der gemeinderat November 2022
Unsere Themen der November-Ausgabe: Energiesparen, Stadtplanung, Smarte Mobilität.
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Nr. 11/2022
SEIT
1957–2022
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65. Jahrgang
Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis
www.treffpunkt-kommune.de
Zielstrebig
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FÜHRUNGSKRÄFTE ZU FINDEN
Energiesparen +++ Stadtplanung +++ Smarte Mobilität
So geht Recruiting
Edmund Mastiaux (zfm, Bonn) nutzt
professionelle Strategien, um Führungskräfte
zu gewinnen. Mehr auf Seite 48.
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die UN-Klimakonferenz hat unterschiedliche Signale gesendet: Eine Veranstaltung
in der ägyptischen Wüste mit einem massiven ökologischen Fußabdruck
– auch die 27. Veranstaltung dieser Art habe nicht viel gebracht,
sagen die einen, zumal der CO 2
-Ausstoß weltweit weiter steigt und das
Bevölkerungswachstum ungebrochen ist. Dennoch, das streichen andere
heraus: Die Delegierten reden miteinander, ringen um Verbesserungen, um
Fortschritt. Auf ein positives Moment können sich möglicherweise viele einigen:
Der Klimawandel wird nicht mehr kleingeredet, die Bedeutung erneuerbarer
Energien wird anerkannt, ebenso, dass Energieverbrauch und CO - 2
Emissionen reduziert werden müssen. Mehr noch: Viele deutsche Städte und
Gemeinden haben sich das längst auf die Fahnen geschrieben, haben bereits
vor dem Krieg gegen die Ukraine auf erneuerbare Energien und auf
Energiesparen gesetzt und wollen diesen Weg weitergehen.
Es ist eine Mammutaufgabe, die durch die aktuelle politische Situation nicht
einfacher geworden ist – und die in mehr oder weniger kleinen Schritten vor
Ort umgesetzt werden muss. Darum geht es auch in dieser Ausgabe von „der
gemeinderat“: Um das, was schon erreicht werden konnte, und um das, was
noch auf dem Weg ist oder auch erst ansteht.
Bauen ist ein wesentlicher Bereich, wenn es um Ressourcenverbrauch und
CO 2
-Ausstoß geht – über digitale Planungstools soll ein wichtiger Schritt
getan werden: BIM, Building Information Modeling (Seite 8). Mobilität ist
ebenfalls eines der großen Themen – wie er das Deutschlandticket einschätzt
und welche Bedeutung dem ÖPNV zukommt, streicht Ingo Wortmann heraus,
Präsident des Verbands der Verkehrsunternehmen (Seite 50) – und Münster
zeigt sich nicht nur als Fahrradstadt, sondern auch als ein Ort, der großen
Wert darauf legt, Busse auf E-Antrieb umzurüsten (Seite 56). Zudem geht es
insbesondere in der dunklen Jahreszeit um Beleuchtung: Licht an oder aus?
Woran ist zu denken, welche Möglichkeiten gibt es (Seite 32)? Und ganz
konkret: ein Beitrag darüber, wie Stuttgart mit dem Thema Licht umgeht
(Seite 40).
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Dr. Sabine Schmidt
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Inhalt
In diesem Heft:
Bauen/Öffentlicher Raum
Digitalisierung: BIM aus der Perspektive des
Fortbildungsexperten 8
Wohnungsbau: Vom Militärgelände zum
attraktiven Wohnviertel 12
Wiederverwertung: Alte Reifen für neue
Spielplätze 16
Stadtplanung: Wie Regenwasser versickern
kann 18
Bürgerbeteiligung: Balingen setzt auf
gemeinsame Stadtgestaltung 22
Gebäudesanierung: Wärmelandkarten für
den energetischen Umbau 26
Beleuchtung
Energiesparen: Wie man Wege findet zwischen
Licht an und aus 32
Mobilfunk: Wenn Straßenlaternen nicht nur
leuchten 36
Lichtkonzept: Kontinuierliche Transformation
in Stuttgart 40
Umrüstung: Modernisierung historischer
Lampen 44
Mobilität
ÖPNV: Was noch fehlt für die Mobilitätswende
50
Einfach.
Immer.
Richtig.
Gendern.
GENDER*PROFI
Das neue Plugin für Word & Outlook.
32
Licht an oder aus? 32
Wie in anderen Bereichen muss auch bei der Beleuchtung gespart werden. Ebenso
klar ist aber: Einfach nur die Lichter ausdrehen, ist keine Option. Man sollte – und
zum Glück kann man auch – differenziert mit dieser Aufgabe umgehen. Zum Beispiel,
wenn es um Rathausbeleuchtung oder Weihnachtsmärkte geht.
Anders bauen 8
Nachhaltig planen – inklusive Wiederverwertung und Kreislaufwirtschaft: So sollte
es nicht nur, aber insbesondere bei Gebäuden der öffentlichen Hand sein. Digitalisierung
macht auf dem Weg dorthin einen signifikanten Unterschied. Eine Methode ist
das Building Information Modeling (BIM).
ÖPNV-Ticketsysteme: Neue Serviceangebote
statt klassische Abo-Modelle 54
Busverkehr: Münster fährt konsequent
Richtung Elektrifizierung 56
Lkw-Parkplätze: Mehr Stellflächen an
Autobahnen 60
Verkehrssteuerung: Intelligente
Baustellenlösungen 62
Extra Kritische Infrastruktur
Resilienz: Richtig vorbereiten auf den
Ernstfall 64
Gesetzgebung: IT-Sicherheitsvorgaben
werden angepasst 70
Parlament & Verwaltung
Personalsuche: Expertentipps für erfolgreiches
Recruiting 48
Foto: Adobe Stock/StockPixstore
Foto Titelseite: zfm Bonn
Foto: Adobe Stock/Christian Müller
50
Mobilitätswende50
Immer so weiter geht nicht – dass das inzwischen vielen
bewusst ist, hat die Debatte um das 9-Euro-Ticket gezeigt.
Doch der Einstieg in den ÖPNV ist kein Selbstläufer, schon
gar nicht in ländlichen Regionen. Hier ist noch viel zu tun.
Planen für den Blackout
Diversität: Warum die öffentliche Verwaltung
andere Akzente setzen sollte 75
Rubriken
64
Sabotageakte nehmen zu – und die Folgen können erheblich
sein. Wie kann, wie sollte man sich vorbereiten? Und: Wie
verändert sich die Gesetzgebung? Sicherheitsexperten und
Anwälte erklären, worauf es zu achten gilt.
Editorial 3
Panorama 6
TOP Stellenmarkt 76
Produkte & Dienstleistungen 78
Vorschau / Impressum 82
Der Gesamtauflage dieser Ausgabe liegen Prospekte der Firma
Ecolights GmbH, Weißkirchen bei. Einer Teilauflage dieser Ausgabe
liegen Prospekte der AFAG Messen und Ausstellungen GmbH,
Augsburg bei.
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der gemeinderat 11/22
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Panorama
NEUES AUS DEUTSCHLAND
KURZ GEMELDET
Innovative Radprojekte
gesucht
Die Bewerbungsphase für den
Deutschen Fahrradpreis 2023 hat
begonnen: Bis zum 10. Januar 2023
können öffentliche und private Unternehmen
sowie Organisationen und
Vereine ihre Bewerbungen einreichen.
Gesucht werden die innovativsten
Fahrradprojekte in den beiden Kategorien
Infrastruktur sowie Service und
Kommunikation.
Am 29. März 2023 wählt eine Fachjury
in einem mehrstufigen Verfahren die
Siegerprojekte. Der Deutsche Fahrradpreis
wird am 20. Juni 2023 auf dem
8. Nationalen Radverkehrskongress in
Frankfurt am Main verliehen. Der
Wettbewerb ist mit insgesamt 19.000
Euro dotiert.
www.der-deutsche-fahrradpreis.de
Schnellerer Aufbau von Ladeinfrastruktur: Die Städte und Gemeinden sollen hier künftig stärker
eingebunden werden.
Verkehrswende
Mehr Ladesäulen
Das Bundesministerium für Digitales
und Verkehr (BMDV) hat 68 Maßnahmen
für den schnelleren Aufbau
von Ladeinfrastruktur beschlossen.
Unter Federführung des Bundesverkehrsministeriums
haben sich rund 80 Akteure
an der Entwicklung der knapp 70 Maßnahmen
im Masterplan Ladeinfrastruktur
II beteiligt. Darunter waren neben den
Ländern und Kommunen auch verschiedene
Verbände und Unternehmen.
Der Masterplan Ladeinfrastruktur II
sieht unter anderem vor, die Städte und
Gemeinden als Schlüsselakteure stärker
einzubinden. Er enthält ein umfassendes
Unterstützungspaket für Kommunen zur
Planung, Umsetzung und Finanzierung
von Ladeinfrastruktur, dazu gehören
unter anderem lokale Masterpläne, regionale
Ladeinfrastrukturmanager, digitale
Beratungs- und Schulungsinstrumente
sowie Leitfäden zur Optimierung
von Planungs- und Genehmigungsprozessen.
Foto: Adobe Stock/Petair
LIEBE STADTRÄTE,
LIEBE BÜRGER-
MEISTERINNEN,
MIT WÄRMEPUMPEN,
WÄRMENETZEN UND SOLARENERGIE
FIT FÜR DIE ZUKUNFT.
Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?
Teilen Sie der Redaktion mit,
was Ihre Kommune bewegt:
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Neuer Präsident des VKU gewählt
Mitte November hat der Vorstand des Verbands
kommunaler Unternehmen (VKU)
einen neuen Präsidenten gewählt: Dr. Ulf
Kämpfer (SPD), Oberbürgermeister der
Stadt Kiel, wurde einstimmig gewählt. Ulf
Kämpfer folgt dem Mainzer Oberbürgermeister
Michael Ebling (SPD), der mit
seiner Ernennung zum Innenminister
Rheinland-Pfalz aus dem Amt ausgeschieden
ist. Das Ehrensamt an der Spitze
der Kommunalwirtschaft wird auf vier
Jahre gewählt.
Ulf Kämpfer betonte die wichtige Rolle,
die kommunale Unternehmen bei der Versorgung
der Bürgerinnen und Bürger mit
Energie, Wasser und schnellem Internet
spielen: „Gerade jetzt in Zeiten der Energiekrise
und des Klimawandels bemerken
wir noch stärker, dass die hinter der Daseinsvorsorge
stehende Kommunalwirtschaft
eine ganz besondere Verantwortung
trägt. Sie ist ein Stabilitätsanker.“
Ulf Kämpfer ist Kiels Oberbürgermeister und seit
November VKU-Präsident.
Foto: Landeshauptstadt Kiel/Pepe Lang
Für diese Maßnahmen gibt es staatliche
Förderungen: energiewechsel.de
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Öffentlicher Raum
Planen & Bauen
Building Information Modeling (BIM):
Gebäude sollen digital erfasst und über
alle Lebenszyklen weiterentwickelt
werden.
Digitalisierung
Ressourcenschonend
planen
BIM liefert digitale Zwillinge von Bauwerken: effizient, mit hoher Planungsund
Kostensicherheit – aber erst einmal müssen Hürden genommen werden.
Heinz Kölzer ordnet den Ansatz aus Sicht des Fortbildungsexperten ein.
Foto: Adobe Stock/black_mts
Building Information Modeling
(BIM) – digitales Planen, Bauen
und Betreiben – beschreibt eine
Methodik für die Planung, Bauausführung
und anschließende Bewirtschaftung
von Bauwerken über alle Lebenszyklen.
Im Idealfall wird BIM bis hin zur
bauteilbezogenen Wiederverwertung der
eingesetzten Materialien am Ende des
Nutzungszyklus für alle Baubereiche –
Hoch-, Tief-, Infrastrukturbau –, aber inzwischen
auch in der Landschaftsplanung
und in der Stadt- und Raumplanung
angewendet. Bei Bestandsbauwerken
gehört die umfassende geometrische und
semantische Erfassung der Bestandssubstanz
dazu.
Durch eine enge kommunikative und
technische Vernetzung aller am Bau beteiligten
Akteure ermöglicht BIM signifikante
Termin-, Kosten- und Qualitätsvorteile
für sämtliche Phasen des Bauwerkslebenszyklus:
Planung, Bau, Betrieb,
Rückbau. Diese Vorteile lassen sich
in vollem Umfang nur realisieren, wenn
alle Beteiligten (Auftraggeber, Planer,
Genehmigungsinstanzen, ausführende
Unternehmen und Handwerksbetriebe,
bis hin zum Betreiber) einen für ihre
jeweilige Nutzerrolle adäquaten Stand
an Fach- und Methodenkenntnissen einbringen.
Die Herausforderung besteht darin,
von Anfang an kooperativ und kollaborativ
zu denken und zu arbeiten. Die abgestimmte
Festlegung von Aufgaben,
Schnittstellen und einem kontinuierlichen,
digitalen Informationsaustausch
zum Planungs- und Baufortschritt – über
das digitale Gebäudemodell – sind dabei
die Grundpfeiler eines erfolgreichen BIM-
Projektes.
Der frühzeitig hohe Detaillierungsgrad
der Planung in Verbindung mit den automatisierten
Modellchecks (zur Qualitätskontrolle)
bewirken eine deutlich höhere
Planungsqualität und Kostensicherheit.
Planungsfehler und -Unstimmigkeiten
werden am digitalen Modell erkannt und
behoben. Nachträge und unvorhergesehene
Preissteigerung entfallen.
Objektiv ist die BIM-Methodik die effizienteste
(und einzig sinnvolle) Möglichkeit
zur Bewältigung der seit Jahren stark
anwachsenden Komplexität der Gesamtaufgabe.
Im „Masterplan BIM für Bundes(hoch)bauten“
(Quelle: BMI & BMVg,
September 2021) wird bereits die schrittweise
Einführung der BIM-Methode für
Bundesbauten zwischen 2022 und 2027
verbindlich festgelegt.
Die digitalen Pläne im PDF-Format
bekommt eine Kommune heute schon –
dabei ist allerdings zu beachten, dass BIM
in der kommunalen Immobilien und
Gebäudewirtschaft nicht nur eine Chance
darstellt, sondern auch eine Herausforderung.
BIM GEZIELT VORBEREITEN
Die Aspekte der Planungs- und Kostensicherheit
sowie der hohen Planungsqualität
sprechen für sich. Allerdings erfordert
die digitale Planungsmetho-
BIM DEUTSCHLAND
BIM Deutschland ist das nationale
Zentrum für die Digitalisierung des
Bauwesens: die öffentliche Anlaufstelle
des Bundes für Informationen und
Aktivitäten rund um Building Information
Modeling (BIM). Die dort erarbeiteten
Informationen und Konzepte
werden für den öffentlichen Bau
entwickelt und der gesamten Wertschöpfungskette
Planen, Bauen und
Betreiben zur Verfügung gestellt.
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Planen & Bauen
Öffentlicher Raum
ANDERS BAUEN MIT BIM
Als wesentlichen Vorteil der BIM-Methode
sehen die beteiligten Ministerien
(BMDV, BMWSB) die Transparenz aller
Planungs-, Bau- und Bewirtschaftungsschritte
eines Bauwerks für die Akteure.
Die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus
steht dabei im Mittelpunkt, denn:
Bauwerke und Infrastrukturen erfordern
zukünftig bei der Planung, dem Bau und
Betrieb und beim Um- oder Rückbau
ein sehr viel engeres Zusammenspiel
aller Beteiligten. Insbesondere wird eine
deutlich verbesserte Ressourcenplanung
und -verwendung angestrebt.
Bereits in der Planungsphase kann
festgelegt werden, welche Ressourcen
zum Einsatz kommen und beim Rückbau
recyclierbar sind. Der CO 2
-Wert ist
schneller errechnet und die Erstellung
einer Ökobilanz leichter umsetzbar. Die
Digitalisierung kann so einen wesentlichen
Beitrag zur Umsetzung der
Klimaziele im Bausektor leisten.
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Mietgebäude.
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Ihren Anforderungen konzipiert und mit passender
sowie kindgerechter Ausstattung versehen
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BIM ist nicht nur für
Gebäude gedacht,
sondern unter
anderem auch für
Transport- und
Verkehrsinfrastruktur.
dik BIM eine Qualifizierung der Mitarbeiter,
vermutlich auch Investitionen in neue
Softwarelösungen. Gleichwohl bietet die
Methodik viele weitere Vorteile – insbesondere
für Bauherren und Betreiber. Beispielsweise
kann die Auftraggeberseite
immer den Stand der aktuellen Planung
einsehen.Ein weiterer Aspekt der digitalen
Planung ist der digitale Bauantrag.
Hier bestehen Chancen und Handlungsbedarf
im Zusammenhang mit effizienter
Aufgabenbearbeitung und Digitalisierung
auch in der kommunalen Bauverwaltung.
Die Einführung von BIM kann zu verschiedenen
Anlässen erfolgen:
_ Es gibt ein Bauprojekt, das BIM
zwingend erfordert.
_ Ein Stakeholder beschäftigt sich
vorbereitend mit BIM und entwickelt
eigenständig die Grundlagen zur
Bearbeitung der Methodik im Unternehmen
und für das nächste
Projekt.
Je früher sich eine Behörde im Vorfeld
eines Projektes mit BIM beschäftigt, desto
mehr kann sie die Abläufe und Randbedingungen
selbst beeinflussen und ist
nicht getrieben von anderen.
WEITERBILDUNG DER MITARBEITER
Eine Arbeit nach der BIM-Methode erfordert
neue Fähigkeiten der Beteiligten für
eine erfolgreiche Umsetzung. Wie weit sie reichen müssen,
hängt maßgeblich von der jeweiligen Rolle im Bauprojekt
ab. Die Bandbreite erstreckt sich von den erforderlichen
Basiskenntnissen für alle Beteiligten bis hin zu umfangreichen
Kenntnissen der übergeordneten Rollen des BIM-
Koordinators oder des BIM-Managers.
Transparente, zertifizierte Ausbildungsprogramme mit
klar definierten Lehrinhalten sind essenziell für eine vergleichbare
und hochwertige Weiterbildung der Fachkräfte.
Einen solchen Standard hat das Kompetenznetzwerk buildingSMART
Deutschland in Kooperation mit dem VDI erstellt.
Seit Mai 2018 können Interessenten BIM-Basiskenntnisse
bei einem der gelisteten Anbieter erwerben und sich
diese mit dem international anerkannten Zertifikat „Professional
Certification – Foundation Basis“ bescheinigen
lassen.
Seit Oktober 2022 können nun auch weiterführende Practitioner-Zertifikate
nach buildingSMART erworben werden.
Die Inhalte sind für die Bereiche BIM-Manager und BIM-Koordinator
definiert. Interessenten können zwischen einer
dieser BIM-Rollen wählen, um sich weiterzubilden. Vorher
müssen Grundkenntnisse mit dem Foundation-Zertifikat
nachgewiesen werden.
Vor dem Hintergrund des „Masterplan BIM für Bundesbauten“
und dem zertifizierten Weiterbildungskonzept liegt
es nun an den Baubeteiligten, sich weiterzubilden, um ihre
Bauprojekte zu verbessern und auch in Zukunft mitwirken
zu können.
Heinz Kölzer
DER AUTOR
Heinz Kölzer ist Geschäftsführer der AGT Akademie für Gestaltung
und Technologie GmbH in Berlin.
Foto: Adobe Stock//black_mts
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Schon auf den nächsten
Starkregen vorbereitet?
Mit der ACO Drain®Box bieten wir Ihnen ein neuartiges
Entwässerungskonzept für Überfl utungs-Hot-Spots an.
Die neue Kombination aus
Linien- und Punktentwässerung
Das Oberfl ächenwasser wird sowohl seitlich über die
Einlauföffnungen der Hohlbordrinne als auch über den
Straßenablauf aufgenommen. Beide Systeme sind über
einen Einlaufkasten miteinander verbunden, wodurch sich
die hydraulische Leistungsfähigkeit signifi kant erhöht.
Vorteile
• Hydraulische Leistungssteigerung durch Kombination
aus Linien- und Punktentwässerung
• Erhöhte Wartungssicherheit durch zusätzlichen
Schlammeimer
• Ertüchtigung von vorhandenen Straßenabläufen
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Planen & Bauen
Öffentlicher Raum
Wohnungsbau
Nachhaltig
und schnell
nutzbar
Premiere bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
(BImA) – zum ersten Mal setzt sie zur Entlastung des
Wohnungsmarktes in Deutschland auch auf Gebäude in
Modulbauweise: auf einem ehemaligen Militärgelände.
Vier fünfgeschossige „Stadtvillen“
entstehen auf dem ehemaligen Militärgelände
in Aschaffenburg –
nahezu baugleiche Punkthäuser mit insgesamt
52 Miet-Wohneinheiten in einem
Mix aus Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen.
Die ersten beiden Wohngebäude
wurden bereits fertiggestellt, der
zweite Bauabschnitt hat gerade begonnen:
Bis Anfang 2023 sollen diese beiden
Gebäude ebenfalls fertig sein.
Der Entwurf der innovativen Fünfgeschosser
stammt vom Essener Büro Koschany
+ Zimmer Architekten KZA. Er
basiert auf dem gemeinsam mit Alho
entwickelten Baukastensystem, das 2018
als prämiertes Konzept in die Vereinbarungen
des GdW Rahmenvertrags
zum seriellen Wohnungsbau aufgenommen
wurde.
In Aschaffenburg werden nicht nur
knapp 4000 Quadratmeter neue Wohnfläche
geschaffen, sondern mit zwei Tiefgaragen
auch ausreichend Platz zum
Parken. Mitenthalten im beauftragten
Leistungsspektrum waren neben dem
Hoch- und Tiefbau zudem die gesamten
Außenanlagen sowie die technische Verund
Entsorgung der Gebäude.
Bei dem Bauvorhaben handelt es sich
um „hochwertigen, familienfreundlichen
Wohnungsbau“, wie es die Bauherrin
selbst formuliert. Architekturbüro und
Modulbauunternehmen orientierten sich
bei der städtebaulichen Einbindung, dem
Entwurf sowie der Ausstattung der
Punkthäuser exakt an den Vorgaben der
funktionalen Leistungsbeschreibung, die
auch ästhetisch-gestalterische Vorgaben
Die „Spessart-Gärten“
in Aschaffenburg:
Aus einem
ehemals militärisch
genutzten Gelände
wird ein lebenswertes
Wohnviertel.
der Stadt Aschaffenburg sowie des rechtskräftigen
Bebauungsplans integrierte.
Beide Gebäude sollten mit jeweils vier
oberirdischen Geschossen (einschließlich
EG) ausgebildet werden, die zwölf Wohneinheiten
beherbergen. Die Vorgaben des
Bebauungsplans wurden voll ausgenutzt,
und den Bauten wurde ein Staffelgeschoss
als fünfte Etage obenauf gesetzt. So konnten
mit vergleichsweise geringen Mehrkosten
zwei zusätzliche Vierzimmerwohnungen
mit jeweils knapp 100 Quadratmetern
„on top“ geschaffen werden: Insgesamt
rund 1800 Quadratmeter Bruttogeschossfläche
pro Haus. Ebenso zum
Konzept gehören Gründächer.
„Möglichst schnell, möglichst modern
und möglichst nachhaltig. Das ist unser
Ziel für die Schaffung bezahlbarer Wohnungen
– auch im Kontext der Wohnraumoffensive“,
fasst Vorstandsmitglied Paul
Johannes Fietz die Pläne der BImA zusammen.
„Die modulare Bauweise leistet
einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen
und nachhaltigen Bauen, denn sie
reduziert sowohl den Zeit- als auch den
Energieverbrauch während der Bauzeit
auf ein Minimum.“ Für Aschaffenburg
bedeutete das: In nur sechs Monaten Bauzeit
wurden 52 präzise vorgefertigten
Module vor Ort zu zwei fünfgeschossigen
Punkthäusern zusammengefügt
und ausgebaut. Iris Darstein-Ebner
DIE AUTORIN
Iris Darstein-Ebner ist Dipl.-Ingenieurin für
Architektur und Städtebau sowie Fachjournalistin
für Architektur, Design und Technik.
Foto: Alho Unternehmensgruppe
12 der gemeinderat 11/22
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Kunst im Park – und dazu passend eine „kunstvolle“ Stahlbank mit ausgelasertem Wunschtext zum
entspannten Genießen von Kunst und Natur.
Liebe zur eigenen Stadt – natürlich mit
passendem Wunschmotiv.
Plätze für persönliche Zeit – ganz individuell und stilvoll. So zaubert man
Menschen ein Lächeln ins Gesicht.
Städtefreundschaften als bequemer Pausenplatz im Grünen – und dazu
gleich auch noch ein passender Tisch zur Komplettierung.
Platzgestaltung ganz individuell
Stahlbänke mit ausgelaserten Wunschmotiven
Parkanlagen, Rastplätze, Schulhöfe, Pausenplätze,
Städte, Radwege, Spielplätze, Kitas, Vorplätze,
Innenhöfe, Hotelanlagen, Friedhöfe: Endlich
können Städte und Kommunen, Firmen und
Unternehmen genau ihr Motto, ihren Wunschtext,
ihre Zahl oder Sehenswürdigkeit in sehr
langlebigen Stahlbänken produzieren lassen –
als ganz besondere und individuell passende
Platzgestaltung.
Die Firma hygro care aus Jüchen ist seit über
30 Jahren in Städten und Kommunen sowie bei
Architekten und Planern bekannt als Ansprechpartner
in Sachen Stadtmobiliar aus Stahl, etwa
für Bänke, Abfallbehälter, Fahrradparker, Rankanlagen,
Pflanzengefäße und vieles mehr. Innovation
war seit den Anfängen im Jahr 1989 immer
eines ihrer wichtigsten Anliegen, neben der
außergewöhnlich hochwertigen und langlebigen
Qualität ihrer Produkte, die in Deutschland konzipiert
und auch komplett produziert werden.
Im Jahr 2020 hat das Unternehmen eine absolute
Neuheit auf den Markt gebracht: Individuelle
Wunschmotive, die aus dem Bankrücken
gelasert werden. Jede Bank ist also ein Unikat
genau nach Kundenwunsch. So etwas ist nur
mit flexiblen Produktionsketten möglich und nur
wenn die Leidenschaft für einzigartige Stahlmöbel
wichtiger ist als der reine Gewinnaspekt.
Seit Frühling 2021 ist die Internetseite mit über
250 Mustermotiven, interessanten Informationen
und Geschichten rund um diese neue Familie,
die sogenannten „Stahlfunken“, online. Seitdem
wurden auch schon Sondereditionen aus
Ideen gestaltet, die sowohl aus den eigenen
Reihen als auch von außen an das Stahlfunken-
Team herangetragen wurden. Eine Auswahl, zum
Beispiel aus der Städte-Edition, findet man unter
www.stahlfunken.com/hygrocare.
Stahlfunken-Bänke sind eine nachhaltig
sinnvolle Investition in die Park- und Platzgestaltung,
denn die extrem langlebigen, wartungsfreien
Bänke sind rostfrei und sehr robust. Das
i-Tüpfelchen der neuen Stahlfunken ist aber,
dass Planer, Landschaftsgestalter und städtische
Konzeptioner nun wirklich frei gestalten
können und so aus einer beqemen Parkbank
auch ein besonderes Highlight, ein Hingucker,
Wegweiser oder sogar ein Hinweisschild wird.
Mitfahrbänke oder auch Freundschaftsbänke
auf Schulhöfen erfüllen mit ihrem ausgelaserten
Wunschtext zum Beispiel die Funktion eines
Treffpunkts, eines Hinweises oder einer Aufforderung
zu mehr Miteinander.
