hedley, The Wallace Collection's<br />

Pictures. A Complete Catalogue, London 2004.<br />

Vgl. Sandro Bellesi, Pittura e Scultura a Firenze (Secoli<br />

XVI-XIX), Florenz 2017, S. 75.<br />

Anmerkung:<br />

Filippo Baldinucci berichtete, dass Ficherelli, dessen<br />

gelassenes und friedfertiges Wesen ihm den Beinamen<br />

„Il Riposo“ verschaffte, in den 1620 seine Geburtsstadt<br />

verließ, um in Florenz unter der Schirmherrschaft<br />

des Musikliebhabers und Kunstsammlers<br />

Alberto de‘ Bardi bei dem äußerst erfolgreichen<br />

<strong>Meister</strong> Jacopo da Empoli zu arbeiten, dessen Stil<br />

ihn nachhaltig beeinflusste.<br />

(1330163) (13)<br />

Vergleichsabbildung, Museumslandschaft Hessen Kassel.<br />

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FELICE FICHERELLI,<br />

ALSO KNOWN AS “IL RIPOSO”<br />

1605 – 1660, ATTRIBUTED<br />

The painter was a student of Jacopo Chimenti (ca.<br />

1554 - 1640), to whom he was sent by his patron,<br />

Duke Bardi.<br />

TARQUINIUS AND LUCRETIA<br />

Oil on canvas.<br />

160 x 190 cm.<br />

On the frame still with old attribution to Sebastiano<br />

Ricci. Verso with old Antwerp label.<br />

Mina Gregori is the only specialist who dared to place<br />

the painting in Rome and attribute the work to the<br />

workshop of Felice Ficherelli, also known as “Il Riposo”.<br />

Prior to that, the painting with its hauntingly bold<br />

composition, had had a far-reaching attribution history.<br />

It was once considered a work by Guido Cagnacci,<br />

after which R. Longhi assigned it to Matteo Rosselli in<br />

1947, then to Giovanni Bilivert, the version in the Dresden<br />

Picture Gallery was initially regarded as a copy<br />

after Luca Giordano - the frame of our painting also<br />

shows an old label with an attribution to another artist:<br />

Sebastiano Ricci. However, we concur with Mina<br />

Gregori in her suggestion that the basic composition<br />

be attributed to Felice Ficherelli.<br />

He and his workshop created several versions of the<br />

present subject in the 1630s, although only the painting<br />

held at the Accademia di San Luca in Rome (123 x<br />

165 cm, inv. no. 324) is acknowledged as an autonomous<br />

work. Further workshop replicas are held at:<br />

Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel (inv. no.<br />

GK 1049), 54.5 x 75.5 cm, acquired by Wilhelm VIII<br />

before 1749.<br />

In the Kassel painting, the figure in the background of<br />

our painting was completely dispensed with, so that<br />

the depth effect does not fully unfold.<br />

Another version is held at the Wallace Collection,<br />

London (inv. no. P643), 24.5 x 29.9cm. This scaleddown<br />

version on tinned copper, however, shows the<br />

figure of Tarquinius in the background, his hair wildly<br />

blowing to one side. A much larger format painting held<br />

at Budapest, Museum of Fine Arts (inv. no. 492), 119<br />

x 163cm, does not come close in size to the painting<br />

on offer for sale in this lot shows the hair of Tarquinius<br />

in a similar way to the other versions. In contrast to<br />

the work offered here, the reddish areas appear less<br />

pink and dirtier than in our picture, which also creates<br />

depth in the background through colour differentiation.<br />

Provenance:<br />

In old private collection, Aachen.<br />

By inheritance to previous owner.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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55


442<br />

DOMENICO PIOLA D. Ä.,<br />

1627 GENUA – 1703<br />

Gemäldepaar<br />

APOLLO<br />

sowie<br />

VULKAN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

77 x 185 cm.<br />

Beide Gemälde extrem breitformatig, was darauf<br />

schließen lässt, dass die beiden Gemälde ehemals<br />

als Supraportenbilder einer Schloss- oder Palastausstattung<br />

fungiert haben. Aufgrund dieser extremen<br />

Längsstreckung des Formates sind die dargestellten<br />

allegorischen Figuren liegend bzw. gebückt wiedergegeben.<br />

Im erstgenannten Gemälde ist Apollo gezeigt,<br />

Gott der Musen. In der Antike als Sonnengott verehrt,<br />

ist sein Haupt hier von einem goldenen Lichtkranz hinterfangen<br />

und als Beschützer der Künste hält er als<br />

Attribut eine Lyra in der linken Hand. Er ist in liegender<br />

Position gezeigt, der unbekleidete Oberkörper über<br />

rotem Velum aufgestützt, die Beine übereinander gelegt,<br />

seine rechte Hand weist den Zeigefinger senkrecht<br />

nach oben. Die Gestalt insgesamt vor dunklerem,<br />

wolkenähnlich schlierigem Hintergrund.<br />

Das Gegenstück zeigt den antiken Schmiedegott Vulkan<br />

in weit nach vorne gebückter Haltung, ebenfalls<br />

mit entblößtem Oberkörper, kräftigen Armen, bärtigem<br />

Gesicht und aufgestellten Knien. Zwischen seinen<br />

Füßen ein Helm, links neben ihm ein Amboss, am linken<br />

Bildrand ein Werkstattgehilfe, der soeben ein glühendes<br />

Eisen mit einer Zange auf den Amboss richtet.<br />

Vulkan, griechisch Hephaistos, hält selbst den Stiel<br />

eines schweren Hammers in der linken Hand, hinter<br />

seinem Rücken zieht das Rohr einer Kanone nach<br />

rechts. Die gesamte Szenerie hinterfangen von einem<br />

roten Explosionsfeuer.<br />

Beide Gemälde zeigen jeweils in der rechten unteren<br />

Ecke eine steingraue Volute mit darauf ausziehendem<br />

Feston in Bronzefarbe. Dies lässt vermuten, dass die<br />

Gemälde ehemals in einem entsprechenden Stuckzusammenhang<br />

platziert waren. Die beiden Gemälde<br />

stehen in Zusammenhang mit den in der Auktion<br />

ebenfalls angebotenen weiteren zwei Supraportebildern<br />

mit den Themen „Venus“ und „Diana“.<br />

Domenico Piola gilt als der vielleicht bedeutendste<br />

Genueser Maler seiner Zeit und unterhielt aufgrund<br />

seines Erfolges einen großen Werkstattbetrieb, bekannt<br />

unter dem Begriff „Casa Piola“, in der mehrere<br />

Mitarbeiter wirkten. Zahlreiche Paläste und Villen in<br />

und um Genua verdanken ihre Ausstattung dieser<br />

Werkstatt. So stattete 1688 Piola zusammen mit Gregorio<br />

de Ferrari (1644-1726) die Räume des Palazzo<br />

Rosso in Genua aus, aus deren Bestand sich einige<br />

Werke heute im Britischen Museum befinden. AR<br />

Literatur:<br />

Daniele Sanguineti, Domenico Piola. 1628-1703.<br />

Percorsi di pittura barocca, Ausstellungskatalog,<br />

Genua 2017, S. 154 ff. Katalogtext der Galleria Giamblanco,<br />

mit Besprechung der hier vorliegenden Werke.<br />

(13306122) (10)<br />

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DOMENICO PIOLA THE ELDER,<br />

1627 GENOA – 1703<br />

A pair of paintings<br />

APOLLO<br />

and<br />

VULCAN<br />

Oil on canvas.<br />

77 x 185 cm.<br />

Both paintings are extremely wide in format, which<br />

suggests that they were originally created as overdoor<br />

paintings for a castle or palace interior. Due to<br />

this extreme horizontal format, the depicted allegorical<br />

figures are shown lying down or stooping. In the<br />

first painting shows Apollo, the god of the muses.<br />

Domenico Piola is considered perhaps the most<br />

important Genoese painter of his time and due to his<br />

success, he was given a large workshop, known as<br />

“Casa Piola”, which employed several assistants.<br />

Numerous palaces and villas in and around Genoa<br />

owe their furnishing to this workshop. In 1688 Piola,<br />

together with Gregorio de Ferrari (1644-1726),<br />

furnished the rooms of the Palazzo Rosso in Genoa<br />

and today some of these works are held at the British<br />

Museum.<br />

Literature:<br />

Daniele Sanguineti, Domenico Piola 1628 - 1703.<br />

Percorsi di pittura barocca, exhibition catalogue,<br />

Genova 2017, p. 154 ff. Catalogue text by Galleria<br />

Giamblanco, with discussion of the work on offer<br />

for sale in this lot.<br />

€ 50.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

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57


443<br />

ITALIENISCHER MEISTER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

DER KREUZTRAGENDE JESUS MIT MARIA<br />

Öl auf Holz, ehemals teilparkettiert.<br />

76 x 59 cm.<br />

In vergoldetem dekorativem Rahmen.<br />

Vor beige-braunem Hintergrund wird die vierte Station<br />

des Kreuzweges wiedergegeben: Jesus begegnet<br />

Maria. Jesus in altrosafarbenem Gewand hat über seiner<br />

rechten Schulter das schwere Holzkreuz, das er<br />

mit den zarten Fingern seiner rechten Hand und den<br />

mit Kordel umwickelten Fingern seiner linken Hand<br />

fest umklammert. Er hat schulterlange Haare und<br />

trägt auf seinem Haupt die Dornenkrone. Zu seiner<br />

linken Seite stehend Maria mit dunkelblauem Mantel<br />

und rötlichem Untergewand, die linke Hand erhoben,<br />

während sie ihre rechte Hand liebevoll auf seine linke<br />

Schulter gelegt hat. Die Innigkeit der Begegnung wird<br />

vor allem in den sich treffenden Blicken ausgedrückt.<br />

(13311026) (18)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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444<br />

BERNARDO STROZZI,<br />

GENANNT „IL CAPPUCCINO“,<br />

1581 GENUA – 1644 VENEDIG, KREIS DES<br />

JOHANNES DER TÄUFER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

146 x 105 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

In frontaler Sicht der sitzende Johannes, nur mit einem<br />

Fellgewand bekleidet. Er hält in seiner linken Hand<br />

einen langen Kreuzstab, seine rechte Hand hat er<br />

nachdenklich an seine rechte Wange gelegt. Sein<br />

Gesicht mit rotem Mund, rötlicher Nase und Wangen<br />

sowie schwarzen Haaren. Sein Haupt ist von einem<br />

hellen Lichtschein umgeben, vor sonst dunklem Hintergrund.<br />

Auf seiner linken Seite der Kopf eines Schafes<br />

mit einem großen dunklen Auge. Feine Malerei mit<br />

starker Hell-Dunkel-Betonung, mit charakterisierendem<br />

ausdrucksstarken Gesicht des Dargestellten.<br />

(13306215) (10)<br />

BERNARDO STROZZI,<br />

ALSO KNOWN AS “IL CAPPUCCINO”,<br />

1581 GENOA – 1644 VENICE, CIRCLE OF<br />

SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

146 x 105 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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445<br />

JACOB JORDAENS,<br />

1593 ANTWERPEN – 1678 EBENDA, WERKSTATT<br />

KOPF EINES SICH WENDENDEN MANNES<br />

Öl auf Papier, auf Leinwand.<br />

47 x 36,5 cm.<br />

Verso auf Keilrahmen mit altem Etikett.<br />

In frühem marmoriertem Wellenleistenrahmen.<br />

Vor unbestimmtem Hintergrund das Brustportait eines<br />

alten Mannes, der über seine linke Schulter aus dem<br />

Bild am Betrachter vorbei herausblickt. Während viel<br />

Wert auf die Physiognomie gelegt worden ist, wurde<br />

die Schulter- und Brustpartie nur summarisch zusammengefasst,<br />

sodass anzunehmen ist, dass es sich bei<br />

diesem Gemälde, welches in Öl auf Papier gemalt<br />

wurde, und nachträglich auf Leinwand aufgezogen<br />

worden ist, um eine Vorstudie zu einem Gemälde<br />

handeln muss. Von Jacob Jordaens ist bekannt, dass<br />

seinen Gemälden und seinen Tapisserieentwürfen<br />

zahlreiche Vorstudien vorstanden. Zeichnungen von<br />

Köpfen sind bekannt, wie etwa die Kopfstudie in der<br />

Wiener Albertina (Inv.Nr. 8276). Unser Gemälde könnte<br />

im Zusammenhang gesehen werden mit einem<br />

Werk, das sich unter der Inv.Nr. 20030 im Louvre in<br />

Paris befindet (Vergleichsabb. 1) und Saint Yves zeigt,<br />

dessen Schulterdrehung und geteilter Bart mit unserer<br />

Darstellung übereinstimmt.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Von Jacob Jordaens gibt es gleich mehrere gut<br />

vergleichbare Kopfstudien, als Zeichnung, in Öl auf<br />

Papier, auf Leinwand oder Holz. So wird in der The<br />

Weston Park Foundation, Weston Park (Westonunder-<br />

Lizard) ein Männerkopf verwahrt (48,5 x 35<br />

cm), der vom RKD in Den Haag Jacob Jordaens<br />

zugeschrieben wird (Vergleichsabb. 2). Dieses ist<br />

in seinem Ausdruck ähnlich und stimmt auch in den<br />

Maßen weitestgehend mit unserem Gemälde genauso<br />

überein wie ein Gemälde von Jordaens (Vergleichsabb.<br />

3), das im Herzog Anton Ulrich-Museum<br />

in Braunschweig verwahrt wird (50 x 38 cm, Inv.Nr.<br />

115). Aber auch auf Papier gibt es gute Vergleichsbeispiele.<br />

So ist unter RKD Nummer 278433 (siehe<br />

Vergleichsabb. 4) eine Kopfstudie auf Papier verzeichnet,<br />

die in ihrer roten Tonalität und dem flotten<br />

Duktus gut mit dem hier angebotenen Gemälde zu<br />

vergleichen ist.<br />

(1330164) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Vgl. RKD Nr. 278433<br />

Vgl. Saint Yves im Louvre Paris, NV<br />

Vgl. The Weston Park Foundation,<br />

Weston Park<br />

Vgl. Kopf eines alten Mannes,<br />

Herzog Anton Ulrich Museum<br />

Braunschweig<br />

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59


446<br />

GIOVANNI GHISOLFI,<br />

UM 1623 MAILAND – 1683, ZUG.<br />

Den Ruf eines exzellenten Künstlers erwarb sich<br />

Giovanni Ghisolfi zunächst durch seine Fresken in der<br />

Basilika Varese. Bald wurde auch sein Talent in Gemälden<br />

mit antiken Architekturlandschaften erkannt.<br />

ABRAHAM VERABSCHIEDET ISMAEL UND HAGAR<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

93 x 131,5 cm.<br />

In passendem jedoch jüngerem Rahmen.<br />

Das Bildthema war in der Vorbesitzertradition bislang<br />

als die Segnung Jakobs angesehen. Vielmehr handelt<br />

es sich jedoch um eine Szene aus dem Buch Genesis<br />

(16,10-11), wonach der Stammvater Abraham, auf Veranlassung<br />

seiner Hauptfrau Sara, die Nebenfrau Hagar<br />

und seinen Sohn Ismael in die Wildnis entlässt. Der<br />

Augenblick der Trennung ist hier anschaulich wiedergegeben:<br />

Im Zentrum vor versatzstückartiger Architektur<br />

sitzt Abraham, bärtig, in roten Mantel gehüllt,<br />

ein weißes Trauertuch an das Gesicht gelegt, während<br />

er seine rechte Hand auf die Schulter des Knaben<br />

Ismaels legt, der vor ihm kniet. Links sind zwei Frauengestalten<br />

zu sehen, eine davon wohl Hagar, die einen<br />

Reisesack schultert. Eine weitere Frau deutet in die<br />

Landschaft auf den Weg, den Ismael mit seiner Mutter<br />

zu gehen hat. Rechts vier männliche Diener am Hof<br />

Abrahams mit Wildbret, Trauben und einem Weinkrug.<br />

Das Gemälde zeigt sich in der Stilistik der lombardischen<br />

Malerei, wobei die architektonischen Elemente<br />

ganz wesentlich auf das Werk von Ghisolfi verweisen,<br />

in dem Ruinen-Capriccios eine Hauptrolle spielen. Einflüsse<br />

von Pier Francesco Mola (1612-1666) oder Salvator<br />

Rosa (1615-1673) sind ebenfalls auszumachen.<br />

Der landschaftliche Hintergrund erinnert an das Wirken<br />

der Malerfamilie der Bassano. Die Beleuchtung<br />

der Figuren und deren Körperauffassung entspricht<br />

auch den weiteren, figürlich angereicherten Werken<br />

Ghisolfis, wie etwa seinen Fresken im Palazzo Galli in<br />

Piacenza oder im Bildzyklus der Cappella di San Benedetto<br />

alla Certosa in Pavia. (†)<br />

Anmerkung:<br />

In Bezug auf die rückwärtige Architektur (Cestius-<br />

Pyramide) und die Blattwerkdarstellung der überfangenden<br />

Palme sei auf das Gemälde „Christus überreicht<br />

die Himmelsschlüssel an den Heiligen Petrus“,<br />

Kelvingrove Art Gallery and Museum, Glasgow (Humfrey<br />

P., Glasgow Museums. The Italian Paintings,<br />

2012, S. 206-207.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Andrea Busiri Vici, Giovanni Ghisolfi (1623 - 1683)<br />

- Un pittore milanese di rovine romanae, Rom, 1992,<br />

S. 115 - 117, Abb. 17-19.<br />

(12901229) (13)<br />

€ 7.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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447<br />

FRANCESCO ZUCCARELLI,<br />

1702 PITIGLIANO/ TOSKANA – 1788 FLORENZ,<br />

ZUG.<br />

ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT RUINEN<br />

UND FIGUREN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

49 x 59,5 cm.<br />

Links unten unleserliche Signatur.<br />

1760er Jahre.<br />

Im Abendlicht eröffnet sich dem Betrachter von erhöhtem<br />

Standpunkt aus ein lichter Waldrand, hinter<br />

welchem ein weites Tal in diffusem Licht sichtbar<br />

wird, welches sich hinter einer Tempelruine mit korinthischen<br />

Kapitellen und pyramidalen Vorbauten erstreckt.<br />

Die dreifigurige Staffage in flottem gekonnten<br />

Duktus steht im Kontrast zu den feinteilig erzählten<br />

Bäumen, fängt jedoch alle Lokalfarben ein, welche<br />

sonst im Bild auftreten. (†)<br />

Anmerkung:<br />

Typisch für Zuccarelli mag die kahle Baumgruppe<br />

gelten, welche ähnlich in einer Sammlung in San<br />

Marino gezeigt wird aber auch anderen Orts gezeigt<br />

wird (Spadotto F., Francesco Zuccarelli, 2007, S. 149.<br />

Die weibliche sitzende in sich gedrehte Figur findet<br />

sich spiegelbildlich auf einem Gemälde wieder, welches<br />

am 11. Mai 1060 bei Sothebys London unter<br />

Los 127 angeboten wurde (Spadotto F., Francesco<br />

Zuccarelli, 2007, S. 154). In der Gesamtkomposition<br />

ähnelt das Gemälde einem Bild im Museo Nazionale<br />

di Palazzo Reale in Pisa (inv. 1777).<br />

(12821011) (13)<br />

FRANCESCO ZUCCARELLI,<br />

1702 PITIGLIANO/ TUSCANY – 1788 FLORENCE,<br />

ATTRIBUTED<br />

ARCADIAN LANDSCAPE WITH RUINS<br />

AND FIGURES<br />

Oil on canvas.<br />

49 x 59.5 cm.<br />

Illegible signature lower left.<br />

1760s. (†)<br />

Notes:<br />

The overall composition is similar to a painting held<br />

at the Museo Nazionale di Palazzo Reale in Pisa<br />

(inv. 1777).<br />

€ 12.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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61


448<br />

ALESSANDRO VAROTARI,<br />

GENANNT „IL PADOVANINO“,<br />

1588 PADUA – 1649 VENEDIG<br />

AMOR UND PSYCHE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

95,5 x 129,5 cm.<br />

In vergoldetem und punziertem Rahmen.<br />

Lagernde Amorfigur mit hinter den Kopf gestreckten<br />

Armen und vor ihm befindlichem Köcher. Neben ihm<br />

Psyche mit einem Perldiadem und Perlohrringen, eine<br />

Öllampe vor ihn haltend sowie mit einem Messer.<br />

Anmerkung:<br />

Eine Version mit größeren Maßen befindet sich in<br />

der Galleria Borghese in Rom mit einer Zuschreibung<br />

an die Ligurische Schule (113 x 146 cm). Ebenso befindet<br />

sich eine Version in der Staatsgalerie Stuttgart.<br />

Literatur:<br />

Das vorliegende Gemälde wurde publiziert in:<br />

Ugo Ruggeri, Il Padovanino, Soncino 1993, S. 110-111,<br />

Abb. 32.<br />

(13200110) (13)<br />

ALESSANDRO VAROTARI,<br />

ALSO KNOWN AS “IL PADOVANINO”,<br />

1588 PADUA – 1649 VENICE<br />

CUPID AND PSYCHE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

95.5 x 129.5 cm.<br />

Notes:<br />

A version with larger dimensions is held at the Galleria<br />

Borghese in Rome, attributed to the Ligurian<br />

School (113 x 146 cm). There is also a version held<br />

at the Staatsgalerie in Stuttgart.<br />

Literature:<br />

The present painting was published in: Ugo Ruggeri,<br />

Il Padovanino, Soncino 1993, p. 110-111, ill. 32.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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449<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

SIEG DER GERECHTIGKEIT<br />

ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

VICTORY OF JUSTICE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

120 x 180 cm.<br />

In teilebonisiertem Rahmen<br />

Vor unbestimmtem Hintergrund die weiblichen allegorischen<br />

Figuren der Wahrheit und der Gerechtigkeit,<br />

die einander zugewandt sind und sich anhand ihrer<br />

ihnen attributiv zugesellten Gegenstände als Allegorie<br />

des Sieges und der Gerechtigkeit ausmachen lassen.<br />

(1301861) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

120 x 180 cm.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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63


450<br />

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

EUROPA MIT DEM STIER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

101 x 124 cm.<br />

In vergoldetem Blattrahmen.<br />

Ganz ruhig sitzt Europa auf dem Stier, in den Zeus<br />

sich verwandelt hatte um sie zu entführen. Von Blüten<br />

ist er geschmückt und von weiteren weiblichen Figuren<br />

begleitet. Im Hintergrund jedoch sieht man schon<br />

das offene Meer, über das er mit Europa flüchten<br />

wird.<br />

(1330972) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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451<br />

PANFILO NUVOLONE,<br />

1581 CREMONA – 1651 MAILAND, ZUG.<br />

DAS MARTYRIUM DER HEILIGEN KATHARINA<br />

PANFILO NUVOLONE,<br />

1581 CREMONA – 1651 MILAN, ATTRIBUTED<br />

THE MARTYRDOM OF SAINT CATHERINE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

77 x 97 cm.<br />

In breitem Rahmen mit bekrönendem Schlaufendekor.<br />

Der Legende nach war Katharina eine Jungfrau, die<br />

sich Christus versprochen hatte. Da Kaiser Maxentius<br />

nicht vermocht hatte, Katharina vom christlichen Glauben<br />

abzubringen, verurteilte er sie zum Tode. Katharina<br />

wurde daraufhin zwölf Tage lang gegeißelt, erhielt jedoch<br />

göttlichen Beistand durch Engel. Folterwerkzeug<br />

ihres Martyriums war das Rad, das mit eisernen Nägeln<br />

und spitzen Sägen gesäumt war. Das Gemälde<br />

zeigt in Nahsicht die Heilige Katharina in rot-blauem<br />

Gewand mit freier Brust und gefesselten Handgelenken,<br />

mit tränenreichen Augen und leicht gesenktem<br />

Kopf, auf einen Folterknecht herabschauend am linken<br />

Rand des Bildes, der vor Schrecken sich die Haare zu<br />

raufen scheint und verwundert über das zerstörte Rad<br />

auf Katharina blickt. Der Legende nach kam auf Katharinas<br />

Gebet hin ein Engel und zerstörte das Folterinstrument;<br />

dieser Engel wird am oberen linken Bildrand<br />

im Himmel schwebend dargestellt, in seiner ausgestreckten<br />

linken Hand einen Blumenkranz haltend,<br />

während seine rechte Hand nicht nur das zerstörte<br />

Marterwerkzeug, das Rad, berührt, sondern auch<br />

gleichzeitig einen Palmzweig als Zeichen des Martyriums.<br />

Ausdrucksstarke Malerei mit gekonnter<br />

Hell-Dunkel-Inszenierung.<br />

(1330733) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

77 x 97 cm.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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65


452<br />

FRANCESCO CURRADI,<br />

1570 – 1661<br />

GLORIFIZIERUNG DER HEILIGEN KATHARINA<br />

VON ALESSANDRIEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

97 x 147 cm.<br />

In breitem, ornamental verziertem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Sandro Bellesi, Sesto<br />

Fiorentino, in Kopie.<br />

Von zwei Engelsfiguren gehalten die auf einer Wolkenbank<br />

sitzende Heilige, die anhand ihres ihr attributiv<br />

beigesellten Rades, ihrem Marterwerkzeug, als Katharina<br />

von Alessandrien zu identifizieren ist. Ihr Haupt<br />

kontrastiert mit der goldgrundigen Himmelsöffnung,<br />

die von sechs Cherubim flankiert wird.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Sandro Bellesi, Catalogo dei pittori fiorentini<br />

del '600 e '700. Biografie e opere, 3 Bände, Florenz<br />

2009, Bd. I, S. 116-119 und Bd. II, Abb. 366-387.<br />

Vgl. Sandro Bellesi, Pittura e Scultura a Firenze,<br />

Florenz 2017. (1330992) (2) (13)<br />

FRANCESCO CURRADI,<br />

1570 – 1661<br />

THE GLORIFICATION OF SAINT CATHERINE<br />

OF ALESSANDRIA<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

97 x 147 cm.<br />

A copy of the expert's report by Sandro Bellesi,<br />

Sesto Fiorentino is enclosed.<br />

Literature:<br />

cf. Sandro Bellesi, Catalogo dei pittori fiorentini del<br />

'600 e '700. Biografie e opere, 3 volumes, Florence<br />

2009, vol. I, pp. 116-119 and vol. II, ill. 366-387.<br />

cf. Sandro Bellesi, Pittura e Scultura a Firenze, Florence<br />

2017.<br />

€ 15.000 – € 25.000<br />

Sistrix<br />

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453<br />

GIOVANNI FRANCESCO ROMANELLI IL VITERBESE,<br />

1610 – 1662<br />

TRIUMPH DER GALATEA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

79 x 114 cm.<br />

In vergoldetem profilierten und geschnitzten Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Silvia Bruno vom<br />

14.10.2014.<br />

Ein weiterer „Triumph der Galatea“ von Romanelli ist<br />

unter der Nummer 48113 in der Fototeca Zeri verzeichnet,<br />

das dortige Gemälde mit unterschiedlicher<br />

figürlicher Darstellung jedoch ebenfalls mit mittig zentraler<br />

Darstellung der Galateia. Ovids Thema aus den<br />

Metamorphosen XIII, 238-893. Dargestellt als offener<br />

Blick ins Meer mit rechts am Horizont sichtbaren<br />

Hügeln mit in einem gemuscheltem Boot sitzender<br />

Galateia, deren rotes Gewand im Winde weht und die<br />

von zwei Nereiden und einem Armorknaben begleitet<br />

wird, das Schiff von zwei Delfinen gezogen.<br />

(13306224) (10)<br />

GIOVANNI FRANCESCO ROMANELLI IL VITERBESE,<br />

1610 – 1662<br />

TRIUMPH OF GALATEA<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

79 x 114 cm.<br />

In profiled, carved gilt frame.<br />

Accompanied by an expert´s report by Silvia Bruno<br />

dated 14 October 2014.<br />

Another “Triumph of Galatea” by Romanelli is listed<br />

with no. 48113 at the Fototeca Zeri. However, this<br />

painting shows different figural depictions.<br />

€ 40.000 – € 60.000<br />

Sistrix<br />

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67


454<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

JOHANNES AUF PATMOS – VISION<br />

DER APOKALYPTISCHEN MADONNA<br />

Öl auf Holz.<br />

113 x 85 cm.<br />

Beigegeben ein Schreiben zum Gemälde von Antonio<br />

Vannugli, Rom, 2015.<br />

Der Stil des Gemäldes lässt annehmen, dass der<br />

Maler in Neapel tätig war. Seit dem frühen Mittelalter<br />

wurde in der Malerei der auf die Insel Patmos verbannte<br />

Evangelist im Zusammenhang mit dessen<br />

Vision gesehen. Die prophetischen Eindrücke waren<br />

legendengemäß Anlass für Johannes, seine „Apokalypse“<br />

niederzuschreiben, ein Text, der mythisch zu deuten<br />

ist und an die Endzeit der Welt mahnt.<br />

Auffallend ist hier, dass der Apostel langbärtig gezeigt<br />

wird, im Gegensatz zu den sonst üblichen Darstellungen,<br />

in denen er als der Lieblingsjünger Jesu bartlos<br />

und jugendlicher erkennbar gemacht werden wollte.<br />

Lediglich die griechisch-orthodoxe Tradition zeigt den<br />

Evangelisten langbärtig. Nur in wenigen Ausnahmen,<br />

wie etwa bei Bertoldo di Giovanni (vor 1529), finden<br />

wir Johannes bärtig. Dagegen haben die nördlichen<br />

Maler wie Hans Memling (1475/79) und Hans Burgkmair<br />

d. Ä. (1518) den Bart gezeigt. Dies – und weitere<br />

Bildelemente – lassen einen starken Einfluss der Malerei<br />

Deutschlands erkennen. Als Tierattribut ist der Adler<br />

auch hier beigegeben. Die Bedrohung der apokalyptischen<br />

Vision hat der Maler hier höchst dramatisch in<br />

Gestalt eines vielköpfigen Drachen vor dunklen Wolken<br />

inszeniert. Die Hoffnung, dem Weltuntergang zu begegnen,<br />

ist hier im Leuchten der goldenen Strahlen-<br />

Mandorla mit der Erscheinung der Maria gezeigt. A.R.<br />

ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE VISION OF SAINT JOHN OF PATMOS OF<br />

THE MADONNA OF THE APOCALYPSE<br />

Oil on panel.<br />

113 x 85 cm.<br />

Accompanied by a letter regarding the painting by<br />

Antonio Vannugli, Rome, 2015.<br />

This painting is striking as the apostle is depicted with<br />

a long beard, in contrast to the usual depictions in<br />

which he is shown beardless and youthful as Jesus’<br />

favourite disciple. The evangelist is only shown with a<br />

long beard in the Greek Orthodox tradition. There are<br />

only a few bearded exceptions, such as in Bertoldo di<br />

Giovanni (before 1529). By contrast, northern painters<br />

such as Hans Memling (1475/79) or Hans Burgkmair<br />

the Elder (1518) also show him bearded, which is one<br />

of several elements of the work revealing a strong influence<br />

of German painting<br />

Literature:<br />

Pierluigi Leone de Castris, Pittura del Cinquecento<br />

a Napoli 1573-1606, L‘ultima maniera, Neaples 1991.<br />

€ 25.000 – € 45.000<br />

Sistrix<br />

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Literatur:<br />

Pierluigi Leone de Castris, Pittura del Cinquecento<br />

a Napoli 1573-1606, L‘ultima maniera, Neapel 1991.<br />

(1330998) (2) (11)<br />

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455<br />

GIOVANNI ANDREA DONDUCCI IL MASTELLETTA,<br />

1575 BOLOGNA – 1655, UMKREIS DES BZW.<br />

MALER DER FLORENTINER SCHULE<br />

Gemäldepaar mit Themen aus dem alten Testament<br />

AUSZUG AUS ÄGYPTEN<br />

sowie<br />

LOT ZIEHT MIT SEINEN BEIDEN TÖCHTERN<br />

AUS DER BRENNENDEN STADT SODOM<br />

AM TOTEN MEER<br />

Jeweils Öl auf Leinwand.<br />

Je 90 x 143 cm.<br />

Das erstgenannte Bild zeigt die wild aufbrausenden<br />

Wellen des Roten Meeres, zwischen denen Moses<br />

sein Volk nach rechts in die Freiheit führt. Im Vorderund<br />

Hintergrund die ägyptische Reiterei, die in den<br />

Wellen versinkt, links oben zahlreiche Pferde und<br />

Kampfwägen in den Wellen, dazwischen Kamele. Im<br />

Zentrum der Darstellung ist Moses dunkelhaarig und<br />

bärtig wiedergegeben, in Seitenansicht zum Betrachter,<br />

der rechte Arm erhoben mit einem Stab. Aus den<br />

Wolken zieht nach unten ein säulenförmiger Feuerstrahl,<br />

der das göttliche Wunder symbolisiert.<br />

Das Gegenstück zeigt die antike Gestalt des Lot, der<br />

hier seine beiden Töchter aus der brennenden Stadt<br />

führt, in origineller Weise gefolgt von seiner Frau, die<br />

gemäß der Bibel zur Salzsäule erstarrte, als sie sich<br />

nach der Stadt umgesehen hatte, hier jedoch noch in<br />

Bewegung gezeigt. Im Hintergrund die Gestade des<br />

Toten Meeres und rechts die hohen Rauchwolken, die<br />

dem Feuer entsteigen.<br />

(13306111) (10)<br />

GIOVANNI ANDREA DONDUCCI IL MASTELLETTA,<br />

1575 BOLOGNA – 1655,<br />

CIRCLE OF OR SCHOOL OF FLORENCE<br />

A pair of paintings with Old Testament scenes<br />

THE FLIGHT INTO EGYPT<br />

and<br />

LOT AND HIS DAUGTHERS ESCAPING FROM<br />

THE BURNING SODOM NEAR THE DEAD SEA<br />

Both oil on canvas.<br />

90 x 143 cm each.<br />

€ 10.000 – € 16.000<br />

Sistrix<br />

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71


456<br />

GIULIA LAMA,<br />

1681 VENEDIG – 1747 EBENDA, ZUG.<br />

Giulia Lama war eine italienische Malerin des Spätbarock<br />

aus der Venezianischen Schule.<br />

Gemäldepaar<br />

PORTRAITS ZWEIER JUNGEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 53 x 45 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Das erste Gemälde zeigt im Halbdunkel das Brustbildnis<br />

eines Jungen nach rechts, in edler Kleidung mit<br />

weißem Hemd, kleinen Goldquasten und einem roten<br />

Umhang über seiner rechten Schulter. In seiner linken<br />

Hand hält er ein großes aufgeschlagenes Buch, in das<br />

er voller Interesse hineinblickt und gerade zu lesen<br />

scheint. Seine rechte Gesichtshälfte bleibt verschattet,<br />

während die andere Gesichtsseite von einem hinter<br />

ihm rechts liegendem Licht beleuchtet wird.<br />

Das zweite Gemälde zeigt vor dunkelgrauem Hintergrund<br />

ein Brustbildnis eines Jungen nach links in einfacher<br />

Kleidung, mit leicht gebräuntem Gesicht, geröteten<br />

Wangen und geröteter Nase, in seiner linken<br />

Hand einen Apfel haltend und mit seinen glänzenden<br />

Augen leicht seitlich aus dem Bild herausblickend.<br />

Charakterisierende Darstellung der beiden Jungen,<br />

ausgeführt mit starkem Licht- und Schattenkontrast.<br />

(1331106) (18)<br />

€ 2.000 – € 3.000<br />

Sistrix<br />

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457<br />

ITALIENISCHER MALER<br />

DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />

ENGEL ZIEHEN PFEILE AUS DEM KÖRPER<br />

DES HEILIGEN SEBASTIAN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

105,5 x 129 cm.<br />

In stark plastisch verziertem vergoldetem Rahmen.<br />

Rechts sieht man den Baum in den Bildraum hineinragen,<br />

an dem Sebastian gebunden ist, wenngleich sein<br />

Körper in dynamischer Unteransicht in dem gesamten<br />

diagonal aufstrebenden Bildraum zu sehen ist. Das<br />

vakante Bildviertel oben links ist hingegegen als Gegenstück<br />

zu dem Baum mit einem auf einer Wolke<br />

schwebendem Putto gefüllt, der im Begriff ist eine<br />

Märtyrerpalme zu bringen, während weitere Engel<br />

die Pfeile aus dem Körper ziehen, mit denen der Heilige<br />

Sebastian getroffen wurde.<br />

(1331071) (4) (13)<br />

€ 8.000 – € 10.000<br />

Sistrix<br />

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73


458<br />

DOMENCIO FIASELLA,<br />

1589 SARZANA – 1669 GENUA, ZUG.<br />

BACCHUS UND ARIADNE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

94 x 99 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Das Gemälde geht auf das gleichnamige Werk des<br />

