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digitalen Dialog - Absolit

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Wann und wie funktioniert Viral Marketing? Meine Empfehlung: Schritt für Schritt<br />

an das Thema herantasten und Erfahrungen sammeln. Im Moment wird noch<br />

experimentiert, aber eines zeichnet sich ab: Kunden und Interessenten erwarten,<br />

dass Unternehmen auf dem vom Kunden bevorzugten Kanal sowohl präsent als<br />

auch ansprechbar sind. Es geht also weniger darum, jeden Tag etwas Schlaues zu<br />

twittern, als vielmehr darum, Fragen zu beantworten, wenn welche auftauchen. Vor<br />

drei Jahren habe ich den Beitrag „Mit acht Schritten ins Social Web“ geschrieben,<br />

den ich hier in ganz leicht modifizierter Form wiedergebe. Geändert hat sich<br />

lediglich die seitdem stark gewachsene Reichweite von Facebook.<br />

1. Zuhören und Lernen<br />

Auch ohne eigene Aktivitäten sind manche Unternehmen schon stärker im Social<br />

Web präsent, als ihnen lieb ist. Hier die Ohren aufzuhalten, ist der erste Schritt.<br />

Eine einfache Möglichkeit bietet search.twitter.com. Dort wird der Firmen- oder<br />

Markenname eingegeben, und schon sind die Kommentare chronologisch sortiert<br />

sichtbar. Bei Otto, Telekom und 1&1 können Sie sehen, wie der <strong>Dialog</strong> mit den<br />

Kunden aussehen kann. In Facebook lohnt sich ein Blick auf ING-Diba und Otto.<br />

2. Social Media Policy<br />

Bevor Sie ins Social Web gehen, brauchen Ihre Mitarbeiter klare Richtlinien.<br />

Was ist erwünscht und was nicht? Hier verschwimmt oft die Grenze zwischen<br />

Privatpersonen und Angestellten. Bei Twitter ist es relativ normal, dass Menschen<br />

auch über ihren Beruf schreiben oder dass Angestellte oder Chefs auch einen<br />

kleinen Einblick in ihr Privatleben ermöglichen. Bei Facebook ist das oft eine<br />

Gratwanderung. Kodak hat dazu gute Tipps publiziert.<br />

3. Sich beteiligen<br />

Sobald die Abgrenzung Privatperson/Angestellter klar ist, können Sie zunächst<br />

als Person aktiv werden. Reden Sie mit Menschen, die über Ihre Marke reden.<br />

Natürlich nur, wenn Sie das Gefühl haben, dass diese Menschen das auch wollen.<br />

Stellen Sie immer klar, dass Sie für dieses Unternehmen arbeiten. Sie werden<br />

sich wundern, wie groß die Freude darüber ist, dass Kunden sich plötzlich ernst<br />

genommen fühlen.<br />

4. Selbst twittern<br />

Sie können in Twitter mit Nutzern diskutieren oder einfach nur schnelle<br />

Informationen bereitstellen. Als die Aschewolke über Europa zog, konnten die<br />

Fluggesellschaften über Twitter schnell den aktuellen Stand bekannt geben.<br />

Und wenn Sie nicht viel zu sagen haben, dann stellen Sie doch zumindest<br />

Ihre Pressemeldungen online. Unter den wenigen deutschen Twitternutzern<br />

sind nämlich überproportional viele Journalisten. Mit Twitterfeed lässt sich das<br />

Einspielen der Presseinformationen auch automatisieren.<br />

6<br />

5. YouTube-Seite einrichten<br />

YouTube ist die zweitgrößte Suchmaschine nach Google. Wenn Sie eigene<br />

Videos haben, können Sie diese bequem publizieren. Wenn nicht, zeigen Sie auf<br />

Ihrer Seite eben nur die Videos, die Sie für interessant halten. Dazu müssen Sie<br />

ein Video nur als Favorit markieren. Ich habe das auch nicht anders gemacht:<br />

youtube.com/absolit<br />

6. Content/<strong>Dialog</strong>-Strategie<br />

YouTube und Twitter sind relativ einfache Portale. Wenn Sie sich weiter ins<br />

Social Web wagen, sollten Sie strategischer vorgehen: Was ist Ihr Ziel und<br />

welche Ressourcen haben Sie? Einfach nur das Social Web mit Informationen zu<br />

bespielen, die zufällig da sind, ist zu wenig. Genau wie Sie bei Ihrem Newsletter<br />

ein klares inhaltliches Konzept haben, benötigen Sie das auch für das Social<br />

Web: Welche Inhalte haben wir, wie oft gibt es etwas Neues und wo soll das<br />

wie kommuniziert werden? Und dann die Gretchenfrage: Was machen wir,<br />

wenn Fragen kommen? Mit wie vielen Anfragen muss gerechnet werden? Wer<br />

beantwortet diese? Sie haben ja schon die Twitterprofile von Otto, Telekom und<br />

1&1 gesehen. Da stecken mehrere Personen dahinter, die gut beschäftigt sind.<br />

Die heftigsten Diskussionen finden heute in Facebook statt. Als ING-Diba Dirk<br />

Nowitzki in einer Fleischerei zeigte, gab es einen Proteststurm von Veganern.<br />

Continental wurde als Sponsor der Europameisterschaft 2012 in der Ukraine von<br />

Tierschützern überrannt, nachdem die Hundefänger-Praktiken in der Ukraine<br />

publik wurden.<br />

7. Facebook-Seite einrichten<br />

„Irgendwann kann der Punkt kommen, an dem Sie im Rahmen einer Content/<br />

<strong>Dialog</strong>-Strategie zu dem Ergebnis kommen, dass eine Facebook-Seite Sie<br />

Ihrem Ziel näher bringt“, habe ich vor drei Jahren geschrieben. Heute würde<br />

ich sagen: Eine Facebook-Seite ist ebenso Pflicht wie die eigene Homepage.<br />

Aber auch diese wurde nicht von allen Unternehmen gleich nach Erfindung des<br />

WorldWideWeb eingerichtet. Trotzdem sollten Sie nicht zu lange warten: Von<br />

52 Millionen deutschen Internetnutzern sind schon 23 Millionen auf Facebook.<br />

Wichtiger als viele eigene Meldungen sind Antworten auf Fragen der Besucher.<br />

8. Reichweite erhöhen<br />

Hier muss ich meinen Ursprungstext korrigieren. Vor drei Jahren glaubte ich noch<br />

an die Wirkung einer großen eigenen Reichweite mit vielen Followern und Fans.<br />

Das funktioniert per E-Mail, nicht aber im Social Web. Wenn ich eine E-Mail an<br />

meine 30.000 Newsletter-Empfänger sende, klicken drei- bis viertausend. Wenn<br />

ich eine Nachricht an meine 20.000 Twitter-Follower sende, klicken meist weniger<br />

als hundert. Das Social Web ist wunderbar geeignet, um <strong>Dialog</strong> zu führen, nicht<br />

aber, um mit eigenen Botschaften massenhaft Menschen zu erreichen. Die<br />

einzelnen Meldungen gehen oft unter in der Masse der Informationen, die über<br />

das Social Web auf den Nutzer einströmen.<br />

7<br />

TORSTEN SCHWARZ PRAXISTIPPS DIGITALER DIALOG

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