Hoher Qualitätsanspruch
Abgesehen vom einzigartigen optischen Endresultat,
von der Individualität und den freien Ge-
staltungsmöglichkeiten, erfüllt das Stahlmobiliar
von hygro care zudem sehr hohe Qualitätsansprüche,
die sich bei nachhaltiger und sinnvoller
Planung mehr als rechnen. Produziert wird
mit hochwertigem Stahl und auch die Weiterverarbeitung
wird strengen Qualitätsansprüchen
gerecht. Der Langzeitschutz mit witterungsbeständiger
Farbe wird durch aufwändiges Feuerverzinken
und Pulverbeschichtung gewährleistet.
Anders als bei einer handelsüblichen Lackierung
erreicht man durch die umweltfreundliche
Pulverbeschichtung mit lösungsmittelfreiem
Farbpulver eine leuchtende Farbgebung, die
nicht durch Umwelteinflüsse verblasst.
Ganz im Sinne von verantwortungsvoller
Nachhaltigkeit bieten diese Stahlbänke eine Investition,
die sich für lange Zeit sehr deutlich
rechnet. So schafft es hygro care immer wieder,
durch innovative Ideen und hochwertige Produktion
einen deutlichen Unterschied zur Massenproduktion
zu machen und sich aufmerksamkeitsstark
von der Menge der Anbieter abzuheben.
Auch die Möglichkeit, Ersatz von älteren
Produktserien noch nach Jahren problemlos
geliefert zu bekommen, zeigt, wieviel Wert bei
auf eine langfristige Werterhaltung gelegt wird.
Die Wunschtexte der Stahlfunken-Bänke werden
aktuell auf Basis von zwölf Stahlfunken-
Schriften, von modern bis schlicht und von verschnörkelt
bis verspielt, umgesetzt. Die 31
Stahlfunken-Farben bieten ein breites Spektrum,
wobei auch Sonderfarben und sogar Sondermaße
produzierbar sind, da jede Bank ein
Unikat ist. Da sich der Bankrücken bei zwei
Bankserien einfach austauschen lässt, ist es
sogar möglich, das Motiv irgendwann zu ändern,
ohne in eine komplett neue Stahlfunken-Bank
investieren zu müssen.
Unter www.stahlfunken.com finden Sie alles
rund um die innovativen Stahlfunken und auf
der Hauptseite des Unternehmens unter
www.hygrocare.com sind weitere innovative
Stahlprodukte für eine attraktive Platzgestaltung
aufgeführt. Und sollten Sie noch Fragen haben,
erreichen Sie das Stahlfunken-Team telefonisch
unter 02165 5061.
hygro care Esser GmbH
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41363 Jüchen
Tel.: 02165 – 5061
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Kennenlernplatz auf dem Pausenhof.
Historische Momente auf einzigartigen und modernen Sitzplätzen genießen − so kann attraktive
Platzgestaltung aussehen.
Und welche Farben und Schriften passen zu
Ihrer Stadt?
Planen & Bauen
Öffentlicher Raum
Planen & Bauen
Wiederverwertung
Alte Reifen für neue Spielplätze
Der New-Life-Wettbewerb für nachhaltige Kommunen ist entschieden: Platz
eins geht nach Bad Zwischenahn – dort werden aussortierte Reifen genutzt,
um einen Spielplatz im Rahmen eines Inklusionskonzepts aufzuwerten.
Die Initiative New Life wird von
Unternehmen und Verbänden getragen,
deren Ziel es ist, Recycling-
Material aus ELT (End-of-Life-Tyres – Altreifen)
als nachhaltigen Rohstoff für hochwertige
Produkte mit langer Lebensdauer
zu nutzen. Mit der Verwendung der Produkte
aus Reifenrezyklat können Ressourcen
geschont, CO 2
-Emissionen eingespart
und Abfälle vermieden werden.
Hier setzte der bundesweite Nachhaltigkeitswettbewerb
für Kommunen an:
mit einem Preisgeld von insgesamt 10.000
Euro für die beiden Sieger. Teilnehmen
konnten Gemeinden mit bis zu 40.000 Einwohnern,
die bereits Projekte mit ELT-Recyclingprodukten
realisiert oder in Planung
hatten.
Platz eins und damit 7000 Euro gehen
an die Gemeinde Bad Zwischenahn (Niedersachsen)
für einen Spielplatz mit Inklusionskonzept:
Zentrales Element im
Konzept ist eine als Pendel ausgeführte
Nestschaukel. Die Fläche wird mit einem
Kunststoffboden aus ELT-Recyclingprodukten
befestigt und ermöglicht barrierefreies
Spiel. Der Jury gefiel bei dem Projekt
vor allem die gelungene Verbindung
von Nachhaltigkeit mit dem Inklusionsgedanken.
Der zweite Platz und 3000 Euro Preisgeld
gehen an Sonderhofen: Die bayerische
Gemeinde möchte in den nächsten
Monaten gleich fünf Spielplätze nachhaltig
sanieren. Dabei sollen Fallschutzböden
aus elastischem, widerstandsfähigem
Gummigranulat (ELT) ebenso zum Einsatz
kommen wie Sandkasteneinfassungen
und Karussellumrandungen aus
hochwertigem Reifenrezyklat. Die Plätze
drei bis fünf gehen an Bedburg, Herdecke
und Wendlingen am Neckar.
Die New-Life-Jury war beeindruckt von
der Vielfalt der eingereichten Projekte.
Dabei wurden zahlreiche Einsatzmöglichkeiten
der nachhaltigen Recyclingprodukte
aus Gummimehl und Gummigra-
Bild: Gemeinde Bad Zwischenahn
Siegergemeinde Bad
Zwischenahn:
Zentrales Element des
Spielplatzprojekts ist
die inklusiv nutzbare
Nestschaukel.
nulat (ELT) im kommunalen Städtebau
abgedeckt, unter anderem:
_ Attraktive Aufwertung von öffentlichen
Plätzen und Grünanlagen mit
individuell gestaltbaren Böden,
Wegen, Einfassungen oder Deko-
Objekten,
_ Ausrüstung von Sportanlagen mit
wetterfesten, gelenkschonenden
Laufbahnen,
_ Schutz von Gebäudedächern mit
Photovoltaikanlagen und Dach-
begrünung mit witterungsbeständigen
Bauschutzmatten,
_ Straßensanierung mit langlebigem
Gummi-modifiziertem Asphalt,
_ nachhaltiger Emissionsschutz mit
langlebigen Sicht- und Schallschutzwänden.
Sehr wichtig aus Sicht von New Life: Zu
den Gewinnern gehören alle Teilnehmer,
die im Rahmen ihrer wirtschaftlichen
Möglichkeiten eine nachhaltige Stadtentwicklung
betreiben. André Kleinsorgen
ANREGUNGEN FÜR KOMMUNEN
Eine Übersicht nachhaltiger Recyclingprodukte
für den kommunalen Einsatz
finden Sie hier: https://initiative-newlife.de/recycling-produkt-uebersicht
DER AUTOR
André Kleinsorgen verantwortet die
Pressearbeit für die Initiative New Life.
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den öffentlichen Raum
Planen & Bauen
Öffentlicher Raum
Regen kann dringend benötigte
Abkühlung bringen und Wasservorräte
auffüllen, Starkregen kann aber auch
zerstören – es gilt, klug mit ihm
umzugehen.
Stadtplanung
Regenwasser ist
willkommen
Foto: Adobe Stock/skrotov
Trotz Überflutungsereignissen bleibt Regen kostbar – und sollte nicht in die
Kanalisation abfließen, sondern vor Ort gereinigt und versickert werden.
Wasserexperte Klaus W. König erklärt, wie es gehen kann.
DER AUTOR
Dipl.-Ing. Klaus W. König ist Fachjournalist
und Buchautor, speziell zur wasserorientierten
Stadtplanung und zur
energiesparenden Bautechnik. Er ist
Mitarbeiter im DIN-Ausschuss Wasserrecycling/Regen-
und Grauwassernutzung
sowie Gründungsmitglied des
gemeinnützigen Bundesverbandes für
Betriebs- und Regenwasser e. V. (fbr).
In den meisten Fällen kann der Niederschlag
von Dachflächen genutzt oder
versickert werden. Anders ist es bei
Regenabfluss von ebenerdigen Flächen,
insbesondere auf Wohnstraßen und Parkplätzen.
Seit Jahrzehnten wurde er in die
Kanalisation abgeleitet und unterirdisch
entsorgt. Doch das ändert sich gerade auf
Drängen der Umweltpolitik und der Wasserwirtschaft.
Jetzt gilt es, das anfallende
Regenwasser auf jedem Grundstück zu
reinigen und zu versickern. Das spart
auch Gebühren.
Ist der Regenabfluss von Dachflächen
und Parkplätzen erst einmal unterirdisch
gesammelt, liegt es nahe, ihn zu reinigen
und wenn möglich zu versickern. Auf
diese Weise entsteht eine Win-Win-Win-
Situation:
_ Die Ableitungsgebühr für Niederschlagswasser
entfällt.
_ Die oberirdischen Gewässer, in die
letztendlich auch die Abflüsse aus
der Kanalisation gelangen – mit oder
ohne Umweg über die Kläranlage –,
sind von diesen Wassermengen entlastet.
_ Mit Versickerung der gereinigten
Regenabflüsse wird das Grundwasser
angereichert, und das wird mit
zunehmender Siedlungsfläche
BEWERBUNGSMANAGEMENT
STELLENAUSSCHREIBUNG
DIGITALE BEWERBUNGSMAPPE
18 der gemeinderat 11/22
Planen & Bauen
Öffentlicher Raum
KLIMAOPTIMIERTE GRUNDSTÜCKSENTWÄSSERUNG
Klimadach:
Verdunstungsoptimierte
Pflanzen
Mehr Verdunstung über Gebäude- und Straßenraumbegrünung ist erforderlich,
aber auch auf den privaten Grundstücken, betont Klaus W. König.
Voraussetzung sind Niederschlagsvorräte zur Bewässerung in Trockenphasen.
Begrünte Fassade:
Verdunstungsoptimierte
Pflanzen
Versickerungsanlage
Verdunstungsoptimierte
Pflanzen
Foto: Mall
Sickeranlage mit drei Rigolensträngen. Nach Versetzen der Sickertunnel und vor Verfüllen der
Baugrube werden die Fugen zwischen den Elementen mit Geotextil abgedeckt, die Domschächte
bis zur Geländehöhe aufgesetzt und Verbindungsleitungen zwischen den Rigolen verlegt.
Regencenter
Bewässerung
Filterschacht Regenspeicher Sickertunnel
Quelle: Mall
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Bewässerung
und der Versiegelung der Oberfläche
immer wichtiger. Denn unter Siedlungsgebieten
ist es wahrscheinlich,
dass der natürliche Grundwasserspiegel
absinkt – eine Folge der
übermäßigen Regenableitung in
Kanälen. Dieses nicht versickerte
Wasser fehlt dem unterirdischen
Wasserreservoir.
Das Verhältnis der Anteile von Versickerung
und Verdunstung zu dem Anteil
der Ableitung von Regenwasser hat sich
praktisch umgekehrt. Während in der
Natur die Ableitung in Bächen und Flüssen
der kleinste Teil war, ist er im Siedlungsgebiet
und entlang der Verkehrswege
der größte geworden – was zudem
Überflutungen begünstigt.
VERSCHIEDENES MUSS
ZUSAMMENSPIELEN
Wir tun gut daran, beides zugleich im
Blick zu behalten: die Dürre als Folge
der Trockenheit und lokale Überflutungen
als Folge von Starkregen. Die unangenehmen
Auswirkungen der Wetterextreme
lassen sich jedoch nicht mit
einer einzigen Methode vermeiden.
Vielmehr brauchen wir ein System von
vorbeugenden Maßnahmen, die wie
Puzzleteilchen das lokal passende Bild
der vielfältigen Vorsorge allmählich
komplettieren.
Ein solches Puzzleteil kann ein Sickertunnel
sein, zum Beispiel von Mall:
Mit einem geeigneten Filterschacht wird
selbst belastetes Niederschlagswasser
von Verkehrsflächen so gereinigt, dass
es unterirdisch versickert werden darf.
Laut Angaben des Herstellers sind die
Besonderheiten die flache Bauform und
die Befahrbarkeit, die selbst bei oberflächennahem
Einbau mit geringer
Überdeckung gegeben ist. Die liegenden
Halbschalen haben ein sehr gutes Verhältnis
zwischen Hohlkörpervolumen
und Sickerfläche. Das bedeutet günstige
Baukosten.
DACH- UND STRASSEN-
ENTWÄSSERUNG
Welches Rigolenvolumen zur Rückhaltung
notwendig ist, wird errechnet. Es
ergibt sich aus der Differenz des Niederschlagsaufkommens
(Bemessungsregen
multipliziert mit entwässerter Fläche)
und der Versickerungsfähigkeit des
Untergrundes (Durchlässigkeitsbeiwert
kf, gewonnen durch Bodenprobe).
Die Sickertunnel eignen sich als „Linienentwässerung“
von Dach- und Verkehrsflächen.
Sie können sogar wie
Kanäle unmittelbar und in beliebiger
Länge unter Straßen eingebaut werden
– und das relativ nahe an der Oberfläche,
also mit wenig Aushub, ein deutlicher
Kostenvorteil.
Ein solcher Sickertunnel ist beliebig
erweiterbar, für LKW oder Feuerwehr
befahrbar und kommt auch bei großen
Hohlräumen ohne innere Aussteifungen
aus.
Klaus W. König
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Öffentlicher Raum
Planen & Bauen
Bürgerbeteiligung
Gemeinsam Stadt gestalten
Balingen in Baden-Württemberg: Die Mittelstadt legt großen Wert darauf, sich gezielt weiterzuentwickeln. Ein wichtiger nächster Schritt ist die
Gartenschau 2023.
Foto: Stadt Balingen/Bossenmaier
Ideen für die Zukunft, zu denen möglichst viele etwas beitragen sollen: Das ist
die Idee hinter dem integrierten Stadtentwicklungskonzept „ISEK Balingen
2035“. Ein Beispiel für gelingende Transformation.
Die Stadt Balingen als Mittelzentrum
mit 35.000 Einwohnern im
Zollernalbkreis liegt zwischen
Stuttgart und Bodensee, am Rande der
Schwäbischen Alb, und hat einen Einzugsbereich
von über 200.000 Einwohnern.
Balingen besteht aus der Kernstadt
und den Stadtteilen Dürrwangen, Endingen,
Engstlatt, Erzingen, Frommern, Heselwangen,
Ostdorf, Roßwangen, Stockenhausen,
Streichen, Weilstetten und
Zillhausen. Die Einwohnerzahl in den
Stadtteilen liegt zwischen 270 und 4600
Einwohnern.
Der Ort ist für seine lebendige, attraktive
Innenstadt, für das breite Kultur- und
Bildungsangebot sowie für ihren hohen
Wohnwert bekannt. Bereits seit über 40
Jahren wird mit Hilfe der Städtebauförderung
die Stadterneuerung gefördert. Markenzeichen
ist die schöne Fußgängerzone
mit zentralen Einzelhandelsangeboten in
der Innenstadt. Die außerordentlich positive
Entwicklung ist auch auf die seit 1989
beachtete und fortgeschriebene Einzelhandelskonzeption
zurückzuführen.
Jetzt entstehen mit der Gartenschau
2023 in innerstädtischer Lage Daueranlagen
wie Parks und öffentliche Bereiche.
Die blau-grüne Infrastruktur entlang der
Flüsse Eyach und Steinach wird aufgewertet.
Das erlebbare Gewässer bietet
eine hohe Aufenthaltsqualität.
FÜR ETLICHE JAHRE VORAUSDENKEN
Im Juli 2015 hat der Gemeinderat der
Stadt Balingen die Planung eines integrierten
Stadtentwicklungskonzeptes beschlossen.
Ziel ist es, eine geordnete städtebauliche
Entwicklung unter Berücksichtigung
der bisherigen Maßnahmen
und Planungen zu gewährleisten. Das
ISEK von Balingen hat einen städtebaulichen
Schwerpunkt und wird insbesondere
in Kartenform dargestellt.
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ZUM WEITERLESEN
Das Balinger Stadtentwicklungskonzept
ist online abrufbar:
www.balingen.de/bauen-und-wohnen/
stadtentwicklung/isek+balingen+2035
DER AUTOR
Sanel Dacic ist Sachbearbeiter im Amt
für Stadtplanung und Bauservice der
Stadt Balingen und zuständig für das
„Integrierte Stadtentwicklungskonzept
ISEK Balingen 2035“.
Um die umfassende und hohe Bau- und
Planungstätigkeit im Zusammenhang mit
der Gartenschau 2023 zu berücksichtigen,
richtete sich der Blick zunächst auf die
Kernstadt. Die gesamte Ausarbeitung erfolgt
in Zusammenarbeit mit einem Planungsbüro
aus Stuttgart.
VIELFÄLTIGE BETEILIGUNGSFORMEN
In drei Phasen hatte die Bürgerschaft die
Möglichkeit, Anregungen einzubringen
und sich zu informieren. Die Konzepterstellung
für die Kernstadt sah verschiedene
analoge und digitale Beteiligungsformate
für alle Nutzergruppen vor.
In der ersten Phase wurde das Format
„STADTplanung VOR ORT“ organisiert.
Zu definierten Handlungsbereichen
(Wohnen, Wirtschaft, Nachhaltigkeit,
Stadtbild, Freiraum, Mobilität, Innenstadt,
Bildung und Kultur) formulierten
die Bürgerinnen und Bürger auf dem Balinger
Marktplatz und im Rahmen einer
Postkartenkation Ideen, Anregungen und
Hinweise. Rückmeldungen waren auch
via E-Mail und über die Balinger Homepage
möglich. Insgesamt wurden rund
950 Postkarten und 2423 Anregungen
ausgewertet.
Darauf aufbauend wurde die Bürgerschaft
in Stadtspaziergängen und Werkstattgesprächen
zum direkten Dialog eingeladen
(Phase 2). Anschließend wurde
unter dem Motto „ISEK meets YouBL“
eine Jugendbeteiligung über die neue Balinger
Kinder- und Jugend-App „YouBL“
als Umfrage durchgeführt.
In Phase 3 wurde in einer Online-Information
mit Beteiligung das „ISEK BALIN-
GEN 2035“ öffentlich vorgestellt. Videos
nahmen Bezug zu den Schwerpunkträumen
mit ihren Zukunftsprojekten. Während
der dreimonatigen Aktion gab es
mehr als 1000 Besuche auf der ISEK-
Homepage.
Das ISEK wurde im November 2020 für
die Kernstadt als Städtebauliches Entwicklungskonzept
nach § 1 Abs. 6 Nr. 11
Baugesetzbuch (BauGB) beschlossen. Mit
dem Gemeinderatsbeschluss erhält das
Entwicklungskonzept der Kernstadt die
Verbindlichkeit eines informellen Planungsinstruments.
Die Leitziele, Entwicklungsschwerpunkte
und impulsgebenden
Zukunftsprojekte sind zukünftig
bei allen Planungen, Projekten und Maßnahmen
zu berücksichtigen. Bei Förderanträgen
kann das ISEK ebenfalls herangezogen
werden.
Das Konzept für die Balinger Kernstadt
bildet nun die Grundlage für die Stadtentwicklungspolitik
der kommenden 15 bis
20 Jahre. Die verwaltungsintere Arbeitsgruppe
überwacht die Umsetzung und
Fortführung des Bürgerdialogs „STADTplanung
VOR ORT“. Auf der vorhandenen
Informationsgrundlage werden aktuell
elf Stadtteilkonzepte erstellt. Es handelt
sich um ein Projekt des Ortschaftsrates
mit Ortsvorsteher, dem Fachamt und der
Bevölkerung. Die Bearbeitung erfolgt
zeitlich versetzt, jeweils in drei Abschnitten.
Vom Start bis zur Beschlussfassung
dauert es rund ein Jahr.
Mit Bestandsaufnahmen, Ortsumgängen,
einer erfolgreichen Haushaltsbefragung,
der Postkartenaktion mit einer
durchschnittlichen Beteiligung von rund
20 Prozent der Haushalte und mit engagierten
Bürgerworkshops ist der partizipative
Prozess für den ersten Abschnitt
vollzogen. Hierbei hat sich die Form der
Durchführung als gelungene, ideale und
verlässliche Vorgehensweise bestätigt.
Dies soll so fortgeführt werden.
Sanel Dacic
Die Bürgerinnen und Bürger von Balingen konnten ihre Anregungen in die Erstellung des Stadtentwicklungskonzeptes
einbringen – unter anderem im Rahmen von Werkstattgesprächen.
Foto: Stadt Balingen
Foto: PREFA
PREFA bietet einen verlässlichen Hochwasserschutz.
Hochwertige Sicherheit für anspruchsvolle Bauherren
Einfach realisieren, installieren und wieder abbauen – ein guter Hochwasserschutz schützt nicht
nur verlässlich bei Überflutungen, Wasser- und Schlammmassen, sondern garantiert auch eine
einfache, rasche Handhabung sowie eine elegante Optik. Der moderne, teilmobile Hochwasserschutz
von PREFA erfüllt alle Ansprüche von Bauherren, aber auch Planern und Verarbeitern.
„Sicherheit und Vertrauen spielen beim Hochwasserschutz
die wichtigste Rolle“, weiß PREFA
Verkaufsleiter Gerald Pampel aus jahrelanger
Erfahrung. Hausbesitzer müssen sich hundertprozentig
darauf verlassen können, dass ihr Hab
und Gut im Ernstfall, also bei Hochwasser,
Stark- und Platzregen und vielen weiteren unberechenbaren
Naturphänomenen, sicher geschützt
ist. „PREFA hat viel Erfahrung und bietet
schon seit Jahrzehnten verlässlichen Hochwasserschutz“,
geht Pampel weiter ins Detail. „Das
teilmobile System hat sich vollends bewährt
und bietet verlässlichen Schutz auch in Extremsituationen.“
Leichte, aber zugleich sehr robuste Aluminiumprofile
werden ganz einfach im Nut- und Federsystem
aufeinandergestapelt und beidseitig
in Wandprofile oder Steher eingeschoben. Dabei
werden die Profile mit speziellen, austauschbaren
Dichtungen abgedichtet und oben mit einem
Spannstück fixiert. Somit können Türen,
Tore, Fenster, Garagen und ganze Flächen sicher
vor eindringenden Fluten geschützt werden.
Aluminium eignet sich perfekt, da es bruchfest,
rostsicher, witterungsbeständig und vor allem
besonders leicht ist. Und genau dieses geringe
Gewicht der Aluminiumprofile ermöglicht
im Ernstfall eine rasche und einfache Montage
– notfalls sogar von nur einer Person! Denn die
als Objekt- wie auch als Landschaftsschutz eingesetzten
Hochwasserschutzwände bieten bereits
beim Einlegen der ersten Dammbalken Sicherheit.
Bei weiter ansteigender Wasserhöhe
kann ganz einfach die Anzahl der Dammbalken
bis zur geplanten Systemhöhe erhöht werden.
Die moderne Hochwasserschutzlösung von
PREFA ist nicht nur äußerst widerstandsfähig,
sondern auch sehr flexibel. Sie kann bei Bedarf
aufgebaut und danach wieder abgebaut werden
und ist nach dem Abbau kaum sichtbar. Denn
die fest installierten Wandprofile können in der
Farbgestaltung individuell an das Dach oder die
Fassade angepasst werden. „Für viele Endkunden
ist es wichtig, dass der Hochwasserschutz
nicht gleich als solches erkannt wird und unauffällig
in den Hintergrund tritt“, spricht Gerald
Pampel aus Erfahrung.
Alles beginnt mit einer guten Planung. PREFA
bietet hier professionelle Unterstützung, und
das von Anfang an. Mit dem HWS-Planungstool
können rasch benötigte Ausführungen, Stücklisten
und somit auch die Kosten berechnet werden.
So können eigens geschulte Verarbeiter
direkt vor Ort beim Kunden die Systemstatik in
groben Zügen auslegen oder PREFA übernimmt
die Berechnungen und steht beratend zur Seite.
Somit haben Planer, Verarbeiter und auch Bauherren
einen direkten Überblick zum benötigten
Materialeinsatz und Budget.
„Von der Beratung über die Planung bis zur
Abwicklung des Bauvorhabens – die PREFA Serviceleistungen
werden gerne angenommen”,
fasst Pampel die Zusatzleistungen zusammen.
„Im Online-Servicebereich finden die Verlegepartner
zudem viele Unterlagen, wie beispielsweise
Planungsleitfaden und Verlegerichtlinie,
Vorlagen zu Bestellformularen oder Stücklisten
und vieles mehr.” Der PREFA Kundenservice
steht jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem
gibt PREFA auch für das Beratungs- und
Verkaufsgespräch mit den Bauherren das richtige
Werkzeug in die Hand: praktische Beratungsunterlagen,
Handmuster und vieles mehr.
PREFA GmbH Alu-Dächer und Fassaden
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24 der gemeinderat 11/22
Planen & Bauen
Öffentlicher Raum
munen Bürgerinnen und Bürger bei der
Umsetzung der Wärmewende einbinden
und unterstützen – indem sie den Gebäudebestand
aus der Luft und von der Straße
aus mit Thermografiekameras erfassen
lassen. Die Wärmebilder werden im Anschluss
mit Hilfe von künstlicher Intelligenz
ausgewertet.
So entstehen für die Kommunen sogenannte
Wärmelandkarten, die Aufschluss
über den energetischen Zustand des Gebäudebestands
geben und somit eine
Grundlage für die Potenzialanalyse im
Rahmen der kommunalen Wärmewende
bilden. Bürgerinnen und Bürger können
dann zudem einen individuellen Energiebericht
ihrer Immobilie ohne großen Aufwand
über das Internet erwerben.
CLEVER
BAUEN
Mit der ALHO
MODULBAUWEISE
Energiesparen über Gebäudesanierung: Damit Tempo in diesen Prozess kommt, kann es helfen, den
Gebäudebestand in Städten und Kommunen in großem Maßstab mit Wärmebildern zu erfassen und
sie automatisiert auszuwerten, so die Empfehlung des Energieexperten.
Gebäudesanierung
Den Wärmeverlust
visualisieren
Thermobilder als Startpunkte für die energetische Sanierung: MVV-Energieexperte
Simon Gans erklärt, was es bringt, wenn Kommunen Wärmelandkarten
zur Verfügung stellen – für die Gemeinde selbst ebenso wie für
Bürgerinnen und Bürger.
Rund 88 Prozent der Gebäude in
Deutschland sind energetisch nicht
auf dem neusten Stand. Dabei entfallen
über 40 Prozent des Wärmebedarfs
auf die Privathaushalte, und die Gebäudesanierungsrate
liegt aktuell bei knapp
einem Prozent pro Jahr. Um das Tempo
in der Sanierung deutlich zu steigern,
sind nicht zuletzt auf kommunaler Ebene,
im Handwerk und in der Beratung zusätzliche
und spezialisierte Personalressourcen
erforderlich, die sich in Zeiten des
Fachkräftemangels aber nur schwer finden
lassen. Kommunen werden außerdem
durch eine in Baden-Württemberg
bereits bestehende und auf Bundesebene
für das Jahr 2023 anstehende Gesetzgebung
zur kommunalen Wärmeplanung
verstärkt in die Pflicht genommen: Sie
sollen sich im Rahmen der Wärmewende
auch mit Sanierung beschäftigen.
Helfen kann es hier, den Gebäudebestand
in Städten und Kommunen in großem
Maßstab mit Wärmebildern zu erfassen
und sie automatisiert auszuwerten.