Künstlers Domenico Fiasella zurück, das mit leichten<br />

Abweichungen in der Fondazione Federico Zeri unter<br />

der Nummer 60298 abgebildet ist.<br />

Die traurig an einem Felsen auf der Insel Naxos sitzende<br />

Ariadne, die Theseus auf seiner Fahrt nach<br />

Athen einsam zurückgelassen hatte, hat ihren Kopf<br />

gedankenverloren auf die Hand ihres linken Armes gestützt<br />

und schaut in die Ferne. Neben ihr steht Bacchus,<br />

der sie auf der Insel entdeckt hat, mit wohlgeformter<br />

Figur und seinen Attributen, dem Weinlaub, in<br />

Form eines Kranzes auf dem Haupt und um die Hüften,<br />

sowie mit dem Leopardenfell, das die linke Schulter<br />

seines Körpers bedeckt, der sich sofort in Ariadne<br />

verliebt hatte. Seinen ausgestreckten rechten Arm<br />

hält er voller Anmut über ihren Kopf. Die später vollzogene<br />

Verstirnung Ariadnes (als Sternbild am Him ­<br />

mel) wird durch einen Sternenkranz über der Hand<br />

des Bacchus verdeutlicht. Qualitätvolle Malerei mit<br />

starken Hell-Dunkel- und Farbkontrasten.<br />

(1300321) (18)<br />

DOMENICO FIASELLA,<br />

1589 SARZANA – 1669 GENOA, ATTRIBUTED<br />

BACCHUS AND ARIADNE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

94 x 99 cm.<br />

The painting is based on an eponymous work by the<br />

artist Fiasella Domenico, which is illustrated with<br />

slight variations at the Fondazione Federico Zeri with<br />

no. 60298.<br />

€ 6.500 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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459<br />

EVANGELISTA SCHIANO,<br />

TÄTIG IN DER ERSTEN UND ZWEITEN HÄLFTE<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS, ZUG.<br />

SAN GENNARO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

102 x 74 cm.<br />

In breitem plastisch verziertem Rahmen.<br />

In einen nicht näher bestimmten architektonischen<br />

Zusammenhang gegliedert die in vertikaler Ausrichtung<br />

verharrende Standfigur des Schutzheiligen der<br />

Stadt Neapel, begleitet von einem Putto, einen Nimbus<br />

und eine Märtyrerpalme haltend; und einem weiteren<br />

Putto rechts den Bischofsstab haltend, durch<br />

den das Amt des dargestellten gemeinsam mit der<br />

Mitra offenkundig wird. Der gläserne Kelch roten<br />

Inhaltes in seiner Hand ist ein Hinweis auf das Blutwunder<br />

bei dem sich eine rötlich braune Substanz,<br />

welche sich in fest verschlossenen Ampullen im Dom<br />

zu Neapel befindet und das Blut des Märtyrers darstellen<br />

soll, von Zeit zu Zeit verflüssigen soll.<br />

(13309917) (2) (13)<br />

€ 7.000 – € 12.000<br />

Sistrix<br />

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460<br />

GIUSEPPE NUVOLONE,<br />

1619 SAN GIMIGNANO – 1703 MAILAND, ZUG.<br />

AMOR<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

72,5 x 94 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Im Zentrum des Gemäldes in einer Landschaft unter<br />

hohem abendlichem Himmel der junge nackte Amor,<br />

halb auf einem roten Samttuch sitzend mit weißen<br />

Flügeln und gelockten dunkelblonden Haaren, in seiner<br />

rechten ausgestreckten Hand einen Bogen haltend,<br />

während seine Linke nach einem am Boden liegenden<br />

Pfeil greift. Seinen Kopf mit den leicht geröteten<br />

Wangen und den glänzenden bräunlichen Augen hat<br />

er nachdenklich in Richtung eines Paares gewandt,<br />

das am unteren linken Rand zu erkennen ist. Malerei<br />

mit besonderer Herausstellung des hellen zarten Inkarnats,<br />

gegenüber dem sonst dunklen Hintergrund..<br />

(1331102) (18)<br />

€ 3.000 – € 5.000<br />

Sistrix<br />

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461<br />

PAOLO PAGANI,<br />

1655 CASTELLO VALSOLDA – 1716 MAILAND<br />

KLEOPATRA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

90 x 71 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Anna Orlando, Genua,<br />

Sept. 2013, mit Bildvergleichen.<br />

Das Gemälde zeigt Kleopatra im Moment, in dem sie<br />

sich die tödliche Schlange an die Brust legt. Die historische<br />

Gestalt, Kleopatra VII. Philopator (69 – 30 v.<br />

Chr.) war als Herrscherin des Ptolemäerreiches der<br />

letzte weibliche Pharao, eng verbunden mit Rom,<br />

Caesar, Oktavian und Antonius. Nach politischer Ausweglosigkeit<br />

soll sie mithilfe eines Schlangenbisses<br />

Suizid begangen haben. Die antike Legende wurde in<br />

Literatur (Shakespeare) und Malerei vielfach beliebter<br />

Tragödienstoff.<br />

Entgegen vielen anderen Bilddarstellungen hat Pagani<br />

hier diese Szene in Körper- und Kopfhaltung, mit vorgestreckter<br />

Hand und einem dramatisierenden Helldunkel<br />

gesteigert. Dies alles Stilmerkmale, die für<br />

Pagani als äußerst typisch anzusehen sind.<br />

Pagani zog aus seiner lombardischen Heimat um 1667<br />

nach Venedig, um dort etwa für den Palazzo Molin das<br />

„Martyrium des H. Erasmus“ zu malen (heute in Genua).<br />

1692 erhielt er vom Fürstbischof von Liechtenstein<br />

den Auftrag, in dessen Residenz in Mähren<br />

Fresken zu schaffen, die jedoch 1752 einem Brand<br />

zum Opfer fielen. Auch seine Malereien in der<br />

Kloster kirche Vehlerad sind nicht mehr erhalten.<br />

Zu seinen Schülern zählt Giovanni Antonio Pellegrini.<br />

So haben sich nur wenige Werke Paganis erhalten,<br />

was das vorliegende Bild umso interessanter macht.<br />

2004 wurde im Geburtsort des Malers, dem barocken<br />

Palazzo seiner Familie, ein Museum eingerichtet, um<br />

die Tätigkeiten der Künstler des Ortes zu dokumentieren.<br />

A.R.<br />

(13309915) (2) (11)<br />

PAOLO PAGANI,<br />

1655 CASTELLO VALSOLDA – 1716 MILAN<br />

CLEOPATRA<br />

Oil on canvas.<br />

90 x 71 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Anna Orlando,<br />

Genoa, September 2013, with comparative illustrations.<br />

€ 15.000 – € 30.000<br />

Sistrix<br />

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77


462<br />

RÖMISCHER MALER, ANFANG DES<br />

17. JAHRHUNDERTS<br />

LA BARUFFA DI BRUTTOBUONO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

110 x 186 cm.<br />

Vor niedrigem Horizont sind zahlreiche männliche<br />

Figuren dargestellt, welche teilweise bewaffnet sind.<br />

Die Darstellung geht auf ein tatsächliches Ereignis zurück,<br />

bei welchem der prospanische Bruttobuono von<br />

seinen politischen profranzösischem Widersachern<br />

ermordet wurde. Ciriaco Mattei (1545-1614) gab dem<br />

tödlich Verwundeten Zuflucht. Diesem Kunstpatron<br />

wurde auch ein Stich gewidmet, auf den das hier vorliegende<br />

Gemälde zurückgeht und im Hintergrund die<br />

Villa Ciriaco Matteis zeigt. Die auf dem Gemälde links<br />

rot gekleidete Figur nimmt in ihrer Kleidung das Blutbad<br />

vorweg, welches sie im nächsten Moment mit<br />

dem noch versteckten Schwert anrichten wird. Der<br />

Stich „La Baruffa di Bruttobuono“ wurde ausgeführt<br />

von Francisco Villamena (1566-1624). Stich und Gemälde<br />

beziehen sich auf die Italienischen Kriege bzw.<br />

Renaissance-Kriege, welche von einem Machtkampf<br />

zwischen dem spanischen und dem französischen<br />

Königshaus ausgingen, wobei sich beide Nationen<br />

um das Königreich Neapel bemühten. (†)<br />

SCHOOL OF ROME, BEGINNING OF THE<br />

17TH CENTURY<br />

LA BARUFFA DI BRUTTOBUONO<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

110 x 186 cm. (†)<br />

Literature:<br />

The painting is published in Gianni Papi, Pittore<br />

attivo nel primo decennio del XVII secolo. La Baruffa<br />

di Brutto buono.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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Literatur:<br />

Das Gemälde publiziert in einem Artikel von Gianni<br />

Papi, Pittore attivo nel primo decennio del XVII secolo.<br />

La Baruffa di Bruttobuono.<br />

(13306054) (10)<br />

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463<br />

NICOLAS NEUFCHÂTEL,<br />

1527 – 1590, WERKSTATT DES<br />

PORTRAIT EINES ELEGANTEN HERREN<br />

Öl auf Holz.<br />

45 x 32,5 cm.<br />

Oben links bezeichnet „Anno Domini 1562“ und<br />

darunter „Aetas 64“.<br />

Die Zuschreibung erfolgte durch Prof. Dr. Dr. hc. Jan de<br />

Maere.<br />

Vor braunem Hintergrund das Brustbildnis eines älteren<br />

Herren nach links, in schwarzem Gewand mit pelzverbrämtem<br />

langem Kragen, einem weißen Hemdkragen,<br />

einer langen goldenen Kette über seiner Brust<br />

und einem dunklen Barett. Er hat leicht angegraute<br />

Haare, ein gebräuntes Gesicht und mit seinen Augen<br />

schaut er auf den Betrachter hinaus. Das Entstehungsdatum<br />

des Bildes wird oben links mit 1562 angegeben<br />

sowie das <strong>Alte</strong>r des Dargestellten mit 64 Jahren.<br />

(13216115) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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464<br />

CHRISTOPH AMBERGER,<br />

UM 1500/1505 KAUFBEUREN –<br />

1561/1562 AUGSBURG, ZUG.<br />

BILDNIS EINES PATRIZIERS MIT PELZKRAGEN<br />

Öl auf Holz.<br />

41 x 30,5 cm.<br />

In gestuftem ebonisiertem mit Goldornamenten dekoriertem<br />

Rahmen.<br />

Beigegeben im Original ein Gutachten von Jörg Michael<br />

Henneberg, 4. März 2022. Henneberg weist in<br />

seinem Gutachten unter Vergleich mehrerer Gemälde<br />

nach, die für Amberger gesichert sind, dass das vorliegende<br />

Gemälde dem genannten Maler zugeschrieben<br />

werden kann.<br />

Amberger war einer der großen Portraitmaler in der<br />

Generation nach Albrecht Dürer und Hans Burgkmaier<br />

d. Ä., denn nachdem er 1530 in die Malerzunft der<br />

Freien Reichsstadt Augsburg aufgenommen worden<br />

war, schuf er zahlreiche Portraits bedeutender Zeitgenossen,<br />

sodass er sich schnell einen hervorragenden<br />

Ruf als Bildnismaler aufzubauen im Stande war. Besonders<br />

in unserem Portrait wird die charakteristische<br />

Qualität seiner Bildnise deutlich: Das warme Kolorit,<br />

die weichen Farbübergänge und eine besondere Fertigkeit<br />

in der Darstellung stofflicher Vielfalt; die präzise<br />

Auffassung des Pelzes, der Halzkrause und des Bartes.<br />

Henneberg betont in seinem Gutachten, dass es sich<br />

„zweifelsohne um eine bedeutende Malerei der deutschen<br />

Hochrenaissance und um ein herausragendes<br />

Portrait aus der Mitte des 16. Jahrhunderts“ handelt.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Ernst Haasler, Der Maler Christoff Amberger von<br />

Augsburg, Königsberg/ Preußen 1894.<br />

Vgl. Annette Kranz, Christoph Amberger. Bildnismaler<br />

zu Augsburg. Städtische Eliten im Spiegel ihrer Porträts,<br />

Regensburg 2002.<br />

(1330711) (13)<br />

CHRISTOPH AMBERGER,<br />

CA. 1500/ 1505 KAUFBEUREN –<br />

1561/ 1562 AUGSBURG, ATTRIBUTED<br />

PORTRAIT OF A PATRICIAN WITH FUR COLLAR<br />

Oil on panel.<br />

41 x 30.5 cm.<br />

Accompanied by a copy of an expert´s report by<br />

Jörg Michael Henne berg, 4 March 2022 is enclosed.<br />

In his report, Henne b erg emphasizes that this is “undoubtedly<br />

an important painting of the German High<br />

Renaissance and an outstanding portrait from the<br />

middle of the 16th century”.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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465<br />

MARTINUS N. NELLIUS,<br />

1621 – 1719 DEN HAAG, ZUG.<br />

STILLLEBEN MIT WEINGLAS, GESCHNITTENER<br />

ORANGE, GESCHÄLTER ZITRONE, KIRSCHEN<br />

UND TOTEM VOGEL<br />

Öl auf Holz.<br />

39 x 35 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

In einem dunklen Innenraum auf einer steinernen<br />

Platte angeordnet: ein mit Rotwein gefülltes, wertvolles<br />

Deckelglas mit Lichtreflexen, eine angeschnittene<br />

Orange mit Blättern sowie über den vorderen Plattenrand<br />

die bandartig herabhängende Schale einer Zitrone,<br />

ein Zweig mit leuchtenden Kirschen mit einem Falter<br />

auf einem Blatt, daneben ein auf dem Rücken liegender<br />

toter Vogel, auf dessen Gefieder sich eine Fliege<br />

herabgelassen hat. Qualitätvolle Malerei in der typischen<br />

Manier des Künstlers mit starken Hell-Dunkel-<br />

Kontrasten.<br />

MARTINUS N. NELLIUS,<br />

1621 – 1719 THE HAGUE, ATTRIBUTED<br />

STILL LIFE WITH WINE GLASS, SLICED ORANGE,<br />

PEELED LEMON, CHERRIES AND DEAD BIRD<br />

Oil on panel.<br />

39 x 35 cm.<br />

Notes:<br />

We would like to thank Dr Fred Meijer for his attribution.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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Anmerkung:<br />

Wir bedanken uns für die Zuschreibung bei Dr. Fred<br />

Meijer.<br />

(13307010) (18)<br />

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83


466<br />

ADEODATO ZUCCATI,<br />

1680 BOLOGNA – 1720<br />

PRUNKSTILLLEBEN MIT UHR, BLUMEN<br />

UND FRÜCHTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

89 x 140 cm.<br />

In verziertem vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegeben ein ausführliches Gutachten von Dr. Gianluca<br />

Bocchi, Cremona, in Kopie.<br />

Ein elegantes, für den Maler typisches Schaustück,<br />

das von den auf unterschiedlichen Stufen befindlichen<br />

Objekten und von der intensiven Farbe lebt, die von<br />

diesen ausgeht. Auf einem grün gedeckten Tisch mit<br />

rotem Teppich steht eine barocke Prunkuhr, die an Eleganz<br />

noch gewinnt im Vergleich zu den Früchten des<br />

Alltags, mit denen man sich in Italien umgeben darf.<br />

Eine niedriger angeordnete Silbervase dient als Behältnis<br />

für ein prachtvolles Blumenarrangement, welches<br />

das gesamte Bilddrittel einnimmt.<br />

Der Maler war in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

in der Emilia-Romagna tätig, seine Werke werden<br />

in Sammlungen der Bologneser Aristokratie, etwa dem<br />

Grafen Annibale Ranuzzi (1697) und Giovanni Antonio<br />

Sedazzi (1700) verzeichnet.<br />

(1330241) (13)<br />

ADEODATO ZUCCATI,<br />

1680 BOLOGNA – 1720<br />

MAGNIFICENT STILL LIFE WITH CLOCK,<br />

FLOWERS, AND FRUIT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

89 x 140 cm.<br />

Accompanied by a copy of the expert´s report by Dr<br />

Gianluca Bocchi, Cremona.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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85


467<br />

TOMÁS YEPES,<br />

AUCH GENANNT „TOMÁS HIEPES“,<br />

UM 1610 – 1674 VALENCIA<br />

Der Maler gehört zu den großen <strong>Meister</strong>n des spanischen<br />

Stillebens des 17. Jahrhunderts. 1616 war er<br />

bereits im „Colegio de Pintores“, der Malerschule von<br />

Valencia eingeschrieben. Weitere Bilder seiner Hand<br />

befinden sich im Prado, Madrid.<br />

Gemäldepaar<br />

STILLLEBEN MIT BIRNEN UND ÄPFELN<br />

sowie<br />

STILLLEBEN MIT ÄPFELN UND QUITTEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Je ca. 54 x 75 cm.<br />

Ausgestellt im Museo de Bellas Artes de Murcia.<br />

Über die Biographie dieses bedeutenden Malers des<br />

barocken Stilllebens in Spanien ist mit Ausnahme einiger<br />

familiärer Daten nicht allzu viel bekannt geworden.<br />

Dennoch werden seine erstaunlichen Werke in der<br />

Kunstgeschichte als Wiederentdeckung gesehen. Wir<br />

wissen zumindest, dass er im Oktober 1616 in das<br />

Collegio de Pintores de Valencia eingeschrieben wurde<br />

und bis 1630 einen Handelsvertrag mit der Stadt<br />

Medina des Campo hatte, um dort seine Gemälde<br />

anbie ten zu dürfen. Demgemäß bediente er sowohl<br />

öffentliche Auftraggeber als auch private Sammler. Die<br />

frühesten Werke, die ihm zugeschrieben wurden, sind<br />

ins Jahr 1642 zu setzen. Offensichtlich war er bis zu<br />

seinem Tode weiterhin tätig. Neben Exponaten seiner<br />

Gemälde in diversen privaten und öffentlichen Sammlungen<br />

besitzt das Prado-Museum in Madrid den umfangreichsten<br />

Bestand seiner Werke.<br />

Sein Stil ist unverwechselbar. Neben der Schaffung von<br />

Portraits sowie Bildern religiöser Thematik widmete er<br />

sich vor allem der Gattung des Stilllebens, wie es auch<br />

das hier vorliegende Gemäldepaar zeigt. Sein Gesamtwerk<br />

auf diesem Gebiet weist eine enorme Fülle<br />

unterschiedlichster Zusammenstellungen von Gegenständen<br />

auf. Neben Blumenarrangements, Memento-<br />

Mori Themen, „Bild im Bild“-Darstellungen oder Prunkgefäß-<br />

oder Kabinettmöbel-Wiedergaben nehmen die<br />

Früchtestillleben einen besonderen Raum ein. So sind<br />

die beiden Bilder als Gegenstücke gedacht und dienten<br />

möglicherweise der Ausstattung eines höfischen Speisesaales.<br />

Die Schlichtheit der Komposition übt eine<br />

bestechende Wirkung aus. Gezeigt wird jeweils nur<br />

ein Zinnteller auf grüner Tischdecke, belegt mit den<br />

Baumfrüchten. Wie ein Ornamentband schließt die<br />

Goldfaden-Spitzenbordüre die Darstellungen nach<br />

unten ab; gleichzeitig wird dadurch aber auch die<br />

Zusammengehörigkeit der beiden Gemälde bedingungslos<br />

vor Augen geführt.<br />

Bereits der Jurist Marcos Antonio de Orellana y<br />

Mocholi (1731 Valencia - 1813) hat sich zum Werk des<br />

Malers in seiner Monographie über die Kunst Valenzias<br />

in einem Manuskript geäußert, das 1930 und 1967<br />

von Xavier de Salas veröffentlicht wurde. Auch weitere<br />

ältere Quellen dokumentieren das Wirken von Yepes<br />

als einen bedeutenden Stilllebenmaler seiner Zeit,<br />

möglicherweise beeinflusst von dem aus flämischer<br />

Familie stammenden, in Spanien geborenen und wirkenden<br />

Maler Juan van der Hamen y León (1596-<br />

1631 Madrid). A.R.<br />

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Literatur:<br />

Vgl. José López Azorín: Documentad para la Historia<br />

de la Pinture Valenciana en el siglo XVII Fundación de<br />

Apoyo a la Historia del Arte Hispánico, Madrid 2006.<br />

Das Gemäldepaar besprochen und abgebildet in:<br />

Ausstellungskatalog: Museo de Bellas Artes de<br />

Murcia. „Maestros de Barroco espanol. Colección<br />

Granados. Obra inédita“, Murcia Sept. 2020 - Jan.<br />

2021.<br />

Ausstellungen:<br />

Museo de Bellas Artes, Murcia.<br />

(1330281) (11)<br />

TOMÁS YEPES,<br />

ALSO KNOWN AS „TOMÁS HIEPES“,<br />

CA. 1610 – 1674 VALENCIA<br />

The painter belongs to the great masters of the<br />

Spanish still life of the 17th century. In 1616 he was<br />

already enrolled in the “Colegio de Pintores”, the<br />

painting school of Valencia. Further paintings by his<br />

hand are in the Prado, Madrid.<br />

Pair of paintings<br />

STILL LIFE WITH PEARS AND APPLES<br />

and<br />

STILL LIFE WITH APPLES AND QUINCES<br />

Oil on canvas.<br />

Each ca. 54 x 75 cm.<br />

Literature:<br />

cf. José López Azorín, Documentad para la Historia<br />

de la Pinture Valenciana en el siglo XVII Fundación de<br />

Apoyo a la Historia del Arte Hispánico, Madrid 2006.<br />

The pair of paintings discussed and illustrated in:<br />

Exhibition catalogue: Museo de Bellas Artes de Murcia.<br />

“Maestros de Barroco espanol. Colección Granados.<br />

Obra inédita”, Murcia Sept. 2020 - Jan. 2021.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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87


468<br />

SPANISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

PAAR STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN UND HUND<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Je 90,5 x 103 cm.<br />

Das erste Gemälde zeigt auf einem Sockel eine weiße,<br />

dunkel bemalte, große gefüllte Schale mit Pfirsichen,<br />

zweierlei Weintrauben und Birnen. Daneben zwei große<br />

Melonen und auf einem Sockel einen Granatapfel,<br />

Zitronen und Äpfel. Ein schräg stehender Holzstab ist<br />

zudem von Weinranken umwickelt. Ein sitzendes, kleines<br />

Hündchen mit großen dunklen Augen und einem<br />

Halsband mit roten Schleifen schaut links unten liebevoll<br />

den Betrachter direkt an. Im Hintergrund erkennt<br />

man in der freien Natur mehrere Äste und Zweige mit<br />

Weinreben.<br />

Das zweite Bild präsentiert auf zwei gestaffelten Sockeln<br />

wiederum eine Vielzahl an Früchten, teils aufgeschnitten,<br />

dazu kommen jedoch noch Pflaumen und<br />

Kirschen, die teils auf einer goldenen Tazza liegen. Diese<br />

hinterfangen von Ästen mit Weintrauben, welche<br />

meist mit punktuellen Glanzlichtern versehen sind. Auf<br />

der rechten Seite erstreckt sich der Blick in die weite<br />

Natur.<br />

Typische Stilllebendarstellungen der Zeit, die Stofflichkeit<br />

der Früchte hervorragend herausgearbeitet in<br />

nuancierten Farbtönen. Verstreut liegen einige weiße<br />

Blüten und -blätter, diese setzen gekonnt zusätzliche<br />

Farbkontraste. (†)<br />

(13306023) (10)<br />

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SPANISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

A PAIR OF STILL LIVES WITH DOG AND FRUIT<br />

Oil on canvas.<br />

90.5 x 103 cm each.(†)<br />

€ 16.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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89


469<br />

ITALIENISCHER STILLLEBENMALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

KÜCHENSTILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

85 x 100 cm.<br />

In teilvergoldetem ebonisiertem Rahmen.<br />

Auf einer hölzernen Deckplatte, deren Struktur angedeutet<br />

ist, liegt, mit ihrem Körper und ihren Flügeln<br />

eine aufstrebende Diagonale beschreibend, eine auf<br />

ihre Zubereitung wartende Gans. Dieses Schicksal teilen<br />

auch zwei im Vordergrund befindliche bereits gerupfte<br />

Wachteln und weitere Vögel, die auf dem Bild<br />

neben Fischen, Eiern, Äpfeln und einer gedeckelten<br />

Kupferkanne zu sehen sind.<br />

(13309911) (2) (13)<br />

€ 7.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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470<br />

GIOVANNI AGOSTINO CASSANA,<br />

1658 VENEDIG – 1720 GENUA, ZUG.<br />

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN UND VÖGELN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

90 x 116 cm.<br />

Unter blauem Himmel auf einer grauen Platte vor einem<br />

großen geflochtenen Korb liegend, aus dem einige<br />

Blätter herausragen, eine große eingeschnittene<br />

Melone, einige glänzende Äpfel, leuchtend rote Kirschen,<br />

mehrere Rispen mit blauen Beeren und hellen<br />

Weintrauben sowie einige Steinpilze. Linksseitig unterhalb<br />

eines Baumstammes liegend eine braune Tasche<br />

und daneben einige erlegte Vögel, darunter eine<br />

Ente. Einige einzelne Federn liegen auf der Platte.<br />

Stilllebendarstellung in der typischen Manier der Zeit,<br />

bei der besonders die orangen und roten Früchte hervorgehoben<br />

werden, wobei sich die orange Farbe<br />

zum <strong>Teil</strong> im Gefieder der Vögel wiederholt.<br />

(1330754) (18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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91


471<br />

PETER LELY,<br />

1618 – 1680, KREIS DES<br />

PORTRAIT DES JAMES CECIL,<br />

5. EARL OF SALISBURY (1691 – 1728)<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

126 x 101 cm.<br />

Links unten betitelt „The Earls of Salisbury“.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Im Zentrum der in einem Innenraum an einem steinernen<br />

Podest mit Wappenrelief stehende James<br />

Cecil. Er trägt antikisierende Kleidung mit goldenen<br />

Sandalen, an der Hüftseite einen Degen sowie einen<br />

blauen langen Umhang mit Goldrand. Auf dem Podest<br />

ist zudem ein mit Federn besetzter Helm abgelegt.<br />

Der Dargestellte hat ein zartes Inkarnat, gerötete<br />

Wangen und schaut bei würdevoller Haltung mit seinen<br />

dunklen Augen aus dem Bild heraus. Nach rechts<br />

fällt der Blick ins Freie auf einen Springbrunnen vor<br />

einer Brüstung unter blauem Himmel. James Cecil ist<br />

wohl hier als vier- oder fünfjähriger Junge dargestellt,<br />

zu einem Zeitpunkt, als er beim Tod seines Vaters dessen<br />

Adelstitel als Earl of Salisbury, Viscount Cranborne<br />

und Baron Cecil erbte.<br />

PETER LELY,<br />

1618 – 1680, CIRCLE OF<br />

PORTRAIT OF JAMES CECIL,<br />

5TH EARL OF SALISBURY (1691 – 1728)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

126 x 101 cm.<br />

Titled “The Earl of Salisbury“ lower left.<br />

Notes:<br />

There is an almost identical but inverted mezzotint<br />

etching of the depicted by John Smith (1652-1743),<br />

dating to 1695 or 1696.<br />

€ 6.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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Anmerkung 1:<br />

Es existiert eine fast identische, jedoch seitenverkehrte<br />

Mezzotintoradierung des Dargestellten von<br />

John Smith (1652-1743), die auf 1695 oder 1696<br />

datiert wird.<br />

(1300451) (18)<br />

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472<br />

NIEDERLÄNDISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DUTCH SCHOOL,<br />

17TH CENTURY<br />

JAGDSTILLLEBEN<br />

HUNTING STILL LIFE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

116 x 97 cm.<br />

In breitem aufstuckiertem Rahmen.<br />

Ein Steinnische mit Rundbogen bietet Raum für einen<br />

zentral herabhängenden Kranich niebst einem Fisch,<br />

einem Hummer, einem Besteckköcher und einem<br />

diesem bereits entnommenem Messer, einer bastummantelten<br />

Flasche und einem kleinen Fäßchen.<br />

(13309912) (2) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

116 x 97 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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473<br />

JAKOB BOGDANY,<br />

1660 – 1724<br />

REICHES FRÜCHTESTILLLEBEN<br />

MIT BRONZEAMPHORE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

103,5 x 154 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Claudia Salvi, Paris,<br />

10. Mai 2022, in Kopie.<br />

In einen architektonischen Zusammenhang gebettet<br />

ist dieses Prunkstillleben, in dem auf mehreren Abstufungen<br />

Rosen, Wicken, Trauben, Feigen, Pfirsiche<br />

und Granatäpfel neben Melonen liegen, über die ein<br />

Eichhörnchen hinwegsteigt. Links wird das Werk von<br />

einer Bronzevase unter einem Repoussoirtuch begrenzt.<br />

Salvi vergleicht das hier angebotene Werk mit<br />

einem Gemälde, das in Wien am 21. April 2010 unter<br />

Lot 135 angeboten wurde, und mit einem Stillleben<br />

im National Trust in Cambridge.<br />

(1331109) (13)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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95


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474<br />

GASPAR PEETER VERBRUGGEN D. J.,<br />

1664 ANTWERPEN – 1730, ZUG.<br />

PRUNKSTILLLEBEN MIT NEREIDENVASE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73 x 59 cm.<br />

In bronziertem und teils grün gefasstem Rahmen.<br />

Auf einer angedeuteten Marmordeckplatte, deren linke<br />

Hälfte von einem karminroten Tuch mit Silberfransen<br />

verdeckt wird, steht eine steingraue Vase, deren Körper<br />

aus Nereiden besteht, deren Schweife sich umschlängeln<br />

und so den Schaft der Vase bilden. In der Vase<br />

locker und doch von kompositorischer Ausgeglichenheit<br />

ein Blumenarrangement, dessen Zentrum durch<br />

zwei den Blick des Betrachters auf sich ziehende gefüllte<br />

Rosenblüten gebildet wird. Darum eine Vielzahl<br />

von Blüten, die teilweise auch auf der Tischplatte liegen,<br />

darunter geflammte Tulpen, Lilien, Wicken, Narzissen,<br />

Ranunkeln und zarte Vergissmeinnicht.<br />

(1320802) (13)<br />

€ 3.200 - € 5.200<br />

Sistrix<br />

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475<br />

GUILLIAM GABRON,<br />

1619 ANTWERPEN – 1678 EBENDA<br />

STILLLEBEN MIT FRUCHTGIRLANDE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

48 x 64 cm.<br />

Links unten signiert.<br />

In ebonisiertem, durch Goldleiste akzentuiertem<br />

Rahmen.<br />

Beigegeben eine schriftliche Stellungnahme von Dr.<br />

Fred Meijer, in Kopie, der die Autorschaft des vorliegenden<br />

Gemäldes bestätigt.<br />

Vor unbestimmtem Grund eine zu den Seiten nach<br />

oben gebundene Fruchtgirlande, innerhalb welcher<br />

Äpfel, Trauben, Pflaumen, Kirschen und Beeren prangen,<br />

die durch fein aufgefasstes Weinlaub begleitet<br />

werden.<br />

Provenienz:<br />

Auktion, Kettner, Berlin, 12. September 1962, Lot 473.<br />

Auktion, Leo Spik, Berlin, 27./ 29. Juni 2002, Lot 324.<br />

Anmerkung:<br />

Vergleichbare Gemälde werden beim RKD in Den<br />

Haag dokumentiert unter der Inv.Nr. 16391 und<br />

20805.<br />

(1290278) (13)<br />

GUILLIAM GABRON,<br />

1619 ANTWERP – 1678 IBID.<br />

STILL LIFE WITH FRUIT GARLAND<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

48 x 64 cm.<br />

Signed lower left.<br />

Accompanied by a statement in writing by Dr Fred<br />

Meijer, who confirms Gabron as the creator of the<br />

present painting.<br />

Provenance:<br />

Auction, Kettner, Berlin, 12 September 1962, lot 473.<br />

Auction, Leo Spik, Berlin, 27/ 29 June 2002, lot 324.<br />

Notes:<br />

Comparable paintings are listed at the RKD in The<br />

Hague with numbers 16391 and 20805.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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97


