Leseprobe: LÄUFT. Winter 2023
Die Themen dieser Ausgabe: Fit und glücklich ohne Abnehmstress: Warum regelmäßige Aktivität wichtiger ist als Schlanksein | Wie Laufen allen hilft: Wir haben Lauf-Initiiativen ausgezeichnet | Top-Laufschuhe für deinen individuellen Laufstil | Perfekt entspannen mit der Faszienrolle und den passenden Übungen | Leckere Rezepte für ein starkes Immunsystem | Warum du auch mal ohne Tracking laufen solltest | Worauf es beim Check-Up fürs Laufen ankommt | Viele Event-Tipps im DLV-Laufkalender | und viele Themen mehr
Die Themen dieser Ausgabe: Fit und glücklich ohne Abnehmstress: Warum regelmäßige Aktivität wichtiger ist als Schlanksein | Wie Laufen allen hilft: Wir haben Lauf-Initiiativen ausgezeichnet | Top-Laufschuhe für deinen individuellen Laufstil | Perfekt entspannen mit der Faszienrolle und den passenden Übungen | Leckere Rezepte für ein starkes Immunsystem | Warum du auch mal ohne Tracking laufen solltest | Worauf es beim Check-Up fürs Laufen ankommt | Viele Event-Tipps im DLV-Laufkalender | und viele Themen mehr
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LÄUFER & LEUTE<br />
› LAUFEN NACH ZWEI NIERENTRANSPLANTATIONEN ‹<br />
—<br />
WENN LAUFEN<br />
FREIHEIT<br />
BEDEUTET<br />
—<br />
Mit 19 wird bei Stefanie Vogel eine chronische Nierenin<br />
suffizienz diagnostiziert, 2012 und 2015 bekommt sie<br />
eine Spenderniere. Mindestens genauso groß wie die<br />
körperlichen sind die seelischen Wunden. Beim Heilen<br />
hilft der heute 37-Jährigen das Laufen.<br />
↦ Dass Stefanie Vogel ein Problem<br />
hatte, fand sie durch Zufall heraus,<br />
als sie 19 war. Weil sie keine Lust<br />
hatte, zur Schule zu gehen, und blau<br />
machen wollte, schickte ihre Mutter<br />
sie zum Arzt. Und der untersuchte<br />
– sie war ja schon mal da – Blut<br />
und Urin. Und nachdem im Urin zu<br />
viel Eiweiß nachgewiesen wurde,<br />
ergaben die folgenden Untersuchungen<br />
beim Facharzt: chronische Niereninsuffizienz.<br />
Das war 2004.<br />
„Ich habe das erst einmal gar nicht<br />
verstanden. Ich war jung, steckte<br />
mitten im Abi“, erzählt Stefanie<br />
Vogel. „Ich dachte, ich nehme ein<br />
paar Medikamente und dann wird<br />
alles wieder gut.“ Dass es aber keinesfalls<br />
so einfach ist, merkte sie<br />
schnell. Ein starkes, hoch dosiertes<br />
Kortison veränderte ihr Aussehen<br />
und ließ ihre Kilos so schnell in die<br />
Höhe schießen, dass selbst ihre<br />
Lehrer sie grade mal einige Wochen<br />
später auf dem Abiball nicht mehr<br />
erkannten. Auch bedingt durch das<br />
Kortison hatte sie im selben Jahr<br />
eine beidseitige Lungenembolie,<br />
gefolgt von einer zweiten 2015 mit<br />
weiteren Thrombosen. „Da wurde<br />
es immer schwieriger für mich, mit<br />
all dem umzugehen. Ich hatte Panikattacken,<br />
wurde depressiv.“<br />
Da die Erkrankung früh diagnostiziert<br />
wurde, kann ein Nierenversagen<br />
lange herausgezögert und eine<br />
Dialyse umgangen werden. „Am<br />
Anfang habe ich noch studiert und<br />
war auch ein-, zweimal laufen, um<br />
den Gewichtsproblemen durch das<br />
Kortison entgegenzuwirken. Hat<br />
natürlich nicht funktioniert und<br />
mich noch mehr frustriert.“ In einem<br />
für Jahre anhaltenden, schleichenden<br />
Prozess geht es Stefanie<br />
immer schlechter. Bis ihr irgendwann<br />
selbst das Treppensteigen als<br />
fast unmöglich erscheint. An Sport<br />
ist gar nicht mehr zu denken. Und<br />
auch psychisch leidet sie.<br />
MUTTER SPENDET ERSTE NIERE<br />
Als 2012 absehbar wird, dass Stefanie<br />
Vogel entweder Dialyse oder<br />
eine Nierenspende benötigt, steht<br />
es für ihre Mutter außer Frage, dass<br />
sie ihr eine Niere spendet. „Es gab<br />
da nie eine Diskussion. Sie hat von<br />
Anfang an gesagt, wenn es so weit<br />
ist, bekommst du meine Niere“,<br />
erzählt Stefanie Vogel. Deren Gefühle<br />
sind gemischt. Einerseits ist<br />
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