Zum Beispiel durch CLIMAP des
Mannheimer Energieunternehmens
MVV: Mit diesem Ansatz können Kom-
Foto: MVV
GEBÄUDEBESTAND OPTIMIEREN
Der Energiebericht enthält die Wärmebilder
des entsprechenden Gebäudes,
daraus abgeleitete Schwachstellen und
individuelle Handlungsmaßnahmen, die
aufzeigen, wie das Gebäude energetisch
optimiert werden kann. Es werden dabei
sowohl umfassende Sanierungsmaßnahmen
als auch einfache, kostengünstige
Maßnahmen zur Verbesserung der Gebäudeenergieeffizienz
berücksichtigt.
Der Energiebericht kann als Vorstufe
zum individuellen Sanierungsfahrplan
angesehen werden und soll die Bürgerinnen
und Bürger motivieren, den energetischen
Zustand ihrer Immobilie zu
optimieren.
Die Gebäudeenergieberichte sind ein
Service für die Bürgerinnen und Bürger
einer Kommune – und sie können für die
energetische Optimierung öffentlicher
Liegenschaften einer Stadt oder Gemeinde
herangezogen werden. Daneben bilden
sie für Klimaschutzagenturen eine gute
Grundlage für die Beratung derjenigen,
die ihr Gebäude energetisch sanieren
möchten.
Simon Gans
DER AUTOR
Simon Gans verantwortet Vertrieb und
Marketing für CLIMAP im Mannheimer
Energieunternehmen MVV.
26 der gemeinderat 11/22
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Planen & Bauen
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT
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Multifunktionsband erleichtert Fensterabdichtung
Fenster lassen sich dank der besonderen
Oberflächenstruktur von Illbruck TP654 Illmod
Trio1050 einfach in die Laibung einbringen.
Eine Fenstermontage auf mehr als 2200
Metern ist keine alltägliche Sache. Auch
die Anforderungen, die dabei an die eingesetzten
Produkte gestellt werden, sind
besonders hoch. Bei der Sanierung der
Bergstation der Karwendelbahn, Deutschlands
zweithöchster Bergstation, entschieden
sich die Verantwortlichen der
beauftragten Firma Marstein deshalb für
die Verwendung von Illbruck Systemlösungen
der Firma CPG Europe.
In drei Bauabschnitten sollte der atemberaubende
Ausblick von der Bergstation
aus aufgewertet werden, indem die Verantwortlichen
bodennahe Ganzglas-
Fensteranlagen einsetzen ließen. Das
gesamte Gebäude wurde mit hochwertigen
Alufenster- und -türenelementen
durch die Firma Marstein aus Leutasch
im benachbarten Österreich saniert. Aufgrund
der besonderen Witterungsverhältnisse
an der Karwendelbahn waren die
Anforderungen an die eingesetzten Systeme
hinsichtlich Schlagregen- und Luftdichtheit
entsprechend hoch.
Dabei spielten nicht nur die Fenster
selbst, sondern auch ihre fachgerechte
Montage inklusive der Abdichtung eine
besondere Rolle. Denn gerade Anschlussfugen
zwischen Wand und Fenster können
laut Unternehmen schnell zu
Schwachstellen werden. Entscheidend
waren in diesem Zusammenhang die drei
Abdichtungsebenen: Nach außen mussten
die Fugen schlagregendicht und
dampfdiffusionsoffen, im mittleren Bereich
wärme- und schalldämmend und
nach innen luftdicht sein.
Bei der Fensterabdichtung fiel die Wahl
auf das Multifunktionsband Illbruck
TP654 Illmod Trio1050 aus dem Illbruck
i3 Fenster-Abdichtungssystem. Es deckt
alle drei oben genannten Abdichtungsebenen
gleichzeitig ab und stellt eine
hohe Luftdichtheit sicher (laut Hersteller
100 Prozent besser als in der Norm gefordert)
sowie Schallschutz bis 60 dB und
Schlagregendichtheit bis 1050 Pa. Damit
übertrifft es die Anforderungen der DIN
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Die Radwegbrücke über die Hase in Osnabrück/Eversburg
wurde saniert. Als Unterkonstruktion
und Belag der Brücke
dienen glasfaserverstärkte Trimax-Profile
der Firma Tepro.
Nach Abwägung verschiedener Materialien,
deren Pflegebedarf und Haltbarkeit
entschied sich die Stadt Osnabrück
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in Osnabrück/Eversburg belegt wurden, bestehen
aus recyceltem, sortenreinem Kunststoff.
für glasfaserverstärkte Trimax-Profile als
Belag und Unterkonstruktion. Die Unterkonstruktion
wurde mit den Trimax-Profilen
5 x 10 cm im Farbton Grau realisiert,
der Belag der Brücke mit Profilen des
gleichen Herstellers in der Dimension 5 x
30 cm im Farbton Anthrazit.
Trimax-Profile werden aus recyceltem,
sortenreinem Kunststoff von der Firma
Tepro Kunststoff-Recycling GmbH & Co.
KG mit Sitz im niedersächsischen Bad Bodenteich
hergestellt und können zu 100
Prozent recycelt werden. Da die Belagsbohlen
kein Wasser aufnehmen und somit
nicht verrotten können, war dies die
wartungsärmste Lösung. Außerdem ist
das Material resistent gegenüber Insekten,
Pilzen und Bohrmuscheln. Es ist
frostsicher, splittert oder reißt nicht, ist
somit barfußfreundlich und dabei laut
Hersteller absolut ungiftig für Flora und
Fauna. Diese Eigenschaften machen die
Profile von Tepro zu einer nachhaltigen,
umweltfreundlichen Alternative zu anderen
Kunststoffen und Hölzern.
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Der Boden der psychiatrischen Tagesklinik
in Dortmund wurde mit umweltverträglichen,
PVC-freien Noracare-Belägen
ausgestattet. Damit will der Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL) einen
Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten.
Die Bodenbeläge zeichnen sich durch
eine hohe Recyclingfähigkeit aus. Außerdem
tragen sie nach Angaben von Nora
Systems zu einer guten Qualität der Innenraumluft
bei, da sie frei von Phthalat-
Weichmachern sind, und unterstützen
durch die Gestaltung mit farbigen „Regenbogen-Strahlen“
ein einladendes Ambiente
der Klinik.
Durch seine innovative Oberflächentechnologie
ist der Bodenbelag zudem
einfach zu reinigen, widerstandsfähig
und langlebig. Die Noracare-Beläge wurden
mit dem Cradle-to-Cradle-Zertifikat
in Silber ausgezeichnet. Außerdem tragen
sie den „Blauen Engel“, das Österreichische
Umweltzeichen, das Indoor
Air Comfort Gold-Siegel sowie das Prüfzeichen
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Torfminderung im kommunalen GaLaBau
Nachhaltiges Grünflächen- und Liegenschaftsmanagement schließt die Auswahl von Erden und Substraten mit ein. Bei
der Beschaffung von Produkten und der Auftragsvergabe an Dienstleister können hier entscheidende Weichen in Richtung
Klima neutralität gestellt werden. Dabei gilt es, den Einsatz von torfhalti gen Erzeugnissen nach Möglichkeit ganz zu
vermeiden.
Die Verwendung von torfhaltigen Erden setzt
in erheblichem Maße CO2 frei, denn in Moorböden
ist im Vergleich zu Wäldern ein Vielfaches
an Kohlen stoff gespeichert. Doch
anders als Holz zählt Torf aufgrund seiner
sehr langen Entstehungszeit nicht zu den
nachwachsenden Rohstoffen. Der Gebrauch
jeglicher Produkte, die Torf enthalten, trägt
deshalb zur Erderwärmung bei. Darüber hinaus
führt Torfabbau in anderen Ländern, aus
denen Deutschland Torf importiert, zur Zerstörung
einmaliger Naturlandschaften und
der dortigen Artenvielfalt.
Ein Ausstieg aus der Torfnutzung ist somit
auch ein wichtiger Beitrag zum globalen
Moorbodenschutz.
HANDLUNGSFELDER FÜR DEN
EINSATZ TORFFREIER ERDEN
Im Zuständigkeitsbereich der öffentli chen
Hand und ihrer Liegenschaften werden torfhaltige
Erden in folgenden Bereichen eingesetzt:
• Wechselbepflanzungen
• Park- und Flächengestaltung
• Bodenverbesserung
• Sportrasen
• Straßenbegrünung (Kübel, Ampeln,
Fensterkästen)
• Zimmerpflanzen in Gebäuden, z. B für
Innenraumgestaltung oder Veranstaltungsdekoration
TORFFREIE PRODUKTALTERNATIVEN
Auf dem Markt sind bereits zahlreiche verschiedene
torffreie Substrate verfügbar. Als
Torfalternativen im GaLaBau eignen sich vor
allem:
• Grüngutkompost
• Holzfasern
• Kokosprodukte
• Reis- & Dinkelspelzen
• Rindenhumus
Diese Torfersatzstoffe sind derzeit am
gebräuchlichsten und im Handel erhältlich.
Grundsätzlich eignen sich aber auch andere
Rohstoffe, wie z. B. Flachsschäben oder
Miscanthusstroh. In Zukunft könnten weitere
Materialien aus Landwirtschaft und Paludikultur
(Landwirtschaft auf nassen Flächen)
eine Rolle spielen, wie z. B. Torfmoose.
In den meisten Fällen wachsen Pflanzen in
torffreien Substraten – die richtige Mischung
und eine abgestimmte Bewässerung und
Düngung vorausgesetzt – ebenso gut wie in
torfhaltigen. Derzeit sind die Potenziale der
Torfersatzstoffe bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.
Rein mengenmäßig würden sie
ausreichen, um die Torfnutzung in Deutschland
komplett zu ersetzen.
DIE TORFMINDERUNGSSTRATEGIE
IN DEUTSCHLAND
Die Bedeutung torffreier Erden für den
Klima- und Umweltschutz ist in der Gesellschaft
oftmals noch nicht bekannt. Das
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
(BMEL) hat deshalb im Zuge des
Klimaschutzprogramms 2030 eine spezielle
Torfminderungsstrategie für Deutschland
gestartet. Sie zielt darauf ab, den Einsatz von
Torf als Kultursubstrat und Bodenverbesserer
so weit wie möglich zu verringern und, wo
immer dies machbar ist, ganz auf dessen
Einsatz zu verzichten.
Die ganzheitliche Strategie richtet sich
gleichermaßen an Verbraucher, den Erwerbsgartenbau
sowie die öffentliche Hand.
GÜTEZEICHEN GEPLANT
Parallel zu den Informations- und Forschungsprogrammen
wird an einem internationalen
Zertifizierungssystem für Torfersatzstoffe gearbeitet,
welches die gesamte Wertschöpfungskette
umfassen soll – von der Gewinnung bis
zur Inverkehrbringung des Substrates.
UMWELTKRITERIEN IN SATZUNGEN &
VERORDNUNGEN
Städte und Gemeinden haben im Rahmen von
kommunalen Satzungen und Verordnungen
für Frei- und Grünflächen die Möglichkeit,
umweltfreundliche und biobasierte Anwendungen
und Produkte stärker zu etablieren.
Das betrifft neben der Verwendung von
Erden auch andere Handlungsfelder. Klimafreundliche
Produktalternativen aus nachwachsenden
Rohstoffen gibt es in nahezu
allen Produktgruppen, beispielsweise organische
Düngemittel, biobasierte Pflanzenschutzmittel,
biologisch abbaubare Schmierstoffe,
wie Kettensägenöle oder auch Winterstreumittel.
Mit der Auftragsvergabe für Planung, Gestaltung
oder Instandsetzung der kommunalen
Freiflächen steht die öffentliche Verwaltung in
der Verantwortung den Aspekt des Rohstoffverbrauchs
mit einzubeziehen und die planerischen
Folgen im Blick zu haben.
DATENBANK ZUR MARKTERKUNDUNG
Im Auftrag des BMEL hat die Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) auf
torfersatz.fnr.de eine Datenbank für torffreie
Substrate erstellt, welche aktuell über 250
am Markt verfügbare Produkte listet.
KONTAKT
Ute Papenfuß
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe
u.papenfuss@fnr.de
nachhaltige-beschaffung.fnr.de
TORFERSATZSTOFFE
Kompost als heimischer, erneuerbarer Rohstoff, der
durch die Verrottung organischer Abfälle entsteht
und wertvolle Nährstoffe und Humus enthält
Erden mit Holzfasern aus Hackschnitzeln von
Nadelhölzern, verwendet werden anfallende Resthölzer
aus Sägewerken
Kokosfasern und Kokosmark, auch bekannt als
Cocopeat oder Kokostorf, aus der Verarbeitung von
Kokosnüssen
Quelle: smuki – stock.adobe.com
KOMMUNALE GRÜNGUTKONZEPTE
Im Sinne einer lokalen Kreislaufwirtschaft
gewinnt die kommunale Grüngutkompostierung
zunehmend an Bedeutung. Zur Herstellung
von Grüngutkompost wird vor allem
Laub und regionaler Gras-, Strauch- und
Heckenschnitt eingesetzt. Um torfhaltige
Erden aber dauerhaft ersetzen zu können,
werden ganz erhebliche Mengen an substratfähigen
Komposten benötigt. Städte und
Gemeinden können deshalb eine individuelle,
auf ihre Situation zugeschnittene Analyse
durchführen und entsprechende nachhaltige
Grüngutkonzeptionen erarbeiten.
Neue Alternativen in der Forschung: Torfmoose auf
wiedervernässten Hochmoorflächen als Torfersatzstoff
© fablok / Fotolia – Kleeschulte-Erden GmbH
© Patryssia / Adobe.Stock – Kleeschulte-Erden GmbH
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© hhelene / Adobe.Stock – Greifswald Moor Centrum 2020
Weitere Informationen auf
torfersatz.fnr.de
• Marktübersicht
• Einsatzgebiete
• Praxisbeispiele
• Torfalternativen
Februar 2022: Das Brandenburger Tor in
Berlin leuchtete in den Nationalfarben
der Ukraine.
LICHTSZENEN
Der LED-Laufsteg am Deutschen
Technikmuseum Berlin ist jederzeit
zugänglich – vor Ort und online:
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Energiesparen
Licht an oder aus?
Licht bietet Sicherheit und ist als jahrhundertealtes Kulturgut ein Wirtschaftsfaktor
– zugleich schlagen Lichtverschmutzung, Stromkosten und CO 2 -Verbrauch
zu Buche. Wie Kommunen mit den widersprüchlichen Anforderungen umgehen
können, erläutert Lichtexperte Thomas Römhild.
Platzhalter
Im ersten Halbjahr 2022 wurden Baudenkmäler
in vielen Städten blau-gelb
beleuchtet, um die Solidarität mit der
Ukraine auszudrücken. Heute werden sie
überhaupt nicht mehr beleuchtet, um
deutlich zu machen, dass Energie gespart
werden muss. In einer solchen von außen
aufgezwungenen, nicht vorhersehbaren
Situation ist es richtig, dass die Solidarität
mit Menschen, die unter den hohen Energiepreisen
leiden, auch durch eine eher
symbolische Einsparmaßnahme ausgedrückt
wird. Dass Vertreter der Automobilindustrie
bereits den autofreien Sonntag
fordern, zeigt den Ernst der Lage. Es
gilt: Energie sparen, wo immer es möglich
ist, ohne das Funktionieren der Gesellschaft
zu gefährden.
Es ist daher durchaus vertretbar, für
eine gewisse Zeit die öffentliche Beleuchtung
dort einzuschränken, wo sie nicht
sicherheitsrelevant ist. Insbesondere
dann, wenn dies als ein symbolischer Akt
verstanden wird, der die Ernsthaftigkeit
Foto: Adobe Stock/Achim Wagner
Foto: Adobe Stock/StockPixstore
der Aufforderung verdeutlichen soll,
Energie zu sparen.
Doch der Deutsche Städte- und Gemeindebund
warnt bereits: Festlich beleuchtete
Innenstädte bedeuten Lebensqualität
und sind ein Wirtschaftsfaktor.
Im Gegensatz dazu aber hat die Deutsche
Umwelthilfe nun dazu aufgerufen,
auf die vorweihnachtliche Beleuchtung
zu verzichten: Die Menschen sollten angesichts
des Krieges in der Ukraine, der
Energieknappheit, aber auch aus Gründen
des Klimaschutzes endlich innehalten.
Licht im öffentlichen Raum ist kein
Selbstzweck, sondern ein altes, notwendiges
Kulturgut, das dazu beigetragen
hat, Sicherheit und Ordnung, Mobilität
und Lebensfreude während der Dunkelstunden
zu ermöglich. Neben dem Sicherheitsgefühl
ermöglicht die Beleuchtung
die Orientierung im Stadtraum
und macht ihn in seiner räumlichen
Qualität erfahrbar. Nicht zuletzt kann
die Beleuchtung den öffentlichen Raum
durch eine eigene Lichtatmosphäre prägen.
Gerade in der Weihnachtszeit vermittelt
eine gut geplante dekorative Beleuchtung
eine positive, hoffnungsvolle
Stimmung.
BELEUCHTUNG IST WICHTIG – UND
SOLLTE GUT GEPLANT SEIN
Die arbeitsteilige Gesellschaft und die
industrielle Revolution wurden erst
durch die öffentliche Beleuchtung ermöglicht.
Die Tendenz, den Lebensrhythmus
von dem natürlichen Tag-
Nachtrhythmus abzukoppeln, wird
durch die Globalisierung weiter verstärkt.
Die moderne Gesellschaft ist
ohne öffentliche Beleuchtung nur
schwer vorstellbar. Künstliches Licht ist
ein grundlegender Bestandteil der Zivilisation
und Kultur.
Mit dem Wachstum der Weltbevölkerung,
der Städte und letztendlich der
Wirtschaft geht eine Zunahme der öffentlichen
Beleuchtung einher, die oft
schlecht geplant mit einer immer bedrohlicher
wirkenden Lichtverschmutzung
verbunden ist. Licht und Beleuchtung
können sowohl direkt über die
Wahrnehmung als auch indirekt über
die Beeinflussung biologischer Rhythmen
auf Umwelt und Naturräume einwirken.
Es wird immer deutlicher, dass die
Nacht für viele Organismen – auch den
Menschen – von großer Bedeutung ist.
Es geht um die größtmögliche Bewahrung
der Dunkelheit zum Schutz von
Mensch und Umwelt, Flora und Fauna,
genauso wie um den ressourcenschonenden
Einsatz von Energie zur Aufrechterhaltung
des Weltklimas durch
eine qualitätsvolle Beleuchtung – da,
wo sie notwendig ist.
Der Konflikt zwischen der Notwendigkeit,
den öffentlichen Raum in den
dunklen Stunden sicher und zweckmäßig
zu nutzen, und dem Schutz der lebensnotwendigen
Dunkelheit lässt sich
dadurch auflösen, dass man Licht nur
dort einsetzt, wo es gebraucht wird,
und in der Qualität, in der es gebraucht
wird – so viel wie nötig, aber so wenig
wie möglich.
Mittel- bis langfristig wäre eine gravierende
Reduzierung des Ener-
Weihnachtsmarkt in Annaberg-Buchholz im Erzgebirge: Das winterliche Angebot ist Stimmungsund
Wirtschaftsfaktor.
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gieverbrauchs der öffentlichen Beleuchtung
bei gleichbleibender oder steigender
Qualität notwendig. Möglich wäre sie
dadurch, dass man stärker auf die Bedürfnisse
der Menschen eingeht und die vorhandenen
technischen Möglichkeiten
besser genutzt werden. Eine gute Lichtplanung
muss immer auf die jeweilige
Situation zugeschnitten sein und auf die
Anforderungen der Nutzerinnen und Nutzer
eingehen.
Neben den Zielen der Energieeinsparung
sollten kreative, durchaus technisch
anspruchsvolle Lösungen entwickelt werden,
die Lichtverteilung, Lichtqualität
und die richtige Beleuchtungsstärke für
die entsprechende Anwendung so bestimmen,
dass atmosphärische Räume entstehen,
in denen man sich gern aufhält.
Auch zur Weihnachtszeit ließe sich durch
eine unter den vielfältigen Anbietern abgestimmte
hochwertige Beleuchtung Lebensqualität
schaffen und doch in Bezug
auf Lichtverschmutzung und Energieverbrauch
innehalten.
Gute Beleuchtung im öffentlichen Raum
ändert sich im Laufe des Abends und der
Nacht, im Laufe der Woche und auch saisonal.
Sie kann sensorgesteuert adaptiv
sein oder dynamisch den erwarteten Nutzungsszenarien
angepasst werden. Überdimensioniertes
Licht, das nicht der jeweiligen
Nutzung entspricht, oder mangelhaft
realisierte Lichtanlagen, die beispielsweise
bei Anstrahlungen Streulicht
erzeugen, müssen verhindert werden.
Dadurch kann eine hohe Beleuchtungsqualität
im Sinne guter Wahrnehmungsbedingungen
geschaffen werden. Gleichzeitig
können die negativen Folgen der
nächtlichen Beleuchtung so gering wie
nur irgend möglich gehalten werden. Die
Lichtplanung muss immer von geschultem
Fachpersonal auf Basis lichttechnischer
und lichtgestalterischer Expertise
durchgeführt werden, um zu verhindern,
dass durch unsachgemäße Planung oder
die Auswahl ungeeigneter Leuchten überflüssiges
Licht entsteht.
NATURSCHUTZ UND SICHERHEIT VEREINEN
Die LiTG, Deutschlands größtes Netzwerk
für Licht und Beleuchtung, steht seit über
100 Jahren für „gutes Licht“. Rund 2100
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engagieren sich für die Realisierung
höchster Qualität bei der Umsetzung jeder
Lichtinstallation im Innen- und Außenbereich.
Dabei orientieren sie sich an
deutschen, europäischen und internationalen
Normen und Regelwerken, die sie
mitentwickeln.
Das EU-geförderte Projekt Dynamic
Light, an dem LiTG beteiligt war, und der
Berliner LED-Laufsteg, der innovative
Straßenbeleuchtung erlebbar macht, zeigen,
wie sich zukünftig Schutz bei Nacht
mit Sicherheitsanforderungen vereinbaren
lässt. Die LiTG bietet ein eigenes
Weiterbildungsprogramm und auch die
Möglichkeit durch einen Fachkundennachweis,
die entsprechenden Kenntnisse
dokumentieren und sich in einer
europaweit geführten Liste als „European
Lighting Expert“ registrieren zu
lassen. Mittelfristig eine gute Möglichkeit
für Städte und Gemeinden, den Partner
für eine gelungene Beleuchtungslösung
zu finden.
Thomas Römhild
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DER AUTOR
Dr.-Ing. Thomas Römhild ist Professor an der
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Beleuchtung
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Nutzerinnen und Nutzer wollen
guten Handyempfang – und
Kommunen können Straßenlaternen
für den 5G-Ausbau zur
Verfügung stellen.
DER AUTOR
Ralf Gerbershagen ist CEO bei 5G-
Synergiewerk in München und Projektleiter.
FACHTAGUNG DRESDEN 2019
RAUM 1 STAND 12
DER AUTOR
Ralf Gerbershagen ist CEO bei 5G-
Synergiewerk in München und Projektleiter.
Mobilfunk
Laternen leuchten –
und verbinden
Straßenlaternen als Mobilfunkstandorte – ein Pilotprojekt in Frankfurt
am Main zeigt, wie sowohl Kommunen als auch Netzbetreiber davon
profitieren können. Ralf Gerbershagen stellt das innovative Konzept vor.
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Der 5G-Ausbau wird kommen: Die
großen Mobilfunk-Netzbetreiber
haben Milliardensummen für
die entsprechenden Lizenzen gezahlt.
Doch der Ausbau gestaltet sich schwierig.
Vor allem in Städten wurden dafür
bisher zumeist Dachflächen von privaten
Eigentümern oder Wohnungsbaugesellschaften
angemietet. Der Aufwand
ist immens: Der passende Standort
muss gefunden, der Eigentümer
überzeugt, die Technik auf dem Dach
und im Haus installiert sowie gewartet
werden.
Wenn die Anlage jedoch steht, genießt
der Vermieter die jahrelangen, fest
vereinbarten Mietzahlungen durch den
Netzbetreiber. Außer im Zuge des Genehmigungsverfahrens
sind die Kommunen
bisher kaum involviert – weder
bringen sie sich gezielt bei der Standortwahl
ein, noch profitieren sie von den
Entgelten. Dabei verfügen Städte und
Gemeinden über eigene Infrastruktur,
die den Netzbetreibern für den 5G-Ausbau
zur Verfügung gestellt werden
kann. Wie es gehen kann, zeigt ein Projekt
in Frankfurt am Main: Es setzt ein
neues Nutzungskonzept für Straßenlaternen
in die Praxis um, das im möglichen
späteren Ausbau viele Vorteile,
auch in finanzieller Hinsicht, für die
Kommune bereithält.
Hinter dem Konzept, Straßenleuchten
zu 5G-Standorten umzubauen,
Foto: Adobe Stock/Milan Noga reco
steckt das Unternehmen 5G-Synergiewerk,
ein Zusammenschluss von sechs
Stadtwerken. Hauptanliegen ist es,
durch vorhandene Infrastruktur den
5G-Ausbau signifikant zu beschleunigen
und dabei gleichzeitig die Kommune
in die Entscheidungsprozesse
einzubeziehen sowie an den Einnahmen
zu beteiligen.
DEN 5G-AUSBAU SIGNIFIKANT
BESCHLEUNIGEN
Weihnachten
den
Zauber
schenken
Die gewählte Straßenlaterne erhält
dazu einen neuen Mast, in dem die
Telekommunikationstechnik eingebaut
werden kann. Dieser bietet Platz für
die gesamte 5G-Technik. Oben, unter
der eigentlichen Leuchte, wird die Antenne
angebracht. Die Leuchte selbst
kann weiterverwendet werden, damit
das Stadtbild harmonisch bleibt und
sich die neuen Laternen nahtlos einfügen.
Um den Umbau zu finanzieren, wird
von Beginn an ein Netzbetreiber ins
Boot geholt. Dieser investiert nicht nur
in die sogenannte Ertüchtigung des
neuen 5G-Standortes, sondern zahlt
später auch die Miete. Dies müsste er
bei einem Dachstandort auch tun – im
Fall der Straßenlaterne kommen die
Einnahmen der Stadt zugute. In Frankfurt
am Main ist ein Tochterder
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unternehmen des Stadtwerks Mainova für
den Betrieb der Straßenbeleuchtung im
Stadtgebiet zuständig. Die mit 5G ausgerüstete
Laterne steht an der Einfahrt des
Betriebsgeländes und beleuchtet die
Straße sowie den Parkplatz. Vor etwas
über sechs Monaten saßen die Projektpartner
erstmals zusammen, um das
Grundkonzept individuell anzupassen.
Sowohl die projektführende 5G-Synergiewerkals
auch die Stadtwerke und der
Netzbetreiber brachten noch Anpassungswünsche
ein.
Die eigentliche Umsetzung ging dann
schnell: Strom war bereits vorhanden,
nur die notwendige Verbindung zu einem
naheliegenden Glasfaserstrang musste
noch verlegt werden. Der vorhandene
Mast wurde abmontiert. Aus statischen
Gründen wurde zunächst ein neues Fundament
gegossen, und der neue, stabilere
Mast wurde aufgestellt. Die eigentlichen
Leuchtkörper kamen an ihren Platz zurück,
so dass keine neue lichttechnische
Berechnung notwendig war. Der Netzbetreiber
installierte seine 5G-Technik im
unteren Teil des neuen Mastes und schloss
die Antenne an. Nun spendet die Laterne
nachts Licht und sorgt für Mobilfunk
rund um die Uhr. Der Netzbetreiber zahlt
ein Entgelt für die Nutzung der stadteigenen
Laterne.