476<br />

GUILLAM FORCHONDT D. Ä.,<br />

1608 ANTWERPEN – 1678<br />

LANDSCHAFT MIT MARIA UND DEM JESUSKIND<br />

Öl auf Kupfer.<br />

77 x 100 cm.<br />

Wir bedanken uns für die mündliche Zuschreibung<br />

des Werkes bei Prof. Dr. Dr. hc. Jan de Maere.<br />

In weiter Landschaft die vor einer hohen Rundbogenhecke<br />

sitzende Maria in rosa-, rot- und blaufarbenem<br />

Gewand, den nackten Jesusknaben in ihrem Schoß<br />

haltend, der auf dem Bauch liegend sich zärtlich mit<br />

geschlossenen Augen an Maria schmiegt. Rechts vor<br />

ihnen drei mit einem Schaf spielende Putti, zwei weitere<br />

an der Hecke, davon einer mit kleinen weißen<br />

Flügeln. Am linken Bildrand hinter Maria drei Figuren,<br />

davon könnte die im Vordergrund stehende Dame in<br />

edlem, langem Gewand mit sorgsam frisiertem Haar<br />

die Heilige Margareta von Antiochia sein, deren Attribut<br />

ein Drache ist, dessen abgeschlagener Kopf hinter<br />

ihr am Boden liegt. Der Drache gilt auch als eines der<br />

Attribute des hinter ihr stehenden Mannes in edler<br />

glänzender Ritterrüstung, eine große rote Fahne haltend:<br />

der Heilige Georg. Der rechte Bildhintergrund<br />

wird ganz von einer leichten Anhöhe mit Wäldchen<br />

unter grau-blauem Himmel im Licht der untergehenden<br />

Sonne eingenommen. Malerei bei der durch die helle<br />

Lichtführung die Figuren besonders hervorgehoben<br />

werden.<br />

Anmerkung:<br />

Willem Forchondt oder Guillam Forchondt der Ältere<br />

(1608-1678) war ein flämischer Maler, Tischler und<br />

Kunsthändler. Er betrieb eine erfolgreiche Malerwerkstatt<br />

und eine profitable Handelsvertretung, die sich<br />

durch die von seinen Söhnen betriebenen Außenstellen<br />

in Wien, Lissabon und Cádiz über ganz Europa<br />

erstreckte.<br />

(13307024) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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477<br />

SIMON DE VOS,<br />

1603 ANTWERPEN – 1676, ZUG.<br />

DER TRIUMPHZUG DAVIDS ÜBER DIE PHILISTER<br />

SIMON DE VOS,<br />

1603 ANTWERP – 1676, ATTRIBUTED<br />

THE TRIUMPH OF DAVID OVER THE PHILISTINES<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

53 x 79 cm.<br />

Im Zentrum dieser figurenreichen biblischen Geschichte<br />

steht der junge David in blauem kurzem Gewand<br />

mit leuchtend rotem Umhang, vor sich in seinen Händen<br />

sein großes Schwert über der linken Schulter und<br />

den abgeschlagenen Kopf des besiegten Philisters<br />

Goliath, den größten Krieger der feindlichen Streitmacht,<br />

tragend. Er wird von musizierenden Frauen<br />

umgeben, von denen eine ihn mit einem Lorbeerkranz<br />

als Zeichen des Sieges über Goliath krönt. Dem<br />

Zug rechtsseitig vorangehend zum Stadttor eine Vielzahl<br />

von Soldaten in Rüstung mit Helm, Schild und<br />

Speeren. Auch hinter ihm setzt sich der Zug mit<br />

Soldaten fort. Am linken unteren Bildrand, halb verschattet<br />

sitzend, drei weitere Soldaten, einer in Rückenansicht<br />

mit großem Schild, ein anderer mit nachdenklichem<br />

Gesichtsausdruck und vor der Brust überkreuzten<br />

Armen. Der Himmel mit dunklen grauen Wolken, die<br />

nach rechts zum Stadttor immer mehr aufklaren. Erzählerische<br />

Malerei mit vielen Figuren, die Frauen in<br />

teils leuchtenden, farbenfrohen Gewändern. Die Gestaltung<br />

der Figuren und die Farbgebung an Peter Paul<br />

Rubens erinnernd.<br />

(1330663) (18)<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

53 x 79 cm.<br />

€ 14.000 - € 16.000<br />

Sistrix<br />

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99


478<br />

NIEDERLÄNDISCHER MEISTER UM 1600<br />

VENUS<br />

Öl auf Mooreiche.<br />

56,5 x 23 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Ganzkörperfigur der schönen nackten Venus mit<br />

Stand- und Spielbein, ihren linken Arm hat sie erhoben<br />

und hinter ihrem Kopf verschränkt. Sie hat lange<br />

dunkelblonde Haare, in denen sie wertvollen Schmuck<br />

trägt sowie ein Armband über ihrem Handgelenk. Den<br />

Kopf hat sie leicht nach unten geneigt und mit ihren<br />

leicht geröteten Wangen und ihren braunen Augen<br />

blickt sie ganz nach oben. Nach rechts ein kleiner heller<br />

Streifen, der den Blick in eine nicht näher definierte<br />

Landschaft frei gibt. Das Gemälde orientiert sich wohl<br />

an anderen Darstellungen der stehenden Venus, bei<br />

denen sie einen Arm über den Kopf streckt und ihre<br />

Haare berührt.<br />

(13303413) (2) (18)<br />

DUTCH SCHOOL, CA. 1600<br />

VENUS<br />

Oil on moor oak.<br />

56.5 x 23 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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479<br />

FRANS FRANCKEN D. J.,<br />

1581 ANTWERPEN – 1642 EBENDA<br />

DIE GEFANGENNAHME CHRISTI<br />

Öl auf Kupfer.<br />

58 x 77 cm.<br />

Rechts unten signiert „Do Ffranck“.<br />

Im Zentrum dieser erzählerischen biblischen Darstellung,<br />

die rechts oben beginnt und von der unteren Darstellung<br />

zur Mitte führt, unter grauem, nächtlichem<br />

Himmel, in dem links oben der Mond erstrahlt, der<br />

stehende Christus in altrosafarbenem Gewand, von<br />

Judas rückseitig umarmt, der ihm gerade den verräterischen<br />

Kuss gegeben hat und von Jesus mit aufgerissenen<br />

Augen angeblickt wird. Beide werden umringt<br />

von einer Schar uniformierter Soldaten mit Hellebarden<br />

und Fackeln, um nun Jesus gefangen zu nehmen.<br />

Ein Mann mit gelber Hose entreißt zudem Jesus den<br />

roten Umhang. Linksseitig betrachten ein Mann mit<br />

großer brennender Laterne und ein Junge mit Hund<br />

überrascht das Geschehen. Im Vordergrund Petrus in<br />

blauem Gewand mit wehendem gelblichem Mantel,<br />

als Ausdruck der Entschlossenheit, mit erhobenem<br />

Schwert im Begriff das Ohr des vor ihm liegenden<br />

Dieners des Hohen Priesters im Tempel abzuschneiden.<br />

Im Hintergrund rechts der am Ölberg zum Gebet<br />

kniende Jesus, begleitet von den am Boden liegenden<br />

eingeschlafenen Jüngern, welchen im Himmel<br />

die Lichtgestalt eines Engels mit Kreuz und Kelch erscheint.<br />

Umfangreiche dynamische Darstellung mit<br />

dramatischen Lichteffekten. Komposition und die<br />

meisten Motive dieses Bildes sind in Frans Franckens<br />

Gemälde im Museum Wilhelmshöhe in Kassel wiederzufinden.<br />

<strong>Teil</strong>s Retuschen.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Ursula Alice Härting, Studien zur Kabinettbildmalerei<br />

des Frans Francken II. 1581-1642. Ein repräsentativer<br />

Werkkatalog, Hildesheim/ Zürich/ New<br />

York 1983, Kat.Nr. A 131.<br />

Vgl. Bernhard Schnackenburg, Flämische <strong>Meister</strong><br />

in der Kasseler Gemäldegalerie, Kassel 1985, S. 18,<br />

Kat.Nr. 7. (13307029) (18)<br />

FRANS FRANCKEN THE YOUNGER,<br />

1581 ANTWERP – 1642 IBID.<br />

THE TAKING OF CHRIST<br />

Oil on copper.<br />

58 x 77 cm.<br />

Signed “Do Ffranck” lower right.<br />

Literature:<br />

cf. Ursula Alice Härting, Studien zur Kabinettmalerei<br />

des Frans Francken II. 1581 - 1642. Ein repräsentativer<br />

Werkkatalog, Hildesheim/Zürich/New York 1983,<br />

cat. no. A 131.<br />

cf. Bernhard Schnackenburg, Flämische <strong>Meister</strong> in<br />

der Kasseler Gemäldegalerie, Kassel 1985, p. 18,<br />

cat no. 7.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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101


480<br />

CRISPIN VAN DEN BROECK,<br />

UM 1524 MECHELEN – VOR 1591 ANTWERPEN<br />

HEILUNG EINES BLINDEN<br />

Öl auf Holz. <strong>Teil</strong>s parkettiert.<br />

76 x 93,5 cm.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />

31. Mai 2022 (im Original vorliegend).<br />

Die Dargestellte Erzählung, ist eine Wundergeschichte<br />

der Bibel nach dem Johannes Evangelium (Joh. 9,1<br />

bis 41). Die Geschichte erzählt wie Jesus mit seinen<br />

Jügern an einem Blindgeborenen vorrüber geht und<br />

von ihm gefragt wird, wer den schuld an der Blindheit<br />

dieses Mannes sei. Jesus antwortet das an ihm Gotteswerk<br />

offenbart werden soll und heilt ihn, indem er<br />

ihm ein Gemisch aus Speichel und Erde über die Augen<br />

streicht. Es folgt ein Streitgespräch mit einigen<br />

Pharisäern, da die Heilung an einem Sabbatort stattgefunden<br />

hat. Die Titelgebende Heilung wird im obere<br />

rechten Bildfeld eher klein Dargestellt: „Jesus mit<br />

rotem Mantel streicht gerade dem vor ihm Knieenden<br />

Blinden ein Gemisch auf seine Augen.“ Umgeben<br />

werden beide von einigen Jüngern, mehreren erstaunt<br />

blickenden Figuren und wohl auf der linken Seite<br />

in langen Gewändern mit Turban zwei Pharisäern<br />

die sich über das Geschehen wundern. im Vordergrund<br />

rechts zwei groß gemalte Frauen, die linke in<br />

ockar farbenen Gewand mit einem Kind spielend,<br />

während die rechte aus einem großen Krug trinkt; beide<br />

scheinen völlig unbeeindruckt vom Wunder der<br />

Blindenheilung zu sein, obwohl sie von dem am rechten<br />

Bildrand stehenden Mann als auch von einer<br />

linksseitig stehenden Marktfrau per fingerzeig darauf<br />

hingewiesen werden. Links am Boden stehend ein<br />

großer Korb, gefüllt mit Früchten, Gemüse und einer<br />

Gans, sowie daneben am Boden weitere Gemüsesorten<br />

und ein großer Krug, wohl der stehenden<br />

Marktfrau mit Hut gehörend. Links von ihr drei weitere<br />

Männer davon einer in Rücenansicht mit auffallend<br />

rotleuchtenden Umhang. Oben links fällt der Blick in<br />

die Weite einer angedeuteten bergigen Lanschaft mit<br />

darüberliegendem hellblauem Himmel. Vor dem überwiegend<br />

beige-braunen Felsigeuntergrund, wirken die<br />

dezent farbigen Gewänder der gezeigten Figuren als<br />

auch die weißen Kopfbedeckungen der beiden Frauen<br />

im Vordergrund durchaus hamonisch.<br />

Der Künstler hat sich sowohl in seinen Gemälden als<br />

auch in einer Vielzahl seiner Stiche überwiegend mit den<br />

christlichen Themen des alten und neuen Testament auseinandergestezt.<br />

Vorallem in seinen Vielfiguren Gemälden<br />

finden immer verschiedene Themen gleichzeitig<br />

statt.<br />

(13216112) (18)<br />

CRISPIN VAN DEN BROECK,<br />

CA. 1524 MECHELEN – BEFORE 1591 ANTWERP<br />

CHRIST HEALING THE BLIND MAN<br />

Oil on panel. Partially parquetted.<br />

76 x 93.5 cm.<br />

Accompanied by the original expert’s report by Dr<br />

Klaus Ertz, Lingen, dated 31 May 2022.<br />

€ 11.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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481<br />

SIMON DE VOS,<br />

1603 ANTWERPEN – 1676 EBENDA<br />

LASSET DIE KINDER ZU MIR KOMMEN<br />

Öl auf Kupfer.<br />

37 x 74 cm.<br />

Mittig unten signiert und datiert „1642“.<br />

Das Gemälde zeigt die Kindersegnung Jesu, wie sie<br />

in den Evangelien der drei Synoptiker geschildert. Im<br />

Zentrum der unter einem offenen Gebäude vor einer<br />

runden Marmorsäule sitzende Jesus in blauem Gewand<br />

mit leuchtend rotem Mantel, hellem Nimbus<br />

um sein Haupt und braunen Augen, mit denen er aus<br />

dem Bild schaut. Seine linke Hand hat er auf den Kopf<br />

eines neben ihm knienden Jungen gelegt, den er mit<br />

ausgestreckter rechter Hand segnet. Um ihn herum<br />

vier weitere Mütter mit ihren Kindern, davon im Vordergrund<br />

eine junge Frau in elegantem, goldfarbig<br />

glänzendem Gewand, die ihre Kinder jeweils unter ihren<br />

Armen hält und heranträgt. Linksseitig zudem eine<br />

niedrige Balkonbrüstung mit zwei Frauen, während<br />

am rechten Bildrand mehrere Männer über das Geschehen<br />

heftig diskutieren. Zahlreiche weitere Figuren<br />

wohnen dem Geschehen bei. Im Hintergrund sind unter<br />

blau-grauem Himmel die ebenso farbigen Häuser und<br />

ein Rundtempel zu erkennen. Qualitätvolle Malerei<br />

mit besonderer Betonung von Gesten und der Stofflichkeit<br />

der Kleidung.<br />

SIMON DE VOS,<br />

1603 ANTWERP – 1676 IBID.<br />

LET THE CHILDREN COME TO ME<br />

Oil on copper.<br />

37 x 74 cm.<br />

Signed at centre below and dated “1642”.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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Anmerkung:<br />

Der Maler studierte zunächst bei Cornelis de Vos<br />

(1584-1651), und wurde schon mit 17 Jahren ein<br />

<strong>Meister</strong> der Antwerpener Sankt Lukas-Gilde. Es wird<br />

vermutet, dass er bereits in der Werkstatt des Peter<br />

Paul Rubens gearbeitet hat, bevor er nach Rom ging,<br />

um dort von den Bamboccianti, aber auch von Johann<br />

Liss (1597-1629) beeinflusst zu werden.<br />

(13307030) (18)<br />

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103


482<br />

EDWAERT COLLIER,<br />

1640 – 1708, WERKSTATT<br />

VANITAS-STILLLEBEN MIT VIOLINE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

69 x 86 cm.<br />

Vor mit rotem schweren Brokatvorhang abgedunkeltem<br />

Hintergrund eine massive steinerne glänzende<br />

Tischplatte, die rechts mit einem Tuch bedeckt ist.<br />

Darauf diverse Vanitasobjekte: drei Musikinstrumente<br />

mit Notenblatt, davon eine Violine, ein Totenschädel,<br />

drei Bücher, ein Tintenfass mit Federkiel und Brief,<br />

ein weiterer, aber zerknitterter Brief mit rotem Wachssiegel,<br />

eine erloschene Kerze und eine goldene<br />

Tischuhr. Feines Arrangement der Objekte mit starker<br />

Hell-Dunkel-Betonung. (†)<br />

(13013125) (18)<br />

EDWAERT COLLIER,<br />

1640 – 1708, WORKSHOP<br />

VANITAS STILL LIFE WITH VIOLIN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

69 x 86 cm.<br />

A solid shiny tabletop is depicted in the foreground<br />

with a heavy red brocade curtain behind it and a dark<br />

background. The tabletop is covered by a white cloth<br />

on the right and holds various vanitas objects. The objects<br />

are accurately arranged and painted in strong<br />

chiaroscuro. (†)<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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483<br />

FLÄMISCHER MALER DER MITTE<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

VANITASDARSTELLUNG MIT<br />

MUSIZIERENDER FRAU<br />

Öl auf Holz.<br />

27 x 41 cm.<br />

Vor dunklem Hintergrund eine stehende junge Frau in<br />

elegantem Samtgewand mit weitem Dekolleté mit<br />

passender Kopfhaube, in ihrer linken Hand waagrecht<br />

eine Laute haltend, auf der sie gespielt hat, worauf<br />

auch das vor ihr liegende Notenblatt hindeutet. Neben<br />

ihr stehend ein älterer Mann mit langem Bart in rotblauem<br />

Samtgewand mit Kopfbedeckung, in seiner<br />

linken Hand ihr einen großen Elfenbein-Tischspiegel<br />

mit rundem, konvexem Glas hinhaltend, in dem sie<br />

sich selbst sieht und einen Totenschädel, den der<br />

Mann mit seiner anderen Hand hinter ihren Schultern<br />

hält. Beim Anblick ihres Spiegelbildnisses hat die Frau<br />

vor Schreck in Abwehrhaltung die rechte Hand erhoben<br />

und scheint sich des Vanitasgedankens bewusst zu<br />

werden. Komposition mit starken Hell-Dunkel-Effekten:<br />

Der weiße Spiegelrahmen, das Papier, das zarte,<br />

fast weiße Inkarnat der Frau stehen in starken Kontrast<br />

zu der dunkleren Umgebung und Kleidung. Horizontaler<br />

Riss.<br />

FLEMISH SCHOOL,<br />

MID-16TH CENTURY<br />

VANITAS SCENE WITH WOMAN PLAYING MUSIC<br />

Oil on panel.<br />

27 x 41 cm.<br />

Notes:<br />

One of the best-known mirror depictions of the 15th<br />

century is the convex wall mirror in the painting of<br />

the so-called Arnolfini Wedding by Jan van Eyck from<br />

1434.<br />

The mirror in the present painting is one of many<br />

vanitas symbols: a symbol of this worldly life and a<br />

symbol of vanity.<br />

€ 11.000 - € 13.000<br />

Sistrix<br />

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Anmerkung:<br />

Eine der bekanntesten Spiegeldarstellungen des 15.<br />

Jahrhunderts ist der konvex gewölbte Wandspiegel<br />

auf dem Gemälde der sog. Arnolfini-Hochzeit des<br />

Jan van Eyck aus dem Jahr 1434.<br />

Der Spiegel auf dem vorliegenden Gemälde ist eines<br />

der vielen Vanitassymbole: Sinnbild des diesseitigen<br />

Lebens, gleichzeitig ist er auch ein Symbol der Eitelkeit.<br />

(13307019) (18)<br />

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105


484<br />

JUDITH LEYSTER,<br />

1600/10 HAARLEM – 1660 HEEMSTEDE, ZUG.<br />

BILDNIS EINES JUNGEN MIT KATZE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

80,5 x 63 cm.<br />

Der Junge stark in Untersicht wiedergegeben, auf einem<br />

Holzbalken sitzend, vor einer halbrunden braunen<br />

Nische im Hintergrund. Er sitzt schräg nach links, hält<br />

in seinem linken Arm eine schwarz-weiße Katze mit<br />

braunen Augen und in seiner rechten Hand ein Brotstück<br />

nach unten. Er hat ein helles Inkarnat, leicht gerötete<br />

Wangen, halb geschlossene Augen und mit<br />

seinem geöffneten Mund schaut er lachend aus dem<br />

Bild heraus. Zudem trägt er eine hellbraune Jacke,<br />

eine hellbraune Hose und eine rote Kappe auf dem<br />

Kopf. Die Jacke ist über der Brust mit braunen Bändern<br />

verbunden. Das Gemälde könnte eine Wiederholung<br />

nach einem Gemälde der Judith Leyster sein,<br />

das sich in Privatbesitz befindet und in der Literatur<br />

bekannt ist; dort jedoch als „Zwei Kinder mit Katze“<br />

bezeichnet, wobei neben dem Knaben links noch ein<br />

Mädchen dargestellt wird. Für das Bild von der Hand<br />

der Künstlerin spricht bei dem vorliegenden Gemälde,<br />

dass der Unterbereich mit der blauen Hose viel weiter<br />

ins Bild gebracht ist, was in der bekannten Vorlage<br />

fehlt.<br />

(1331104) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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485<br />

ITALIENISCHER MEISTER DES<br />

17. JAHRHUNDERTS, EVENTUELL LOMBARDEI<br />

VANITAS-STILLLEBEN MIT RÜSTUNG UND VIOLINE<br />

ITALIAN SCHOOL,<br />

17TH CENTURY, POSSIBLY LOMBARDY<br />

VANITAS STILL LIFE WITH ARMOUR AND VIOLIN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

75 x 101 cm.<br />

Das großformatige Gemälde ist auf betonte Hell-<br />

Dunkel- Wirkung angelegt. Demgemäß heben sich die<br />

Gegenstände vor dem nahezu schwarzen Hintergrund<br />

vor allem in den glänzenden, von links oben beleuchteten<br />

Partien ab. Auf den ersten Blick mag der Vanitas-<br />

Gedanke in der Darstellung gar nicht offenkundig<br />

sein: Zunächst sehen wir im Zentrum des Bildes eine<br />

Violine neben einem Notenbuch, davor eine Malpalette<br />

mit Farbklecksen sowie darunter liegende Pinsel, daneben<br />

Flöte und Schalmei sowie links zwei Bücher,<br />

eines geöffnet, das offensichtlich eine wissenschaftliche<br />

Abhandlung zeigen soll. Dominierend der reich ornamentierte,<br />

dunkel glänzende Harnisch mit Schulterund<br />

Armschienen in liegender Haltung, der Helm am<br />

linken Bildrand in Höhe der Schulter, darunter das<br />

Halsstück. Parallel zur Unterarmschiene und in dessen<br />

Fortsetzung ist ein Speer mit der Spitze auf eine<br />

rechts plazierte Marmortorsofigur gerichtet, die im<br />

Licht aufleuchtet. Bei genauerer Betrachtung wird so<br />

ein heraldisch bedeutendes Objekt sowie eine goldene<br />

Zackenkrone zwischen Notenbuch und Flöten erkennbar.<br />

Spätestens hier lässt sich das Gemälde als<br />

Vanitas- Thema deuten, wonach Macht, Herrschaft,<br />

Kriegskunst und die friedlichen Künste völlig ihrem<br />

Wirkungsbereich entzogen sind und aktionslos nebeneinander<br />

liegen. Schon die Schrägstellung des Harnisch<br />

vermittelt Kriegsmüdigkeit, der Figurentorso<br />

sowie die Krone, die Vergänglichkeit ehemaliger Macht<br />

und Künstlergröße. Den warmen bräunlichen, jedoch<br />

verschatteten Farbtönen von Geige und Palette, hat<br />

der Maler das scharfe Aufblitzen der Rüstung gegenübergestellt.<br />

Gleichzeitig wird auch in dem roten<br />

Federbusch ein farbiger Akzent gesetzt, der sich an<br />

der Lanzenquaste und einem Farbtupfer der Palette<br />

wiederholt.<br />

(1330349) (2) (11)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

75 x 101 cm.<br />

€ 30.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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107


486<br />

ISAAC DENIES,<br />

1647 – 1690 DELFT, ZUG.<br />

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

57,5 x 45,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Fred G. Meijer,<br />

Amsterdam, 16. August 2019, der das Gemälde Denies<br />

selbst, aber auch seinem Atelier mit Beteiligung<br />

des <strong>Meister</strong>s selbst zuordnet.<br />

Vor dunklem Hintergrund auf einer Tischplatte, die auf<br />

der rechten Seite mit einem Samttuch mit goldenen<br />

Fransen bedeckt ist, die prachtvollen gelb-rötlich leuchtenden<br />

Pfirsiche. Dahinter ein grüner Zweig und eine<br />

große helle Weintraubenrispe mit gekonnt gesetzten<br />

Glanzlichtern, einem kleinen Falter inmitten der Pfirsiche<br />

sowie einer auf der Platte liegenden geöffneten Walnuss<br />

und über die Platte hinweg erneut einige Trauben<br />

und Blätter hängend.<br />

Vergleichbare Werke des Künstlers lassen sich im<br />

RKD finden, so unter der Abbildungsnr. 0000210645.<br />

(1331108) (18)<br />

€ 9.000 – € 12.000<br />

Sistrix<br />

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487<br />

JASPER GEERARDS,<br />

AUCH „JASPER GEERAERTS“,<br />

UM 1620 – UM 1654 AMSTERDAM<br />

Der Maler zählt zu den bedeutendsten Künstlern im<br />

Bereich des Stilllebens während der Periode des<br />

„Goldenen Zeitalters der holländischen Malerei“. Ähnlich<br />

wie Abraham van Beyeren (1620/21-1690) spezialisierte<br />

er sich überwiegend auf Prunkstillleben. Wahrscheinlich<br />

geboren in Antwerpen, als Schüler der<br />

Sankt Lukas-Gilde dort 1634 eingetragen. Historisch<br />

nicht belegt, doch ganz augenscheinlich hat er bei Jan<br />

Davidsz de Heem (1606-1683/84) studiert, der sich<br />

1636 in Antwerpen niedergelassen hatte. 1644 wurde<br />

er bereits <strong>Meister</strong> der Gilde. 1649 ist er als in Amsterdam<br />

wohnhaft erwähnt, wo er auch verstarb, wobei<br />

sein genaues Todesdatum unbekannt ist. Die Todeseckdaten<br />

nennen das Jahr 1649, als er eine Anzeige<br />

wegen eines gestohlenen Gemäldes aus seinem Atelier<br />

erstattete sowie Oktober 1654, da seine Frau als Witwe<br />

dokumentiert wurde. Seine Hauptwerke dürften in<br />

die Zeit um 1615 einzuordnen sein, wobei manche<br />

seiner Werke früher de Heem zugeschrieben waren.<br />

Werke seiner Hand befinden sich in namhaften öffentlichen<br />

Museen, wie etwa in Den Haag (Museum Bredius,<br />

„Prunkstillleben mit einem Hummer“).<br />

STILLLEBEN MIT HUMMER, RÖMER,<br />

AUSTERN UND FRÜCHTEN<br />

Öl auf Holz.<br />

58,4 x 48,3 cm.<br />

Rechts unten Restsignatur und Datierung „1648“.<br />

Das vorliegende Gemälde ist abgebildet im RKD unter<br />

der Inv.Nr. 0000048900.<br />

Vor einem von links nach rechts aufhellendem braunem<br />

Hintergrund ein Tisch mit schwarzer, glänzender Decke,<br />

auf der sich die sorgsam arrangierten Objekte befinden:<br />

eine rundliche Zinnplatte mit einem leuchtend<br />

roten Hummer mit schwarzem Auge, dessen Zangen<br />

über den Tischrand ragen, eine gelbe Zitrone, drei geöffnete<br />

Austern, ein halb gefülltes Römerglas sowie<br />

eine Rispe Weintrauben mit Blättern. Qualitätvolle<br />

Malerei mit starken gegenüberstehenden Kontrasten<br />

in der typischen Manier des bekannten Künstlers.<br />

Anmerkung:<br />

Der Maler zählt zu den bedeutendsten Künstlern<br />

im Bereich des Stilllebens während der Periode des<br />

„Goldenen Zeitalters der holländischen Malerei“.<br />

Ähnlich wie Abraham van Beyeren (1620/21-1690)<br />

spezialisierte er sich überwiegend auf Prunkstillleben.<br />

Wahrscheinlich geboren in Antwerpen, als Schüler<br />

der Sankt Lukas-Gilde dort 1634 eingetragen. Historisch<br />

nicht belegt, doch ganz augenscheinlich hat er<br />

bei Jan Davidsz de Heem (1606- 1683/84) studiert,<br />

der sich 1636 in Antwerpen niedergelassen hatte.<br />

1644 wurde er bereits <strong>Meister</strong> der Gilde. 1649 ist<br />

er als in Amsterdam wohnhaft erwähnt, wo er auch<br />

verstarb, wobei sein genaues Todesdatum unbekannt<br />

ist. Die Todeseckdaten nennen das Jahr 1649,<br />

als er eine Anzeige wegen eines gestohlenen Gemäldes<br />

aus seinem Atelier erstattete, sowie Oktober<br />

1654, da seine Frau als Witwe dokumentiert wurde.<br />

Seine Hauptwerke dürften in die Zeit um 1615 einzuordnen<br />

sein, wobei manche seiner Werke früher de<br />

Heem zugeschrieben waren. Werke seiner Hand<br />

befinden sich in namhaften öffentlichen Museen,<br />

wie etwa in Den Haag (Museum Bredius, „Prunkstillleben<br />

mit einem Hummer“).<br />

(13311025) (18)<br />

JASPER GEERARDS,<br />

ALSO KNOWN AS “JASPER GEERAERTS”,<br />

CA. 1620 – CA. 1654 AMSTERDAM<br />

The painter is considered one of the most important<br />

still life painters of the Dutch Golden Age period.<br />

Although there is no historical evidence, it is obvious<br />

that he studied with Jan Davidsz de Heem (1606-<br />

1683/84), who settled in Antwerp in 1636. In 1644 he<br />

became master of the guild.<br />

STILL LIFE WITH LOBSTER, ROEMER WINE<br />

GLASS, OYSTERS AND FRUIT<br />

Oil on panel.<br />

58.4 x 48.3 cm.<br />

Signed and dated “1648” lower right.<br />

The present painting is illustrated in RKD under no.<br />

0000048900.<br />

€ 8.000 – € 12.000<br />

Sistrix<br />

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109


488<br />

WALLERANT VAILLANT,<br />

1623 LILLE – 1677 AMSTERDAM, ZUG.<br />

Vaillant war ein beliebter Portraitist, dessen Reisen<br />

ihn nach Antwerpen, Middelburg, Amsterdam, Heidelberg,<br />

Frankfurt und Paris führten, wo ihm zahlreiche<br />

Aufträge zuteilwurden.<br />

PORTAIT EINES JUNGEN MANNES MIT PELZMÜTZE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

53 x 41 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Vor unbestimmtem Hintergrund das im Schlaglicht<br />

aus dem Dunkel heraustretende nach links blickende<br />

Gesicht eines jungen Mannes mit modischer Pelzmütze.<br />

Anmerkung:<br />

Vgl. Unter den zahlreichen qualitätvollen Gemälden,<br />

die Vaillant zugeschrieben werden, kann auch ein<br />

Portrait mit unserem Werk verglichen werden, das<br />

bei Johnny van Haeften 1995 ausgestellt wurde und<br />

einen nach links blickenden Jungen mit Pelzmütze<br />

mit geschulterten Hasen zeigt.<br />

(13312711) (1) (13)<br />

€ 5.000 – € 7.000<br />

Sistrix<br />

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489<br />

GERRIT LUNDENS,<br />

1622 AMSTERDAM – NACH 1683, ZUG.<br />

JUNGES GROSSBÜRGERLICHES PAAR<br />

IN EINER TAVERNE<br />

Öl auf Holz.<br />

51 x 66 cm.<br />

Auf der Rückseite altes rotes Lacksiegel, sowie grüner<br />

Aufkleber, ferner einiege weitere alte Aufkleber und<br />

Beschriftungen.<br />

Ungerahmt.<br />

Das Paar präsentiert sich im Zentrum des Bildes als<br />

Hauptmotiv. So handelt es sich möglicherweise um<br />

einen Portraitauftrag – vielleicht anlässlich eines Festes<br />

oder einer Verlobung. Im Hintergrund zahlreiche<br />

Gäste an den Bewirtungstischen. An der Rückwand<br />

ein großes grünes Tuch, das den Ehrengästen – hier<br />

das Paar, das nach vorne getreten ist – hinter dem Sitz<br />

aufgehängt wurde. Einer der Gäste rechts hebt den<br />

Weinkrug, der Wirt, links, ist dabei gebratenes Geflügel<br />

vom Kaminfeuer in die am Boden liegende Schale<br />

zu bringen. Das zentrale Paar durch betonende Beleuchtung<br />

hervorgehoben, wirkungsvoll dabei die gelbe<br />

Jacke und das leicht gerötete Gesicht der Dame.<br />

Der Maler, der auch eine Kopie von Rembrandts<br />

„Nachtwache“ schuf, hat auch die Farben der Hauptfiguren<br />

aus Rembrandts Bild hier übernommen: Das<br />

leuchtende Gelb neben dem Schwarz in der Kleidung<br />

der Dame mit ebenso hier eingebrachtem leuchtendem<br />

Rot für die Haube und das Hemd.<br />

Rückseitiger Aufkleber bedruckt „NATIONAL EXHIBI-<br />

TION OF WORKS OF ART / LEEDS / Picture Galleries,<br />

Propriator:“, hier Provenienzangabe „W. Warwich Esqu.<br />

coll.“. A.R.<br />

(13306410) (1) (11)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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111


490<br />

GIOVANNI BATTISTA CRESCENZI,<br />

1577 ROM – 1635 MADRID, ZUG.<br />

Crescenzi wirkte in Rom und Madrid. In beiden Städten<br />

zunächst auch als Baumeister, der seine Aufträge<br />

wohl auch der Tatsache verdankte, dass er einer der<br />

führenden Familien Roms, der Dynastie der Crescentier,<br />

entstammte. Er war Bruder des Kardinals Pietro-<br />

Paolo Crescenzi, auch sein Sohn erlangte die Kardinalswürde.<br />

Ab 1617 wirkte er in Spanien. In dieser Zeit<br />

dürfte auch das vorliegende Gemälde entstanden sein.<br />

Dort wirkte er unter anderem an der Ausmalung im<br />

Escorial, wurde dann königlicher Juror, der Velázquez<br />

zum Sieg verhalf. Sein Malstil ist schon mit dem des<br />

„<strong>Meister</strong>s des Harfford-Stillebens“ verglichen worden.<br />

Zu seinen Schülern zählt Bartolomeo Cavarozzi (1590-<br />

1625). A.R.<br />

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN UND BLUMEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

60 x 75 cm.<br />

Im vergoldeten Rahmen.<br />

Die Bildgegenstände in zwei übereinanderliegenden<br />

Stufen geordnet: Während unten große Früchte, wie<br />

Äpfel, Birnen und Granatapfel neben einem Kürbis liegen,<br />

hat der Maler die Blumen in der oberen Stufe<br />

nebeneinander komponiert, in einem Bildbereich, der<br />

zwar den kleineren <strong>Teil</strong> einnimmt, aber durch die lebendigeren<br />

Farben wirkt. Stufen und Hintergrund sind in<br />

einem Braunton gehalten, was die Farben der Früchte<br />

aufleben lässt. Die klare Nebeneinanderstellung der<br />

Gegenstände wurde alsbald zu einem stilistischen<br />

Merkmal der spanischen Kunst.<br />

(13014825) (3) (11)<br />

GIOVANNI BATTISTA CRESCENZI,<br />

1577 ROME – 1635 MADRID, ATTRIBUTED<br />

STILL LIFE WITH FRUIT AND FLOWERS<br />

Oil on canvas.<br />

60 x 75 cm.<br />

In gilt frame.<br />

€ 5.000 - € 8.000<br />

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491<br />

TIZIAN, EIGENTLICH „TIZIANO VECELLIO“,<br />

1485/90 BEI BELLUNO – 1576 VENEDIG,<br />

NACHFOLGE<br />

PORTRAIT DER CATERINA CORNARO, KÖNIGIN<br />

VON ZYPERN (KOPIE NACH TIZIAN)<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

