29. Jänner 2023
- Die Grazer Bezirke im Jahr 2023 - Bürgermeisterin Elke Kahr: Handlungsbedarf bei 70 Prozent der Grazer Straßenlaternen - Veranstalter zittern um Brauhaus Puntigam - Diskussion um Masterplan für Grazer Burg - Schwerpunkt „Karriere mit Lehre"
- Die Grazer Bezirke im Jahr 2023
- Bürgermeisterin Elke Kahr: Handlungsbedarf bei 70 Prozent der Grazer Straßenlaternen
- Veranstalter zittern um Brauhaus Puntigam
- Diskussion um Masterplan für Grazer Burg
- Schwerpunkt „Karriere mit Lehre"
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12 graz<br />
www.grazer.at <strong>29.</strong> JÄNNER <strong>2023</strong><br />
Mehr Fokus<br />
auf Prävention,<br />
mehr<br />
Angebote für<br />
Opfer und<br />
härtere Strafen<br />
für Täter:<br />
So reagiert<br />
die Bundesregierung<br />
auf die vielen<br />
Fälle rund<br />
um sexuellen<br />
Missbrauch<br />
von Minderjährigen.<br />
GETTY<br />
Nach Fällen sexuellen Missbrauchs, auch in Graz:<br />
Bund schnürt neues<br />
Paket für Kinderschutz<br />
HEFTIG. Erst diese Woche wurde in Graz ein Lehrer wegen pornografischer Darstellung Minderjähriger verhaftet.<br />
In Reaktion auf den bekannten „Fall Teichtmeister“ präsentierte der Bund nun ein Maßnahmenpaket.<br />
Im vergangenen Herbst schockierten<br />
mutmaßliche Missbrauchsfälle<br />
in Grazer Kindergärten<br />
die Bevölkerung, diese<br />
Woche wurde ein ehemaliger Lehrer<br />
eines Grazer Gymnasiums<br />
festgenommen, weil er seine minderjährigen<br />
Schüler mitunter zum<br />
Versenden von Nacktbildern gedrängt<br />
hatte. Und österreichweit<br />
sorgte der sogenannte „Fall Teichtmeister“,<br />
rund um den bekannten<br />
Schauspieler, der im Besitz<br />
zahlreicher kinderpornografischer<br />
Datensätze war, in den letzten Wochen<br />
für Empörung und Aufsehen.<br />
All das ist wohl nur die Spitze des<br />
Eisbergs: Das Bundeskriminalamt<br />
(BKA) verzeichnete im letzten Jahr<br />
mehr als 10.000 gemeldete Fälle in<br />
diesem Bereich. Zum Abschluss<br />
unserer Sicherheits-Initiative werfen<br />
wir dementsprechend einen<br />
Blick auf diesen sensiblen, aber<br />
umso wichtigeren Bereich. Denn<br />
es gibt auch Neues zu berichten –<br />
seitens der Bundesregierung wurde<br />
diese Woche ein eigenes Kinderschutzpaket<br />
beschlossen.<br />
Maßnahmen<br />
☞ Prävention: Künftig soll es<br />
an allen österreichischen Schulen<br />
verpflichtende Kinderschutzkonzepte<br />
geben, auch Vereine und<br />
sonstige Institutionen sollen bei<br />
der Erstellung solcher Konzepte<br />
unterstützt werden. Außerdem<br />
soll es <strong>2023</strong> eine eigene Kinderschutz-Kampagne<br />
geben.<br />
☞ Nachverfolgung: Die Bekämpfung<br />
schwerwiegender Delikte<br />
im digitalen Raum soll intensiviert<br />
werden, es soll ein eigener<br />
Sonderbereich für Online-Kindesmissbrauchsdelikte<br />
geschaffen<br />
werden. Das Cyber Crime Competence<br />
Center will man personell<br />
verstärken, außerdem will man<br />
eine spezielle Softwarelösung ankaufen<br />
und implementieren, um<br />
Ermittlungen und die Feststellung<br />
von Missbrauchshandlungen zu<br />
erleichtern.<br />
☞ Strafen: Nach derzeitiger<br />
Rechtslage wird der Besitz pornografischer<br />
Darstellungen von unmündigen<br />
Personen, wie im Fall<br />
Teichtmeister, nur mit bis zu zwei<br />
Jahren Freiheitsstrafe geahndet.<br />
Mit dem Paket soll nun eine Mindeststrafe<br />
bei Kindesmissbrauch<br />
eingeführt und die Strafrahmen<br />
sollen erhöht werden. Für den<br />
Besitz pornografischer Darstellungen<br />
einer mündigen minderjährigen<br />
Person wird die Strafe von<br />
bisher einem Jahr auf künftig bis<br />
zu zwei Jahre erhöht, bei unmündigen<br />
von zwei auf drei Jahre. Der<br />
Besitz einer „Vielzahl von Darstellungen“<br />
kann zu Strafen von sechs<br />
Monaten bis zu drei Jahren führen,<br />
bei unmündigen Minderjährigen<br />
bis zu fünf Jahren. Außerdem soll<br />
es Tätigkeitsverbote<br />
für derartige Straftäter<br />
in der Kinder- und Jugendarbeit<br />
geben.<br />
☞ Opferschutz und Täterarbeit:<br />
Psychologische Nachbetreuung<br />
soll ausgebaut, Familienberatungsstellen<br />
sollen gestärkt und<br />
gleichzeitig soll die Täterarbeit<br />
forciert werden – etwa durch Männerberatungsprogramme.<br />
Die Initiative<br />
Im Zuge unserer Initiative für Jugendsicherheit<br />
widmeten wir uns<br />
diesem Themenkomplex von verschiedenen<br />
Gesichtspunkten und<br />
produzierten auch eine Sonderausgabe<br />
unseres „SchülerGrazer“.<br />
Unter anderem berichteten wir<br />
über: Präventionsarbeit der Polizei<br />
gegen Gewalt unter Jugendlichen,<br />
das Grazer Jugendgefängnis,<br />
(Cyber-)Mobbing, Angebote<br />
bei psychischen Belastungen und<br />
vieles mehr.<br />
www.grazer.at<br />
präsentiert