STRASSENBELEUCHTUNG KANN
EINNAHMEN BRINGEN
Dass dem Netzbetreiber das Konzept
nützt, ist offensichtlich: Weil die mühsame
Suche nach Standorten wegfällt –
schließlich kann eine Stadt hunderte oder
gar tausende potenzielle Straßenlaternen
anbieten –, ließe sich der 5G-Ausbau signifikant
beschleunigen, und das bei geringeren
Kosten. Die Messungen an dem
Frankfurter 5G-Standort bestätigen zudem
die hervorragende Reichweite der
kompakten 5G-Straßenlaterne.
Doch besonders für die Kommunen
zeigt das Projekt Chancen auf: Mit der
Straßenbeleuchtung, einer klassischen,
bisher ausschließlich kostenverursachenden
städtischen Aufgabe, lassen sich Einnahmen
generieren. Diese können sie
beispielsweise zur Refinanzierung der
Straßenbeleuchtung insgesamt oder für
andere städtische Projekte einsetzen.
Zugleich greift die Stadt aktiv in die
Gestaltung des 5G-Ausbaus ein und kann
so historische und harmonische Stadtbilder
besser bewahren. Bau- oder Grünflächenämter
werden entlastet, das innovative
Stadtimage wird gestärkt. Ebenso ist
es denkbar, Smart-City-Sensoren zur Verkehrsüberwachung
und -steuerung zu
integrieren. Die Frankfurter 5G Straßenlaterne
gibt einen Eindruck, was hier
künftig möglich ist.
Ralf Gerbershagen
Die Congaia-Straßenleuchten sind solarbetrieben.
Innovative Solarlösungen für die
Infrastruktur der Zukunft
Pilotprojekt in Frankfurt am Main: eine mit 5G
ausgerüstete Laterne.
Ein weiterer Vorschlag: Straßenlaternen können nicht nur für Mobilfunk genutzt werden, vielmehr
könnten auch Smart-City-Sensoren zur Verkehrsüberwachung und -steuerung integriert werden.
Fotos: 5G-Synergiewerk
Congaia ist ein innovatives und zukunftsorientiertes
österreichisches Unternehmen, das sich die
Umsetzung einer nachhaltigen Infrastruktur der
Zukunft zum Ziel gesetzt hat. Die Produktpalette
reicht von der Solar Straßenleuchte über den
Congaia Infrastrukturmast bis hin zur modernen,
autarken Bushaltestation mit Lademöglichkeiten,
solarbetriebener Beleuchtung und digitalem
E-Paper Informationssystem mit Busfahrplan und
Info Display.
Unsere Produkte decken die vielschichtigen Anforderungen
an umweltschonende und gleichzeitig
leistungsstarke Innovationsprodukte ab
und glänzen mit zahlreichen Vorzügen. Wir liefern
die Ausstattung der nachhaltigen Gemeinde
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rein mit der strahlenden Kraft der Sonne!
Durch die Stromproduktion mittels PV, die fixer
Bestandteil all unserer Anlagen ist, sind
diese unabhängig vom herkömmlichen Stromnetz
und müssen daher nicht an dieses angeschlossen
werden - dies spart sowohl Zeit als
auch Geld, Arbeit und laufende Betriebskosten.
Außerdem ist die Stromversorgung und damit
Funktionalität unserer solarbetriebenen Produkte
dadurch unabhängig von der aktuellen
Die modernen Bushaltestationen verfügen über
ein digitales Informationssystem und arbeiten
völlig autark mit der Kraft der Sonne.
Netzstromversorgung, was durch die Verlässlichkeit
der Eigenversorgung der Anlagen Betriebssicherheit
gibt.
Durch den Einsatz von Fertigteilfundamenten,
individuelle Konfigurierbarkeit der Einzelkomponenten
wie PV Leistung (70 bis 500 Watt), Batteriespeichergröße,
Lichtleistung und Linsenoptiken
sind unsere Solarleuchten für die jeweiligen
einzigartigen Projektanforderungen perfekt
anpassbar. Somit arbeiten die Anlagen zuverlässig
und sicher 365 Tage im Jahr.
Bei der Realisierung eines Projekts legen wir
großen Wert auf die Einbindung des lokalen
Bauhofs, um effizienter und kostengünstiger für
unsere Auftraggeber zu arbeiten. Congaia ist seit
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Lichtkonzept
Flexibel und doch
genau angepasst
Foto: NORKA / Frieder Blickle
Die Hamburger Großkläranlage auf dem Köhlbrandhöft hat ein Beleuchtungssystem von NORKA.
Stuttgart bei Nacht: Ziel ist es, die
Beleuchtung zunehmend einzuschränken
und Energie zu sparen, wo und wann
immer es geht.
DER AUTOR
Christoph Schmid ist bei der Abteilung
Straßen und Verkehr des Tiefbauamts
der Stadt Stuttgart tätig.
Hell oder dunkel – wo genau verläuft der Weg zwischen Sicherheit,
Attraktivität der (Innen-) Stadt, Naturschutz und Energieeinsparung?
Christoph Schmid antwortet für die Landeshauptstadt Stuttgart.
Aktuell wird unser Lichtmasterplan
von 2006 überarbeitet: Er soll als
neuer Leitfaden „Stadtbeleuchtung“
die wichtigen Aspekte Sicherheit,
Gestaltung, Natur- und Umweltschutz
sowie Energieeinsparung intensiv betrachten.
Zahlreiche städtische Ämter
sind involviert: Amt für Umweltschutz,
Amt für Stadtplanung, Garten-, Friedhofsund
Forstamt und Tiefbauamt. Ebenso
sind die Kommunale Kriminalprävention
KKP, der Dienstleister Stuttgart Netze und
das Land Baden-Württemberg als Eigentümer
von großen Plätzen und Parkanlagen
in der Innenstadt an der Erstellung
des Leitfadens beteiligt.
Momentan erarbeiten wir, in welchen
Bereichen zu welchen Zeiten wieviel Licht
benötigt wird und wo eventuell auf Straßenbeleuchtung
verzichtet werden kann.
Bei unserer Neukonzeption ist uns eine
qualitativ hochwertige und bedarfsangepasste
Beleuchtung wichtig, die den heutigen
Anforderungen an Sicherheit, Gesundheit,
Naturschutz und Energieeffizienz
gerecht wird.
Das Thema Energieeinsparung steht
bei der Stadt Stuttgart schon lange im Fokus.
Durch die fortlaufende Umrüstung
auf LED konnten wir unseren Energieverbrauch
in den letzten Jahren spürbar senken.
Allein im Jahr 2021 haben wir um
mehr als ein GWh oder gut fünf Prozent
an Energie im Vergleich zum Vorjahr reduzieren
können. Im Vergleich zu 2009
haben wir damit mehr als ein Viertel
unseres Energieverbrauchs eingespart.
Weiter verbrauchen wir weniger Energie
mit der sogenannten Halbnachtschaltung:
Damit kann die Helligkeit auf bereits
umgerüsteten Hauptverkehrsstraßen
in den späteren Nachtstunden bei geringeren
Verkehrsstärke reduziert werden.
Derzeit werden bei allen Leuch-
Foto: Adobe Stock/Tobias
Bestes Licht in rauer Atmosphäre
Energieeffizient, zentral überwacht und steuerbar,
langlebig sowieso: NORKA liefert das
Beleuchtungssystem für die neuen Gebäude
der Hamburger Großkläranlage auf dem
Köhlbrandhöft.
Im Klärwerk Köhlbrandhöft werden 150 Millionen
Kubikmeter Abwässer im Jahr behandelt,
bevor sie in die Elbe fließen. Das Wasser kommt
aus privaten Haushalten, aus der Industrie oder
ist Mischwasser aus Niederschlägen. 556 Pumpen,
250 Mitarbeitende und Myriaden emsiger
Mikroorganismen übernehmen die biologische
Reinigung.
Trotz der enormen Volumina arbeitet das
Klärwerk energetisch autark, produziert seinen
Strom also selbst – aus Faulgas, Klärschlamm,
Wind und Sonne. Es wird alles getan, um die
Energieeffizienz zu maximieren – auch auf der
Beleuchtungsebene, etwa in der neuen Sandbehandlungshalle
und dem neuen Rechengebäude.
Sowohl die Allgemein- wie die Sicherheitsbeleuchtung
wurde komplett mit LED-
Leuchten aus dem Hause NORKA realisiert.
Diese arbeiten effizient, sind langlebig und integrieren
sich in das digitale Steuerungskonzept
des Klärwerks.
In beiden Maschinenhallen kommt die
„ERFURT LED“ zum Einsatz, ein Leuchtentyp, der
auch in chemisch aggressiver Atmosphäre zuverlässig
seinen Dienst tut. In den Fluren und
Treppenhäusern findet sich die NORKA-Leuchte
„MÜNCHEN LED“, als Rettungszeichenleuchte
wurde „SCHÖNEFELD“ verbaut. Als Beleuchtungsspezialist
für schwierige Umgebungen testet
NORKA seine Werkstoffe auf Beständigkeit
gegenüber verschiedenen chemischen Stoffen.
Aber nicht nur die Leuchten selbst, auch die zugehörigen
Tragschienen sind auf maximale Beständigkeit
ausgelegt, selbstverständlich auch
in Bezug auf Klärgase. Daher wurden im Klärwerk
Köhlbrandhöft teilweise auch explosionsgeschützte
Elemente verbaut.
Ein Teil der Leuchten ist mit Batterien ausgerüstet
– notwendige Funktions- und Laufzeittests
lassen sich gemäß EN 50172 / VDE 0108
automatisch, zentral sowie in definierten Zeitintervallen
durchführen. Alle Ergebnisse werden
normgerecht dokumentiert. Dieses Feature war
explizit von der Bauherrin und Betreiberin der
Kläranlage, Hamburg Wasser, gefordert. NORKA,
schon in andere Projekte von Hamburg Wasser
erfolgreich eingebunden, löste diesen Teil des
Pflichtenheftes auf Steuerungsebene.
Sämtliche Leuchten eines Gebäudes laufen
im zentralen, komplett vorverdrahtet von NORKA
Automation angelieferten Schaltschrank zusammen.
Über das Touch-Bedientableau in der
Schrankfront lässt sich die Automatik bei Bedarf
manuell übersteuern – etwa dann, wenn lokale
Wartungsarbeiten anstehen oder die Lichtzeitprofile
anzupassen sind.
Jeder dieser Schalteinheiten koppelt ihre Informationen
über definierte Schnittstellen in
das übergeordnete zentrale Prozessleitsystem
der Kläranlage ein. Somit laufen Statusdaten
und auch Fehlermeldungen zentral in der Leitwarte
auf. Von hier können Abfragen erfolgen
und dem Wartungspersonal automatisiert
Arbeitsaufträge erteilt werden.
Das Projekt zeigt, welches synergetische
Potenzial eine gesamtheitliche Lösungsentwicklung
durch NORKA entfalten kann. Neben der
konkreten Auswahl passender Leuchten sowie
der Notbeleuchtung, schließt dies insbesondere
die Konzeption der Steuerung, die Energieverteilung
und die konkrete Unterstützung der
Planerseite ein.
NORKA - Norddeutsche Kunststoff- und
Elektrogesellschaft Stäcker mbH & Co. KG
Marietta Kappler-Kossack
Weidestraße 122 a
22083 Hamburg
Tel.: 040 513009-12
E-Mail: marietta.kappler@norka.com
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erwartet. Im Detail hängt dies natürlich
auch von den weiteren Entwicklungen der
LED-Technologie ab.
Ursprünglich war im stadtinternen Projekt
LED 2030 eine Umrüstung aller konventionellen
Leuchten bis 2030 geplant.
Durch die Neufassung des Landesnaturschutzgesetzes
Baden-Württemberg ist
dies nun eine gesetzliche Forderung,
muss also zwingend erfüllt werden. Die
dafür anfallenden Kosten werden zu großen
Teilen durch ein stadtinternes Contracting-Programm
übernommen. Es finanziert
sich durch die durch in Zukunft
eingesparten Energiekosten und ermöglicht
somit langfristige und zukunftsweisende
Investitionen.
Kompakt, präzise, vielseitig
Die neue FLC300 Scheinwerferserie von WE-EF
KEINE RATHAUSBELEUCHTUNG
Tunnel sind Angsträume und sollten aus Sicherheitsgründen beleuchtet sein – das muss aber nicht
dauerhaft, sondern kann bedarfsgerecht geschehen.
tentausch-Projekten die Schaltschränke
und die Verkabelung der Straßenbeleuchtung
dementsprechend umgerüstet – so
kann das Beleuchtungsniveau in Zeiten
mit geringerer Verkehrsbelastung auf 70
Prozent abgesenkt werden.
LICHT DANN, WENN ES GEBRAUCHT WIRD
Diese Zeiten wurden vor dem Hintergrund
stark steigender Energiepreise neu
festgelegt. Von Sonntag bis Mittwoch
wird nun um 21 Uhr auf 70 Prozent reduziert
und von Donnerstag bis Samstag um
23 Uhr. Die Halbnachtschaltung spart
aber nicht nur Energie, sondern sorgt
auch für eine längere Lebensdauer der
Leuchten und Leuchtmittel.
Derzeit sind bereits 42 Prozent der
Hauptstraßenleuchten auf LED umgerüstet
und damit für eine Halbnachtschaltung
geeignet. Insgesamt hat die Stuttgarter
Straßenbeleuchtung einen LED-Anteil
von 31 Prozent. Nach kompletter Umrüstung
und mit der Halbnachtschaltung an
allen Hauptstraßen wird etwa die Halbierung
des derzeitigen Stromverbrauchs
Foto: Adobe Stock/Gina Sanders
Schon vor der gesetzlichen Neuregelung
haben wir in Stuttgart reine Gebäude-Anstrahlungen
abgeschaltet. Dazu gehört
unter anderem die Rathausbeleuchtung
oder die Anstrahlung bekannter Denkmäler.
Beleuchtungen, die der Aufhellung
von Gebäuden dienen – dort, wo es deshalb
keine oder weniger Mastbeleuchtung
gibt –, werden aus Sicherheitsgründen
weiter betrieben. Zudem ist der gesamte
Innenstadtbereich wegen der Sicherheitsproblematik
und hoher Besucherfrequenz
ausreichend gut beleuchtet. In sicherheitskritischen
Innenstadtbereichen gibt
es zum Teil auch hoch- oder zuschaltbare
Beleuchtung.
Ein weiteres Thema ist die bedarfsgerechte
Beleuchtung. Bereits im Jahre 2011
wurde im Travertinpark in Bad Cannstatt
eine erste Strecke in Form einer „mitlaufenden“
Beleuchtung eingeführt. Technologisch
hat sich seitdem vieles weiterentwickelt.
Nun werden an weiteren Stellen
bedarfsgerechte Beleuchtungen eingesetzt,
vor allem in Personenunterführungen,
die bei fehlender Fußgängerfrequenz
auf eine sehr geringe Beleuchtungsintensität
herunterschalten, ohne dass es zu
einem Sicherheits- oder Komfortverlust
kommt.
Dabei können gegenüber dauerhaft beleuchteten
Unterführungen nochmals
etwa 30 Prozent der Energie eingespart
werden. Als Pilotprojekt soll die Beleuchtung
im Stuttgarter Hafengebiet so umgebaut
werden, dass sie bei fehlender
Kfz-Frequenz herunterdimmt.
Christoph Schmid
Scheinwerfer von WE-EF genießen bei Planern
und Anwendern großes Vertrauen, wenn es um
die Inszenierung von Architektur oder Objekten
im Stadtraum geht und Außenräume in respektvollem
Umgang mit der Natur beleuchtet werden.
Mit der neuen FLC300 Serie bietet WE-EF drei
kompakte Scheinwerfer, die Leistungsstufen bis
24 Watt bzw. 3300 lm abdecken. Das ausgefeilte
technische Konzept erlaubt eine Vielfalt von individuellen
Beleuchtungs- und Montageoptionen
für ein breites Anwendungsspektrum.
Was bei den neuen FLC300 Scheinwerfern als
erstes ins Auge fällt, ist ihre klare, geometrische
Form: Der Leuchtentubus aus Aluminiumdruckguss
wird von einem schräg angeschnittenen Zylinder
umhüllt, der in ein robust dimensioniertes Gelenk
übergeht. Diese Form ist kein Styling-Element,
sondern ergibt sich aus der Funktion. Tatsächlich
ist der Tubus ein separates Bauteil, das im Gehäuse
sitzt und mit einer Schraube fixiert wird.
Eine doppelte Abdichtung schützt das Gehäuseinnere
vor Staub und Feuchtigkeit. Der Vorteil dieses
Designs: Der Tubus kann mit externem und auch
mit internem optischen Zubehör bestückt werden.
Das kompakte Aluminiumgehäuse ist so konstruiert,
dass es optimale thermische Bedingungen
für die LED-Module schafft. Für die elektronischen
Betriebsgeräte ist ein thermisch getrennter Einbauraum
in die Gehäuse integriert. Zusammen mit
dem WE-EF speziellen 5CE Korrosionsschutz, den
PCS-beschichteten Schrauben sowie der verdeckten
Kabelführung sind damit alle Voraussetzungen
für eine lange Lebensdauer gegeben – sowohl
technisch als auch ästhetisch.
Die Lichttechnik der FLC300 Serie beruht auf den
bewährten IOS® LED-Linsenoptiken von WE-EF.
Fünf verschiedene Lichtverteilungen lassen sich
in dieser Scheinwerferserie mit allen drei Gehäusegrößen
kombinieren. Damit steht Planern und
Anwendern mit dem FLC301 – mit nur 58 mm
Gehäusedurchmesser der Mini der Serie – ein
Leistungsspektrum von 4-6 W bzw. 460-670 lm
zur Verfügung. Der FLC311 deckt ein Spektrum
von 6-12 W bzw. 720-1100 lm bei einem Durchmesser
85 mm ab. Der Größte, der FLC321, hat
einen Durchmesser von 115 mm und bietet
Die Scheinwerfer können mit verschiedenem optischen Zubehör ausgestattet
werden, beispielsweise mit einer bandförmigen Streulinse, einer Wabenblende
oder einem Abblendtubus.
12-24 W bzw. 1620-3300 lm. Bei den Lichtfarben
bietet WE-EF die Wahl zwischen 2700 K, 3000 K
sowie 4000 K. Zusätzliches internes Zubehör, das
in den Leuchtentubus integriert wird, erweitert den
Gestaltungsspielraum und spreizt beispielsweise
den Lichtkegel zum Oval, macht aus dem Scheinwerfer
einen Fluter oder Wallwasher und bietet
als Wabenblende einen zusätzlichen Blendschutz,
ebenso der optionale, externe Blendschutz oder
der Abblendtubus.
Mit ihrer flexiblen Lichttechnik geben die FLC300
Scheinwerfer Licht- und Landschaftsplanern also
viel Gestaltungsfreiheit. Dies setzt sich fort mit
einer ebenso großen Vielfalt, was die Montageoptionen
betrifft. Ob als Mastaufsatz-Scheinwerfer, mit
Wandarmatur, mit Montagesockel oder am Ausleger,
auf einem Erdspieß oder an einer Rohrschelle:
Die Scheinwerfer lassen sich immer sicher und
zuverlässig befestigen – auch mit entsprechenden
Klammern am WE-EF RAIL66 Schienensystem.
WE-EF LEUCHTEN GmbH
Tel +49 5194 909 0
www.we-ef.com
42 der gemeinderat 11/22
Technik & Innovation
Beleuchtung
DER AUTOR
Axel Polensky ist Geschäftsführer der
Friedhelm Trapp GmbH in Mainhausen
bei Offenbach.
Umrüstung
Energie und
Material sparen
Die Erfahrung aus bisherigen Projekten: Ein LED-Umrüstsatz kann sich in drei bis sechs Jahren amortisieren.
Durch Umrüstung auf LED können bis
zu 80 Prozent Stromkosten gespart
werden – dafür muss man historische
und dekorative Leuchten oft nicht
entsorgen, sondern kann sie weiterhin
verwenden.
Die Leuchtenköpfe auf deutschen
Straßen sind im Durchschnitt 19
Jahre alt, und viele weisen eine
hohe Grundqualität auf. Bei ihnen ist eine
Modernisierung nicht nur möglich, sondern
lohnt sich auch – so kann das aktuelle,
oftmals historische Stadtbild erhalten
bleiben. Die Kosten für den Austausch
von qualitativ gleichwertigen Leuchten
sind in der Regel deutlich höher. Ob es
sich lohnt, Leuchten umzurüsten, hängt
von beidem ab: von der Qualität und dem
Zustand. Folgende Fragen sind zu beantworten:
_ Wie hochwertig sind die zu
erneuernden Leuchten?
_ Dringt Feuchtigkeit oder Schmutz ein?
_ Wie kompliziert ist die Einbindung
des geeigneten LED-Einbausatzes in
die Leuchten?
Man unterscheidet zwischen fest eingebauten,
integrierten LED-Modulen und
Retrofit-Lösungen, bei denen ein LED-
Leuchtmittel in eine bestehende Lampenfassung
eingeschraubt wird. Bei der Umrüstung
müssen die Leuchten in der Regel
neu verkabelt werden. Dabei werden die
Vorschaltgeräte der alten Leuchtmittel –
die Geräte zur Anpassung der Spannung
an bestehende Leuchten – entfernt und
durch ein angepasstes LED-Modul sowie
Treiber (Vorschaltgerät für LED-Module)
ersetzt.
Foto: Trapp
Ein Vorteil von fest eingebauten LED-
Modulen ist die Trennung von LED-Modul
und Treiber. Bei der Verwendung
separater Treiber und Leuchten hat man
mehr Möglichkeiten, das Licht zu steuern:
die Steuerung durch eine separate
Steuerader oder die Verwendung von
intelligenten Systemen.
Durch die zentrale Ansteuerung der
Leuchten, Bewegungsmelder oder Lichtsensoren
können weitere Sparpotenziale
umgesetzt und besondere (gemeindespezifische)
Anforderungen erfüllt
werden. Die meisten unterschiedlichen
Sensoren und Melder sind frei kombinierbar.
In diesem Bereich hat sich der
Zhaga-D4i Standard der Leuchtenindustrie
durchgesetzt.
Bei der bisherigen Straßenbeleuchtung
wurde das Licht direkt über den
Strom geschaltet: Strom an bedeutet
Licht an, Strom aus bedeutet Licht aus.
Bei den modernen Lösungen wird dagegen
der Strom an der Leuchte nicht
mehr ausgeschaltet, sondern kann für
andere Verbraucher – WLAN, Kameras,
Ladeinfrastruktur für Fahrräder und
Roller oder eine beliebige Zusatzbeleuchtung
– genutzt werden.
HOHE LICHTQUALITÄT BEIM UMRÜSTEN
Bei der Auswahl des LED-Umbausatzes
ist die Lichtqualität so wichtig wie bei
einer neuen Leuchte. Einfache Retrofit-
Lösungen (eingeschraubte Leuchtmittel)
haben lichttechnisch die gleichen
Eigenschaften wie die konventionellen
alten Leuchtmittel: Sie strahlen in alle
Richtungen und haben eine hohe Blendung,
das heißt, dass die Sehleistung
sich nähernder Personen beeinträchtigt
wird. Zudem ist die Gleichmäßigkeit der
Beleuchtung nur bedingt möglich.
Die technisch beste Lösung ist die
Positionierung des LED-Einbausatzes
parallel zur Straße: Das ermöglicht eine
definierte berechenbare Lichtverteilung
mit Linsen oder Reflektoren. Durch die
Vielzahl der speziell entwickelten Optiken
können die LED-Module auf die
lichttechnischen Anforderungen –
Haupt- oder Nebenstraßen, Gehwege,
Parks oder Plätze – angepasst werden.
Durch optimierte asymmetrische Optiken
ist eine genaue und effiziente Lichtverteilung
möglich. Konventionelle ungerichtete
(sowie eine aus dem Haushalt
bekannte Glühbirne) Leuchtmittel hingegen
strahlen über 70 Prozent des
Lichtstroms in die falsche Richtung ab.
Ein wichtiger Aspekt sind die neuen
Anforderungen des Umwelt-, insbesondere
des Insektenschutzes: Insekten
sollen so wenig wie möglich von künstlichem
Licht beeinträchtigt werden. Dabei
geht es um Lichtverschmutzung und
Lichtfarbe. Je wärmer die Lichtfarbe,
umso weniger wird sie von Insekten
wahrgenommen. Die genaue spektrale
Empfindlichkeit der Tiere variiert von
Art zu Art. Meist liegt sie jedoch im
blauen und ultravioletten Spektralbereich.
Das Empfindlichkeitsmaximum
von Nachtfaltern liegt bei einer Wellenlänge
von etwa 410 nm (Nanometer),
das des Menschen bei 510 bis 555 nm.
SO VIEL INSEKTENSCHUTZ WIE MÖGLICH
Aus diesem Grund hat sich ein deutlicher
Trend zu warmweisem Licht (Empfehlung
der EU) mit 2200K bis 3000K (K
– Kelvin, Lichtfarbe) entwickelt. Leuchten
und Umrüstsätze mit neutralweißem
Licht (4000K) sind deutlich zurückgegangen.
Für diesen Trend spricht
auch die deutliche Effizienzsteigerung
der warmweisen LEDs in den vergangenen
Jahren.
Um eine normgerechte und umweltverträgliche
Beleuchtung zu erreichen,
ist der Einsatz von Linsenoptiken oder
Reflektoren unumgänglich – die EU
empfiehlt für den Neubau von Straßenbeleuchtung
einen Abstrahlwinkel der
Leuchtmittel von 160 Grad, um Lichtverschmutzung
nach oben zu vermeiden.
Linsenoptiken sind im Vergleich zu
eingesetzten Reflektoren flexibler und
können leichter an die jeweiligen Gegebenheiten
angepasst werden.
Wir haben Erfahrungen mit beidem:
In einigen Projekten haben wir teilweise
die Leuchten erneuert und teilweise
LED-Umbausätze eingebaut – wobei die
Erneuerung des Leuchtenglases und die
Neulackierung der Leuchte oft mit beauftragt
werden. Unser Fazit: Unter Aspekten
der Nachhaltigkeit, des Insektenschutzes
und der Energieeinsparung
ist die Umrüstung der vorhandenen
Straßenbeleuchtung oft eine gute Alternative
zur Neuanschaffung – ein LED-
Umrüstsatz kann sich in drei bis sechs
Jahren amortisieren. Axel Polensky
CELINE-2 BIETET
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ANSPRUCHSVOLLSTE
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jede Lichtsteuerung
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durch Backlight-Anordnung der LED
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energieeffizientes Human Centric Lighting
• Plug-and-play-Anschluss für Lichtsysteme
mit ESYLUX Light Control ELC
• Einfache Integration für DALI, DALI-2, ON/
OFF durch ESYLUX-Treibersets als Zubehör
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Technik & Innovation
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT
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Lichtmaste mit langer Lebenszeit
Stimmungsvoll erhellt
Die globalen Krisen der letzten Monate
haben gezeigt: Ein Vorteil der heimischen
Produktion sind kurze Lieferzeiten. Das
Unternehmen Fuchs Europoles fertigt
Lichtmaste für Wohn- und Gewerbegebiete,
Parks und öffentliche Anlagen vor
Ort am Firmensitz im bayerischen Neumarkt
an – aus diesem Grund kann die
Firma ihre Aufträge nach eigenen Angaben
terminsicher bedienen.
Der dafür verwendete Werkstoff GFK
(glasfaserverstärkter Kunststoff) zeichnet
sich laut Fuchs Europoles neben seiner
ungefährdeten Verfügbarkeit durch
weitere Vorteile aus. Dazu gehöre eine
enorme Beständigkeit gegenüber Witterungseinflüssen,
Salz, Chemikalien und
Hundeurin. Außerdem hätten Lichtmaste
aus GFK ein geringes Gewicht, wiesen ein
einfaches Handling und eine hohe
Schwingungsdämpfung auf. Letzteres
führe zu einer längeren Lebenszeit der
Leuchtmittel.