84,5 x 69 cm.<br />

In dekorativem, vergoldetem Rahmen.<br />

Idealbildnis der jungen Königin von Zypern nach links<br />

in prachtvollem weinrotem Seidenkleid mit Perlen, darüber<br />

ein offener Umhang mit Goldstickerei und goldener<br />

Bordüre, erneut mit Perlen versehen. Auf ihrem<br />

Haupt eine wertvolle goldene, mit Edelsteinen und<br />

Perlen verzierte Krone mit Schleier. Sie wird dargestellt<br />

als die Heilige Katharina von Alexandrien mit<br />

ihrem Martyrerattribut, einem Rad, das im Hintergrund<br />

rechts unten gezeigt wird. Feine, detailgenaue<br />

Malerei.<br />

Provenienz:<br />

Verso Aufkleber “Tho. Agnew & Sons, Manchester<br />

(Kunsthandlung)“.<br />

John Brandon Collection, Glasgow, 1919.<br />

Anmerkung 1:<br />

Das Originalgemälde der Dargestellten von Tizian<br />

von 1542 befindet sich in den Uffizien in Florenz.<br />

Das zeitgenössische Portrait der Caterina Cornaro<br />

von Gentile Bellini, um 1500, zeigt die Königin von<br />

kräftigerer Statur und lässt in der Darstellung Tizians<br />

ein Idealbildnis erkennen.<br />

Anmerkung 2:<br />

Caterina Cornaro (1454 Venedig-1510 Asolo) war von<br />

1474 bis 1489 letzte Königin von Zypern. Der Urgroßvater<br />

ihres Vaters Marco Corner war von 1365 bis<br />

1368 Doge von Venedig. Ihre Familie unterhielt seit<br />

Generationen Geschäftsbeziehungen mit Zypern.<br />

(1280093) (18)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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113


492<br />

MARCO RICCI,<br />

1676/79 BELLUNO – 1729/30 EBENDA<br />

FLUVIALE LANDSCHAFT MIT FIGUREN-<br />

UND ARCHITEKTURSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Im Oval: 116 x 165 cm.<br />

Im ovalen Holzpassepartout, in vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Annalisa Scarpa,<br />

Venedig, 17. August 2020, in Kopie.<br />

Eine niedrige Rundbogenbrücke leitet in das Gemälde<br />

ein und wird von verschiedenen Figuren beschritten,<br />

die auf einen lichthellen Platz vor der Brücke herkommen,<br />

an dem eine Wäscherin im Begriff ist ihre Wäsche<br />

zu waschen. Der Fluss wird auf dem anderen Ufer<br />

von mehreren Architekturen begleitet, vor allem eine<br />

Stadt im Hintergrund, die sich in Grisaille vor dem<br />

Horizont abzeichnet und ein herrschaftliches Anwesen,<br />

das auf einer Erhöhung unter einem Repoussoirbaum<br />

Platz gefunden hat.<br />

Annalisa Scarpa vergleicht das hier angebotene Gemälde<br />

mit einer Landschaft, welche sich in Warschau<br />

im Muzeum Narodowe befindet, einer bei Martini<br />

(1964) gezeigter "Paesaggio con ponte ad archi e Paesaggio<br />

collinare con Fiume" sowie einigen Werke die<br />

bei Pallucchini (1995) abgebildet waren.<br />

(1330377) (3) (13)<br />

MARCO RICCI,<br />

1676/79 BELLUNO – 1729/30 IBID.<br />

RIVERSCAPE WITH FIGURAL AND ARCHITECTURAL<br />

STAFFAGE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

In oval: 116 x 165 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dr Annalisa<br />

Scarpa, Venice 17 August 2020, in copy.<br />

Annalisa Scarpa compares the present painting with<br />

a landscape held at the Narodwe Museum in Warsaw,<br />

a “Paesaggio con ponte ad archi e Paesaggio collinare<br />

con Fiume” shown by Martini (1964) and some works<br />

illustrated in Pallucchini (1995).<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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115


493<br />

GILLIS COIGNET D. J.<br />

GEB. UM 1585, ZUG. UND WERKSTATT<br />

DIANA UND ACTAEON<br />

Öl auf Holz. <strong>Teil</strong>s parkettiert.<br />

66 x 87 cm.<br />

Zuschreibung von Prof. Dr. Dr. hc. Jan de Maere, der<br />

das Gemälde auf ca. 1610 datiert.<br />

In dichter Waldlandschaft unter blauem Himmel mit<br />

gelben Streifen der untergehenden Sonne hat Diana<br />

mit ihren Gespielinnen gerade ein Bad genommen,<br />

als sie von Actaeon dabei überrascht wird. In der Mitte<br />

die nackte Diana mit hellem, fast weißem Inkarnat,<br />

auf ihren Haaren attributiv ein Schmuckstück mit<br />

Mondsichel. Sie wird gerade von ihren umgebenden<br />

Nymphen mit Tüchern getrocknet, als sie den von<br />

rechts sich mit seinen Hunden nähernden Actaeon<br />

mit rötlichem Mantelüberwurf erblickt und ihren linken<br />

Arm zu ihm ausstreckt, mit dem sie ihn in einen<br />

Hirsch verwandelt. Auf diese Veränderung weisen bereits<br />

die kleinen wachsenden Hörner auf seinem Kopf<br />

hin. Auf der linken Bildseite die dem Wasser bereits<br />

entstiegenden Nymphen, teils unbekleidet, teils mit<br />

roten oder orangefarbenen glänzenden Tüchern versehen,<br />

darunter eine, die überrascht ihren Arm hochreißt,<br />

um sich mit dem darüber hängenden Tuch zu bedecken.<br />

Im linken Hintergrund führt eine Allee in das<br />

Waldinnere. Malerische Wiedergabe, bei der das helle<br />

Inkarnat der Nymphen und der Diana gegenüber dem<br />

sonst dunklen Hintergrund besonders hervorgehoben<br />

wird. Das Motiv der Diana mit ihren Gespielinnen<br />

beim Bade lässt sich bei vielen anderen Künstlern im<br />

Werk wiederfinden, so auch bei Hans Rottenhammer<br />

d. Ä. (1564-1625) und auch bei Adriaen van Stalbernt<br />

(1580-1662).<br />

(1321613) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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494<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

APOLLO UND DIE NEUN MUSEN AM<br />

BERG HELICON<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

44 x 62 cm.<br />

Vor nächtlichem Himmel auf einer Anhöhe vor bewaldetem<br />

Hintergrund der in der Mitte des Gemäldes<br />

sitzende Apollo, der Gott der Poesie und Musik, eine<br />

Lyra mit seiner linken Hand haltend. Er wird umgeben<br />

von den neun Musen, Göttinnen der kreativen Künste,<br />

in meist bewegten, farbenfrohen gewändern. Oben<br />

links ist das weisse, geflügelte Pferd Pegasus zu sehen,<br />

das einen Stein getreten hat, um die Quelle der<br />

künstlerischen Inspiration freizusetzen. Die leuchtende<br />

Farbigkeit, der gestalterische Duktus sowie die antik-mythologische<br />

Thematik sind noch ganz die frühen<br />

typischen Elemente des späten Rudolfinischen Manierismus.<br />

Anmerkung:<br />

Das Holz soll ursprünglich ein bemalter Deckel eines<br />

Cembalos gewesen sein.<br />

(1330648) (1) (18)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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117


495<br />

JAN VAN BALEN,<br />

1611 – 1654, ZUG.<br />

KINDERBACCHANAL<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

29,5 x 39 cm.<br />

Auf Bildideen von Rubens zurückgehendes Bacchanal<br />

mit Darstellung eines Kinderreigens. Im Zentrum vor<br />

einem großen Waldstück wird der als Kind dargestellte<br />

nackte Bacchus, erkennbar an einem hochgehaltenen<br />

Weinglas in seiner rechten Hand, während die andere<br />

eine Traubenrispe hält, von mehreren Kindern getragen,<br />

in Begleitung eines rechtsseitig stehenden Flöte n­<br />

spielers. Nach rechts der Ausblick in ferne Landschaft<br />

mit Flusslauf unter hohem Himmel.<br />

Das Thema eines Kinderbacchanal oder eines Kinderreigens<br />

wurde von verschiedenen Malern aufgriffen, oft<br />

auch in Zusammenarbeit mit anderen. Denkbar wäre<br />

hier auch eine Zusammenarbeit mit Jan Brueghel d. J.<br />

oder mit Hans Rottenhammer II.<br />

(1330661) (18)<br />

JAN VAN BALEN,<br />

1611 – 1654, ATTRIBUTED<br />

CHILDREN'S BACCHANAL<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

29.5 x 39 cm.<br />

Bacchanal based on the image ideas of Rubens<br />

depicting dancing children.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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496<br />

JACOB DE HEUSCH,<br />

1657 UTRECHT – 1701 AMSTERDAM<br />

Gemäldepaar<br />

FELSENLANDSCHAFT MIT WASSERFALL BEI TIVOLI<br />

sowie<br />

LANDSCHAFT MIT FLUSSBIEGUNG UND FIGUREN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Je 49 x 80 cm.<br />

In alten, vergoldeten Rahmungen.<br />

Die beiden Gemälde zeigen vollkommen die Malweise<br />

des Künstlers, wie wir sie in seinem gesamten Werk<br />

sehen. Dabei ist der stilistische Einfluss von Salvator<br />

Rosa (1615 -1673) unverkennbar, den er während seines<br />

Aufenthaltes in Italien kennengelernt hatte. Ursprünglich<br />

ausgebildet von seinem Onkel Willem de Heusch in<br />

Utrecht, begab er sich 1675 nach Rom und wurde<br />

bald Mitglied der "Bentvueghels", einer Vereinigung<br />

flämischer und holländischer Maler. Selbst nach seiner<br />

Rückkehr nach Utrecht schuf er weiter italienische<br />

Phantasielandschaften, die jedoch zumeist in Italien<br />

Absatz fanden.<br />

Auch die beiden Gemälde sind typische Beispiele seines<br />

Schaffens. Im erstgenannten Bild ist das Castello di<br />

Tivoli weit entfernt zu sehen, und nicht der naheliegende<br />

Wasserfall ist hier gezeigt, sondern ein eher<br />

versteckt im Felsgebirge beinahe romantisch anmutender,<br />

aber wildlandschaftlicher Situation gelegen.<br />

Auch im Gegenstück wird die Betonung auf das Naturschauspiel<br />

gigantischer Felsen gelegt, mit Ausblick<br />

auf den wild verlaufenden Fluss. Die Figurenstaffage<br />

mit Anglern, Hündchen oder Wanderern belebt die<br />

Bilder einerseits, andererseits wird damit auch der<br />

Größenvergleich von Mensch und übermächtiger Natur<br />

sichtbar. Die Landschaften sind wilder und geheimnisvoller<br />

aufgefasst, was beim Sammlerpublikum besonders<br />

beliebt war.<br />

Literatur:<br />

Andrea Busiri Vici, U. Bozzi (Hrsg.) Jacob de Heusch<br />

(1656-1701), Un pittore olandese a Roma detto il<br />

„copia“, TB 1997. S. 146 f., Nr. 47 und 48, Abbn.<br />

S. 146 und 147.<br />

(1330993) (2) (11)<br />

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JACOB DE HEUSCH,<br />

1657 UTRECHT – 1701 AMSTERDAM<br />

A pair of paintings<br />

ROCKY LANDSCAPE WITH WATERFALL AT TIVOLI<br />

and<br />

SCAPE WITH RIVER BEND AND FIGURES<br />

Oil on canvas.<br />

Each 49 x 80 cm.<br />

In old, gilded frames.<br />

Literature:<br />

Andrea Busiri Vici, U. Bozzi (ed.) Jacob de Heusch<br />

(1656-1701), Un pittore olandese a Roma detto il<br />

“copia”, TB 1997. pp. 146 f., nos. 47 and 48, illus.<br />

pp. 146 and 147.<br />

€ 25.000 - € 45.000<br />

Sistrix<br />

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121


497<br />

JACOB BOUTTATS,<br />

1660 – 1718<br />

EINZUG IN DIE ARCHE NOAH<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

92 x 152 cm.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />

7. Mai 2022, in Kopie vorliegend.<br />

Weite hügelige bis felsige Landschaft mit der links<br />

hinter einem Repoussoirbaum sichtbaren Arche auf<br />

welche zahlreiche Tiere hinzustreben, während rechts<br />

im Mittelgrund Noah zu sehen ist, der auf diesen Vorgang<br />

hinweist.<br />

Besonders hinsichtlich der Wolkenbildung, der Blättergestaltung<br />

und der Tiere, die in Bouttats Gemälden<br />

mehrfach wiederkehren, ist es laut Dr. Ertz gut möglich,<br />

das vorliegende Gemälde dem genannten Künstler<br />

zuzuordnen und es kurz vor 1700 zu datieren ist.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Jan de Maere, Marie Wabbes, Illustrated Dictionary<br />

of 17th Century Flemish Painters, Brüssel 1994.<br />

(13311011) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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498<br />

ALEXANDER KEIRINCX,<br />

1600 ANTWERPEN – 1652 AMSTERDAM<br />

Der Maler war ab 1619 Mitglied der Antwerpener Lukasgilde.<br />

Er stand in engem Kontakt mit Cornelis van<br />

Poelenburgh (1586-1667) und begab sich 1638 nach<br />

England, wo er Aufträge von König Karl I erhielt, um<br />

eine Serie von englischer Ansichten zu malen. Seine<br />

Landschaften stehen noch ganz unter dem Einfluss<br />

des Jan Brueghel d.Ä. sowie des Paul Bril (um<br />

1553/54-1626), aber auch des Gillis van Coninxloo (um<br />

1581-1619/20).<br />

LÄNDLICHE IDYLLE MIT GROSSEN BAUMGRUPPEN,<br />

STROHGEDECKTEN HÄUSERN UND FIGUREN-<br />

STAFFAGE<br />

Öl auf Holz. Verso Parkettierklötze.<br />

53 x 91 cm.<br />

Mittig monogrammiert. Verso zwei rote Lacksiegel.<br />

ALEXANDER KEIRINCX,<br />

1600 ANTWERP – 1652 AMSTERDAM<br />

PASTORAL SCENE WITH LARGE GROUP OF TREES,<br />

THATCHED HOUSES AND FIGURAL STAFFAGE<br />

Oil on panel.<br />

53 x 91 cm.<br />

Monogrammed at centre. Two red lacquer seals on<br />

the reverse.<br />

The painting, laid out in an extremely horizontal format,<br />

still belongs stylistically to Keirincx’s early work.<br />

Here, too, the influence of Brueghel, and even more<br />

so of Paul Bril, can be seen.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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Das Gemälde, extrem querformatig angelegt, gehört<br />

stilistisch noch in die Frühzeit der Arbeiten von Keirincx.<br />

So ist auch hier der Einfluss Brueghels, mehr noch<br />

des Paul Bril zu erkennen. Das Gemälde zeigt eine<br />

klare Gliederung der Landschaft mit einer großen<br />

Baumgruppe links, einem nahezu laublosen Baum in<br />

der Bildmitte sowie einer weiteren, über den oberen<br />

Bildrand hinauszudenkenden Gruppe von Eichenbäumen.<br />

Im Vordergrund Kaskade eines Bachlaufes, über<br />

den eine Brücke führt. Am Ufer eine junge Schäferin,<br />

die ihre Füße ins Wasser hält. Die Figurenstaffage verlebendigt<br />

die Landschaft, so zieht ein älteres bäuerliches<br />

Paar in Begleitung eines Jagdhundes von rechts<br />

auf die Brücke zu, hinterfangen von Distelgestrüpp,<br />

das der Maler offensichtlich auch in allegorischer Andeutung<br />

ins Bild gebracht hat. Eine weitere Figur sitzt<br />

am Fuß der großen Baumgruppe links, mit einem geschulterten<br />

Korb. Auch an den beiden strohgedeckten<br />

Häusern links und rechts im Bild ist fein gemalte Figurenstaffage<br />

zu erkennen.<br />

(1282112) (11)<br />

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123


499<br />

ADRIAEN THOMASZ KEY D. J.,<br />

UM 1544 ANTWERPEN – UM 1590, ZUG.<br />

PORTRAIT EINES MANNES<br />

MIT WEISSER HALSKRAUSE<br />

Öl auf Holz.<br />

Ca. 37 x 35,5 cm.<br />

Links oben bezeichnet „[…] sua 49“.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Vor grünlichem Hintergrund das Brustbildnis des eleganten<br />

Herren nach rechts mit schwarzem Gewand<br />

und darüberliegender schmaler Halskrause. Er hat<br />

kurze Haare, einen Kinnbart und mit seinen hellbraunen<br />

Augen schaut er ernsthaft und voller Würde aus<br />

dem Bild heraus. Die Inschrift soll wohl auf das <strong>Alte</strong>r<br />

des Dargestellten mit 49 Jahren hinweisen.<br />

Anmerkung:<br />

Unterhalb der Darstellung auf Rahmen alte Plakette,<br />

die auf Pieter Jansz. Pourbus (1524-1584) hinweist.<br />

(13216113) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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500<br />

JAN VAN DER VUCHT UND<br />

ANTHONIE PALAMEDESZ,<br />

1603 – 1637, ZUG.<br />

GROSSES KIRCHENINTERIEUR<br />

MIT FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

67 x 84 cm.<br />

Links bezeichnet „H./SteenWy f“.<br />

Zusammenarbeit zweier Künstler, die Staffagefiguren<br />

dabei von Anthonie Palamedesz stammend.<br />

Blick in das Innere einer großen barocken Basilika mit<br />

Hauptschiff und zwei Seitenschiffen und Rundbogenfenstern,<br />

der jegliche Innenausstattung fehlt. Das besondere<br />

Interesse des Malers galt auch der gelungenen<br />

Wiedergabe der perspektivischen Erfassung, was<br />

auch durch das Schachbrett-Paviment zum Ausdruck<br />

kommen sollte. Interessant ist auch die Schilderung<br />

der Figurenstaffage mit elegant gekleideten Kavaliern<br />

und ihren Damen, meist in Rückenansicht, drei springenden<br />

und spielenden Hunden und schließlich im<br />

rechten Seitenschiff, halb im Schatten stehend, ein<br />

Kavalier, der als einziger aus dem Gemälde herausschaut.<br />

Darstellung in qualitätvoller Feinmalerei in überwiegend<br />

beige-brauner Farbgebung, aufgelockert durch<br />

wenige rote Kleidungstücke.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Bernhard G. Maillet: Intérieurs d‘ églises 1580-<br />

1720, Wijnegen, 2012, S. 460, Nr. M 1698 (als Jan<br />

van Vucht).<br />

(1330643) (1) (18)<br />

Anmerkung:<br />

Das Gemälde ist registriert im RKD, Den Haag,<br />

Nr. 1001172443.<br />

€ 9.000 - € 11.000<br />

Sistrix<br />

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125


501<br />

PIETER HERMANSZ. VERELST,<br />

UM 1618 DORDRECHT – 1678<br />

ZECHENDE UND RAUCHENDE BAUERN<br />

Öl auf Holz.<br />

27 x 31 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Wir danken Guido Jansen für die Zuweisung an den<br />

genannten Künstler.<br />

Abgedunkelter bäuerlicher Innenraum, der von oben<br />

links sein Licht empfängt. Darin einige zechende und<br />

rauchende Bauern, die teils im Schatten des Raumes<br />

verschwinden und somit einen Tiefensog erzeugen.<br />

(13307020) (13)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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502<br />

DAVID TENIERS D. J.,<br />

1610 ANTWERPEN – 1690 BRÜSSEL,<br />

UMKREIS DES<br />

HÜGELIGE LANDSCHAFT MIT EINER<br />

SCHANKSTUBE IM VORDERGRUND<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

124 x 174 cm.<br />

In vergoldetem, ornamental verziertem Rahmen.<br />

Vor der Schankstube haben sich einige Boule-Spieler<br />

versammelt, von denen einer im Begriff ist außerhalb<br />

des Hauses abzuschlagen. Der Mittelgrund wird gebildet<br />

durch eine auf einem Hügel liegende herrschaftliche<br />

Behausung, während im Tal ein von einem<br />

Kirchturm markiertes Dorf zu sehen ist, auf welches<br />

ein Wanderer blickt, der auf dem Hügel sitzt.<br />

(1330365) (4) (13)<br />

DAVID TENIERS THE YOUNGER,<br />

1610 ANTWERP – 1690 BRUSSELS,<br />

CIRCLE OF<br />

HILLY LANDSCAPE WITH INN IN THE FOREGROUND<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

124 x 174 cm.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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127


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503<br />

JAN VAN GOYEN,<br />

1596 – 1656, ZUG.<br />

Gemäldepaar<br />

BAUERNTANZ VOR HOLLÄNDISCHEN HÄUSERN<br />

MIT FAHNE<br />

sowie<br />

RAUFEREI VOR EINEM WIRTSHAUS<br />

Öl auf Holz.<br />

35 x 58 cm.<br />

Verso auf einem der Bilder alter (Verkaufs-) Zettel, darauf<br />

handschriftlich: „2 Landschaften from Van Goien<br />

. 57 fl. 6 Kr.“.(= alte Preisangabe in Gulden und Kreuzer,<br />

weiteres unleserlich).<br />

Die beiden Gemälde sind insofern als Gegenstücke zu<br />

verstehen, als sie im erstgenannten Bild die Situation<br />

eines Festes mit tanzenden Bauern und einem höherstehenden<br />

Musiker mit Geige zeigen, im zweiten eine<br />

Rauferei nach einem solchen Fest. Das letztgenannte<br />

Bildmotiv findet sich in der holländischen Malerei<br />

öfter, zeitlich früher bereits bei Brueghel, wo die Rauferei<br />

allerdings der Vertreibung eines Diebes gilt. Die<br />

Bäume sind knorrig wiedergegeben, die Wolken dramatisieren<br />

das Geschehen zusätzlich.<br />

(13311023)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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129


504<br />

ANDRIES VERMEULEN,<br />

1763 DORDRECHT – 1814 AMSTERDAM<br />

WINTERLANDSCHAFT MIT ZUGEFRORENEM FLUSS<br />

Öl auf Holz.<br />

44 x 60 cm.<br />

Rechts unten signiert „ A. Vermeulen“.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Blick auf einen bis zum Horizont verlaufenden vereisten<br />

Fluss, jeweils am Ufer kahle Bäume, sowie rechts<br />

eine Hütte mit Fenster und ein Holzverschlag, teils<br />

mit roten Ziegeln; davor stehend ein Hund sowie eine<br />

Frau mit Kind, die auf eine kniende Frau blicken, die in<br />

einem in Eis geschlagenes Wasserloch ihre Wäsche<br />

reinigt. Neben ihr ein Mann auf einem Schlitten sitzend.<br />

Linksseitig im Vordergrund ein weiteres Gebäude,<br />

aus dem gerade ein Fass zu einem Pferdeschlitten<br />

auf dem Eis getragen wird. Auf dem Eis sind zudem<br />

weitere Schlittschuhläufer erkennbar. Der hohe Himmel<br />

in einem hellen blau-grauen und einem teils rosanem<br />

Farbton, die Stimmung eines kalten Wintertages<br />

vermittelnd.<br />

(1330647) (1) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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505<br />

RUTGER VERBURGH,<br />

1678 ROTTERDAM – UM 1746 EBENDA, ZUG.<br />

DORFFEST IM SOMMER AM UFER<br />

EINES FLUSSES<br />

Öl auf Holz. <strong>Teil</strong>parkettiert.<br />

48,7 x 64,7 cm.<br />

Unter hohem hellblauem Himmel mit großen, leuchtend<br />

weißen Wolkenformationen, am Ufer eines Flusses<br />

ein Dorf mit alten Gebäuden mit hohen Giebeln<br />

und Gauben sowie einer in die Höhe ragenden<br />

Kirchturmspitze. Vor den Gebäuden eine Vielzahl von<br />

Figuren, beginnend rechtsseitig unten mit fröhlich zechenden<br />

sitzenden Figuren und spielenden Kindern,<br />

daneben ein verliebtes Paar, wohl tanzend. Vor dem<br />

Eingang zu dem großen Gebäude ein Violinenspieler,<br />

zum Tanze aufspielend, und weiter nach links eine<br />

steinerne Brücke, die über den Fluss führt, mit einem<br />

gut besetzten Wagen, der von einem Schimmel gezogen<br />

wird. Zudem weitere Figuren auf der Brücke und<br />

vor den nachfolgenden Häusern. Am Fluss und am<br />

Ufer mehrere ankernde, meist mit Figuren besetzte<br />

Boote, darunter zwei Boote mit einem prachtvollen<br />

teilvergoldeten Heck sowie in der Nähe der Brücke<br />

einem Einmaster mit abgelassenen weißen Segeln.<br />

Nach links geht der Blick in die Ferne zum Horizont.<br />

Wie ein Keil ragen die Gebäude von rechts oben nach<br />

links unten ins Bild. Als gekonnt malerische Effekte<br />

sind die Spiegelungen der Gebäude, Boote und der<br />

Brücke im Wasser zu sehen. Das Gemälde ist unter<br />

dem Einfluss und der Nachfolge des Thomas Heremans<br />

(1641-1697) entstanden. Auffallend bei mehreren<br />

Gemälden von Verburgh, dass im Zentrum oft ein<br />

Schimmel oder weiße Gegenstände, wie hier die<br />

weißen Segel eines Bootes sichtbar sind. Die Bilddarstellung<br />

verlebendigt durch die Vielzahl der Figuren,<br />

häufig mit roter Kleidung wiedergegeben.<br />

(1330645) (1) (18)<br />

€ 5.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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131


506<br />

CHARLES LEOPOLD GREVENBROECK,<br />

UM 1730 – UM 1759 NEAPEL<br />

BELEBTE MEDITERRANE HAFENANSICHT<br />

Öl auf Kupferplatte.<br />

20 x 30 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dr. Fabrizio Dossi mit<br />

ausführlichen Literaturangaben.<br />

Von erhöhtem Standpunkt Blick auf das weite Meer,<br />

in das von rechts eine Landzunge mit einem hohen<br />

Turm und einer ankernden Fregatte in Schräglage und<br />

kleineren Booten ragt. Auf dem ruhigen hellblauen<br />

Meer zwei prachtvolle Fregatten mit reicher Takelage,<br />

geöffneten Luken und Beflaggung, dazu zwei weitere<br />

besetzte Boote unter hohem Himmel. Am linken Bildrand<br />

die Seite eines herrschaftlichen Gebäudes mit<br />

Balkon und Markise, vor dem drei Männer, darunter<br />

zwei Orientalen mit Turban, in Verhandlung sind. Im<br />

Hintergrund eine bergige Landschaft die farblich das<br />

Meer und den Himmelsbereich verbindet. Feine harmonische<br />

Malerei in der für den Künstler typischen<br />

Manier; der hier gezeigte hohe Turm ist mehrfach auch<br />

auf anderen Werken des Künstlers wiederzufinden.<br />

(13307014) (18)<br />

CHARLES LEOPOLD GREVENBROECK,<br />

CA. 1730 – CA. 1759 NAPLES<br />

BUSY MEDITERRANEAN HARBOUR SCENE<br />

Oil on copper.<br />

20 x 30 cm.<br />

Accompanied by an expert's report by Dr Fabrizio<br />

Dossi stating extended literature.<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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507<br />

ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />

AUCH GENANNT „VAN STALBERNT“,<br />

1580 ANTWERPEN – 1662 EBENDA<br />

Adriaen van Stalbemt war ein flämischer Maler, Radierer<br />

und Zeichner. Nach seiner Lehre wurde er 1610 in die<br />

Sankt Lukas-Gilde Antwerpen aufgenommen und<br />

zum <strong>Meister</strong> ernannt. Das künstlerische Werk ist ganz<br />

der Tradition der älteren flämischen Schule verpflichtet.<br />

Einige seiner Sujets, wie Landschaften, können<br />

durchaus mit denen von Hendrik van Balen d. Ä.<br />

(1575-1632) verglichen werden.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />

vom 31. August 2018.<br />

Das Gemälde extrem längsformatig, wobei die Darstellung<br />

in zwei Partien gegliedert ist: Links Blick in<br />

eine friedliche Landschaft mit nach hinten ziehendem<br />

Flusslauf, an den Ufern bewaldet, sowie einer aus<br />

den Bäumen hochragenden Baugruppe mit einem<br />

Kirchturm. Als linker Abschluss zwei kräftige Bäume,<br />

deren Laub im Gegenlicht herbstlich braun verfärbt<br />

erscheinen. Die rechte Bildseite dagegen zeigt ein<br />

Getümmel kämpfender Reiter und Soldaten auf erhöhtem,<br />

heller beleuchtetem Gelände. Zwischen geharnischten<br />

Reitern mit Helm und Federschmuck sind<br />

orientalische Kämpfer mit Turban und Krummsäbel zu<br />

erkennen. (†)<br />

(13013122) (11)<br />

ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />

ALSO KNOWN AS “VAN STALBERNT”,<br />

1580 ANTWERP – 1662 IBID.<br />

FIGHT BETWEEN CHRISTIAN AND TURKISH<br />

RIDERS<br />

Oil on panel.<br />

60 x 149.5 cm.<br />

KAMPF ZWISCHEN CHRISTLICHEN<br />

UND TÜRKISCHEN REITERN € 20.000 - € 30.000<br />

Öl auf Holz.<br />

60 x 149,5 cm.<br />

Accompanied by an expert´s report by Dr Klaus Ertz,<br />

Lingen, 31 August 2018. (†)<br />

Sistrix<br />

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133


508<br />

JAN JOSEF HOREMANS D. J.,<br />

1714 ANTWERPEN – UM 1790, ZUG.<br />

FRÖHLICH FEIERNDE GESELLSCHAFT<br />

IN INTERIEUR<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

71 x 86 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Im hohen, reich ausgestatteten Innenraum eines Gebäudes<br />

eine illustre Gesellschaft, um einen Tisch mit<br />

leuchtend weißer Decke versammelt. Gedeckt ist der<br />

Tisch mit Schalen, Gemüse, einem Teller mit Austern,<br />

gefüllten Gläsern und einem leuchtend roten Hummer<br />

auf einer Schale. Rechts des Tisches sitzend eine<br />

Frau in langem Kleid, ein großes Zupfinstrument auf<br />

ihrem Schoß und in ihrer linken Hand haltend. Vor ihr<br />

am Boden sitzend ein Mann in edler Kleidung mit erhobenen<br />

Händen und einem leeren Glas in seiner<br />

Rechten, der noch ganz von dem Zauber der gespielten<br />

Musik gefangen zu sein scheint. In der Mitte des<br />

Tisches sitzend wohl der Hausherr mit dunkelblauem<br />

Barett, das zusätzlich mit Federn geschmückt ist. Am<br />

linken Bildrand schließlich ein Mann, auf einem Stuhl<br />

sitzend, halb in Rückenansicht, die Beine mit einem<br />

roten faltenreichen Tuch bedeckt. Ein weiterer Gast<br />

mit erhobenem Glas, der eine junge Bedienstete anblickt,<br />

die ihn auf eine am Boden mit Krügen gefüllte<br />

Truhe verweist. Um den Tisch herum versammelt<br />

weitere Gäste, teils im Gespräch sowie im Hintergrund<br />

zwei Diener, die weitere Speisen herantragen.<br />

Unten rechts am Boden stehend eine große Schale<br />

mit Obst und ein kniender Junge, der mit einem kleinen<br />

Hund spielt. Der hohe Raum linksseitig mit einem<br />

großen Fenster und einem Kamin versehen, an<br />

den Wänden große Gemälde und rechtsseitig, unterhalb<br />

eines roten, zur Seite gerafften Vorhangs eine<br />

nackte Jünglingsfigur. In der Mitte des Hintergrunds<br />

eine geöffnete Tür, die zu einem weiteren Raum führt.<br />

Vielfigurige Malerei mit gekonnten Hell-Dunkel-Akzenten,<br />

in der typischen Manier des Künstlers.<br />

Anmerkung:<br />

Die Figur des rechts stehenden Mannes in schwarzer<br />

Kleidung mit weißem Kragen und mit Kopfbedeckung<br />

läßt sich auch auf dem Gemälde „Das neue Lied“ im<br />

Reijksmuseum Amsterdam wiederfinden.<br />

(1330641) (1) (18)<br />

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€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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509<br />

JEAN BAPTISTE BREDAEL,<br />

TÄTIG IM 17. JAHRHUNDERT, ZUG.<br />

MEDITERRANE HAFENSZENE<br />

Öl auf Holz.<br />

42 x 31 cm.<br />

Links unten signiert.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Eine felsige Bucht, die von einer Festungsarchitektur<br />

akzentuiert wird, ist in geschäftigem Treiben zu sehen.<br />

So landet ein Zweimaster an, zahlreiche Marktleute<br />

bieten ihre Waren feil, zu den Kaufleuten zählen auch<br />

Orientalen, so ist links ein Turbanträger auf einem Kamel<br />

zu sehen. Links im Vordergrund ergänzen zahlreiche<br />

Tiere die Marktszenerie.<br />

Anmerkung:<br />

Wir danken Prof. Dr. Dr. hc. Jan de Maere für die Zuweisung<br />

an den genannten Künstler.<br />

(1330708) (13)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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135


510<br />

JAN BRUEGHEL D. J.,<br />

1601 ANTWERPEN – 1678, NACHFOLGE DES<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT REISENDEN<br />

Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen.<br />

34,5 x 42 cm.<br />

In ebonisiertem kassettiertem Rahmen.<br />

Ein schmaler Flusslauf schlängelt sich an einem von<br />

Bäumen fast verdecktem Dorf vorbei und wird links<br />

von einem Deichweg begrenzt, auf dem mehrere<br />

Figuren teils mit Wagen reisen, während sich der<br />

Deich, links herabsenkt und eine talähnliche Struktur<br />

mit mehreren Häusern aufweist.<br />

(1330155) (13)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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511<br />

KAREL BESCHEY,<br />

1706 ANTWERPEN – 1776 EBENDA, ZUG.<br />

LANDSCHAFT MIT REISENDEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

28 x 40 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

In einer für Beschey typischen leicht hügeligen und<br />

am Horizont ins Bläuliche ziehenden Landschaft sind<br />

auf einem gedachten Weg und im Vordergrund mehrere<br />

Figuren dargestellt, die zumeist mit Waren bedacht<br />

sind und somit als reisende Händler zu denken<br />

sind. Derlei Szenen sind häufig im Œuvre von Beschey<br />

und so nimmt es nicht wunder, dass das vorliegende<br />

Gemälde diesem Künstler zugeschrieben wurde.<br />

(1330151) (13)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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137


