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Der ,,Wasserdoktor und<br />
das Schwäbische Rom<br />
,,<br />
Naturkneippanlage an der Donau.<br />
Info:<br />
Auf eine mehr als tausendjährige Geschichte<br />
kann Dillingen an der Donau<br />
zurückblicken. Zum ersten Mal erwähnt<br />
wurde die Stadt im Jahr 973 in<br />
der Lebensbeschreibung des Heiligen<br />
Ulrich. Die Anfänge Dillingens lassen<br />
sich auf eine alemannische Siedlung<br />
und eine ottonische Landesburg<br />
zurückverfolgen.<br />
Dass diese Stadt eine lange Geschichte<br />
besitzt und einst sogar einst<br />
Universitätsstadt war, lässt sich ganz<br />
wunderbar bei einem Spaziergang<br />
durch die historische Altstadt entdecken.<br />
Schloss Dillingen mit seinem<br />
malerischen Schlossgarten, das<br />
historische Rathaus, die einstige Universität,<br />
1549 gegründet und heute<br />
weit über die Stadtgrenzen hinaus<br />
als Akademie für Lehrerfortbildung<br />
und Personalführung bekannt oder<br />
das Mittlere Tor, das letzte erhaltene<br />
Stadttor, sind allesamt Zeugnisse<br />
dieser langen und ereignisreichen Geschichte.<br />
Wer aufmerksam durch Dillingen<br />
geht, entdeckt auch schnell,<br />
dass es hier viele Kirchen und Klöster<br />
gibt. Auf Grund der Vielzahl an sakralen<br />
Bauwerke, wird Dillingen auch als<br />
„Schwäbisches Rom“ bezeichnet.<br />
Auf Kneipps Spuren<br />
Hier hat außerdem eine Lehre ihren<br />
Ursprung, die vielen Menschen ein Begriff<br />
ist: In Dillingen, genauer gesagt<br />
an der nahe gelegenen Donau, hat vor<br />
über 170 Jahren Sebastian Kneipp das<br />
nach ihm benannte „Kneippen“ erfunden.<br />
Deshalb nennt man Dillingen<br />
außerdem „Wiege der Lehre Kneipps“.<br />
Im Wintersemester 1849/50 studierte<br />
Sebastian Kneipp an der Universität<br />
zu Dillingen. Der an Lungentuberkulose<br />
erkrankte Kneipp kurierte sich<br />
selbst durch seine Kaltwasseranwendungen,<br />
die auch heute noch eingesetzt<br />
werden.<br />
Klar, dass es in Dillingen deshalb<br />
auch eine Kneippanlage gibt. Eine?<br />
Nein! Es sind sogar fünf Anlagen. Die<br />
älteste Wassertretanlage Dillingens<br />
ist die „Obere Quelle“ (Oberer Quellweg),<br />
zudem gibt es in Dillingen auch<br />
drei Naturkneippanlagen. Eine davon<br />
direkt an der Donau, eine<br />
weitere im Dillinger Stadtteil Steinheim<br />
„An der Hofmühle“ und die<br />
dritte im Stadtteil Schretzheim,<br />
direkt am Flüsschen Egau. Eine<br />
weitere Kneippanlage befindet sich<br />
im Taxispark, der übrigens nach dem<br />
Inhaber des Dillinger Chevaulegerregiments,<br />
dem Fürsten Thurn und<br />
Taxis, benannt wurde.<br />
Von Kneippanlage zu Kneippanlage<br />
kann man auf den Spuren von Sebastian<br />
Kneipp durch Dillingen wandeln<br />
und ganz nebenbei das wunderbare<br />
Flair der historischen Stadt erkunden.<br />
Auch auf zwei Kneipp-Rundwegen<br />
kann man dem „Wasserdoktor“ folgen.<br />
Der kleine Rundweg beginnt und<br />
endet am historischen Rathaus in der<br />
Königsstraße und führt in rund 30<br />
bis 45 Minuten durch die Dillinger<br />
Innenstadt.<br />
Eine der neun Stationen ist das Stadtund<br />
Hochstiftmuseum (Hafenmarkt<br />
11). Dort kann man sich in einer Sebastian-Kneipp-Ausstellung<br />
mit seinem<br />
Heilerfolg und dem Entstehen der<br />
Lehre beschäftigen.<br />
Apropos Wasser! Das weltweit<br />
erste U-Boot, der sogenannte<br />
„Brandtaucher“ wurde<br />
vom Dillinger Erfinder Wilhelm<br />
Bauer entwickelt. Eine<br />
Nachbildung des U-Boots findet<br />
sich vor dem Stadt- und<br />
Hochstiftmuseum.<br />
Der zweite und mit einer Dauer von<br />
rund 90 Minuten auch längere Rundweg<br />
führt durch die Donauauen. Dort<br />
im Naherholungsgebiet „Auwald“<br />
erinnern die Sebastian-Kneipp-Halle,<br />
der Kneipp-Gedenkstein bei der Donau<br />
und der Kneipp-Brunnen des Bildhauers<br />
Nida-Rümelin bei der Donaustaustufe<br />
an den berühmten „Sohn<br />
der Stadt“. Die Kneippanlage „Obere<br />
Quelle“ befindet sich auch<br />
in den Donauauen. Auf dem Trimm-<br />
Dich-Pfad, der ebenfalls durch den<br />
Auwald führt, kann man nebenbei<br />
auch noch etwas für seine Fitness tun.<br />
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