Mit der langen Betriebsdauer, dem geringen
Energie- und Ressourceneinsatz
sowie den kurzen Transportwegen weisen
GFK-Lichtmaste auch eine hervorragende
Ökobilanz auf. Bei einem Unfall
Energieeffizient dank
Solarenergie
Die Straßenleuchten der Firma Congaia
funktionieren durch ihre autarke Energieversorgung
mittels Sonnenenergie 365
Tage im Jahr. Auch fernab der herkömmlichen
Stromversorgung sind sie laut Hersteller
sofort einsatzbereit und attraktive,
kosteneffiziente Lichtbringer. Das Unternehmen
hat mit mehr als 25 Jahren Erfahrung
im Gebiet der Solartechnik eine
fundierte Erfahrungsbasis, um eine individuelle
und optimierte Lösung für jedes
Solarprojekt anzubieten. Photovoltaikleistungen
von 70 bis über 500 Watt böten
für jede Anwendung die optimale Versorgung
mit Sonnenenergie. Congaia begleitet
Kunden von der Planung ihres Projekts
bis zur Inbetriebnahme.
www.congaia.de
Die GFK-Lichtmaste von Fuchs Europoles sind
besonders beständig gegenüber Witterungseinflüssen,
Salz und Chemikalien.
brechen sie nach Angaben von Fuchs
Europoles, ohne schwere Verletzungen zu
verursachen oder gefährliche Funken zu
schlagen. Bezüglich der Optik lassen sich
Wunschfarben und -designs umsetzen.
www.fuchs-europoles.de/lichtmaste
Nachhaltige Straßenbeleuchtung
Die VIA-Leuchte fügt sich mit ihrem schlichten
Aluminiumgehäuse gut in bestehende Straßenbilder
ein (Anwendungsbeispiel).
Foto: Fuchs Europoles
Foto: Schuch
In zahlreichen Städten in Deutschland
und Europa schafft die Beleuchtung von
Essert-Illuminationen in der dunklen Jahreszeit
heimelige Atmosphäre und erhellt
die Winterabende. Das Thema Energieeinsparung
nimmt die Firma nach eigenen
Angaben sehr ernst. Bereits vor über
15 Jahren habe Essert das Sortiment auf
LED-Technik umgestellt und somit bis zu
90 Prozent Energie gegenüber konventioneller
Beleuchtung eingespart.
Aufgrund der eigenen Produktion meldet
Essert Lieferfähigkeit bis kurz vor
Weihnachten. Umrüstungen auf LED-
Technik sowie Sonderanfertigungen können
laut Hersteller auch in technischer
Hinsicht problemlos umgesetzt werden.
Da nur eigene Produkte in erstklassiger
Qualität eingesetzt würden, sei eine lange
Nutzungsdauer und geringe Folgekosten
sichergestellt. Individuelle Beleuchtungskonzepte
machten somit jede Stadt einzigartig
und Essert-Illuminationen zum
kompetenten Partner für die winterliche
Dekoration.
www.essert.de
Der Leuchtenhersteller Schuch legt beim
Design seiner Produkte großen Wert auf
Nachhaltigkeit und Qualität made in Germany.
Langlebigkeit und Effizienz standen
auch bei der Entwicklung der neuen
Leuchte VIA im Vordergrund. Jedoch seien
zusätzlich bereits bei ihrer Planung die im
Rahmen der EU-Initiative für umweltfreundliche
und kreislauforientierte Produkte
definierten Ökodesign-Anforderungen
berücksichtigt worden. Das Ziel: eine
besonders zuverlässige Straßenleuchte,
die modernes Design mit hocheffizienter
Technik und nachhaltiger Konstruktion
verbindet. Alle Komponenten, auch die
LED-Module, können nach Unternehmensangaben
werkzeuglos ausgetauscht
werden. Adaptive Lichtlösungen seien mit
EcoTune möglich und durch den Einsatz
von standardisierten Modulen, Schnittstellen
und Sockeln eine Erweiterung der
Leuchten um Lichtmanagementsysteme
und Sensoren (RFL-Konzept) einfach zu
realisieren. Die VIA-Leuchte eigne sich für
alle typischen Einsatzszenarien der kommunalen
Straßenbeleuchtung und füge
sich mit ihrem schlichten Aluminiumgehäuse
gut in bestehende Straßenbilder ein.
www.schuch.de
46 der gemeinderat 11/22
Förderungsfähige Beleuchtungslösungen zur
direkten Energieeinsparung
Mit bereits 90 Jahren Markterfahrung im Bereich Licht ist der schwedische Lampen- und Leuchtenhersteller Aura Light ein
verlässlicher Partner in der Sanierung von Beleuchtungsanlagen und unterstützt kommunale Einrichtungen bei dem Umstieg
auf effiziente LED-Lösungen.
Hinsichtlich verschärfter Klimaziele,
steigender Energiepreise und der verlängerten
BMU-Förderungsmöglichkeiten
wird die Erneuerung von bestehenden
Beleuchtungen für Kommunen immer
interessanter. Gerade in Hinblick auf den
bevorstehenden Auslauf der klassischen
Leuchtstofflampe, spätestens im Jahr
2023, hat sich Aura Light mit den Möglichkeiten
der LED-Technologie frühzeitig
auseinander gesetzt. So deckt das Produktsortiment
die Bedürfnisse von Kommunen
genauso ab, wie die der Industrie.
In Zeiten stetig steigender Energiekosten
machen sich Aura Lights vielfältige Beleuchtungslösungen
mit intelligenten
Steuerungen bezahlt und amortisieren
sich zudem schnell über die zusätzlichen
staatlichen Förderungsmaßen.
Renovierung von Beleuchtungsanlagen
Aura Light profitiert von der Erfahrung
in den skandinavischen Ländern,
wenn es um eine einfache und zuverlässige
Beleuchtungsrenovierung geht.
So bietet das Unternehmen mit seiner
ActiveAhead-Technologie smarte Leuchten,
für deren Steuerung keine zusätzliche
Verdrahtung vorgenommen werden
muss. Ein einfacher Tausch der z.B.
alten Kassettenleuchten mit Leuchtstofflampen
gegen ein LED-Panel mit Active
Ahead ermöglicht nicht nur eine sofortige
Energieeinsparung, sondern durch die
Aura Lunaria - LED Panel für höchste
Mit einer intelligenten Lichtplanung können Kommunen bis
lichttechnische Ansprüche
zu 90% Energie einsparen, z.B. mit der Aura Lunaria Active
Ahead, einem Panel mit selbstlernender Lichtsteuerung.
nun vorhandene Lichtregelung auch eine
weitere Energiereduzierung. Hier sind
insgesamt Einsparungen von bis zu 90%
möglich.
Hallenbeleuchtung im Wandel der Zeit
Gerade im Bereich der Sportstättenbeleuchtung
wird eine langlebige, robuste
Lichtlösung benötigt, die zudem auch
Wettkampfbedingungen entspricht. Die
Zeit der Leuchtstofflampe neigt sich dem
Ende und damit auch der aufwändige
Leuchtmitteltausch. Aura Light bietet mit
den Modellen Aspa und Sarek moderne
LED-Hallenleuchten mit entsprechender
Ballsportprüfung an. Hohe Lichtströme
bei gleichzeitiger Effizienz sorgen
für eine direkte Kosteneinsparung und
die moderne Konstruktion für geringste
Blendung
bei perfekter Ausleuchtung.
Mit einer Lebensdauer von über 80.000
Stunden wird ein Leuchtentausch für die
nächsten 20 Jahre nicht notwendig sein.
Bei zusätzlicher Integration einer intelligenten
Steuerung, verlängert sich die Lebensdauer
der Leuchte.
Aspa ist eine leistungsstarke Leuchte für Sporthallen
geprüft nach DIN 57710-13
Aura Light
Kompetenz und vielfältige Erfahrungen
in der Erstellung kundenindividueller
Beleuchtungslösungen sind die Stärken
von Aura Light. Auf Wunsch erstellen
Lichtplaner professionelle Beleuchtungskonzepte
und Berechnungen zur Unterstützung
von Förderungs- und Finanzierungsanträgen.
Dabei werden aktuelle
Arbeitschutzvorgaben genauso berücksichtigt
wie Umweltschutzaspekte zur
unnötigen Lichtverschmutzung. Die
Ansprechpartner vor Ort erarbeiten gemeinsam
mit Planern, Architekten und
Elektrikern kundenindividuelle Beleuchtungslösungen
mit sofortigem Energiekostensparpotential.
Das Unternehmen
ist ein FullService-Anbieter und bietet
die komplette Kette von der Lichtanalyse
über den technischen Suppoert bis zum
maßgeschneiderten
Beleuchtungskonzept.
Aura Light GmbH
Alter Teichweg 15
22081 Hamburg
Tel.: 040-75 66 34-0
info@auralight.de
www.auralight.de
Parlament & Verwaltung
RATGEBER
Parlament & Verwaltung
UNSER EXPERTE
Edmund Mastiaux zählt zu den führenden
Experten für Personalmanagement
im Bereich des öffentlichen Sektors in
der DACH-Region. Das von ihm gegründete
zfm - Zentrum für Management
und Personalberatung in Bonn hat
sich auf die Besetzung von Fach- und
Führungspositionen sowie auf die Führungskräfteentwicklung
spezialisiert.
Foto, Titelfoto: zfm Bonn
Viele Fragezeichen: Der Fachkräftemangel macht Rathäusern und öffentlichen Unternehmen zu
schaffen. Auch Positionen für Führungskräfte sind häufig schwierig zu besetzen.
Personalsuche
Wie geht Recruiting,
Herr Mastiaux?
Die Personaldecke in der öffentlichen Verwaltung ist dünn. Auch viele
Führungspositionen bleiben unbesetzt. Wir haben den Personalexperten
Edmund Mastiaux gefragt, wie die öffentliche Verwaltung Abhilfe schaffen kann.
Sieben Antworten vom Profi.
1
Wo sollte eine Kommune oder ein
öffentliches Unternehmen nach
Talenten Ausschau halten?
Dort, wo sich die Talente aufhalten. Die
Generation Y bis Z erreichen Sie bei Instagram,
die Azubis bei Tiktok und Fachkräfte
vor allem bei Linkedin oder auch Xing. Für
Fach- und Führungskräfte, etwa Bauingenieure
und Architekten, können auch
branchenbezogene Netzwerke oder Printanzeigen
in Fachzeitschriften das Instrument
der Wahl sein. Bei Anzeigenschaltungen
in allgemeinen Jobbörsen ist es
eher ein Glücksfall, wenn Sie eine Kandidatin
oder einen Kandidaten für das ausgeschriebene
Profil finden.
2
Klappt die Personalsuche in
Eigenregie − oder wann sollte man
Profis einbeziehen?
Die Kommune sollte sich überlegen: Wie
schwer wird es für uns, diese Position zu
besetzen? Wenn man zum Schluss kommt,
dass es schwierig werden könnte, sollte
man eine Personalberatung einschalten.
Und zwar von Anfang an. Ich erinnere
mich an einen Fall, in dem die Kommune
eine Stelle sechsmal in wenigen Jahren
ausgeschrieben hatte − diese Position war
dann verbrannt. Kandidatinnen oder Kandidaten
fragen sich in so einem Fall, was
in dieser Kommune schiefläuft.
3
Was genau kann eine kompetente
Personalberatung leisten, wenn sie
einen Suchauftrag übernimmt?
Foto: AdobeStock/peterschreiber.media
Wir von zfm beispielsweise übernehmen
die öffentliche Ausschreibung, posten die
Position in sozialen Medien, identifizieren
geeignete Personen und sprechen diese
direkt an. Active Sourcing ist der zentrale
Mehrwert, den eine Personalberatung bieten
kann. Die Suche sollte grundsätzlich
in einer Kombination aus Print – Digital
– Direktansprache stattfinden. Es ist immer
schlecht, Stückwerk zu betreiben.
Was im Übrigen zu bedenken ist: Kommunen
sollten zukünftig überlegen, inwieweit
ideale Anforderungsprofile mit sehr anspruchsvoll
formulierten formalen Kriterien
der Realität entsprechen. Auch Personen,
die dem Profil nicht vollends entsprechen,
aber die geforderte Aufgabe aufgrund
ihrer Erfahrung erfüllen könnten,
sollten in ein Auswahlverfahren einbezogen
werden. Als Personalberatung können
wir beispielsweise gezielt Personen aus
der freien Wirtschaft ansprechen und für
eine Aufgabe in der öffentlichen Verwaltung
begeistern. Wir können gezielt die
Vorteile benennen, etwa dass man eine
sinnstiftende Tätigkeit ausübt, wenn man
sich für die öffentliche Verwaltung entscheidet.
Wir können aus einer latenten
Bewerbungssituation eine echte Bewerbungssituation
machen. Dass die Kommune
eine Personalberatung beauftragt
hat, zeigt potenziellen Kandidatinnen und
Kandidaten im Übrigen, dass die Kommune
professionell agiert.
4
Personalberatungen und -agenturen
gibt es viele – wie findet man den
passenden Partner?
Amtsleiterinnen und -leiter sollten den Erfahrungsaustausch
mit ihren Kolleginnen
und Kollegen nutzen und Empfehlungen
einholen. Auch kommunale Spitzenverbände
haben in der Regel eine Übersicht
der relevanten Beratungen. Oder man googelt
einfach. Setzen Sie sich mit der Beratung
in Verbindung, führen Sie ein Vorgespräch,
erfragen Sie Referenzen und
sprechen Sie mit den Referenzgebern. Ein
Qualitätsmerkmal ist außerdem die Mitgliedschaft
im Bundesverband deutscher
Unternehmensberater (BdU). Wenn man
hier Mitglied sein will, muss man einen
Berufskodex erfüllen und seine Kompetenzen
nachweisen.
5
Konkret gesprochen: Wann ist ein
Beratungsunternehmen das richtige
für den Auftrag?
Wenn das Unternehmen die Branche
kennt. Wenn es über sein Netzwerk schnell
auf potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten
zugreifen kann. Wenn es Professionalität
im Bereich der Eignungsdia
gnostik nachweisen kann. Und wenn es
für ein rechtssicheres Auswahlverfahren
sorgt.
6
Ich habe eine Führungsposition zu
besetzen. Wie weiß ich, ob jemand
passt?
Stellen Sie sich ein Tortendiagramm mit
drei Kuchenstücken vor. Die Torte im Ganzen
symbolisiert den Erfolg einer Führungskraft.
Das erste Stück − 30 Prozent
− steht für Fachlichkeit, also die formale
Qualifikation. Wenn wir als Beratung beauftragt
sind, nehmen wir hier die sogenannte
Bestenauslese vor. Für weitere 30
Prozent des Erfolgs ist die Persönlichkeit
verantwortlich: Wir analysieren etwa, wie
führungsaffin, lösungsorientiert oder belastbar
jemand ist. Das größte Stück der
Torte− 40 Prozent − steht für Umfeldpassung.
Wir finden heraus, welche Persönlichkeit
am besten in die jeweilige Organisation
passt und umgekehrt. Wird sich die
Person zum Beispiel langfristig mit der
Aufgabe identifizieren, mit der Region, der
Stadt? Passt sie zum Oberbürgermeister,
den Kollegen im Dezernat oder dem direkten
Vorgesetzten? Das erfragen wir durch
Umfeldinterviews, in denen wir ein Gespür
für die Unternehmenskultur bekommen.
Wir formulieren dann schriftliche Gutachten
und Empfehlungen. Das Auswahlverfahren
durch alle Gremien moderieren wir
ebenfalls. Aber wir entscheiden nichts −
die Kommune und die Gremien entscheiden.
Bei Wahlpositionen berücksichtigen
wir natürlich das Vorschlagsrecht der Parteien.
Letztendlich kommt die Eignungsdiagnostik
dort an ihre Grenzen, wo die
Politik ins Spiel kommt.
7Wie können öffentliche Arbeitgeber
dafür sorgen, dass neu besetzte
Führungskräfte bleiben?
War eine Personalberatung im Spiel, wird
sie den weiteren Weg der Führungskraft
verfolgen und mit ihr und dem neuen
Arbeitgeber regelmäßig in Kontakt treten.
Wenn wir zum Beispiel das Gefühl haben,
etwas stimmt nicht, suchen wir das gemeinsame
Gespräch. Es gibt auch die Möglichkeit,
einen Workshop zum Start anzusetzen.
Immer häufiger coachen wir auch
Personen in neuen Positionen begleitend,
etwa wenn sie das Profil nicht zu hundert
Prozent erfüllen.
48 der gemeinderat 11/22
der gemeinderat 11/22
49
Mobilität
Bargeldloses Payment-
Terminal zum Einstieg in
die Elektromobilität:
HecPay Eco
Kostenoptimierung durch zentrales
Payment-Terminal
Barrierefreier Zahlungsvorgang
entsprechend der Ladesäulenver-
ordnung (LSV)
Pro Terminal können zahlreiche
Ladepunkte freigeschaltet werden
Moderner und benutzerfreund-
licher Bezahl- und Autorisierungs-
vorgang
Hohe Sicherheitsstandards
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ÖPNV
Oft geht zu wenig: „Erst wenn der klassische
Linienverkehr bis weit in die Randgebiete der
Städte erweitert und um flexible Kleinbusse
ergänzt wird, die man On Demand per App ordern
kann, werden die Leute auch im ländlichen Raum
einsteigen“, prognostiziert Ingo Wortmann.
Deutschlandticket als
Meilenstein
Viel ist bereits erreicht, noch aber steht auch viel aus: Präsident
Ingo Wortmann erklärt, was aus Sicht des Verbands der Verkehrsunternehmen
(VDV) dringend erforderlich ist, damit die Mobilitätswende
gelingen wird.
Deutschlands Kommunen und die
Verkehrsunternehmen erleben
Jahre des Dauerstresses. Nach
Jahrzehnten des öffentlichen Sparzwangs
bei Bund, Ländern und Kommunen
– gerade bei Bus und Bahn, beim
Trimmen der Unternehmen auf Effizienz,
oft zu Lasten von Investitionen in
Infrastruktur, Fahrzeuge und Personal
–, setzte sich überparteilich die Erkenntnis
durch, dass ein „Weiter so“ in
der Verkehrspolitik nicht mehr vertretbar
ist.
Klimafreundliche Busse und Bahnen
sollten endlich aufgewertet, modernisiert
und ausgebaut werden, damit sie
ihren Beitrag leisten können. Nicht nur
für das Klima, auch für lebenswertere
Kommunen, für mehr Teilhabe der
Menschen, die aus unterschiedlichsten
Gründen kein Auto besitzen oder steuern
können, für weniger Feinstaubemis-
der gemeinderat 11/22
Foto: Adobe Stock/rdnzl
sionen sowie für eine höhere Verkehrssicherheit.
Die Branche war von Beginn
an Teil der Lösung wirtschaftlicher und
gesellschaftlicher Zielstellungen.
Und tatsächlich, seitens des Bundes
wurden Ende 2019 erste Beschlüsse gefasst,
um die Branche auf Kurs zu bringen:
Im Zuge des Klimakabinetts und
in Folge eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts
wurden – flankiert durch
EU-Vorgaben – die Ziele für das Einsparen
klimaschädlicher Gase und für den
Ausbau von Bus und Bahn erhöht. Die
Gemeindeverkehrsfinanzierung wurde
angepasst, und weitere sachgerechte
Gesetze wurden erlassen.
Branche und Kommunen begrüßten
diese überfällige Kehrtwende, erarbeiteten
erste Ausbau- und Modernisierungspläne
– und mussten sich zunächst
einer völlig neuen Herausforderung
stellen: Der Corona-Pandemie, die
uns bis heute wellenartig buchstäblich
den Atem nimmt – mit anfangs beispiellosen
Rückgängen bei den Fahrgastzahlen
und Auswirkungen, die wir bis
heute auch bei den Krankenständen der
Kolleginnen und Kollegen schmerzlich
zu spüren bekommen. Sie sind überdurchschnittlich
hoch und treffen auf
eine Personaldecke, die zu kurz für die
bestehenden und anstehenden Aufgaben
ist.
MEHR PERSONAL MUSS EINSTEIGEN
Auf dem Stellenmarkt der VDV-Arbeitgeberinitiative
(in-dir-steckt-Zukunft.
de) sind weit mehr als 10.000 Positionen
offen: Fahrpersonal, Ingenieurinnen
und Ingenieure, IT-Fachkräfte – die
Branche sucht in allen Bereichen und
bietet sichere, sinnstiftende Jobs vor
Ort. Angesichts des weiterhin steigenden
Durchschnittsalters in unserer
Branche wird der Handlungsbedarf immer
drängender: Bis zum Jahr 2030
müssen altersbedingt allein im ÖPNV
74.000 Mitarbeitende ersetzt werden.
Hinzu kommen 110.000 Mitarbeitende,
die für die Entwicklung des Busund
Bahnangebotes und damit für die
angestrebte Mobilitätswende erforderlich
sind. Viele Unternehmen fahren
schon jetzt nicht das volle Angebot,
dünnen Linientakte aus. Manch Schulbus
erscheint morgens nicht, weil ein
Fahrer fehlt.
Nach einem Sommer, in dem über
Monate der öffentliche Nah- und Regionalverkehr
im Fokus stand, mit außerordentlichen
Akzeptanz- und Sympathiewerten
für das 9-Euro-Ticket und
damit – man bedenke: im Grunde unverändert
in der Pandemie – die ganze
Bus- und Bahnbranche eine unverhoffte
Neubelebung feiern durfte, wird in diesen
Wochen und Monaten klar, was der
eigentliche Beweggrund für dessen Einführung
war: Eine soziale Maßnahme,
die Bürgerinnen und Bürger aufgrund
der gestiegenen Verbraucherpreise entlasten,
also die Folgen der gewaltsamen
russischen Aggression in der Ukraine
hierzulande mildern sollte.
Der Krieg fordert weitere Opfer, und
die Preise sind ungebrochen hoch, nicht
nur für die Verbraucherinnen und Verbraucher,
sondern allen voran auch für
die Verkehrsunternehmen, die mit unvergleichlichen
Kraftstoff- und Strompreisen
zu kämpfen haben.
Damit ist klar, was in den nächsten
Monaten und Jahren stets an erster
Stelle stehen muss, um überhaupt den
Status quo bei Bus- und Bahnangebot
beizubehalten: Dem Ausgleich der gestiegenen
Kosten muss begegnet werden
– Bund und Länder sind hier in der
Pflicht. Darüber hinaus sei daran erinnert,
dass die Ampel sich im eigenen
Koalitionsvertrag vorgenommen hat,
bereits dieses Jahr die Regionalisierungsmittel
– und damit die wesentliche
Finanzierung für Bus und Bahn auf
staatlicher Seite – zu erhöhen.
Die bundesweite Marktforschung
zum 9-Euro-Ticket brachte ein ganzes
Bündel an Erkenntnissen an den Tag.
Insgesamt wurden 52 Millionen Tickets
verkauft. Zählt man die etwa zehn Millionen
ÖPNV-Abonnentinnen und
-Abonnenten hinzu und analysiert die
Zahlen zur Bekanntheit (98 Prozent)
und die Anzahl der Neukunden (jeder
Fünfte), kann man sagen: Es war ein
großer Erfolg, mit dem so nicht unbedingt
zu rechnen war.
Die Verkehrsunternehmen haben geliefert,
sie organsierten den bundesweiten
Vertrieb in kürzester Zeit und stellten
den Betrieb sicher – teilweise mit
einer Belastung von Menschen und
Fahrzeugen bis zur Grenze des Vertretbaren.
Zehn Prozent der Fahrten mit
dem 9-Euro-Ticket ersetzten Fahrten,
die sonst mit dem PKW gemacht
Die Zukunft
des Die Fahrradparkings
Fahrrad-
Zukunft
des
parkings
Anlagen für 6 bis 1‘000 Bikes
Anlagen Bedienung für 6 bis per 1‘000 APPBikes
E-Bikes Bedienung laden per in der APPBox
E-Bikes laden in der Box
v-locker.ch
v-locker.ch
Umwelt & Verkehr
Mobilität
Anzeige
Advertorial
DER AUTOR
Ingo Wortmann ist Präsident des
Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen
VDV.
worden wären. Neben dem Preis gaben
40 Prozent der Befragten die „Flexibilität
der Nutzung“ überregional über Tarifgrenzen
hinweg und „Verzicht auf Autofahren“
als Hauptkaufgründe an.
Darum ist es richtig, dass Bund und
Länder sich auf ein Deutschlandticket für
49 Euro verständigt haben, auch wenn
noch relevante Finanzierungsfragen offen
sind. Es kommt einer Ticket-Revolution
gleich, die über ein verständliches
und flexibles Produkt für ganz Deutschland
viele zusätzliche Fahrgäste in das
System bringen wird. Einmal eingeführt,
werden die Auswirkungen auf das bestehende
Ticketsortiment sofort zu spüren
sein.
Doch nicht alle werden einsteigen können,
auch das zeigt die Marktforschung:
In ländlichen und strukturschwächeren
Gebieten war der Anteil der 9-Euro-Ticket-Besitzer
etwa halb so hoch wie in
städtischen Gebieten. Als Grund wird oft
das unzureichende ÖPNV-Angebot genannt.
Im ländlichen Raum dominieren
als Nichtkaufgründe umständliche Verbindungen,
Taktung, Fahrtdauer und Entfernung
zur Haltestelle. Es ist deutlich
Darum geht es: ein attraktives ÖPNV-Ticket, mit dessen Hilfe der Autoverkehr deutlich reduziert
wird – das Deutschlandticket für 49 Euro ist für den VDV-Präsidenten ein Schritt in die
richtige Richtung. Doch relevante Finanzierungsfragen sind noch offen.
Foto: Adobe Stock/Christian Müller
geworden: Ein noch so günstiges Ticket
wird vor Ort nicht angenommen werden,
wenn das Bus- und Bahn-Angebot nicht
stimmt. Erst wenn sich in den Kommunen
etwas bewegt, können wir wirklich von
einer Mobilitätswende für Deutschland
sprechen. Erst wenn wir den klassischen
Linienverkehr bis weit in die Randgebiete
der Städte und Metropolen erweitern und
um flexible Kleinbusse ergänzen, die man
On Demand per App ordern kann, werden
die Leute auch einsteigen.
BEWEGUNG IM LÄNDLICHEN RAUM
Dank der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes
wird es Ende 2022
über 80 neue Projekte geben. Aktuell sind
mehr als 400 Fahrzeuge in diesem Bereich
unterwegs. Diese Entwicklung zeigt
eindrucksvoll, dass die Branche den politischen
Auftrag aus der Novellierung des
Personenbeförderungsgesetzes umsetzt.
Die Verkehrsunternehmen und Verbünde
sind dabei, neue Linienbedarfsverkehre
anzubieten und bestehende Angebote
auszubauen, auch außerhalb der Großstädte
und Ballungsräume: 47 Prozent
aller On-Demand-Verkehre sind im ländlichen
Raum und in Kleinstädten unterwegs,
26 Prozent in Mittel- und Oberzentren,
14 Prozent im suburbanen und 13
Prozent im urbanen Raum.
Bei den Projekten im ländlichen Raum
gibt es nun flexible Angebote, wo vorher
überhaupt keine waren. Zudem zeichnet
sich ab, dass schwach ausgelastete Linienverkehre
dort eher auf On-Demand-Angebote
mit mehreren kleineren Fahrzeugen
umgestellt werden. So werden effektiv
Leerfahrten vermindert und stattdessen
die Mobilitätsbedürfnisse unserer
Fahrgäste flexibel und mit hohem Komfort
bedient.