512<br />

FRANÇOIS GARNIER,<br />

UM 1600 PARIS – 1672 EBENDA, ZUG.<br />

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN IN PORZELLAN-<br />

UND CHINASCHALE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

45 x 66 cm.<br />

Auf einer Marmorplatte zwei Porzellanschalen, gefüllt<br />

mit Früchten, die farblich gegeneinander konkurrieren:<br />

links hellrote Kirschen, rechts leuchtend rote Erdbeeren,<br />

dazwischen dunkle Heidelbeeren in einem Holzkistchen.<br />

Davor sind auf der Platte drei Pfirsiche leuchtend<br />

ins Zentrum gelegt, sowie weiße Versailles-<br />

Johannisbeeren. Die Schale rechts zeigt sich mit der<br />

chinesischen Blaumalerei der Ming-Periode. Das Gemälde<br />

in der Feinmalerei, wie sie bei den bekannten<br />

Werken des Malers festzustellen ist. A.R. (†)<br />

Anmerkung 1:<br />

Werke Garnier finden sich im Pariser Louvre: „Fruits<br />

sur une table“ (Stachelbeeren und Kirschen, Öl auf<br />

Holz, signiert und datiert 1644) sowie „Erdbeerschale<br />

und Korb mit Kirschen“, Garnier zugeschrieben<br />

1950 vom Private Property Office des Louvre Inv.Nr.<br />

MNR.36.<br />

Ein Werk seiner Hand „Stillleben mit einer Schale<br />

Kirschen unter Kastanienblättern auf einer Schachtel“<br />

wurde verkauft für 170.185 Euro bei der Auktion,<br />

Piasa, Paris 27. März 2008.<br />

Provenienz:<br />

Sotheby‘s, Paris, 12. September 2018, Lot 37.<br />

Anmerkung 2:<br />

Michel Faré hat neben dem Louvre neun weitere Werke<br />

von François Garnier veröffentlicht und reproduziert,<br />

von denen vier aus der Galerie Pardo stammen.<br />

Literatur:<br />

Michel Restaurant, Grand Century Stillleben in<br />

Frankreich, das XVII. Jahrhundert, Freiburg 1974.<br />

(13306022) (11)<br />

FRANÇOIS GARNIER,<br />

CA. 1600 PARIS – 1672 IBID., ATTRIBUTED<br />

STILL LIFE WITH FRUITS IN A PORCELAIN<br />

AND CHINESE BOWL<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

45 x 66 cm. (†)<br />

Provenance:<br />

Sotheby’s, Paris, 12th of September 2018, lot 37.<br />

Literature:<br />

Michel Restaurant, Grand Century Still Life in France,<br />

das XVII. Jahrhundert, Fribourg 1974.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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513<br />

PAUL DE VOS,<br />

1591 – 1678, ZUG.<br />

WILDSCHWEINHATZ<br />

PAUL DE VOS,<br />

1591 – 1678, ATTRIBUTED<br />

WILD BOAR HUNT<br />

Öl auf Holz.<br />

49 x 68 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Auf einer Waldlichtung sind fünf Jagdhunde im Begriff<br />

ein im schnellen Lauf befindliches Wildschwein zu<br />

reißen- eine Momentaufnahme, die im scharfen Kontrast<br />

steht zur sommerlich ruhigen Landschaft, welche<br />

die Szene umgibt. Solche Jagdszenen sind typisch im<br />

Schaffen de Vos‘ und auch der links in das Bildgeschehen<br />

einleitende Repoussoirbaum findet sich<br />

zusammen mit dem dahinter gestaffelten Grün meist<br />

in komplexerer Weise in seinem Schaffen wieder.<br />

(1331292) (13)<br />

Oil on panel.<br />

49 x 68 cm.<br />

€ 19.000 – € 24.000<br />

Sistrix<br />

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139


514<br />

DAVID TENIERS D. J.,<br />

1610 ANTWERPEN – 1690 BRÜSSEL, ZUG.<br />

EINSIEDLERHÖHLE MIT DEN HEILIGEN PAULUS<br />

UND ANTONIUS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

52 x 61 cm.<br />

Im vergoldeten Wiener Hohlkehlen-Rahmen<br />

mit Eierstab.<br />

Das Thema hat eine alte Bildtradition. Es erzählt den<br />

legendären Besuch des Heiligen Antonius bei Paulus,<br />

dem Einsiedler, der im 3. Jahrhundert in Ägypten in<br />

einer Höhle gelebt hat und über 90 Jahre wurde, ernährt<br />

durch einen Raben, der ihm täglich Brot herbeibrachte.<br />

Auch hier im Bild ist der Rabe im Höhlendurchblick<br />

zu sehen. In der Höhle, gebildet aus<br />

großen Felsmassiven, hat sich der Einsiedler eine hölzerne<br />

Klause errichtet. Davor diskutieren die beiden<br />

<strong>Alte</strong>n. Während Antonius mit seinem Wanderstab<br />

lauscht, weist Paulus auf den heranfliegenden Raben,<br />

in der Hand ein Buch. Die Bilddarstellung der dunklen<br />

Höhle wird belebt durch zwei Ausblicke mit Wolken<br />

vor blauem Firmament, zudem durch einen mächtigen<br />

Burgturm auf hohem Hügel, davor im Schatten<br />

ein Jäger, der nach rechts läuft.<br />

Das von Teniers oft und variationsreich behandelte<br />

Thema ist hier im Hochformat gegeben und zählt damit<br />

zu den selteneren Beispielen. A.R.<br />

(13312718) (1) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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515<br />

JAN DE MOMPER,<br />

WOHL ANTWERPEN – 1684 ROM<br />

LANDSCHAFT MIT REISENDEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

76 x 132 cm.<br />

In vergoldetem Louis XV-Stilrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Giancarlo Sestieri<br />

vom 16. April 2004, in Kopie.<br />

Sich im breiten Format erstreckende Flusslandschaft<br />

mit Ruinen, Vieh und Reisenden im Abendlicht.<br />

(1331003) (2) (13)<br />

JAN DE MOMPER,<br />

PROBABLY ANTWERP – 1684 ROME<br />

LANDSCAPE WITH TRAVELLERS<br />

Oil on canvas.<br />

76 x 132 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Professor Giancarlo<br />

Sestieri dated 16 April 2004, in copy.<br />

River landscape in wide format with ruins, cattle, and<br />

travellers in the evening light.<br />

€ 20.000 – € 35.000<br />

Sistrix<br />

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141


516<br />

JAN CLAESZ. RIETSCHOOF,<br />

1652 HORN – 1719 EBENDA, ZUG.<br />

Der Künstler war ein niederländischer Maler des Goldenen<br />

Zeitalters der Seelandschaften. Laut Houbracken<br />

lernte er die Malerei zunächst bei Abraham Liedts und<br />

später bei dem berühmten Seelandschaftsmaler Ludolf<br />

Backhuizen d. Ä. (1630/31-1708). Seine Gemälde hängen<br />

heute vor allem in verschiedenen Museen in den<br />

Niederlanden.<br />

BEWEGTE HAFENSZENE<br />

Öl auf Holz.<br />

34,5 x 46 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Fischerboote und ein Handelsschiff sind im Begriff in<br />

See zu stechen bzw. anzulanden und bieten dem Betrachter<br />

so einen interessanten Einblick in das geschäftige<br />

Treiben eines Hafens, dessen hölzerne Kaimauern<br />

unterhalb einer steilen Landzunge liegen, die den rechten<br />

Bildrand bildet. Rietschoof malte häufig solche Szenen,<br />

die die nationalen Schifffahrt und die Nutzung des<br />

Meeres thematisieren und somit dem Nationalstolz der<br />

Niederlande schmeicheln.<br />

(13312723) (1) (13)<br />

€ 5.000 – € 7.000<br />

Sistrix<br />

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517<br />

HENDRIK RIETSCHOOF,<br />

1678 HOORN – 1746 KOOG AAN DE ZAAN, ZUG.<br />

SCHIFFE VOR DER KÜSTE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

44 x 64 cm.<br />

In ebonisiertem Holzrahmen.<br />

Vor einem Küstenstreifen, der bewegt in den rechten<br />

Bildrand hereinragt und zwei Windmühlen trägt, die<br />

von der Meeresbrise profitieren, zeigen sich verschiedene<br />

Schiffstypen, welche die Vielfalt in Form und<br />

Funktion der niederländischen Schifffahrt demonstierten.<br />

Das Gemälde wird Hendrik Rietschoof, dem<br />

Sohn von Jan Claesz. Rietschoof, zugeschrieben, der<br />

bei dem berühmten Marinemaler Ludolf Bakhuizen<br />

lernte.<br />

(13312722) (1) (13)<br />

€ 3.000 – € 5.000<br />

Sistrix<br />

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518<br />

CAJETAN ROOS,<br />

AUCH GENANNT „GAETANO DE ROSA“,<br />

1690 ROM – 1770 WIEN, ZUG.<br />

JUNGER HIRTE MIT ZIEGE AN EINEM FLUSS<br />

CAJETAN ROOS,<br />

ALSO KNOWN AS “GAETANO DE ROSA”,<br />

1690 ROME – 1770 VIENNA, ATTRIBUTED<br />

YOUNG SHEPHERD WITH GOAT BY A RIVER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

48,5 x 57 cm.<br />

In dekorativem, teils gold bemaltem Rahmen.<br />

An einem Gebirgsbach sitzend ein Hirte in blauem<br />

Gewand, neben ihm an einem Felsstück lehnend der<br />

Hirtenstab. Vor ihm im flachen Wasser stehend eine<br />

Ziege in Rückenansicht mit weißem Fell, auf das Wasser<br />

blickend, das sich seinen Weg durch hohe, massive<br />

Felsblöcke auf der rechten Bildseite bahnt. Im Hintergrund<br />

links eine bergige Landschaft in weiß- bläulicher<br />

Farbgebung mit einem Turm. Malerei in der typischen<br />

Weise des Künstlers; bei dem Gemälde könnte es<br />

sich aber auch um ein Fragment eines ursprünglich<br />

größeren Werkes handeln.<br />

(13309916) (2) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

48.5 x 57 cm.<br />

€ 12.000 – € 20.000<br />

Sistrix<br />

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143


519<br />

ADRIAEN VAN DER CABEL,<br />

UM 1631 RIJSWIJK – 1705 LYON, ZUG.<br />

Der Künstler war ein niederländischer Landschaftsmaler<br />

aus dem Goldenen Zeitalter, der in Frankreich und Italien<br />

tätig war. Er war auch bekannt unter dem Namen Ary<br />

van der Touw. Laut Houbraken war er ein Schüler von<br />

Jan J. van Goyen (1596-1656). Er lebte von 1655 bis<br />

1658 in Lyon, von 1659 bis 1666 in Rom und danach,<br />

von 1668 bis zu seinem Tod 1705 wieder in Lyon.<br />

KÜSTENSTÜCK MIT SEGELSCHIFF UND FESTUNG<br />

Öl auf Leinwand.<br />

69 x 106 cm.<br />

In ornamental verziertem Rahmen.<br />

Felsige Küste mit Einbuchtung. Die Bucht als Hafen<br />

dienend in welchem soeben ein abgetakelter Zweimaster<br />

mit Mediciwappen anlegte, von welchem einige<br />

Geistliche das Land betreten. Die Bucht wird weitergeführt<br />

in den Hintergrund zu einem Fels auf dem<br />

eine beflaggte Festungsanlage zu sehen ist.<br />

Anmerkung:<br />

Van der Cabel kannte das Schiff sicher aus eigener<br />

Anschauung, da Aufenthaltsorte für Ihn in Genua,<br />

Rom und Palermo gesichert sind.<br />

(13312717) (1) (13)<br />

€ 4.000 – € 6.000<br />

Sistrix<br />

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520<br />

LAUREYS A. CASTRO,<br />

1644 ANTWERPEN – 1700, ZUG.<br />

MARINESTÜCK MIT KRIEGSSCHIFFEN<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

51,2 x 71,5 cm.<br />

In Louis XV-Stilrahmen.<br />

Dicht an den Betrachter gerückt ist ein Zweimaster<br />

unter Maltesischer Flagge einem Englischen Man-o-<br />

War mit der Breitseite zugewandt. Der Maler mit portugiesischen<br />

Wurzeln war 1664 – 1665 Weijmeester in<br />

der St. Lukas Gilde von Antwerpen und lebte ab 1672<br />

bis zu seinem Tod in England bei „Hardings Rents“.<br />

Literatur:<br />

Vgl. S. Karst, Off to a new Cockaigne: Dutch migrant<br />

artists in London, 1660-1715, Simiolus 37, 2013-2014,<br />

S. 25-60, S. 39-40.<br />

(13306412) (1) (13)<br />

€ 7.000 – € 9.000<br />

Sistrix<br />

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145


521<br />

MARTEN RYCKAERT,<br />

1587 ANTWERPEN – 1631, ZUG.<br />

Der Maler gehörte einer mehrköpfigen Malerfamilie<br />

an: Sohn von David Ryckaert d. Ä. (um 1560-um 1607)<br />

sowie Bruder des David Ryckaert d. J. (1586-1642)<br />

und Onkel von David Ryckaert III (1612-1661). Seine<br />

Figurenwiedergabe zeigt sich sehr angenähert an<br />

Werke des Jan Brueghel, während der Maler sich in<br />

der Farbgebung eher an der des Joos de Momper d. J.<br />

(1564-1635) orientiert hat.<br />

HÜGELIGE LANDSCHAFT MIT RUINEN UND VIEH<br />

Öl auf Kupfer.<br />

15,3 x 20,7 cm.<br />

In ebonisiertem Holzrahmen.<br />

MARTEN RYCKAERT,<br />

1587 ANTWERP – 1631, ATTRIBUTED<br />

HILLY LANDSCAPE WITH RUINS AND LIVESTOCK<br />

Oil on copper.<br />

15.3 x 20.7 cm.<br />

Paintings which easily compare to the work on offer<br />

for sale in this lot are now held in various collections:<br />

A painting with ruins and figures is listed with the<br />

RKD under no. 273916, another under no. 273854.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Ein Gemälde mit für Ryckaert typischer Darstellung<br />

einer Landschaft mit Ruinendekor, wobei der Architektur<br />

in diesem Fall besonders viel Raum zugedacht<br />

worden ist, sodass dem Betrachter ein Wechselspiel<br />

vor Augen geführt wird zwischen der menschgemachten<br />

Architektur, welche die Natur verdrängt, und der<br />

Natur, welche die ruinös brachliegenden Bauwerke<br />

zurückerobert und sich bereits zwischen und auf den<br />

Mauern in Form von Blatt- und Astwerk zu erkennen<br />

gibt. Ryckaert war 1607 bis 1611 in Rom, wo er vielleicht<br />

bei Paul Bril arbeitete und zog dann zurück nach<br />

Antwerpen, wo er sicherlich in Italien gewonnene Eindrücke<br />

verarbeitete. Gemälde, die gut mit dem hier<br />

angebotenen Werk zu vergleichen sind, befinden sich<br />

heute in verschiedenen Sammlungen: Ein weiteres<br />

Gemälde mit Ruine und Figurenstaffage ist beim RKD<br />

unter Nummer 273916 verzeichnet, ein weiteres unter<br />

Nummer 273854.<br />

(13307015) (13)<br />

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522<br />

BAREND GAEL,<br />

UM 1620 HAARLEM – 1687/1703 AMSTERDAM<br />

EIN DÖRFLICHER WETTKAMPF<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

60 x 83 cm.<br />

Links unten signiert auf dem Holzpodest.<br />

In breitem Rahmen.<br />

Vor einem niedrigen hügeligen Horizont, der wohl<br />

eine Dünenlandschaft darstellt, mehrere Bauernhäuser<br />

inmitten einer Gruppe von Bäumen, an welchen<br />

eine Leine befestigt ist, deren tiefster Punkt durch einen<br />

Gegenstand hervorgehoben wird, welcher wohl<br />

zentraler Gegenstand des Spiels ist, welches von<br />

mehreren berittenen Dorfbewohnern ausgefochten<br />

wird. Diese sitzen jeweils zu zweit auf einem Pferd.<br />

(13307028) (13)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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147


523<br />

CORNELIS DUSART,<br />

1660 HAARLEM – 1704 EBENDA, ZUG.<br />

ÄLTERES PAAR AUF DORFPLATZ<br />

CORNELIS DUSART,<br />

1660 HAARLEM – 1704 IBID., ATTRIBUTED<br />

ELDERLY COUPLE ON VILLAGE SQUARE<br />

Öl auf Holz.<br />

25 x 21,2 cm.<br />

Links unten bezeichnet „A. Ostade“.<br />

In schwarzem Holzrahmen.<br />

Auf einem Dorfplatz, der von einigen grünen Bäumen<br />

dominiert wird, sind vor einer Schänke linksseitig sitzende<br />

Figuren zu sehen, in ein Gespräch vertieft. Im<br />

Vordergrund die Silhouette der Baumkrone, nach unten<br />

erweiternd, eine Frau und ein Mann in ländlicher<br />

Kleidung bei einer Unterhaltung. Der Mann mit rötlicher<br />

Kopfbedeckung hat die Hände hinter dem Rücken,<br />

während die ihm gegenüberstehende Frau mit<br />

gesenktem Kopf und weißer Kopfbedeckung die Hände<br />

vor ihrer Brust gefaltet hat. Rechtsseitig ein Gebäude<br />

mit zwei Frauen im Gespräch. Genreszene aus<br />

dem Leben der Bürger und Bauern in überwiegend<br />

monochromer beige-brauner Farbigkeit, aufgelockert<br />

durch die helleren Gesichter der beiden Hauptakteure<br />

und ihren farbigen leuchtenden Kopfbedeckungen.<br />

Vereinzelt Retuschen.<br />

Anmerkung:<br />

Cornelis Dusart war ein in Haarlem geborener und<br />

dort verstorbener Künstler, er trat 1679 in die dortige<br />

Lukasgilde ein. Er bildete sich nach Adriaen van<br />

Ostade (1610-1685) und wurde einer seiner besten<br />

Nachahmer. In manchen seiner Bilder kommt er dem<br />

<strong>Meister</strong> zum Verwechseln gleich, bleibt aber in der<br />

Klarheit der Färbung und der Feinheit der Individualisierung<br />

hinter ihm zurück.<br />

(1330662) (18)<br />

Oil on panel.<br />

25 x 21.2 cm.<br />

Inscribed “A. Ostade” lower left.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

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149


524<br />

ABRAHAM VAN CALRAET,<br />

1642 DORDRECHT – 1722 AMSTERDAM<br />

Calraet war Schüler der beiden Maler Samuel und<br />

Aemilius Hup, die in Dordrecht auch als Bildhauer wirkten.<br />

Es wird angenommen, dass er ein Schüler des<br />

Aelbert Cuyp (1620-1691) war. Aufgrund der Monogramm-Ähnlichkeit<br />

mit diesem wurden Calraets Bilder<br />

vielfach Cuyp zugewiesen, was der Kunsthistoriker<br />

Abraham Bredius erstmals richtigstellen konnte.<br />

EISVERGÜNGEN AUF DEM POLDERSEE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

42,5 x 67 cm.<br />

Unten mittig Signatur auf einem Balkenstück<br />

Ornamental plastisch verzierter Rahmen mit Künstlernamensschild.<br />

Auf betont breitem Bildformat hat der Maler mehrere<br />

Figuren auf dem Eis nahezu nebeneinander gereiht,<br />

durch das diesige Gegenlicht verschattet. Der Wolkenhimmel<br />

hoch angelegt, der Horizont mit Kirchengebäude<br />

zeigt die Weite des verschneiten Sees. Die vorderen<br />

Hauptfiguren in Gruppen komponiert: dabei<br />

rechts ein Mann, der sich die Schlittschuhe anbindet,<br />

links ein Kavalier mit Federhut, der zwei Frauen zu<br />

begrüßen scheint, im Zentrum ein unsicher auf dem<br />

Eis dahingleitender, kräftiger Mann mit Eisstange, vor<br />

einem zu Boden gegangenen Eisläufer. Weiter hinten<br />

mehrere Staffagefiguren mit Eisschlitten.<br />

(1330154) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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525<br />

JOOS VAN CRAESBECK,<br />

UM 1605/06 – UM 1660/61, ZUG.<br />

ZECHER MIT KUGELKRUG<br />

Öl auf Kupfer.<br />

19 x 14,5 cm im Oval.<br />

Auf einer Messingplatte dem genannten Künstler<br />

zugewiesen.<br />

In teilvergoldetem ovalem Ausschnitt in Flammleistenrahmen.<br />

Vor resedagrünem Fond die halbfigurige Darstellung<br />

eines Mannes mittleren <strong>Alte</strong>rs, dessen verzerrte Gesichtszüge<br />

uns daran teilhaben lassen, dass der Inhalt<br />

des kugeligen Raerener Kruges, von dem er soeben<br />

einen großen Schluck genommen haben mag, von<br />

hohem Alkoholgehalt beseelt ist. Von van Craesbeck<br />

sind uns viele Gemälde dieser Art mit ähnlich hoher<br />

Qualität überliefert, die eng an Vorbilder von Adriaen<br />

Brouwer angelehnt sind.<br />

(1321614) (13)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

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526<br />

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

NACH NICOLAES MAES<br />

(1634 – 1693)<br />

DAS TISCHGEBET<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

129 x 114 cm.<br />

Rahmung<br />

In einer einfachen Stube eine alte Frau in einem Stuhl,<br />

an einem gedeckten Tisch mit weißer Decke sitzend.<br />

Auf dem Tisch sind u.a. zu finden: eine Zinnplatte mit<br />

Fischstück, Kartoffeln, Brot, Brötchen, ein Messer,<br />

eine kleine Tonschale mit Griff und Löffel sowie ein<br />

Krug mit Zinndeckel. Am rechten unteren Bildrand zu<br />

sehen eine Katze, die mit ihrer Pfote nach der Tischdecke<br />

greift. Die Frau in rötlichem Gewand mit weißem<br />

Brusttuch und weißer Kopfbedeckung hat vor<br />

der Brust die Hände sorgsam gefaltet, die Augen bei<br />

gerunzelter Stirn geschlossen und ist voller Andacht<br />

ganz in ihr Tischgebet versunken. Am rechten oberen<br />

Bildrand eine steinerne Nische, an der ein Schlüsselbund<br />

hängt und in der u.a. ein aufgeschlagenes Buch<br />

und eine Sanduhr zu finden sind. Einfühlsame Malerei,<br />

qualitätvolle Wiederholung des Gemäldes von Nicolaes<br />

Maes, das der Künstler um 1655 in der Größe 134 x<br />

113 in Öl auf Leinwand gemalt hat und das sich im<br />

Rijksmuseum in Amsterdam befindet.<br />

(1330343) (2) (18)<br />

17TH CENTURY MASTER,<br />

AFTER NICOLAES MAES (1634 – 1693)<br />

OLD WOMAN SAYING GRACE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

129 x 114 cm.<br />

This perceptive painting, is a high-quality copy after<br />

the oil on canvas original by Nicolaes Maes measuring<br />

134 x 113, created in ca. 1655 and held at the<br />

Rijks museum in Amsterdam. Restored in places,<br />

with partial retouching.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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527<br />

WILLEM VAN HERP,<br />

1614 ANTWERPEN – 1677 EBENDA, ZUG.<br />

INNERES EINES GROSSEN STALLS MIT TIEREN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73 x 118 cm.<br />

Im Zentrum des Gemäldes eine junge Frau in rotblauer<br />

Kleidung mit weißer Kopfbedeckung. Neben<br />

ihr stehend ein kleines Kind, das eine Ziege hält und<br />

streichelt, die gerade durch die Frau mit einem Kohlkopf<br />

gefüttert werden soll. Vor ihnen zwei weitere am<br />

Boden liegende Ziegen und ein großer Korb mit Gemüse.<br />

Rechts hinter ihnen eine Stallung, aus der zwei<br />

Stiere herausschauen. Davor am Boden ein weiterer<br />

geflochtener Korb mit Gemüse und zwei Keramikgefäße.<br />

Linksseitig drei Figuren, davon ein Mann mit<br />

roter Jacke auf einem beladenen Muli sitzend und ein<br />

weiterer mit einem großen Gemüsekorb beladener<br />

Muli. Im Hintergrund links Blick aus der Scheune heraus<br />

auf den abendlichen Himmel. In der linken Ecke<br />

des Vordergrundes, die verschattet ist, eine sitzende<br />

Ziege. Das Licht fällt von links durch den offenen Stall<br />

herein und bestrahlt die drei Figuren sowie Mutter<br />

und Kind bei der Fütterung. Harmonische Malerei mit<br />

gekonnter Lichtführung in harmonischer Farbgebung<br />

in der typischen Manier des Künstlers.<br />

(1321003) (3) (18)<br />

€ 4.500 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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528<br />

MARTEN VAN CLEVE,<br />

1527 ANTWERPEN – 1581 EBENDA<br />

Studierte unter Frans Floris (um 1516-1570) und<br />

entdeckte zunächst seine Vorliebe für die Landschaftsmalerei.<br />

Durch seinen Bruder Heinrich veranlasst,<br />

widmete er sich aber alsbald fast ausschließlich der<br />

figürlichen Malerei. Seine meist vielfigurigen Genrebilder<br />

werden oft nur vordergründig als teilweise humorige<br />

Szenen verstanden, hinter denen sich jedoch<br />

nicht selten ein tieferer allegorischer oder gesellschaftskritischer<br />

Sinn verbirgt. 1551 wurde er Mitglied<br />

der Antwerpener Lukasgilde.<br />

PAAR MIT SPINDEL UND HENNE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

22 x 30,2 cm.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />

vom 14. Februar 2022 (in Kopie vorliegend).<br />

Laut Dr. Ertz geht die Deutung auf einen Kupferstich<br />

zurück, in dem der „Hennentaster“ festgestellt hat,<br />

dass die Henne unzugänglich ist und ihm darauf von<br />

der Frau eine Spindel entgegengehalten wird - als<br />

grob-derbe Erotisierung.<br />

MARTEN VAN CLEVE,<br />

1527 ANTWERP – 1581 IBID.<br />

COUPLE WITH SPINDLE AND HEN<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

22 x 30.2 cm.<br />

Accompanied by an expert´s report by Dr Klaus Ertz,<br />

Lingen, dated 14 February 2022, in copy.<br />

According to Dr Ertz, the painting’s interpretation<br />

goes back to a copperplate engraving in which the<br />

“hen toucher” has noticed that the hen is “locked“ in<br />

response to which the woman holds out the spindle<br />

to him as a coarse and crude eroticization.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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In Nahsicht vor hellbraunem Hintergrund die beiden<br />

Portraitköpfe, von denen links der Mann mit kurzer<br />

Stupsnase in grauer Kleidung in seinen Armen eine<br />

Henne, während die Frau in Rückenansicht mit weißer<br />

Kopfhaube eine Spindel und einen Faden in ihren<br />

Händen hält. <strong>Teil</strong>s rest., Retuschen.<br />

(13307018) (18)<br />

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155


529<br />

BERNARDO BELLOTTO,<br />

1721 VENEDIG – 1780 WARSCHAU, UMKREIS<br />

VOR DEM EINGANG ZUM SCHLOSSPARK<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

63 x 134 cm.<br />

In bronziertem reliefverziertem Rahmen.<br />

Ein von Hermenbüsten gegliederter Parkzaun begrenzt<br />

einen teils mit Bäumen bestandenen Schlosspark und<br />

dient als Folie für die Darstellung der hier in zeitgenössischer<br />

Kleidung dargestellten Figuren. Dahinter<br />

ein sich breit erstreckendes Schlossgebäude, ganz im<br />

Sinne des Venezianers Bernardo Bellotto.<br />

(1330774) (3) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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530<br />

FRANCESCO FOSCHI,<br />

1710 ANCONA – 1780 ROM, ZUG.<br />

LANDSCHAFT MIT REISENDEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

74 x 95 cm.<br />

In dekorativen Rahmen.<br />

Blick auf eine Flusslandschaft mit kleiner Häusergruppe<br />

und in der Ferne liegender Stadt vor einem Gebirgszug,<br />

unter hohem hellblauem Himmel mit wenigen<br />

weißen Wolkenformationen. Die linke Bildhälfte wird<br />

fast ganz eingenommen von einem Hügel mit großen<br />

alten, teils knochigen Bäumen mit dichtem grünen<br />

Blattwerk. In der Mitte des Vordergrundes ein Reiter,<br />

auf seinem mit seitlichen Körben beladenen Pferd,<br />

dahinter ein kleiner Hund und ein weiteres beladenes<br />

Pferd, dem ein Mann mit Stock folgt. Die Gruppe auf<br />

dem Weg zum Flussufer. Rechtsseitig als Repoussoir<br />

ein weiterer knochiger Baum, teils mit abgebrochenen<br />

Ästen. Malerei in überwiegend beige- brauner sowie<br />

türkiser und grüner Farbgebung.<br />

Anmerkung:<br />

Francesco Foschi war ein italienischer Maler, der vor<br />

allem für seine Winterlandschaften bekannt war. Er<br />

zog 1729 nach Rom, wo er den Stadtansichten von<br />

Panini und van Vitelli große Aufmerksamkeit schenkte.<br />

1755 zog er nach Pisaro wo er bis 1764 lebte, ehe er<br />

dann für den Rest seines Lebens nach Rom zurückkehrte.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Vinci-Corsini: Francesco Foschi, Mailand 2002.<br />

(1330791) (3)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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531<br />

THOMAS JONES,<br />

1743 WALES – 1803<br />

GROSSE LANDSCHAFT MIT DEM<br />

„CASTELLUCCIO DI BATTIPAGLIA“<br />

Öl auf Leinwand.<br />

112,5 x 150 cm.<br />

Schmale vergoldete Einfassungsleiste.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia<br />

(o. J.), mit zahlreichen Vergleichen.<br />

Die Vedute ist als großes Schaubild angelegt. Aus einer<br />

Anhöhe wird der Blick über die weite Hügellandschaft<br />

der Provinz Salerno geführt, im Bildzentrum das tiefer<br />

liegende Kastell, genannt Castelluccio di Battipaglia.<br />

Die Mauern, mit Zinnen, Turmaufbau und Nebengebäuden,<br />

sowie die ebenfalls mit Zinnen bestückten<br />

Steinbrücke stehen im rötlichen Spätlicht. Ein Baum<br />

mit gewaltiger Laubkrone, der die rechte Bildhälfte<br />

beherrscht, und ein kleinerer mit gekrümmtem Stamm,<br />

links, schaffen eine Distanzbarriere zwischen Betrachter<br />

und zentralem Bildgegenstand. Der Vordergrund<br />

wird belebt durch bäuerliche Figurenstaffage mit Rindern,<br />

Schafen und Ziegen. Die Bewegtheit einiger<br />

störrischer Tiere steht bewusst im Gegensatz zur<br />

Ruhe der Landschaft und des bereits damals nicht<br />

mehr bewohnten Schlosses. Somit zeigt sich das Gemälde<br />

als ein Vorläufer der Ruinenromantik des Jahrhunderts.<br />

Jones wurde bereits von Federico Zeri als ein Maler<br />

erwähnt, der schon in der zweiten Hälfte des 18.<br />

Jahrhunderts Italien bereist hatte, vor allem die Gegenden<br />

um Neapel. Als Schüler des Landschafters<br />

Richard Wilson zieht Jones nach Italien. Erst durch<br />

Vermittlung des britischen Botschafters und des Zeichenlehrers<br />

von Goethe, Philipp Hackert, kam er zu<br />

einigen Aufträgen. Doch 1783 trat er sein reiches Erbe<br />

mit einem Familiengut in England an und arbeitete<br />

fortan an Werken für Ausstellungen in der Royal<br />

Academy. Lange in Vergessenheit geraten, richtete<br />

sich das Interesse auf den Künstler erst nach Veröffentlichung<br />

von dessen Lebenserinnerungen 1954.<br />

A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Adolf Paul Oppé (Hrsg.), Memoirs of Thomas<br />

Jones, The Walpole Society, Vol. 32 (1946-1948),<br />

London 1951.<br />

Vgl. Lawrence Gowing, The Originality of Thomas<br />

Jones, London 1985.<br />

Vgl. Ann Sumner, Greg Smith (Hrsg.), Thomas Jones<br />

(1742-1803). An artist rediscovered, Ausstellungs katalog,<br />

New Haven/ London 2003.<br />

Vgl. Paul Werner (d. i. P. Werner Lange), Skizzen in<br />

wechselndem Licht. Der Maler Thomas Jones und<br />

der Anspruch der Wirklichkeit, in: Schriftzüge, Brandenburgische<br />

Blätter für Kunst und Literatur, Jg. 14,<br />

Heft 1, Potsdam 2012, Seite 119-131.<br />

(1330374) (3) (11)<br />

THOMAS JONES,<br />

1743 WALES – 1803<br />

LARGE LANDSCAPE WITH “CASTELLUCCIO<br />

DI BATTIPAGLIA”<br />

Oil on canvas.<br />

112.5 x 150 cm.<br />

Accompanied by an expert's report by Dario Succi,<br />

Gorizia (n.d.), with numerous examples of comparison.<br />

Literature:<br />

cf. Adolf Paul Oppé (ed.), Memoirs of Thomas Jones,<br />

The Walpole Society, vol. 32 (1946 - 1948), London<br />

1951.<br />

cf. Lawrence Gowing, The Originality of Thomas Jones,<br />

London 1985.<br />

cf. Ann Summer, Greg Smith (ed.), Thomas Jones<br />

(1742-1803). An artist rediscovered exhibition catalogue,<br />

New Haven, London 2003.<br />

cf. Paul Werner (responsible acc. to the press law:<br />

Werner Lange), Skizzen in wechselndem Licht: Der<br />

Maler Thomas Jones und der Anspruch der Wirklichkeit,<br />

in: Schriftzüge, Brandenburgische Blätter für<br />

Kunst und Literature, Issue 14, no. 1, Potsdam 2012,<br />

p. 119-131.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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157


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532<br />

CHRISTIAN GEORG SCHÜTZ D. J.,<br />

1758 FLÖRSHEIM – 1823 FRANKFURT AM MAIN,<br />

KREIS DES<br />

Gemäldepaar<br />

FLUSSLANDSCHAFTEN<br />

Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen.<br />

24,5 x 33 cm.<br />

In gekehltem und vergoldetem Rahmen.<br />

In kräftigen Farben zwei flache Flusslandschaften mit<br />

im Mittel- und Hintergrund sich erhebenden Felsen<br />

mit im Lichtblau verschwimmenden Festungsarchitekturen.<br />

Vordergrund jeweils mit Brücken, ruralen<br />

Häusern und polychromer Figurenstaffage.<br />

(1331133) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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159


533<br />

GOTTFRIED EICHLER D. Ä.,<br />

1677 – 1759, ZUG.<br />

PORTRAIT EINES NARREN MIT<br />

KLEINEREM NARREN IN SEINER HAND<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

87 x 70 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Wir danken Prof. Dr. Dr. hc. Jan de Maere für die<br />

