TLN 02/2023
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Elefantenstark im Lager<br />
Technik<br />
Die Automatisierung schreitet voran, dennoch gibt es gerade im Warehouse viele körperliche Tätigkeiten.<br />
Immer wieder muss Ware per Hand ausgeladen oder umgepackt werden. Um die Gesundheit<br />
der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu schützen, kommt bei DACHSER jetzt innovative<br />
Technik zum Einsatz. Ein paar Tipper auf das kleine Display, das an einem massiven Karbonbügel<br />
an der Hüfte von Patric Dandl befestigt ist, verraten es: „Na, zwei Elefanten habe ich heute schon<br />
umgepackt“, sagt der 31-jährige Deputy Shift Leader im Warehouse bei DACHSER im schwäbischen<br />
Langenau bei Ulm.<br />
Fotos: Matthias Sienz<br />
An Spitzentagen sind es bis zu 8.000 Kilogramm, die er in einer<br />
Schicht umherwuchtet. Patric Dandl ist kein Zoowärter, der<br />
tonnenschwere Dickhäuter in ihrem Gehege umherschleppt. Vielmehr<br />
arbeitet er im Warehouse mit einem neuartigen Exoskelett,<br />
welches das Heben schwerer Lasten erleichtert. Denn bei der Arbeit<br />
im Food Warehouse gehen an einem Tag beim Kommissionieren<br />
der Sackware von einer Palette auf eine andere bis zu 60 Tonnen<br />
durch die Hände – und über die Rücken der Mitarbeitenden.<br />
Die 25 Kilogramm schweren Säcke, die zum Beispiel Backmittel<br />
und Fertigmischungen enthalten, summieren sich. „Die Kolleginnen<br />
und Kollegen haben kein Problem damit“, sagt Michael Trunk,<br />
Contract Logistics Manager Food Logistics im DACHSER Logistikzentrum<br />
Ulm. „… solange sie jung sind“, schiebt er nach. Mit dem<br />
Alter könnten sich die körperlichen Beschwerden jedoch mehren.<br />
Um dem entgegenzuwirken, untersucht DACHSER seit längerem,<br />
wie das Unternehmen seine Mitarbeitenden bei den immer noch<br />
notwendigen manuellen und teilweise körperlich anspruchsvollen<br />
Arbeiten im Warehouse unterstützen kann. Möglich wird das<br />
durch moderne Robotertechnik, die abgesehen von Science Fiction<br />
eher aus der Medizin bekannt ist. Dort sind äußere Stützkonstruktionen<br />
bereits seit längerem im Einsatz. Sie unterstützen in der<br />
Pflege etwa das Heben und Umlagern von Patienten oder entlasten<br />
Ärzte beim stundenlangen Stehen im Opera tionssaal. Bei gehbehinderten<br />
Menschen oder bei Muskelschwäche sollen sie die Beweglichkeit<br />
wieder herstellen. Doch auch in der Industrie finden<br />
sie langsam immer mehr Anwender.<br />
TRANS LOGISTIK NEWS 7