Doch auch diese Angebote kosten Geld:
Bis 2030 braucht die Branche rund 3,8
Milliarden Euro zusätzlich, allein damit
On-Demand-Verkehre in Deutschland flächendeckend
im Regelbetrieb fahren können.
Der neue Rechtsrahmen bietet gute
Vorrausetzungen. Was noch fehlt, sind
die finanziellen Bedingungen, um die
neuen Angebote nachhaltig betreiben zu
können. Die Verkehrsunternehmen und
Kommunen wollen die Mobilitätswende,
doch die Rahmenbedingungen reichen in
vielen Bereichen bislang nicht aus.
Ingo Wortmann
Foto: THE PAULY GROUP
Verspricht ein attraktives Badeerlebnis: Das Konzept des neuen Grebensteiner Freibads.
Grebenstein bekommt ein Freibad PLUS
Wenn Freibäder in die Jahre kommen, stehen die kommunalen Träger schnell vor einer
grundsätzlichen Frage: Teuer sanieren oder schließen? So erging es auch dem nordhessischen
Grebenstein, als die Unterhaltskosten des in den 1970er Jahren gebauten Freibades zunehmend
aus dem Ruder liefen. Seit Ende 2021 wird das alte Freibad nun zu einem besonders
nachhaltigen Freibad PLUS umgebaut.
Eine Sanierung des alten Freibades erwies sich
als wirtschaftlich nicht sinnvoll. Aber Grebenstein
ohne Freibad? Damit wollten sich weder
der Stadtrat noch Bürgermeister Danny Sutor
abfinden. Gefragt war also ein neues und tragfähiges
Gesamtkonzept, das den Anforderungen
an ein zeitgemäßes Freibad Rechnung trägt.
Förderfähiges Konzept
Erster Schritt war die Erstellung einer Machbarkeitsstudie.
Nach intensiven Recherchen und
der Besichtigung von Referenzprojekten, wie
dem Parkbad Weende in Göttingen, erhielt die
PAULY GROUP im April 2020 den Projektauftrag.
Das Bäderkonzept aus der Studie wurde dann
erfolgreich als Grundlage für die Beantragung
von Fördermitteln verwendet. 4,05 Millionen
Euro steuerte das Land Hessen über den Investitionspakt
zur Förderung von Sportstätten 2022
zu den Gesamtkosten von etwas über fünf Millionen
Euro bei.
Die PAULY GROUP konnte dann auch das öffentliche
Ausschreibungsverfahren für sich entscheiden.
Kernpunkte des überzeugenden Gesamtpaketes
sind eine biologische Wasseraufbereitung
sowie die Umgestaltung des gesamten
Bades in eine attraktive Freizeitlandschaft mit
Sandstrand, Sport- und Nichtschwimmerbecken,
Breitwellenrutsche, Kletterwand, Matschplatz und
Beachvolleyball-Feld. Das unter dem Namen Freibad
PLUS firmierende Konzept setzt konsequent
auf ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit.
Die biologische Wasseraufbereitung verzichtet auf
Chlor und andere chemische Zusatzstoffe und
führt zu einem besonders ressourcenschonenden
Wasserkreislauf. So werden die Betriebskosten
deutlich verringert. Gleichzeitig steigen durch den
erhöhten Freizeitwert die Besucherzahlen und damit
auch die Einnahmen. Der Umbau selbst nutzt
einen großen Teil der ursprünglichen Bausubstanz
als Grundlage für die neue Beckenlandschaft.
Diese Nachhaltigkeit war wesentliche Voraussetzung
für die Förderfähigkeit.
Positive Erfahrungen
Mitentscheidend für die Vergabe waren auch die
große Erfahrung der PAULY GROUP sowie die
positiven Rückmeldungen, die Bürgermeister
Sutor bei anderen Freibadbetreibern hinsichtlich
ihrer Zusammenarbeit mit dem Unternehmen
für ökotechnische Anlagen aus Nordhessen
einholen konnte.
Seit Dezember 2021 führt die PAULY GROUP
den Umbau als Generalunternehmer durch und
sorgt für Kostensicherheit und die Einhaltung
des straffen Zeitplans. Bürgermeister Danny Sutor
lobt die ausgesprochen gute und vertrauensvolle
Zusammenarbeit: „Was zugesagt wurde,
wird auch eingehalten.“
Der auf das Grebensteiner Bad zugeschnittene
Umbau zum Freibad PLUS bietet künftig
ein attraktives Badeerlebnis und ein Alleinstellungsmerkmal
in der gesamten Region. Die Bauarbeiten
schreiten zügig voran und der geplanten
Neueröffnung im Sommer 2023 steht nichts
im Wege. Danny Sutor schaut deshalb zuversichtlich
nach vorn: „Ich freue mich auf den ersten
Sprung ins kühle Nass.“
THE PAULY GROUP GmbH & Co. KG
Bahnhofstraße 12
37249 Neu-Eichenberg
Tel.: 05542 9361-0
E-Mail: info@thepaulygroup.de
www.thepaulygroup.de
52 der gemeinderat 11/22
Umwelt & Verkehr
Verkehrsströme kommen zunehmend in
neuer Form in Bewegung: Martin
Timmann hat digitale Ticket- und
Buchungssysteme auf dem Schirm, die
den ÖPNV mit anderen (Mobilitäts-)
Angeboten verbinden.
DER AUTOR
Martin Timmann ist Geschäftsführer
von HanseCom in Hamburg.
ÖPNV-Ticketsysteme
Smart und vielseitig
Das veränderte Mobilitätsverhalten setzt die klassischen Abo-Modelle
des ÖPNV unter Druck. Stammkunden gewinnen Verkehrsunternehmen
heute vor allem mit neuen Services und Produkten. Digitale Technologien
helfen ihnen dabei.
Viele Menschen arbeiten inzwischen
überwiegend im Homeoffice
und fahren deshalb deutlich seltener
ins Büro. In den Sommermonaten
sind Berufspendler statt mit Bus oder
Straßenbahn manchmal lieber mit dem
Fahrrad unterwegs. Vor allem die jüngeren
Generationen nutzen für Fahrten zur
Arbeit oder zur Uni moderne Sharing-
Dienste gerne als Alternative zu U-Bahn
und Co.
Das heißt: Das Mobilitätsverhalten hat
sich nachhaltig verändert und setzt das
klassische Abo-Modell des ÖPNV unter
Druck. Der Nachfolger des 9-Euro-Tickets
wird diesen Trend noch weiter verstärken:
Weil das 49-Euro-Ticket kostengünstiger
als die bisher üblichen Angebote ist,
wird es in vielen Fällen normale regionale
Abos überflüssig machen.
Wie können kommunale Verkehrsunternehmen
unter diesen Umständen noch
Stammkunden gewinnen und halten? Die
Antwort lautet: Indem sie den Fahrgästen
moderne Services und Produkte bieten,
die sie begeistern. Insbesondere digitale
Technologien eröffnen ihnen dafür zahlreiche
Möglichkeiten. Dazu zählen:
_MOBILITÄTSPLATTFORMEN
Durch den Betrieb von Mobilitätsplattformen
können Verkehrsunternehmen als
zentrale Dienstleister fungieren, die für
ihre Kunden die gesamte Mobilität der
Stadt oder Region orchestrieren. Solche
Plattformen ermöglichen es Fahrgästen,
unterschiedlichste Mobilitätsdienste wie
ÖPNV, Ride-sharing und On-Demand-
Angebote oder E-Bike-Sharing miteinander
zu kombinieren, damit ihre individuellen
Reiseketten nahtlos abzudecken
und sämtliche Fahrten in einer einzigen
Transaktion zu routen, zu buchen und zu
bezahlen. Der Übergang zwischen den
einzelnen Verkehrsmitteln wird ihnen
dadurch erheblich erleichtert.
_MOBILITÄTS-APPS
Mit Mobilitäts-Apps können Verkehrsunternehmen
ihren Kunden einen un-
komplizierten und schnellen Zugang zum
Angebot ihrer Mobilitätsplattform eröffnen.
Solch eine App macht es so einfach
wie möglich, sämtliche Mobilitätsangebote
ihrer Stadt oder Region zu nutzen
und miteinander zu kombinieren.
Dadurch werden User nicht nur die neuen
Sharing-Dienste öfter nutzen, sondern
auch die klassischen Angebote des ÖPNV
– und werden dadurch zu treueren Kunden
der Verkehrsunternehmen.
_STADTWERKEPLATTFORMEN
Verkehrsunternehmen von Stadtwerken
haben die Möglichkeit, Mobilitätsplattformen
zu umfassenden Stadtwerkeplattformen
zu erweitern. Dazu lassen
sich ergänzende Stadtwerkeservices wie
Stromtanken für E-Autos oder Parkplätze
ebenso einbinden wie verkehrsfremde
städtische Angebote, zum Beispiel Bibliotheken,
Schwimmbäder, Eislaufhallen
oder Theater. Die Kombination von Mobilitäts-
und Freizeitangeboten ermöglicht
Stadtwerken ganz neue Produkte: Sie
können ihren Kunden Komplettpakete anbieten,
die Eintrittskarten plus Fahrscheine
enthalten oder vergünstige Tickets
fürs städtische Schwimmbad bei
Abschluss eines Abonnements – der
Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Foto: Adobe Stock/AUUSanAKUL
_BETRIEBLICHES
MOBILITÄTSMANAGEMENT
Mit Mobilitätsplattformen können kommunale
Verkehrsbetriebe zudem flexibel
Mobilitätsbudgets von Unternehmenskunden
unterstützen. Dabei finanzieren
Arbeitgeber ihren Mitarbeitern als moderne
Alternative zum Dienstwagen feste
Budgets, die Busse und Bahnen des öffentlichen
Personennahverkehrs und Angebote
Dritter wie Fernbahn, Taxi, Car-
Sharing oder E-Scooter enthalten. Diese
unterschiedlichen Transportmittel können
die Mitarbeiter dann jederzeit ad hoc
beliebig verknüpfen – abhängig von ihrer
Lust und Laune, dem Wetter oder dem
aktuellen Verkehr.
_MOBILITÄTSFLATRATES
Das Konzept der Mobilitätsbudgets lässt
sich bis hin zu Mobilitätsflatrates erweitern.
Dabei handelt ein Unternehmen mit
den Mobilitätsanbietern für seine Mitarbeiter
spezielle Pakete aus, die eine unbegrenzte
Nutzung der Transportmittel
erlauben. Wie beim Dienstwagen ist dabei
auch die private Nutzung an Wochenenden
und durch die eigene Familie möglich.
Solche neuen und ökologisch nachhaltigen
Angebote sprechen vor allem die
jüngeren Generationen an, die im Dienstwagen
längst kein Statussymbol mehr
sehen.
_SELF SERVICES
Die Menschen sind es heute aus fast allen
Lebensbereichen gewohnt, Dienstleistungen
im Internet zu bestellen und ihre Verträge
und Profile selbst zu verwalten.
Dasselbe sollten Verkehrsunternehmen
auch ihren Abonnenten mit Self-Service-
Portalen ermöglichen. Dann können sie
ihre Abonnements rund um die Uhr in
Eigenregie verwalten – mit dem PC, dem
Tablet oder dem Smartphone. Diese Möglichkeiten
sollten nicht nur Privatkunden
haben, sondern auch Unternehmenskunden,
Schulen und Schulämter.
_KUNDENINDIVIDUELLE ANSPRACHE
Eine individuelle Ansprache hilft entscheidend
dabei, Kunden zu halten. Stellt
ein Verkehrsunternehmen beispielsweise
anhand der Kaufhistorie eines Fahrgasts
fest, dass es für ihn günstiger wäre, ein
bestimmtes Abo zu nutzen, anstatt permanent
Einzelfahrscheine zu kaufen,
kann das Unternehmen ihm dieses Abo
gezielt anbieten. Auf Basis von Kundensegmentierungen,
Auswertungen von
Kundendaten nach Verkäufen, Alter, Kanälen
und Vertriebsgebieten oder Prognosen
über das künftige Verhalten der Kunden
können Verkehrsunternehmen maßgeschneiderte
Angebote sowie Kampagnen
entwickeln.
DIGITALE LÖSUNGEN
Für die Umsetzung dieser Maßnahmen
stehen kommunalen Verkehrsunternehmen
moderne digitale Lösungen zur Verfügung.
So bietet der Markt etwa Mobilitätsplattformen,
die einen schnellen Einstieg
und einen flexiblen Ausbau unterstützen.
Verkehrsunternehmen können
etwa zunächst mit einer reinen ÖPNV-
App starten, die sie nach dem Baukastenprinzip
zusammenstellen, und sie dann
Schritt für Schritt zu einer umfassenden
Mobilitäts- oder Stadtwerkeplattform ausbauen.
Dazu lassen sich unterschiedlichste
Mobilitätsanbieter ebenso per Tiefenintegration
einbinden wie verkehrsfremde
städtische Angebote.
Mit offenen Abo-Online-Lösungen, die
sich in beliebige vorhandene Systemlandschaften
einbinden lassen, können Verkehrsunternehmen
ihren Kunden moderne
Self-Service-Portale bieten. Geeignete
Lösungen bringen dabei auch spezielle
Funktionen für Großkunden und
Schülerverkehre mit. Damit können Unternehmen
beispielsweise ihren Mitarbeitern
die Verwaltung ihrer Abos in Eigenregie
ermöglichen. Schulen und Schulämtern
stehen intuitive Oberflächen speziell
für Schüler zur Verfügung.
Ebenfalls durch Offenheit zeichnen
sich Vertriebs-Backend-Lösungen aus, die
als zentrale Kundendaten-Management-
Systeme für sämtliche Vertriebskanäle
fungieren. Dieser Architekturansatz eröffnet
Verkehrsunternehmen eine 360-
Grad-Sicht auf ihre Kunden und legt so
die Basis für eine zielgenaue individuelle
Ansprache etwa anhand der Kaufhistorie.
Für weiterführende Analysen wie detaillierte
Auswertungen oder Prognosen bieten
solche Systeme Verkehrsunternehmen
auch die Möglichkeit, Kundendaten in
ihre Business-Intelligence-Lösungen einzuspielen.
Martin Timmann
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der gemeinderat 11/22
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Umwelt & Verkehr
Mobilität Anzeige Advertorial
Foto: KHK-Kunststoff-Handel Karlsruhe
In Köln fahren jetzt Elektrotaxis, die induktiv geladen werden.
Im Herbst 2022 sind 38 E-Busse in Münster im Einsatz, und Fördergelder für weitere 60 Busse sind bereits eingeworben. Ziel ist es, die komplette Flotte
bis 2029 umzustellen.
Busverkehr
Nächste Haltestelle:
komplett elektrisch
Seit 2015 rollen Elektrobusse in Münster über die Straßen. Das Ziel: CO 2 -
und Stickoxid-Emissionen sowie Lärm vermeiden. Und es geht weiter:
Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Gäfgen erklärt, wie Schritt für Schritt in
Richtung Nachhaltigkeit optimiert wird.
Als 2015 die ersten Elektrobusse
von der Endhaltestelle der Linie
14 losrollten, waren die Fahrgäste
vor allem fasziniert von der Geräuschkulisse
– oder eher dem Fehlen jeglichen
Motorenlärms. Nur ein leises Surren der
Elektromotoren war zu vernehmen. Die
Münsteranerinnen und Münsteraner
freuten sich über die leisen Busse, beim
Bummeln im historischen Innenstadtbereich
genauso wie auf der Terrasse, wenn
das Zuhause nah einer Haltestelle liegt.
Für uns als Mobilitätsbetrieb hingegen
erschien die Vermeidung von klimaschädlichen
Emissionen viel wichtiger,
um die Stadtwerke-Strategie der Dekarbonisierung
von Energieversorgung und
Mobilität umzusetzen und die Klimaziele
der Stadt Münster (320.000 Einwohner)
zu erfüllen.
Foto: Stadtwerke Münster/Peter Leßmann
Ungestörtes Magnetfeld für induktives Laden
In Köln laden speziell ausgerüstete Elektrotaxis
jetzt induktiv. Wichtig ist, dass die hier
eingesetzte Abdeckung das Magnetfeld nicht
stört. Zudem muss sie belastbar sein und
zugleich Wartungsvorgänge einfach ermöglichen.
In diesem Kontext fiel die Wahl auf
FibreIndustrial-Schachtabdeckungen der
KHK-Kunststoffhandel Cromm und Seiter
GmbH. Sie bestehen aus einem hochwertigen
Glasfaserverbundwerkstoff und erfüllen die
komplexen Anforderungen im Einsatzbereich
des induktiven Ladens.
In unmittelbarer Nähe zum Kölner Hauptbahnhof
wurde unlängst ein induktives Ladesystem
für Elektrotaxis in Betrieb genommen. Konzipiert
und aufgebaut wurde es von INTIS, einem Hersteller
kabelloser Ladelösungen für die Elektromobilität.
Während der Fahrer auf den nächsten
Gast wartet, wird das kompatible Fahrzeug –
statt per Kabel – überaus komfortabel über eine
Spule im Asphalt geladen. Jeder der sechs in
Köln installierten Ladepunkte verfügt über eine
Fläche von rund 1,2 Quadratmetern. Hier ist
jeweils eine Primärspule untergebracht, die mit
Wechselstrom betrieben wird und ein Magnetfeld
erzeugt. Die Sekundärspule ist unter dem
Fahrzeug angebracht. Sie empfängt das Magnetfeld
und setzt dieses in elektrische Energie
um. Die Ladeleistung liegt bei bis zu 22 kW.
Die Fahrzeuge verfügen über einen Elektromotor
mit 110 kW Leistung und einen Akku mit
31 kWh Kapazität – genug für 130 Kilometer
elektrische Reichweite. Ein Range Extender
verlängert den Aktionsradius des Autos bei
leerem Akku über einen seriell gekoppelten
Benzinmotor.
Die Primärspulen mussten mit Abdeckungen
versehen werden, die das Magnetfeld möglichst
wenig stören. Herkömmliche Produkte aus
Stahlbeton, Stahl oder Guss behindern das induktive
Laden. Somit galt es, eine nichtmetallische
Alternative zu finden. Mit Schachtabdeckungen
aus Glasfaserverbundwerkstoff setzt
INTIS hier auf eine intelligente Lösung. Denn die
nichtmetallische FibreIndustrial-Abdeckung von
KHK ist durchfunkbar, verhindert elektrostatische
Aufladungen und beeinflusst nicht das
Magnetfeld für den Ladevorgang der Elektrotaxis.
In der Rheinmetropole kommen rechteckige
Abdeckungen für die sechs Magnetfelder
zum Einsatz. Jede Abdeckung verfügt über ein
Maß von 1,4 mal 0,7 Meter.
Die Abdeckungen müssen nicht nur die darunterliegende
Technik schützen, sondern selbst
mechanisch hoch belastbar sein. Bei der Produktwahl
musste auch berücksichtigt werden,
dass Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr oder Polizei
die Abdeckungen befahren können. Die
FibreIndustrial Schachtabdeckungen von KHK
stehen in unterschiedlichen Belastungsklassen
zur Verfügung und halten Prüflasten von bis zu
90 Tonnen stand. In Köln kommen Abdeckungen
der Klasse D zum Einsatz und können damit
selbst mit einem 40-Tonner befahren werden.
Hergestellt aus einem Verbund von Glasfaserstrukturen
und hochwertigem Epoxidharz, sind
die Schachtabdeckungen absolut korrosionsfrei.
Darüber hinaus ist GFK besonders witterungsbeständig.
Das Verbundmaterial ist reaktionsträge
gegenüber aggressiven Stoffen, wie beispielsweise
Diesel und Benzin. Neben hoher
Belastbarkeit und Stabilität ist auch die Dichtigkeit
von Bedeutung. So ist der eingesetzte Deckeltyp
regenwasserdicht und besitzt ebenso
eine öl- und benzinbeständige Dichtung.
Aufgrund der Anpassbarkeit des GFK-Materials
konnten die Abdeckungen flächenbündig an
das Straßenniveau eingesetzt werden. Das
Gewicht in der Domstadt eingesetzten GFK-Abdeckung
liegt hier lediglich bei 61 Kilogramm.
Damit werden Wartungs- und Kontrollarbeiten
an den darunter liegenden Magnetspulen wesentlich
erleichtert.
Mit den FibreIndustrial-Abdeckungen wurde
eine Lösung gefunden, welche die eingebauten
Primärspulen schützt – ohne den Empfang des
Magnetfeldes durch die Sekundärspule zu behindern.
Der Glasfaserverbund erweist sich hier
als optimale Ergänzung der induktiven Ladeinfrastruktur
und trägt damit ihren Teil dazu bei,
den Weg zur flächendeckenden Elektromobilität
zu ebnen. Die Ladeinfrastruktur zählt zu den
zentralen Herausforderungen der Elektromobilität.
Induktives Laden ist diesbezüglich ein vielversprechender
Ansatz.
KHK-Kunststoff-Handel Karlsruhe
Carsten Cromm
Zeppelinring 11
76344 Eggenstein
Tel.: 0721 94425 0
E-Mail: C.Cromm@khk-karlsruhe.de
www.khk-karlsruhe.de
56 der gemeinderat 11/22
Umwelt & Verkehr
Mobilität
DER AUTOR
Frank Gäfgen ist Geschäftsführer für
Mobilität bei den Stadtwerken Münster.
Viel Grundlagenarbeit wurde dafür geleistet:
Nicht nur der Bushersteller VDL
hat hier das elektrische Fahren erprobt.
Auch Schnellladestationen mit bis zu 350
kW Leistung an den Endhaltestellen oder
Kopplung mit Pantografen wurden unter
anderem in der westfälischen Stadt ausprobiert
und haben ihren Siegeszug in
viele Städte Europas hier gestartet.
UNTERWEGS MIT ÖKOSTROM
Diese Grundlagenarbeit zahlt sich heute
aus: 29 der 120 Busse der Stadtwerke
Münster fuhren Ende 2021 elektrisch –
und haben damit im Jahr 2021 über 1000
Tonnen CO 2
-Emission eingespart. Das
entspricht einer Reduktion des Dieselverbrauchs
von 500.000 Litern. Stattdessen
fahren die Busse mit Ökostrom, der
mit dem Grüner-Strom-Label zertifiziert
ist – das gilt als strengstes Ökostromsiegel.
Auch der Pfad hin zu weiteren Einsparungen
ist gesetzt: Im Herbst 2022 fahren
schon 38 E-Busse. Fördergelder für weitere
60 Busse sind bereits eingeworben,
die bis 2025 nach Münster kommen werden.
Ziel ist es, die eigene Flotte bis 2029
umzustellen – oder sogar schon eher damit
fertig zu werden.
Der Fokus liegt dabei auf batterieelektrischen
Bussen, nicht auf solchen mit
Wasserstofftank und Brennstoffzelle. Gerade
in Sachen effiziente Energieverwendung
ist die direkte Entnahme aus dem
Stromnetz der Umwandlung in Wasserstoff
deutlich überlegen, zumal es aktuell
noch wenig grünen Wasserstoff gibt. Er
kann sinnvoller dort eingesetzt werden,
wo die Zwischenladung an Endhaltestellen
keine Option ist.
Wichtig sind auch die durch die hohen
Strombezugskosten aktuell sehr hohen
Gestehungskosten für grünen Wasserstoff,
die aufgrund des geringen Wirkungsgrads
die Wirtschaftlichkeit im Verhältnis
zum Diesel- und Batteriebus bei
der bestehenden Bundes- und Landesförderung
signifikant verschlechtern. Dies
ist bei der richtungsweisenden Entscheidung
in jeder Gemeinde zu beachten, um
die Umstellung der Busflotte nachhaltig
zu gestalten. Dafür ist eine enge Abstimmung
zwischen Gemeinde und Mobilitätsunternehmen
notwendig, die lokale
Gegebenheiten und Anforderungen an
die Busse am besten kennen.
Auch in anderen Bereichen sind Mobilitätsdienstleister
gefragt, energiesparend
zu arbeiten. Eine große Photovoltaikanlage
auf dem Dach der Wagenhallen erzeugt
Ökostrom, der in der Werkstatt
zum Einsatz kommt oder in einer Speicherbatterie
landet. Die wiederum kann
Spitzenlasten abfedern, wenn ein Bus die
Schnellladestation auf dem Betriebshof
anfährt.
Mit einem Fernwärmeanschluss ist der
Betriebshof bereits seit jeher klimafreundlich
aufgestellt. Trotzdem geht in
den Wagenhallen Wärme schnell verloren,
wenn die großen Hallentore geöffnet
bleiben, um ein- und ausfahrende Busse
zu rangieren. Daher rüsten wir derzeit
beispielsweise auf schnellschließende
Automatiktore um: Sie erfordern für die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keine
großen Änderungen im Ablauf, sorgen
aber trotzdem dafür, dass die Wärme in
der Halle bleibt. Frank Gäfgen
100% elektrisch.
100% Zukunft.
Die Cenntro Elektrotransporter.
Informieren. Testen. Begeistert sein.
Abb. zeigen Sonderausstattung.
Entdecke die neuen Modelle.
Aufladen nach einem Tag im Einsatz: Der Fokus in Münster liegt auf batterieelektrischen Bussen.
Foto: Adobe Stock/EdNurg
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cenntro-motors.eu
Umwelt & Verkehr
Mobilität
3-D-Visualisierung der PWC-Anlage Kreuzlach: Das neue Parkkonzept schafft mehr Stellplätze für Lkw.
Foto: BIT Ingenieure AG
Lkw-Parkplätze
Schräge Lösung
Wenn Parkplätze an Autobahnen überbelegt sind, kann man anders planen:
Verkehrsspezialist Daniel Banzhaf erklärt ein Konzept, mit dem auf der
vorhandenen Fläche mehr Lkw untergebracht werden können.
Die Verkehrsprognosen zeigen, dass
zwischen 2004 und 2025 von einer
Zunahme der Verkehrsleistungen
im Straßengüterverkehr von rund 84 Prozent
ausgegangen werden muss. Ein Problem:
Die vorhandenen Lkw-Parkplatzkapazitäten
an den Bundesautobahnen sind
bereits heute unzureichend. Laut Bundesanstalt
für Straßenwesen besteht aktuell
ein Fehlbestand von bundesweit rund
23.300 regulären Lkw-Parkmöglichkeiten
auf und an den Autobahnen.
Die Autobahn GmbH Niederlassung
Südwest beabsichtigt daher den Umbau
der PWC (Parkplatz mit WC)-Anlage
Kreuzlach an der A5 auf der Gemarkung
der Gemeinde Weingarten. Im Gegensatz
zum klassischen Seitwärtsparken oder
den nach Regelwerk definierten schräg
angeordneten Parkplätzen mit zwei Fahrgassen
wird für das Pilotprojekt PWC-Anlage
Kreuzlach ein neues, innovatives
Parkkonzept umgesetzt werden.
Derzeit gibt es auf der Parkanlage 18
Lkw oder 78 Pkw-Parkplätze. Nach dem
Umbau sollen 30 Lkw- und 14 Pkw-Parkplätze
bereitstehen, zusätzlich zwei weitere
Lkw- oder elf Pkw-Parkplätze als
Längsparkflächen.
MEHR PARKKAPAZITÄT
Oft parken die Lkw-Fahrer zum Teil in
den Ausfädel- und Beschleunigungsstreifen
der bewirtschafteten und unbewirtschafteten
Rastanlagen. Infolge des enormen
Parkdrucks kann es so zu verkehrsgefährdenden
Situationen kommen. Das
Ziel der mit der Planung beauftragten BIT
Ingenieure AG ist in erster Linie, die Anzahl
von dringend benötigten zusätzlichen
Lkw-Parkplätzen zu erhöhen.
Gleichzeitig wird damit der Parkdruck
zum Beispiel in Gewerbegebieten reduziert,
die als Ausweichparkplätze genutzt
werden, und die Verkehrssicherheit erhöht.