Zuschreibung an oben genannten Künstler.<br />

In einem dunklen Innenraum das Halbbildnis eines<br />

Mannes mit lockigen, dunkelblonden Haaren im Gewand<br />

eines Narren mit brauner Jacke mit Kapuze und<br />

kurzen geschlitzten Ärmeln, die reich mit golden glänzenden<br />

Schellen besetzt ist; darunter trägt er ein<br />

leuchtend rotes Hemd. In seinem rechten Arm hält er<br />

an einem in einer Volute endenden Holzstück den bekrönten<br />

Kopf eines weiteren kleinen Narren mit herausgestreckter<br />

Zunge und großem Kragen. Spielerisch<br />

weist er mit seinem linken Zeigefinger zum<br />

Gesicht der kleinen Figur und blickt dabei schelmisch<br />

mit seinen glänzenden Augen und dem leicht geöffneten<br />

Mund aus dem Bild heraus auf den Betrachter.<br />

Dies könnte als Andeutung verstanden werden, dass<br />

der kleine Narr mit Krone auf den herrschaftlichen<br />

Arbeitgeber des großen Narren verweist..<br />

Anmerkung:<br />

Darstellungen von Gauklern oder Narren waren in<br />

den Niederlanden im 16. und 17. Jahrhundert beliebt,<br />

da sie als Gegenmittel zur Macht dienten: Die Wahrheit<br />

über die Obrigkeit konnte nur durch absurden<br />

Spott sicher entlarvt werden. (13306414) (1) (18)<br />

€ 8.000 – € 10.000<br />

Sistrix<br />

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534<br />

MEISTER MIT DER KATZE,<br />

TÄTIG 1625 – 1650<br />

STILLLEBEN MIT KATZE UND FRÜCHTEN<br />

Öl auf Holz.<br />

48 x 93 cm.<br />

In profiliertem ebonisiertem Rahmen.<br />

Auf einem mit blauem Tuch gedecktem Tisch liegt ein<br />

umgekippter einhenkliger Korb, dessen gefiederter<br />

Inhalt nun teilweise auf dem Tischtuch liegt und flankiert<br />

wird von einem Früchtekorb, einer kleinen Quantität<br />

Quitten und einem halben Käselaib, auf dem eine<br />

Wanli-Schale mit Butterflocken ruht; daneben ein<br />

Weinglas. Inmitten der leblosen Gegenstände liegt<br />

jedoch in körperliche Spannung versetzt der Hauptakteur<br />

des Gemäldes, dessen Anwesenheit auch kennzeichnend<br />

für den Notnamen des Künstlers ist, dem<br />

Fred Meijer das vorliegende Gemälde zuschreibt: Eine<br />

Katze macht sich an dem vor ihr liegenden Entenvogel<br />

zu schaffen, ähnlich wie auf einem Gemälde, das bei<br />

Tajan in Paris 2012 angeboten worden ist (RKD 51329)<br />

und auch bei einem Gemälde, das bei Christie's, London,<br />

1992 angeboten wurde (RKD 51337).<br />

MASTER OF THE KITTEN,<br />

ACTIVE 1625 – 1650<br />

STILL LIFE WITH CAT AND FRUITS<br />

Oil on panel.<br />

48 x 93 cm.<br />

Among the inanimate objects lies the main protagonist<br />

of the painting, whose presence is also indicative<br />

of the artist's nickname, “The Master of the Kitten”, to<br />

which Fred Meijer attributes the painting on offer in<br />

this lot. A cat is prodding a duck lying in front of it, as<br />

in a painting offered at Tajan in Paris in 2012 (RKD<br />

51329) and in a painting offered at Christie's in London<br />

in 1992 (RKD 51337).<br />

Provenance:<br />

Jacques Goudstikker, Amsterdam, inv. no. 5767 as<br />

Floris van Schooten.<br />

€ 18.000 – € 22.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Provenienz:<br />

Jacques Goudstikker, Amsterdam, Inventarnummer<br />

5767 als Floris van Schooten.<br />

(1330141) (13)<br />

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161


535<br />

MONOGRAMMIST AVS DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT REITER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

83 x 69 cm.<br />

Links unten monogrammiert „AVS“ in Ligatur, vielleicht<br />

identisch mit dem Monogrammisten AVS, welcher<br />

beim RKD unter Nr. 112240 Erwähnung findet.<br />

Ungerahmt.<br />

Hochformatige prächtige Landschaft mit sich in den<br />

Vordergrund schlängelndem Fluss mit Ruinenstaffage<br />

und einem felsigen Abschluss am sich aufhellenden<br />

Horizont. Parallel zu einem Wassersturz ein sandiger<br />

Weg mit einem Reiter, der von zwei Hunden begleitet<br />

wird.<br />

(1330209) (3) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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536<br />

JASPER VAN DER LANEN,<br />

1592 – 1626, ZUG.<br />

Der Maler war Schüler von Nicolaas Geerts und wurde<br />

1615 Mitglied der Sankt Lukasgilde in Antwerpen.<br />

Zusammen mit Abraham Govaerts (1589-1626) wirkte<br />

er als Landschafter in Gemälden des Frans Francken<br />

d. J. (1581-1642). Sein Stil erinnert noch stark an die<br />

Malweise Pieter Brueghels d. Ä. (um 1525-um 1569).<br />

GESANDTSCHAFT<br />

Öl auf Kupfer, von Holz hinterlegt.<br />

38,5 x 30 cm.<br />

Gesandtschaft mit höfischem Reiter, Gefolgspersonen,<br />

Hunden und Ausblick auf tieferliegende Stadt mit<br />

Turm an einem Flussufer. (†)<br />

(12821024) (11)<br />

€ 5.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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537<br />

JOHN WOOTTON,<br />

UM 1682 – 1765<br />

John Wootton war ein englischer Maler von Sportthemen,<br />

Schlachtenszenen und Landschaften. Er gilt als<br />

Pionier in der Malerei von Sportthemen und galt, zusammen<br />

mit zwei weiteren, zu seiner Zeit als der beste<br />

Praktiker dieses Genres. Solche Gemälde von ihm<br />

wurden von den höchsten Schichten der britischen<br />

Gesellschaft gesucht. Dazu gehörten Georg II von<br />

Großbritannien, Friedrich Prinz Wales und der Herzog<br />

von Marlborough. Er war bis zu seinem Tod 1765 aktiv<br />

tätig und in der Hauptstadt des englischen Pferderennsports<br />

in New Market ansässig.<br />

HAFENLANDSCHAFT MIT ZWEI KAVALIEREN UND<br />

IHREN PFERDEN, 1757<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73,5 x 61 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert „J. Wootton 1767“.<br />

In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />

Im diesigen Licht eines Spätnachmittags Blick auf eine<br />

Hafenbucht mit mehreren beflaggten Segelschiffen<br />

und am Ufer einem großen hölzernen mit Figuren besetzten<br />

Kahn. Im Vordergrund am Ufer zwei elegante<br />

Kavaliere mit ihren stattlichen Pferden, davon einer<br />

stehend in Rückenansicht mit Dreispitz und leuchtend<br />

rotem Umhang. Neben diesen beiden eine Frau mit<br />

einem kleinen Kind an ihrer rechten Hand, denen ein<br />

Hund voranläuft. Linksseitig ein großer, schwer beladener<br />

Ochsenkarren, auf dem ein Mann ruht, während<br />

ein Weiterer mit Hund den beiden Tieren voranschreitet.<br />

Das Bild wird linksseitig gerahmt von einem<br />

mit Sträuchern und kleinen Bäumen bewachsenen<br />

Felsenstück, während am rechten Bildrand ein weiterer<br />

Felsen zu sehen ist mit einem großen Baum, von<br />

dem ein weit verzweigter Ast nach links in den überwiegend<br />

beige-braunen Himmel ragt. Malerei in überwiegend<br />

monochromer Farbigkeit, aufgelockert durch<br />

einige rötliche Farbakzente und Herausstellung der<br />

beiden Pferde, für deren Darstellung der Maler auf<br />

vielen Gemälden bekannt war.<br />

(1320801) (18)<br />

JOHN WOOTTON,<br />

CA. 1682 – 1765<br />

HARBOUR LANDSCAPE WITH TWO CAVALIERS<br />

AND THEIR HORSES, 1757<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

73.5 x 61 cm.<br />

Signed and dated “J. Wootton 1767” lower right.<br />

€ 6.800 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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163


538<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

GEMÄLDEPAAR NACHTSZENEN MIT HIRTEN<br />

Öl auf Schieferplatte.<br />

31 x 31 cm und 28 x 31 cm.<br />

In vergoldeten Rahmen.<br />

Blick auf eine Hirtenfamilie, die zusammen mit ihren<br />

beiden Rindern und einem Hund im niedrigen Wasser<br />

eines kleinen Flusslaufes stehen bei nächtlichem<br />

Himmel. Durch eine kleine Wolkenlücke scheint der<br />

Mond auf sie herab und beleuchtet insbesondere die<br />

stehende Frau in weiß-blauer Kleidung und den Hund,<br />

der mit herausgestreckter roter Zunge Wasser schlürft.<br />

Von rechts ragt ein alter Baum mit mehreren abgebrochenen<br />

Ästen zur Gruppe hin, während dahinter am<br />

Bildrand die Reste eines kleines Gebäudes mit antiker<br />

Säule zu sehen sind. <strong>Teil</strong>s Retuschen. Auf dem zweiten<br />

Nachtbild eine Gruppe von Männern mit Tieren bei<br />

einem Schmied, der über einem Feuer in einem runden<br />

Steinblock gerade Hufeisen anfertigt, von denen einige<br />

auf dem Block liegen. Ein Mann mit rotem Umhang<br />

auf einem Pferd begutachtet aufmerksam die Arbeit.<br />

Linksseitig führen zwei Steinstufen zu einem offenen,<br />

antiken Sarkophag, hinter dem sich wiederum ein<br />

alter Baum mit dürren, teils abgebrochenen Ästen und<br />

geringem Blattwerk an der Baumspitze, in Richtung<br />

der Gruppe neigt. Am unteren rechten Rand liegend<br />

das Fragment eines antiken steinernen Reliefs. Nur<br />

spärlich fällt Licht von oben auf den Schmied, einem<br />

hinter ihm sitzenden Hirten und auf ein Schaf. Malerei<br />

mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten, aufgelockert durch<br />

wenige rote und blaue Kleidungsstücke der Figuren.<br />

(1321318)<br />

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FLEMISH PAINTER OF THE 17TH CENTURY<br />

PAIR OF PAINTINGS NIGHT SCENES WITH<br />

SHEPHERDS<br />

Oil on slate.<br />

31 x 31 cm and 28 x 31 cm.<br />

In gilt frames.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

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165


539<br />

PIETER ANGILLIS,<br />

1685 DUNKERQUE – 1734 RENNES, ZUG.<br />

TANZSZENE VOR EINEM WIRTSHAUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

48,5 x 57,5 cm.<br />

In bronziertem Louis XV-Stilrahmen.<br />

Auf dem Platz vor einem am rechten Bildrand befindlichen<br />

Wirtshaus, das lediglich durch die herauskommende<br />

Wirtsperson kenntlich gemacht wird, tummelt<br />

sich eine Vielzahl fröhlicher Menschen, die teils im<br />

Tanz, teils im Gespräch versunken sind. Angillis<br />

schafft es hervorragend die ausgelassenen Stimmungen<br />

der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts<br />

in das darauffolgende Jahrhundert zu transportieren.<br />

Provenienz:<br />

Sotheby‘s London, 5. Juli 2005, Lot 486.<br />

Anmerkung:<br />

Das Gemälde ist registriert und abgebildet im RKD,<br />

The Hague unter der Nr. 0000174578.<br />

(1330646) (1) (13)<br />

€ 4.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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540<br />

FRANKFURTER SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

LANDSCHAFT MIT FRÖHLICH FEIERNDEN<br />

TANZENDEN BAUERN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

75 x 98 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

In weiter Landschaft, unter hohem blauem Himmel,<br />

teils gelblich verfärbt durch die untergehende Sonne,<br />

auf einer Wiese mehrere Männer und Frauen fröhlich<br />

einen Reigen tanzend. Eine vierköpfige Kapelle spielt<br />

dazu auf. Zwei kleine Kinder im Vordergrund versuchen<br />

den Tanz der Erwachsenen nachzuahmen. Rechts von<br />

ihnen ein kleines springendes Hündchen und am<br />

rechten Bildrand sitzend ein Paar, den Tänzern zuschauend.<br />

Linksseitig am Rand ein großer steinerner<br />

Eingang, darin eine Frau, die auf die Feiernden zurückblickt,<br />

darunter ein Mann auf einem Holzfass sitzend<br />

mit einem Weinkrug sowie links davon ein Mann in<br />

Rückenansicht, einem Bedürfnis nachgehend. Im Hintergrund<br />

rechts auf einer Anhöhe eine große Schlossanlage<br />

sowie weitere Gebäude einer Stadt. Humorige<br />

Malerei des ausgelassenen unbeschwerten Treibens,<br />

bei der durch rote Kleidungsstücke farblich Akzente<br />

gesetzt werden.<br />

(1330591) (1) (18)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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167


541<br />

MALER DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />

Paar Gemälde<br />

FLUVIALE LANDSCHAFTEN<br />

Öl auf Holz.<br />

Durchmesser: 9,7 cm.<br />

Verso alt Ruisdael zugeschrieben.<br />

In oktagonalem Rahmen.<br />

Als Pendants gearbeitet mit Wassersturz von einem<br />

Felsen mit Baumbestand sowie hinter einem Flusslauf<br />

abschließendes Gebirge bzw. Flusslauf mit niedrigem<br />

Horizont und Fischern.<br />

(13311010) (13)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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542<br />

HAARLEMER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

WASSERFALL MIT BERGSCHLOSS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

101 x 87 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Blick auf einen rauschenden Bergbach in Felsenlandschaft<br />

mit Kaskaden und Wasserfall. Auf der rechten<br />

Bildseite ist auf der flachen Bergspitze eine Burganlage<br />

zu erkennen, vor hohem blauem Himmel mit großen<br />

weißen und grauen Wolkenformationen. Das Werk<br />

an Arbeiten des Jakob Isaacks Isaakszoon van Ruisdael<br />

(1628/29-1682) erinnernd.<br />

(13311012) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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543<br />

ANDREA DOMENICO REMPS,<br />

UM 1620 – UM 1699, ZUG.<br />

Tätig in Florenz in der zweiten Hälfte des<br />

17. Jahr hunderts.<br />

TROMPE L‘ŒIL MIT WANDBORD, SKULPTUR<br />

UND GEMÄLDEN<br />

Öl auf Leinwand, auf Platte.<br />

73 x 98 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

An einer Holzrückwand mit Maserung ein befestigtes<br />

Bord, auf dem sich eine kleine Skulptur des Heiligen<br />

Sebastian, eine große Laute, eine silberne Taschenuhr<br />

mit Kette und ein kleines Gemälde mit idyllischer<br />

Landschaft befinden. An der Wand hängen zudem mittig<br />

ein leerer Rahmen, linksseitig ein rundes Blumengemälde<br />

und rechts ein Blatt mit dem Brustbildnis<br />

eines Heiligen, in das von oben ein Notenblatt eingesteckt<br />

wurde. Qualitätvolle Malerei in der typischen<br />

Art des Künstlers.<br />

(1330649) (1) (18)<br />

€ 4.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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169


544<br />

MALER DES 18./19. JAHRHUNDERTS<br />

GROSSES PRACHTVOLLES BLUMENSTILLLEBEN<br />

PAINTER OF THE 18TH/19TH CENTURY<br />

LARGE MAGNIFICENT FLOWER STILL LIFE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

100 x 70 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Vor grünlich-braunem Hintergrund, der von links nach<br />

rechts aufhellt, auf einer alten steinernen Platte stehend,<br />

die einen kleinen Riss und eine Bestoßung aufweist,<br />

eine große, gold glänzende Vase, darin das prachtvolle<br />

Blumenarrangement: Es besteht aus farben frohen<br />

Rosen, Tulpen, Nelken, Chrysanthemen, Primeln, Hyazinthen,<br />

einer über den Vasenrand herabhängenden<br />

blauen Ackerwinde und zwei großen, nach oben links<br />

ragenden geflammten Tulpen. Auf der Platte selbst<br />

liegend zudem noch eine orange leuchtende Zinnie.<br />

Malerei mit gekonnter Licht- und Schattenführung, die<br />

die hell beleuchteten Blumen besonders gegenüber<br />

der dunkleren Umgebung hervorhebt.<br />

(1331281) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

100 x 70 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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545<br />

JEAN-BAPTISTE MONNOYER,<br />

1636 LILLE – 1699 LONDON<br />

PRUNKSTILLLEBEN MIT ROSEN, WEISSEN<br />

CHRISTROSEN, GEFLAMMTEN BEWEGTEN<br />

TULPEN, CHRYSANTHEMEN UND NELKEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

71 x 52 cm.<br />

In vergoldetem Regence-Rahmen.<br />

Wir danken Dr. Klaus Ertz, Lingen, für die Zuweisung<br />

an Jean Baptiste Monnoyer am 25. Juli 2022.<br />

Auf gestufter Steinplinthe mit runder Kehlung eine<br />

vergoldete balustrierte, im sanften Licht schimmernde<br />

Bronzevase. Darin ein den gesamten Bildraum einnehmender<br />

Strauß Blumen, der von verschiedenen<br />

Blütenformen- und größen dominiert wird und aus<br />

dem zwei große Tulpenblüten hervorstechen, deren<br />

bewegte Blütenblätter zur Dynamik des Gesamtwerkes<br />

beitragen.<br />

Monnoyer war 1655-1685 in Paris tätig und wirkte 1685-<br />

1699 in London. Neben den Bildwerken in zahlreichen<br />

Museen befindet sich auch ein Blumenstrauß seiner<br />

Hand in den Bayerischen Staatsgemälde sammlungen<br />

(Inv.Nr. 1346).<br />

JEAN-BAPTISTE MONNOYER,<br />

1636 LILLE – 1699 LONDON<br />

MAGNIFICENT STILL LIFE WITH ROSES,<br />

WHITE CHRIST ROSES, FLAMING TULIPS AND<br />

OTHER FRINGED CARNATIONS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

71 x 52 cm.<br />

We would like to thank Dr Klaus Ertz, Lingen for identifying<br />

Jean Baptiste Monnoyer as the painting's artist<br />

on 25 July 2022.<br />

The artist’s works are held in numerous museums including<br />

a floral bouquet held at the Bayerische Staatsgemäldesammlungen<br />

(inv. no. 1346).<br />

Provenance:<br />

From private property in southern Germany.<br />

Provenienz:<br />

Aus süddeutschem Privatbesitz.<br />

(1330168) (13)<br />

€ 10.000 – € 15.000<br />

Sistrix<br />

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546<br />

JOHANN ANTON EISMANN,<br />

1604 SALZBURG – 1698 VENEDIG, ZUG.<br />

KÜSTENSTÜCK MIT FESTUNGSANLAGE,<br />

ANGLERN UND SEGELSCHIFFEN<br />

JOHANN ANTON EISMANN,<br />

1604 SALZBURG – 1698 VENICE, ATTRIBUTED<br />

COASTAL SCENE WITH FORTIFICATIONS,<br />

ANGLERS AND SAILING SHIPS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

96 x 134 cm.<br />

In breitem gekehltem, ornamental verziertem Rahmen.<br />

Von rechts ragt repoussoirhaft in den Bildraum eine<br />

Festungsanlage herein, die aus einem dominanten<br />

Rundturm mit ziegelrotem niedrigkonischem Dach<br />

und einer umlaufenden Galerie sowie einem Rundbogen<br />

aufgebaut ist, der zu einer Stadtbefestigung<br />

führt. Dieser Rundbogen kontrastiert in seinem verschatteteten<br />

Wesen mit dem lichtdurchfluteten ruhigen<br />

Wolkengewand, das als Hintergrundfolie für die feine<br />

Takelage dient, die den Horizont mit seinen Vertikalen<br />

und Diagonalen in flirrende Bewegung versetzt. Eingeleitet<br />

wird die Komposition durch einige Angler, die<br />

auf einem nackten Fels versammelt sind und zum linken<br />

Buchtabschnitt vermitteln.<br />

Der Salzburger Künstler Eis mann ist insbesondere für<br />

kleine Gemälde auf Kupfer mit hervorragender Klarheit<br />

und Farbtiefe bekannt. Ein Gemälde, das in der Fondazione<br />

Zeri mit der Nummer 58333 verzeichnet ist,<br />

zeigt ebenso einen Rundturm, den Eismann gern zur<br />

demonstrativen Entwicklung der Vertikalen verwandte.<br />

(1330202) (3) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

96 x 134 cm.<br />

€ 11.000 - € 13.000<br />

Sistrix<br />

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547<br />

ÖSTERREICHISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

STILLLEBEN AUF DIE RETTUNG ÖSTERREICHS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

98 x 156 cm.<br />

In gekehltem ebonisiertem Rahmen.<br />

Stillleben zum Gedenken an die osmanische Niederlage<br />

in der Schlacht bei Wien 1683 (Schlacht bei Kahlenberg):<br />

Zwei Pauken sind mit Stoff bespannt, auf dem<br />

das Österreichische Wappen mit Habsburger Adler<br />

prangt. Offensichtlich ist eine Waffenkammer dargestellt,<br />

die angefüllt ist mit Hellebarden, Kanonenkugeln,<br />

Helmen, Trompeten, Bidenhändern, Schwertern<br />

– kurzum mit allem, was symbolisch in eine kriegerische<br />

Auseinandersetzung gehört – aber momentan<br />

nicht gebraucht wird. Zerschlagen ist die Bespannung<br />

einer Trommel, die im Zentrum des Stilllebens liegt<br />

und als Sinnbild dient für die Ruhe nach den Schlachten<br />

gegen das Osmanische Reich, deren Auswirkungen<br />

links im Hintergrund noch in Form von brennenden<br />

Städten zu sehen sind.<br />

Anmerkung:<br />

Im Jahr 1683 wurde Wien von einem riesigen türkischen<br />

Heer angegriffen.<br />

Kaiser Leopold floh aus der Hauptstadt nach Passau.<br />

König Johann Sobieski III von Polen eilte ihm zur Hilfe<br />

und die türkische Armee wurde in der Schlacht bei<br />

Kahlenberg entscheidend geschlagen.<br />

(1330642) (1) (13)<br />

AUSTRIAN SCHOOL<br />

OF THE 17TH CENTURY<br />

STILL LIFE OF THE SALVATION OF AUSTRIA<br />

Oil on canvas.<br />

98 x 156 cm.<br />

Two drums are covered with fabric on which the<br />

Austrian coat of arms with the Habsburg eagle is<br />

emblazoned. This is obviously the depiction of an<br />

armoury, which is filled with halberds, cannonballs,<br />

helmets, trumpets, two-handed swords, and swords<br />

– in short everything that symbolically belongs in a<br />

military conflict – but is currently not used.<br />

Notes:<br />

In 1683, Vienna was attacked by a huge Turkish army.<br />

Emperor Leopold fled from the capital to Passau.<br />

King John Sobieski III of Poland rushed to his aid and<br />

the Turkish army was decisively defeated at the Battle<br />

of Kahlenberg.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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548<br />

FRANCESCO LAVAGNA,<br />

1684 – 1724<br />

Über den Maler, seine biografischen Daten und seinen<br />

Werdegang ist bislang wenig bekannt. Als wohl überwiegend<br />

in Neapel tätiger Stilllebenmaler wurde er<br />

erstmals 1988 bei Christie‘s aufgeführt und wird seither<br />

als bedeutender Stilllebenmaler der Neapolitanischen<br />

Schule gesehen. Seine Bouquets sind meist vielblumig<br />

und gelegentlich in Parklandschaften versetzt.<br />

Gemäldepaar<br />

BLUMENSTILLLEBEN IN JE EINER VASE<br />

sowie<br />

AUF STEINPODEST MIT WEIT HOCHZIEHENDEM<br />

Das extreme Hochformat weist auf ehemalige Dekoration<br />

eines Wandpfeilers o.ä. Die Zusammengehörigkeit<br />

der beiden Bilder zeigt sich durch die jeweils rechts<br />

bzw. links abgesetzten gemalten Steinpodeste. Die<br />

Blumengebinde vor ockerfarbenem Hintergrund. Die<br />

Vasen in klassischen Formen vergoldet, die Gebinde<br />

zeigen Frühlings- und Frühsommerblumen, wie Anemonen,<br />

Pfingstrosen und Maiglöckchen.<br />

Über den Maler ist quellenmäßig nur wenig bekannt,<br />

jedoch wird er in der Literatur mehrfach genannt. Seine<br />

Werke, die sich inzwischen in mehreren Sammlungen<br />

befinden, wurden teilweise auch in der Literatur durch<br />

Abbildungen gewürdigt. Eine frühe Nennung hat der<br />

Maler durch B. De Dominici bereits im 18. Jahrhundert<br />

erfahren (s. Lit.).<br />

FRANCESCO LAVAGNA,<br />

1684 – 1724<br />

GESTECK € 13.000 - € 19.000<br />

Literatur:<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Luigi Salerno La natura morta italiana, Rom 1984, S. 239.<br />

Je 98 x 36 cm.<br />

Bernardo De Dominici, Vite de´pittori, scultori ed<br />

Gerahmt.<br />

architetti napoletani, Neapel 1742 -1745.<br />

Jesus Urrea Fernandez, La pintura italiana del siglo<br />

Beigegeben eine Expertise von Giancarlo Sestieri, XVIII end Espagna, Valladolid 1977, S. 332.<br />

Rom, 2016, in Kopie vorliegend.<br />

Achille Della Ragione, La natura morta napoletana<br />

del Settecento, Neapel 2010, Abb. 179.<br />

(1330996) (2) (11)<br />

A pair of paintings<br />

FLOWER STILL LIFE IN A VASE<br />

and<br />

TALL FLORAL ARRANGEMENT ON STONE<br />

PEDESTAL<br />

Oil on canvas.<br />

Each 98 x 36 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Giancarlo<br />

Sestieri, Rome 2016, in copy.<br />

Sistrix<br />

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177


549<br />

PIETRO MONTANINI,<br />

GENANNT „PETRUCCIO PERUGINO“,<br />

1626 PERUGIA – 1689<br />

FELSENLANDSCHAFT MIT ANGLERN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

50 x 65 cm.<br />

Dem Gemälde ist eine Expertise beigegeben, mit Vergleichsbildern<br />

und weiterführender Literatur von Prof.<br />

Giancarlo Sestieri, Rom, 7. Mai 2012.<br />

Der Maler stand im Kreis von Ciro Ferri, einem <strong>Meister</strong>schüler<br />

des Pietro da Cortona, dann vor allem von Salvator<br />

Rosa (1615 – 1673), mit dessen Malweise auch<br />

enge Verwandtschaft besteht. Jedoch zeigt das Werk<br />

des Montanini ein großes Interesse an verwilderten,<br />

meist steinigen oder felsigen Landschaften, nicht selten<br />

mit schroffem Gestein, wie dies auch in vorliegendem<br />

Gemälde der Fall ist. Das Bildzentrum wird durch einen<br />

großen Gesteinsblock beherrscht, dessen Schichten<br />

sich auftürmen. Davor zwei Angler an einem Gewässer,<br />

weiter Rechts eine Frau, die im Korb die Fische wegträgt.<br />

Wie in allen Werken Montaninis ist das Landschaftsthema<br />

erstaunlicherweise schon weit vor den<br />

Tendenzen der Romantik in einer phantastischen Dramatik<br />

vorgeführt. A.R.<br />

(13309914) (2) (11)<br />

€ 6.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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550<br />

ONOFRIO LOTH,<br />

1640 NEAPEL – 1717, ZUG.<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN MIT TAUBEN<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

37,5 x 47,5 cm.<br />

In ebonisiertem Rahmen mit vergoldeten Ecken.<br />

Beigegeben eine Expertise von Prof. Giancarlo<br />

Sestieri, Rom, 24. Mai 2012, in Kopie vorliegend.<br />

Vor einer leicht angedeuteten Landschaft Weintrauben,<br />

eine Orange und drei reife Feigen mit zwei davor<br />

hockenden Tauben.<br />

Literatur:<br />

E. Longari, M. Arlati, La Potenza del colore,<br />

Ausstellungskatalog, Mailand 2014, S. 88..<br />

(1330997) (2) (13)<br />

€ 5.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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551<br />

VENEZIANISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

WEITE LANDSCHAFT MIT BACHLAUF<br />

UND ARCHITEKTUR<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

120 x 170 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen mit Akanthusblattfries.<br />

Aus der Kavaliersperspektive aus betrachtet eine differenziert<br />

wiedergegebene venezianische Landschaft<br />

mit ruraler Architektur und einem munter vor sich hin<br />

plätscherndem Bachlauf, neben dem einige Figuren<br />

zu sehen sind. Der Horizont lichtblau mit sich erhebenden<br />

Bergen abschließend, deren Übergang zu darüber<br />

sich türmenden Wolkenformationen verklärt ist.<br />

(1320243) (13)<br />

SCHOOL OF VENICE, 17TH CENTURY<br />

VAST LANDSCAPE WITH RIVER AND<br />

ARCHITECTURE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

120 x 170 cm.<br />

€ 25.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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179


552<br />

MEISTER DER LANGMATT FOUNDATION<br />

(APOLLONIO FACCHINETTI,<br />

GENANNT „DOMENICHINI“),<br />

TÄTIG 1740 – 1770<br />

Gemäldepaar<br />

IDEALVEDUTE EINER VENEZIANISCHEN STADT<br />

MIT KUPPELKIRCHEN<br />

sowie<br />

IDEALVEDUTE EINER VENEZIANISCHEN STADT<br />

MIT DOPPELTURM-KIRCHE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Je 56 x 73 cm.<br />

Gerahmt.<br />

Beigegeben eine Expertise von Bozena Anna<br />

Kowalczyk, Venedig, 12. April 2022, in Kopie vorliegend..<br />

Die beiden Gemälde mit gleichen Abmessungen lassen<br />

an Gegenstücke denken. Gezeigt ist jeweils ein Blick<br />

in eine schräg nach hinten führende Straße, gesäumt<br />

von Kirchen- und Palastfassaden unter leicht wolkigem<br />

Himmel. Belebt werden die Veduten durch Figurenstaffage<br />

in Kostümen des 18. Jahrhunderts, Frauen<br />

mit weißen Kopftüchern über hohen Frisuren und<br />

Herren mit Dreispitz, dazwischen mehrere Hündchen.<br />

Die Gebäude, jeweils von links beschienen, weisen<br />

die für den Veneto typische Kamine auf. Die Doppeltürme<br />

in einem der Bilder mögen vielleicht auf Ansichten<br />

der römischen Laterans Kirche zurückgehen.<br />

Die Aufmerksamkeit für den genannten Maler erfolgte<br />

erstmals 1994, als dreizehn Gemälde in der Sammlung<br />

der Langmatt Foundation in Baden-Baden als offensichtlich<br />

aus derselben Malerhand erkannt wurden.<br />

Die stilistische Verwandtschaft der Werke des Venezianers<br />

Michele Marieschi (1710-1743) und dessen<br />

Schüler Francesco Albotto (1712-1756) ließen alsbald<br />

für weitere Werke die These eines anderen Künstlers<br />

aufkommen: Apollonio Facchinetti, genannt „Domenichini“.<br />

Die Identifizierung gelang durch Aufdeckung<br />

einer Künstlerbezeichnung auf der Rückseite eines<br />

der Werke. 1757 wird der Name Domenichinis in der<br />

Liste der Malergilde Venedigs genannt.<br />

Lino Moretti hat 1715 als das Geburtsjahr des venezianischen<br />

Künstlers ermittelt, gleichzeitig auch, dass sein<br />

eigentlicher Nachname Facchinetti ist. Diese Erkenntnis<br />

beruht auf einer mit 6. August 1702 datierten Urkunde,<br />

wo der Vater des Künstlers, der ebenfalls Maler war,<br />

mit „Domenico Facchinetti detto Domenichini“ genannt<br />

wird. So war "Domenichini" ein Beiname den die<br />

Künstler der Familie Facchinetti trugen.<br />

Es wird angenommen, dass der Maler ein Schüler des<br />

Luca Carlevarijs war und sich um 1740 selbständig<br />

gemacht hat. A.R.<br />

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Literatur:<br />

Vgl. Lino Moretti, Di Apollonio Facchinetti detto Domenichini<br />

(1715-1757) e altri pittori di quella familia,<br />

in: Ausstellungskatalog, Museum Langmatt, Arte<br />

Veneta, 68, S. 319-323.<br />

Vgl. Gertrude Borghero, Mythos Venedig. Venezianische<br />

Veduten des 18. Jahrhunderts, Ausstellungskatalog,<br />

Mailand 1994.<br />

Vgl. Dario Succi, Il Sottile Fascino di un Anonimo<br />

Veneziano, in: Mythos Venedig - Venezianische Veduten<br />

des 18. Jahrhunderts, Ausstellungskatalog, Baden<br />

1994, S. 38-51.<br />

Vgl. F. Pedrocco, in: Tra Canaletto e Guardi. Dodici<br />

vedute veneziane della Pinacoteca Albertina di Torino,<br />

Ausstellungskatalog a cura di A Cifani, F Monetti,<br />

Turin 2009.<br />

E. Favaro, L‘Arte Dei Pittori in Venezia e I Suoi Statuti,<br />

Firenze 1975, S. 158.<br />

(1330781) (11)


