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HEV-Jubiläumsmagazin Herbst 2022

Der HEV Kanton Solothurn feiert dieses Jahr das 100-Jahre-Jubiläum. Die Jubiläumsausgabe trägt den Titel «Wohnen vor 100 Jahren – in 100 Jahren».

Der HEV Kanton Solothurn feiert dieses Jahr das 100-Jahre-Jubiläum. Die Jubiläumsausgabe trägt den Titel «Wohnen vor 100 Jahren – in 100 Jahren».

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«Man muss von der Idee<br />

Wohneigentum infiziert sein.»<br />

Fortsetzung<br />

von Seite 5<br />

Informationen<br />

über den <strong>HEV</strong><br />

Schweiz, seine<br />

Organisation und<br />

Dienstleistungen:<br />

www.hev-schweiz.ch<br />

Es wurden in der Schweiz von 2014 bis 2019 nicht<br />

weniger als 48 Milliarden Franken in die Liegenschaften<br />

investiert. Konkret geplant waren – von<br />

2019 aus gesehen – für die nächsten fünf Jahre<br />

weitere Investitionen von 25 Milliarden Franken.<br />

Das sind Riesensummen! Und noch etwas: Der<br />

Gebäudesektor erzielte in den letzten Jahren den<br />

höchsten Energie-Spareffekt, deutlich vor den Sektoren<br />

Verkehr oder Industrie.<br />

Geht aus der Umfrage hervor, wofür genau bei<br />

diesen Investitionen Geld ausgegeben wurde?<br />

Das wollten wir natürlich wissen. Klar sind auch<br />

Posten wie Küchen- oder Badersatz, neuer Parkettboden,<br />

Malerarbeiten usw. in diesen Summen<br />

drin. Aber der absolute Hauptteil der Investitionen<br />

betrifft Gesamt- oder Teilsanierungen von Liegenschaften<br />

mit neuen Fenstern, Fassaden- und<br />

Dachisolationen plus natürlich Heizungsersatz.<br />

Soll mit Subventionen die Abkehr von fossilen<br />

Brennstoffen beschleunigt werden?<br />

Von der zweckgebundenen C02-Abgabe geht im<br />

Moment ein Drittel ins Gebäudeprogramm und<br />

zwei Drittel fliessen über die AHV und die Krankenkassen<br />

zurück an die Bevölkerung. Bundesrätin<br />

Sommaruga will den Anteil jetzt auf knapp 50<br />

Prozent erhöhen. Das ist Gegenstand des neuen<br />

CO2-Gesetzes, das in der Vernehmlassung ist. Ich<br />

finde diesen Ansatz falsch. In meinen Augen gäbe<br />

es einen viel pragmatischeren und weniger bürokratischen<br />

Ansatz: Machen wir doch die volle Steuerabzugsfähigkeit<br />

auf alle energetischen Investitionen<br />

inklusive aller Anschlussarbeiten. Davon<br />

profitieren die Hauseigentümer direkter, und der<br />

administrative Aufwand ist weit geringer.<br />

Zum Thema Subvention noch so viel: Es gibt für<br />

mich auch ein Gebot der Fairness. Viele Hauseigentümerinnen<br />

und Hauseigentümer haben schon<br />

vor Jahren auf eine Wärmepumpe gesetzt oder<br />

eine PV-Anlage installiert. Dafür haben sie keine<br />

oder weit geringere Beträge erhalten, als jetzt zum<br />

Teil gefordert werden. Auch unter diesem Aspekt<br />

müssen wir ein gewisses Augenmass behalten.<br />

Wohnen Sie selber in einem Einfamilienhaus?<br />

Ja, ich wohne zusammen mit meiner Ehefrau seit<br />

gut 30 Jahren in einem Einfamilienhaus im Oberbaselbiet.<br />

Ganz nebenbei: Wir haben schon vor<br />

dreissig Jahren, als wir das Haus bauten, auf eine<br />

Wärmepumpe gesetzt. Diese läuft heute noch.<br />

Und als Kind? Sind Sie in einem Einfamilienhaus<br />

aufgewachsen?<br />

Ich hatte tatsächlich das Glück, in einem Einfamilienhaus<br />

aufzuwachsen. Ich habe das sehr genossen<br />

und als Privileg empfunden. Aber ich habe mich als<br />

Jüngling zwischendurch auch genervt: Am Samstag<br />

musste ich Rasen mähen, während meine Kollegen<br />

mit dem Velo in die Badi gingen.<br />

Wir feiern ja «100 Jahre <strong>HEV</strong> Kanton Solothurn».<br />

Wenn Sie in Ihre frühe Kindheit zurückschauen:<br />

Erinnern Sie sich, wie zum Beispiel Ihre Grosseltern<br />

vor vielen Jahrzehnten wohnten?<br />

Die Grosseltern mütterlicherseits wohnten in<br />

einem Einfamilienhaus, das sie in den Nachkriegsjahren<br />

des 1. Weltkriegs gebaut hatten. Dort haben<br />

wir jeweils in einem Blechbottich gebadet, wo man<br />

mit einem Kessel warmes Wasser reingeschüttet<br />

hat. Als Kind habe ich mitbekommen, wie wir im<br />

Elternhaus mit Kohle heizten. Das Haus war auch<br />

noch nicht an eine Kanalisation angeschlossen, es<br />

gab eine Jauchegrube. Die Telefonleitung wurde<br />

über Holzmasten zum Haus gezogen.<br />

Was ist Ihnen persönlich beim Wohnen, beim<br />

Wohnkomfort wichtig?<br />

Ich schätze es grundsätzlich, dass ich in meinen<br />

eigenen vier Wänden wohnen kann, dass ich ums<br />

Haus laufen kann und dass ich niemanden fragen<br />

muss, ob ich in der Wohnung meine Wände gelb<br />

oder blau oder rot streichen darf. Gerade während<br />

der Corona-Zeit war es ein Segen, wenn man<br />

ebenerdig in den Garten hinausgehen und barfuss<br />

durch den Rasen laufen konnte. In der Grillschale<br />

ein Feuer machen, das Liegebett aufstellen – wunderbar.<br />

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