Für das Pilotprojekt der Autobahn
GmbH werden die Schrägparkplätze mit
einem Winkel von 27 Grad und nur einer
parallel verlaufenden Fahrbahn zur Einund
Ausfahrt angeordnet.
Die schräge Parkanordnung mit nur
einer Fahrgasse erfordert allerdings ein
Rückwärtseinparken der Lkw. Dieses Manöver
sollte für einen geübten Fahrer aber
keine besondere Schwierigkeit darstellen.
Um Konflikte zwischen Lkw und Pkw
möglichst gering zu halten, werden die
Pkw-Parkplätze außerdem am Anfang der
PWC-Anlage angeordnet. So treten die
noch mit höherer Geschwindigkeit einfahrenden
Pkw nicht unmittelbar nach
der Einfahrt auf die PWC-Anlage mit den
rangierenden Lkw in Konflikt.
Der Wegfall einer zweiten Fahrgasse
erhöht die Parkplatzkapazität im Vergleich
zu den herkömmlichen Parkplätzen
nach aktuellem Regelwerk. Weniger
Fläche wird benötigt und versiegelt. Allerdings
braucht es besondere geometrische
Randbedingungen, damit die Erhöhung
der Lkw-Parkplätze gelingen kann.
Dies wird im Rahmen des Pilotprojektes
untersucht.
Daniel Banzhaf
DER AUTOR
Daniel Banzhaf (M. Sc.) ist für die
BIT Ingenieure AG am Standort
Karlsruhe tätig.
PTV Access.
Der Erreichbarkeitsindex Ihrer Stadt.
Gut erreichbar? Wir haben die Verkehrsinfrastruktur und das lokale Angebot von
Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und anderen Einrichtungen der 50 größten deutschen
Städte untersucht und bewertet. PTV Access verrät Ihnen, wie gut Fußgänger*innen,
Radfahrer*innen, der öffentliche Nahverkehr und der motorisierte Individualverkehr
in Ihrer Stadt an ihr Ziel kommen.
Vergleichen Sie Ihre Werte mit denen anderer Städte und entdecken Sie Potenziale,
um das Leben Ihrer Bürger*innen und ihre Mobilität inklusiv zu gestalten.
Das ist nur der Anfang. Sie sind gefragt. #JointheConversation
ptv.to/access
60 der gemeinderat 11/22
Umwelt & Verkehr
Verkehrssteuerung
Unterwegs zur Smart City
Mobilität
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PARKLEITSYSTEM UND
HANDYPARKEN IN EINER APP
IHR WEG ZUM GANZHEITLICHEN VERKEHRS- UND PARKRAUMMANAGEMENT
Die zunehmende Verkehrsbelastung und die verstärkte Digitalisierung der
Verkehrsinfrastruktur erfordern intelligente dynamische Lösungen im Bereich
der Verkehrssicherung. Haiko Bollmann erklärt, wie es gehen kann.
Zufahrt zu ermöglichen. Eine Einsparung
von Emissionen durch weniger gefahrene
Kilometer aufgrund von Umleitungen,
dadurch mehr Nachhaltigkeit
und gleichzeitig die Einhaltung von
Fahrplänen sind die Folge.
Welche Weiterentwicklungen sehen Sie in
der Zukunft als realistisch an?
Intelligente Wechselverkehrsführungen zur Reduzierung von Staus werden inzwischen auch für
innerstädtische Baustellen eingesetzt.
Inwieweit sind Sie im Rahmen von Bauvorhaben
und Ausschreibungen bereits
mit Anforderungen für „Smart-City“-taugliche
Lösungen konfrontiert?
Haiko Bollmann: Eine sensorik- und datenbasierte
Verkehrsführung, wie wir sie
beispielsweise mit automatisierten Wechselverkehrsführungen
realisieren, wird
aktuell vor allem auf Autobahnen angefragt
und eingesetzt. Inzwischen adaptieren
wir solche intelligenten Lösungen
aber auch vermehrt für Städte, um Staus
zu minimieren und den Verkehr über die
Baustellenzeit hinweg intelligent zu steuern.
Das ist keine Vision mehr. Aktuell
betreuen wir beispielsweise ein Bauvorhaben
in Hamburg, bei dem eine wichtige
Verkehrsader ereignisabhängig als
Einbahnstraße in die jeweils benötigte
Fahrtrichtung geführt wird.
Welchen Herausforderungen stehen Sie
hier genau gegenüber?
Bollmann: Zum einen haben wir in Städten
weniger Platz, und es steht eine geringere
Zahl an Fahrstreifen zur Verfügung
als auf Autobahnen. Zum anderen
müssen Nebenstraßen und Einmündungen
beachtet werden. Dazu kommt der
öffentliche Nahverkehr, der auch in Bauphasen
möglichst reibungslos und idealerweise
ohne Umwege funktionieren
soll. Zudem müssen wir beispielsweise
die Bedürfnisse von Anwohnerinnen und
Anwohnern hinsichtlich Zufahrten oder
Anlieferungen, Notfallszenarien, Regelungen
für die Sicherheit der Arbeiterinnen
und Arbeiter sowie vorhandene
Verkehrseinrichtungen wie stationäre
Lichtsignalanlagen berücksichtigen.
Gibt es neben automatischen Wechselverkehrsführungen
bereits weitere Anwendungsfälle
innovativer Verkehrstelematik
in Innenstädten?
Bollmann: Nachgefragt werden vermehrt
intelligente Schrankenanlagen, um berechtigte
Verkehrsteilnehmer wie beispielsweise
den öffentlichen Nahverkehr
oder Taxen automatisiert durch eine baubedingt
gesperrte Straße führen zu können.
Wir setzen hier aktuell Kennzeichenerkennung
und RFID-Technologie
ein, um berechtigte Fahrzeuge vom übrigen
Verkehr zu trennen und ihnen die
Bollmann: Ich bin überzeugt, dass künftig
ein verstärkter Eingriff in die Steuerung
von Verkehrseinrichtungen wie beispielsweise
Lichtsignalanlagen erfolgt.
Bereits eingesetzt wird unter anderem
eine individuelle und nutzerzentrierte
Bedienung von Ampeln per App. Auf
diese Weise können körperlich eingeschränkte
Personen oder Kindergruppen
längere Grünphasen für Fußgänger erhalten.
Die Stadt Hamburg verfolgt aktuell
ein Projekt, in dessen Folge künftig
jede eingesetzte Bake ihre Geo-Position
melden soll, um Live-Aussagen über
Sperrungen treffen zu können.
Interview: Sabine Schmidt
ZUR PERSON
Haiko Bollmann ist Leiter Verkehrstelematik der
Zeppelin Rental GmbH.
62 der gemeinderat 11/22
Fotos: x21de – Reiner Freese, Christina Czybik/action press
Die PARCO-App von SWARCO bietet Städten vielfältige Möglichkeiten
zur Digitalisierung des Verkehrs- und Parkraummanagements.
Mit der App wird die digitale Abrechnung Ihrer städtischen
Park plätze möglich, auch bekannt als Handyparken. Zudem können
Verkehrsteilnehmende mit PARCO freie Stellplätze finden und
sich auf dem besten Weg dorthin navigieren lassen. Durch die
Verknüpfung eines bestehenden Parkleitsystems mit der App zeigt
diese zusätzlich den Echtzeit-Belegungsstatus Ihrer Parkobjekte
an, was den Parksuchverkehr nachhaltig reduzieren kann.
Beim Eintritt von definierten Ereignissen wie Unfällen, Bauarbeiten
oder Großveranstaltungen sendet die PARCO-App via Push-Nachricht
Informationen oder Warnungen an die Verkehrsteilnehmenden. In
Städten mit und ohne bestehendem Parkleitsystem kann PARCO auf
Mobiltelefonen sogar als virtuelles „Parkleitsystem für die Hosentasche“
eingesetzt werden und bietet so jeder Stadt einen unkomplizierten,
kostengünstigen Einstieg in ein ganzheitliches Parkraummanagement.
Kontaktieren Sie uns für mehr Informationen
oder ein Beratungsgespräch: parking@swarco.de
www.swarco.com
EXTRA
Kritische Infrastruktur
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Advertorial
Fotos: Spiderplow
Spiderplow hat für jeden Untergrund das richtige Werkzeug.
Kabel und Rohre einfach unter die Erde pflügen
Die Folgen eines langanhaltenden
Stromausfalls sind nur bedingt vorhersehbar
– umso wichtiger ist es, dass
Kommunen handlungs- und entscheidungsfähig
bleiben, betonen die
Sicherheitsexperten.
DIE AUTOREN
Prof. Dr. André Röhl ist Leiter des
Studiengangs Sicherheitsmanagement
an der NBS Northern Business School
in Hamburg. Er ist Mitbegründer des
Deutschen Instituts für Sicherheit und
Krisenvorsorge (DISK). Rico Kerstan,
MBA, berät als Geschäftsführer der KR
Krisensicher Risikoberatung GmbH
Verwaltungen und kritische Infrastrukturen
bei der Verbesserung ihrer Risikound
Sicherheitsmanagementprozesse.
Resilienz
Planen für den
Blackout
Was ist, wenn Strom und Wasser nicht mehr fließen und die Kommunikationsnetze
zusammenbrechen? Die Sicherheitsexperten André Röhl und Rico
Kerstan haben Konzepte entwickelt, mit denen Kommunen organisationale
Resilienz planen können.
Die aktuelle Debatte um die Folgen
von Stromausfällen nach Lastabschaltungen
oder durch einen
Blackout zeigt auf, wie vulnerabel unsere
digitalisierte Gesellschaft ist. Kommunen
müssen Handlungsoptionen entwickeln,
um mit den Auswirkungen komplexer Ereignisse
umzugehen. Um die Resilienz
unserer Gesellschaft auch in Zeiten großer
Ungewissheit zu steigern, bedarf es
Mut, die Verantwortlichkeiten für Krisenvorsorge
und -bewältigung neu zu denken.
Die Folgen eines langanhaltenden
Stromausfalls sind nur zum Teil vorhersehbar.
Entsprechend können sie nur bedingt
im Vorfeld vorbereitet werden.
Oberstes Ziel der Vorbereitungen ist
daher die Wahrung der Handlungs- und
Entscheidungsfähigkeit. Für kreisangehörige
Gemeinden bedeutet dies, dass sie
sich im Rahmen der allgemeinen Gefahrenabwehr
auf die vielschichtigen Auswirkungen
eines umfassenden Stromausfalls
vorbereiten müssen. Dies ist
Foto: Adobe Stock/ric
Für Kommunen, Versorgungsunternehmen und Planer ist es nicht leicht, neue Ver- und Entsorgungsleitungen
zu planen und zu realisieren. Die Installation von Erdleitungen verursacht Flurschäden
durch überdimensional breite Arbeitsstreifen und Vermischungen von Bodenschichten.
Um solche Eingriffe in Natur und Umwelt zu minimieren, ist eine Umsetzung durch einen Einsatz
der grabenlosen Technologie mittels Pflugverfahren die Voraussetzung. Die Firma Spiderplow
beschäftigt sich seit 30 Jahren mit Spezialtiefbau und Pflugtechnik.
Spiderplow kann Kabel und Rohre auch dort
verlegen, wo es mit konventionellen Methoden
schwierig ist – mit geringsten Flurschäden.
Durch die schnelle Pflugverlegung, die entgegen
der her-kömmlichen offenen Grabenbauweise
anstatt Wochen oder Monate nur noch Tage benötigt,
können, je nach Projektgröße und Komplexität,
Kosteneinsparungen bis zu 50 Prozent
erzielt werden. Auch die Lärm- und Abgasemissionen
werden drastisch reduziert.
Zur Umsetzung der grabenlosen Kabel- und
Rohrinstallation wird die Spiderplow-Technologie
eingesetzt um eine schnelle und unauffällige
Installation viel effizienter gegen unerlaubte Manipulation
zu schützen.
Durch einen Schlitz im Boden werden Kabel und
Rohrleitungen eingeführt.
Die Technologie besteht aus einer geländegängigen
Windenzugmaschine mit einem 100
Meter langen Windenseil und einem Abstützschild,
das zur Verankerung der Zugmaschine im
Boden dient. Die zweite Einheit besteht aus
dem eigentlichen Pfluggerät, das mit dem Pflugschwert
das Erdreich aufschneidet. Dabei entsteht
ein Schlitz im Boden, durch den die Kabel
und Rohrleitungen eingeführt und bis zu 3,2
Meter tief im Erdreich abgelegt werden.
Der Pflugvorgang ist für das zu verlegende Medium
schonend, da es zug- und reibungsarm ins
Erdreich eingebracht und druckfrei auf der geglätteten
Ablagesohle abgelegt wird. Einsanden
ist nicht notwendig, da das verlegte Medium in
kurzer Zeit mit Feinteilen des umgebenden Erdreichs
umhüllt wird.
Das Pflugverfahren kann für Wasser-, Abwasser-,
Gas-, Fernwärme-, Geothermie- oder
CO22- Leitungen mit Rohrdurchmessern von bis
zu 630 mm eingesetzt werden. Mittels Spiderplow-Torpedo-Einziehverfahren
können auch
Stahlleitungen mit Durchmessern von bis zu
900 mm eingepflügt werden. Im Vergleich zu
herkömmlicher Technologie wird dabei bis zu
fünfzigmal weniger Treibstoff verbraucht. Dies
wirkt sich positiv auf die Umweltbilanz der Abgasemissionen
aus. Durch das spezielle Verlegesystem
kann man Kabel- oder Rohrleitungen
zusammen mit weiteren Leitungen in einem Arbeitsgang
einpflügen. Die Rekultivierung der
Oberfläche, die einen minimalen Einsatz von
Baggertechno-logie erfordert, kann schnell und
effizient ausgeführt werden und hinterlässt
kaum Spuren.
Mit dem Einsatz unterschiedlicher Vermessungstechnologien
und einer tachymetrischen
Steuerung ist eine lückenlose Dokumentation
der Lage und Tiefe sowie eine Pflugverlegung
mit Gravitationsgefälle möglich. Hierbei werden
mit hoher Präzision nach Vorgabe von digitalen
Koordinaten die Rohrleitungen verlegt und die
Daten elektronisch in Echtzeit dokumentiert. Die
Dokumentationsdaten können für die Darstellung
im Katasterplan und für den Höhenschnitt
verwendet werden. Spiderplow hat für jede Anforderung
das richtige Werkzeug, bedient von
erfahrenem und geschultem Fachpersonal.
Oberhofener Straße 47a
84453 Muehldorf
Tel.: 0170 7076 960
E-Mail: gsperber@spiderplow.com
www.spiderplow.com
64 der gemeinderat 11/22
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Kritische Infrastruktur
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Advertorial
Laptop aus, Kerze an – und man sollte sich darauf einstellen, dass an die Stelle einer übergeordneten
Koordinierung eine dezentrale Eigenverantwortung treten muss, empfehlen André Röhl und Rico Kerstan.
Foto: Adobe Stock/cosma
bung. Meso-Resilienz umfasst ein funktionierendes
Krisenmanagement zur
Aufrechterhaltung der wichtigsten Prozesse.
Makro-Resilienz ermöglicht durch
Kooperation unterschiedlicher Akteure
die gemeinsame Nutzung und den Austausch
notwendiger Ressourcen. Sie
macht Ressourcen für die Verwaltung
nutzbar, die sonst verborgen bleiben, weil
sie nicht zu den klassischen Akteuren der
Gefahrenabwehr gehören.
Aufbauend auf dem Resilienzmodell
haben wir eine Methode zur Analyse des
Gesamtökosystems in der Kommune entwickelt:
die Municipal Impact Analysis,
kurz MIA (übersetzt: kommunale Wirkungsanalyse).
Der Name leitet sich von
der „Business Impact Analysis“ ab, dem
Kernelement betrieblicher Kontinuitätsplanungen.
Ziel von MIA ist es, die Handlungsfähigkeit
der Kommunalverwaltung
als Organisation zu verbessern und die
Bewältigungsfähigkeit in der örtlichen
Gemeinschaft zu erhöhen.
Foto: iLOQ
Die Schließzylinder lassen sich durch das iLOQ-System ganz einfach mit dem Smartphone bedienen.
Zugangsmanagement für kritische Infrastrukturen
nicht zuletzt der Tatsache geschuldet,
dass im Falle des Stromausfalls Kommunikationsverbindungen
mit hoher Wahrscheinlichkeit
eingeschränkt sind und an
die Stelle einer übergeordneten Koordinierung
eine dezentrale Eigenverantwortung
treten muss.
Die Auswirkungen können derart komplex
sein, dass die Wiederherstellung der
Stromversorgung nicht gleichbedeutend
mit dem Funktionieren des gesellschaftlichen
Lebens ist. Durch Spillover-Effekte
zwischen Systemen und Prozessketten ist
auch nach Wiederherstellung der Stromversorgung
mit erheblichen Einschränkungen
zu rechnen.
ORGANISATIONALE RESILIENZ IM FOKUS
Die Covid-19-Pandemie hat zudem gezeigt,
dass die Legaldefinition von Kritischen
Infrastrukturen (KRITIS) in einer
umfassenden Krise nur wenig hilfreich
ist. Beispielsweise fallen von rund 2000
Krankenhäusern in Deutschland nur
knapp 200 unter die gesetzliche KRITIS-
Definition nach dem BSI-Gesetz (BSIG).
Für die einzelne Kommune ist ein Krankenhaus
aber dennoch von großer Bedeutung.
Zudem müssen die kommunalen
Verwaltungen selbst als kritisches Element
verstanden werden, sind diese doch
wichtiger Teil der örtlichen Gemeinschaft.
Aber auch Ad-Hoc-Auslegungen
zur „Systemrelevanz“ waren in der Vergangenheit
im Ergebnis zu ungenau, um
daraus eine zielgerichtete Vorbereitung
auf kommunaler Ebene abzuleiten.
Kommunalverwaltungen sollten daher
die eigene organisationale Resilienz in
das Zentrum der Vorbereitungen stellen.
Das von uns entwickelte Resilienzmodell
unterscheidet hierbei vier verschiedene
Handlungsfelder:
_ Widerstandsfähigkeit (Verringerung
von Risiken und Schäden),
_ Bewältigungsfähigkeit (Überwindung
des Schadens),
_ Verständnis des inneren Ökosystems
(organisationsspezifisches Handeln
in der Verwaltung),
_ Verständnis des äußeren Ökosystems
(organisationsspezifisches Handeln
in der Kommune).
Die unterschiedlichen Reifegrade der einzelnen
Handlungsfelder resultieren in
unterschiedlichen Evolutionsstufen organisationaler
Resilienz. Nano- und Mikro-
Resilienz fördern durch entschlossenes
und agiles Handeln die Störungsbehe-
DIE SIEBEN SCHRITTE DER MIA
1 Der erste Schritt von MIA ist die
Abgrenzung des Ökosystems. Sie
hat wesentliche Auswirkungen auf
die zu betrachtenden Verwaltungsdienstleistungen
und Organisationen
von kommunaler Bedeutung.
Bei der Abgrenzung sind die tatsächlichen
Wirkungsketten zu analysieren,
die sich nicht immer an
kommunale Gebietsgrenzen halten
– auch ein Klärwerk in der
Nachbargemeinde muss Berücksichtigung
finden. Bei Schritt 1
werden zudem Kritikalitätsstufen
als Grundlage für die spätere Einordnung
von Sachverhalten abgestimmt.
In ihnen drückt sich die
Entscheidung aus, welche Risiken
akzeptiert werden können. Zudem
müssen Szenarien definiert werden,
die in der Analyse Berücksichtigung
finden sollen, zum Beispiel
Stromausfall, Flut oder Dürre.
2 Im zweiten Schritt folgt die Erhebung
der Organisationen von kommunaler
Bedeutung. Sie umfassen
Organisationen der KRITIS-Sektoren
ebenso wie Organisationen,
die über besondere Ressourcen
wie Fuhrpark und
Anlagen der Versorgungsindustrie müssen besonders vor unbefugtem Zutritt gesichert, aber in
dringenden Fällen schnell und problemlos zugänglich sein. Die Energienetze Bayern GmbH & Co.
KG, die als größter regionaler Gasverteilnetzbetreiber in Südbayern Stadtwerke, Industrie- und
Privatkunden zuverlässig mit Erdgas beliefert, setzt auf das mobile Zugangsmanagementsystem
S50 von iLOQ. Sebastian Strohmenger, iLOQ Key-Account Manager − Utilities, erläutert die Vorteile,
die die digitale Schließlösung insbesondere für kritische Infrastrukturen bietet.
Was macht das Zugangsmanagement von
Energieversorgern wie der Energienetze
Bayern so herausfordernd und wie kann iLOQ
bei der Lösung helfen?
Das gesamte Netzgebiet der Energienetze Bayern
erstreckt sich über eine Fläche von ca.
20.000 Quadratmeter. Das bedeutet: Einzelne
Schließsysteme der verschiedenen Standorte
und Anlagen sind geografisch weit voneinander
entfernt. Dies stellt ein Sicherheitsrisiko dar,
denn die Zugangsrechte müssen gesichert und
stets auf dem aktuellen Stand sein. Unser Zugangsmanagementsystem
S50 wurde speziell
für die Anforderungen moderner Versorgungsunternehmen
entwickelt und punktet durch Flexibilität
und Mobilität. Als Schlüssel dienen die
NFC-fähigen Smartphones der Mitarbeiter. Die
Verwaltung der Zugangsrechte erfolgt in Echtzeit
per Fernzugriff über die cloudbasierte iLOQ Manager-Software.
Somit können einem Mitarbeiter
vor Ort Zugangsrechte schnell und bequem
gewährt und wieder entzogen werden. Auch verlorene
oder nicht zurückgegebene Schlüssel
sind kein Problem mehr.
Welchen Einfluss hat das auf Wartung,
Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit?
Der entscheidende Vorteil der digitalen iLOQ
Schließzylinder ist, dass sie ohne Batterie und
Kabel funktionieren − als Energiequelle dient
das Smartphone. Damit sind sie praktisch wartungsfrei:
Batterien müssen nicht ausgetauscht
und entsorgt, Kabel nicht repariert werden. Auch
Reisekosten werden reduziert, denn durch die
cloudbasierte Zugangsverwaltung entfallen
Fahrten für die Ver- und Rückgabe physischer
Schlüssel oder den Austausch von Schließzylindern.
Übrigens war das Thema Nachhaltigkeit ein
wichtiges Kriterium, warum sich die Energienetze
Bayern für iLOQ entschieden hat. Seit
2019 agiert der regionale und bürgernahe Energieversorger
CO 2
-neutral und ist sich seiner Verantwortung
für Umwelt und Klimaschutz
bewusst.
Die Umstellung von einer mechanischen auf
eine digitale Schließlösung ist sicher komplex.
Wie funktioniert das in der Praxis?
Bei unserem Kunden Energienetze Bayern galt
es 2000 Anlagen und Standorte sowie Bürogebäude
umzurüsten und über 3000 iLOQ S50-
Zylinder zu installieren. Das Projekt haben wir
nach einer Pilot- und Testphase bis Ende 2022
erfolgreich umgesetzt.
Als großer Vorteil in der Praxis erweist sich
die Modularität des iLOQ-Systems. Verstellbare
Zylinderlängen erleichtern den Einbau und das
Nachrüsten enorm. Anpassungen können sogar
vor Ort schnell und einfach ohne Modifikationen
an der Tür oder Verkabelungen vorgenommen
werden.
iLOQ hat ein spezielles Kompetenzteam aufgebaut,
um Kunden im Bereich der kritischen
Infrastrukturen zu betreuen und optimal auf deren
Projektanforderungen einzugehen. Darüber
hinaus steht iLOQs Netzwerk von zertifizierten
Fachhandelspartnern zur Verfügung, um bestmöglichen
Service zu bieten.
iLOQ Deutschland GmbH
Am Seestern 4
40547 Düsseldorf
Tel.: 0211/97 177 480
www.iloq.de
66 der gemeinderat 11/22
EXTRA
Kritische Infrastruktur
Welche Ressourcen können wann
bereitstellt werden? Welche benötigt
sie wann? Zur Bewertung werden
die zuvor genutzten Zeitspannen
genutzt.
Glasfaser-Internet
aus der Region für die Region
Eine Empfehlung der Sicherheitsexperten lautet: Szenarien sollten definiert werden, die in der Analyse
Berücksichtigung finden sollen, zum Beispiel Stromausfall, Flut oder Dürre.
Stromgeneratoren oder besondere
Bedarfe, zum Beispiel Pflegeheime
oder Dialysepraxen, verfügen.
3 Im dritten Schritt wird in einem
Expertenworkshop mit Vertretern
der Verwaltung und ausgewählter
Organisationen die Bedeutung jeder
Organisation für das Ökosystem
„Kommune“ bewertet. Dies
beinhaltet für jedes Szenario eine
organisationsbezogene Einschätzung
der Ausfallwirkung, der Unterstützungsbedürftigkeit
und des
Unterstützungspotentials entlang
einer zeitlichen Entwicklung (zum
Beispiel vier, acht, 24, 48 Stunden)
im Einklang mit den im ersten
Schritt definierten Kritikalitätsstufen.
6 Im sechsten Schritt werden die individuelle
Widerstands- und Bewältigungsfähigkeit
von Organisationen
und Verwaltung eingeschätzt. Dies
erfolgt im Gespräch mit der Organisation
selbst. Mögliche Leitfragen
sind: Wie lange kann die Organisation
den Betrieb aufrechterhalten?
DIE SIEBEN SCHRITTE DER MUNICIPAL IMPACT ANALYSIS (MIA)
Schritt 7:
Abgleich und
Maßnahmendefinition
Foto: Adobe Stock/DOC RABE Media
Schritt 1:
Kontext festlegen
7 Im siebten und letzten Schritt werden
die Widerstandswerte mit den
akzeptablen Ausfallzeiten verglichen.
Im Falle von Abweichungen werden
Handlungsempfehlungen zur Anpassung
der organisationalen Kompetenzen
erstellt und umgesetzt.
MIA liefert der kommunalen Verwaltung
ein fundiertes Lagebild zu Potenzialen,
ebenso aber auch Schwächen in der eigenen
Verwaltung und im kommunalen
Ökosystem. Sie ist Voraussetzung für
eine zielgerichtete Steuerung von Ressourcen
im Krisenfall, für Investitionen
und für die Förderung kommunaler Resilienz.
MIA macht Gefahrenabwehr zum
kommunalen Gemeinschaftsprojekt.
Auch trotz neuartiger Bedrohungs- und
Krisenszenarien kann auf diese Weise
die unverzichtbare Kompetenz der kommunalen
Selbstverwaltung zur Lösung
von Krisen zur Geltung gebracht werden.
André Röhl, Rico Kerstan
Schritt 2:
Auswahl der
Organisation von
kommunaler Bedeutung
Wie Kommunen schneller vorankommen –
Mit DNS:NET zum kommunalen Giganetz
Jetzt informieren zum
Glasfaserausbau unter: glasfaserausbau@dns-net.de
Netzausbau unter: netzausbau@dns-net.de
Ausbau in Gemeinden: gemeinde@dns-net.de
Geschäftskunden
Immobilienwirtschaft
(030) 667 65 100
(030) 667 65 147
4 Im vierten Schritt werden im Kontext
des Ökosystems die wichtigsten
Prozesse innerhalb der kommunalen
Verwaltung identifiziert: Welche
Auswirkung hat der Ausfall der
Verwaltungsdienstleistung in den
jeweiligen Zeitspannen?