MASTER OF THE LANGMATT FOUNDATION,<br />

(APOLLONIO FACCHINETTI,<br />

ALSO KNOWN AS “DOMENICHINI”)<br />

ACTIVE 1740 – 1770<br />

A pair of paintings<br />

IDEAL VEDUTA OF A VENETIAN TOWN WITH<br />

DOMED CHURCHES<br />

and<br />

IDEAL VEDUTA OF A VENETIAN TOWN WITH TWIN<br />

TOWER CHURCH<br />

Oil on canvas.<br />

56 x 73 cm each.<br />

Framed.<br />

Accompanied by an expert’s report by Bozena Anna<br />

Kowalczyk, Venice, 12 April 2022, in copy.<br />

The painter first received attention in 1994, when 13<br />

paintings held at the collection of the Langmatt Foundation<br />

in Baden-Baden were recognized as having<br />

been created by the same painter’s hand. The stylistic<br />

affinity between the works of the Venetian Michele<br />

Marieschi (1710-1743) and his apprentice Francesco<br />

Albotto (1712-1756) prompted the thesis of another<br />

artist to emerge for further works: Apollonio Facchinetti,<br />

also known as “Domenichini”. An identification<br />

was possible thanks to the detection of the artist’s<br />

name on the back of one of the works. In 1757 the<br />

name of “Domenichini” was mentioned in the list of<br />

the Venice painters’ guild.<br />

Lino Moretti identified 1715 as the birth year of the<br />

Venetian artist, and that his real surname is “Facchinetti”.<br />

This discovery is based on a document dated 6<br />

August 1702, in which the artist’s father, who was<br />

also a painter, is named “Domenico Facchinetti detto<br />

Domenichini”. “Domenichini” was a nickname used<br />

by the artists of the Facchinetti family.<br />

It is believed that the painter was an apprentice of<br />

Luca Carlevarijs and started his own business around<br />

1740.<br />

Literature:<br />

cf. Lino Moretti, Di Apollonio Facchinetti detto Domenichini<br />

(1715-1757) e altri pittori di quella familia, in:<br />

exhibition catalogue, Museum Langmatt, Arte Veneta,<br />

68, pp. 319-323.<br />

cf. Gertrude Borghero, Mythos Venedig. Venezianische<br />

Veduten des 18. Jahrhunderts, exhibition catalogue,<br />

Milan 1994.<br />

cf. Dario Succi, Il Sottile Fascino di un Anonimo Veneziano,<br />

in: Mythos Venedig - Venezianische Veduten<br />

des 18. Jahrhunderts, exhibition catalogue, Baden<br />

1994, pp. 38-51.<br />

cf. F. Pedrocco, in: Tra Canaletto e Guardi. Dodici<br />

vedute veneziane della Pinacoteca Albertina di Torino,<br />

exhibition catalogue a cura di A Cifani, F Monetti,<br />

Turin 2009.<br />

E. Favaro, L’Arte Dei Pittori in Venezia e I Suoi Statuti,<br />

Firenze 1975, p. 158.<br />

€ 55.000 - € 65.000<br />

Sistrix<br />

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181


553<br />

PIETRO LIBERI,<br />

1614 PADUA – 1687 VENEDIG, ZUG.<br />

Liberi war bereits in frühen Jahren Schüler des Alessandro<br />

Varotari (1588-1649). Auftragsreisen führten<br />

ihn u. a. nach Konstantinopel und Tunis. 1638 traf er in<br />

Rom ein, um sich dort von den großen Werken Michelangelos<br />

(1475-1564), Raffaello Santis (1483-1520),<br />

Annibale Carraccis (1560-1609) und Pietro da Cortonas<br />

(1596-1669) beeinflussen zu lassen. Mit dem bedeutenden<br />

Bildhauer Giovanni Lorenzo Bernini (1598-<br />

1680) kam er in engeren Kontakt. Um 1643, zurück in<br />

Venedig, entstanden in der Folge zahlreiche Fresken<br />

in Schlössern, Villen und venezianischen Kirchen, Werke<br />

von denen etliche in öffentlichen bedeutenden Sammlungen<br />

wie in die Eremitage Sankt Petersburg oder<br />

ins British Museum, London, gelangt sind. Sein Malstil<br />

insgesamt bezeichnet die klassizistische Prägung des<br />

Hochbarock, wobei seine oft gezeigte Vorliebe für<br />

Nacktheit ihm den Spitznamen Il Libertino eintrug.<br />

PIETRO LIBERI,<br />

1614 PADUA – 1687 VENICE, ATTRIBUTED<br />

VENUS AND CUPID<br />

Oil on canvas.<br />

82.5 x 73 cm.<br />

Provenance:<br />

Cambi, Genua, 30th of May 2018, lot 233.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

VENUS UND AMOR<br />

Öl auf Leinwand.<br />

82,5 x 73 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

In Nahsicht die großformatige Venus auf weißem<br />

glänzenden Laken, die sich liebevoll über den liegenden<br />

Amorknaben beugt. Sie trägt eine Perlenkette,<br />

ein wertvolles Armband, hat dunkelblonde wohlfrisierte<br />

Haare, gerötete Wangen und blickt den Knaben liebevoll<br />

an, während sie mit ihrer linken Hand leicht seine<br />

Rechte erfasst hat. Amor, mit kleinen Flügeln, hat hinter<br />

sich am Boden als Attribut einen Pfeil liegen. Harmonische<br />

liebevolle Darstellung in zurückhaltender<br />

Farbgebung.<br />

Provenienz:<br />

Cambi, Genua, 30. Mai 2018, Lot 233.<br />

(13200121) (18)<br />

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554<br />

GIACOMO GUARDI,<br />

1764 VENEDIG – 1835 EBENDA<br />

ANSICHT VON VENEDIG VOR DEM HINTERGRUND<br />

DER INSEL SAN GIORGIO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

51 x 41 cm.<br />

Signatur<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dr. Filippo Pedrocco,<br />

Venedig, 08. März 2013 (in Kopie vorliegend).<br />

Blick über den ruhig fließenden Canal Grande auf die<br />

Insel San Giorgio Maggiore mit der prachtvollen Fassade<br />

der Palladio-Kirche und dem hohen Glockenturm.<br />

Auf dem Kirchplatz einige elegant gekleidete Staffagefiguren,<br />

teils in langen Gewändern mit Kopfbedeckung.<br />

Im Vordergrund auf dem Wasser ein großes<br />

Boot mit teils heruntergelassenen Segeln, mehrere<br />

kleine beladene Boote und wenige Gondeln. Nach<br />

links fällt in der Ferne der Blick auf das Ufer von Venedig<br />

mit seinen Prunkgebäuden und dem in den Himmel<br />

ragenden Campanile. Unter hohem hellblauem, fast<br />

wolkenlosem Himmel die Insel, deren Gebäude sich<br />

teils im Wasser widerspiegeln. Für den Künstler typisches<br />

Werk mit natürlichem Stil und flüssigem Pinselstrich,<br />

jedoch erreichte er laut Pedrocco nicht die<br />

Fertigkeit seines Vaters Francesco Guardi (1712-1793).<br />

(1330851) (3) (18)<br />

GIACOMO GUARDI,<br />

1764 VENICE – 1835 IBID.<br />

VISTA OF VENICE AGAINST THE BACKDROP OF<br />

THE ISLAND OF SAN GIORGIO<br />

Oil on canvas.<br />

51 x 41 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dr Filippo<br />

Predrocco, Venice, 8 March 2013 (copy enclosed).<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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555<br />

GIACOMO GUARDI,<br />

1764 VENEDIG – 1835 EBENDA, ZUG.<br />

CAPRICCIO MIT OBELISKEN UND FISCHERN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

25,5 x 33,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Unter hohem sommerlichem Himmel mit nur wenigen<br />

weißen Wolkenstreifen, am linken Bildrand ein<br />

ummauertes Ufer, dahinter liegend ein hoher Obelisk<br />

und mehrere Gebäude mit erkennbaren Türmen. Im<br />

ruhig fließenden Wasser eine kleine bebaute Insel,<br />

ein Segelboot und im Vordergrund ein ins Wasser ragendendes<br />

flaches Felsstück mit zwei Fischern. Stimmungsvolle<br />

Malerei mit gekonnter Licht- und Schattensetzung<br />

in der typischen Manier des Künstlers.<br />

Anmerkung:<br />

Verso auf Leinwand alter Aufkleber von Ausstellung<br />

im Norwich Castle Museum 1958.<br />

(1330843) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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556<br />

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />

1762 PALMANOVA – 1844 MAILAND<br />

Der Künstler war ein italienischer Maler des Klassizismus,<br />

er studierte in Brescia und war befasste sich mit<br />

dem Werk von Girolamo Romanino Romani (1484/87-<br />

1562). Später zog er nach Venedig und setzte sein<br />

Kunststudium unter Giovanni Antonio Canal (1697-<br />

1768) fort. Von 1834 bis 1838 unternahm er eine Reihe<br />

von Reisen, die ihn u.a. nach Florenz, Rom, Neapel<br />

und Paestum führten. Mit seinen Venedigveduten begründete<br />

Bison ein kommerzielles Genre um der Nachfrage<br />

von Touristen und Sammlern nachzukommen.<br />

Neben zahlreichen Venedigansichten schuf er auch<br />

idyllische Fantasielandschaften. Neben der Vielfalt seiner<br />

Themen ist besonders die hohe Qualität seiner<br />

Bildproduktion hervorzuheben.<br />

Gemäldepaar<br />

HAUS IN LAGUNENLANDSCHAFT MIT KÄHNEN<br />

UND FIGUREN<br />

sowie<br />

LANDSCHAFT MIT ZENTRALEM STEILHÜGEL,<br />

KLOSTERKIRCHE UND EINEM ANGLER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

14,5 x 20 cm.<br />

Gerahmt.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia.<br />

Die beiden kleinformatigen Gemälde zählen zu einer<br />

Reihe vom Künstler geschaffenen Landschaften, die in<br />

hellem, strahlendem Licht gehalten sind. Nicht selten<br />

handelt es sich hierbei um frei gedachte Fantasielandschaften,<br />

immer jedoch sind Elemente realer Gegebenheiten<br />

venezianischer Gegenden zu erkennen.<br />

Bison, der in Brescia die Malerei studierte, übersiedelte<br />

mit seinen Eltern nach Venedig und konnte seine<br />

Studien bei Giovanni Antonio Canal fortsetzen, was<br />

seinen Stil geprägt hat. Befreundet mit Gian-Antonio<br />

Selva (1751-1819), dem Direktor des Teatro La Fenice,<br />

erhielt er sodann Aufträge als Bühnenmaler, wirkte<br />

später auch für die Bühnen in Gorizia, Triest und Treviso.<br />

In Triest erhielt er Aufträge für Palazzi und von der<br />

Kirche Sta. Maria Maggiore. Ab 1831 war er an der<br />

Accademia di Brera in Mailand tätig, wo er in bescheidenen<br />

Verhältnissen verstarb.<br />

Wenn immer Bison als „klassizistischer Maler“ bezeichnet<br />

wurde, so zeigt sein Gesamtwerk doch entschieden<br />

die Fantastik und die Lockerheit des venezianischen<br />

Rokoko, was auch in den vorliegenden<br />

Bildern zu sehen ist: Die Malweise des „Hauses an<br />

der Lagune“ beweist deutlich die Lehre bei Canaletto,<br />

mit einer lichtvollen Wiedergabe der Architekturen<br />

oder dem Hintergrund, der in flirrendem Licht steht.<br />

Vor allem präsentiert das Gegenstück eine landschaftliche<br />

Sicht, nicht unähnlich einem Bühnenbild. Auch<br />

hier belegt die Figurenstaffage den Gesamteindruck.<br />

A.R.<br />

Provenienz:<br />

Italienische Privatsammlung.<br />

(1330205) (3) (11)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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187


557<br />

GIUSEPPE CESARI,<br />

AUCH GENANNT „CAVALIER D‘ARPINO“<br />

1568 ARPINO – 1640 ROM, NACHFOLGE DES<br />

KAMPF DER HORATIER UND KURIEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

103 x 273 cm.<br />

In Profilrahmen.<br />

Die Szene wird eindrucksvoll von einem Fresco übernommen,<br />

das Giuseppe Cesari Ende des 16. und Anfang<br />

des 17. Jahrhunderts ausführte. Diese Fresken,<br />

die ursprünglich als Wandteppiche zur Dekoration für die<br />

Wände gedacht waren, stellen historische Episoden aus<br />

dem alten Rom dar, die auch die darunter liegenden<br />

monochromen Medaillons inspirieren. Sie sind in den<br />

Kapitolinischen Museen zu bewundern. Cesari erhielt<br />

1595 den Auftrag den Raum zu dekorieren und 1600<br />

sollte der Raum fertig dekoriert sein, jedoch wurden<br />

erst 1613 die ersten Szenen komplettiert. Nach einer<br />

Pause wurde der Raum dann 1640 fertig. Die Fresken<br />

zeigen die Geschichte Roms nach Titus Livius, sodass<br />

1612-1613 das Fresko entstand, das eine Episode aus<br />

dem Krieg wiedergibt, den Rom gegen die benachbarte<br />

Stadt Alba Longa führte und der in einem Zweikampf<br />

zwischen den Römern, den Brüdern Horatii und den<br />

Brüdern Curatii aus Alba Longa endete. Die rivalisierenden<br />

Armeen werden Zeugen der Schlussszene<br />

des Duells, als der letzte der Horatii den letzten seiner<br />

Gegner zu besiegen im Begriff ist.<br />

(1330397) (13)<br />

GIUSEPPE CESARI,<br />

ALSO KNOWN AS “CAVALIER D’ARPINO”,<br />

1568 ARPINO – 1640 ROME, FOLLOWER OF<br />

FIGHT OF THE HORATII AND CURIATII<br />

Oil on canvas.<br />

103 x 273 cm.<br />

€ 15.000 – € 18.000<br />

Sistrix<br />

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558<br />

VIVIANO CODAZZI,<br />

1604 BERGAMO – 1670 ROM<br />

SÄULENTEMPEL AM UFER MIT FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

52 x 69 cm.<br />

Verso auf der Leinwand frühe Bezeichnungsaufschrift<br />

„Viviano“.<br />

Beigegeben eine Expertise von Antonio Vannugli,<br />

Roma/Lucignano Val di Chiana, 19. Juli 2016. Mit ausführlicheren<br />

Literaturangaben.<br />

In der beigegebenen Literatur lautet die Titelbezeichnung<br />

„Porto dorico.“<br />

Gezeigt ist in der linken Bildseite eine antike Tempelfront<br />

mit sechs kannelierten Säulen, die ein Gebälk<br />

tragen, ohne Giebel und mit teilweise fehlenden Steinblöcken.<br />

Eine breite Treppenanlage führt zum Meeresgewässer<br />

herunter, das sich rechts bis zum überwölkten<br />

Horizont erstreckt. Ein vierseitiges Kuppelgebäude<br />

steht dahinter im Licht. Zwischen den Säulen nobel<br />

gekleidete Männer im Gespräch und ein Hündchen,<br />

an den Ufertreppen Arbeiter, und Fischer neben einem<br />

Kahn.<br />

Die Darstellung besticht durch die gekonnte Lichtwirkung,<br />

die besonders im Bereich der Säulen sonnenbeschienene<br />

und verschattete Partien aufweist. Auch<br />

die Wolkenbildung entspricht dieser verlebendigenden<br />

Stilistik.<br />

Viviano Codazzi ist wohl der bedeutendste Vedutenund<br />

Architekturmaler des 17. Jahrhunderts in Italien,<br />

noch lange vor den späteren Vedutisten wie Canaletto<br />

u.a.<br />

Das Œuvre des Freskanten und Barockmalers zeigt,<br />

dass sich dieser Künstler überwiegend der Darstellung<br />

antiker Tempelansichten, Veduten und fantastischer<br />

Architekturen gewidmet hat. Als Spezialist auf<br />

diesem Gebiet erfuhr Codazzi lange Zeit nur wenig<br />

Beachtung, obgleich er in seinen Wirkungsjahren bereits<br />

als der vielleicht Größte unter den Malern der<br />

perspektivischen Architekturmalerei gewürdigt wurde,<br />

ja sogar als „quasi il Vitruvio die questa classe di pittori“<br />

(Luigi Lanzi, 1732-1810). Der bedeutende Kunstwissenschaftler<br />

Roberto Longhi (1890-1970) erkannte in<br />

Codazzi einen „Caravaggio und Canaletto zugleich“.<br />

Inzwischen gilt als gesichert, dass Codazzi als der<br />

eigentliche Begründer der realistischen Vedute war,<br />

wie sie erst ab einer Generation später durch die<br />

Vedutisten wie A. Canale, Marieschi oder Bellotto,<br />

aber auch Claude Lorrain dann zur neuen Gattung gebracht<br />

wurde. Die Staffagefiguren in seinen Bildern<br />

sind oft von Kollegen geschafffen. Es wird vermutet,<br />

dass der Einfluss nordeuropäischer Maler wie Bartholomeus<br />

Breenbergh oder Van Poelenburg für die klassizistische<br />

Auffassung der Architekturen bei Codazzi<br />

mitverantwortlich waren. A.R.<br />

Literatur:<br />

Das Gemälde ist in der Literatur aufgeführt und<br />

abgebildet:<br />

Ciancarlo Sestieri, Capriccio architettonico in tItalia nel<br />

XVII e XVIII secolo, Rom 2015, Nr. 105 mit Abb.<br />

Vgl. Luigi Lanzi, Storia pittorica della Italia. Dal risorgimento<br />

delle Belle Arti fin presso al fin del XVIII<br />

secolo, Bassano 1809.<br />

Vgl. Giuliano Briganti, Viviano Codazzi, in: I pittori<br />

bergamaschi dal XIII al XIX secolo, Il Seicento, I,<br />

Bergamo 1983, S. 643-741.<br />

Vgl. Rossella Pantanella, Viviano Codazzi, in: La pittura<br />

di paesaggio in Italia. Il Seicento, Katalog, Mailand<br />

2004, S. 266-268.<br />

(1331001) (2) (11)<br />

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VIVIANO CODAZZI,<br />

1604 BERGAMO – 1670 ROME<br />

SEASHORE WITH COLONNADED TEMPLE<br />

AND FIGURE STAFFAGE<br />

Oil on canvas.<br />

52 x 69 cm.<br />

Early inscription with artist's name “Viviani” on the<br />

back of the canvas.<br />

Accompanied by an expert’s report by Antonio Vannugli,<br />

Roma/ Lucignano Val di Chiana, 19 July 2016,<br />

including further detailed references. In the accompanying<br />

literature, it is titled as “Porto dorico”.<br />

Viviano Codazzi is probably the most important veduta<br />

and architectural painter of the 17th century in Italy,<br />

active long before the later veduta painters like Canaletto<br />

and others. The notable art historian Roberto<br />

Longhi (1890 – 1970) recognized in Codazzi a “Caravaggio<br />

and Canaletto at the same time”. It is now certain<br />

that Codazzi was the actual pioneer of the realistic<br />

veduta, which was not taken up as a new genre until<br />

a generation later by veduta painters such as A. Canale,<br />

Marieschi or Bellotto, but also Claude Lorrain.<br />

Literature:<br />

The painting is listed and illustrated in the literature:<br />

Ciancarlo Sestieri, Capriccio architettonico in Italia<br />

nel XVII e XVIII secolo. Rome 2015, no. 105 with ill.<br />

cf. Luigi Lanzi, Storia pittorica della Italia. From the<br />

risorgimento delle Belle Arti fin presso al fin del<br />

XVIII secolo, Bassano 1809.<br />

cf. Giuliano Briganti, Viviano Codazzi, in: I pittori bergamaschi<br />

dal XIII al XIX secolo, Il Seicento, I, Bergamo<br />

1983, pp. 643-741.<br />

cf. Pantanella, Rossella, Viviano Codazzi, in: Cat. La<br />

pittura di paesaggio in Italia. Il Seicento, L. Trezzani<br />

(ed.), Milan 2004, pp. 266-268.<br />

€ 25.000 – € 40.000<br />

Sistrix<br />

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189


559<br />

GIOVANNI PAOLO PANINI,<br />

1691 PIACENZA – 1765 ROM, ZUG.<br />

ANTIKE RUINEN MIT BESUCHERN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73 x 99 cm.<br />

Ansicht einer ruinösen Tempel- und Palastanlage mit<br />

Säulen und Rundbögen, daneben umherliegende<br />

Steinfragmente. Zu diesen Stücken gehören am linken<br />

Bildrand, vor zwei mächtigen Säulen, ein Kapitell,<br />

der Dreiviertel-Torso einer nackten Frau und das steinerne<br />

Standbild eines Mannes am Ufer eines kleinen<br />

Flusses. Dieser fließt durch die Ruinen in der Bildmitte<br />

und wird auch zum Baden genutzt, wie ein nackter<br />

Mann beweist, der sich gerade abtrocknet. Zu den<br />

Fragmenten gehört auch eine Vase mit umlaufenden<br />

Blattdekor sowie ein Relief mit zwei Masken, das auf<br />

einem hohen Sockel steht. Im Hintergrund die bergige<br />

Landschaft unter hohem wolkigem Himmel. Auf<br />

der rechten Randseite ragen zwei große Bäume in<br />

den wolkenreichen Himmel. Das Gemälde ist bevölkert<br />

von zahlreichen Figuren, darunter sind links hinter<br />

einer balkonartigen Brüstung drei junge Männer mit<br />

zwei Frauen im Gespräch, unterhalb dieser Gruppe<br />

zwei an den Ruinen sehr interessierte Männer, von<br />

denen einer auf die Standskulptur mit seiner linken<br />

Hand deutet. Der Betrachter wird in die Antike geführt,<br />

bei der einzelne Elemente kunstvoll arrangiert<br />

dargestellt werden.<br />

(12821042) (18)<br />

GIOVANNI PAOLO PANINI,<br />

1691 PIACENZA – 1765 ROME, ATTRIBUTED<br />

ANTIQUE RUINS WITH VISITORS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

73 x 99 cm.<br />

View of temple and palace ruins with pillars and round<br />

arches surrounded by scattered ruins.<br />

€ 16.000 - € 24.000<br />

Sistrix<br />

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191


560<br />

GIOVANNI PAOLO PANINI,<br />

1691 PIACENZA – 1765 ROM, ZUG.<br />

RÖMISCHE IDEAL-ARCHITEKTURLANDSCHAFT<br />

MIT FIGURENSTAFFAGE<br />

GIOVANNI PAOLO PANINI,<br />

1691 PIACENZA – 1765 ROME, ATTRIBUTED<br />

IDEAL ARCHITECTURAL LANDSCAPE OF ROME<br />

WITH FIGURE STAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

70 x 95 cm.<br />

Im Gegensatz zu den meisten Capriccios oder Ruinendarstellungen<br />

Paninis und seines Kreises, sind<br />

hier die römischen Architekturversatzstücke weitgehend<br />

im Sinne der Antike unversehrt wiedergegeben.<br />

Im Zentrum ein großer Architekturrundbogen mit darüberstehendem<br />

Triglyphengebälk und bekrönender<br />

Balustrade, sowie seitlichen großen Voluten, Sphinxfigur<br />

und Karyatiden. Im Bogen ein Brunnenbecken<br />

mit lagernder Steinfigur der Fortuna. Links daneben<br />

Ruine eines römischen Tempels mit runden Säulen<br />

und kannelierten Pilastern. Die Figurenstaffage locker<br />

eingefügt, ungewöhnlicherweise rechts ein zum rechten<br />

Bildrand hin ziehender Reiter. (†)<br />

(1290128) (11)<br />

Oil on canvas.<br />

70 x 95 cm. (†)<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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192 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.


561<br />

ANDREA LOCATELLI,<br />

1695 ROM – 1741, ZUG.<br />

ARCHITEKTURCAPRICCIO MIT DEM TITUSBOGEN<br />

UND DEM PETERSDOM<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

70 x 100 cm.<br />

Malerischer Blick auf den großen Titusbogen, daneben<br />

ein Rundbau und die in den Himmel ragende<br />

hohe Trajanssäule, vor weiteren Rundbögen auf der<br />

linken Seite, die den Blick auf das Meer freigeben mit<br />

einem großen Segelschiff. Durch den Titusbogen hindurch<br />

ist in der Ferne, im diesigen Licht der Sonne,<br />

die mächtige Kuppel des Petersdoms erkennbar. Im<br />

Vordergrund rechts die Reste einer beschädigten<br />

Brunnenanlage mit funktionierendem Wasserspeier,<br />

bei dem eine junge Frau in südländischer Kleidung<br />

Wasser geholt hat, welches sie in einem großen Krug<br />

auf ihrem Kopf trägt. Auf der Mitte auf einem Sockelstück<br />

kniend zwei Männer mit Zeichenblock, die dabei<br />

von einem alten Mann und einer Frau mit Kind beobachtet<br />

werden. Das Gemälde gibt somit auf interessante<br />

Weise das Interesse des 18. Jahrhunderts an<br />

den antikrömischen Artefakten wieder. Qualitätvolle<br />

Malerei mit besonderer Betonung von Licht- und<br />

Schattenverhältnissen in reduzierter Farbigkeit.<br />

(12901021) (18)<br />

ANDREA LOCATELLI,<br />

1695 ROME – 1741, ATTRIBUTED<br />

ARCHITECTURE CAPRICCIO WITH ARCH OF TITUS<br />

AND ST. PETER'S BASILICA<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

70 x 100 cm.<br />

Picturesque view of the large Arch of Titus with a circular<br />

building next to it and Trajan’s Column reaching<br />

high into the sky. High-quality painting that specially<br />

emphasizes light and shade in reduced chromaticity.<br />

€ 14.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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193


562<br />

LOUIS DE CAULLERY,<br />

UM 1580 CAMBRAI – UM 1621 ANTWERPEN, ZUG.<br />

Der hier angenommene Maler war Schüler von Joos<br />

de Momper d. J. (1564-1635) und wurde 1602 <strong>Meister</strong><br />

der Sankt Lukasgilde als Nachfolger von Paul Vriedeman<br />

de Vries (um 1567-um 1635).<br />

NOBLE GESELLSCHAFT BEI BETRACHTUNG<br />

RÖMISCHER RUINEN EINER HAFENSTADT<br />

Öl auf Kupfer.<br />

50 x 66 cm.<br />

Verso Stempel von Peter Stas und Datierung<br />

„ANNO 1604“.<br />

Blick auf das Gelände im Vordergrund und die römischen<br />

Ruinen dahinter aus leichter Kavaliersperspektive.<br />

Nach rechts senkt sich das verschattete Gelände<br />

ab, hinter einer hell beleuchteten Uferzone mit Hafentempel<br />

und einer gegenüberliegenden Schenke mit<br />

Vordach. Der Bogendurchblick der großen Ruine zeigt<br />

einen großen Platz mit Obelisk, gesäumt von Palastgebäuden.<br />

Die Szenerien im Vordergrund dokumentieren<br />

hier das frühe Interesse der Gesellschaft an der<br />

antiken Geschichte. So stehen einige Gruppen beisammen,<br />

jeweils unterrichtet oder geführt von einem<br />

Kundigen, der auf einzelne Steinstücke oder Antikenreste<br />

verweist. An der linken unteren Bildecke eine<br />

Dreiergruppe: Ein Herr mit breitrandigem Hut in Begleitung<br />

einer Dame und eines Knaben, wobei es sich<br />

hier möglicherweise auch um die Auftraggeber des<br />

Gemäldes handeln könnte. Der Maler hat hier größten<br />

Wert auf die besondere Leuchtkraft der Uferzone gesetzt,<br />

und um diese zu erhöhen, den Himmel in betont<br />

kräftigem Blau vorgeführt, die Sonne hinter der<br />

Ruine positioniert und dadurch eine Schattenbildung<br />

erzeugt. Vergleichbare Werke finden sich in den Museen<br />

Hamburg und Reims.<br />

(13013214) (11)<br />

LOUIS DE CAULLERY,<br />

CA. 1580 CAMBRAI – CA. 1621 ANTWERP,<br />

ATTRIBUTED<br />

ARISTOCRATIC PARTY LOOKING AT ROMAN RUINS<br />

IN HARBOUR TOWN<br />

Oil on copper.<br />

50 x 66 cm.<br />

Verso stamp by Peter Stas and dated “ANNO 1604”.<br />

View in cavalier perspective of the terrain in the foreground<br />

with Roman ruins in the background. Similar<br />

paintings can be found in museums in Hamburg or<br />

the Reims.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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563<br />

GABRIELE BELLA,<br />

1730 VENEDIG – 1799 EBENDA<br />

BLICK AUF DIE INSEL VON SAN GIORGIO<br />

IN VENEDIG IN RICHTUNG DES BECKENS<br />

VON SAN MARCO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

61 x 91 cm.<br />

In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Prof. Dario Succi, Gorizia<br />

(in Kopie vorliegend).<br />

Blick von leicht erhöhtem Standpunkt auf die Insel<br />

San Giorgio Maggiore mit der prachtvollen Fassade<br />

der Palladio-Kirche. Über ein rautenmäßiges Pflaster<br />

führt vom Eingang der Kirche der Weg zu einigen Treppenstufen,<br />

an deren Ende im Wasser eine schwarze<br />

Gondel liegt. Nur wenige Figuren beleben das Ufer vor<br />

der Kirche mit dem deutlich erkennbaren Campanile<br />

und dem hinter der Fassade liegenden rosafarbenen<br />

Gebäude mit Kuppel. Im Becken vor der Kirche einige<br />

Gondeln und einige prachtvolle Dreimaster, teils mit<br />

Beflaggung und goldglänzendem Heck. In der Ferne<br />

die prachtvolle Uferseite Venedigs mit dem Palast,<br />

dem Campanile und den beiden großen Säulen an der<br />

Piazzetta. Malerei, die durch die leuchtende Farbpalette<br />

belebt wird, die von den warmen Farbtönen bis zum<br />

intensiven Blau des fast wolkenlosen Himmels reicht.<br />

Stimmungsvolle Darstellung mit weitem Panoramablick<br />

des Künstlers, dessen Berühmtheit vor allem auf<br />

eine Sammlung von 67 Gemälden zurückzuführen ist.<br />

<strong>Teil</strong>s Retuschen.<br />

Anmerkung:<br />

Laut Succi liegt der hier gezeigten Ansicht von Bella,<br />

wie oft bei seinen Werken, ein Stich von Michele<br />

Giovanni Marieschi (1696/1710-1743) zugrunde, der<br />

zu der Serie von 21 Ansichten mit dem Titel „Magnificentiores<br />

selectioresque urbis Venetiarum pros pectus“<br />

gehört, die 1741 von demselben Autor veröffentlicht<br />

wurde.<br />

(1330771) (3) (18)<br />

GABRIELE BELLA,<br />

1730 VENICE – 1799 IBID.<br />

VISTA OF THE ISLAND OF SAN GIORGIO IN VENICE<br />

IN THE DIRECTION OF THE SAN MARCO BASIN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

61 x 91 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Professor<br />

Dario Succi, Gorizia, in copy.<br />

Notes:<br />

As is often the case in the artist’s work – according<br />

to Succi - Bella’s vista here is based on an engraving<br />

by Michele Giovanni Marieschi (1696/1710-1743), belonging<br />

to a series of 21 vistas entitled “Magnificentiores<br />

selectioresque urbis Venetiarum prospectus”,<br />

published in 1741 by the same author.<br />

€ 25.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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195


564<br />

ITALIENISCHER MALER DES<br />

18./ 19. JAHRHUNDERTS<br />

BLICK DURCH DEN TITUSBOGEN AUF<br />

DAS RÖMISCHE KOLOSSEUM<br />

Öl auf Leinwand.<br />

47 x 30 cm.<br />

Rechts unten schwer leserlich signiert „Robiliart“.<br />

Im vergoldeten klassizistischen Rahmen um 1800.<br />

Das Kolosseum im Hintergrund, im Spätlicht rötlich<br />

beleuchtet. Am Titusbogen – errichtet nach der Eroberung<br />

Jerusalems – ist links das Pferderelief im Schatten<br />

zu erkennen, am Boden Steintrümmer des Forums.<br />

(13220016) (11)<br />

ITALIAN SCHOOL,<br />

18TH/ 19TH CENTURY<br />

VIEW OF THE COLLOSSEUM IN ROME THROUGH<br />

THE ARCH OF TITUS<br />

Oil on canvas.<br />

47 x 30 cm.<br />

Hardly legible signature “Robiliart” lower right.<br />

In classical gilt frame, ca. 1800.<br />

€ 14.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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565<br />

BERNARDO CANAL,<br />

1674 VENEDIG – 1744<br />

DER TEMPEL DES ANTONINUS PIUS UND<br />

DER FAUSTINA AUF DEM FORUM ROMANUM<br />

Öl auf Leinwand.<br />

80 x 134 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegebene Fotoexpertise von Bozena Anna Kowalczyk,<br />

die das vorliegende Werk als Vorläufer des größerformatigen<br />

Gemäldes gleichen Themas im Museum der<br />

schönen Künste in Budapest, auf 1720 datiert.<br />

BERNARDO CANAL,<br />

1674 VENICE – 1744<br />

TEMPLE OF ANTONINUS PIUS AND FAUSTINA<br />

AT THE FORUM ROMANUM<br />

Oil on canvas.<br />

80 x 134 cm.<br />

Accompanied by expert´s report by Bozena Anna<br />

Kowalczyk, dating the artwork to 1720. Restored.<br />

€ 50.000 - € 90.000<br />

Sistrix<br />

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Leicht in die Breite gezogene und variierende Ansicht<br />

des Tempels des Antonius Pius und der Faustina auf<br />

dem Form Romanum in spätnachmittäglichem Sonneneinfall,<br />

sodass die das Gebälk tragenden korinthischen<br />

Säulen im Sonnenlicht erstrahlen. Eine Grasnabe<br />

mit rahmendem Zweig als Repoussoir dienend.<br />

Bernardo Canal malte diese Komposition in mehreren<br />

Varianten, wobei besonders die Breite des dargestellten<br />

Gebäudes variiert. Rest.<br />

Bernardo Canal gehört zum älteren und früheren Kreis<br />

der venezianischen Vedutisten, wie Lucca Carlevaris<br />

(1663/65 - 1729/31), Johann Richter (1665 - 1745) oder<br />

Bernardo Bellotto (1721-1780), während sein Sohn Giovanni<br />

Antonio Canal (1697 - 1768) als der bekannte<br />

Canaletto aus diesem Kreis hervorging. In den Aufzeichnungen<br />

der venezianischen Malergilde wird er in<br />

den Jahren 1737 - 1743 erwähnt, taucht erstmals 1717<br />

auf, als er zusammen mit seinem Bruder Cristoforo<br />

und seinem Sohn Antonio Bühnendekorationen für<br />

das Teatro Sant'Angelo in Venedig schuf. 1719/20 ist<br />

er in Rom nachweisbar, dort ebenfalls zusammen mit<br />

seinem Sohn mit Dekorationen für das Opernhaus beschäftigt,<br />

wobei wir erfahren, dass er Kulissen für die<br />

Opern von Alessandro Scarlatti (1660 - 1725) schuf,<br />

die 1720 aufgeführt wurden. Sein Malstil unterscheidet<br />

sich von dem seines Sohnes Canaletto im Wesentlichen<br />

durch eine stärkere Kontrastierung und Betonung<br />

dunklerer Konturen.<br />

(13306123) (10)<br />

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197


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566<br />

ANDREA LOCATELLI,<br />

1695 ROM – 1741, ZUG.<br />

Gemäldepaar<br />

SÜDLICHE LANDSCHAFTEN MIT<br />

GEBÄUDEN UND FIGUREN<br />

ANDREA LOCATELLI,<br />

1695 ROME – 1741, ATTRIBUTED<br />

Pair of Paintings<br />

A PAIR OF SOUTHERN LANDSCAPES<br />

WITH BUILDINGS AND FIGURES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Je 38,5 x 63,5 cm.<br />

