GVIERT MAGAZIN WINTER 2022

Health
Millionen von sensorischen Eindrücken pro Sekunde
in überschaubare Abkürzungen reduziert
werden, damit es nicht zu einer konstanten Reizüberflutung
kommt. Diese Standard-Gehirnsignale
sind wie Signalautobahnen und so effizient, dass
sie uns oft dazu bringen, in alte Verhaltensweisen zurückzufallen,
bevor wir uns daran erinnern, was wir stattdessen tun wollten. Wie
können wir uns also dazu bringen, achtsam zu sein, wenn wir es am meisten
brauchen? Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
• Stolpern Sie über das, was Sie tun möchten. Wenn Sie vorhaben, Yoga zu
machen, legen Sie Ihre Yogamatte in die Mitte des Raums, damit Sie diese
beim Vorbeigehen nicht übersehen können.
• Erstellen Sie neue Muster. Sie könnten eine Reihe von Wenn-dann-Nachrichten
ausprobieren wie „Wenn ich bei meiner Bürotür bin, atme ich tief
durch“ oder „Wenn das Telefon klingelt, atme ich tief durch“. Jede absichtliche
Handlung, um in die Achtsamkeit zu wechseln, stärkt das Bewusstsein.
4. Geist und Muskeln aktivieren
Fahrrad fahren, Gewichte stemmen oder auf dem Laufband schwitzen – was
haben solche Übungen gemeinsam? Jede davon kann eine Achtsamkeitspraxis
sein. Es geht darum Körper, Geist und Nervensystem zu synchronisieren. Dabei
stärken Sie Ihre Fähigkeit, all Ihre Energie in die anstehende Aufgabe zu stecken.
Wenn Sie auf Ihr Fahrrad steigen, wäre ein möglicher Ansatz „Ich werde
tief durchatmen und das Gefühl der Brise, der Sonne und der vorbeiziehenden
Landschaft wahrnehmen“.
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5. Achtsames Autofahren
Die Emotionen kochen hoch, die Gemüter brodeln und die Reifen quietschen
– ein typisches Szenario auf der Linzer Stadtautobahn. Tatsächlich
kann der längste Stau eine ausgezeichnete Gelegenheit sein,
Ihren Achtsamkeitsmuskel aufzubauen, Ihr Gefühl der Verbundenheit
mit anderen zu stärken und die innere Balance wiederherzustellen.
Atmen Sie tief durch und fragen Sie sich, was Sie brauchen.
Scannen Sie Ihren Körper auf Verspannungen oder schauen Sie sich um und
erkennen Sie, dass es anderen Fahrern genauso geht wie Ihnen. Jeder auf der
Straße möchte dasselbe wie Sie: sich sicher fühlen, Leichtigkeit verspüren
und glücklich sein. Die Chancen stehen gut, dass Sie Mitfahrer entdecken,
die ein wenig aufgebracht sind. Sie könnten aber auch denjenigen erblicken,
der singt oder lächelt.