Schritt 6:
Widerstands- und
Bewältigungsfähigkeit
bewerten
MUNICIPAL
IMPACT
ANALYSIS
Schritt 3:
Expertenworkshop zur
Kritikalitätsbewertung
Privatkunden
(0800) 10 12 858
5 Es folgt die Einschätzung der akzeptablen
Ausfallzeiten sowohl bezüglich
der Verwaltungsprozesse als
auch der Prozesse innerhalb des
Ökosystems. Diese ergeben sich je
Szenario aus den Analysen der
Schritte drei und vier.
Quelle: Röhl/Kerstan
Schritt 5:
Akzeptable Ausfallzeiten
für Organisation
und Verwaltung
Schritt 4:
Kritische
Verwaltungsprozesse
erheben
Das Ziel von MIA: die Handlungsfähigkeit der Kommunalverwaltung als Organisation
zu verbessern.
68 der gemeinderat 11/22
Glasfaser für alle.
www.dns-net.de
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Kritische Infrastruktur
EXTRA
Gesetzgebung
Vorbereitet auf
Cyberattacken
Kommunen und kommunale Betriebe müssen sich auf neue IT-Vorgaben
einstellen: Die Rechtsanwälte Markus Heinrich und Denise Dressler-Niesler
über das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 und die NIS-2-Richtlinie.
DIE AUTOREN
Das Schutzniveau der IT-Infrastruktur soll gesteigert werden: „Das impliziert Anforderungen, die wahrscheinlich – in weiten Teilen erstmalig – die
öffentliche Verwaltung mit in die Verantwortung nehmen werden“, so Markus Heinrich und Denise Dressler-Niesler.
Foto: Adobe Stock/sdecoret
Ein Blick in das Bundeslagebild Cybercrime
2021 des Bundeskriminalamtes
(BKA) macht klar: Die
Lage ist ernst – die Anzahl erfasster Cyberstraftaten
steigt an, die Aufklärungsrate
sinkt. Für das Jahr 2021 ist ein Anstieg
um über zwölf Prozent zu verzeichnen,
bei einer abfallenden Aufklärungsquote
von unter 30 Prozent. Es zeigt sich
auch: Es sind nicht nur Wirtschaftsunternehmen
betroffen. Die Cyberkriminalität
ist längst in den Kommunen angekommen.
So war Anlass des ersten nationalen
Cyber-Katastrophenfalles ein Angriff auf
die Verwaltung des Landkreises Anhalt-
Bitterfeld.
Dort waren nach einem Ransomware-
Angriff die IT-Infrastruktur monatelang
und somit die Prozesse kommunaler Verwaltung
weitgehend und nachhal-
Markus Heinrich ist Rechtsanwalt und
Partner bei der Kanzlei Wolter Hoppenberg,
Standort Köln. Denise Dressler-
Niesler LL.M. ist Rechtsanwältin bei der
Kanzlei Wolter Hoppenberg, Standort
Hamm.
Die öffentliche Toilette als Teil
ästhetischer urbaner Gestaltung
• BARRIEREFREI nach DIN 18040
• GERUCHSFREI aufgrund des permanenten Luftaustauschs
• IMMER SAUBER weil automatisch gereinigt, desinfiziert und getrocknet
• EINSPARUNG bei Reinigungskosten und Verbrauchsmaterial
EXTRA
Kritische Infrastruktur
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Advertorial
Datenverarbeitung ist eine Aufgabe mit enormer Bedeutung – IT-Sicherheit soll dementsprechend ausdrücklich als Kontroll- und Leitungsaufgabe
implementiert werden.
tig eingeschränkt (Bundeslagebild Cybercrime
2021).
Sowohl durch den deutschen Gesetzgeber
als auch auf europäischer Ebene
wird dem zunehmenden Bedrohungsszenario
durch Cyberkriminalität Rechnung
getragen. Die einschlägigen Regelungen
zur Steigerung der Sicherheit in der Informationstechnologie
werden verschärft. In
diesem Beitrag soll daher ein Blick geworfen
werden auf nationale Entwicklungen,
nämlich das IT-Sicherheitsgesetz 2.0,
und auf europäischer Ebene den Vorschlag
der EU-Kommission zur NIS-2-
Richtlinie.
Ziel ist es, das Schutzniveau der IT-
Infrastruktur zu steigern. Das impliziert
gesteigerte Anforderungen, die nunmehr
wahrscheinlich – in weiten Teilen erstmalig
– auch die öffentliche Verwaltung
mit in die Verantwortung nehmen
werden.
DAS IT-SICHERHEITSGESETZ 2.0
Um die Regelungen der kommenden
NIS-2 Richtline zu verstehen, müssen wir
zunächst einen kurzen Blick in das aktuelle
IT-Sicherheitsgesetz 2.0 und dessen
Vorgängerregelung werfen. Im Jahr 2015
wurde erstmals mit dem IT-Sicherheitsgesetz
„1.0“ ein deutschlandweit einheitlicher
Standard zur Gewährleistung von
Cybersicherheit geschaffen. Das Gesetz
belegte ausschließlich Betreiber kritischer
Infrastruktur (KRITIS) mit Meldeund
Audit- oder Zertifizierungspflichten,
die eine dauerhafte und zuverlässige
Funktion der Prozesse gewährleisten
sollten.
Auf diese Regelungen aufsetzend ist
am 28. Mai 2021 das IT-Sicherheitsgesetz
2.0 in Kraft getreten. Es erweiterte insbesondere
den Adressatenkreis der gesetzlichen
Regelungen um sogenannte
„UBI“: Unternehmen im besonderen öffentlichen
Interesse. Hierunter fallen
wohl insbesondere DAX-Konzerne sowie
zum Beispiel die chemische Industrie.
Für sie werden die neuen Störfallmelde-,
Registrierungs- und Zertifizierungspflichten
allerdings erst ab 1. Mai 2023
gelten.
Der Pflichtenkreis für KRITIS-Betreiber
wurde indes bereits zum 28. Mai 2021
erweitert: Er umfasst nunmehr eine frühzeitige
Anzeige des Einsatzes kritischer
IT-Komponenten, und zwar inklusive der
Vorlage von Garantieerklärungen über
die gesamte Lieferkette sowie die Implementierung
weiterer Sicherheitsstandards,
wie die Einführung von Angriffserkennungssystemen.
Zudem wurde das Bundesamt für Informationssicherheit
(BSI) mit weitergehenden
Kompetenzen ausgestattet. Dazu
gehört insbesondere die Befugnis zum
Eindringen in IT-Systeme Dritter („Hackerbehörde“),
ebenso gehören Fallen für
Angreifer („Honeypods“) dazu und die
Warnung vor unsicheren IT-Komponenten,
wie es zum Beispiel medienwirksam
im Fall der russischen Firma Kaspersky
geschehen ist.
Ende 2020 schlug die EU-Kommission
sodann eine neue Richtlinie für ein hohes
gemeinsames Cybersicherheitsniveau in
der Union vor. Es soll der „bestehende
Rechtsrahmen modernisiert (werden)
unter Berücksichtigung der zunehmenden
Digitalisierung des Binnenmarkts in
den letzten Jahren und der sich rasch
weiterentwickelnden Bedrohungen für
die Cybersicherheit“ (Begründung zur
NIS-2-Richtlinie der EU-Kommission).
DIE NIS-2-RICHTLINIE
Es dürfte zeitnah mit einer Verabschiedung
der NIS-2-Richtlinie zu rechnen
sein. Die Richtlinie ist dann in nationales
Recht umzusetzen. Trotz des bereits hohen
Sicherheitsstandards durch das IT-Sicherheitsgesetz
2.0 ist von der Einführung
rechtlicher Neuerungen bei der Umsetzung
der NIS-2-Richtlinie, möglicherweise
in einem „IT-Sicherheitsgesetz 3.0“,
auch in Deutschland auszugehen.
Bei der Umsetzung in nationales Recht
werden diverse Vorgaben zu be-
Foto: Adobe Stock/Gorodenkoff
Foto: SALTO Systems
Außenansicht des Rathauses von Unterföhring, das vollständig mit einer elektronischen Zutrittskontrolle ausgestattet ist.
Gemeinde Unterföhring verwendet elektronische
Zutrittslösung
Die Gemeinde Unterföhring im Landkreis
München setzt für die Zutrittskontrolle auf
eine kabellose elektronische Lösung von
SALTO Systems.
Derzeit nutzt die Gemeinde Unterföhring in acht
ihrer Einrichtungen die SALTO-Anlage: im Seniorenwohnheim
St. Valentin-Hof, im Rathaus, im
Kulturzentrum Bürgerhaus, in einem Pflegeheim
für an Demenz erkrankte Menschen, im Sportzentrum,
in der Freiwilligen Feuerwehr, der Seniorenbegegnungsstätte
„Feringahaus“ sowie in
der Grundschule. Ausgangspunkt der Installation
war das Sportzentrum im Jahr 2003.
Schrittweise sind dann über die Jahre immer
neue Objekte hinzugekommen, sodass momentan
über alle Standorte hinweg mehr als 760
Türen und rund 2200 Personen in die kabellose
Zutrittslösung eingebunden sind.
Eine elektronische Lösung kam für die Gemeinde
vor allem wegen der funktionalen Überlegenheit
gegenüber mechanischen Anlagen in
Betracht. Dazu zählt die höhere Sicherheit: Verlorene
Schlüssel stellen kein Risiko mehr dar,
weil Zutrittsrechte mit einem Mausklick entzogen
werden können. Dank der flexiblen und
übersichtlichen Berechtigungsverwaltung werden
darüber hinaus die Betriebsabläufe für die
Mitarbeiter erheblich vereinfacht. Sie müssen
nicht erst passende Schlüssel suchen, wenn sie
zu einem Schadensfall gerufen werden, sondern
benutzen einfach ihr RFID-Identmedium, welches
sie auch über mehrere Standorte hinweg
verwenden können. Zugleich lassen sich Räume
und Ressourcen, zum Beispiel Sportgeräte im
Sportzentrum oder die Technik im Kulturzentrum,
flexibler und nachvollziehbar nutzen. Außerdem
ist die Zutrittskontrolle in einigen Objekten
mit der Gebäudetechnik verknüpft, was der
Gemeinde erhebliche Betriebskosten spart.
Alle Nachhaltigkeitskosten berücksichtigen
Geplant und installiert hat die Anlage die Daimer
GmbH Türmanagement. Daimer hat die SALTO
Space Systemplattform vor allem wegen des
SALTO Virtual Network (SVN) empfohlen, das
genau die richtige Brücke zwischen Funktionsreichtum
und einfacher Handhabung schlägt.
Sowohl die mühsame Aktualisierung von reinen
Offline-Systemen als auch die Komplexität und
hohen Kosten vollverkabelter Anlagen kamen daher
nicht in Frage.
„Wenn ich heute Gebäude reibungslos bewirtschaften
möchte, gehört eine elektronische
Zutrittskontrolle einfach dazu. Als Betreiber
möchte ich wissen, wer über welche Berechtigungen
verfügt. Und wenn etwas passiert ist,
möchte ich wissen, wer wohin gegangen ist.
Nach so vielen Jahren im Einsatz kann ich als
Zwischenfazit sagen, dass sich das System sehr
gut bewährt hat“, erklärt Monika Wagner, Lei-
terin Liegenschaften/Hochbau der Gemeinde
Unterföhring und für die Zutrittskontrolle zuständig.
Sie hat auch noch eine Empfehlung parat:
„Man muss bei der Auswahl seiner Zutrittslösung
eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung über
einen längeren Zeitraum durchführen und sollte
alle Nachhaltigkeitskosten berücksichtigen. Ein
Beispiel sind die Reinigungsdienste in unseren
Gebäuden. Wenn die den Generalschlüssel eines
mechanischen Systems verlieren würden,
müssten wir die gesamte Anlage austauschen.
Das würde im Zweifel zwar die Versicherung teilweise
bezahlen, aber wir hätten den ganzen organisatorischen
Aufwand, der ja auch kostet –
Geld und Nerven. Das ersparen wir uns zum
Glück, da wir die elektronische Lösung nutzen.“
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72 der gemeinderat 11/22
EXTRA
Kritische Infrastruktur
Parlament & Verwaltung
Fernwärme gehört im geplanten Rechtspaket mit dazu: Als Teilsektoren im Bereich des Sektors
Energie nimmt der NIS-2-Richtlinienentwurf neu unter anderem Fernwärme und -kälte auf.
rücksichtigen sein. Der Entwurf sieht eine
Geltung der Richtlinie für private und
nunmehr auch öffentliche Einrichtungen
vor, die in den Anhängen I und II zur
Richtlinie als „wesentliche“ und „wichtige
Einrichtungen“ aufgeführt werden
(Artikel 2). Die Einordnung als „wesentliche“
und „wichtige Einrichtungen“ ergibt
sich aus der Zuordnung zu Sektoren.
So werden zum Beispiel ausdrücklich
als Sektor (erstmals) die gesamte öffentliche
Verwaltung sowie weitere Industriezweige
Adressaten der Regelungen rund
um Cybersicherheit. Als Teilsektoren im
Bereich Energie nimmt der NIS-2-Richtlinienentwurf
Wasserstoff sowie Fernwärme
und -kälte auf (Anhang I zur
Richtlinie).
Das Thema IT-Sicherheit soll ausdrücklich
als Kontroll- und Leitungsaufgabe
implementiert werden. Leitungsorgane
der betroffenen Einrichtungen müssen
die Risikosicherheitsmaßnahmen billigen,
die Umsetzung beaufsichtigen und
Rechenschaft geben, wenn Verpflichtungen
nicht eingehalten werden. Ferner sind
verpflichtend Schulungen vorgesehen
(Artikel 17).
Risikomanagementmaßnahmen werden
ausdrücklich und ausführlich geregelt
(Artikel 18), neue Vorgaben zum
Melde- und Berichtswesen werden getroffen
(Artikel 20). Die Regelungen umfassen
Melde- und Berichtspflichten, zum
Beispiel für erhebliche Bedrohungsfälle
sowie Meldepflichten binnen 24 Stunden
Foto: Adobe Stock/Stefan
nach Kenntnisnahme des (eingetretenen)
Sicherheitsvorfalls.
ERWEITERUNG DES ADRESSATENKREISES
Die Bedeutung, die der Steigerung der Cybersicherheit
beigemessen wird, zeigt sich
auch an der vorgesehenen Bußgeldregelung
(Artikel 31). Das Verhängen von Bußgeldern
soll „wirksam, verhältnismäßig
und abschreckend sein“. Als Höchstbetrag
werden mindestens zehn Millionen Euro
oder bis zu zwei Prozent des weltweiten
im vorausgehenden Geschäftsjahr getätigten
Umsatzes des Unternehmens genannt,
je nachdem, welcher Betrag höher ist.
Bislang liegt lediglich der Entwurf der
NIS-2-Richtlinie vor. Was letztlich nationales
Recht werden wird, bleibt abzuwarten
– mit dem IT-Sicherheitsgesetz 2.0
haben wir in Deutschland bereits ein
komplexes Regelungssystem. Es muss allerdings
davon ausgegangen werden, dass
sich sowohl der Pflichten- als auch der
Adressatenkatalog – letzterer insbesondere
durch Erstreckung auf die öffentliche
Hand – erweitern wird.
Dies ist angesichts der Bedrohungslage
durch Cyberkriminalität auch begrüßenswert.
Gerade Kommunen und kommunale
Unternehmen, die häufig aufgrund
ihrer Strukturen nicht über einen großen
IT-Spezialistenstab verfügen, ist dringend
zu raten, sich frühzeitig mit diesem
Thema zu befassen und neue Entwicklungen
im Blick zu behalten.
Markus Heinrich, Denise Dressler-Niesler
Foto: Adobe Stock/Markus Mainka
Jede(r) Vierte in Deutschland hat eine internationale Familiengeschichte – das sollte für Verwaltungen
eine wichtige Rolle spielen, empfiehlt Waishna Kaleth.
Diversität
Verwaltung als Spiegel
und Vorbild
Alle werden profitieren, streicht die Personalberaterin Waishna Kaleth
heraus: Gerade jetzt kann es gelingen, dass mehr Mitarbeitende mit
internationaler Familiengeschichte Spitzenpositionen in der öffentlichen
Verwaltung übernehmen.
Gut jede vierte Person in Deutschland
hat eine internationale Familiengeschichte.
Dabei handelt es
sich um Personen, die selbst zugewandert
sind oder zur Gruppe der Migranten zweiter
Generation gehören – das bedeutet,
dass mindestens ein Elternteil mit ausländischer
Staatsangehörigkeit geboren
wurde. Personen mit internationaler Familiengeschichte
stellen somit einen großen
Teil der deutschen Bevölkerung dar,
und ihr Anteil steigt weiterhin. Das spiegelt
sich jedoch nicht in der öffentlichen
Verwaltung wider.
Personen mit internationaler Familiengeschichte
sind insbesondere auf den Managementebenen
immer noch unterrepräsentiert
und belegen eine geringere Anzahl
an Führungspositionen. Außerdem
haben sie nicht dieselben Aufstiegsmöglichkeiten
wie ihre Kolleginnen und Kollegen
ohne internationale Familiengeschichte,
und sie üben darüber hinaus
Tätigkeiten aus, für die sie überqualifiziert
sind.
Aber warum ist eine adäquate Repräsentation
von Personen mit internationaler
Familiengeschichte in der öffentlichen
Verwaltung wichtig? Laut Magdalena Nowicka,
Professorin für Migration and
Transnationalism an der Humboldt Universität
zu Berlin, hat die öffentliche Verwaltung
eine herausgehobene Stellung in
der Gesellschaft: „Sie repräsentiert Interessen
aller Bürgerinnen und Bürger, unabhängig
von deren Zugehörigkeit zu
einer Gruppe, die durch Merkmale wie
Alter, Geschlecht, Ethnie oder Religion
definiert wird.“
Nicht nur der gesellschaftliche Zusammenhalt
und sozialer Frieden, sondern
auch die Glaubwürdigkeit der Politik hängen
demnach davon ab, wie repräsentativ
die öffentliche Verwaltung die Verhältnisse
der Bürgerschaft widerspiegelt. Zudem
ist der öffentliche Dienst einer der
größten Arbeitgeber des Bundes, er
nimmt daher eine Vorbildfunktion ein.
Eine Diversity-gerechte Gestaltung der
Personalgewinnung könnte der Schlüssel
sein, um den Anteil von Personen mit
internationaler Familiengeschichte im öffentlichen
Dienst und auf Managementebenen
strategisch zu erhöhen. Im Zuge
des demographischen Wandels und des
in naher Zukunft stattfindenden Ausscheidens
der Babyboomer-Generation
aus dem Arbeitsleben wird eine hohe
Fluktuation im öffentlichen Dienst stattfinden.
Das bedeutet, dass viele (Führungs-)
Positionen in der öffentlichen
Verwaltung in den kommenden Jahren
vakant werden und neu besetzt werden
müssen. Dieses Szenario kann als Chance
gesehen werden, eine adäquatere Repräsentation
aller Bevölkerungsgruppen zu
ermöglichen und den Anteil der Personen
mit internationaler Familiengeschichte zu
erhöhen.
Ein wichtiges Handlungsfeld in diesem
Kontext sind veränderte Maßnahmen der
Personalgewinnung. Zum einen zählt
dazu der Ausbau von Marketingmaßnahmen,
wie zum Beispiel die zielgruppenspezifische
Ansprache in Stellenanzeigen.
Die Inhalte einer Stellenanzeige
sollten diskriminierungsfrei und aufgabenbezogen
formuliert werden. Dies setzt
die Erarbeitung und Festlegung eines Anforderungsprofils
voraus, dem nur berufsrelevante
und nicht personenspezifische
Gesichtspunkte zugrunde liegen.
Zum anderen sollten sich Personalverantwortliche
über sogenannte „Bias“, unbewusste
kognitive Verzerrungen in der
Wahrnehmung, im Kontext von Personalauswahlprozessen
bewusst werden und
entsprechend gegensteuern. Hierbei können
möglichst standardisierte Prozesse
eine objektive Beurteilung von Bewerberinnen
und Bewerbern unterstützen. Eine
weitere Möglichkeit: eine möglichst heterogen
zusammengesetzte und geschulte
Auswahlkommission. Waishna Kaleth
DIE AUTORIN
Waishna Kaleth, M.Sc. Psychologin, ist
Beraterin bei zfm – Zentrum für Management-
und Personalberatung in Bonn.
der gemeinderat 11/22
75
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Neue Gesetze oder die Änderungen geltender
Vorschriften stellen kommunale
Wirkungsbereiche vor große Herausforderungen.
Oft streckt sich ihr Entstehungsprozess
über eine längere Zeit, so
dass es oft schwerfällt, den Überblick zu
behalten. Einmal beschlossen, müssen
die neuen Vorgaben zudem schnell umgesetzt
werden – eine organisatorische
und finanzielle Herausforderung.
Die Firma Juris, ein Anbieter von digitalem
Rechts- und Praxiswissen, will mit
ihrem Produkt Juris PreLex eine Lösung
zur Verfügung stellen, mit der Kommunen
Gesetzgebungsverfahren mühelos
verfolgen können. Nutzer von Juris Pre-
Lex greifen auf zahlreiche Gesetze und
Vorschriften von Europarecht über Bundes-
und Landesrecht bis Kommunalrecht
zu. Auch die Verkündungsblätter des
Bundes und der Länder beziehen sie elektronisch.
Nutzer können sowohl einzelne
Foto: Juris
Rechtsetzungsverfahren als auch ganze
Rechts- und Themenbereiche von Juris
beobachten lassen. Bei relevanten Änderungen
erhalten sie außerdem automatisch
eine Push-Nachricht.
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Visuelle Elemente im Juris-Portal machen den
Status quo von Gesetzgebungsverfahren direkt
sichtbar.
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Die automatisierte Fensterlüftung gilt als
nachhaltige und ressourcenschonende Lösung,
um Gebäude effizient zu lüften und zu kühlen.
Hygiene
Natürlich lüften
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Window Master soll das Ausarbeiten
von Projektentwürfen für Neubau
oder Sanierung vereinfachen, bei denen
eine kontrollierte natürliche Lüftung zum
Einsatz kommt. Das laut Unternehmen
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Angaben wie Raumfläche und Fensteranordnung
ab. Anschließend liefert es
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Foto: FCN, Fulda
Bauen
Pflastersteine mit geringem CO 2 -Fußabdruck
FCN, ein Anbieter von Betonsteinprodukten
für den Garten- und Landschaftsbau,
hat eine Technik entwickelt, die die CO 2 -
Emissionen von Betonpflastersteinen und
-produkten um 60 bis 80 Prozent reduzieren
soll. Bei der klassischen Produktionsweise
der Betonsteine wird bisher Zement
als Bindemittel eingesetzt. Der Nachteil
des Rohstoffs: Bei seiner Herstellung wird
Mit Geoprime lassen sich laut Hersteller die
CO 2
-Emissionen von Betonpflastersteinen und
-produkten um 60 bis 80 Prozent reduzieren.
der gemeinderat 11/22
viel CO 2
freigesetzt. Durch die derzeitige
Zusammensetzung eines Betonsteinpflasters
mit einer Steinhöhe von acht
Zentimetern werden rund 20 Kilogramm
CO 2
pro Quadratmeter emittiert. Mit der
innovativen Herstellungstechnik von
FCN soll sich dieser Wert auf weniger als
fünf Kilogramm CO 2
pro Quadratmeter
reduzieren lassen.
Mit dem Einsatz eines rein mineralischen
geopolymeren Bindemittels, das
vollständig zementfrei ist, greift FCN auf
eine Entwicklung des finnischen Startup-Unternehmens
Betolar zurück. Dabei
werden industrielle Nebenprodukte mit
Aktivatoren kombiniert, dazu gehören
beispielsweise Hüttensandmehl, das bei
der Stahlerzeugung anfällt, oder Flugasche.
Die Klimabeton-Pflastersteine von
FCN sind unter dem Namen Geoprime
erhältlich.
www.fcn-betonelemente.de
Arbeitskleidung
Bequem und nachhaltig
Das Unternehmen BP – Bierbaum-Proenen
hat seine Warnschutz-Kollektion BP Hi-
Vis Stretch erweitert. So soll es noch mehr
Auswahlmöglichkeiten für Beschäftigte
im Straßenbau, im Leitungs-Tiefbau,
Gleisbau oder in der Abfallwirtschaft geben.
Künftig ergänzen eine Warnschutz-
Winterjacke, ein Sweatshirt-Troyer, eine
Sweatjacke mit Kapuze und ein Funktions-T-Shirt
die Kollektion.
Die Produkte sollen durch Funktionalität,
Komfort und Passform überzeugen.
Außerdem legt das Unternehmen nach
eigenen Angaben viel Wert auf eine sozial
und ökologisch nachhaltige Herstellung
ihrer Kleidung. Beim sportlichen Design
setzt BP auf Zweifarbigkeit: Warnorange
oder -gelb ist jeweils mit Anthrazit kombiniert.
Die Reflexstreifen sind bei den
meisten Produkten aufgepatcht, für mehr
Tragekomfort und Leichtigkeit.
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81
Vorschau der gemeinderat 12/22 – 1/23
Die nächste
Ausgabe
erscheint
ab 20.
Dezember
IMPRESSUM
der gemeinderat
Das unabhängige Magazin für
die kommunale Praxis
Herausgeber
pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG
Energieversorgung in kalten Zeiten
Die Versorgung mit Wärme und Strom zählt aktuell zu den größten Herausforderungen
in deutschen Kommunen. Ist die Wärmeversorgung im Winter sichergestellt? Sind
flächendeckende Blackouts zu erwarten? Wie kann die Versorgung im Ernstfall fair
verteilt werden? Antworten und Empfehlungen finden Sie in unserer nächsten Ausgabe.
Zukunftssicher bauen
Energiesparende Baustoffe und umweltfreundliches
Bauen sind gefragt, zugleich
müssen Kommunen mit steigenden Kosten
und Materialknappheit rechnen. Mehr
noch: Der Kommunalbau bleibt eine der
obersten Prioritäten, denn sozialverträgliche
Wohnungen, Schulen, Kitas sowie
Unterkünfte für Geflüchtete werden dringender
gebraucht denn je.
Foto: Adobe Stock/Philip Steury
Nachhaltig rechnen
Viele Städte und Gemeinden haben die
Transformation hin zu einer nachhaltigen
Haushalts- und Finanzpolitik bereits eingeleitet.
Wie entsprechende Konzepte und
Strategien in der Praxis konkret umgesetzt
werden können, zeigen wir in der
nächsten Ausgabe von „der gemeinderat“.
Unter anderem beleuchten wir das Thema
nachhaltige Beschaffung.
Foto: Adobe Stock/kishivan
Foto: Adobe Stock/Calado
Geschäftsführer Marcus Baumann,
Marc Becker, Tilmann Distelbarth
Verlagsleitung Beate Semmler (V.i.S.d.P.)
Leitung Produktmanagement Print & Digital
Lisa Hofmann-Vorbach
Chefredakteur Wolfram Markus
Redaktionsleitung Dr. Sabine Schmidt,
Dirk Täuber (Sonderthemen)
Redaktion Beatrix Drescher, Hannah Henrici,
Yannis Gaukel (Volo.)
Leitung Sales Management
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Sales Management
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Darja Schiz-Salov
Vertrieb
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Layout und Grafik
Heilbronner Stimme Medienproduktion
Erscheinungsweise monatlich
Bezugsbedingungen
Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro
zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung
Jahresabonnement: 95,50 Euro
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Es gelten die Mediadaten Nr. 45
vom 1. Januar 2022
Verlags- und Redaktions an schrift
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Dämmerungssensor
mit Kommunikationseinheit
EK 593
Funk-Rundsteuerempfänger
mit integrierter Antenne
Sensor Control
Beleuchtungssteuerung
mit dem EFR-Langwellensystem —
preiswert, schnell und zuverlässig
efr.de/systemloesungen/beleuchtungssteuerung