In vergoldeten Rahmen mit gravierten Schildern mit<br />

Künstlerbezeichnung.<br />

Das erste Gemälde zeigt unter hellblauem Himmel<br />

eine Landschaft mit Rundturm und kleinen Gebäuden<br />

an einem Gewässer, nach links ein Weg mit einem<br />

Hirten und seiner Herde unterhalb der Mauern einer<br />

Burganlage. Im Vordergrund am Ufer zwei Männer im<br />

Gespräch. Auf dem Gegenstück im Zentrum eine kleine<br />

Kirche mit Vierkantturm und anschließendem Mauerbogen,<br />

durch den ein Weg führt, sowie links eine<br />

Baumgruppe, unter der ein Paar im Schatten liegt.<br />

Links davon Blick in ein helles, sonnenbeschienenes<br />

Tal. Im Vordergrund ein Schäfer mit seiner Herde,<br />

während der linke Bildrand einen großen Baum als<br />

Repoussoir wiedergibt. Durch die Auflichtung der<br />

Wolken rechts fallen die warmen gelblichen Strahlen<br />

der Spätsonnne. Harmonische Darstellungen in weicher<br />

Farbgebung in der typischen Manier des bekannten<br />

Künstlers, wobei auch hier der Einfluss von<br />

Claude le Lorrain (1600-1682) erkennbar ist. Kleine<br />

Durchstoßung.<br />

(13014824) (3) (18)<br />

Oil on canvas.<br />

38.5 x 63.5 cm each.<br />

€ 5.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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199


567<br />

RICHARD WILSON,<br />

1713/14 – 1782, ZUG.<br />

DER AVERNUS-SEE MIT DEM APOLLOTEMPEL<br />

IN DER FERNE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

44 x 55 cm.<br />

Links unten Monogramm „RW“.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Am Rande eines Weges, der um einen großen See<br />

führt, zwei Wanderer in Rückenansicht mit Blick auf<br />

das blau-graue Wasser mit einem kleinen Fischerboot,<br />

das gerade Netze auslegt. Linksseitig der beiden Männer<br />

zwei antike Fragmente, ihnen gegenüber, auf der<br />

anderen Uferseite, wohl die Überreste des antiken<br />

Apollotempels. Dahinter sich hochziehend ein bewaldetes<br />

Gebirge mit einer großen Burganlage unter<br />

hellblauem Himmel mit großen Wolkenformationen,<br />

im Licht der leicht gelblich untergehenden Sonne.<br />

Rechtsseitig wird das Bild gerahmt von einem hohen<br />

Baum und einem knorrig nach oben ragenden Baumstamm.<br />

Harmonische ruhige Malerei, teils mit Spiegelung<br />

der am Ufer stehenden Gebäude im Wasser, in<br />

der typischen Manier des Künstlers.<br />

Anmerkung:<br />

Ein fast identisches spiegelverkehrtes Gemälde des<br />

Künstlers wurde bei Bonhams, London, am 12. März<br />

2014 unter Lot 63 angeboten, jedoch sind bei diesem<br />

Gemälde drei Figuren im Vordergrund dargestellt.<br />

(13311013) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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568<br />

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />

1762 PALMANOVA – 1844 MAILAND<br />

Der Künstler war ein italienischer Maler des Klassizismus,<br />

er studierte in Brescia und war Schüler von<br />

Girolamo Romanino Romani (1484/87-1562). Später<br />

zog er nach Venedig und setzte sein Kunststudium unter<br />

Giovanni Antonio Canal (1697-1768) fort. Von 1834<br />

bis 1838 unternahm er eine Reihe von Reisen, die ihn<br />

u.a. nach Florenz, Rom, Neapel und Paestum führten.<br />

Mit seinen Venedigveduten begründete Bison ein<br />

kommerzielles Genre um der Nachfrage von Touristen<br />

und Sammlern nachzukommen. Neben zahlreichen<br />

Venedigansichten schuf er auch idyllische Fantasielandschaften.<br />

Neben der Vielfalt seiner Themen ist<br />

besonders die hohe Qualität seiner Bildproduktion<br />

hervorzuheben.<br />

AN DER FURT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

49 x 63,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Unter hohem, durch das Licht der untergehende Sonne<br />

leicht rötlich verfärbtem Himmel, eine Familie<br />

beim Durchschreiten einer Furt. Ein kleiner Junge<br />

geht voran, ihm folgt ein Muli mit der darauf sitzenden<br />

Großmutter und einem Kleinkind und schließlich<br />

der Vater mit seiner Frau, die ein weiteres Kind in ihrem<br />

linken Arm hält. Das hellblaue Wasser so klar,<br />

dass teils die Füße der Laufenden sichtbar sind. Hinter<br />

ihnen ein großes, bewachsenes Felsenstück und<br />

linksseitig ein Wasserfall. Nach rechts geht der Blick<br />

in die Ferne auf ein höher gelegenes Ufer mit Gebäuden<br />

und einen hohen Berg mit einer Burganlage.<br />

Stimmungsvolle Darstellung in weichen Farbtönen in<br />

der Manier des Künstlers.<br />

Anmerkung:<br />

Das Gemälde wurde 1982 von Egidio Martini mit<br />

seinem Standort in einer Privatsammlung in Cortina<br />

d'Ampezzo veröffentlicht (E. Martini, La pittura del<br />

Settecento veneto, Udine 1982, S. 114, S. 558 Anm.<br />

396, Abb. 933) und ist im 2012 erschienenen Katalog<br />

der Gemälde von Giuseppe Bernardino Bison mit<br />

anderen Maßen (62 x 88 cm) enthalten (Giuseppe<br />

Pavanello, A.Craievich, Alberto-Daniele D´Anza,<br />

iuseppe Bernardino Bison, Triest 2012, S. 244,<br />

Nr. 301). (13200114) (18)<br />

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />

1762 PALMANOVA – 1844 MILAN<br />

AT THE FORD<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

49 x 63.5 cm.<br />

Notes:<br />

The painting was published in 1982 by Egidio Martini<br />

with its location listed in a private collection in Cortina<br />

d’Ampezzo (E. Martini, La pittura del Settecento<br />

veneto, Udine 1982, p. 114, p. 558 note 396, ill. 933)<br />

and is listed in the 2012 catalogue of paintings by Guiseppe<br />

Bernadino Bison with differing dimensions (62<br />

x 88 cm) (Guiseppe Pavanello, A. Craievich, Alberto­<br />

Daniele D’Anza, Giuseppe Bernardino Bison, Trieste<br />

2012, p. 244, no. 301).<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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201


569<br />

FRANÇOIS BOUCHER,<br />

1703 PARIS – 1770 EBENDA, KREIS DES<br />

DER VOGELBAUER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

85 x 113 cm.<br />

In teilvergoldetem und grün gefasstem Rahmen.<br />

Eingebettet in eine durch flüssigen Pinselduktus dargestellten<br />

schroffen Landschaft mit offenem Gewässer<br />

vier Puttofiguren, die sich an einem Vogelbauer zu<br />

schaffen machen. Dieser steht im 18. Jahrhundert für<br />

den Verlust der sexuellen Unschuld, sobald der Vogel<br />

dem Käfig entsteigt.<br />

(1331103) (13)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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570<br />

GEORGE ROMNEY,<br />

1734 DALTON-IN-FURNESS, LANCASHIRE –<br />

1802 KENDAL, ZUG.<br />

ALLEGORIE AUF DIE GEBURT SHAKESPEARES<br />

GEORGE ROMNEY,<br />

1734 DALTON-IN-FURNESS, LANCASHIRE –<br />

1802 KENDAL, ATTRIBUTED<br />

ALLEGORY OF THE BIRTH OF SHAKESPEARE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

117,3 x 159 cm.<br />

Der Titel des großformatigen Gemäldes ist aus der<br />

Vorbesitzertradition überliefert. Dargestellt ist im Zentrum<br />

des Bildes ein nacktes Kleinkind, auf einem Laken<br />

sitzend, daneben eine Frau mit nackten Brüsten<br />

sowie rechts eine in roter Kleidung kniende weibliche<br />

Figur mit wild-offenen Haaren. Die Hauptfigurengruppe<br />

hinterfangen von einem nahezu visionär wiedergegebenen<br />

weiblichen Gesicht in weit ausgebreitetem,<br />

hell erleuchtetem weißen Tuch. An den Seiten weitere<br />

Figurengruppe symbolischer bzw. allegorischer Art.<br />

Im oberen Bildteil starker Lichteinfall. Unverkennbar<br />

ist die figürliche Reminiszenz der rechten knienden<br />

Figur mit einem daneben stehenden Salbgefäß an die<br />

Ikonografie von Magdalenen-Bildern, wobei die links<br />

liegende weibliche Figur wohl als leibliche Mutter zu<br />

verstehen ist. Insgesamt unterliegen sämtliche Figuren<br />

einer tieferen, allergorisch mystisch-symbolischen<br />

Bedeutung in Hinblick auf das Werk Shakespeares. (†)<br />

(13306057) (10)<br />

Oil on canvas.<br />

117.3 x 159 cm. (†)<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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203


571<br />

FRANZÖSISCHER MALER DES 18./19. JAHRHUNDERTS<br />

VENUS UND AMOR<br />

FRENCH PAINTER OF THE 18TH/19TH CENTURY<br />

VENUS AND AMOR<br />

Öl auf Leinwand.<br />

76 x 110 cm.<br />

Venus (die Schaumgeborene) auf einer Wolkenbank,<br />

halb aufgerichtet lagernd, mit blauem Velum, den Rücken<br />

dem Betrachter zugewandt, hat dem Amorknaben<br />

den Pfeil entrissen und weist ihn mit ernstem<br />

Blick zurecht. Das Amorknäblein vor ihr kniend, die<br />

Hände auf ihr Knie gestützt, daneben Pfeileköcher<br />

und Bogen. Über die Wolkenbank hinweg Blick auf<br />

den tiefer liegenden Ozean im Spätlicht. Venus ist mit<br />

hochgebundenem Haar dargestellt, in das ein blaues<br />

Band sowie eine Perlenkette eingeflochten ist, wobei<br />

die Perlen auf ihre Geburt (aus dem Meer geboren)<br />

hinweisen sollen. Die Malerei geht stark auf italienische<br />

Vorbilder zurück, sowohl in der Stilistik als auch in<br />

Peinture und Farbauftrag. (†)<br />

(13306025) (10)<br />

Oil on canvas.<br />

76 x 110 cm. (†)<br />

€ 16.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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572<br />

MALER UM 1800 IN DER STILNACHFOLGE DER<br />

FLÄMISCHEN SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

LOT UND SEINE TÖCHTER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

80 x 104 cm.<br />

In akanthusblattverziertem Rahmen.<br />

Lot musste sich schon setzen, ist aber noch in der<br />

Lage den weiten gebuckelten Kelch emporzuhalten,<br />

in den eine seiner Töchter Wein zu gießen im Begriff<br />

ist, während die andere sinnbildlich für den Wein Trauben<br />

in ihrer Schürze trägt.<br />

(1330971) (13)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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205


573<br />

MEISTER DER TRIANON-GRUPPE,<br />

FRANKREICH, ERSTES VIERTEL DES<br />

18. JAHRHUNDERTS.<br />

JUPITER UND ANTIOPE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

59 x 128 cm.<br />

Inmitten der Lichtung eines Waldes liegt die nackte<br />

schlafende Antiope auf einem weißen Seidentuch.<br />

Gott Jupiter hat sich ihr in Gestalt eines Satyr mit<br />

Bocksbeinen und am Kopf mit Hörnern eines Ziegenbocks<br />

genähert, um sie zu verführen. Er zieht ihr das<br />

seidene Laken vom Leib, das sie bisher bedeckt hatte.<br />

Ihm zur Seite steht der kleine Liebesgott Eros mit<br />

Flügeln, blauem Tuch und einem Köcher mit den Liebespfeilen.<br />

Die linke Bildhälfte gibt den Blick frei in<br />

eine weite hügelige Landschaft unter wolkigem Himmel,<br />

im Licht der untergehenden Sonne. Am unteren<br />

linken Rand spielen zwei Putti mit dem großen Flügel<br />

eines Adlers, der stellvertretend für den Gott Jupiter<br />

steht. Sie werden dabei umgeben von einem Wolkenbündel.<br />

Für Maler des 18. Jahrhunderts beliebtes<br />

Motiv aus der giechischen Mythologie.<br />

(13306211) (10)<br />

€ 9.000 - € 13.000<br />

Sistrix<br />

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574<br />

JOHANN CHRISTOPH FRISCH,<br />

1738 – 1815<br />

LANDSCHAFT MIT SCHLAFENDER ANTIOPE,<br />

AMOR UND JUPITER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

74 x 92 cm.<br />

Rechts unten signiert auf Priapos-Jerme<br />

„J. C. Frisch pinx“.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

In Landschaft mit blauem Himmel und weiß-grauen<br />

Wolkenformationen, unterhalb eines großen alten<br />

Baumes, in dem ein großes rotes Velum hängt, das<br />

am Rand mit Fransen versehen ist, die schöne schlafende,<br />

fast nackte Venus, nur mit einem dünnen Tuch<br />

versehen, das ihren Schambereich bedeckt. Neben ihr<br />

eine Gefährtin und weiter auf einem weißen, seidig<br />

glänzenden Laken liegend Amor mit kleinen Flügeln in<br />

Rückenansicht, hinter sich seinen Köcher mit Pfeilen<br />

liegen habend. Von rechts nähert sich der Gott Zeus in<br />

Gestalt eines Satyrns, der in der römischen Mythologie<br />

Jupiter genannt wurde, mit Efeukranz in den Haaren,<br />

einem Bart, einem Fell über seinen Schultern tragend<br />

und mit Bocksbeinen. Neben ihm reckt ein Adler seinen<br />

Hals in die Höhe, eines der Attribute des Gottes Zeus.<br />

Um ihn herum drei kleine nackte Amoretten, von denen<br />

zwei versuchen ihm mit einem gehaltenen Seil das<br />

Bein zu stellen. In der Mitte des Bildes, hinter Venus<br />

stehend, ein großer geflochtener Korb, gefüllt mit<br />

Früchten und mehreren Weintraubenrispen. Qualitätvolle<br />

Malerei mit vielen Details, bei der besonders das<br />

durch das Licht herausgestellte feine Inkarnat der Antiope,<br />

gegenüber dem dunklen Hintergrund und als<br />

Gegensatz zu der gebräunten Haut des Jupiter, besonders<br />

herausgestellt wird.<br />

(1330831) (3) (18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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575<br />

ITALIENISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

SPIELENDE PUTTI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

58 x 77 cm.<br />

In teilvergoldetem dekorativem Rahmen.<br />

In bergiger Landschaft, im Licht der untergehenden<br />

Sonne, vor großen Bäumen auf einer Wiese die beiden<br />

nackten blondhaarigen Putti, von denen einer<br />

eine rosafarbene Blüte aus der Hand des anderen<br />

haben möchte, der sich jedoch mit erhobener linker<br />

Hand leicht zu wehren versucht. Zwischen den beiden<br />

liegen am Boden zwei weitere Blüten in Rosa und<br />

Weiß. Liebevolle Malerei mit den pausbäckigen Putti,<br />

die sich besonders durch ihr weißes, leicht gebräuntes<br />

Inkarnat gegenüber der dunklen Umgebung abheben.<br />

(1330832) (3) (18)<br />

€ 2.500 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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207


576<br />

LOUIS FERDINAND I ELLE D. Ä.,<br />

1612 – 1689, ZUG.<br />

BRUSTBILDNIS EINER ELEGANTEN DAME<br />

(WOHL HENRIETTE D‘ANGLETERRE,<br />

SCHWESTER VON CHARLES II)<br />

Öl auf Leinwand.<br />

70 x 57 cm.<br />

Verso auf Leinwand mittig bezeichnet „FAIT PAR<br />

FERDINAND LAISNE“ und datiert 1661 oder 1761.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Vor dunklem Hintergrund das Portrait nach links der<br />

jungen Dame in goldfarbenem bestickten Kleid mit<br />

weitem Dekolleté, welches im oberen Bereich der<br />

Brust und des Armes mit einer wertvollen Brosche<br />

versehen ist. Zudem trägt sie hinter ihren Schultern<br />

einen roten, goldbestickten Überwurf. Sie hat ein zartes<br />

helles Inkarnat, rote Lippen und mit ihren hellen<br />

Augen blickt sie aufmerksam aus dem Bild heraus.<br />

Zusätzlich trägt sie wertvollen Perlenschmuck um den<br />

Hals und große Perlenohrringe. Repräsentative Darstellung<br />

in der typischen Manier des Künstlers, von<br />

dem weitere Portraits der Dargestellten existieren.<br />

(1330441) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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577<br />

MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

GROSSES PORTRAIT EINER JUNGEN KÖNIGIN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

233 x 160 cm.<br />

Österreich, 18. Jahrhundert.<br />

Ganzkörperportait einer jungen Königin in Herrscherpose<br />

vor barockem Palastgebäude mit rotem, zur linken<br />

Seite gezogenem schweren Brokatvorhang mit goldenen<br />

Franzen und goldener Quaste. Rechts der Blick<br />

in die Natur mit Alpenlandschaft unter nächtlichem<br />

Himmel. Die junge, zierliche Herrscherin trägt ein<br />

prachtvolles, mit floralen Silberfäden durchwirktes,<br />

glänzendes altrosafarbenes Kleid, darüber einen goldfarbenen,<br />

mit bunten Blüten bestickten Mantel, der<br />

mit Hermelin gefüttert ist. Auf ihrem Kopf eine weiße<br />

Perücke und wertvollem Kopf- und Ohrschmuck, um<br />

den schmalen Hals eine Kette und eine Edelsteinbrosche<br />

mit großer Perle im Dekolletébereich ihres<br />

Kleides. Mit ihrer linken Hand greift sie nach dieser<br />

Perle, während ihre rechte Hand auf der Herrscherkrone<br />

ruht, die auf einem golddurchwirkten Brokatkissen<br />

liegt, welches sich wiederum auf einem Tischchen mit<br />

roter Decke befindet. Repräsentatives Herrscherbildnis<br />

in feinster Malerei.<br />

(13306219) (10)<br />

PAINTER OF THE 18TH CENTURY<br />

LARGE PORTRAIT OF A YOUNG QUEEN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

233 x 160 cm.<br />

Austria, 18th century.<br />

Full-length portrait of a young queen in a ruler’s pose<br />

in front of a baroque palace building with a heavy red<br />

brocade curtain with gold fringes and golden tassel<br />

pulled to the left. This is a distinguished portrait of a<br />

ruler executed in the finest painting.<br />

€ 22.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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578 ENTFÄLLT<br />

209<br />

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579<br />

CHARLES LEBRUN,<br />

1619 PARIS – 1690, NACH<br />

DIE FAMILIE DES DARIUS ZU FÜSSEN<br />

ALEXANDER DES GROSSEN<br />

Gouache auf Papier.<br />

20,9 x 29,5 cm.<br />

Hinter Glas in Louis XV-Rahmen.<br />

Detailgetreue, ins Miniaturhafte gehende Wiederholung<br />

des bekannten, um 1660 entstandenen Gemäldes<br />

von Charles Lebrun, welches mit 164 x 260 cm wesentlich<br />

größer ist und sich in Versailles befindet. (†)<br />

Provenienz:<br />

Sotheby‘s, Auktion Mélanges – Provenant des collections<br />

du comte et de la comtesse de Viel Castel,<br />

12. September 2018, Lot 10.<br />

(1330606) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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580<br />

JEAN-BAPTISTE CHARPENTIER D. Ä.,<br />

1728 PARIS – 1806 EBENDA<br />

BLUMEN- UND GEMÄLDEVERKÄUFER VOR<br />

EINEM VERKAUFSSTAND, UM 1790<br />

Öl auf Leinwand.<br />

38 x 46 cm.<br />

Links unten Restsignatur.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Auf diesem Gemälde sind verschiedene Figuren bei<br />

ihren täglichen Aktivitäten an einem mit Markise überdachten<br />

Stand, der an einem großen Haus befestigt<br />

ist, zu erkennen. Im Vordergrund zwei Frauen, die sich<br />

streiten, wenn man dem Verhalten der älteren Frau<br />

glauben darf, die in rotem Rock mit dem Rücken zu<br />

uns steht, eine Schale mit Gemüse haltend. Die Hände<br />

in die Hüften gestemmt, ruft sie einer jungen Blumenverkäuferin<br />

zu, die sich ihr zuwendet. Ursache des<br />

Streites könnte der umgestürzte Gemüsekorb im Vordergrund<br />

des Gemäldes sein. Durch hellen Lichtfall<br />

auf die Frauen werden diese besonders herausgestellt.<br />

Im Hintergrund ist zudem ein betrunkener<br />

Mann zu sehen, der von einer Frau gestützt wird. Das<br />

Paar befindet sich am Eingang zu einem Gasthaus,<br />

das an seinem Schild und den beiden Krügen, die am<br />

Rahmen einer Markise hängen, zu erkennen ist. Auf<br />

der linken Seite des Hintergrundes stehen zwei reisende<br />

Verkäuferinnen vor einem Tresen beim Trinken,<br />

eine von ihnen hat ihren Korb abgestellt und lehnt sich<br />

gegen den Tresen. Zurück auf der Straße, befindet<br />

sich rechts im Halbdunkel ein Bilderhändler, dem ein<br />

junger Mann dabei hilft, die Rahmen seiner Bilder zu<br />

reparieren. Die Atmosphäre ist eher malerisch als theatralisch.<br />

Es wird besonders auf kleine Details geachtet;<br />

die Palette der lebhaften, teils leuchtenden Farben<br />

verleiht diesem Gemälde einen fröhlichen und distanzierten<br />

Aspekt. Das Licht wird hier und da auf die<br />

Gruppen gerichtet, um ihre Entdeckung zu verfolgen<br />

und die Reihenfolge ihres Erscheinens. (†)<br />

Anmerkung:<br />

Jean-Baptiste Charpentier d. Ä. war ein französischer<br />

Maler und Portraitist am königlichen Hof, der für seine<br />

Portraits von Marie-Antoinette und Mitgliedern des<br />

Königshauses berühmt wurde. Er begann mit der<br />

Darstellung von Genreszenen, wandte sich aber bald<br />

der Portraitmalerei der Aristokratie zu, bevor er wieder<br />

zur Genremalerei zurückkehrte. Er wurde 1760 in die<br />

Académie de Saint-Luc aufgenommen und wurde<br />

Professor und dann Berater. Nach der Schließung im<br />

Jahr 1777 stellte er weiterhin im Salon de la Correspondance<br />

aus und freundete sich mit Jean-Baptiste<br />

Greuze an. Als die Französische Revolution die Königliche<br />

Akademie auflöste, stellte er von 1791 bis 1799<br />

im Salon du Louvre aus. In den Diensten von Louis-<br />

Jean-Marie de Bourbon, Herzog von Penthièvre, wurde<br />

ihm eine beneidenswerte Position angeboten, von<br />

der das große, ganzfigurige Porträt des Herzogs, das<br />

im Musée des Beaux-Arts in Rennes aufbewahrt<br />

wird, zeugt. Neben fürstlichen Porträts sind auch<br />

die kleinen Genrebilder ein reizvoller <strong>Teil</strong> von Charpentiers<br />

Werk. Der Maler war ein Verfechter von lebhaften<br />

Szenen, die von kleinen Händlern und spielenden<br />

Kindern bevölkert sind.<br />

Seine Gemälde mit unprätentiösen Titeln sind immer<br />

wie kleine Theaterstücke aufgebaut, wie bei diesem<br />

vorliegenden Werk mit Blumenverkäuferin und Bilderverkäufer<br />

vor einem Stand, die Charpentier auf dem<br />

Salon von 1799 präsentierte.<br />

(1330937) (10)<br />

JEAN-BAPTISTE CHARPENTIER THE ELDER,<br />

1728 PARIS – 1806 IBID.<br />

FLOWER AND PICTURE VENDORS IN FRONT<br />

OF A STALL, CA. 1790<br />

Oil on canvas.<br />

38 x 46 cm.<br />

Remains of a signature lower left. (†)<br />

Notes:<br />

The artist was offered an enviable position in the<br />

service of Louis Jean Marie de Bourbon, Duke of<br />

Penthièvre, as evidenced by the large, full-length<br />

portrait of the Duke held at the Musée des Beaux-<br />

Arts in Rennes. In addition to princely portraits, the<br />

small genre pictures are also a delightful part of<br />

Charpentie’s œuvre. The painter was an advocate of<br />

lively scenes populated by small traders and children<br />

playing. His paintings with unpretentious titles are<br />

always designed like small theatre pieces, as in this<br />

work with a flower and picture vendor in front of a<br />

stall that Charpentier presented at the salon of 1799.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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211


581<br />

JEAN ANDRÉ BRONDES,<br />

1694 TOULOUSE – 1763 MONTPELLIER<br />

VIER SCHLACHTENSZENEN<br />

(davon 2 hier abgebildet)<br />

Kupferstiche.<br />

Sichtmaße: 9 x 25,8 cm.<br />

Jeweils bezeichnet.<br />

Im Passepartout, hinter Glas gerahmt.<br />

Dichtes Getümmel im Stil der italienischen Renaissance.<br />

Zur Beschreibung nicht geöffnet.<br />

(13313045) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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582<br />

FRANZÖSISCHER MEISTER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

PORTRAIT EINES ADELIGEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert. Im Hochoval.<br />

72 x 58 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen mit plastisch ausgearbeiteten<br />

Blüten.<br />

Vor abendlicher Landschaft das Halbportrait des jungen<br />

Mannes nach rechts in besticktem goldfarbenem<br />

Morgenmantel, weißem Kragen und langer lockiger<br />

Allonge-Perücke. Er hat ein dünnes Oberlippenbärtchen,<br />

wohlgeformte Augenbrauen und mit seinen<br />

glänzenden braunen Augen schaut er würdevoll aus<br />

dem Bild heraus. Die Darstellung an Portraits des<br />

Hyacinthe Rigaud (1659-1743) erinnernd; der Dargestellte<br />

könnte aus dem Haus Gurbor stammen.<br />

(1330442) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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213


583<br />

HEINRICH FRIEDRICH FÜGER,<br />

1751 HEILBRONN – 1818 WIEN, ZUG.<br />

PORTRAIT EINER JUNGEN FRAU MIT TAUBE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

60 x 47 cm.<br />

In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />

Vor grauem wolkigem Hintergrund das Bildnis einer<br />

jungen Frau nach links, die dem Betrachter ihre linke<br />

Schulter und ihr Gesicht zuwendet. Sie trägt ein blaues<br />

Gewand, das ihre linke Schulter frei lässt, hat dunkelblonde<br />

lockige Haare, die mit einem hellroten samtigen<br />

Band gebunden sind, das über die Schulter weitergeführt<br />

ist, hält in den schmalen zierlichen Fingern<br />

ihrer rechten Hand ein weiß-graues Täubchen, und mit<br />

ihrem zarten Inkarnat, den leicht geröteten Wangen<br />

und roten Lippen sowie mit den glänzenden braunen<br />

Augen schaut sie auf den Betrachter heraus. Vom<br />

Himmel in der oberen linken Ecke fallen mehrere<br />

helle Lichtstrahlen schräg auf die junge Frau herab und<br />

beleuchten zusätzlich ihr Gesicht und ihre Schulterpartie.<br />

Feine Malerei in der typischen Manier des<br />

Künstlers, ins besondere in der Art der Darstellung<br />

junger Frauen.<br />

Anmerkung:<br />

Füger war einer der bekanntesten und einflussreichsten<br />

deutschen Maler des Klassizismus. Für<br />

Studien hielt er sich mehrjährig in Rom auf. 1806<br />

wurde er Direktor der Kaiserlichen Gemäldegalerie<br />

und Schlosshauptmann im Schloss Belvedere.<br />

Literatur:<br />

Robert Keil, Heinrich Friedrich Füger (1751-1818).<br />

Nur wenigen ist es vergönnt das Licht der Wahrheit<br />

zu sehen, Wien 2009.<br />

(1331107) (18)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

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584<br />

FELICE BOSCARATTI,<br />

1721 VERONA – 1807 EBENDA, ZUG.<br />

CONCERTINO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

72 x 56 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Vor braunem Hintergrund in Nahsicht das Halbbildnis<br />

einer eleganten Dame in barocker Kleidung mit goldfarbenem<br />

Kleid, das im Bereich des Dekolletés und an<br />

den Ärmelenden mit weißer Spitze verziert ist, zudem<br />

im Brustbereich eine blaue Schleife und ein kleines<br />

Blütengebinde. Sie hat eine hohe, mit Band und<br />

Schmuck verzierte weiße Perücke, zudem wertvolle<br />

Ohrgehänge und eine lange Kette um ihren Hals. Mit<br />

ihren Händen spielt sie gerade auf einem Spinett. Mit<br />

ihrem Kopf wendet sie sich einem hinter ihr stehenden<br />

jungen Mann in roter Jacke und Hut zu, der sie<br />

liebevoll anblickt. Dabei hält er in seiner linken Hand<br />

eine Art Fagott, die auf das gemeinsame Konzert hinweist.<br />

Anmerkung:<br />

Ausgebildet in Verona bei Rotari, kehrte er nach einem<br />

Aufenthalt in Rom in der Werkstatt von Batoni in seine<br />

Heimat zurück und zog dann um 1778-79 nach Venedig,<br />

wo er 1807 starb. In den Genrebildern nahm er<br />

die Manier von Pietro Rotari (1707-1762) wieder auf,<br />

mit dem er manchmal verwechselt wird.<br />

(13200112) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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585<br />

DIONIJS VAN NIJMEGEN,<br />

1705 ROTTERDAM – 1798 EBENDA, ZUG.<br />

KÖNIG DAVID MIT DER HARFE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

85 x 61 cm.<br />

In vergoldetem, fein mit Blattwerk verziertem Rahmen.<br />

Vor durch differenzierte Lichtführung charakterisierte<br />

Hintergrundfolie das halbfigurige Bildnis eines alten<br />

bärtigen Mannes mit empor gerichtetem Blick in reich<br />

mit Hermelin besetztem rotem Samtumhang eine<br />

Harfe spielend. Das Werk von van Nijmegen ist sehr<br />

vielfältig. So sind von ihm Portraits, Allegorien und<br />

mythologische Szenen bekannt, und seltener auch<br />

biblische Szenen.<br />

Literatur:<br />

Vgl. J.W. Niemeijer, De ateliernalatenschap van het<br />

Rotterdamse schildersgeslacht Van Nijmegen, in:<br />

Bulletin van het Rijksmuseum 17, 1969, S. 59-111.<br />

(1330344) (2) (13)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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215


586<br />

NEAPOLITANISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DER HEILIGE VINZENZ FERRER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

63 x 48 cm.<br />

In dekorativem vergoldetem Rahmen.<br />

Halbbildnis des Heiligen vor dunklem Hintergrund in<br />

einem hellen Habit mit einer schwarzen Kappa. Er hat<br />

ein leicht gebräuntes Gesicht, eine Tonsur und mit<br />

seinen dunklen Augen blickt er bei leicht geneigtem<br />

Kopf aufmerksam und mahnend aus dem Bild heraus.<br />

In einem Nimbusbogen um sein Haupt ist in lateinischen<br />

Lettern zu lesen, dass man Gott fürchten und<br />

ehren solle, denn die Stunde seiner Offenbarung komme.<br />

Mit dem ausgestreckten Zeigefinger seines sichtbaren<br />

rechten Unterarms weist er auf diese Worte hin.<br />

Am rechten unteren Bildrand sind diverse, hintereinander<br />

gestaffelte Schriften zu erkennen, die er wohl in<br />

seiner linken Hand hält. <strong>Teil</strong>s Retuschen.<br />

Anmerkung:<br />

Vinzenz Ferrer (1350-1419) war eine valenzianischer<br />

Dominikaner und bekannter Prediger, der<br />

in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt wird.<br />

(13309910) (2) (18)<br />

NEAPOLITAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

SAINT VINCENT FERRER<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

63 x 48 cm.<br />

Notes:<br />

Vincent Ferrer (1350 – 1419) was a Valencian Dominican<br />

and noted preacher who is venerated as a saint<br />

in the Catholic Church.<br />

€ 9.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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587 ENTFÄLLT<br />

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588<br />

HENDRICK AVERCAMP,<br />

1585 AMSTERDAM – 1634 KAMPEN, KREIS DES<br />

Der Maler ist vor allem durch seine Winterlandschaften<br />

und Eisvergnügen-Darstellungen bekannt geworden.<br />

Als Achtzehnjähriger erhielt er Unterricht bei dem dänischen<br />

Maler Pieter Fransz Isaakz (1569-1625). Auch<br />

der Einfluss der flämischen Schule, insbesondere des<br />

Landschaftsmalers Gillis van Conixloo d. J. (1544-<br />

1607) ist bei Avercamp spürbar.<br />

EISVERGNÜGEN<br />

Öl auf Kupfer.<br />

23 x 29 cm.<br />

Unter hohem, winterlich grauem Himmel mit einigen<br />

fliegenden Vögeln zahlreiche Schlittschuhläufer auf<br />

dem Eis. Im Vordergrund ein Paar mit einer edel gekleideten<br />

Dame in Begleitung eines Kavaliers, denen<br />

am rechten Bildrand ein kleiner Junge und ein Mann<br />

mit roter Jacke in Begleitung eines Hundes auf dem<br />

Eis zuschauen. Im Hintergrund weitere Läufer, ein<br />

Schlitten sowie wohl eingefrorene kleine Kähne auf<br />

dem Eis dieser weiten Polderlandschaft. Am linken<br />

Bildrand ein kleiner beiger Uferstreifen mit Gras, auf<br />

dem ein vornehm gekleideter Herr mit Hut die Schlittschuhläufer<br />

beobachtet. Malerei in zurückhaltender,<br />

überwiegend beige-grauer Farbgebung, die die Kälte<br />

eines Wintertages nachempfinden lässt.<br />

(1330351) (2) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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589<br />

MEXIKANISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

LA VIRGEN DE LA SOLEDAD<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

165 x 123 cm.<br />

In ebonisiertem Wellenleistenrahmen.<br />

Über einem architekonisch gedachten Grisaillesockel<br />

mit Inschrift „Charitas“ die stehende Jungfrau mit<br />

weißem Gewand und schwarzem Umhang, auf ihrem<br />

Gewand ein Caravaca Kreuz, ein weiteres Kreuz an<br />

einer Kette hängend. Sie wird flankiert durch einen<br />

blauen Vorhang mit rotem Innenfutter und Goldspitzenbordüre.<br />

(1330999) (2) (13)<br />

MEXICAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

OUR LADY OF SOLITUDE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

165 x 123 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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217


KATALOG V<br />

MÖBEL DES 19. JAHRHUNDERTS &<br />

GEMÄLDE 19./20. JAHRHUNDERT<br />

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ONE OF THE LEADING<br />

AUCTION HOUSES<br />

IN EUROPE<br />

CATALOGUE V<br />

19TH CENTURY FURNITURE &<br />

19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />

Auctions: Thursday, 22 September 2022<br />

Exhibition: Saturday, 17 September – Tuesday, 20 September 2022

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