IM BLICK 2022
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Im Bild: Martin Jilch • Foto © Georg Pomassl, Lesedauer: 2,5 Minuten<br />
Eine Informationsquelle ersten<br />
Ranges im Agrarsteuerrecht<br />
Was hat Sie zu dem Steuerexperten<br />
des ländlichen Raums gemacht,<br />
der Sie heute sind?<br />
In Österreich gibt es sehr viele Expert*innen<br />
– vermutlich gehöre ich<br />
aufgrund meiner Erfahrung in diesem<br />
Bereich dazu. Ich bin auf einem<br />
Bauernhof am Rand des Tullnerfeldes<br />
aufgewachsen. Dieses Dorf hat<br />
sich inzwischen sehr verändert. Das<br />
bäuerliche Umfeld dort und meine<br />
gute landwirtschaftliche Ausbildung<br />
in Wieselburg haben mich jedenfalls<br />
sehr geprägt. Insofern war es<br />
nach meinem Jusstudium in Wien ein<br />
Glücksfall, dass ich beide Ausbildungen<br />
und Interessengebiete – Landwirtschaft<br />
und Recht – von Anfang<br />
an täglich im Beruf „ausleben“ durfte.<br />
Sie haben im Rahmen der regelmäßig<br />
abgehaltenen Kammersprechtage<br />
jahrzehntelang auch kritische<br />
Fragen beantworten müssen:<br />
Inwiefern hat Sie das sensibilisiert?<br />
In der Landwirtschaftskammer Niederösterreich<br />
(LK NÖ) kann man als<br />
Jurist sehr selbständig arbeiten. Als<br />
Verantwortlicher für Steuern in der<br />
LK NÖ bin ich meist von Anfang an<br />
„Meist wird jedes Problem, das<br />
man übersehen hat, schonungslos<br />
aufgedeckt. Es ist nur eine<br />
Frage der Zeit. Es lohnt sich daher,<br />
von vornherein „sensibel und<br />
genau“ zu sein.“<br />
Ing. Mag. Dr. Martin Jilch<br />
dabei. Das beginnt mit dem Erarbeiten<br />
einer berechtigten Forderung<br />
bis hin zur Stellungnahme für einen<br />
Gesetzesentwurf. Später bei den<br />
Vorträgen und in der Beratung hat<br />
man dann jahrelang genau mit diesen<br />
Regelungen und Rechtstexten<br />
zu tun (zB bei den Steuersprechtagen<br />
in den Bezirksbauernkammern).<br />
Jemand aus dem Kolleg*innenkreis<br />
der Finanzverwaltung, der Steuerberatung<br />
oder Steuerpflichtige selbst<br />
decken dann jedes Problem, das man<br />
übersehen hat, schonungslos auf – es<br />
ist nur eine Frage der Zeit. Es lohnt<br />
sich daher, von vornherein „sensibel<br />
und genau“ zu sein.<br />
Mit welchen Problemen im Zusammenhang<br />
mit der Pauschalierung<br />
werden Sie im Rahmen Ihrer<br />
Beratungen konfrontiert? Gibt es<br />
hier aus Ihrer Sicht Anpassungsbedarf?<br />
Ich wurde in den letzten 30 Jahren<br />
mit sehr vielen Problemen der<br />
Bäuerinnen und Bauern konfrontiert.<br />
Die wichtigsten Steuerfragen bzw<br />
jene, die mich besonders bewegt<br />
haben, habe ich aber jeweils in den<br />
einzelnen Auflagen meines Steuer-